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Fan Stuff => Fan Fiction => Thema gestartet von: Steffi am 12. März 2005, 11:54:33



Titel: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 12. März 2005, 11:54:33
Autor: Steffi
Haupt-Charaktere: Sydney, Vaughn, Irina, Jack, Marshall, Kendall, Nadia, Sark
Handlungsplott: Erfahrt was passierte nachdem Irina Sydney entführt hat. Was ist mit Nadia? Wird Vaughn überleben?
Spoilerstand: spielt nach Season 3
Status: beendet
Last Update: 23.05.06
Rating-System: R-16
Disclaimer: Die Rechte an den Figuren aus Alias sind J.J. Abrams und Mutant
Enemy Productions vorbehalten. Die Story ist mein!

Danke an alle, die mir schon zu Rätselraten Feedback geschrieben haben. Ich hoffe, dass ihr mit dem Sequel genauso viel Freude und Spannung haben werdet. Hier ist das 1. Kapitel von ich weiß nicht wievielen.  ;D

Was bisher geschah:
Vaughn: “Sydney, willst du meine Frau warden?”
Sydneys verblüffter Blick auf den Ring. Maskierte Männer stürmen die Wohnung. Sydney kämpft mit ihnen, stößt dabei die Kerze um. Wir sehen Vaughn am Boden liegen während Sydneys Appartement Feuer fängt.
Bei Nadia und Weiss ein ähnliches Bild: Maskierte Männer überraschen beide und nehmen Nadia mit.
Katya über das Telefon zu Irina: „Jedenfalls erwarte ich von dir, dass du dich an den Plan hältst. Wir holen uns Nadia, während du Sydney nach Russland bringst.“
Sloane und Sark sitzen im Auto auf den Weg nach Los Angeles. Sloane erwähnt, dass er seine Suche nach Rambaldi nicht ohne Nadia fortsetzen wird.
Irina verabschiedet sich mit einem Kuss von Jack und besteigt das Flugzeug Richtung Russland.


1. Welcome to my Truth

Russland

Der Putz bröckelte von den Wänden. Das Licht einer Glühbirne mit Wackelkontakt streifte Sydney nur sekündlich, bevor es wieder schwarz wurde. Kein Laut von außerhalb der Tür drang in den Raum. Die Agentin lag zitternd auf der kalten Pritsche, in dem ebenso kalten Raum, der bis auf das wenige Licht, das die Glühbirne hergab, gänzlich dunkel war.

Irina, die von einem Monitor aus ihre Tochter beobachtete, streichelte über das Bild. Sydney da liegen zu sehen und zu wissen, dass das alles geschah, weil sie – Irina – keine andere Möglichkeit gesehen hatte ihre Töchter zu beschützen, tat weh. Über Nadia wusste die Ex KGB-Agentin noch gar nichts, wartete aber auf Nachrichten einiger ihrer Agenten, die ein Auge auf Irinas jüngere Tochter haben sollten.


Eine Frau mit einem Teller in der Hand, aus dem heißer Dampf aufstieg, streifte Irina. Die Russin sah auf, während die Frau sich wie vom Donner gerührt ihr zuwandte.
„Verzeihen sie! Ich wollte nicht…“
Doch Irina brachte die Frau mit einer Handbewegung zum schweigen, deutete auf den Teller und fragte auf Russisch: „Was wollen sie damit?“
Die Frau wirkte verunsichert, blickte kurz zur Seite bevor sie antwortete: „I-I-I-Ich dachte ihre Agentin hat vielleicht Hunger, Mrs. Derevko.“
„Ihr Name ist Sydney. Und das Letzte was sie jetzt gebrauchen kann, ist eine Suppe. Bringen sie sie wieder zurück,“ erwiderte Sydneys Mutter ruhig, wandte ihren Blick wieder dem Monitor zu.
„A-Aber ich wollte nur…“
„Gehen sie“ sagte Irina so ruhig, dass es der Frau eiskalt den Rücken herunter lief und sie schnell den Raum verließ.

Ein paar Agenten betraten den Raum. Einer hielt ein Injektionsset in der Hand, das er der ehemaligen KGB-Agentin überreichte.
„Wir wecken sie auf. Es ist Zeit“ verkündete die Braunhaarige einen letzten Blick auf den Monitor richtend. Diesmal hatte sie auf Englisch gesprochen.
„Das ist keine gute Idee. Sie könnte Probleme machen!“ warnte ein blonder Mann mit langen Haaren Sydneys Mutter, während der schwarzhaarige, Sergej, schon ahnte, dass sein Kollege gerade einen fatalen Fehler gemacht hatte. Der ruhige Blick von Irina bestätigte dies geradezu.
„Ja ich gehe davon aus, dass sie Probleme machen wird. Wir wecken sie trotzdem auf.“ Antwortete die Russin langsam und wandte ihren Blick dem blonden Mann zu, während ihre ruhige Stimme ihn fragte: „Haben sie damit irgendwelche Probleme, Genosse Karimirov?“
Karimirov schluckte und schüttelte schnell mit dem Kopf.


++++++++++++

Los Angeles,
Sydneys Appartement


Meilenweit weg schien das Geräusch des Feuerlöschers. Erst als er ein paar Klatscher in seinem Gesicht fühlte, wurde Vaughn wieder munter. Benommen schüttelte der Blonde seinen Kopf, versuchte sich daran zu erinnern wo er war und was passiert war.

Anfangs waren die Bilder noch schemenhaft, doch dann konnte er deutlich die Konturen von Weiss erkennen. Das Bild wurde immer deutlicher und erst als seine Sehkraft wieder vollends geschärft war, fand Vaughn seine Sprache wieder. „W-Weiss? Was machst du hier?“    

                     
Der blonde Agent versuchte sich aufzuraffen als ein gellender Schmerz durch seinen Kopf raste, den der Aufprall verursacht hatte. „Was ich hier mache?! Ich rette deinen Arsch, Kumpel! Was ist passiert? Nadia ist weg, Sydneys Appartement steht in Flammen…….Du hast Glück, dass ich rechtzeitig da war.“
„Flammen“ Vaughn runzelte die Stirn, versuchte das Puzzle zusammen zu setzen und als ihm wieder einfiel was passiert war, dass Sydney im Kampf mit diesen Typen Kerzen umgestoßen hatte, geriet er in Panik. „Sydney!“ rief er und wollte in das Haus rennen, vor dem sich schon allerlei Feuerwehrautos eingefunden hatten und zahlreiche Feuerwehrmänner gegen die Flammen ankämpften. Weiss schaffte es gerade noch seinen Freund von einer Dummheit abzuhalten.
„Ganz ruhig, Mike. Sydney ist nicht da drin. Wir haben nur dich gefunden. Ich habe gleich die Feuerwehr gerufen als ich den Rauch gesehen habe.“ wirkte der Schwarzhaarige beruhigend auf den besorgten Agenten ein, der immer verwirrter wurde.

„Moment. Nadia ist weg und Sydney ebenfalls….“ sagte Vaughn langsam.
Weiss zog die Stirn kraus, verstand nicht was sein Freund meinte. „Worauf willst du hinaus, Michael?“
Während sich in Vaughns Kopf ein Bild zusammenfügte, griff er gedankenverloren in seine Hosentasche und förderte die kleine Schatulle zu Tage, die er öffnete und den Ring offenbarte, den er Sydney heute Abend eigentlich hatte schenken wollen.
„Ein Verlobungsring. Ich würde dich ja gerne heiraten, aber ich habe schon eine Freundin. Abgesehen davon habe ich nichts was zu diesem Klunker passt.“

Vaughn warf seinem besten Freund einen bedeutungsvollen Blick zu und als Weiss die Traurigkeit in Michaels Blick sah, tat ihm sein kleiner Scherz wieder leid. Ihm war klar für wen dieser Ring bestimmt gewesen war und dass die Tatsache die Frau, die Michael liebte ein zweites Mal verloren zu haben, ihn hart treffen musste.

Weiss legte eine Hand auf seine Schulter und überlegte sich was er tröstendes sagen konnte, fühlte er sich doch genauso hilflos und war dergleichen Sorge wegen Nadia ausgeliefert. Doch Vaughns Blick war nicht von Traurigkeit geprägt als er aufsah, wie man es hätte meinen können, sondern von unbändiger Wut als sei ihm etwas eingefallen. „Welche gemeinsame Verbindung gibt es wohl zu Sydney und Nadia?“ fragte der Blonde seinen Kollegen und Freund.
Weiss schien erst verwirrt, doch seine Miene verwandelte sich in dieselbe wie von Vaughn als ihm klar wurde worauf sein bester Freund hinaus wollte.
„Derevko!“ kam es wütend von ihm. Beide gingen zum Auto, das Weiss in einer Seitenstraße nicht weit von Sydneys Appartement entfernt, geparkt hatte. Das Ziel war klar: Das Appartement von Jack Bristow!


+++++++++++++++

Russland

 Mit lautem Quietschen öffnete sich die Tür zu Sydneys „Zimmer“. Dass sie davon nicht wach wurde, zeigte die starke Wirkung des Selativs.     
Irina nickte Radek und Sergej zu, die verstanden, dass sie hier nur störten, ihrem Boss eine Waffe da ließen und die Tür hinter sich beim hinausgehen schlossen. Endlich war Irina mit ihrer Tochter allein. Es herrschte Grabesstille und die braunhaarige Frau brauchte eine Weile bis sie sich von dem Anblick ihrer Tochter löste und sich vor die Pritsche kniete, dabei einmal über Sydneys Haar strich und sich fragte wie sie ihre Tochter von der Wahrheit überzeugen sollte.

Vorsichtig öffnete die ehemalige KGB-Agentin den schwarzen Beutel, in dem sich Spritze und eine transparente Flüssigkeit befanden.
Nicht lange nachdem Irina ihrer Tochter die Flüssigkeit direkt in die Venen gespritzt hatte, wurde Sydney wach. Obgleich sie noch benommen war, fiel der erste Blick der CIA-Agentin schon auf ihre Mutter, glitt dann zu den Handschellen, mit denen man sie ans Bett gefesselt hatte nur um wenig später wieder zur Ex-KGB-Agentin zurück zu kehren.



Der Ausdruck in den Augen ihrer Tochter war für Irina schlimmer, als wenn Sydney verletzende Worte benutzt hätte um ihrer Wut Luft zu machen. Ihre Tochter wirkte wütend, traurig und verletzt zugleich. Tränen standen ihr in den Augen und wurden mit jeder Minute stärker, in der ihr klar wurde, dass Irina hinter dem Angriff auf das Appartement und ihre Unterbringung steckte. Mutter und Tochter blickten sich schweigend an. Sydney mit einem Verletzten, Irina mit einem nichts sagenden Blick.
            

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Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 12. März 2005, 11:57:12
Los Angeles,
Jacks Appartement


Schon zum dritten Mal hallten mehrere dumpfe Schläge gegen die Tür. Jack streifte sich den Bademantel über und gähnte herzhaft, während er das Licht im Flur anmachte. Dabei murmelte er: „Ja, ja ich komme ja schon.“
Aus irgendeinem Grund war er nicht überrascht Vaughn und Weiss vor seiner Tür stehen zu sehen. Jack beschloss zu warten was die beiden Agenten zu sagen hatten, ehe er sich für eine Reaktion entschied, beließ es für´s Erste bei einem ausdruckslosen Gesicht. „Kann ich irgendetwas für sie tun?“ fragte Sydneys Vater nach ein paar Momenten der Stille.
„Sie könnten uns rein bitten“ schlug Weiss mit Kälte in der Stimme vor.
                        
Der ergraute Agent trat beiseite, worauf die beiden jüngeren Agenten sich Worte sparend eintraten.
 „Sie sind weg!“ erklärte Vaughn knapp nachdem Jack die Tür geschlossen hatte.
Sydneys Vater spielte den Unwissenden, runzelte die Stirn als wüsste er nicht wovon der blonde junge Mann sprach.
„Hören sie, Mister Vaughn, es ist schon ziemlich spät. Ich würde es also sehr begrüßen, wenn sie präziser werden könnten“ erwiderte Jack ruhig, ging an den beiden Männern vorbei und ließ sich auf dem Sofa nieder. Weiss und Vaughn taten es ihm gleich. In Vaughns Blick tanzten gelbe Funken als Zeichen dafür, dass er kurz davor war Sydneys Vater an die Kehle zu gehen. Weiss, der zwar nicht weniger wütend war als sein bester Freund, es aber dennoch für besser hielt mit klarem Kopf an die Sache heran zu gehen, sah einen Zeitpunkt gekommen, in dem er die Situation entschärfen musste.

Jack war Stratege durch und durch und es gab etwas, das er vor den beiden Männern geheim hielt. Er wusste was mit Nadia und Sydney passiert war. Was Weiss im Moment noch nicht wusste, war der Grund für sein Verhalten. Wieso wollte er nicht sagen was mit ihren Freundinnen passiert war?
„Sydney und Nadia sind verschwunden“ erklärte Weiss und studierte dabei Jacks Gesicht als hoffe er Jacks Reaktion gäbe ihm Aufschluss darüber was eigentlich los war.
„Maskierte Männer haben Sydney und mich angegriffen und bei Nadia und Weiss war es das Gleiche. Wir glauben, dass ihre Frau dahinter steckt.“ Fügte Vaughn ruhig und mit eiseskälte in der Stimme hinzu.
Lange Zeit reagierte Jack auf diese Äußerungen gar nicht, räusperte sich und antwortete: „Mag sein, dass sie Recht haben. Aber es ist besser für sie, wenn sie sich da raus halten.“
Vaughn und sein Freund wechselten einen Blick, dann stand der Blonde auf und baute sich vor Sydneys Vater auf.
„Wo ist Derevko?“ verlangte Michael zu wissen. Der drohende Unterton in seiner Stimme brachte Weiss dazu aufzustehen und sich neben seinen besten Freund zu stellen, um ihn falls nötig von einer unüberlegten Handlung abzuhalten.
Der ergraute CIA-Agent stand nun ebenfalls. Sein Blick hielt dem von Michael stand ohne dass er einmal mit der Wimper zucken musste. Keiner von beiden sagte etwas. Worte wären auch nicht nötig gewesen um die Ablehnung zum Ausdruck zu bringen, die Michael für Jacks Verhalten übrig hatte.


„Sie wissen etwas, Jack! Jemand hat Sydney entführt. Langsam glaube ich, dass Irina Derevko es war und dass sie etwas damit zutun haben. Ich weiß allerdings nicht wieso“ sagte Vaughn wütend. Jacks Blick glitt von Vaughn zu Weiss und wieder zurück. Er seufzte. Es hatte keinen Sinn mehr diesen beiden Agenten etwas vorzumachen, denn eines Tages würden sie sowieso herausfinden was mit ihren Freundinnen geschehen war. Allerdings fürchtete Sydneys Vater, dass die beiden jungen Männer, verliebt wie sie waren, aufbrechen würden um Sydney und Nadia zu suchen und damit Irina und die beiden Agentinnen in Gefahr brachten. Vielleicht ließen sie sich aber auch davon überzeugen, dass es besser war jetzt nichts zu unternehmen und Irina und ihrer Liebe zu ihren Töchtern zu vertrauen.
„Sie haben Recht“ sagte der ältere Agent langsam, bedeutete den beiden Männern sich zu setzen.

Vaughn und Weiss wirkten überrascht, taten aber wie ihnen geheißen. Erwartungsvollen Blickes taxierten sie Sydneys Vater, während dieser zu einer Erklärung ansetzte.

+++++++++++++

Russland

Endlich nahm Irina Sydney gegenüber auf einem Stuhl Platz, die sie misstrauisch beäugte. „Ich weiß, dass du verwirrt und wütend bist. Ich an deiner Stelle wäre es auch. Aber alles was ich getan habe, habe ich für dich getan.“
Irina machte eine Pause und wartete auf eine Reaktion von Sydney. Die sah ihre Mutter an als glaubte sie ihr kein Wort. Doch die Neugier war zumindest so groß, dass die Agentin wissen wollte was Irina vorhatte und weshalb sie hier waren. Wo immer sie auch waren. „Schließt Kidnapping deine Fürsorge mit ein?! Was soll das?!“ schnappte die jüngere Agentin und hob ihre Hand ein wenig an, die mit einer Handschelle ans Bett gefesselt war.


 Statt einer Antwort nahm Irina Sydneys Hand und befreite sie von den Handschellen. Kaum war die Agentin frei, griff sie ihre Mutter an, brachte sie und sich zu Fall. Irina lag bäuchlings auf dem Boden, während Sydney ihre Arme neben Irinas Kopf auf dem Boden festnagelte. „Wo sind die Schlüssel für das Zimmer?“ drang das heisere Flüstern von Sydney an Irinas Ohr.
„Es tut mir leid.“ Sagte die Russin langsam, was die CIA-Agentin verwirrte, sie sich ein wenig aufrichtete und die Stirn runzelte.  
„Für eine Entschuldigung ist es etwas spät, meinst du nicht auch?“
„Nicht die Entführung. Mir tut das leid!“ Irina nutzte Sydneys Verwirrung um sich blitzschnell ihrem Griff zu entwinden, den Ellbogen in das Gesicht ihrer Tochter zu schlagen. Dann nagelte sie die junge Frau auf dem Bett fest und fesselte ihre Hände, diesmal mit den Handschellen auf dem Rücken, während sich Irinas Knie schmerzhaft in Sydneys Rücken bohrte.

„Ich will dir nicht wehtun, Sydney. Aber ich werd´s tun, wenn es sein muss.“ Die Russin machte eine Pause, in der sie ihrer Tochter die Gelegenheit gab sich unter ihrem Griff zu beruhigen und zuzuhören was sie ihr zu sagen hatte. Sydneys anfängliche Gegenwehr ließ nach einer Weile nach und so hielt Irina es für den richtigen Zeitpunkt ihr alles zu erzählen. Erschöpft setzte die Russin ihre Tochter auf, stellte den Stuhl wieder hin, der bei Sydneys Angriff einfach umgefallen war, setzte sich darauf und sah ihre Tochter an. Wie Speerspitzen trafen die Blicke der Agentin ihre Mutter.
Irina konnte nicht anders als zu lächeln bei diesem Anblick. Noch immer ging ihr Atem schwer. Sydney kampfunfähig zu machen, hatte mehr Ausdauer erfordert als gedacht.

Die ehemalige KGB-Agentin spürte deutlich, dass sie im Alter nach gelassen hatte und sie schneller ermüdete als noch vor zehn Jahren, sah aber auch wie viel Sydney von ihr in sich hatte. Das gleiche Temperament, dieselbe Sturheit.


„Du hast keine Ahnung wie sehr du mir ähnelst, Sydney“ grinste Irina und ließ sich von dem bösen Blick, den sie daraufhin von ihrer Tochter erntete, nicht beeindrucken. „Katya arbeitet für den Covenant, wie du weißt. Vor einem Jahr erhielt ich einen Anruf von ihr. Sie sagte, dass der Covenant dich und deine Schwester für seine Zwecke nutzen will. Den Passagier und die Auserwählte. Es war geplant dich und Nadia nach Russland zu bringen. Nadia sollte einer Gehirnwäsche unterzogen werden, während du, die du dank Projekt Weihnachten dagegen immun bist, mit dem Leben deiner Schwester erpresst werden solltest für den Covenant zu arbeiten.“
Sydney brauchte eine Weile um diese Neuigkeit zu verdauen. Irina hatte sie also entführt um sie dem Covenant zu übergeben. Dann war alles was die letzten Monate abgelaufen war, nur Show gewesen um ihr und Nadias Vertrauen zu gewinnen. Tränen schossen der Agentin bei diesen Gedanken in die Augen, dem der Nächste folgte und der lähmte die Braunhaarige geradezu vor Angst. Wenn Irina sie hatte, hieß das, dass Nadia bereits in der Gewalt des Covenant war.
 „Der Covenant hat Nadia?“ fragte die CIA-Agentin mit leiser Stimme.



„Das befürchte ich, ja“ erwiderte Irina nur. „Ich habe herausgefunden, dass es bei alldem um ein Rambaldi-Artefakt geht, das nur der Passagier und die Auserwählte zusammensetzen können. Der Covenant nennt es Rambaldis Puzzle. 20 Teile, die überall auf der Welt verstreut liegen. Was sich hinter diesen 20 Teilen versteckt, weiß ich auch noch nicht.“ Irina machte eine Pause, versuchte sich zu sammeln und fuhr fort: „Sydney du musst mir glauben, dass ich niemals vorhatte etwas zutun, das dir oder deiner Schwester schadet. Ich liebe euch. Das ist keine Lüge….. Das weißt du. Während meiner Zeit in Los Angeles habe ich mir einen Plan überlegt. Aber ich konnte weder dir, noch Nadia etwas davon erzählen, weil ich wusste, dass Katya euch überwachen lassen würde. Zudem musste deine Entführung echt wirken. Die Einzigen, die von meinem Plan wissen, sind Kendall und dein Vater. Die CIA hat mir die Genehmigung erteilt.“

Die Agentin starrte ihre Mutter geschockt an als sie erzählte, dass ihr Vater in alles eingeweiht gewesen war und die CIA ihrer Mutter freie Hand gelassen hatte. Was Sydney aber noch nicht verstand, war der Grund für das Theater.

 „Dad hat es gewusst und die CIA hat zugelassen, dass du mich entführst?“ fragte sie betroffen. Die Erkenntnis, dass ihr Leben nicht mehr Sydney gehörte, war schmerzhafter als der Ellbogenschlag von Irina vor ein paar Minuten.
„Ja, mein Schatz“ antwortete Irina sanft.
„Wir sind in Moskau?“ fragte Sydney nun endlich.
„Nein, in Grosny, ein paar Kilometer weit von Moskau entfernt.“ Wieder Schweigen. Mutter und Tochter hingen ihren Gedanken nach.

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Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 12. März 2005, 11:58:21
Moskau

Dario Varello hasste eigentlich stickige, verrauchte Bars, in denen meist nur Alkoholiker verkehrten. Er war dankbar als der Barkeeper ihn zu einer Tür hinter der Bar durchwinkte. Hinter dieser wurde der Italiener schon von ein paar Männern erwartet, die allesamt feinste Nadelstreifenanzüge trugen.


Schon ihr Aussehen verriet, dass allesamt waschechte Russen waren. Dario lächelte und steuerte auf den Mann in der Mitte zu, der von seinen Bodyguards umringt war und hinter einem Schreibtisch sitzend, eine Zigarette rauchte.
Sein Haar war schon etwas schütter, seinem Aussehen nach zu schließen der Mann schon um die 40. Aber dennoch ließ der Anzug ihn adrett wirken, genau wie man es von dem Oberhaupt der Russischen Mafia erwarten würde.

„Sie sehen müde aus“ stellte der Russe fest und wies auf den Stuhl vor seinen Schreibtisch. Der Einladung folgend setzte Dario sich, legte den silbernen Koffer, den er bei sich trug auf den Tisch, schlug die Beine übereinander, faltete die Hände ineinander und musterte seinen Geschäftspartner ungerührt.
„Es war eine lange Reise von Italien nach Russland“ erwiderte Dario.
Der Russe lächelte milde. „Ja kann sein. Nun ich habe mich gefragt, wie die ISO dazu kommt mit der Russischen Mafia Geschäfte zu machen.“
Dario schürzte die Lippen, beugte sich ein wenig nach vorn, während er seine Krawatte richtete und setzte zu einer Antwort an: „Nun ich muss schon sagen, dass ich überrascht war, dass Lev Radokowski, Oberhaupt der Russischen Mafia, sich überhaupt bereit erklärt hat mit uns in Verhandlungen zu treten.“
Radokowski drückte seinen Zigarettenstummel aus und nickte einem seiner Bodyguards zu, worauf der aus dem Zimmer ging. „Am Telefon sagten sie es ginge um Milo Rambaldi. Um Rambaldis Puzzle.“ Erwähnte der Russe, dabei keine Sekunde seinen Blick von Darios Gesicht nehmend um seine Reaktion zu beobachten.
Doch der Italiener hielt dem Blick seines Geschäftspartners ungerührt stand. „Rambaldi war Italiener. Es ist also nur natürlich, dass wir Interesse an seiner Arbeit haben. Wie ich höre, sollen das viele Organisationen haben.“
Lev Radokowski verzog die Mundwinkel, wissend auf welche Organisation Varello anspielte. Eine Organisation, die dem Chef der Russischen Mafia schon seit langem ein Dorn im Auge war: Der Covenant. „Erzählen sie mir nicht, dass sie mir ihre Zusammenarbeit gegen den Covenant anbieten wollen“ sagte der Russe unfreundlich.
Doch der Italiener schüttelte lediglich mit dem Kopf. „Ich bin nur gekommen um das zu holen, was vereinbart war. Das Geld befindet sich in dem Koffer.“

Wie auf´s Stichwort kehrte Radokowskis Bodyguard mit einer schwarzen Mappe zurück, die er Dario reichte. Als der Italiener sie öffnete, kam eine Zeichnung zum Vorschein. Etwas, das aussah wie ein antiker Teller. Die zweite Seite zeigte den Grundriss-Plan eines Museums.
Während Dario wie gebannt auf das alte Pergament starrte, ließ Lev Radokowski den Koffer öffnen. Wie vereinbart befanden sich 3 Mio. Dollar darin. Der Russe nickte und die Bodyguards schlossen den Koffer wieder.
Auch Dario wandte den Blick wieder seinem Geschäftspartner zu. „Wer garantiert mir, dass sie die Dokumente nicht kopiert haben?“
Der Chef der Russenmafia starrte sein Gegenüber kalt an. „Keiner. Aber ihnen wird wohl nichts anderes übrig bleiben als mir zu vertrauen, wenn sie die Dokumente haben wollen.“
Der Italiener nickte finster, verabschiedete sich von Radokowski und verließ die Kneipe.

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Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 12. März 2005, 11:58:34
Grosny,

Irina und Sydney saßen Schulter an Schulter auf dem Bett. Es herrschte schon seit einer Weile Stille.
„Was ich dir gesagt habe, ist die Wahrheit. Und um den Covenant zu zerschlagen, brauche ich die Besten.“ Irina sah auf und direkt Sydney ins Gesicht, diese erwiderte den Blick ihrer Mutter. „Was bedeutet ich brauche dich, Sydney.“
Die Agentin seufzte. Eine Wahl blieb ihr ja wohl nicht. Sie konnte sich entweder mit Nadia ein Leben lang vor dem Covenant verstecken oder mit ihrer Mutter zusammen arbeiten um die Organisation zu zerschlagen. Sydney wusste ob der Macht, die der Covenant ausübte.

Die braunhaarige Agentin presste ihre Lippen aufeinander bevor sie mit einer Gegenfrage antwortete: „Wie sieht dein Plan aus?“
Obgleich Irina sich ein Lächeln nicht verkneifen konnte, versuchte sie sich nicht anmerken zu lassen, dass die Entscheidung ihrer Tochter sie ungemein erleichterte.
 „Komm mit,“ sagte sie nur, stand auf, öffnete Tür und Handschellen, und wartete, dass Sydney ihr folgte. Was diese dann auch tat.

Ihr Weg führte Mutter und Tochter einen langen Gang entlang. Erst jetzt stellte Sydney fest, dass sie sich im dritten oder vierten Stock befinden mussten. Draußen schneite es und bei diesem Anblick wurde der Agentin unbewusst kalt. Sie schlang die Arme um ihren Körper. Irina bemerkte das Frösteln ihrer Tochter zwar, kommentierte es aber nicht weiter.

Sie hielten vor einer Art Fahrstuhl, der aber statt dem üblichen Knopffeld für die einzelnen Stockwerke, ein Nummernfeld ähnlich eines Telefons hatte. Die CIA-Agentin fragte sich im Stillen was das zu bedeuten hatte, sprach ihre Frage aber nicht laut aus, sondern beobachtete ihre Mutter dabei wie sie eine vierstellige Nummernkombination in das Tastenfeld eintippte. Nach ein paar Minuten rumorte es hinter den zwei Eisentüren vor Irina und Sydney, dann öffneten sich die Türen.
„Nach dir“ sagte die ehemalige KGB-Agentin und winkte ihre Tochter in die kleine Kabine, die hinter den sich öffnenden Türen zum Vorschein gekommen war.

Sydney beäugte ihre Mutter misstrauisch und trat ein. Nachdem die Türen sich wieder geschlossen hatten, verlangte eine Roboterstimme nach der Stimmenidentifikation. Die ehemalige KGB-Agentin sprach in ein graues Feld: „Irina Derevko.“
„Stimmenidentifikation positiv! Derevko, Irina, leitende Agentin“ antwortete die Roboterstimme und ruckartig setzte sich die Kabine in Bewegung, fuhr nach unten, wie Sydney sofort bemerkte.

Als die Tür sich zum zweiten Mal öffnete, fand die CIA-Agentin sich in einer großen Halle mit schwarzen Wänden wieder. Rechts und links von ihnen standen Schreibtische, Computer mit dazugehörigen Angestellten, die eifrig tippten oder über Head-Set Telefonate führten. Einige davon in Sprachen, die die junge Frau gar nicht kannte.
Sydney brachte den Mund vor Staunen und Bewunderung gar nicht mehr zu. Sie wusste zwar, welchen Einfluss ihre Mutter vor allem in ihrer Zeit als „The Man“ gehabt hatte, aber das wahre Ausmaß ihres Einflusses wurde ihr erst jetzt so richtig bewusst. Besorgt fragte die Agentin sich, ob sie nicht mit dem Feuer spielte jemandem wie Irina zu vertrauen.

„Komm ich führ dich herum“ lächelte Irina, der das Erstaunen ihrer Tochter keineswegs entgangen war. Roboterhaft nickte die CIA-Agentin und folgte ihrer Mutter den schier endlos wirkenden Gang entlang. Von jedem Schreibtisch aus, an dem Sydney vorbeikam, grüßte man sie mit „Guten Morgen, Agent Bristow!“ oder: „Schön sie zu sehen, Agent Bristow!“ andere sagten: „Ich bin an meinem Schreibtisch, wenn sie etwas von mir brauchen, Agent Bristow!“
Sydney war wie benebelt, wusste gar nicht so recht auf die Rufe der Angestellten zu reagieren, während Irina einem Mitarbeiter, der eiligst auf ihre Tochter zusteuerte, befahl sie erstmal in Ruhe zu lassen. Sie sei das erste Mal hier und müsse sich erst an die Umgebung gewöhnen, hörte die braunhaarige CIA-Agentin ihre Mutter erklären.
Dann führten sie ihren Weg fort. Zu den einzigen Büros, die sich nicht in der großen Halle befanden. Eines, das Größte, gehörte Irina. Sie sperrte die Tür auf und lud ihre Tochter ein, sich auf den roten Sessel zu setzen, der rechts an der Wand stand.

„Entschuldige diesen Überfall. Ich habe nicht erwartet, dass dein Auftauchen solch hohe Wellen schlägt“ lächelte Irina und nahm auf dem zweiten Sessel, Sydney gegenüber Platz.
„Mom wo sind wir?“ fragte die Braunhaarige, jüngere Frau erschlagen von den ersten Eindrücken.
„In den Büros einer schwarzen Operationseinheit, die von mir geleitet wird. Das ist unsere Nebenstelle. Die Zentrale liegt in Moskau. Du musst wissen, dass die meisten Agenten des russischen Geheimdienstes korrupt sind oder als Doppelagenten für den Covenant arbeiten. Im Kreml ist das ein offenes Geheimnis und als der Präsident davon erfuhr, kontaktierte er mich, weil meine Schwester eine leitende Agentin des Covenant ist und er wusste, dass ich mit ihrer Arbeits- und Denkweise vertraut war. Er wusste auch was deine Tante und der Covenant planen und bat mich um Hilfe, worauf ich mich an die CIA wandte, bevor ich zu dir gekommen bin. Es kam mir gelegen, dass du in Schwierigkeiten gesteckt hast.“
Sydney zog die Stirn kraus. „Aber ich habe dich und Katya in Mexiko gesehen. Es schien alles in Ordnung.“
Irina lächelte grimmig. „Das war gespielt. In Wahrheit hat Katya mich nur aufgesucht um sicherzustellen, dass ich bereits Kontakt zu dir aufgenommen habe. Ich sollte dich und Nadia eigentlich nach Russland bringen.“

Die Erwähnung von Nadias Namen zeichnete dunkle Schatten auf Sydneys Gesicht als ihr wieder bewusst wurde, dass ihre Schwester sich schon in Gefangenschaft des Covenants befand. „Dann wurde ich soeben rekrutiert“ stellte die CIA-Agentin sachlich fest.
„So kannst du  es nennen“ nickte die Russin, stand auf, ging zu ihrem Schreibtisch und kam mit einem Handy zurück, das sie an ihre Tochter weiterreichte. „Auf dem Weg nach Russland habe ich meinen Leuten befohlen dir dein Handy abzunehmen. Wir haben es durch Dieses ersetzt.“ Die Russin nahm ihrer Tochter das Handy wieder ab und öffnete die Rückseite des Mobiltelefons. Auf den ersten Blick konnte man nichts Ungewöhnliches feststellen. Die Ausstattung unterschied sich nicht von anderen Handys. Erst als Irina die SIM-Karte herausnahm und ein geheimes Fach, öffnete, das sich darunter befand, wurde Sydney klar, dass dies alles andere als ein normales Handy war. Ihre Mutter förderte eine zweite SIM-Karte aus diesem Geheimfach zu Tage und hielt sie so, dass ihre Tochter sie sehen konnte.

Diese SIM-Karte unterschied sich von der Ersten dahingehend, dass sie rot war. „Ich habe dieses Handy umbauen lassen, damit eine zweite SIM-Karte darin versteckt werden kann. Der Covenant wird dein Handy abhören um festzustellen ob du ihn hintergehst, was deiner und Nadias Tod wäre. Damit du mich erreichen kannst, hast du diese zweite SIM-Karte bekommen. Es läuft folgendermaßen: Nachdem Katya dir einen Auftrag erteilt hast, schreibst du die Einzelheiten auf ein Blatt Papier. Danach tauschst du deine SIM-Karte mit der aus, die du von mir bekommen hast, wählst die Telefonnummer, die ich dir gebe und sprichst auf den Anrufbeantworter eine Zahl zwischen 1 und 9, die einem bestimmten Treffpunkt zugeordnet ist. Ein Agent wird sich dann an diesem Ort mit dir treffen. Du erkennst ihn daran, dass er dich nach der Uhrzeit oder dem Wetter fragt. Der Agent leitet deine Nachricht an mich weiter damit ich einen Gegenauftrag für dich ausarbeiten kann. Nachdem das passiert ist, lasse ich eine Zeitung vor die Tür deiner neuen Unterkunft legen, das Wort „Harold“ in den oberen, rechten Rand des Wirtschaftsteils mit der dazugehörigen Ziffer für unseren Treffpunkt schreiben. Alle Informationen, die du mir gibst, gehen auch an deinen Vater und die CIA.“
Die Russin fischte nach einer Liste von ihrem Schreibtisch, auf der von 1 – 9 die Zahlen mit den dazugehörigen Treffpunkten sowie die Nummer von Irinas Organisation standen. „Präge dir diese Liste gut ein und wirf sie danach weg. Hast du noch Fragen?“

Zuerst schüttelte Sydney mit dem Kopf, doch dann erinnerte sie sich an Nadias Situation, und der Gehirnwäsche, der Katya sie unterzogen hatte. „Was ist mit Nadia?“ fragte sie leise und voller Sorge.
Die ältere Agentin seufzte und wich dem Blick ihrer Tochter aus. „Es tut mir leid, aber ich kann im Moment nichts für sie tun. Es wäre zu riskant sie jetzt in die Organisation zu holen.“
„Du weißt, dass sie einer Gehirnwäsche unterzogen wird. Das kannst du unmöglich zulassen!“ widersprach die jüngere Frau energisch und entrüstet zugleich.
„Ja, aber wenn wir jetzt etwas tun würden, würde das deine Tarnung ge….“
„Mom du kannst sie doch nicht ans Messer liefern! Nadia war es nicht…“


Irina unterbrach ihre Tochter mit erhobener Stimme: „Sydney glaub mir niemand möchte deiner Schwester mehr helfen als ich! Aber wir müssen sehr vorsichtig sein! Wenn man beim Covenant auch nur ahnt, dass du ein falsches Spiel spielst, ist es aus! Auch für Nadia.“
Sydney stand auf. „Morgen bringe ich dich zu Katya. Das wollte ich dir noch sagen bevor du gehst,“ erwähnte Irina noch als Sydney schon dabei war durch die Tür zu treten und das Büro zu verlassen. Mutter und Tochter tauschten einen letzten, ernsten Blick. Dann trat Sydney aus der Tür.

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Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 12. März 2005, 12:19:14
Danke, Irinafan.  :tr2:


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Honeycreeper1 am 12. März 2005, 13:31:16
 :applaus: :applau: :applaus: :applau:

Mehr kann ich dazu einfach nicht sagen...

 :daumen:


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: rentier am 12. März 2005, 13:37:05
WOW. Ich muss sagen, ich habe es noch nicht gelesen, will mir vorher noch Rätselraten durchlesen. :D
Bin aber schon gespannt, weil ich soviel Gutes darüber gehört habe. :daumen:


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: THE DARK am 12. März 2005, 14:56:48
Steffi der Teil ist einfach Hammer mehr kann ich im moment nicht sagen ausser Respekt  :daumen:


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Sydney-and-Vaughn am 12. März 2005, 15:06:28
 :laola:
Supiii, das war ein echt total spannendes erstes Kapitel!! Kompliment!!


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Shari am 14. März 2005, 12:11:40
Aaaahhhhhh! Und ich seh´s erst jetzt!  :-X

So´n Mist, und jetzt hab ich natürlich keine Zeit - *******  :wallbash:

Heute Abend! Freu mich schon drauf!  :daumen:


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Maya am 14. März 2005, 13:52:56
Hey Steffi,

klasse Fortsetzung  :daumen:

Weiß und der Verlobungsring von Vaughn... ;D

Ich glaub das wird noch richtig spannand, freu mich darauf




Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Shari am 14. März 2005, 21:10:23

Weiß und der Verlobungsring von Vaughn... ;D

 ;D Ja, das war gut!

Sowieso eine klasse Fortsetzung, freu mich riesig, dass es endlich weitergeht  :applaus: :applaus:


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 15. März 2005, 19:58:09
Oh mein Gott! Bin heute erst von einer Klausurtagung wiedergekommen und bin sehr erfreut. Mit soviel Feedback hätte ich gar nicht gerechnet.  ;D

Vielen, vielen Dank! An jeden einzelnen von euch.  :grouphug:


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 25. März 2005, 11:13:25
Hier ist das 2. Kapitel. Viel Spaß beim Lesen und das Feedback nicht vergessen!  ;) Danke, ihr Lieben, für das bisherige Feedback!

2. Captured

Los Angeles

Jack wirkte angespannt, war sich nicht sicher ob seine Erklärungsversuche dazu ausgereicht hatten Weiss und Vaughn davon abzuhalten nach Sydney und Nadia zu suchen.

Nachdem er ihnen von Irinas Plan erzählt hatte, waren beide aufgestanden und ohne ein Wort gegangen.
„Denken sie, dass Vaughn und Weiss sich von ihrer Erklärung von einem unüberlegten Schritt haben abbringen lassen?“ fragte eine Stimme. Sydneys Vater zuckte zusammen, blinzelte und fuhr sich einmal über den Mund. So in seine Gedanken vertieft, hatte er fast vergessen, dass er sich mit Devlin, Kendall und Dixon getroffen hatte um zu beraten wie weiter vorzugehen war.
„Nein. Nein, das denke ich nicht“ erwiderte Jack langsam, richtete sich auf und beäugte Devlin, der ihn zuvor angesprochen hatte.
„Was macht sie da so sicher?“ warf Dixon ein.
„Weiss und Vaughn sind verliebt. Sie würde nichts davon abhalten nach Russland zu fliegen“ Der ergraute Agent erklärte das so, als sei das die verständlichste Sache der Welt. Jedenfalls war sie das für ihn. Wenn es um Menschen ging, die er liebte, hatte Jack noch nie damit gezögert die Regeln zu brechen. Normalerweise hätte er Vaughn auch darin bestärkt, aber diese Aktion war nicht nur schlicht und einfach dämlich, sie brachte auch seine Tochter und seine Frau in Lebensgefahr.


„Was schlagen sie also vor, Mister Bristow?“ wollte Kendall wissen und räusperte sich während er diese Frage stellte.
„Wenn sie gestatten, würde ich diese Sache gerne selbst in die Hand nehmen.“ Sydneys Vater blickte von Kendall zu Devlin, dann zu Dixon und wieder zurück.
„Wenn es etwas ist, das gegen die Vorschriften verstößt…“
„Mister Devlin, Agent Vaughn ist der Freund meiner Tochter. In den letzten Jahren ist es mir gelungen eine gute Beziehung zu Sydney aufzubauen. Ich will ihn lediglich davon abhalten übereilt zu handeln.“ Jack machte eine kurze Pause und fügte dann hinzu: „Ich weiß was ich tue.“
Devlin wechselte einen Blick mit Kendall und seufzte: „Von mir aus. Aber Mister Dixon wird sie bei ihrem Vorhaben begleiten. Nur zur Sicherheit.“

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Moskau, Russland

„Sydney. Es ist schön dich wieder zu sehen!“ grinste Katya breit als drei Wachmänner ihre Nichte einen langen Korridor entlang, direkt auf Irinas Schwester zu, führten. Irina hatte es vorgezogen nicht mit rein zu kommen, ihrer Tochter aber mit ihren Blicken zu verstehen gegeben, dass sie nichts zu befürchten hatte. Zumindest hatte Sydney sich entschieden das zu glauben.

„Ich wünschte ich könnte dasselbe sagen“ murmelte die Agentin. „Und bevor wir weitermachen: Ich möchte zuerst meine Schwester sehen. Sonst passiert gar nichts.“
Die Kühlheit in Sydneys Stimme, ließ Katya schmunzeln. „In Ordnung. Gehen wir zu deiner Schwester.“ Auf das Nicken der Schwarzhaarigen, trieben die Wachen die Braunhaarige zum Gehen an.

Nadia lag auf einer Pritsche. Sie hatte geschlafen, öffnete aber die Augen als Sydney das dunkle,  unfreundliche Zimmer betrat. Die CIA-Agentin fühlte sich in dieser Situation schmerzlich an die erste Begegnung mit ihrer Schwester erinnert. Doch anders als damals war Nadia nicht katatonisch. Ihr Lächeln in Sydneys Richtung, zeigte, dass sie sich an ihre Schwester erinnerte. Gut! Wenigstens das konnten sie ihr nicht nehmen!, dachte die Braunhaarige grimmig.

„Ich lasse euch beide allein“ erklärte Katya und verließ das Zimmer.
Die Schwestern umarmten sich herzlich. „Seit wann bist du hier?“ Nadia lächelte freundlich, doch ihre große Schwester hatte den Eindruck, dass ihre Augen nicht mit lächelten. Es war also schon passiert: Die Gehirnwäsche war vollzogen und die Agentin wünschte ihrer Tante den Tod, wäre am liebsten aus dem Zimmer gestürmt um sie umzubringen.
„Ich bin gerade angekommen. Geht es dir gut?“ hörte die braunhaarige Agentin sich fragen.
„Ja. Wieso sollte es das nicht?“ Die Schwarzhaarige schien verwirrt. Sydney antwortete nur mit einem traurigen Lächeln während sie sich mit Nadia auf die Pritsche setzte, die genauso unbequem war wie sie für die Braunhaarige auf den ersten Blick ausgesehen hatte.

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Los Angeles,
Vaughns Wohnung


Weiss ein Bier reichend, setzte Vaughn sich neben ihm auf die Couch. Er selbst hielt eine Flasche in seiner anderen Hand. Beide Agenten starrten vor sich hin. Irinas Plan machte auf der einen Seite Sinn, war aber auch sehr gefährlich.
Michael hatte den ganzen Weg zu seiner Wohnung über geschwiegen. Er versuchte ja sich damit abzufinden, dass Sydney in Russland war; Meilenweit weg von ihm und versuchte das Richtige zu tun. Dann aber zerriss es ihn beinah sie nicht sehen, oder wenigstens mit ihr telefonieren zu können.
„Und was denkst du?“ Weiss machte eine Pause, in der er an seinem Bier nippte, dann den Blick seinem Kollegen zuwandte und hinzufügte: „Über das was Jack gesagt hat? Es klingt zumindest so als hätte Derevko einen guten Plan.“
Vaughn sah seinen besten Freund kurz an und blickte wieder geradeaus. Seine Antwort kam zögernd. „Ja. Scheint so.“
Genauso wenig wie ihn die Antwort überzeugte, kam sie auch rüber. Michael sah nämlich am Blick seines Freundes, dass der ihm kein Wort glaubte.
„Du möchtest nach Moskau fliegen, stimmt´s?“ fragte der Schwarzhaarige geradeheraus.

Michael spielte mit dem Gedanken zu verneinen, aber wem wollte er etwas vormachen? Sich selbst?
Der Blonde wusste genauso gut wie Weiss, dass er keine Ruhe haben würde bis er sich mit eigenen Augen davon überzeugt hatte, dass es Sydney gut ging. „Ja.“
Der schwarzhaarige Agent nickte andächtig. „Ich auch“ gestand er zögernd, worauf er einen überraschten Blick seines Freundes erntete. „Ehrlich gesagt bringt es mich um nicht zu wissen, wie es Nadia gerade geht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Kerle vom Covenant mit ihr einen Kaffee trinken und du bringst dich wegen Sydney in Gefahr, also…“ Weiss sah seinen besten Freund an. Es war ein Blick voller Entschlossenheit. „Ich werde dich begleiten.“
Michael lächelte, setzte seine Flasche ab und umarmte Weiss.
„Damit das klar ist, ich stehe trotzdem noch auf Frauen“ stellte der Schwarzhaarige nach einer Weile der Umarmung grinsend klar. Vaughn entkam ein befreites Lachen.

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Moskau, Russland,

 Katya erschien mit fünf Agenten im Konferenzraum, in den Nadia und Sydney geführt worden waren. Er war etwas heller als das Zimmer, in dem Sydney ihre Schwester vorgefunden hatte. Dennoch war die Kälte deutlich spürbar. Die CIA-Agentin vermochte nicht zu sagen, ob das von Katyas Anwesenheit oder der generellen, russischen Atmosphäre her kam. Jedenfalls fühlte sie sich in ihrer Haut sichtlich unwohl. Selbst Sloane wäre ihr an dieser Stelle noch lieber gewesen.

Alle Anwesenden setzten sich. Katya bedeutete ihren Nichten es ihnen gleich zu tun. „Der Grund für dieses Treffen, ist dieser Mann.“ Irinas Schwester drückte auf einen Knopf, was das Bild eines schwarzhaarigen, jungen Mannes auf die Wand hinter ihr projizierte. „Dario Varello. Er arbeitet für die ISO, die Italian Secret Organisation. Wir haben ein Gespräch zwischen ihm und Lev Radokowski belauscht, der der Russischen Mafia angehört. Dabei ging es um Dokumente.“ Varellos Bild wurde von dem eines antiken Tellers ersetzt.
 „Das ist der Gegenstand, um den es in dem Gespräch ging. Ein Teller mit alten Zeichnungen. Zeichnungen, die Rambaldi hat anfertigen lassen. Dem Bild  war der Plan von einem Museum beigefügt. Es ist das Variana, das größte Museum Rio de Janeiros. Varello hat Aktienwerte in Höhe von 1 Mio. Dollar zu Geld gemacht, also muss dieser Teller enorm wichtig für ihn sein. Wir möchten diesen Teller haben. Deshalb werden Sydney und Nadia nach Brasilien fliegen um ihn zu beschaffen. Sydney du wirst dich als Kuratorin Emily Jefferson ausgeben, so hast du Zugang zu allen Ausstellungsräumen. Wir werden dafür sorgen, dass du erwartet wirst. Genauer gesagt Nadia. Deine Aufgabe ist es dich in die Software des Museums einzuhaken und Sydney auf die Besucherliste des Museumsleiters Basilio Zabouto zu setzen. Alles weitere wird euch in der technischen Abteilung erklärt. Das war´s!“

Sydney war überrascht, dass die Missionsbesprechung so schnell zu ende war. Wahrscheinlich versuchte man so ihr klar zu machen, dass man an ihrer Meinung nicht interessiert war. Das war kein Arbeitsverhältnis. Sydney war Gefangene des Covenants und Nadia hatte wegen der Gehirnwäsche sowieso keine Wahl.
Die Agentin fühlte sich bestätigt als Katya sie bat, noch einen Moment zu bleiben. Die Türen hinter den Beiden wurden geschlossen nachdem auch der letzte Agent und Nadia gegangen waren.
 „Ich warne dich! Solltest du versuchen uns zu sabotieren, werden wir es herausfinden. Dann werden wir Nadia töten. Ganz langsam. Und wir werden dich zwingen dabei zuzusehen.“ Sagte die Russin mit kalter Stimme, verschränkte die Arme vor der Brust und musterte ihre Nichte ungerührt.

Die CIA-Agentin ließ sich jedoch von den Worten ihrer Tante nicht einschüchtern. „Eines Tages wird sich das Blatt wenden. Und dann werde ich DICH töten!“ Damit machte die Braunhaarige auf dem Absatz kehrt und verließ den Konferenzraum.

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Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 25. März 2005, 11:15:53
Mit der Ausrede Joggen zu gehen, hatte Sydney sich von Nadia verabschiedet und den Zettel mit der Nachricht für ihre Mutter im Park einem ihrer Agenten übergeben. Es war geradezu perfekt. Niemand hatte sie gesehen und auch beim Covenant schöpfte niemand Verdacht. Das Einzige was Sydney schwer fiel, war ihre Schwester anzulügen. Nach der Zerschlagung von SD-6 hatte Sydney gehofft nie wieder Menschen belügen zu müssen, die ihr nahe standen. Ein Gedanke, darüber war sich die Agentin nun im Klaren, der absolut naiv war.

Dario Varello, ein Mitglied der ISO, hat Aktienwerte in Höhe von 1 Mio. Dollar zu Geld gemacht. Dieses Geld hat er dazu benutzt um vom Oberhaupt der Russischen Mafia, Lev Radokowski, Dokumente über einen Teller zu kaufen, auf dem sich Zeichnungen befinden, die Rambaldi in Auftrag gegeben hat. Der Teller befindet sich in einem der größten Museen Rio de Janeiros. Nadia und ich fliegen also nach Brasilien um den Teller zu stehlen. Wie lautet mein Gegenauftrag?

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Los Angeles

„Das Haus ist abgebrannt, Mister Sloane. Aber soweit ich das beurteilen kann, haben sich weder Sydney noch ihre Tochter darin befunden. Nicht mal unsere Informanten bei der CIA wissen wo die Beiden stecken.“ Es war Sark unangenehm seinem Boss keine erfreulichere Nachricht mitteilen zu können. Obwohl es ihm egal war ob Nadia am Leben oder tot war. Schließlich hatte sie ihn benutzt.


Sloane wirkte in der Tat nicht glücklich über diese Nachricht. Seine Stirn kräuselte sich, während seine Finger sich ineinander verhakten. Es war schwer vorstellbar, dass es tatsächlich Menschen im Leben von Arvin Sloane, ehemals Leiter von SD-6, gab, um die er sich sorgte. Schon zu Lebzeiten von Emily hatte Sark das beobachtet. Ein menschlicher Verbrecher, dachte er amüsiert, nur um sich zu räuspern als er Sloanes Blicke auf sich spürte.
„Was machen wir jetzt?“ fragte der Blonde.
„Was wir in schwierigen Zeiten immer tun: Wir suchen einen alten Freund auf“ lächelte Nadias Vater plötzlich.

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Flughafen Los Angeles,

Weiss und Vaughn waren schon am Check-In als sie von zwei Polizisten aufgehalten wurden.
„Mister Vaughn? Mister Weiss?“ fragten die Beamten.
„Ja. Das sind wir. Gibt es ein Problem?“ drehte sich Michael zu den Gesetzeshütern um.
„Wir müssen sie bitten mit uns zu kommen.“
„Das geht schon in Ordnung, Officer!“ Weiss zückte seinen CIA-Ausweis und hielt ihn dem Polizisten hin.
Dieser entgegnete das Starren des Agenten ungerührt. „Darf ich sie trotzdem bitten uns zu begleiten?“
„Könnten sie sich bitte mit ihrer Entscheidung beeilen? Die Passagiere warten schon!“ drängte die Dame hinter dem Tresen und wies dabei auf die lange Schlange, die sich hinter Michael und Eric gebildet hatte. Seufzend gaben die Agenten nach und folgten den Beamten.

Zu ihrer Überraschung wurden ihnen vor dem Flughafengebäude Handschellen angelegt. Entrüstet fragten die Agenten was das soll, worauf die Polizisten erklärten, dass man 500 g Kokain in ihrer Wohnung gefunden hätte.
„Sind das die Männer?“ fragte einer der Polizisten in Richtung eines Streifenwagens. Zu Vaughns Verblüffung stieg Jack aus, blickte seine beiden Kollegen an als würde er sie nicht kennen.
„Ja, Sir. Wir haben sie schon lange in Verdacht Drogen und Informationen an das Ausland zu verkaufen“ nickte Sydneys Vater und sah den Männern dabei zu wie sie Vaughn und Weiss unsanft ins Auto verfrachteten.

Kurz nachdem die Streifenwagen weggefahren waren, wählte Jack eine bestimmte Nummer auf seinem Handy. Sein harter Gesichtsausdruck verwandelte sich in ein Lächeln als eine vertraute Stimme sich meldete.
 „Hallo, Irina.“ Grüßte der Agent seine Frau zurück.
„Schön, deine Stimme zu hören“ antwortete Irina sanft. Jack sah sie im Geiste lächeln.
„Wie geht es Sydney? Und Nadia?“ wechselte der CIA-Agent schnell wieder ins Geschäftliche.
Auch Irinas Stimme nahm wieder einen geschäftsmäßigen Ton an. „Sie hat ihren ersten Auftrag bekommen. Ich habe ihre Nachricht gerade erhalten. Sie schlägt sich gut, aber es fällt ihr schwer mit der Situation umzugehen. Von Nadia weiß ich noch nichts.“
Eine Pause entstand. Dann erzählte Jack von Vaughns und Weiss` Vorhaben Sydney und Nadia hinterher zu reisen, konnte seine Frau aber damit beruhigen, dass er die Sache geregelt habe und erzählte wie er dabei vorgegangen war. Weiss und Vaughn würden kein Risiko mehr für Sydney und Nadia darstellen, erklärte er. Wieder Schweigen.

„Du weißt, dass Sydney nicht gerade begeistert davon sein wird“ merkte die Russin vorsichtig an.
„Ich weiß. Aber ich hatte keine Wahl.“ Jack machte eine Pause, in der er mit dem Hörer auf die linke Seite wechselte. „Außerdem muss sie es nicht erfahren. Vaughn und Weiss sind wieder draußen bevor Sydney und Nadia zurück sind.“
„Wie du meinst. Ich muss los. Sydney und ich treffen uns in einer Stunde.“ Die ehemalige KGB-Agentin brach ab. Sie wollte ihm sagen, dass sie ihn liebte und sehr vermisste, aber die Worte wollten einfach nicht aus ihrem Mund kommen, blieben ihr einfach im Halse stecken.
„Also bis bald. Pass auf dich auf!“ räusperte Jack sich, dem das betretene Schweigen unangenehm wurde.
„Du auch.“ Antwortete Sydneys Mutter zögernd und legte auf.

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Russland, Moskau

Obgleich Sydney ein sehr gutes russisch sprach, tat sie sich schwer zu verstehen worum es in diesem Film überhaupt ging. Nur wieder ein russischer Film, in dem versucht wird Hollywood zu kopieren, dachte die Agentin ein wenig amüsiert.
Die Braunhaarige ging bis ganz hinten durch zu einer Tür, auf dem stand, dass der Zutritt nur dem Personal gestattet war. Sydney fand sich in einem langen Gang wieder. Das Licht war nur spärlich, weswegen sie ihre Mutter relativ spät bemerkte.
„Alles glatt gegangen?“ fragte Irina.
Ihre Tochter nickte. „Ich habe Nadia erzählt, dass ich noch Kaffee holen gehe. Sie hat´s geglaubt.“


Richtig glücklich wirkte Sydney über die Tatsache nicht, dass sie ihre Schwester angelogen hatte. Auch wenn sie jetzt einsah, dass es besser war sie noch nicht ins Boot zu holen. Nicht solange das Risiko noch so hoch war.

Ein Moment der Stille war entstanden. Bis Derevko in die Tasche ihres Mantels griff und einen Lippenstift herausholte. Sie öffnete ihn und erklärte: „Der Lippenstift ist eine Digitalkamera, die bis zu 250 Fotos schießt. Fotografiere jede Zeichnung, die auf dem Teller abgebildet ist. Auf dem Roten Platz, direkt in der Mitte, findest du einen grünen metallenen Papierkorb. Wickle den Lippenstift in eine Papiertüte und wirf ihn hinein. Ein Agent holt ihn dann ab.“
Die braunhaarige, jüngere Frau nickte, sagte aber nichts, was Irina stutzig machte. „Alles in Ordnung?“ fragte sie.
„Am liebsten wäre ich Katya an die Kehle gegangen.“

Die Agentin wandte sich ihrer Mutter zu und lächelte ein wenig. „Hältst du mich deswegen für einen schlechten Menschen?“
Die ehemalige KGB-Agentin schüttelte ohne zu zögern mit dem Kopf. Ihr ernstes Gesicht verwandelte sich in ein Lächeln als sie zu einer Erwiderung ansetzte: „Nein, aber dadurch würdest du wahrscheinlich auffliegen.“ Sydney musste lachen.
„Trotzdem hätte sie es verdient!“ meinte die CIA-Agentin trotzig, während die Miene ihrer Mutter sich verfinsterte. Sie würde nicht zulassen, dass Sydney die Grenze überschritt einen Familienangehörigen zu töten. Das war Katya nicht wert. Wenn dann würde die frühere KGB-Agentin das selbst in die Hand nehmen. Sie hoffte immer noch, dass es nicht zum Äußersten kommen würde. Ihre Sorge deswegen, verschwieg Irina aber nicht nur ihrer Tochter, sondern auch Jack. Schließlich wollte sie ihm keinen Anlass mehr geben, ihr zu misstrauen.

„Viel Glück in Brasilien!“ sagte die Russin und ließ ihre Tochter allein. Die starrte auf den Lippenstift in ihrer Hand und seufzte hörbar.


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Los Angeles,
Gefängnis




Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 25. März 2005, 11:17:41
„Ich kann nicht glauben, dass er das getan hat“ seufzte Vaughn und hämmerte frustriert gegen die Gitterstäbe.
„Mit einem Wutanfall löst du unsere Probleme auch nicht. Sag mir lieber wie wir hier rauskommen“ erwiderte Weiss, der sich auf eine der Pritschen gesetzt hatte und beobachtete wie einer der Wärter eine Orange schälte.
Michael setzte sich frustriert neben ihn, rieb sich müde die Augen und sagte: „Ich wünschte das wüsste ich.“ Eine Person, die schnellen Schrittes die Wache betrat, erregte plötzlich Weiss´ Aufmerksamkeit und so stieß er seinen Freund an.
„Mike!“ sagte er dabei um sich Vaughns Aufmerksamkeit zu sichern. Dieser stand sofort auf als Jack auf sie zusteuerte.

„Könnten sie mir sagen was das Theater soll?!“ fauchte der Blonde.
„Ich bewahre sie davor einen Fehler zu machen“ antwortete der grauhaarige Agent schlicht und bat einen der Wärter ihn in die Zelle zu lassen. Kaum, dass der Wärter gegangen war, wandte sich Sydneys Vater mit lauterer Stimme Weiss und Vaughn zu, während sein ernster Blick auf den Männern ruhte. „Ich weiß was sie vorhatten. Sie wollten nach Russland fliegen um Sydney und Nadia zu suchen. Aber das ist gefährlich. Ihr setzt Sydney und Nadia dadurch einem unkalkulierbaren Risiko aus.“

„Vielleicht sieht Sydney das anders! Sie haben offensichtlich keine menschlichen Gefühle!“ herrschte Vaughn den älteren CIA-Agenten wütend an.
„Und sie sind offensichtlich ein Idiot!“ Jack hielt dem Blick des Blonden ungerührt stand. Dann knöpfte er seinen Mantel zu, bat die Wache die Zelle aufzuschließen und sagte noch: „Ich verschwende hier nur meine Zeit. Angenehmen Aufenthalt.“
„Warten sie! Holen sie uns hier raus!“ rief Weiss dem immer kleiner werdenden Rücken von Sydneys Vater zu.

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Brasilien,
Rio de Janeiro


„Ich bin Emily Jefferson. Freut mich sie kennen zu lernen!“ Sydney strahlte übers ganze Gesicht als sie der Dame am Empfangstresen die Hand reichte. Das graue Kostüm kratzte fürchterlich an ihrer Haut, während die schwarzen Haare ihrer Perücke ihr immer wieder ins Gesicht flogen. „Ich habe einen Termin mit Mister Zabouto.“
„Okay, Syd. Ich habe dafür gesorgt, dass du auf der Gästeliste stehst. Viel Glück!“ sagte Nadia, die vom Van vor dem Museum aus per Computer die Gästeliste verändert hatte.

„Ah jetzt sehe ich es! Bitte folgen sie mir, Ms. Jefferson.“ Lächelte die schwarzhaarige Dame mit der Brille nachdem sie die Terminlisten an ihrem Computer überprüft hatte.
Die Spionin folgte der Dame den Korridor entlang und achtete dabei darauf sich den Rückweg gut einzuprägen, sollte sie später mit dem Diebesgut schnell flüchten müssen. Nadia war zwar zur Verstärkung vor dem Museum in Position gegangen, aber solange sie unter der Gehirnwäsche des Covenants stand, wollte die Agentin es vermeiden sie allzu sehr in die Missionen mit einzubeziehen.
„Mister Zabouto wird in ein paar Minuten bei ihnen sein, Ms. Jefferson. Machen sie es sich doch solange hier bequem“ lächelte die freundliche Museumsangestellte und wies auf ein paar schwarze Lederstühle, die an der Wand standen. Sydney bedankte sich und nahm Platz.
„Ich bin gleich bei Zabouto!“ gab sie ihrer Schwester über Funk durch, erhielt nach einer Weile ein „Verstanden!“ von Nadia als Antwort.

Nach einer Weile trat Zabouto aus seinem Büro und lächelte breit als er Sydney entdeckte. „Ms. Jefferson! Tut mir leid, dass ich sie habe warten lassen!“ Während Zabouto ihr die Hand schüttelte, unterzog die Agentin ihn einer näheren Betrachtung. Er war schätzungsweise nicht älter als 45, hatte schwarzes Haar, das schon etwas schütter geworden war und ein freundliches Blitzen in den Augen wenn er lächelte. Er war der braunhaarigen Frau von Anfang an sympathisch.
„Schön sie endlich persönlich kennen zu lernen, Mister Zabouto. Sie sprechen ein sehr gutes Englisch“ lächelte Sydney.
Der Brasilianer rückte verlegen seine royalblaue Krawatte zurecht. „Nun ja. Danke! Wie ich höre interessieren sie sich sehr für Mystik. Dann wird ihnen unser neuestes Stück sicher sehr gefallen. Es ist ein antiker Teller mit Zeichnungen, die – wie wir inzwischen wissen - von einem Wahrsager des 15.Jahrhunderts stammen. Sein Name war Milo Rambaldi!“
Die Amerikanerin tat so als wäre sie von dieser Neuigkeit sehr überrascht, zeigte sich gleichzeitig aber auch offen interessiert. „Rambaldi. Das klingt italienisch!“ lachte sie.
„Rambaldi war tatsächlich Italiener. Allerdings ist über ihn sehr wenig bekannt. Er war so brillant, dass die Leute ihn für einen Ketzer hielten. Wenn sie wollen, zeige ich ihnen den Teller gerne.“
Sydneys Grinsen wurde eine Spur breiter. „Ich kann es kaum erwarten!“

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Los Angeles

Eine Flasche Scotch stand auf dem Wohnzimmertisch. Jack hatte sich auf die Couch gesetzt, hielt ein Foto von Irina und Sydney in der Hand. Es stammte aus der Zeit als er noch gedacht hatte seine Frau heiße Laura. Das Foto war im Urlaub in Wisconsin geschossen worden. Sydneys vierter Geburtstag war drei Wochen her gewesen.
Der Agent brachte ein Schmunzeln über die Lippen als er sich daran erinnerte wie Sydneys ganzer Mund voller Sahne gewesen war nachdem sie ein großes Stück Torte gegessen hatte. Traurigkeit überschattete Jacks Gesicht. Die wenigen Momente, in denen er sich Emotionen gestattete, waren die, wenn er alleine war.

Sydney und Irina waren viele Kilometer weit weg und in einem Land, das lange Zeit ein Feind der USA gewesen war. Dem Agenten fiel es schwerer von Sydney – und Irina – getrennt zu sein als er zu Anfang geglaubt hatte. Zudem war er sich nicht sicher, ob Irina nicht doch ihre Gelegenheit nutzen würde ihre Familie endgültig zu hintergehen. Schließlich war der Feind niemand geringeres als die Schwester seiner Frau. Es wäre ein leichtes für Irina ihn zu hintergehen. In Russland gab es für sie so gut wie keine Kontrolle.
Kleinlaut musste Jack sich eingestehen, dass es vielleicht doch falsch gewesen war Vaughn und Weiss daran zu hindern nach Russland zu fliegen. Vielleicht hätten sie eine Kontrollinstanz für Irina bilden können, sollte sie doch wieder ein falsches Spiel spielen. Sydneys Vater wollte den Gedanken daran, dass die Mutter seiner Tochter vielleicht doch böse war, beiseite schieben. Sie hat sich geändert, versuchte er seinen misstrauischen Gedanken klar zu machen. Du hast es doch selbst gesehen!, sagte er sich.

Jack jagte den letzten Schluck Scotch hinunter um sich gleich danach noch mal nachzuschenken. Sollte er Vaughn und Weiss aus dem Gefängnis holen um sie nach Russland zu schleusen? Die CIA würde das zwar nicht gut heißen, aber wenigstens könnte er sich so sicher sein, dass Irina ihn und am wichtigsten Sydney, nicht hintergehen würde.
Es klopfte an der Tür. Der ergraute Agent runzelte die Stirn. Wer wollte denn zu so später Stunde noch etwas von ihm? Der Alkohol ließ es nicht zu, dass der Agent schneller aufstehen konnte. Und als Jack endlich stand, hatte er das Gefühl der Alkohol reiße ihm den Boden unter den Füßen weg. Trotzdem schaffte er es irgendwie zur Tür zu kommen. Zu Jacks großem Erstaunen stand Sark in der Tür, der eine Waffe auf ihn richtete, ihn begrüßte mit: „Hallo, Mister Bristow!“ und bevor Jack eine Möglichkeit hatte zu reagieren, drückte er ab. Es gab einen dumpfen Laut als Sydneys Vater zu Boden fiel.

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Rio de Janeiro

Sydney griff nach dem Betäubungsspray in ihrer Tasche, bereit den Museumsleiter außer Gefecht zu setzen sobald er ihr den Teller zeigte. Sie gingen einen langen Korridor entlang, bogen nach ungefähr fünf Metern links ein.
Die Agentin fand sich in einem riesigen Ausstellungsraum wieder. Hier reihte sich der Teller Rambaldis zwischen den Schriftrollen von Nostradamus und den Zeichnungen Leonardo Da Vincis ein.
Mit einem stolzen Lächeln hielt Zabouto vor einem Glaskasten, in dem sich der Teller befand. „Und das hier….“ Das Grinsen des Brasilianers wurde breiter als er die Vitrine öffnete und den Teller herausholte. „….ist das gute Stück.“ Er hielt Sydney die Antiquität entgegen. Diese zögerte nicht dem Mann die Flüssigkeit, die sie vom Covenant hatte, in die Augen zu sprühen. Bevor sie sich daran machte zu fliehen, holte die Agentin den Lippenstift heraus und schoss Fotos der einzelnen Zeichnungen. Es waren Zeichnungen von Menschen und Maschinen. Typisch Rambaldi, dachte die Braunhaarige, während sie eifrig weitermachte. Kaum fertig, wickelte die Amerikanerin den Teller in ihre Jacke. „Nadia ich hab ihn. Wir treffen uns dann draußen!“
„Verstanden“ kam es von Sydneys jüngerer Schwester.

Drei Minuten später erwachte Zabouto und schlug sofort bei den zuständigen Sicherheitsleuten Alarm. Es brauchte nicht lange bis die ersten Wachmänner die Agentin gefunden hatten. Eigentlich hatte Sydney vorgehabt den Teller ohne Aufsehen zu stehlen. Die fünf Wachmänner, von denen drei rechts und zwei links von ihr auf sie zukamen, ließen ihr aber keine Wahl. Sie wusste, dass sie sich nach draußen durchkämpfen musste.
Nadia im Van sah über die Überwachungsmonitore, dass ihre Schwester in ernsten Schwierigkeiten steckte, entsicherte ihre Waffe und sagte bestimmt: „Keine Panik, Sydney. Ich bin in ein paar Minuten da.“
„Was?! Nein warte! Ich komm` schon zurecht!“ rief Sydney doch ihre Schwester hatte ihren Posten im Van schon verlassen.


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Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Sydney-and-Vaughn am 25. März 2005, 12:00:18
 :daumen: :daumen:
Echt spannend war das... Syd und Nadia bei ihrem ersten Auftrag für Katya, Vaughn und Weiss im Gefängnis und Sark hat Jack betäubt... klingt nach einer genau so spannenden Fortsetung


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: THE DARK am 25. März 2005, 17:11:24
Oh oh es geht weiter und ich habe es nicht bemerkt :-X

Der Teil ist wie alle anderen auch Super hoffe es geht bald weiter. ;D


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 28. März 2005, 02:14:48
Danke für das liebe Feedback, ihr Zwei!  :grouphug: Schöne Ostern noch!


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Maya am 29. März 2005, 21:40:04
Also ich muss schon sagen, das war ein wirklich gutes und spannendes Update...  :daumen:

Vermasselt Nadia jetzt alles, wenn sie plötzlich da auftacht, wo nicht auftauchen soll??

Bin jetzt wirklich gespannt wie's weitergeht...

Das hier, kam mir irgendwie bekannt vor...  :P :blinkl:

... „Alles in Ordnung?“ fragte sie.
„Am liebsten wäre ich Katya an die Kehle gegangen.“
Die Agentin wandte sich ihrer Mutter zu und lächelte ein wenig. „Hältst du mich deswegen für einen schlechten Menschen?“
Die ehemalige KGB-Agentin schüttelte ohne zu zögern mit dem Kopf. Ihr ernstes Gesicht verwandelte sich in ein Lächeln als sie zu einer Erwiderung ansetzte: „Nein, aber dadurch würdest du wahrscheinlich auffliegen.“ Sydney musste lachen.

 :hm1:   wenn ich nur wüsste, wo ich das schonmal gehört hab... :big1:   :blinkl:


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 31. März 2005, 20:40:21
@Maya
Erstmal danke für das Feedback!  :flower:
Dann zu der Stelle, die dir bekannt vorkommt. Das ist Absicht, sowas wie der Stil von mir und eine Hommage an das "wahre" Alias, an das ich nie heranreichen werde, immer wieder solche Stellen einzubauen.

Abgesehen davon muss ich doch testen, ob ihr aufpasst.  :P


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 03. April 2005, 20:42:47
Viel Spaß mit Kapitel 3. Freue mich schon jetzt über Feedback!  ;)

3. License to Kill

„ Nadia ?! Nadia ?!“ rief Sydney. “Verdammt!”
„Ich weiß zwar nicht wovon du redest, Kleine. Ist aber auch egal. In ein paar Minuten bist du sowieso tot!“ grinste der Wachmann links von Sydney. Die Agentin sah ihn, zögerte aber noch mit einem Angriff, sah nach rechts. Drei Wachen standen dort. Sydney überlegte wie sie die wenigen Vorteile, die sie auf ihrer Seite hatte, für sich nutzen konnte.
Die Braunhaarige hatte sich schon für die rechte Seite entschieden, als plötzlich eine graue Kapsel unter den Füßen des vordersten Wachmannes, rechts von Sydney, hervorrollte. Die Männer fragten sich was das zu bedeuten hatte, während die Agentin sich eine Sonnenbrille aufsetzte als wüsste sie genau was geschehen würde.

Nach ein paar Minuten stieg dichter Rauch aus der Kapsel auf. Die Augen der Männer röteten sich, einige versuchten sich den Rauch aus den Augen zu reiben und wollten dem Dunst nur noch entkommen, der allerdings nach ein paar Minuten weg war.
Links von Syd tat sich hinter den Männern Nadia auf, die nur darauf wartete zuzuschlagen. Die Wachen auf der rechten Seite wollten sich auf die Braunhaarige stürzen, doch Sydney wusste geschickt zwei ihrer Angriffe abzublocken. Einer der drei Männer versuchte der Agentin den Kolben seines Gewehrs ins Gesicht zu schlagen, doch auch diesen Angriff konnte die junge Frau abblocken, schlug das Handgelenk ihres Gegners ein paar Mal gegen die Wand, wodurch er gezwungen war die Waffe fallen zu lassen. Der Wachmann wurde nur noch wütender und versuchte Sydney ins Straucheln zu bringen, doch die Spionin sah seinen Angriff aus den Augenwinkeln kommen und war vorbereitet. Geschickt nutzte sie ihre freie Hand um den Schlag abzufangen, drehte die gegnerische Hand um 180 Grad und nagelte den Wachmann an der Wand fest, setzte noch mit einem gezielten Schlag in den Nacken nach. Zwei Männer von hinten zogen Sydney an den Haaren von ihrem bewusstlosen Kollegen fort, warfen die Frau auf den Boden. Einer zückte eine Waffe und wollte schießen, wurde jedoch von hinten mit einem Gewehr in den Schwitzkasten genommen. Sydney erkannte ihre Schwester hinter dem Mann, der verzweifelt versuchte sich aus dem Griff der Schwarzhaarigen zu befreien.

Sydney nutzte die Verdutztheit des Anderen um ihren Fuß in seinen Magen zu schlagen. Die Zeit, die der Kerl brauchte um sich von der Wucht des Trittes zu erholen, nutzte die CIA-Agentin um aufzustehen, mit noch einem Tritt nach zu setzen. Dann hob sie eine der Waffen vom Boden auf und erschoss ihn.
Schnell schnappte sie sich den Teller und sah sich nach ihrer Schwester um. Nadia hatte gerade den anderen Wachmann niedergeschlagen. Verdutzt stellte die Braunhaarige fest, dass alle anderen Wachen schon bewusstlos oder tot waren, merkte aber, dass das unmöglich alle gewesen sein konnten.

„Die Anderen sind abgehauen. Wahrscheinlich um Verstärkung zu holen. Wir müssen hier weg!“ informierte Nadia ihre Schwester hektisch. Sydney nickte ernst und rannte mit ihr den langen Korridor entlang. Dazwischen kamen ihnen immer mal Wachen entgegen, die die Beiden aber in gemeinsamer Teamarbeit schnell erledigen konnten.
Draußen angekommen rannten die Schwestern zu dem Van, die Schwarzhaarige startete ihn und raste los. Die Braunhaarige hatte unterdessen die Gelegenheit zu verschnaufen, lehnte sich in ihrem Sitz ein wenig zurück und begutachtete den Teller. Unbemerkt glitt ihre Hand in ihre Tasche, wo sich der Lippenstift befand. Die Agentin drückte ihn ganz fest und lächelte ihre Schwester an, was diese erwiderte.

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Los Angeles

„Wie fühlen sie sich?“ während Sark diese Frage stellte, kniete er sich zu dem in einen Stuhl gefesselten Jack hinunter. Schweißperlen rannen ihm über die Stirn, brannten höllisch in den Augen.
„Es ging mir nie besser“ stöhnte Sydneys Vater und machte den Versuch sich ein wenig aufzurichten, fühlte aber einen stechenden Schmerz in den Rippen als er dies tat.
Sark lächelte herablassend. „Freut mich zu hören.“ Der Blonde nahm Jacks Mittelfinger und beugte ihn so weit nach hinten, dass der ergraute Agent das Gesicht verzog und sich so heftig auf die Lippe biss, dass sie anfing zu bluten. Die ersten beiden Finger seiner rechten Hand waren bereits gebrochen und auch der Mittelfinger begann schon ein wenig zu knacken. „Mister Sloane will nur seine Tochter wieder haben, Mister Bristow. Also. Wo ist Nadia Santos?“


Jack stöhnte ein paar Mal und Sark ließ von ihm ab damit er sprechen konnte. „Warum so formell, Mister Sark? Das letzte Mal als sie und Nadia sich gesehen haben, gingen sie…vertraut miteinander um.“ Sydneys Vater grinste ein wenig als Sark säuerlich die Mundwinkel verzog. Dann holte er aus und schlug den Mann mit der Faust ins Gesicht.
„Ich gebe ihnen Bedenkzeit. Aber nicht sehr lange.“ Damit wandte der junge Mann sich um und verließ den dunklen Raum, um im Nebenzimmer Sloane Bericht zu erstatten. „Er will nicht reden.“ Erklärte Sark.


Sloane faltete die Hände nur ineinander und sagte nichts. Nicht mal eine Gefühlsregung war in seinem Gesicht zu lesen. Nach einer Weile begann er aber zu lächeln, was sein Mitarbeiter mit einem verwirrten Stirnrunzeln quittierte. „Sie lächeln?“ fragte er überrascht.
„Setzen sie sich“ sagte der ältere der beiden Männer freundlich und wies auf die Sitzgarnitur am Ende des Zimmers. Neben der Sitzgruppe befand sich eine kleine Minibar, auf dem allerlei Alkoholika stand. Sloane ging zur Bar hinüber, holte zwei Gläser aus dem Buffet und schenkte für sich und Sark je einen Whiskey ein. Anschließend gesellte er sich zu dem Blonden, reichte ihm das Glas und erklärte: „Ich weiß sie bevorzugen Wein, aber dieser Whiskey ist zu köstlich um ihn abzulehnen.“ Mit aufforderndem Blick taxierte Nadias Vater Sark, der zögernd an dem Glas nippte, dann aber feststellte, dass dieser Whiskey tatsächlich nicht übel schmeckte und größere Schlucke nahm.
Eine Weile herrschte Stille, dann ergriff der junge Agent das Wort: „Was machen wir jetzt mit Jack? Ich bezweifle, dass wir etwas aus ihm herausbekommen.“
Sloane nippte an seinem Drink ehe er antwortete. Seine Worte wählte er dabei mit Bedacht. „Nun er wird reden. Er wird keine Wahl haben. Am besten ich kümmere mich selbst um Jack.“

Obwohl Sark nickte, zweifelte er stark daran, dass Jack ihm was erzählen würde. Er war eben genauso stur wie seine Tochter. Stur oder Willensstark. Sark war sich dessen nicht so sicher und beschloss Sloane machen zu lassen, trank nur schweigend weiter seinen Whiskey.

++++++++++

„Sir ich fürchte wir haben ein Problem!“ Charlie war noch nicht lange bei der CIA, und dementsprechend beflissen darauf seinem Vorgesetzten zu imponieren, ging Kendall aber mit seiner einschmeichelnden Art mehr auf die Nerven als dass er nützte. Vermutlich würde er Devlin bitten Charlie sobald wie möglich zu versetzen.
„Was gibt es denn, Agent Davis?“ stöhnte der kahlköpfige Mann, der von seiner Sekretärin gerade ein paar Akten entgegen genommen hatte. Kendall wirkte nicht mal interessiert. Es war schon das dritte Mal, dass Charlie zu ihm kam. Und dabei war der CIA-Chef erst seit einer Stunde im Büro.

Schnellen Ganges trat Kendall den Weg in sein Büro an. Charlie war ihm dicht auf den Fersen.
„Mister Bristow wird vermisst. Und Agent Vaughn und Agent Weiss wurden verhaftet“ berichtete der junge, blonde Mann.
Der CIA-Direktor, der sich gerade hinter seinen Schreibtisch gesetzt hatte, starrte den Neuling fassungslos an, brauchte eine Weile um seine Sprache wieder zu finden. „Danke, Charlie. Sie können gehen und rufen sie mir Agent Dixon herein.“
„Natürlich, Sir.“ Damit verließ der Neuling das Büro, achtete dabei darauf die Tür sorgfältig hinter sich zu schließen, während der CIA-Chef den Hörer in die Hand nahm und beim L.A.P.D anrief. Dort ließ er sich dann über die Umstände informieren, die zu Vaughns und Weiss Verhaftung geführt hatten.

Kendall ärgerte sich über sich selbst. Er hätte es sich denken müssen! Natürlich steckte Jack Bristow dahinter. Dankend legte er auf und murmelte ein kaum verständliches „Herein!“ als es an der Tür klopfte.
„Sie wollten mich sprechen?“ fragte Dixon.
Kendall winkte den Afroamerikaner herein und bat ihn sich zu setzen. „Haben sie Jack Bristow gesprochen? Wegen Vaughn und Weiss meine ich.“
Der Agent schien angestrengt zu überlegen. Seine Stirn kräuselte sich und schließlich verneinte er die Frage.
Der glatzköpfige Mann lehnte sich in seinen Sessel zurück, verschränkte die Arme vor der Brust und zog die Stirn kraus. Dixon merkte, dass etwas nicht stimmte und taxierte seinen Boss unsicher. „Ist etwas nicht in Ordnung?“
Kendall schüttelte mit dem Kopf, fuhr sich mit der Hand einmal über die Glatze und antwortete: „Jack Bristow wird vermisst. Wo sich Mister Vaughn und Mister Weiss aufhalten, weiß ich inzwischen. Im Gefängnis der Polizei von Los Angeles. Dank Jack!“



Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 03. April 2005, 20:45:41
Dixon wusste nicht ob er amüsiert oder schockiert über diese Neuigkeiten reagieren sollte. Zugegebenermaßen war der Gedanke, dass Jack seine Kollegen hinter Schloss und Riegel gebracht hatte, nur damit die ihren Freundinnen nicht hinterher reisen konnten, schon ein wenig komisch. Doch der Agent gestattete sich nicht mal ein Grinsen. Sein Chef war angespannt und nervös, außerdem musste Marcus sich ins Gedächtnis rufen, dass Jack vermisst wurde.
„Fahren sie ins Los Angeles Police Departement und holen sie die Beiden raus. Überzeugen sie sie davon, der CIA dabei zu helfen Jack Bristow zu finden. Nadia und Sydney sind in guten Händen. Jack ist derjenige, der wahrscheinlich in Schwierigkeiten steckt.“ Wies Kendall seinen Mitarbeiter an.
Dixon zögerte nicht zu nicken und machte sich sofort auf den Weg.

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Moskau, Russland

Wie vereinbart hatte Sydney vor zwei Tagen den Lippenstift in eine Papiertüte gewickelt, und in den grünen Papierkorb am Roten Platz in Moskau geworfen.

An diesem Abend hatten Sydney und Nadia frei. Vermutlich arbeitete man beim Covenant fieberhaft daran herauszufinden was die Zeichnungen auf dem Teller zu bedeuten hatten. Dennoch war Sydney überrascht. Sie hatte gedacht, dass man sie ohne Pause und unter schlechtesten Bedingungen arbeiten lassen würde. Nicht, dass unsere CIA-Agentin sich beschweren würde!

Sydney kehrte von einem langen Spaziergang mit einem bekannten russischen Gebäck, dessen Name ihr wieder entfallen war, zurück. Sie freute sich schon auf einen gemütlichen Abend mit ihrer Schwester.
 
Die Sicherheitsvorkehrungen wurden vom Covenant nicht besonders streng gehandhabt. Es gab Kameras überall in Sydneys und Nadias Unterkunft, einer geräumigen Vier-Zimmer-Wohnung. Natürlich wurden auch die Telefone und Handys angezapft, wie Irina es voraus gesehen hatte.

Trotzdem machte sich keiner der Covenant-Mitarbeiter die Mühe zu überprüfen wann und wohin die Schwestern ausgingen. Vermutlich hatte Nadia den Auftrag erhalten ihre Schwester im Auge zu behalten, während man darauf vertraute, dass Sydney selbst die Drohung ihrer Tante ernst nehmen würde. Das zumindest vermutete die CIA-Agentin.

Die Braunhaarige musste zugeben, dass die Manipulation Nadias ihre Aufgabe als Doppelagentin schwerer machte als noch zu Zeiten von SD-6. Ob das daran lag, dass sie Schwestern und daher andere Gefühle im Spiel waren? Sydney hatte keine Zeit sich diese Frage zu stellen. Sie hatte eine Aufgabe, auf die sich konzentrieren musste und der würde sie auch nachgehen. So lange bis Katya und der Covenant unschädlich gemacht worden waren.

Überrascht musste die CIA-Agentin feststellen, dass Nadia auch gerade erst ankam.
„Du warst noch weg?“ fragte Sydney ihre Schwester mit gekräuselter Stirn.
„Eine Besprechung mit Katya. Nichts weiter“ winkte die Schwarzhaarige ab. In den vielen Jahren, die sie als Agentin schon arbeitete, hatte Sydney gelernt eine Lüge zu durchschauen. Und dies war eine. Da sie aber wusste, dass es zu nichts führen würde ihre Schwester weiter zu befragen, beließ Sydney es für´s Erste dabei.
Die Schwestern gingen in die Küche. „Übrigends: Die lag heute für dich vor der Tür“ meinte Nadia und reichte ihrer Schwester die Zeitung, die auf dem Esstisch gelegen hatte.
„Tauschen wir?“ Grinsend überreichte die CIA-Agentin der Schwarzhaarigen das Gebäck, nur um gleich darauf die Zeitung durchzublättern als Nadia ihr den Rücken zuwandte. Es war so wie Sydney es vermutet hatte. Im Wirtschaftsteil stand das Wort Harold und daneben die Zahl 2.
„Ich muss noch mal weg. Ich habe ganz vergessen, dass die Milch aus ist.“
Nadia schien zwar skeptisch, fragte aber nicht näher nach und sagte, dass sie in der Zwischenzeit das Gebäck in den Ofen schieben würde.

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„Bitte sag mir, dass die Fotos etwas geworden sind!“ rief Sydney als erstes nachdem sie die Lagerhalle betreten hatte, in der sie sich laut Nachricht mit ihrer Mutter treffen sollte.
Irina lächelte ein wenig als sie ihre Tochter kommen sah. „Das sind sie. Die CIA lässt sie analysieren.“
„Die CIA?“
„Ja. Hier wäre es 1. zu auffällig und 2. hatte ich ja versprochen der CIA alle wichtigen Informationen zukommen zu lassen. Wenn es etwas Wichtiges gibt, erfahren wir es sicher bald.“ Erklärte die Russin, während Sydney gar nicht verstand wozu ihre Mutter dann dieses Treffen einberufen hatte. Der Covenant hatte erstaunlicherweise keinen Auftrag für sie und die Zeichnungen waren auf beiden Seiten noch nicht fertig analysiert.

Irina, wissend, dass ihre Tochter verwirrt war, schürzte die Lippen. Der Gesichtsausdruck war plötzlich bitter ernst. „Deswegen habe ich dich nicht kommen lassen, Sydney.“ Die ehemalige KGB-Agentin wandte der jungen Frau kurz ihren Rücken zu, nur um sich kurz darauf mit einer Akte in der Hand zu ihr umzudrehen. Die Akte wurde an Sydney weiter gereicht.

Bei erstem Überfliegen stellte die CIA-Agentin fest, dass es sich um das Protokoll eines Gesprächs handelte. Gesprächspartner waren Nadia und Katya. Als die Braunhaarige ihre Mutter wieder ansah, setzte diese zu einer Erklärung an. „Vor ein paar Stunden haben einige meiner Agenten dieses Gespräch belauscht und uns eine Audio-Datei davon zukommen lassen. Dabei geht es um einen Auftrag von Katya an deine Schwester. Nadia hat den Auftrag bekommen eine Frau zu töten, die einen Vertrag mit dem Covenant gebrochen hat. Nun soll eine Botschaft an alle anderen Verhandlungspartner der Organisation gehen.“
„Mit uns spielt man nicht“ fügte Sydney ernst hinzu, worauf ihre Mutter mit einem Nicken antwortete.
„Die Frau, die Nadia töten soll, heißt Juliette Margou. Sie ist Agentin des französischen Geheimdienstes. Ein paar Seiten weiter vorn findest du ein Bild von ihr.“ Sydney blätterte weiter bis zu einem Bild einer schwarzhaarigen, dünnen Frau, die man aufgrund ihrer zierlichen Statur wohl kaum für eine Agentin gehalten hätte.
Irina fuhr fort: „Der Vertrag mit dem Covenant bestand darin geheime Informationen des französischen Geheimdienstes weiterzuleiten. Warum Margou den Vertrag nicht eingehalten hat, wissen wir nicht. Die russische und die amerikanische Regierung kamen jedenfalls darin überein, dass Margou nicht getötet werden soll. Sie wird lebend gebraucht.“

„Wieso? Das wäre ein Verräter weniger, um den sich der französische Geheimdienst, die CIA und das FSB sorgen machen müssten.“
„Was der Covenant nicht weiß, und ich gedenke nicht, ihnen das zu verraten, ist, dass Juliette Margou über Informationen verfügt was das Rambaldi-Puzzle angeht. Dein Auftrag lautet also getrennt von Nadia nach Lyon zu fliegen, wo Margou zurzeit wohnt. Dort injizierst du deiner Schwester das hier.“ Die ehemalige KGB-Agentin holte eine kleine Ampulle aus ihrer schwarzen Lederjacke und reichte sie ihrer Tochter. „Das Mittel wird Nadias Unterbewusstsein nach Wunsch verändern. Nachdem du es ihr injiziert hast, brauchst du ihr nur weiß zu machen sie hätte Margou erschossen und den Beweis auf Foto festgehalten.“ Irina lächelte. „Eine Gruppe aus den besten Psychologen und Chemikern der Welt haben es entwickelt. In Frankreich wartet bereits einer meiner Agenten. Sein Name ist Radek Karimirov. Mit ihm zusammen täuscht ihr Juliette Margous Tod vor und nehmt sie fest. In Moskau wird sie dann von vertrauenswürdigen FSB-Agenten vernommen. Noch Fragen?“
Die braunhaarige CIA-Agentin wirkte skeptisch was den Auftrag betraf. Wie sollte sie das Land verlassen ohne, dass der Covenant etwas davon mitbekam? „Wie soll ich das anstellen? Beim Covenant wird man es sicher mitbekommen, wenn ich das Land verlasse.“

Irina setzte ein schelmisches Grinsen auf, während ihre Hände in ihrer Jackentasche verschwanden. „Erinnerst du dich noch an Projekt Helix?“
Ein dunkler Schatten huschte über Sydneys Gesicht, ihre Stimme war plötzlich kalt wie Eis: „Wie könnte ich das vergessen? Sark, Sloane und du habt Malkovics Wissen benutzt, um Francie zu doubeln.“
Das Grinsen der Russin erstarb als sie sich erinnerte, hatte sie diese Geschichte doch schon längst verdrängt.
„Jedenfalls ist es uns nach langer Suche gelungen, einige verschollen geglaubte Dateien Malkovics, ausfindig zu machen.“ Sydneys Mutter blickte zur Seite und eine junge Frau kam aus dem Dunkel zum Vorschein, die haargenau wie Sydney aussah. Stellte man die Beiden nebeneinander, hätte man nicht sagen können wer, wer war.
„Hallo“ lächelte das Double unsicher und streckte ihrem „Zwilling“ die Hand entgegen. Unsicher wie sie reagieren sollte, versuchte Sydney zu lächeln und reichte der Frau die Hand.
„Das ist Shelly Canes. Sie hat sich bereit erklärt deine Rolle zu übernehmen solange du in Frankreich bist.“ Stellte Irina die Doppelgängerin ihrer Tochter vor.
„Und sie wollen das wirklich tun?“ fragte die CIA-Agentin zweifelnd in Shellys Richtung.



Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 03. April 2005, 20:47:46
Das Double nickte, während sein Blick kurz zu Irina glitt, dann zurück zu Sydney. Mit einem traurigen Schatten in ihren Gesichtszügen begann die Frau zu erzählen: „Bis vor drei Jahren hat mein Mann beim Covenant gearbeitet. Sein Name war Brian. Als er versucht hat auszusteigen um mit mir ein neues Leben anzufangen, ließ man ihn umbringen. Ich weiß, dass der Covenant für seinen Tod verantwortlich ist.“ Shelly wandte sich von Sydney ab um sich die Tränen aus den Augen zu wischen. Die Agentin sah zu ihrer Mutter, der, wie es schien, die Geschichte nicht neu war. Sydney fragte sich woher die Beiden sich kannten.

Das Double hatte seine Fassung wieder gewonnen. Ihre Stimme war wieder fester als sie mit ihrer Erzählung fortfuhr: „Wir hatten kurz zuvor einen Urlaub auf Hawaii geplant. Seit Brians Tod suche ich nach einer Gelegenheit, es dem Covenant heimzuzahlen. Selbst wenn ich dabei draufgehen sollte. Dies ist meine Chance.“
Die CIA-Agentin nickte. Shelly befand sich in einer Situation, in der Sydney sich Jahre zuvor befunden hatte, nachdem Danny von SD-6 ermordet worden war. Deshalb versuchte sie nicht ihrer Doppelgängerin die Aktion auszureden, sondern lächelte mitfühlend, machte den Versuch tröstende Worte zu sagen, doch Shelly hob eine Hand.
„Nicht. Sie müssen nichts sagen, Sydney. Ich brauche kein Mitleid oder aufmunternde Worte. Wenn sie etwas für mich tun wollen, dann bringen sie die Leute zur Strecke, die meinen Mann ermordet und ihre Schwester manipuliert haben.“ Das Double nickte Sydney und ihrer Mutter zu, verließ dann die Lagerhalle.

Irina und Sydney standen sich schweigend gegenüber. „Deine Maschine geht morgen früh. Sobald du weg bist, wird Shelly sich auf den Weg zu eurer Wohnung machen. Damit Nadia dich nicht erkennt, musst du maskiert in Lyon auftauchen.“
Die Braunhaarige nickte. „Ich weiß.“ Irina machte einige Schritte auf ihre Tochter zu. Die Agentin, die an ihrer Mutter vorbei und nachdenklich zu Boden geschaut hatte, blickte die EX-KGB-Agentin nun direkt an. Stille, in der Mutter und Tochter einander so nah zu sein schienen wie nie zuvor, gleichzeitig aber auch eine gewisse Distanz zwischen sich wahrten.
„Viel Glück in Frankreich. Melde dich sobald du zurück bist,“ sagte Derevko nach einer Weile.
„Mit Juliette Margou schon klar.“
„Egal ob mit oder ohne Margou. Du meldest dich, wenn du wieder da bist.“ Sprach Irina energisch, berührte ihre Tochter kurz an der Schulter und verließ die Lagerhalle.

+++++++++

Los Angeles,
CIA


„Ich frage mich wirklich warum wir das tun. Der Typ hat uns in den Knast gebracht“ murmelte Weiss und schüttelte mit dem Kopf. Nachdem Dixon sie aus dem Gefängnis geholt und erzählt hatte was passiert war, hatten die Beiden - mehr oder weniger überzeugt -, zugestimmt bei der Suche nach Jack Bristow zu helfen.
„Er ist Sydneys Vater, Weiss. Würdest du das nicht tun, wenn es um einen Elternteil von Nadia ginge?“ erwiderte Vaughn, der an seinem Arbeitsplatz saß und die Datenbank der CIA nach Hinweisen durchforstete. Dabei gingen er und Weiss noch mal alle Zeugenaussagen durch, sahen sich Fotos der Wohnung an und telefonierten mit Informanten.

Eric zog eine Augenbraue nach oben. Vaughn seufzte als ihm klar wurde, dass Nadias Eltern zwei der meistgesuchten Verbrecher der CIA waren. „Okay. Kein guter Vergleich!“ machte der Blonde und drehte sich zu seinem Kollegen um.  „Was ich damit nur sagen will, ist, wenn es um jemanden ginge, der Nadia am Herzen liegt, würdest du doch auch nicht zögern alles für die Person zu tun, ganz einfach, weil es ihr wichtig wäre.“ Der schwarzhaarige Agent schien einzusehen, dass sein bester Freund Recht hatte. „Jack mag vielleicht fragwürdige Methoden anwenden, aber er liebt Sydney. Und Sydney liebt ihn. Außerdem ist er nichtsdestotrotz einer der Guten. Also sollten wir tun was wir können um ihm zu helfen.“  
„Alter du solltest in die Politik gehen!“ grinste Weiss nach ein paar Minuten des Schweigens. Vaughn grinste auf die Bemerkung hin nur.

„Entschuldigung…äh…Vaughn?“ kam Marshall mit einem Blatt Papier in der Hand auf die beiden Agenten zu. Er lächelte verlegen als beide Männer ihn ansahen. „Ich habe gehört sie waren im Gefängnis. Nun...also…. Stimmt es was man über Gefängnisse sagt? Dass die Zeit im Knast einen verändern kann?“
Beide sahen erst den Techniker verständnislos an, dann einander. Schließlich antwortete Vaughn: „Marshall wir waren nur einen Tag im Gefängnis.“
Flinkmann rief krebsrot an und fuhr sich verlegen über die Krawatte. „Ach so. Dann vergessen sie besser was ich gesagt habe.“ Schnell wechselte Marshall das Thema. „Die Videobänder der Verkehrsüberwachung vor Jacks Wohnung sind nun da. Der Entführer ist darauf zu sehen.“ Der Mann reichte Vaughn das Papier in seiner Hand.
„Sark!“ stellte Sydneys Freund fest, blickte Eric an, der mit seinem Freund aufstand und schnellen Schrittes auf Kendalls Büro zu marschierte.

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Lyon, Frankreich

Zur Mittagszeit kam Sydney in Frankreich an. Der Austausch mit Shelly war kein Problem gewesen.
Eine laue Brise umwehte die Agentin, die sich gerade auf den Weg zum Treffpunkt mit Radek machte, eine erste Lagebesprechung bevor sich Sydney daran machen würde nach ihrer Schwester und Juliette Margou zu suchen.

Irina hatte dafür gesorgt, dass ihre Tochter und ihr Kontakt Zimmer im „La Chantalle“ hatten, eines der renommiertesten Hotels in Frankreich. Grinsend dachte die Agentin, dass es auch etwas Gutes hatte für ihre Mutter zu arbeiten. Der Covenant und auch die CIA hatten sich nie die Mühe gemacht sie so gut unterzubringen, was vermutlich daran lag, dass die Gelder für Derevkos Arbeit von der russischen und amerikanischen Regierung stammten. Es ließ sich leichter Geld ausgeben, wenn es nicht aus eigener Tasche kam.

Die Agentin wurde von einem schwarzen Mercedes mit schwarz getönten Scheiben abgeholt und direkt ins Hotel gefahren. In der Lobby traf sie auf Radek, dessen blonde Mähne und eiskalter Blick, Sydney sofort ins Auge stach. Er saß inmitten einer Sitzgruppe und nippte an einem Eistee als die Braunhaarige sich zu ihm gesellte.
„Sie müssen Radek Karimirov sein“ stellte sie fest und versuchte ein Lächeln. Doch Karimirovs Gesichtsausdruck blieb eisig. Offenbar machte er keinen Hehl daraus, dass er Sydney nicht leiden konnte. Die Agentin hatte allerdings keine Ahnung was der Grund für seine ablehnende Haltung war.
„Ihre Schwester soll Juliette um 18:00 Uhr in deren Villa in der Chauselle Allysé aufsuchen. Wir haben Nadia in einem Hotel am anderen Ende der Stadt beobachtet. Das Bonjour“ erwiderte der Russe kalt.
„Sie fühlen sich nicht wohl mit mir als Partnerin, habe ich Recht?“ beschloss Sydney geradeheraus zu fragen. Wenn sie mit Radek zusammen arbeiten sollte, mussten Missverständnisse gleich aus dem Weg geräumt werden. Der Großteil dieser Operation bestand aus Kommunikation und gerade weil es Nadia betraf, wollte die Agentin keinen Fehler riskieren.
„Verstehen sie mich nicht falsch. Ich kann mir vorstellen, dass sie eine hervorragende Agentin sind. Trotzdem hätten sie diesen Auftrag nicht, wenn ihre Mutter diese Organisation nicht leiten würde.“
Die CIA-Agentin wurde plötzlich von Wut gepackt. Einen Gefühlsausbruch konnte sie sich inmitten der Menschen aber nicht leisten, dessen war sie sich bewusst. Also beugte die junge Frau sich ein wenig zu ihrem Partner vor und sprach mit gedämpfter, aber bestimmter Stimme:
 „Lassen sie mich eines klar stellen: Sie sind mir egal. Wahrscheinlich bin ich auch nicht mehr gezwungen mit ihnen zusammen zu arbeiten, aber hier steht mehr auf dem Spiel als das Leben von Juliette Margou. Es geht auch um das Leben meiner Schwester und um meines! Ich werde das nicht auf´s Spiel setzen nur, weil sie irgendeinen kindischen Neid gegen mich hegen. Und ich kann mir noch weniger vorstellen, dass meine Mutter oder der russische Präsident es gerne sehen würde, wenn mir oder Nadia deswegen etwas zustößt. Also ich schlage vor sie verhalten sich ein wenig professioneller und kooperativer, und ich verschweige meiner Mutter ihr albernes Verhalten, wodurch sie ihren Job retten können.“
Radek schluckte und wollte etwas erwidern doch Sydney war schon aufgestanden und steuerte den Mercedes vor dem Hotel an. Radek murmelte einige russische Worte und folgte der Agentin dann mit einigem Abstand.

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Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 03. April 2005, 20:48:31
Los Angeles

Das komplett in schwarz gekleidete CIA-Team, das Michael Vaughn anführte, war vor Sarks und Sloanes Versteck in Position gegangen. Nachdem er sich vergewissert hatte, dass keine Wachen am Hintereingang standen, bedeutete der Blonde der Nachhut winkend nachzukommen. Diese bestand aus Weiss und ungefähr noch zehn anderen Agenten, die Michael nur flüchtig bekannt waren.
„Dixon wie sieht´s auf der anderen Seite aus?“ Vaughn steckte den Stecker tiefer in die Ohrmuschel um seinen Kollegen besser verstehen zu können.

Marcus war mit zehn weiteren Agenten vor dem Haupteingang der Villa, die als Versteck von Sark und Sloane diente, in den Gebüschen in Stellung gegangen. Alles war ruhig. Der Abend hatte kühlere Luft nach Kalifornien gebracht und es herrschte klare Sicht. Es durfte also aus metrologischer Sicht nicht allzu schwer werden Jack zu befreien.
„Ich sehe zwei Wachen am Haupteingang. Beginne jetzt mit dem Ablenkungsmanöver“ gab der Afroamerikaner über Funk durch. Dann gab er seinem Gefolge ein Zeichen zum Angriff. Diese zückten ihre Zielgewehre und feuerten auf die Wachleute, die sofort zur Seite und in Deckung sprangen als der Hagel aus Gewehrkugeln auf sie nieder regnete. Dixon hörte einen der Wachmänner Verstärkung anforderte, was geplant gewesen war. Die Wachen sollten sich auf ihn und sein Team konzentrieren, damit das Team von Weiss und Vaughn die Gelegenheit hatte ungehindert durch die Hintertür in das Versteck zu spazieren.

Es klappte auch. Weitere fünf Wachleute kamen aus dem Haus gerannt und feuerten auf die Agenten in den Büschen. Dixon bat seine Leute um Feuerschutz und schaffte es mit deren Hilfe sich bis zum Eingang vorzukämpfen. Dort schaltete er einen der Wachleute aus und befand sich nun im Gebäude.
Weiss und Vaughn hatten auf der anderen Seite mit ihrem Team das Gebäude schon betreten.

„Mister Sark wir werden angegriffen. Es ist die CIA!“ keuchte der Butler als er ohne anzuklopfen das Zimmer betrat, in dem Sloane und Sark noch immer versuchten Jack zum reden zu bringen, dabei aber bis jetzt erfolglos geblieben waren.
„Verstehe. Mister Sloane wir müssen uns zurückziehen.“ Meinte der Blonde mit warnendem Unterton, doch sein Chef schien noch nicht bereit seinen Posten aufzugeben. Jetzt zu fliehen, würde bedeuten seine vielleicht einzige Chance Nadia zu finden, aufzugeben. Sloane wusste, dass sein alter Freund auf dem Stuhl wusste wo sie sich aufhielt, es ihm nur nicht sagen wollte.
„Ich kann nicht“ erwiderte der grauhaarige Mann, dessen Blick fast flehentlich auf Jack gerichtet war. Dieser sah auf, hielt Arvins ruhig stand, sagte aber nichts. Von draußen waren bereits Schüsse zu hören. Sowohl Sark und Sloane, als auch Jack wussten, dass es nicht mehr lange dauern würde bis die ersten Agenten bis in das Zimmer vorgedrungen sein würden.
„Arvin!“ rief Sark eindringlich als die Schüsse immer lauter wurden. Es war das erste Mal, dass er seinen Boss beim Vornamen genannt hatte und beim Klang dieses Namens, der von dem Iren so sauber ausgesprochen worden war, musste der ehemalige Leiter von SD-6 schmunzeln.
„Wir sehen uns wieder, Jack“ lächelte er und verließ mit Sark zusammen durch einen Geheimgang, der sich im Boden des Zimmers befand, das Anwesen.

Sekunden später brachen Weiss und Vaughn die Tür auf. Erst jetzt bemerkte Jack, dass es langsam ruhiger wurde und die Schüsse immer seltener zu hören waren.
„Können sie laufen, Mister Bristow?“ riss Vaughns Stimme Sydneys Vater aus seinen Gedanken.
„Ja ich denke schon. Sloane und Sark sind durch einen Geheimgang verschwunden.“ Der Agent wies kopfnickend auf die Falltür im Boden, die noch immer offen stand.
„White Rabbit an Basis. Sark und Sloane sind durch einen Geheimgang entkommen. Ich wiederhole: Sark und Sloane konnten nicht gefasst werden. Wir kehren mit Jack Bristow zurück. Ende“ gab Michael über Funk an die Büros in der Agency durch.

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Lyon, Frankreich

Mit gezogener Waffe betraten die maskierte Sydney und ihr Partner vorsichtig die Villa von Juliette Margou. Als sie in den ersten Zimmern auf niemanden stießen, fürchtete die Agentin schon, dass Nadia ihnen zuvor gekommen war. Bis sie Porzellan zerbrechen hörten. Die beiden Agenten zuckten zusammen. Sydney ging voran in die Küche, wo Nadia die Französin mit einer Waffe bedrohte. Die Braunhaarige merkte schnell, dass ihre Schwester das Ziel verfehlt und stattdessen die Vase getroffen haben musste. Nickend gab sie Radek zu verstehen, dass er sich um Juliette kümmern sollte, während die CIA-Agentin sich um ihre Schwester kümmern würde.

Als Nadia bemerkte, dass sie nicht alleine war, wandte sie sich von Juliette ab und den Eindringlingen zu. Erschrocken stellte die Maskierte fest, dass ihre Schwester die Waffe gerade auf sie richtete. Unter Sydneys Maske bildeten sich Schweißperlen, während ihre Augen durch die Küche streiften, nach etwas suchten, mit dem sie Nadia entwaffnen konnte. Sydney sog Luft ein als sie hörte wie die Entsicherung zurückschnappte.
Ohne Groß nachzudenken, griff die Agentin nach der Vase auf dem Tisch neben sich und warf sie nach Nadia, achtete dabei darauf sie nicht allzu schwer zu verletzen.

Die Schwarzhaarige keuchte vor Überraschung und wich ein paar Schritte zurück, was Sydney die Gelegenheit gab sich ihr zu nähern und sie zu Fall zu bringen. Am Boden rangen die beiden Frauen um die Pistole. Nadia ließ ihre Schwester ordentlich einstecken und teilte Tritte und Faustschläge aus, denen Sydney kaum ausweichen oder abwehren konnte, denn sie musste zu allererst die Waffe außer Reichweite bringen. Nachdem dies geschafft war, platzierte Sydney einen gezielten Schlag in Nadias Gesicht. Die Schwarzhaarige ging zu Boden, wo die Braunhaarige vorsichtshalber mit dem Knie auf Nadias Rücken gestützt dafür sorgte, dass sie nicht aufstehen würde. Mit der rechten Hand griff sie in ihre Tasche nach der Ampulle und einer Spritze, zog sie auf und injizierte ihrer Schwester die Flüssigkeit in den Arm. Die braunhaarige Agentin fühlte wie der Atem ihrer Schwester ruhiger wurde. Sie beugte sich zu Nadia hinunter und flüsterte: „Du hast deinen Auftrag ausgeführt und Juliette Margou erschossen. Zum Beweis hast du Fotos gemacht, die sich in der Digitalkamera befinden. Die Kamera hast du danach wieder in deine Tasche gesteckt.“
„Ich bin soweit.“ Meldete sich Radek zu Wort.
Sydney spähte über den Tresen hinweg. Juliette lag auf dem Boden umgeben von roter Flüssigkeit, mit der auch ihre Bluse getränkt war. Sydney schoss ein paar Fotos, wies ihren Kollegen danach an, die Französin zu fesseln und steckte Nadia die Kamera in die Tasche.

Dann legte die Agentin die Maske ab und warf einen letzten Blick auf ihre schlafende Schwester. So ruhig und friedlich wie sie aussah, war es schwer vorstellbar, dass sie eine Agentin war. Es musste wohl ein Impuls oder Schuldgefühle sein, die Sydney dazu brachten sich zu Nadia herunter zu beugen und sanft ihre Stirn zu küssen.
„Es tut mir leid!“ flüsterte die Braunhaarige dann folgte sie Radeks ungeduldigem Drängeln und half Juliette nach draußen, in einen Van mit abgedunkelten Scheiben, zu bringen.

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Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: THE DARK am 04. April 2005, 10:01:00
Juhu ich darf als erster Feedback schreibenj der Teil ist einefach Fenominal  :daumen:


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 04. April 2005, 20:11:02
Danke für das Feedback, THE DARK!  :tr2:


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Tryxie am 05. April 2005, 00:10:09
Ich denke ich sollte mich hier dringend mal auf aktuellen Stand bringen.
Mein Studium beginnt morgen wieder ich weiß also nicht wann ich es schaffe die neue Folge auf die Hauptsete zu bringen. Aber diese Woche wird es wohl noch was.


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Shari am 05. April 2005, 19:42:09
Super Fortsetzung, Steffi!  :D
Bin ganz überrascht, dass sie Jack so schnell gefunden haben. Ich dachte schon, du lässt uns länger zappeln...  ::)


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Sydney-and-Vaughn am 06. April 2005, 09:09:33
Huch, habe ganz verpasst das es einen neuen Teil gibt...
Auf jeden tolle Fortsetzung, sehr spannend!


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 06. April 2005, 10:30:13
Super Fortsetzung, Steffi!  :D
Bin ganz überrascht, dass sie Jack so schnell gefunden haben. Ich dachte schon, du lässt uns länger zappeln...  ::)

Naja ich versuche euch weniger leiden zu lassen. Denkt aber nicht, dass ich immer so gnädig mit euch sein werde.  ;D

Also danke, dass ihr so liebes Feedback geschrieben habt.  :grouphug: Da bleibt einem nichts anderes übrig als weiterzuschreiben.  ;)

@Tryxie
Mach dir keinen Stress mit dem Updaten. Find´s ja eh toll, dass du meine Story auch auf deine Hauptseite stellst.  :)


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 18. April 2005, 22:53:05
So es wird mal wieder Zeit für ein Update! Danke an alle, die mir Feedback gegeben haben.  :grouphug:

4. Miguel Sanchez

Russland, Moskau

„Gute Arbeit in Frankreich!“ Sydney, die auf einer Parkbank saß, sah ein wenig auf als ihre Mutter auf sie zusteuerte und lächelte ansatzweise wegen des Lobs. Endlich hatte die Russin ihre Tochter erreicht und setzte sich neben sie.
„Wenn es bei der Zerschlagung des Covenants hilft, war´s mir ein Vergnügen.“ antwortete die CIA-Agentin mit erwartungsvollem Blick auf ihre Mutter gerichtet. Irina zögerte noch ein wenig mit neuen Informationen.

Da die ehemalige KGB-Agentin keine Anstalten machte von selbst zu reden, sprach die Agentin sie an: „Habt ihr was aus Margou herausbekommen?“
Irinas Gesichtszüge spannten sich ein wenig fast so als sei sie enttäuscht. „Leider nicht, aber wir arbeiten daran. Dafür haben wir etwas über den Teller herausgefunden, den du in Brasilien gestohlen hast. Eine der Schriftzeichen deutet auf einen Mann in Argentinien hin.“
„Miguel Sanchez.“ Sagte Sydney anstelle ihrer Mutter, was diese erstaunt die Stirn runzeln ließ.
Ein scheues Lächeln huschte über Sydneys Lippen.

Rückblende, 8 Stunden zuvor:
Katya, einige Covenant-Agenten, und Sydney und Nadia hatten sich im Konferenz-Zimmer eingefunden. „Vor ein paar Stunden hat mich eine interessante Nachricht erreicht. Unseren Leuten ist es gelungen, eine der Schriftzeichen auf dem Teller zu entschlüsseln. Die Spur führt nach Buenos Aires zu einem Mann namens Miguel Sanchez.“ Irinas Schwester hatte sich gar nicht lange mit begrüßenden Worten aufgehalten. Sydney ahnte schon, dass das Missionsbriefing mit demselben Tempo durchgezogen werden würde wie das davor.

Auf dem Monitor vor ihrem Platz erschien das Bild eines schwarzhaarigen, jungen Mannes mit Drei-Tage-Bart und zierlicher Statur, nicht besonders groß, wie Sydney seinem Steckbrief entnahm.
„Die Informationen, die ihr hier seht, sind die Einzigen, die wir über ihn haben. Diese und die, dass Sanchez vor einigen Jahren in Besitz des Buches gekommen ist, auf das eine der Zeichnungen  verweist.“ Erklärte Katya weiter.
„Eine der Zeichnungen, die auf dem Teller abgebildet sind,  zwei ineinander verschlungene Ringe, befindet sich auch auf einem alten Buch, das seit Jahrzehnten als verschollen gilt. Dieses Buch gilt als vollständigste Aufzeichnung aller Rambaldi-Artefakte. Natürlich auch mit wichtigen Hinweisen, was die weiteren Teile von Rambaldis Puzzle angeht“ übernahm ein schwarzhaariger Offizier für Sydneys Tante.


„Katya sagt, dass Miguel Sanchez mit Hilfe dieses Buches schon einige Rambaldi-Artefakte sammeln konnte, aber an Rambaldi selbst kein Interesse hätte. Er hat die Artefakte sammeln lassen und einen regelrechten Handel aufgebaut. 47 Artefakte hat er an Interessierte aus aller Welt verkauft. Nur nicht an den Covenant. Katya hat Nadia und mich damit beauftragt nach Buenos Aires zu fliegen, das Buch zu stehlen und Sanchez nach Russland zu schaffen damit wir seine Kundenliste und so alle Rambaldi-Artefakte zusammen bekommen, die für dieses Puzzle notwendig sind.“ Endete Sydney mit ihrer Erzählung über das Missionsbriefing vor wenigen Stunden. „Ich wollte dir eine Nachricht zukommen lassen, doch dann habe ich die Zeitung vor der Wohnungstür gefunden.“
Irina nickte verständnisvoll. „Gut. Wenigstens ist uns der Covenant keinen Schritt voraus.“ Wirklich zufrieden klang die Russin aber nicht.

Obwohl Sydney wusste, dass ihre Mutter etwas beunruhigte, und sie neugierig darauf war zu erfahren was Irina Sorgen machte, ignorierte die CIA-Agentin vorerst diesen Umstand und fragte stattdessen nach ihrem Gegenauftrag.
 „Sanchez stand schon mal im Visier eines Geheimdienstes. Als ich die Informationen erhalten habe, ließ ich alles überprüfen was mit ihm im Zusammenhang stand. Im Gegensatz zu Katya, habe ich mich auch beim argentinischen Geheimdienst erkundigt.“ Irina machte eine Pause, während Sydney sich merklich anspannte und Luft ein sog.
„Und?!“ hakte die CIA-Agentin mit gerunzelter Stirn nach als ihre Mutter auch nach ein paar Minuten nicht fortfuhr.  
„Es gab einen Agenten des argentinischen Geheimdienstes, der im Rahmen eines Undercover-Auftrages für Sanchez gearbeitet hat. Dieser Miguel Sanchez ist alles andere als ein Unschuldslamm. Zahlreiche Morde gehen auf sein Konto, ohne dass er dafür festgenommen wurde. Deshalb hat sich der argentinische Geheimdienst eingeschaltet und einen Agenten in seine Organisation eingeschleust. Niemand weiß so gut über diesen Mann Bescheid wie der Agent, der ihn damals ausspionieren sollte. Meinen Informanten in Buenos Aires zufolge, hat dieser Agent jeden einzelnen Kunden gekannt, mit dem er jemals Kontakt hatte.“ Irina schürzte die Lippen, machte eine kurze Pause und fügte das hinzu, was Sydney fast schon erwartet hatte: „Dieser Agent war Nadia!“
Bedrücktes Schweigen legte sich wie ein Mantel über den Park. Die Agentin glaubte einen Windhauch zu spüren und schlug den Kragen ihrer Jacke etwas nach oben um sich danach die Hände zu reiben. Sydneys Blick driftete an ihrer Mutter vorbei und zu Boden. „Das verstehe ich nicht.“ Murmelte sie und suchte wieder Blickkontakt mit Irina. „Nadia hat überhaupt nicht reagiert als der Name gefallen ist.“

Die ehemalige KGB-Agentin antwortete nur mit einer traurigen Mine und Sydney wurde klar, dass das der Gehirnwäsche zu verdanken war. Wahrscheinlich waren ein paar Dinge durch die Arbeit der Therapeuten aus Nadias Unterbewusstsein genommen worden, so dass sie sich an bestimmte Dinge nicht mehr erinnerte.
„Wie gehen wir jetzt vor?“ fragte die Jüngere der beiden Frauen.

Bevor sie antwortete, schlug Irina die Beine übereinander und ließ ihren Blick über den Park schweifen, sah aber um diese Uhrzeit, weit nach Mitternacht, nichts als Dunkelheit.
„Wir werden keine Zeit haben das Buch auszutauschen oder Sanchez gegen einen Agenten zu wechseln.“ Die ehemalige KGB-Agentin wandte den Blick wieder ihrer Tochter zu. „Wir brauchen Nadias Hilfe. Also wirst du vorgeben dich mit ihr auf den Weg nach Argentinien zu machen. Aber statt mit ihr aufzubrechen, wirst du sie mit Chloroform betäuben.“ Irina holte einen kleinen Zettel und einen Stift aus ihrer Tasche, schrieb etwas auf und reichte ihn Sydney. Darauf stand eine Adresse. Die CIA-Agentin kannte sie. Es handelte sich um eine Brücke neben einer Fabrik, an der sie immer vorbeikam, wenn sich auf den Weg machte einem Agenten eine Nachricht für ihre Mutter zu überbringen.

„Bring Nadia dort hin. Meine Leute werden schon auf euch warten. Sie bringen sie dann in unsere Zentrale, wo wir versuchen werden die Gehirnwäsche rückgängig zu machen“ fuhr die Russin fort.
„Mom, bei allem Respekt: Ich kann Sanchez nicht allein entführen und das Buch stehlen. Ich brauche einen Partner. Aber ich weigere mich noch mal mit Karimirov zusammen zu arbeiten.“ Irina musste schmunzeln über Sydneys Trotzhaltung was Karimirov anging, konnte sie aber auch ein wenig verstehen. Schließlich war ihr seine ablehnende Haltung gegenüber Sydney nicht entgangen.
Die ehemalige KGB-Agentin ersparte sich aber einen Kommentar darüber und schüttelte nur mit dem Kopf: „Keine Sorge. Du bekommst einen anderen Agenten als Partner. Der Austausch findet unter dieser Brücke statt.“

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Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 18. April 2005, 22:55:25
Am nächsten Morgen

Sydney versuchte sich nicht anmerken zu lassen wie nervös sie war. Zum einen hatte Irina ihr ausweichend geantwortet als sie versucht hatte von ihr zu erfahren, wer sie denn nun in Buenos Aires unterstützen sollte, zum anderen machte die Agentin sich Sorgen um ihre Schwester. Wie würde sie auf die Wahrheit reagieren? Inwieweit konnte sie tatsächlich im Sanchez-Fall helfen? Was, wenn die Arbeit der Ärzte und Therapeuten schief ging?

„Ich bin soweit, Syd.“ Die braunhaarige Agentin spürte wie sie jemand am Arm berührte, blinzelte, runzelte die Stirn und lächelte als Nadia sie mit amüsiert nach oben gezogenen Mundwinkeln ansah. „Meinst du, du kannst dich konzentrieren? Diesen Sanchez zu fassen und das Buch zu stehlen, wird sicher kein Kinderspiel.“
Sydney lächelte und berührte Nadia kurz am Arm. „Mach dir keine Sorgen. Ich schaff´ das schon!“ Die Braunhaarige ließ ihre Schwester voran gehen.

Als sie fast beim Auto in der Tiefgarage angekommen waren, holte Sydney plötzlich das in Chloroform getränkte Tuch aus ihrer Tasche und presste es Nadia mit sanfter Gewalt auf Nase und Mund. Die Schwarzhaarige wehrte sich nach Kräften, doch mit voranschreiten der Minuten nahm Nadias Gegenwehr immer weiter ab bis sie gänzlich aufhörte und die CIA-Agentin ihren erschlafften Körper in den Wagen hieven konnte.

Die Agentin war froh, dass sie den Treffpunkt auf Anhieb wieder gefunden hatte. Sofort kamen drei in Schwarz gekleidete Männer zum Auto gelaufen und halfen Sydney, Nadia in den schwarzen Van zu verfrachten, der ein Stück weiter vorn parkte. Neben dem Van stand eine schwarze BMW-Limousine, deren Türen sich öffneten als Sydney sich ihr näherte. Der Braunhaarigen stockte der Atem als sie sah wer darin gesessen hatte und nun ausstieg.
Tränen sammelten sich in ihren Augen.

„Vaughn!“ Ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern als sie sich ihm in die Arme warf.
Der blonde Agent schloss die Augen und hielt sie in fester Umarmung als hätte er Angst sie andernfalls wieder zu verlieren. Seinen Kopf vergrub er dabei tief in ihrer Schulter.

Es dauerte ein paar Minuten bis sie sich wieder voneinander lösten. Sydney konnte immer noch nicht fassen, dass er hier war. Mit geweiteten Augen realisierte sie wem sie es zu verdanken hatte, dass ihr Freund in Russland war – ihrer Mutter!

Die Agentin hatte immer noch Tränen in den Augen als sie ihre Hand auf sein Gesicht legte, fast so als wolle sie prüfen ob das tatsächlich Vaughn war. Endlich lehnte Michael sich ein wenig nach vorn und küsste sie sanft, etwas, nach dem er sich solange gesehnt hatte.
 „Wir haben nicht viel Zeit. Nadia wird bald aufwachen.“ Sagte er als er kurz darauf wieder von ihr abließ.
Obwohl sie die Antwort schon kannte, konnte die Agentin nicht anders: Sie musste einfach fragen. „Dann bist du also mein Partner?“
Ein spitzbübisches Grinsen fegte über Michaels Mundwinkel als er antwortete: „Ja. Ich bin dein! In jeder Hinsicht!“ Auch Sydney lächelte. Dann verabschiedeten sie sich von den restlichen Männern, die sich sofort auf den Weg in die Zentrale von Irinas Organisation machten, während Sydney und Vaughn die Reise nach Buenos Aires antraten.

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Der Van steuerte eine Tiefgarage an, in der sich schon einige Ärzte mit einer Trage versammelt hatten um Nadia in Empfang zu nehmen. Bei ihnen standen Irina und ein äußerst besorgter Weiss, der erleichtert aufatmete als er den Van kommen sah. Die Hintertüren wurden geöffnet und die bewusstlose Nadia auf die Trage gelegt. Weiss stellte sich sofort daneben, machte den Versuch Nadia anzusprechen, doch sie schlief noch immer.
„Gehen sie zur Seite. Wir bringen sie auf die Krankenstation!“ drängte einer der russischen Mediziner und schob den Agent mit sanfter Gewalt beiseite. Doch Weiss ließ sich nicht so einfach davon abbringen von Nadias Seite zu weichen.
„Ich möchte mitkommen. Sie braucht mich jetzt!“ beharrte er.
„Mister Weiss, sie wird in ein paar Minuten aufwachen und verwirrt sein. Möchten sie derjenige sein, der sie dann ruhig stellt?“ Dr. Jatschenkov musterte den Schwarzhaarigen ärgerlich während seine Assistenten den Agenten auf Abstand hielten.
„Er hat Recht, Mister Weiss. Lassen sie die Männer ihre Arbeit machen.“ Irina nickte Jatschenkovs Assistenten zu, worauf die die Trage in Bewegung setzten.

Bangen Blickes musste Eric mit ansehen wie seine Freundin hinter elektrischen Metalltüren verschwand. Langsam drehte er sich zu Irina um. Sein Blick schwankte zwischen offenem Misstrauen und Angst um die Gesundheit der Frau, die er liebte.
Die Russin verstand die Besorgtheit des Agenten und versuchte ein aufmunterndes Lächeln, das von Eric aber nicht erwidert wurde. „Ich verspreche ihnen, dass ihr nichts passiert. Sie können den Ärzten vertrauen. Sie werden alles tun um die Gehirnwäsche rückgängig zu machen, die Nadia erhalten hat.“
„Es hätte gar nicht soweit kommen müssen.“ Weiss blickte die Mutter seiner Freundin mit fast ausdruckslosem Gesicht an, doch seine Augen spiegelten seine Emotionen wider. Er hatte Angst um Nadia. Sie musste ihm wirklich am Herzen liegen, dachte Irina. „Wenn sie von Anfang ehrlich ihren Töchtern gegenüber gewesen wären, dann wäre das ganze Theater überflüssig gewesen! Sie können nicht einfach mit den Beiden spielen wie es ihnen gerade passt!“ Damit ließ der schwarzhaarige Agent Irina stehen und nahm den Aufzug, der in die oberen Stockwerke, zu den Büros von Irinas Geheimorganisation fuhr.  

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Buenos Aires,
Argentinien


Sydney und Vaughn wurden in Buenos Aires von strömendem Regen empfangen, was selten genug vorkam in Argentinien. So entschlossen die beiden Agenten sich schnell ins Hotel zu fahren und dort das weitere Vorgehen zu besprechen. Der Covenant hatte zwei Zimmer reservieren lassen, von dem eines eigentlich für Nadia bestimmt gewesen war.

Im Hotel angekommen und auf den Zimmern sah Sydney aus dem Fenster und beobachtete die belebte Straße unter sich. Zum ersten Mal seit ihrer Abreise drifteten ihre Gedanken zu Nadia. Sie hoffte, dass ihre Mutter erfolgreich sein würde was die Rückgängigmachung der Gehirnwäsche anging.
Es klopfte. Die Agentin zuckte zusammen und bat den Klopfenden einzutreten. Lächelnd stellte sie fest, dass es sich um Vaughn handelte.
„Hey.“ Machte der Agent schmunzelnd, sah sich im Zimmer um und fügte hinzu: „Darf ich reinkommen?“
Die Braunhaarige nickte. „Natürlich.“
Vorsichtig schloss Michael die Tür hinter sich und setzte sich auf das weiche Bett. Sydney tat es ihm gleich und so saßen sie ein paar Minuten schweigend nebeneinander. Die Agentin wusste, dass ihr Freund nicht gekommen war um über den bevorstehenden Einsatz zu reden und auch sie fand, dass es an der Zeit war das Thema anzusprechen. Irgendwann würden sie sowieso darüber reden müssen.
„Vaughn“ Sie drehte sich ihm zu, während seine Aufmerksamkeit sich auf seine Freundin richtete. Er lächelte nicht, sondern wirkte angespannt. Sydneys scheues Lächeln entspannte die Situation allerdings ein wenig. „Ich schulde dir noch eine Antwort.“

Der Blonde runzelte die Stirn und holte die Schatulle mit dem Ring aus seiner Hosentasche, den er bei sich trug seit der Nacht, in der Sydney verschwunden war. Die Braunhaarige starrte fassungslos auf das quadratische Kästchen um sich gleich darauf wieder ihrem Freund zu widmen. „Ich trage ihn bei mir seit….“ Vaughn brach ab und presste die Lippen aufeinander. Es war schmerzhaft sich daran zu erinnern was er gefühlt hatte als er feststellte, dass seine große Liebe entführt worden war. Ironischerweise arbeitete er nun genau für die Frau, die nicht nur seinen Vater auf dem Gewissen, sondern auch seine Freundin entführt hatte. „Egal wie du dich entscheidest, Syd. Ich möchte, dass du ihn behältst. Es ist deiner.“

Der Gesichtausdruck Sydneys blieb erst ernst an der Schatulle haften, wandte sich dann Michael zu und schließlich legte sie ihre Hand auf seine Wange. Der Blonde schloss die Augen als er ihre warme Hand, die sich samtweich anfühlte, auf seiner Haut spürte.
„Ich habe mich schon entschieden“ gestand sie. Vaughn öffnete die Augen und wartete gespannt darauf, dass sie etwas hinzufügte. „Ich will dich heiraten.“ Sie lächelte und der Agent musste blinzeln, dachte sich verhört zu haben. Hatte sie gerade seinen Antrag angenommen?
„Ja?“ fragte er zweifelnd.
Sydney strahlte über das ganze Gesicht. „Ja.“
„JA!“ machte Vaughn überglücklich und warf sich mit ihr auf´s Bett wo das Paar sich leidenschaftlich küsste und Michaels Hand unter Sydneys Top wanderte.


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Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 18. April 2005, 22:58:13
Moskau, Russland

Weiss sah durch die Fensterscheibe, die sein Büro vom Rest des Korridors trennte, wie Dr. Jatschenkov auf Irina zukam. Er konnte nicht hören was die Beiden sprachen, versuchte aber anhand ihrer Lippenbewegungen auszumachen was sie sagten, was ihm allerdings mehr schlecht als recht gelang.
Ein paar Minuten später verabschiedete sich der Therapeut von seiner Auftraggeberin und verließ den Korridor. Kaum war er weg, folgte Weiss der ehemaligen KGB-Agentin in ihr Büro. „Ging es um Nadia? Was hat er gesagt?“ Der schwarzhaarige Agent war so nervös, dass er darüber hinweg seine Wut auf Nadias Mutter vergaß, nicht mal die Tür hinter sich schloss.

Derevko ließ sich Zeit mit einer Erwiderung und sortierte stattdessen lediglich ihre Stifte. Als sie damit fertig war, lehnte sie sich in ihrem Stuhl zurück und studierte das Gesicht des jungen Mannes ihr gegenüber. Er war nicht gegangen, blieb dabei die Braunhaarige mit flehendem Blick anzusehen. „Bitte, Ms. Derevko!“ sagte er nachdrücklich, was die Ex KGB-Agentin zu einem süffisanten Lächeln veranlasste.
„Würden sie die Tür schließen, wenn es ihnen nichts ausmacht?“ fragte sie ernst. Weiss seufzte. Er hätte es wissen sollen! Leg dich nie mit den Eltern deiner Freundin an, wenn sie am längeren Hebel sitzen.
Der Agent war schon dabei aus dem Büro zu treten, als Irina erneut sprach: „Von innen, Mister Weiss.“ Schwierig den dankbaren Gesichtsausdruck zu beschreiben, den der CIA-Agent der Russin daraufhin zuwarf.

„Nadia geht es gut. Die Therapeuten haben sie geweckt und eine Stunde mit ihr gearbeitet. Sie hatten Erfolg. Nadia hat ihren freien Willen wieder und kann sich hoffentlich an Miguel Sanchez erinnern.“ Weiss strahlte über das ganze Gesicht, doch Irina fügte ihrem Monolog noch etwas hinzu: „Ich werde jetzt zu ihr gehen und sie befragen. Allein. Sie können zu ihr sobald ich fertig bin.“ Der schwarzhaarige Agent wollte schon protestieren, besann sich aber eines besseren als er sich ins Gedächtnis rief, dass Irina – wenn sie wollte – einen Kontakt ganz verhindern konnte. Also blieb er still und nickte nur.

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Los Angeles

Sark betrat eine Kneipe, die restlos überfüllt war. Dumpfe Bässe nach der Melodie von Kevin Littles „Turn Me On“ schmetterten durch den Raum. Frauen in knappen Kleidern schmiegten sich mit verführerisch kreisenden Hüften an ihre Tanzpartner. Der Blonde musste grinsen als ihm eine schlanke Frau mit langen Beinen und blondem Haar, zuzwinkerte.
Er ging nicht näher auf die Flirtversuche ein und steuerte eine Tür an, auf der stand, dass der Zutritt nur dem Personal gestattet war. Davor stand ein farbiger, bulliger Mann, der mindestens 2 Meter groß sein musste.

„Julian Sark. Ich möchte zu Caleb“ brüllte der Ire dem Bulligen ins Ohr, worauf der Schrank von einem Mann, den Agenten eintreten ließ. Sein Weg führte ihn einen langen Gang entlang, an dessen Ende es nur eine Tür gab, durch die er trat. Sark war diesen Weg schon hundertmal entlang gegangen. Der Club gehörte einem alten Freund von ihm.

Hinter der Tür stank es noch mehr als innerhalb des Clubs nach Alkohol, Drogen und Schweiß. Rechts von Sark saß ein schmächtiger Typ mit fettigem, schwarzem Haar und las eine Zeitung. Ohne aufzusehen, erklärte er: „Hallo, Mr. Sark. Caleb ist ganz hinten.“
„Danke!“ erwiderte der Blonde knapp und ging bis zum hinteren Teil des Bereichs, der fast schon wie ein kleines Appartement wirkte. Dieser Teil war mit Tüchern vom vorderen Bereich abgetrennt. „Caleb?“ rief Sark.
Ein schwarzhaariger Mann mit Kinnbärtchen, der um die 30 Jahre alt sein musste, kam dem Iren schon entgegen. „Ich werd´ verrückt! Hat mich mein Gehör also doch nicht getäuscht! Julian Sark ist in Los Angeles!“ Die beiden Männer schüttelten sich die Hände und umarmten sich. „Ich habe gehört, dass die CIA dich geschnappt hat. Was ist passiert?“
„Ich wurde rausgeholt. Von einem alten Freund“ antwortete Sark förmlich ohne näher zu erklären wie es zu seiner Freilassung gekommen war.

Caleb bot dem jungen Mann an, es sich mit ihm im hinteren Teil des Privatraumes gemütlich zu machen. Eine leicht bekleidete, rothaarige junge Frau brachte ihnen zwei Flaschen Bier.
 „Was verschlägt dich zu mir, Julian?“ Caleb grinste breit, während er den Blonden taxierte. Sark hingegen war leicht zusammen gezuckt als der Clubbesitzer ihn mit Julian angesprochen hatte. Es kam nicht oft vor, dass man ihn beim Vornamen nannte, dementsprechend ungewohnt war es für ihn.

„Ich bin geschäftlich hier, wie du wahrscheinlich schon vermutet hast. Ich suche eine junge Frau.“ Sark griff in die Innenseite seiner schwarzen Lederjacke und holte ein Foto von Nadia heraus, das er dem Clubbesitzer reichte.

Der Schwarzhaarige musterte es und runzelte die Stirn. „Ihr Name ist Nadia Santos. Und sie ist die Tochter meines Auftraggebers. Er hat mich gebeten nach ihr zu suchen“ erklärte Julian.
„Möglich, dass ich etwas weiß“ erwiderte der Clubbesitzer mit diebischem Grinsen, von dem Sark wusste was es bedeutete.
Der Blonde warf einen dicken Briefumschlag auf den Klapptisch, der zwischen ihnen stand. Zögernd hob Caleb ihn auf und zählte die Geldscheine darin. „Falls du nachzählen willst, darin befinden sich 2.000 Dollar. Die Kleine ist meinem Auftraggeber wirklich wichtig. Er ist bereit mehr zu zahlen, wenn sie gefunden und zu ihm zurück gebracht ist.“
„Und du willst wirklich nach ihr suchen? Soweit ich weiß gehört sie zu dem Verein, der dich eingelocht hat.“
„Dann weißt du also wo sie steckt?“ fragte Sark angespannt.
Caleb winkte ab. „Ich habe nur Gerüchte gehört. Die Frau, nach der du suchst, ist Agentin bei der CIA. Angeblich ist sie ein großes Rad im Getriebe was so einen Irren aus dem 15. Jahrhundert angeht…“
„Milo Rambaldi“ unterbrach Julian den Clubbesitzer ernst.
Der Schwarzhaarige nickte. „Wie ich sehe, weißt du worum es geht. Ich weiß, dass Nadia Santos eine ziemlich abgedrehte Familie hat, von deinem Auftraggeber natürlich abgesehen. Jedenfalls haben ein paar Typen sie vor kurzem entführt. Die arbeiten für eine Organisation, die sich der Covenant nennt. Hinter vorgehaltener Hand munkelt man, dass der Covenant seinen neuen Hauptsitz in Moskau haben soll.“
„Danke, Caleb. Ich melde mich bei dir.“ Hastig würgte Sark einen Schluck Bier herunter. „Du bekommst den Rest des Geldes, wenn die Arbeit erledigt ist.“ Sark war schon dabei zu gehen als der Schwarzhaarige aufsprang und seinen alten Bekannten am Arm festhielt.
„Moment mal. Was meinst du mit Arbeit?“ fragte er misstrauisch, worauf Julian mit einem breiten Grinsen antwortete. „Du wirst mich selbstverständlich nach Moskau begleiten und mir helfen die Tochter meines Auftraggebers zurück zu holen.“
„Du bist wahnsinnig, Julian! Diese Organisation, der Covenant, das ist ein anderes Kaliber! Es werden Dinge geschehen. Dinge, die alles beeinflussen. Jede noch so kleine Terrororganisation wird dagegen wie eine kleine Bankräuberbande aussehen.“

Sark war hellhörig geworden, entwand sich Calebs Griff und taxierte ihn neugierig. „Was haben sie vor? Der Covenant?“
„Sie wollen die russische Regierung stürzen. Aber vorher wollen sie noch etwas erledigen. Dieser Rambaldi hat prophezeit, dass derjenige, der alle Teile seines letzten Werkes, zusammengesetzt hat, für eine Veränderung sorgen wird, die die ganze Welt beeinflusst. Keine Ahnung was das ist. Jedenfalls haben alle Organisationen mächtig Angst davor und wir reden hier von Leuten, die nicht so leicht Schiss kriegen. Dann habe ich noch etwas über einen Passagier und eine Auserwählte, aber ich muss gestehen, dass ich ab da nicht mehr richtig zugehört habe, weil ich schon mein fünfzehntes Bier intus hatte.“
„Sydney und Nadia. Dann stimmt es also.“ Murmelte der Blonde. Auf die Frage Calebs, was er denn meinte, ging Sark gar nicht mehr ein, wandte sich von seinem alten Bekannten ab und verließ den Club auf dem schnellsten Wege.

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Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 18. April 2005, 22:58:31
Buenos Aires

Sydney und Vaughn standen nervös vor dem Anwesen von Miguel Sanchez. Keiner der beiden Agenten wagte es ein Wort zu sagen. Sie hatten sich einen Zeitpunkt weit nach Mitternacht ausgesucht um zuzuschlagen.
Die Lichter in Sanchez Villa waren längst erloschen und kein Laut drang mehr vom Inneren nach draußen.
„Bist du bereit?“ wandte sich Sydney an ihren Freund.
Michael wandte seinen Blick nicht vom Gebäude ab. Trotzdem antwortete er: „Ja.“ Die beiden Agenten sahen sich noch einmal an, lächelten sich aufmunternd zu und zogen die Skimasken über, die einzig zwei Schlitze für die Augen frei ließen.
Dann machten sie sich daran mit Seilen und Hacken über den ca. 5 Meter hohen Zaun zu klettern und passten dabei auf, dass sie nicht ins Visier der Überwachungskameras gerieten.

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Moskau,
Russland


Benommen sah Nadia auf und direkt in das warm lächelnde Gesicht ihrer Mutter, die neben dem Bett stand und sich nun einen Stuhl holte, auf den sie sich setzte.
„Mom?“ machte die Schwarzhaarige verwirrt und sah sich in dem Raum um, dessen sterile, weiße Wände sie zu dem richtigen Schluss kommen ließen, dass sie in einem Krankenhaus lag. „Was ist passiert?“
Irina legte Nadias Hand in ihre und lächelte. „Woran erinnerst du dich?“ Ihre Stimme hatte einen angenehm warmen Unterton, was selten oder nie vorkam. Nadia hatte ihre Mutter bisher nur als toughe Agentin erlebt und nicht als mitfühlende Mutter. Das hieß aber keineswegs, dass ihr die Berührung der ehemaligen KGB-Agentin unangenehm war.

Die Schwarzhaarige legte ihre Stirn kraus in dem Versuch sich zu erinnern. Dann fiel ihr wieder ein, dass sie für Katya gearbeitet und Sydney ihr ein Tuch auf Nase und Mund gepresst hatte. „Sydney….“ Murmelte sie leise und entzog Irina die Hand.
„Sei nicht böse mit ihr. Sie hat nur getan worum ich sie gebeten habe“ erklärte die Braunhaarige ruhig. Die Argentinierin wurde immer verwirrter, was Derevko schon am Gesichtausdruck der jungen Frau erkannte. „Katya. Sie arbeitet für den Covenant und  hat dich einer Gehirnwäsche unterzogen damit du gezwungen bist ihre Befehle auszuführen“ erzählte die Ex KGB-Agentin weiter und wartete auf eine Reaktion ihrer jüngeren Tochter.
„Und ihr habt sie rückgängig gemacht?“ Irina nickte auf Nadias Frage hin nur.
„Wir brauchen deine Hilfe. Es geht um einen Kerl namens Miguel Sanchez.“ Nadias Gesichtsausdruck, der sich verfinsterte, ließ Irina erleichtert aufatmen. Ihre Tochter erinnerte sich also. 

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Buenos Aires,
Argentinien


Mit gezogenen Waffen stürmten Sydney und Vaughn durch einen geheimen Gang, der nur von zwei Männern gesichert gewesen war, die Villa von Miguel Sanchez.
Ein langer Gang erstreckte sich vor beiden Agenten. Die hinterste Tür, so wusste Sydney von den Bauplänen, führte nach oben und zu den privaten Räumen Miguels. Die Braunhaarige stand mit gezückter Pistole auf der rechten Seite, den Körper dicht an die Wand gepresst um möglichst wenig Schussfeld für unvorhergesehen auftauchende Wachen zu bieten. Michael presste seinen Körper dicht gegen die linke Wand. Seine Waffe zielte geradeaus, Richtung Tür.

Beide warteten ob weitere Wachen kamen um zu sehen, wo ihre Kollegen abgeblieben waren. Doch es kam niemand. „Okay. Es scheint sicher zu sein.“ Flüsterte Sydney und nickte dem Blonden zu. Vaughn ließ seine Freundin voran gehen, folgte ihr möglichst lautlos. Als sie an der Tür angekommen waren, stellte sich Sydney nach links, dem Türspalt zugewandt, während ihr Verlobter mit der rechten Hand den silbernen Türgriff festhielt, die Hand, in der er die Waffe hielt, ein wenig anhob. Auf das Nicken der Agentin hin, öffnete er sie.

Zwei in schwarz gekleidete Bodyguards bemerkten die Eindringlinge, forderten über Funk Verstärkung an und fingen an die beiden Agenten zu beschießen. Sydney und ihr Partner gingen hinter zwei Wandvorsprüngen in Deckung, erwiderten dabei das Feuer. Verzweifelt suchte die Agentin nach einem Weg bis zu den Räumen von Miguel vorzudringen. Doch mit jeder Minute kamen mehr Sicherheitsleute.
„Es werden immer mehr!“ rief Michael und füllte dabei sein inzwischen leer gewordenes Magazin nach. Es schien kein Ende zu nehmen: Jedes Mal, wenn sie einen Wachmann erschossen hatten, kamen sofort drei von ihnen nach.
Realisierend, dass es keinen Sinn hatte in Deckung zu bleiben, entschloss sich die Agentin mit ihrem Freund einen Frontal-Angriff zu wagen. Obgleich sie wusste, dass das riskant war. Andererseits hatten sie erst recht keine Chance, wenn sie weiter in Deckung blieben und nur das Feuer erwiderten.

Mit Michael als Feuerschutz im Rücken, rollte sich Sydney auf dem Boden ab und schlug einem der vordersten Männer per Kick die Pistole aus der Hand. Seine Kollegen waren also gezwungen in ihrer Aufmerksamkeit zu Sydney zu wechseln. Dies nutzte Vaughn um aus seiner Deckung zu kommen und mit den verbliebenen Wachen zu kämpfen. Dabei musste er gewaltig einstecken. Vor allem als zwei Männer ihn festhielten, während der Dritte sein Gesicht blutig schlug. Die Braunhaarige schaffte es unterdessen dem Kerl, mit dem sie kämpfte, die Waffe zu entwenden und ihn mit einem gezielten Kopfschuss zu töten.
Gerade als sie Vaughn zu Hilfe kommen wollte, kamen drei weitere Wachmänner angelaufen und verpassten ihr Elektroschocks, die sie bewusstlos zu Boden schickten. Vaughn, der versuchte sich von seinen Bewachern los zu reißen um seiner Verlobten zu helfen, bedrohte die übermächtige Anzahl an Wachleuten mit gezogenen Waffen und Elektrostäben, die bedrohlich summten als sie sich aufluden. Einsehend, dass er gegen die Männer nicht ankam, ergab sich der Agent und streckte die Hände nach oben.

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Moskau

„David Graham. Das ist der Kerl, an den sich der Covenant zuerst wenden wird. Er ist so was wie Miguels rechte Hand. Ein Auftragskiller, der für Miguel alle Geschäfte abgewickelt hat. Ich kann mir vorstellen, dass er die Kundenliste hat“ erzählte Nadia, machte eine Pause, während der sie ihre Mutter beobachtete wie sie sich die Details notierte.
Die Russin sah auf und lächelte.

„Danke. Das war´s auch schon für´s Erste. Ruh dich ein wenig aus.“ Irina war schon aufgestanden um zu gehen als ihr Handy klingelte. Sie nahm den Anruf entgegen und schon bei der Begrüßung wurde sie von einem hektischen Weiss unterbrochen. „Miss Derevko Vaughn und Sydney sind aufgeflogen! Wir haben ein Telefonat von Katya abgefangen. Sie schicken ein Rettungsteam. Miss Derevko, wenn wir nichts unternehmen, und das Rettungsteam Vaughn entdeckt…..Ma’ am…Sydney und Nadia könnten dadurch auffliegen!“
Irina zeigte sich betroffen, bedankte sich bei Weiss und legte auf.

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Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Shari am 22. April 2005, 10:24:03
 :applaus: Super! Da kommen Shipper ja ganz auf ihre Kosten....  :daumen:

Süsse Fortsetzung mit den ganzen Pärchen - aber natürlich auch sehr spannend.
Bin sehr neugierig, wie die beiden da aus der Geschichte rauskommen  ::)


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: THE DARK am 23. April 2005, 13:14:58
Oh je, es geht weiter und ich habe es nicht bemerkt.

Der Teil ist echt super da ist wirklich für jeden was dabei Shipper, Sark und Sloane Fans.

Ich bin schon gespannt wie es weiter geht. :daumen: 


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 23. April 2005, 16:21:05
Danke ihr Zwei!  :grouphug: Freut mich, dass es euch gefallen hat. Wird noch öfter Kapitel geben, wo jeder auf seine Kosten kommt, ohne zuviel Spoilern zu wollen.  ;D


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Sydney-and-Vaughn am 23. April 2005, 17:50:10

Habe den 4ten Teil gar nicht bemerkt  ::)
Ne gute Fortsetzung  :daumen:
Sydney hat Vaughns Antrag angenommen  :applaus:

Auch sonst sehr spannend...


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 24. April 2005, 13:02:24
Danke Sydney-and-Vaughn!  :tr2: Eines kann ich schon verraten: Die Verlobung von Sydney und Vaughn wird im Verlauf von Trapped noch eine größere Rolle spielen.


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Shari am 24. April 2005, 13:19:49
Eines kann ich schon verraten: Die Verlobung von Sydney und Vaughn wird im Verlauf von Trapped noch eine größere Rolle spielen.

Na, das will ich aber auch gehofft haben  ;D


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Daniela am 04. Mai 2005, 09:16:47
Guten Morgen ! :)

Ich finde diese Fan Fiction echt toll! Mach weiter so ich kann die Fortsetzung kaum erwarten.


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 06. Mai 2005, 15:20:14
Euer Wunsch sei mir Befehl.  ;D Hier der neueste Teil und danke an alle, die mir bisher schon Feedback geschrieben haben. Ihr seid klasse!  :grouphug:

5. Undercover
[/u]

„Sydney und Vaughn stecken in Schwierigkeiten.“ Mit diesen Worten eröffnete Irina die Besprechung. Nadia, die schon wieder aufstehen durfte, und Weiss saßen mit einigen anderen Agenten im Besprechungsraum. Die Stimmung war angespannt.

Weiss bemerkte wie Nadia nervös mit ihren Fingern spielte und legte seine Hand auf ihre, wodurch sie ihren Blick hob und ihm ernst ins Gesicht blickte. Der Agent lächelte und flüsterte ihr ein liebevolles: „Alles wird gut“ zu.
„Danke!“ hauchte die Agentin und drehte ihre Hand so, dass Weiss sie mit seiner umschließen konnte. Sie grinsten sich verliebt an.

Die Agentin wandte sich ihrer Mutter zu, Entschlossenheit lag in ihrem Blick, was Irina offenbar kurz verwirrte. Sie stoppte und taxierte ihre jüngere Tochter. Dann seufzte sie und fügte ihren einleitenden Worten hinzu: „Soweit wir wissen hat Miguel Sanchez mit Sydney und Vaughn Buenos Aires verlassen. Wir wissen aber nicht wo sie sich aufhalten. Erschwerend kommt noch hinzu, dass Katya ein Team ausgesandt hat, das Sydney und Nadia retten soll. Wenn der Covenant dahinter kommt, dass nicht Nadia an dieser Operation teilgenommen hat, sondern Vaughn, wäre nicht nur unsere Arbeit zum scheitern verurteilt, es würde auch Sydney und Nadia das Leben kosten.“

Die schwarzhaarige CIA-Agentin interpretierte den Blick ihrer Mutter als Bitte um ihre Mithilfe, die sie selbstverständlich leisten würde. Schließlich stand hier Sydneys Leben auf dem Spiel. „Ich weiß nicht wo Miguel Leute hinbringt, die er verhört. Solche Dinge hat er mir nie anvertraut. Allerdings hat er viele Villen und Penthäuser überall auf der Welt. Ich könnte mir vorstellen, dass er Sydney und Vaughn in eines von diesen Häusern hat bringen lassen um sie zu verhören. Es wäre am unauffälligsten.“
„Sanchez müsste seine Immobilien doch irgendwo aufgelistet haben. Schließlich hinterlassen Kaufverträge und Grundstückssteuern immer eine Papierspur, oder nicht?“ warf Weiss ein.
„Wenn wir an die Daten über seine Immobilien kommen, könnte ich die CIA benachrichtigen und bitten herauszufinden, wo Miguel Sanchez und unsere beiden Agenten sich aufhalten“ nickte Irina.
„Miguel hat einen Zentral-Computer, auf dem alle Daten über Immobilien, Clubs und Restaurants gespeichert sind, die ihm gehören. Daneben gibt es auch eine Liste über Politiker, die leicht zu bestechen sind. Dieser Computer befindet sich in einem Nachtclub in Genf, der Tarnung ist und indessen Keller Miguel schon so manche illegale Geschäfte abgewickelt hat. Bei manchen war ich sogar dabei. Wenn wir Glück haben, treffen wir ihn selbst dort an.“

Die ehemalige KGB-Agentin kaute auf ihrer Unterlippe und spielte gleichzeitig mit dem Kugelschreiber in ihrer Hand, dachte über die beste Taktik nach. Selbst wenn sie schaffen sollten an Miguels Zentral-Computer zu kommen, mussten sie Sydney und Vaughn schnell genug befreien bevor der Covenant davon erfahren konnte.  
„Nadia, wenn du dich schon wieder kräftig genug fühlst, möchte ich, dass du mit Weiss nach Genf fliegst. Du leitest die Operation. Sucht den Nachtclub auf und ladet die Daten auf unseren Server. Alles was ihr kriegen könnt. Karimirov gibt euch unsere IP - Adresse. Ich informiere die CIA. Sobald wir wissen wo Sanchez sich auf- und Sydney und Vaughn festhält, wirst du mit Agent Weiss dorthin fliegen. Viel Glück!“
Damit war die Besprechung zu Ende und im Besprechungsraum kam rege Betriebsamkeit auf.

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Genf ,
Club „Estrada“


 Eng aneinander geschmiegt tanzten Weiss und Nadia miteinander. Aus den Boxen spielte der Bryan Adams-Hit „I’ll Be Right Here Waiting For You“.   Die beiden Spione sahen sich tief in die Augen und wenige Minuten später bettete Nadia ihren Kopf auf Erics Brust. Hier mussten sie nicht groß schauspielern, die Gefühle waren echt.
Unauffällig sah Weiss zur Bar hinüber. Seine Freundin hatte ihm beschrieben wie der Clubbesitzer aussah. Er war etwas größer, hatte dunkles Haar, das er streng nach hinten gegelt trug. Die Agentin hatte erzählt, dass er ungefähr in ihrem Alter sein musste.
Den Vorteil, den Nadia und Eric auf ihrer Seite hatten, war der, dass der Clubbesitzer einer von den wenigen Bekanntschaften Miguel Sanchez war, die Nadia nicht kannten. Mit den meisten hatte sie im Rahmen ihres damaligen Undercover-Auftrages schon zutun gehabt.

 „An der Bar links von dir“ flüsterte der Agent seiner Freundin ins Ohr, woraufhin die ihren Kopf unauffällig Richtung Bar neigte. Der Typ war gerade gekommen. Die Key-Card, die das Personal zum Betreten des Clubs durch den Hintereingang benötigte, ließ er in die Innenseite seines Jacketts verschwinden. Während er dies tat, unterhielt er sich angeregt mit dem Barkeeper über die Getränkebestellungen.
„Also los.“ Wisperte Nadia ihrem Freund zu und steuerte mit graziösem Gang die Theke an, wo der Besitzer der Bar sich immer noch mit seinem Angestellten unterhielt, während Weiss die Toilette aufsuchte.
„Gin Tonic mit Eis“ bestellte die Agentin auf Deutsch beim Barkeeper und achtete darauf mit dem Besitzer des Estrada Augenkontakt aufzunehmen. Schon an seinem Grinsen sah sie, dass er angebissen hatte.
„Sie trinken allein? Das ist ein schlechtes Zeichen. Vodka-Lemon!“ Er lächelte Nadia an.
„Sie sprechen ein gutes Englisch” stellte die Argentinierin fest.
„Und ihrem Akzent entnehme ich, dass sie Amerikanerin sind“ erwiderte der Mann.
„Fast. Ich bin in Buenos Aires aufgewachsen. Rachel Shane.“ Stellte sich Nadia vor und reichte dem Mitarbeiter Miguels die Hand.
„Benny Kline. Ich bin kein waschechter Schweizer. Meine Wurzeln liegen in Michigan.“ Benny schenkte der jungen Frau sein charmantestes Lächeln und bedankte sich bei seinem Mitarbeiter als dieser die Drinks servierte.

Die Melodie wechselte und aus “I’ll Be Right Here Waiting For You” wurde Aventuras Obsession. „Ich weiß, ihr Südamerikaner seid gute Tänzer, aber wir aus Michigan können auch ganz gut tanzen.“
Die Schwarzhaarige zwinkerte herausfordernd mit den Augen, ein breites Grinsen zierte ihr Gesicht. „Achja wirklich? Dann sollten wir das testen, finden sie nicht?“ Sie stand auf und führte Benny auf die Tanzfläche, wo sie ihn mit verführerisch kreisenden Hüften provozierte, während seine sichere Führung und die Art wie er seinen Körper bewegte auch etwas anmutiges an sich hatte. Während die Agentin sich enger an ihn schmiegte, zog sie unbemerkt die Key-Card aus seinem Jackett.
Wie auf´s Stichwort erschien Weiss, der aussah als sei er rasend vor Wut. „Sie verdammter Mistkerl, nehmen sie gefälligst die Finger von meiner Freundin!“ schrie er Benny an und schubste ihn hart von Nadia. Überrascht von diesem „Überfall“ geriet der Clubbesitzer aus dem Gleichgewicht und landete auf seinem Rücken. Doch schnell war er wieder aufgestanden. Ein wütendes Funkeln blitzte in seinen Augen. „Ihre Kleine fand sie wohl zu langweilig, da ist sie lieber zu einem richtigen Mann gegangen.“
Der Agent holte aus und verpasste Benny einen Kinnhacken, was dieser natürlich nicht auf sich sitzen ließ und mit einem Schlag ins Gesicht konterte.
Die anderen Besucher bemerkten die Prügelei und bildeten einen Kreis um die Streithähne. Die Ablenkung nutzte Nadia um sich davon zu stehlen, wartete bis die Sicherheitskräfte kamen um Eric und Benny voneinander zu trennen und ging dann durch die Tür, auf der in goldenen Buchstaben das Wort „Privat“ geschrieben stand.

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Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 06. Mai 2005, 15:22:20
Los Angeles,
CIA-Zentrale


„Mister Bristow ?! Mister Bristow ?!“ Ganz außer Atem kam Marshall von hinten auf Jack zugelaufen. Der ergraute Agent drehte sich um als er die Rufe des Technikers hörte.
„Ja was gibt´s, Marshall?“ wollte er wissen.
„A-Also wir hören Sloanes Handy ab, weil er…nunja…er ist einer der Bösen und von daher wäre es besser zu wissen was er vorhat damit die CIA es verhindern kann und, was irritierend ist, er ist außerdem Nadias Vater, Nadia wiederum arbeitet für die CIA..“
„Kommen sie zur Sache, Marshall!“ unterbrach Jack den Mann ruhig.
„Sie hatten erwähnt, dass Sloane auf der Suche nach seiner Tochter ist. Er hat sie gefunden. Vor einer Stunde ist Sark mit einem Kerl namens Caleb Vincent nach Moskau aufgebrochen.“ Flinkman reichte Sydneys Vater einige Fotos, auf denen zu sehen war wie Sark mit Caleb die Maschine bestieg.
„Ich kümmere mich darum“ versicherte der Agent und schnappte sich ein Satellitentelefon, das über eine sichere Leitung verfügte. Er wählte eine bestimmte Nummer. Nach einer Weile meldete sich Irina am anderen Ende der Leitung zu Wort. „Hallo, Irina. Ich spreche über eine sichere Leitung. Ich fürchte wir haben ein Problem.“
„Was ist los?“ Irinas Stimme klang noch recht ruhig als sie diese Frage stellte.
„Sark arbeitet für Sloane. Vor ein paar Tagen wurde ich entführt. Sloane wollte von mir wissen wo Nadia sich aufhält. Ich habe es ihm selbstverständlich nicht gesagt. Doch nun hat er es selbst herausgefunden. Gerade haben wir erfahren, dass Sark sich mit einem zweiten Mann auf den Weg nach Moskau gemacht hat um sie zu suchen und zu Sloane zurück zu bringen.“

Stille am anderen Ende. Jack runzelte die Stirn, wartete eine Weile auf eine Antwort und als die auch nach ein paar Minuten nicht kam, sprach der Agent ein verunsichertes: „Irina?“ in den Hörer.
„Ja, Jack, ich bin noch dran. Wenn eines noch schlimmer wäre, als dass Katya Nadia in die Finger bekommt wäre es, wenn Sloane sie zuerst erwischen würde. Ich kann zurzeit keinen Agenten entbehren….“ Die Russin machte eine Pause. Eigentlich hatte sie den Moment, in dem sie ihrem Mann erzählen musste was mit Sydney passiert war, solange wie möglich hinauszögern wollen. Doch die Umstände erforderten es, dass sie es ihm gleich mitteilte.  „Sydney und Vaughn sind in Buenos Aires aufgeflogen. Miguel Sanchez hat sie irgendwo anders hingebracht. Nadia glaubt, dass sie herausfinden kann wohin. Sie und Agent Weiss sind gerade dabei an geheime Daten von Miguel Sanchez zu kommen.“
Nun war es an Jack zu schweigen. Er schluckte schwer und suchte nach passenden Worten. „Ich komme nach Moskau. Vielleicht können wir Sark festnehmen bevor er Nadia findet. Wir sehen uns dann.“
Zögernd kam die Antwort der ehemaligen KGB-Agentin. „Ja bis dann!“ Beide legten auf. Irina lehnte sich in ihrem schwarzen Ledersessel zurück und starrte vor sich hin. Unter anderen Umständen hätte sie sich darüber gefreut, dass Jack nach Russland kam, aber da dies nicht nur Gefahr für Nadia bedeutete, sondern auch für ihren Mann, wäre es Irina lieber gewesen ihr Wiedersehen hätte erst in Los Angeles nach der Zerschlagung des Covenants stattgefunden. Die Russin schüttelte mit dem Kopf. Über das Für und Wider nachzudenken, hatte jetzt auch keinen Sinn mehr. Die Situation war wie sie war und alles worauf die Russin hoffen konnte, war, dass es Jack schnell gelingen würde Sark dingfest zu machen.

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In der Zwischenzeit

„So wie es aussieht, sitzen sie noch eine Weile hier fest. Ich könnte sie gleich töten lassen, aber das wäre doch ziemlich langweilig, nicht wahr?“ Miguel beugte sich langsam zu Sydney herunter, die neben Vaughn an einen Stuhl gefesselt war. Vor ihr stand eine Schüssel gefüllt mit Wasser. Sydneys Haar war schon ganz nass, während Michael verzweifelt an den Fesseln zerrte, hilflos mit an sehen musste wie Miguel Sydneys Kopf zum dritten Mal nahm und eine Weile in das Wasser hielt, solange bis der Agentin die Luft ausging, die darauf zu zappeln anfing.
Bevor sie ersticken konnte, zog der Argentinier den Kopf der Agentin aus dem Wasser.
„Ich frage sie also noch einmal: Sollten sie sich weiterhin weigern, werden wir mit ihrem Freund weitermachen, und ich kann ihnen versichern, dass er es noch bedauern wird geboren worden zu sein. Es liegt an ihnen, ihm das zu ersparen, also: Wie heißen sie und für wen arbeiten sie?“ wiederholte Miguel langsam.

Eine Weile war es still. Die Braunhaarige sah so aus als würde sie über die Drohung nachdenken. Dann erhärteten ihre Gesichtszüge sich und die Agentin starrte den Südamerikaner festen Blickes an. „Fahren sie zur Hölle!“
Sanchez wich wütend vor der Braunhaarigen zurück. „Wie sie wollen!“ Er nickte einem Bodyguard zu, der am Eingang stand und die Szene beobachtet hatte. Auf das Nicken seines Bosses hin ging er aus der Tür und kam einige Minuten später mit einem Metalltablett zurück, auf dem allerlei Operationswerkzeug lag. Skalpell, einige Messer, Spritzen…. Zwei Männer stellten sich hinter Vaughn und öffneten sein Hemd, während Miguel das Messer in die Hand nahm und begann kleine Schnitte in seine Brust zu ritzen. Der Agent schrie laut auf und Sydney wandte ihren Blick ab, hatte Tränen in den Augen und wünschte sich sie könnte sich befreien und es diesem Kerl heimzahlen.

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Genf,
Club „Estrada“


„Ich bin fast da!“ gab Nadia über Funk an Weiss durch, der nun außerhalb des Clubs in einem schwarzen Lieferwagen mit verdunkelten Scheiben saß. Darin befanden sich allerlei technische Geräte. Der Agent hatte vor sich einen Laptop stehen.
„Verstanden, Evergreen. Die Sicherheitsleute haben mich rausgeworfen. Du kannst mir die Daten auf den Laptop schicken.“

Nadia probierte die Tür zu öffnen, die zum Serverraum führte, doch sie war verschlossen. „Hey Sie! Was machen sie da!“ Ein bewaffneter Sicherheitsmann kam auf die Agentin zu. Diese drehte sich mit ihrem breitesten Grinsen zu ihm um und zeigte ihm die Key-Card. „Ich versuche in den Serverraum zu kommen.“
„Zeigen sie mir ihren Ausweis“ verlangte der Mann. Da Nadia keinen hatte, nur die Key-Card, kämpfte sie mit dem Mann und schaffte es ihn mit seinem eigenen Schlagstock nieder zu schlagen, dann nahm sie die Waffe, die in seinem Hosenbund steckte und benutzte sie um die Tür aufzuschießen.
„White Rabbit, ich hatte Besuch von einem der Sicherheitskräfte. Es ist nur eine Frage der Zeit bis man mich entdeckt. Ich lade die Daten auf den Laptop und treffe mich dann mit dir am Bergungspunkt“ sagte die Schwarzhaarige in das Mikrofon in ihrem Ohr.
„Verstanden. Beeil dich!“ drängte Weiss, dem es schon gelungen war das System hochzufahren.

Die schwarzhaarige Agentin fand den Computer in der hintersten Ecke des Raumes. Schnell hackte sie sich in die Software ein, war froh, dass sie die Zugangscodes noch im Kopf hatte. Sie tippte eine vierstellige Zahl mit der Nummer 4456 in das Feld Passwort ein, das nach ein paar Minuten durch ein Fenster ersetzt wurde, auf dem unglaublich viele Daten erschienen. Kaum waren alle Daten durch das Fenster gelaufen, fragte ein Fenster ob sie gesendet werden sollten. Nadia gab die IP - Adresse ein, die Karimirov ihr gegeben hatte und klickte auf „senden“.
Wenige Sekunden später erschien dasselbe Fenster mit den Daten auf Erics Laptop. „Alles klar. Die Übertragung war erfolgreich. Jetzt nichts wie raus da!“
„Verstanden!“ antwortete Nadia und machte kehrt.

Wie erwartet wurde sie, als sie den Privatbereich fast verlassen hatte, von zwei Wachleuten aufgehalten, die Nadia mit ihren Waffen bedrohten. Die Agentin schoss einen nieder, während der Andere sofort das Feuer erwiderte, so dass die Agentin hinter einem Wandvorsprung in Deckung gehen musste. „Ich brauche Verstärkung. Eine unbefugte Person hält sich in Sektor 3 auf.“ Gab der Wachmann über Funk einem Kollegen durch.
Bald würden noch mehr Sicherheitskräfte anrücken und weiter hinten gab es keine Tür. Doch rechts von ihr, sah Nadia eine Tür, die nicht verschlossen war. Sie ging hinein und fand sich in einem Raum wieder, der wie es schien, eine Art Abstellkammer war. Ein kleines Fenster befand sich oberhalb der Wand, das wie Nadia am Gras und am Schein des Mondes erkennen konnte, nach draußen führte. Ohne lange zu zögern, lief die Agentin zum Fenster, öffnete es und kletterte hinaus. Von dort aus rannte sie ein paar Meter zu einer Seitenstraße wo Weiss im Van sie schon ungeduldig erwartete.
Als sie endlich etwas Atem hatte und sicher neben ihrem Freund saß, schnappte sich Nadia ein Funkgerät, durch das sie mit ihrer Mutter in Moskau verbunden war. „Basislager hier Evergreen. Wir haben die Daten und kommen zurück.“
„Verstanden. Gute Arbeit. Wir sehen uns zuhause.“ Irina lächelte als sie antwortete. Wenigstens hatten sie einen Erfolg zu verbuchen.  Die Russin schnappte sich ein Satellitentelefon und wählte eine Nummer: „Irina Derevko. Verbinden sie mich mit Agent Kendall. Das Kennwort lautet Glas.“

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Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 06. Mai 2005, 15:25:33
Moskau,
Russland


 „Agent Derevko, wir haben einen jungen Mann am Eingang aufgegriffen. Er sagt, dass er mit ihnen sprechen wolle.“ Erklärte ein in Uniform gekleideter Agent. Katya, die über ihrem Schreibtisch saß und auf Nachrichten vom Rettungsteam wartete, sah auf. Sie wirkte so als sei sie mit ihren Gedanken ganz woanders, als fiele es ihr schwer sich zu konzentrieren.
Nach Momenten der Stille antwortete sie schließlich: „Schicken sie ihn rein.“

Sark wurde in Handschellen hereingeführt. Katya kam er bekannt vor, doch es fiel ihr schwer sein Gesicht irgendwo einzuordnen. Der junge Mann musste bemerkt haben, dass die Frau ihm gegenüber sich fragte woher sie sich kannten. „Wir wurden uns noch nicht vorgestellt, aber ich weiß wer sie sind. Sie sind die Schwester von Irina Derevko“ meinte der Blonde mit einem überlegenen Grinsen im Gesicht, während Derevko ihre Überraschung nicht verbergen konnte, so sehr sie sich auch bemühte.
„Lassen sie uns allein!“ befahl sie den beiden Agenten, die Sark hereingebracht hatten. Als sich die Tür hinter ihnen geschlossen hatte, wandte sich die Russin an den jungen Mann: „Woher kennen sie meine Schwester?“ verlangte sie zu wissen.
„Ich habe für sie gearbeitet. Doch unsere Wege haben sich getrennt. Ich bin nicht als ihr Feind hierher gekommen, sondern weil ich ihnen ein Angebot machen möchte.“
Katya schien eine Weile nachzudenken. An ihrem Gesichtsausdruck merkte der Agent, dass sie neugierig geworden war. Er beschloss diese Neugier noch ein wenig zu schüren, da er sich sicher war, dass man ihn aufgrund seiner Verbindung zu Irina töten lassen würde.

„Setzen sie sich!“ wies die dunkelhaarige Frau, Julian an und deutete auf den Stuhl, der vor ihrem Schreibtisch stand. Sark tat wie ihm geheißen. Die Handschellen klirrten als sie sich bei seinem Versuch sich zu setzen, aneinander rieben.
„Ich sollte mich ihnen vielleicht erst vorstellen. Mein Name ist Julian Sark und ich bin hier um ihnen eine Zusammenarbeit anzubieten.“
Derevko entkam ein amüsiertes Grinsen. Dieser Bursche hatte wirklich Selbstvertrauen. Seine Worte hatten so geklungen als würde der Covenant tatsächlich noch wert auf seine Zusammenarbeit legen, jetzt da sie Sydney und Nadia hatten. „Wie kommen sie darauf, dass ich an einer Zusammenarbeit mit ihnen interessiert wäre, Mr. Sark?“
Sein arrogantes Grinsen verunsicherte die Russin. Julian fuhr sich mit der Zunge einmal über den Mund und rückte in seinem Stuhl ein wenig nach vorn. „Wie weit sind sie mit Rambaldis Puzzle?“
Katya war zu erstaunt um auf diese Frage etwas zu erwidern. Die Einzigen, die von Rambaldis Puzzle wussten, arbeiteten entweder für den Covenant oder waren tot. Die Russin begann sich zu fragen, ob es vielleicht doch eine undichte Stelle innerhalb der Organisation gab.

Ganz Haltung bewahrend, antwortete Irinas Schwester mit einer Gegenfrage: „Woher wissen sie davon?“
„Oh ich weiß einiges. Überlegen sie es sich. Wir könnten zusammenarbeiten, was ihnen helfen würde alle Teile schneller zusammen zu kriegen als geplant oder wir arbeiten gegeneinander, wobei – und das versichere ich ihnen – sie niemals alle erforderlichen Rambaldi-Artefakte zusammen bekommen werden. Ich weiß, dass ihre Vorgesetzten beim Covenant in diesem Fall nicht lange zögern werden sie zu töten..“
„Das ist nicht ihr Ernst?“ machte Katya ungläubig, keuchte mit weit geöffneten Augen. Sark starrte die Covenant Agentin ungerührt an. „Was wollen sie?“ verlangte die Russin zu wissen.
„Nadia Santos“ antwortete Sark.
„Sie sind hier, weil sie eine Agentin von mir haben wollen?“ Katya verzog die Mundwinkel zu einem spöttischen Grinsen, woraufhin Julian jedoch keine Mine verzog.
„Meinem Auftraggeber ist es sehr wichtig sie lebend wiederzuhaben.“
„Sie reden von ihr als sei sie das Eigentum ihres Auftraggebers. Nur so aus Neugier: Wer ist es?“ Die Russin beugte sich ein wenig nach vorn. Ihr Blick traf Sark mitten in die Augen. Eine Weile herrschte Schweigen. Dann ergriff der blonde Agent wieder das Wort: „Bei allem Respekt: Mein Auftraggeber war es nicht, der Nadia einer Gehirnwäsche unterzogen hat. Und ich bin mir sicher, dass er nicht davon begeistert sein wird, wenn er es erfährt.“
Katya sah ihr Gegenüber an als hoffe sie, dass er weitere Informationen preisgeben würde, doch das tat er nicht. „In Ordnung. Aber Nadia wird erst freigegeben, wenn wir Rambaldis Puzzle zusammengesetzt haben. Solange wird sie noch gebraucht.“
„Das ist ganz im Sinne meines Auftraggebers, Ma’am.“


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Moskau, Russland

„Hallo, Jack.“ Irina kam ihrem Mann mit einem Lächeln auf den Lippen entgegen.
„Irina“ erwiderte dieser nur und für ein paar Minuten lang verharrten die Agenten in ihrer Position, sich nur tief in die Augen blickend. Die Russin machte einen Schritt auf den Grauhaarigen zu, war kurz davor ihn zu küssen als Weiss und Nadia die Operationszentrale von Irinas Organisation betraten.
„Gibt’s was neues von Miguel?“ fragte die Schwarzhaarige voller Sorge, während Irina und Jack peinlich berührt den Abstand zwischen sich vergrößerten. Eric und Nadia bemerkten natürlich, dass etwas anders war und sahen fragend zwischen dem Agentenehepaar hin und her, von denen aber keiner wagte das Verhalten zu erklären. Schließlich lenkte Derevko mit einer Antwort auf die Frage ihrer Tochter von der eigentlichen Situation ab. „Ja. Der Datenkern, den du auf unseren Server geladen hast, hat uns einen Zugriff auf Video-Dateien der Überwachungskameras von Sanchez´ Anwesen ermöglicht. Sydney und Vaughn wurden zu seiner Villa nach Barcelona gebracht.“
„Ihr müsst sofort aufbrechen. Den Informationen der CIA zufolge, befindet sich bereits ein Team des Covenants auf dem Weg dorthin. Sollten sie Vaughn entdecken, fliegt ihr Beide auf und werdet als Doppelagenten getötet. Eure Maschine geht in zwei Stunden.“ übernahm Jack für seine Frau.
Die Argentinierin und ihr Freund nickten eifrig. „Sonst noch was?“ erkundigte sich Eric.
„Ja. Ich würde gerne mit Nadia allein sprechen, wenn es euch nichts ausmacht“ nickte Irina und warf ihrer Tochter einen langen Blick zu.
Anders als Jack, der nicht überrascht wirkte, schien Weiss sich zu fragen was das zu bedeuten hatte, signalisierte aber sein Einverständnis und ging mit Jack hoch in die Büros um sich die technische Ausrüstung und die Einsatzinformationen zu holen.
„Die ganze Mission hat einen Hacken, stimmt’s?“ fragte die Schwarzhaarige und der Klang ihrer Stimme, die sich nach der eines kleinen Mädchens anhörte, ließ die ehemalige KGB-Agentin schmunzeln, nur um gleich darauf wieder eine ernste Mine aufzusetzen.
„Ich habe mit dem Gedanken gespielt es dir zu verheimlichen, aber ehrlich gesagt halte ich es für besser, wenn du darauf vorbereitet bist, denn früher oder später wirst du damit konfrontiert.“ Die todernste Stimme ihrer Mutter, erschreckte Nadia, so dass ein betroffener Moment der Stille entstand, in dem die Agentin einen Schritt auf Irina zumachte. Ihr flehender Blick schien die Russin geradezu zu durchbohren. „Mom was ist denn los?“ fragte Nadia heiser.
„Sark ist in Russland. Das ist auch der Grund warum Jack hier ist. Er wird versuchen ihn festzunehmen, bevor er dich zu deinem Vater bringt.“ Irina sah Nadia an um zu beobachten welche Reaktion diese Information in ihrer Tochter auslöste.

Tausende Gedanken an ihren Vater strömten auf Nadia ein. Unbewusst fuhr sie mit der linken Hand an ihrem rechten Arm entlang. Der Arm, in den Sloane ihr vor einiger Zeit das grüne Serum injiziert hatte. Sie erinnerte sich, dass sie sich noch gefragt hatte, was für ein Vater das war, der seiner eigenen Tochter so etwas antun konnte.
Nadia hatte es nicht glauben können, hatte geglaubt, dass es tief in seinem Inneren einen Teil von ihm gab, der sich nicht Rambaldi verschrieben hatte, dass es ein Ende haben würde sobald sie die Sphäre des Lebens gefunden hatten.

Doch wie schon so oft hatte Nadia sich getäuscht. Seine Obsession schien während ihrer Suche noch größer geworden zu sein und die Agentin hatte sich Vorwürfe gemacht, dass sie seinen Wahn noch unterstützte. Deshalb war sie nach Argentinien zurückgekehrt und hatte Sloane seinem Wahn überlassen, auch wenn er versucht hatte sie davon abzubringen. Wieso wollte er plötzlich alles daran setzen sie wieder zurück zu bekommen? Was hatte er auf seiner Reise in Erfahrung gebracht?

Trotz ihrer Neugier, entschied Nadia trotzig, dass sie das nicht interessieren sollte. Ihr war egal welch höheren Sinn Rambaldis Arbeit gehabt haben und was ihre Bestimmung in seinem Spiel gewesen sein mochte. Sie wollte nur ein halbwegs normales Leben führen, was als Agentin sowieso kaum möglich war.

„Nadia?“ Die Schwarzhaarige zuckte zusammen als sie Irinas Hand auf ihrem Arm spürte und wich ein wenig vor ihr zurück.
„Mir geht’s gut. Ich krieg das schon hin.“
„Bist du dir sicher?“ fragte die ehemalige KGB-Agentin, Zweifel in ihrer Stimme mitschwingend. Ihre Tochter nickte zwar, doch Irina glaubte ihr kein Wort, ging aber nicht mehr näher darauf ein. Nadia würde schon mit ihr reden, wenn ihr danach zumute war. Außerdem sollte sie sich darauf konzentrieren Sydney und Vaughn zu retten. „Viel Glück in Barcelona!“ sagte die Braunhaarige deshalb, lächelte und berührte ihre Tochter noch kurz an der Schulter bevor sie sich auf den Weg in ihr Büro machte.
Nadia sah ihrer Mutter noch hinterher, seufzend und besorgt.



Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 06. Mai 2005, 15:26:57
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Barcelona,
Spanien


Endlich, nach Stunden der Qual, hatten die Entführer sich entschlossen, den beiden Agenten eine Pause zu gönnen und sie zusammen in ein Zimmer gesperrt, das sich im Keller befand. Nicht mal ein Fenster gab es, durch das Sydney spähen und hätte schließen können ob es Tag oder Nacht war.
Jegliches Zeitgefühl war von ihr gewichen. Vaughn, der auf der Pritsche lag, und dessen Aussehen Sydney schmerzlich an den Zustand erinnerte, in dem sie ihn vorgefunden hatte als sie ihn aus den Händen der Tolcon Company befreit hatte, stöhnte ein wenig und drehte sich auf die Seite. Mit dem Gesicht der braunhaarigen Agentin zugewandt, die aufstand und sich vor die Pritsche kniete. Ihre Hand streichelte durch sein kurzes, blondes Haar, das völlig zersaust war.

Er öffnete die Augen, wie die junge Frau erleichtert bemerkte. „Syd.“ Seine Stimme war nichts weiter als ein Röcheln. Die Blutergüsse in seinem Gesicht trieben ihr Tränen in die Augen, Tränen der Wut und des unbändigen Hasses auf Miguel Sanchez. „Wie lange war ich weg?“ fügte Michael leise hinzu, lächelte seine Verlobte tapfer an.
„Eine Stunde vielleicht. Ich habe das Zeitgefühl verloren“ antwortete sie traurig, bettete ihre Hand auf die Wange ihres Liebsten, während sie seine Hämatome im Gesicht mit sanften Küssen überdeckte. Ein wenig ziepte es als Sydneys Lippen die empfindlichen Stellen berührten. Trotzdem tat es irgendwie gut ihre Nähe zu spüren, die warme Hand auf seiner Wange.
„Hast du einen Vorschlag wie wir hier rauskommen?“ fragte der Blonde, worauf seine Verlobte ihm mit einem langen Blick antwortete.

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Zeitgleich mit dem Team des Covenants an anderer Stelle, kamen Nadia und Weiss in Spanien an. Die beiden Spione waren am hinteren Eingang in Position gegangen, Agenten des Covenants am vorderen.

„Evergreen an Basis. Sind in Position“ sagte Nadia.
„Verstanden, Evergreen. Seid vorsichtig. Am Vordereingang sind Agenten des Covenants.“ Jack hatte ein Head-Set auf dem Kopf und verfolgte mit Irina am Monitor im Besprechungsraum die Mission.
Nadia nickte und gab Eric winkend das Zeichen zum reingehen. Leise hörten sie wie der Anführer des Teams auf der anderen Seite seinen Kollegen auf Russisch denselben Befehl erteilte.
Beide Agenten hielten es für besser sich zu trennen. So liefen sie nicht Gefahr von Covenant-Agenten zusammen gesehen zu werden.

Nadia, mit der Waffe im Anschlag, rannte einen langen Korridor entlang, an dessen Ende sich eine Tür befand, die sie mit einem Dietrich aber schnell aufbekam. Es war ein Raum voller technischem Equipment, ein Laptop in der Mitte auf einem Tisch, dahinter eine verschlossene Tür, mit einem runden Fenster. Die Agentin musste sich strecken um hindurch sehen zu können und entdeckte Sydney und Vaughn. „White Rabbit? Ich hab sie!“ Weiss antwortete nicht und die Argentinierin begann sich Sorgen zu machen. Nach ihrem Freund konnte sie nicht suchen bevor sie nicht ihre Schwester und Michael da rausgeholt hatte.
„Nadia!“ Endlich hatte die Braunhaarige ihre Schwester bemerkt, kam an die Tür und presste ihre flache Hand gegen das Glas. Die Erleichterung stand ihr ins Gesicht geschrieben und auch Nadia fühlte sich ein wenig erleichtert durch das Lächeln ihrer Schwester. „Nadia ich weiß, dass die Tür mithilfe eines Codes verschlossen wurde und nur mit ihm auch wieder geöffnet werden kann. Du musst den Laptop dort drüben hacken um an die Kombination zu kommen und uns hier raus zu holen.“

Die Schwarzhaarige nickte, setzte sich an den Computer, stellte aber nach wenigen Minuten fest, dass es eine Firewall gab, die man ohne die nötige Software nicht durchbrechen konnte. „Basislager? Wir haben ein Problem.“ Die Agentin lehnte sich in dem Stuhl ein wenig zurück.
„Wir haben es mitbekommen, Evergreen. Hör zu, du musst uns die IP-Adresse geben. Mithilfe dieser haben wir Einsicht in den Laptop und können so von hier aus das System hacken und dir den benötigten Code geben. Auf unserem System befindet sich die Software, die benötigt wird um die Firewall zu umgehen.“ Irina befestigte das Head-Set an ihrem Ohr, während sie den Laptop anschaltete und das System hochfuhr, auf die IP-Adresse von Nadia wartete.
„Ihr müsst euch beeilen. Drei Agenten des Covenants haben das Gebäude gerade betreten. Und wo zum Teufel steckt White Rabbit?“ schaltete Jack sich ein, der das Geschehen weiterhin per Videoschalte verfolgte.

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„Es scheint als würde sich mein Verdacht bestätigen.“ Miguel lächelte überlegen während er sich mit erhobener Hand, in der er eine Waffe hielt, langsam Eric näherte. Der Agent trotzte dem Blick des Mannes, sah ihn fast hasserfüllt an. „Diese Zwei scheinen doch Agenten zu sein. Dachte ich´s doch!“ Miguels triumphierendes Grinsen wurde eine Spur breiter.
„Wenn sie dann genug von ihrem eigenen dummen Gelaber haben, könnten wir diese Sache zu ende bringen. Ich hatte heute Abend noch was vor“ zischte der Schwarzhaarige zurück.
„Ich kann mir nicht vorstellen, dass so eine traurige Figur wie sie etwas Wichtiges vorhat.“ Ein boshaftes Grinsen zeichnete Sanchez Gesicht, während Weiss` Miene zornig wurde, sich aber veränderte als er antwortete: „Tja, das was ich vorhabe, hat mit einer Frau zutun. Sie kennen sie vielleicht. Ihr Name ist Nadia Santos!“ Sofort erstarb Miguels Grinsen. Er war zu perplex um den Angriff von Eric abzuwehren, der seiner Antwort folgte. Mit einer gezielten Attacke gegen sein Handgelenk entwaffnete der Agent den Mann, brachte ihn und sich zu Fall wo die beiden Männer rangelten.

Schließlich gewann der Argentinier die Oberhand, schlug Eric ein paar Mal ins Gesicht und stolperte auf seine Waffe zu. Mittlerweile waren Wachen zur Verstärkung eingetroffen. Allesamt richteten ihre Pistolen auf Weiss, so dass dieser sich geschlagen geben musste.

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Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 06. Mai 2005, 15:27:11
Inzwischen war es Nadia gelungen die IP-Adresse an Irina zu übermitteln, die daraufhin daran arbeitete, das System zu hacken um ihrer jüngeren Tochter den Code zu übermitteln.
„Basis habt ihr den Code schon?“ fragte die Schwarzhaarige nervös.
„Bin dabei!“ antwortete Irina, biss sich auf die Unterlippe. Das System suchte nach den Dateien, war bei 95 Prozent.
„Die Covenant-Agenten steuern genau auf euch zu. Evergreen ihr müsst sofort von da verschwinden!“ meldete sich Jack aufgebracht.
„Mom würdest du dich bitte beeilen?“ zischte Nadia gereizt, während Sydney in ihrer Zelle auf und ab tigerte.
„Setzt mich nicht so unter Druck!“ erwiderte die Russin bissig. Schritte waren von draußen zu hören und Stimmen, die russisch sprachen.
„MOM!“ drängte Nadia ein zweites Mal.
Irina seufzte erleichtert als endlich der Code auf ihrem Bildschirm erschien. „Evergreen der Code lautet: 11475“ Erleichtert mussten die drei Agenten feststellen, dass die Agenten von draußen an ihnen vorbei liefen, die Tür offenbar übersehen hatten.

Sofort sprang Nadia vom Stuhl auf und tippte den Code in ein Zahlenfeld auf ihrem Bildschirm ein. Es dauerte nicht mal eine Sekunde, dann öffnete sich die Tür von selbst. Die Schwarzhaarige, die schon fast draußen war, warf ihrer Schwester und Michael je eine Waffe zu. Im Türrahmen blieben sie stehen um nach möglichen Sicherheitskräften oder Covenant-Agenten Ausschau zu halten. „Wir sollten uns trennen. Wenn uns Covenant-Agenten zusammen sehen, sind wir erledigt“ meinte Sydney. „Nadia und ich suchen Miguel, du Weiss. Wir treffen uns wieder in Moskau.“
So richtig einverstanden war Vaughn mit diesem Plan nicht, aber da er wusste, dass es wirklich die einzige Option war, diskutierte er nicht weiter, wünschte den Schwestern nur viel Glück und ging als erster den Korridor entlang wo er rechts, am Ende durch eine Tür trat. Die Schwestern schlugen wenig später fast denselben Weg ein, nur dass sie die Tür links benutzten.

Die Beiden fanden sich in einer großen Halle wieder, die heller und freundlicher wirkte als das Zimmer, in dem Sydney und Vaughn eingesperrt gewesen waren. Nadia erkannte sofort Miguel Sanchez und als sie sah auf wen er die Waffe richtete, stockte ihr der Atem – Eric! „Wir müssen ihn irgendwie da rausholen.“ Sydney pflichtete ihrer Schwester nickend bei.
„Wir sollten versuchen Sanchez möglichst am Leben zu lassen. Denk dran wir haben einen Auftrag, Nadia!“
Keine Antwort, nur eine Waffe, die die Schwarzhaarige entsicherte. „Also holen wir uns den Kerl und verschwinden“ meinte die jüngere Agentin. Doch gerade als die Schwestern sich aufteilen und von zwei Seiten an Miguel heran pirschen wollten, entsicherten zwei Männern ihre Waffen und richteten sie auf die beiden Frauen.

Unsanft wurden sie neben Weiss gestellt. Miguel starrte Nadia fassungslos an, die Waffe immer noch auf Eric gerichtet. „Nadia. Wir haben gerade über dich gesprochen.“
Er sah kurz zu Eric und grinste abfällig als würde er verstehen. „Und mit diesem Typen gehst du tatsächlich ins Bett?“ Das war zuviel für Weiss. Ohne, dass seine Bewacher reagieren konnten, stürzte er sich auf den Argentinier, rollte mit ihm gemeinsam die Treppe hinunter. Die Waffe in Miguels Hand gab einen Schuss ab, der glücklicherweise nur die Wand traf.

Sydney und Nadia nutzten inzwischen die Gelegenheit der entstandenen Verwirrung um ihre Bewacher zu entwaffnen. Die Männer kämpften sehr gut, waren wendig und flink in den Bewegungen. Doch als die Schwestern gemeinsam kämpften, schien es als wüsste die eine wo die andere gerade war und wann wer von ihnen gerade Verstärkung brauchte, ohne dass sie etwas sagen oder zu der Anderen sehen mussten.

Sydney war schnell mit ihrem Wachmann fertig, als sie mitbekam, dass Nadias Gegner sie heftig würgte. Ihr Gesicht war schon krebsrot angelaufen. Ohne lange zu überlegen, nahm die Braunhaarige die Waffe des bewusstlosen Wachen und feuerte zwei Schüsse ab, die den Gegner ihrer jüngeren Schwester töteten. Der Griff um den Hals der Argentinierin lockerte sich. Sie hustete und schnappte nach Luft, während Sydney auf sie zueilte und stützte.
„Danke!“ sagte die junge Agentin heiser.
Die Braunhaarige lächelte. „War mir ein Vergnügen!“ Wieder ein Schuss, der aus dem unteren Stockwerk kam. Die Schwestern wechselten einen Blick und sprinteten nach unten, befürchteten das Schlimmste. Doch anders als erwartet, war der Schuss offenbar nicht von Miguel gekommen, sondern von Weiss. Der argentinische Verbrecher lag mit dem Gesicht nach unten und mit einer Kugel im Rücken auf dem Boden.
 „Es ging nicht anders.“ Keuchte der Schwarzhaarige. Nadia rannte zu ihm und küsste ihn. Was interessierte es sie ob die Mission erfolgreich war, solange ihr Freund unversehrt war?

Viel Zeit zur Freude blieb ihnen nicht. Sie hörten russische Stimmen, die immer wieder nach Sydney und Nadia riefen, jeden Winkel des Hauses genau unter die Lupe nahmen. „Du musst gehen. Basislager sagt Shotgun, dass der Auftrag erledigt ist und er sich am Bergungspunkt einfinden soll. Dort wird White Rabbit auf ihn warten.“ Gab Nadia per Funk an Irina durch, die sich nicht zweimal bitten ließ Michael zu informieren. „Wir sehen uns in Russland.“
Eric küsste seine Freundin noch mal zum Abschied, nickte Sydney zu und rannte in die andere Richtung. Gerade rechtzeitig, denn in schwarz gekleidete Covenant-Agenten erreichten den Korridor und damit auch die die beiden Spioninnen.
„Es war Notwehr. Wir hatten keine Wahl als Sanchez zu töten“ erklärte Sydney den Männern, die über Funk Katya informierten und einen Hubschrauber anforderten, der sie abholen sollte.

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Los Angeles

Sloane ging zu seinem Safe und öffnete ihn. Heraus holte er einen Mikrochip. Diesen hütete er wie einen Schatz, den er enthielt die Informationen, die er um jeden Preis mit seiner Tochter teilen wollte. Die Nadia hoffentlich bewiesen, dass die Suche nach Rambaldi jedes Opfer wert war.

Ja der ehemalige Leiter von SD-6 hatte sie. Die Sphäre des Lebens. Sie befand sich an einem sicheren Ort, einen Ort, an dem die CIA niemals suchen würde. Sloane dachte nicht daran dem Geheimdienst dieses Rambaldi-Artefakt und die Informationen einfach so zu überlassen. Er würde Nadia an sich binden, zwingen ihn zu begleiten. Dass das leicht werden würde, hatte er nie behauptet. Sydney und Irina würden die größte Schwierigkeit darstellen, genauso wie die Gefühle für diesen jungen Agenten, die Nadia offenbar für ihn hegte.
Aber Gefühle, so rief Arvin sich in Erinnerung, waren auch ein gutes Druckmittel. Eines, das seit Jahrzehnten angewendet wurde um zu bekommen was man wollte. Dabei hatte er aber nicht vor Nadia zu schaden.
Sloane bestritt nicht, dass seine Obsession für das Werk Rambaldis noch vorhanden war. Doch es hatte sich was verändert. Er war nicht mehr bereit Nadia für seine Suche zu opfern, sondern sie zu schützen. Sein Plan, der Sark mit einbezog, würde ein Anfang dieses Planes sein.

Kaum hatte er daran gedacht, klingelte das Handy. Am anderen Ende der Leitung meldete sich die Stimme von Sark. „Und? Waren sie erfolgreich?“ wollte der grau melierte Mann wissen.
„Ja. Ich arbeite undercover für den Covenant. Mit etwas Glück wird ihre Tochter in ein paar Wochen von selbst zu ihnen kommen. Ich gratuliere ihnen. Es ist so gelaufen wie sie es geplant haben.“ Der blonde Agent stürzte in seinem Hotelzimmer ein Glas Wein hinunter und blickte aus dem Fenster, von dem aus er den gesamten Roten Platz überblicken konnte.
„Halten sie mich auf dem Laufenden!“ wies Sloane seinen Mitarbeiter an und legte auf. Ein breites Grinsen der Zufriedenheit zierte sein Gesicht.


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Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Daniela am 06. Mai 2005, 19:04:30
wollte dir nur sagen das ich kaum erwarten kann zu erfahren wie es weiter geht!


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: THE DARK am 07. Mai 2005, 15:13:41
Steffi du hast mein Wochende geretet  ;D mit so einer fantatischen Fortsetzung gehts mir gleich viel besser. 


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Honeycreeper1 am 08. Mai 2005, 13:21:49
 :applau:  Wow, echt genial!!! Und so spannend.. freu mich schon auf die Fortsetzung!!!  :D



Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Sydney-and-Vaughn am 08. Mai 2005, 14:32:40
Wie immer eine geniale Fortsetzung!  :daumen:
Die Befreiungsaktion von Sydney und Vaughn war super spannend und auch der Rest perfekt!


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 15. Mai 2005, 22:28:41
Danke ihr Lieben für das tolle Feedback!  :grouphug: Bald geht´s weiter.  :)


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 03. Juni 2005, 23:07:37
So endlich mal wieder ein Update. Viel Spaß mit dem neuen Kapitel und vielen Dank euch für das liebe Feedback! Hoffe wieder auf welches.  :grouphug:

6. Back to the Roots

Tritte, Fausthiebe, denen Sydney allesamt geschickt auszuweichen wusste. Ein paar Meter weiter kämpfte Nadia gegen drei Wachmänner, die versuchten sie mit ihren Elektroschockern zu betäuben. Mit eleganten Bewegungen wich die Schwarzhaarige den Stößen der Männer aus, tauchte ab um auf der anderen Seite wieder aufzutauchen, einem der Männer einen Kinnhacken zu verpassen und ihn mit seiner eigenen Waffe zu erschießen.

Dennoch schien es hoffnungslos. Mit jedem Gegner, den sie besiegten, kam Verstärkung hinterher.
Ein Faustschlag traf Sydney mitten ins Gesicht. Die Agentin ging zu Boden, sah die Waffe, die einer der Sicherheitskräfte verloren hatte und wollte zu ihr robben um ihren Gegner zu erschießen. Doch einer der Männer war schnell bei ihr, nahm ihre Hand und drehte sie um 180 Grad, so dass ein lautes Knacken zu hören war und Sydneys lauter Aufschrei. Der Kerl hatte ihr den Arm ausgerenkt.  
Aus den Augenwinkeln, sah die Agentin wie einer der Männer seine Waffe auf Nadia richtete und abdrückte. Ihre Schwester sank zu Boden, während Sydney Tränen in die Augen traten.

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Moskau, Russland
24 Stunden zuvor


Nadia hatte ein wenig Vorsprung zu Sydney, die sich Mühe gab dem Lauf ihrer Schwester mitzuhalten, war aber schon nahe dran sie einzuholen.
Beide Frauen schwitzten beträchtlich. Das war die 3. Runde, die sie gegeneinander liefen.

Die braunhaarige Agentin hatte ihre Schwester fast erreicht, doch die Argentinierin ging mit einem leichten Vorsprung ins Ziel. Abgekämpft rang Sydney nach Luft und stützte ihre Hände an den Hüften ab, während ihre Schwester einen Schluck Wasser aus einer Flasche trank. Diese reichte sie anschließend an die Braunhaarige weiter.
„Ich habe gewonnen“ lächelte Nadia stolz.
Die Braunhaarige setzte die Flasche ab, wischte sich über den Mund und grinste. „Ja, aber nur, weil ich nicht so gut in Form bin. Das nächste Mal zeig ich’s dir!“
Die Schwarzhaarige lachte. „Gib’s zu, Syd! Du wirst langsam alt!“
Die Ältere der beiden Frauen nahm ein Handtuch und warf es gespielt wütend nach ihrer Schwester. „Hey werden sie ja nicht frech, Agent Santos! Ich stehe im Rang immer noch über ihnen.“
„Ja, aber nicht mehr lange, wenn du weiter so langsam bist“ grinste Nadia provozierend. Die Schwestern schmunzelten sich herausfordernd an. Dann wurde Sydney auf einmal wieder etwas ernster.
„Hör zu. Eigentlich habe ich mich mit dir zum Laufen getroffen, weil ich dich sprechen wollte“ begann sie.
„Wenn du das nicht bei uns ansprichst, bedeutet das, es geht um etwas, dass der Covenant nicht wissen darf, richtig?“ Die braunhaarige CIA-Agentin nickte ernst.
„Letzte Woche hat Katya uns Sark als ihren neuen Mitarbeiter präsentiert.“ Nadia blickte zur Seite als sei ihr dieses Thema unangenehm. „Du weißt was mein Vater und unsere Mutter gesagt haben. Sie denken, dass Sark versuchen wird dich zu Sloane zurück zu bringen und ich denke, dass das auch der Grund ist warum er seit neuestem wieder für den Covenant arbeitet. Mom möchte, dass du in die Organisation kommst. Sie hat mich gestern kontaktiert. Du sollst dir einen Peilsender implantieren lassen.“
„Wenn Sark auf irgendeine Weise versuchen sollte mich zu entführen, bringt er euch sozusagen mit“ sagte Nadia, worauf ihre Schwester nickte und antwortete:
 „Das ist der Plan.“ Dann wandte die Ältere sich ihrer Trainingsjacke zu und holte einen weißen Zettel aus der Tasche. Diesen reichte Sydney ihrer Schwester. „Das sind Anweisungen wie du zu Mom’s Organisation kommst ohne von Covenant-Agenten gesehen zu werden. Ein Agent wird dich erwarten.“

Die Argentinierin wollte etwas sagen, doch ihre ältere Schwester ließ sie stehen und joggte zurück zu ihrer gemeinsamen Wohnung. Die schwarzhaarige Agentin seufzte, las die Informationen auf dem Zettel und machte sich anschließend joggend auf, den Anweisungen zu folgen.

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Katya wirkte nachdenklich als Sydney ihr Büro betrat. Irinas Schwester schien nicht einmal bemerkt zu haben, dass ihre Nichte eingetreten war. Deshalb räusperte die Braunhaarige sich, klopfte zaghaft an der Tür und sprach in dem üblichen kühlen Ton zu ihrer Tante: „Du wolltest mich sprechen?“
Derevko zuckte zusammen, sah wie ein verschrecktes Reh zu der CIA-Agentin auf. „Achja, Sydney. Komm herein und schließ die Tür.“ Eine winkende Geste sollte Sydney einladen auf dem Stuhl an einer Sitzgruppe Platz zu nehmen, die bequemer wirkte als der Stuhl, der sich vor Katyas pompösem Schreibtisch befand.

Die braunhaarige Agentin wartete bis ihre Tante das Gespräch begann, runzelte die Stirn, weil sie ein wenig besorgt aussah. Nicht, dass Sydney Katyas Probleme sonderlich interessiert hätten!
„Wir stecken in einer Sackgasse!“ seufzte Derevko schließlich und ihrem Gesichtsausdruck zu schließen, schien das sogar der Wahrheit zu entsprechen. Die CIA-Agentin war nur aus dem Grund nicht glücklich darüber, weil das hieß, dass auch ihre Bemühungen den Covenant zu zerschlagen nicht vorankommen würden.
„Sackgasse?“ hakte die Amerikanerin nach als ihre Tante nicht weiter sprach.
Irinas Schwester nickte. „Ja. Mit dem Tod von Miguel Sanchez haben wir nichts, das uns bei der Suche nach Rambaldis Puzzle weiterhelfen könnte.“
„Was ist mit Sark? Wozu ist er denn hier, wenn er uns nicht helfen kann?“ Sofort schlug Sydneys Stimme einen misstrauischen Unterton ein. Schon bevor ihre Eltern mit ihr gesprochen hatten, war sich die CIA-Agentin sicher gewesen, dass Sarks Partnerschaft mit dem Covenant ganz andere Gründe gehabt haben musste als die, die er Sydney und Nadia genannt hatte.
„Das kann er ja auch. Zuvor bräuchten wir aber Miguels Kundenliste. Das ist der Grund warum ich dich herbestellt habe, Sydney. Ich möchte, dass du dich mit Sark zusammensetzt und mit ihm über Optionen nachdenkst. Möglichkeiten, die uns zu der Kundenliste von Miguel Sanchez verhelfen können.“
Die Braunhaarige schnappte überrascht nach Luft. Ausgerechnet sie sollte mit diesem irischen Ekel zusammenarbeiten, der noch dazu nichts anderes im Sinn hatte als ihre Schwester einem Rambaldi besessenen Soziopathen auszuliefern?

Da Sydney sich aber der Tatsache bewusst war, dass ihr nicht viele Möglichkeiten oder Einwände zur Verfügung standen, widersprach sie nicht.
„Sark erwartet dich gegen Abend im Operationszentrum. Er hat zuvor noch einige Dinge zu erledigen“ erklärte Katya mit erwartungsvollem Blick auf Sydney gerichtet, die nicht zuließ, dass ihre Tante eine Emotion in ihrem Gesicht ablesen konnte. Emotionen, die womöglich mehr verraten könnten als gut war. Also stand die Agentin auf, richtete sich ihren Blazer zurecht, verabschiedete sich von Katya und trat aus der Tür.

Kaum die Covenant-Zentrale verlassen und außer Hör- und Sehweite, tauschte Sydney die SIM-Karte ihres Handys aus und wählte eine Nummer. Zu ihrer Überraschung nahm Vaughn den Anruf entgegen.
„Vaughn?“ fragte die Braunhaarige überrascht. „Wo ist meine Mutter?“
„Sie ist gerade dabei Nadia den Peilsender zu implantieren. Was ist los?“
Sydney zögerte mit einer Antwort. Alles am Telefon zu erklären würde zu lange dauern. „Ich muss dich sehen.“

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Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 03. Juni 2005, 23:09:30
Einige Minuten später……

„Phoenix ist soeben eingetroffen“ sprach ein Wachmann in der Tiefgarage über das Funkgerät als ein BMW mit abgedunkelten Scheiben die Schleuse passierte.
„Verstanden. Schicken sie sie hoch“ antwortete Irina, betätigte den Auflegenknopf an ihrem Handy und wandte sich an Jack, Nadia, Weiss und Vaughn, die gerade den Korridor entlang auf sie zukamen: „Das ist Sydney“. Michael hatte Derevko zuvor über Sydneys Anruf informiert.

Es dauerte nicht lange bis sich die Fahrstuhltür öffnete und die Braunhaarige dahinter zum Vorschein kam. Zuerst erkundigte sie sich bei Nadia ob alles in Ordnung war, worauf die ihr antwortete, dass der Sender implantiert war und seinen Dienst tat.
„Gehen wir in mein Büro“ schlug Irina vor und trieb die Gruppe zur Bewegung an. Drinnen angekommen und nachdem alle auf Stühlen Platz genommen hatten, berichtete Sydney von ihrem Gespräch mit Katya und dessen Ausgang.
„Ohne die restlichen Teile des Puzzles gerät nicht nur die Arbeit des Covenant ins Stocken, es hindert uns auch daran Katya und die Organisation zu Fall zu bringen“ befand Jack nach einer Weile des Schweigens.
„Ich habe einen Plan. Dazu bräuchten wir allerdings deine Hilfe, Nadia.“ Ernsten Blickes wandte sich die braunhaarige CIA-Agentin an ihre Schwester, was diese nervös machte, die Gruppe nacheinander anblickte, von denen jeder Nadias Blick erwiderte um dann in der Aufmerksamkeit wieder zu Sydney zu wechseln. „Wir machen eine Covenant-Mission daraus: Nadia, du hast eine Zeit lang verdeckt für Miguel Sanchez gearbeitet. Nach seinem Tod suchen die Mitglieder seiner Organisation nach einem Nachfolger. Was, wenn wir dich als Nachfolgerin einschleusen? Du besorgst die Kundenliste und alles an Informationen was du kriegen kannst.“

„Wir geben gefälschte Informationen an den Covenant weiter, während wir die Echten bekommen“ beendete Michael den Gedanken.
„So in etwa“ erwiderte die Braunhaarige.
„Das ist ein ziemlich waghalsiger Plan!“ meinte Eric, alles andere als zufrieden dreinschauend. Ihm gefiel es nicht, dass seine Freundin sich solch einer Gefahr aussetzte. Nicht auszudenken was dabei alles schief gehen konnte, auch wenn Weiss wusste welch fähige Agenten Sydney und Nadia waren.
„Waghalsig, aber es könnte funktionieren“ widersprach Sydney.
„Und wie lange hast du über diesen Plan nachgedacht? Fünf Minuten?“ Weiss’ Stimme überschlug sich ein wenig, seine Stirn legte sich verärgert in Falten.
Sydney war gekränkt, dass Eric ihr zutraute das Leben ihrer Schwester leichtfertig auf’s Spiel zu setzen. Abgesehen davon war sie diejenige, die einen Vorschlag gemacht hatte und das war immer noch besser als gar nichts.

 „Hast du einen Besseren?“ fragte sie mit bissigem Unterton.
„Jedenfalls ist alles besser als Nadia solch einer Gefahr auszusetzen!“ fuhr der Schwarzhaarige der Agentin über den Mund.
„Sofort Aufhören!“ schaltete sich Irina laut ein, was die beiden Streithähne sofort verstummen ließ. „Ich finde Nadia sollte entscheiden ob sie es machen will oder nicht. Nadia?“ Die Schwarzhaarige wechselte in ihrem Blick von Sydney zu Irina. „Sydney würde dich beschützen. Das ist unsere womöglich einzige Chance an die Kundenliste von Miguel zu kommen. Deshalb musst du dich sofort entscheiden“ fügte die ehemalige KGB-Agentin mit sanfter Stimme hinzu.
Stille. Nadia schien nachzudenken, stimmte schließlich zu. Sydney und Irina hatten Recht. Dieser Plan, auch wenn er riskant war, war die einzige Möglichkeit, die sie noch hatten.
„Gut. Sydney fahr’ mit Nadia zum Covenant. Schlagt Sark diese Vorgehensweise vor. Nachdem Katya die Operation bewilligt hat, meldest du dich bei Vaughn. Standardverfahren. Mister Vaughn sie geben den beiden dann ihren Gegenauftrag.“ Bestimmte Irina, womit jede weitere Diskussion und die Versammlung beendet war, jeder sich an die Arbeit machte.  

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Katya war sehr zufrieden über Sydneys Vorschlag gewesen und hatte die Operation schließlich bewilligt. Was anderes hatte die braunhaarige Agentin auch gar nicht erwartet.

Sydney saß in einem Park. Es war Mittag, die Luft hatte sich ein bisschen aufgewärmt, wobei es in Russland nie wirklich warm war.
Ein altes Ehepaar setzte sich nebeneinander auf eine Bank, die ein paar Meter weiter weg von der Agentin stand. Die Braunhaarige beobachtete wie liebevoll beide miteinander umgingen und musste lächeln. Ob ihre Zukunft auch einmal so friedlich aussehen würde? Mit Vaughn als altem Mann auf einer Parkbank sitzend und Händchen haltend?
Die Braunhaarige schüttelte mit dem Kopf. Sie hatte es bis jetzt ja noch nicht mal fertig gebracht ihrer Familie von ihrer Verlobung mit Michael zu erzählen. Obgleich es Vaughns Entscheidung gewesen war, die Verlobung vorerst noch nicht öffentlich zu machen.
Es gab vorher noch eine Menge Hindernisse zu überwinden. Allem voran musste der Covenant endgültig zerschlagen werden und selbst dann sah Sydney immer noch genügend Probleme, die mit der Verlobung und der kommenden Hochzeit auf sie zukommen würden.

Lächelnd wandte die Agentin ihren Blick von dem Senioren-Ehepaar ab und dem Zettel auf ihrem Schoß zu, auf den sie schrieb:

Vaughn,
Katya hat die Operation bewilligt, die Nadia und ich vorgeschlagen haben. Nadia hat den Auftrag nach Buenos Aires zu fliegen und sich dort als Nachfolgerin von Miguel zu präsentieren. Ich werde als Verstärkung mit nach Argentinien fliegen, während Sark die Operation von Moskau aus überwachen wird. Wie geht´s weiter?


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Ein altes Lagerhaus, das scheinbar seit Jahren nicht mehr genutzt wurde, diente als Treffpunkt für Sydney und Vaughn.
Schon als die Agentin den dunklen, feuchten Ort betrat und auf den wartenden Michael zusteuerte, musste sie grinsen, was sich auch nicht mehr abstellen ließ. Verunsichert wollte der blonde Agent wissen was seine Verlobte denn so amüsierte.
„Ach es ist nichts….“ Winkte die Braunhaarige ab. „Es ist nur…An solchen Orten haben wir uns immer getroffen als du noch mein Verbindungsmann bei der CIA warst.“

Nun war es an Vaughn zu grinsen. Einen langen Moment blickte sich das Paar tief in die Augen. Keiner sagte ein Wort bis Michael schließlich passende Worte zu erwidern wusste: „Zurück zu den Wurzeln.“
Wieder tauschten die Agenten ein breites Grinsen. Sydney verschränkte die Arme vor ihrer Brust, während Michael die Hände in die Hüfte stemmte und seufzte. „Ich hätte nie gedacht, dass ich mal für deine Mutter arbeiten würde. Es kommt mir so….bizarr vor.“
„Ich weiß was du meinst“ stimmte Sydney sofort zu. „Und? Was hat meine Mutter gesagt?“
„Nun ja sie war nicht wirklich überrascht, dass Katya deine Operation bewilligt hat. Ich habe mit ihr deinen Gegenauftrag besprochen. Gib uns die Kundenliste, nicht Sark. Ich werde dafür sorgen, dass er eine Kundenliste von Miguel erhält, aber eben eine Unvollständige. Während wir die Kunden aufsuchen, die der Covenant nicht kennt, wird der Covenant wiederum die Kunden aufsuchen, die er kennt.“

„Nur, dass sie ohne die andere Hälfte der Liste das Puzzle nicht zusammen bekommen“ fiel die CIA-Agentin ihrem Freund ins Wort.
„Ganz genau.“ Michael griff mit der linken Hand in seine Manteltasche und holte eine schwarze Tablette heraus, die in einer Plastiktüte verpackt war und reichte sie an Sydney weiter. „Das ist ein Kehlkopfmikrofon, so klein, dass es für jeden unsichtbar ist. Du musst es schlucken. Sobald Nadia die Kundenliste auf deinen Laptop geladen hat, liest du sie uns laut vor, während du mit Sark Funkstille vereinbarst.“ Als die Agentin den Blonden mit einem skeptischen Blick bedachte, beeilte sich Vaughn zu erklären: „Keine Angst. Das Mikrofon ist absolut ungefährlich. Nach ein paar Tagen scheidest du es ganz normal wieder aus.“
„Gut zu wissen. Bevor wir abfliegen, erkläre ich Nadia den Gegenauftrag. Die Mission ist einfacher, wenn sie Bescheid weiß.“ Michael stimmte Sydney nickend zu.
„Sei vorsichtig.“ Ermahnte er sie ernst. Die Agentin schmunzelte und streckte sich dem Blonden ein wenig entgegen um ihn zu küssen, was der sofort erwiderte und seine Arme um Sydneys Taille legte.

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Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 03. Juni 2005, 23:10:55
Buenos Aires,
Argentinien


Nadia, in schwarz gekleidet mit einer roten, kurzen Lederjacke betrat einen Club, in dem sich der Abschaum von Buenos Aires traf. Die Chance einen Mitarbeiter Miguels zu treffen, war hier am größten. Auch wenn die Agentin Läden wie diesen hasste.

Die Männer an der Bar sahen die Schwarzhaarige geringschätzig an, als könnten sie es kaum glauben, dass eine Frau sich allein in eine solch verrufene Gegend wagte. Doch keiner traute sich eine Bemerkung zu machen. Manche grinsten abfällig.
„Qué puedo traer a la señora joven?” ( “Was darf ich der jungen Dame bringen?”) Der Barkeeper lächelte freundlich in Nadias Richtung, was diese erwiderte.
„Vino rojo“ („Rotwein.“)
Als der Barkeeper sich von der jungen Agentin weg drehte, wandte sich die Argentinierin an ihre Schwester. „Ich bin drin.“
„Verstanden, Nadia. Bleibe auf Empfang!“ antwortete Sydney.
„Und ich ebenfalls.“ Meldete sich Sark zu Wort und klang dabei so als hätte er Angst die Schwestern könnten das vergessen. Die braunhaarige Agentin verkniff sich eine bissige Bemerkung und konzentrierte sich auf den Monitor, auf dem sie Nadia an der Bar sitzen sehen konnte.

Einer der Männer, die Nadia von dem Moment an beobachteten, in dem sie die Bar betreten hatte, schlenderte zu ihr hinüber, setzte sich ohne zu fragen auf den Hocker neben ihr.
„Usted no sabe que trae desgracia, para beber solamente?” (“Wissen sie nicht, dass es Unglück bringt, allein zu trinken?”) fragte der junge Mann, musste ungefähr in Nadias Alter sein. Er besaß blondes, millimeterkurzes Haar und sein brauner Mantel ließ ihn so ganz und gar nicht argentinisch wirken, eher wie ein Amerikaner.
„Sprechen sie englisch?“ beschloss die Schwarzhaarige ihrer Neugier auf den Grund zu gehen.
Der Blonde grinste. „Ja. Rafael Perez.“ Er reichte der jungen Frau die Hand.
„Ich suche jemanden. David Graham.“ Rafaels Gesichtsausdruck veränderte sich, als hätte er einen neuen Menschen vor sich. Volltreffer, dachte Nadia.
„Darf ich fragen wer David sucht? Sie haben sich mir nicht mal vorgestellt.“ erwiderte der Blonde misstrauisch.

Endlich brachte der Barkeeper das Glas Rotwein. Die Schwarzhaarige bedankte sich und nahm einen großen Schluck ehe sie Rafael antwortete. „Nadia Santos.“ Sie sah ihn nicht an. Ihr Blick war geradeaus gerichtet und doch wusste sie, dass der blonde junge Mann ihren Namen nicht zuordnen konnte, aber aus ihrem selbstsicheren Auftreten schloss, dass David sie kennen musste.
„Einen Moment“ bat Rafael, holte ein Handy aus der Innenseite seines Mantels und ging ein paar Meter, das Telefon an die Ohrmuschel gepresst.
Nadia hörte ihn ein paar Worte auf Spanisch murmeln, dann kehrte er zu der Agentin zurück.
„David sagt, dass er sich gerne mit ihnen treffen würde. Aber an einem neutralen Ort.“

„Gut bringen sie mich zu ihm!“ erwiderte die Schwarzhaarige, warf ein paar Pesetas auf den Tresen und folgte Rafael nach draußen zu einer Limousine, die vor der Bar parkte.

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Los Angeles

„Ich war überrascht und erfreut, dass sie mich angerufen haben, Arvin.“ Ein Mann mit grau meliertem Haar und Drei-Tage-Bart lächelte und bedeutete Sloane freundlich vor seinem Schreibtisch Platz zu nehmen.
„Danke, Ramon,“ erwiderte Arvin mit demselben freundlichen Lächeln während er sich setzte und einen Blick aus dem großen Fenster warf. Von Ramons Büro aus, im 9. Stock, hatte man eine herrliche Aussicht auf die Stadt Los Angeles. Straßen und Menschen wirkten wie Spielzeuge.

„Was führt sie zu mir, Arvin?“ fragte der Geschäftsmann, griff in die Innenseite seines Jacketts und holte ein silbernes Zigarettenetui heraus, das er öffnete und Sloane hinhielt. Der ehemalige SD-6-Chef lehnte dankend ab.
„Ich bin vor kurzem von einer längeren Reise zurückgekehrt“ begann Arvin lächelnd.
Ramon nickte. Ein breites, wissendes Grinsen umspielte seine Mundwinkel. „Rambaldi?“ In den Augen des Grauhaarigen spiegelte sich dieselbe Begierde wider wie in Sloanes Gesicht.

Der frühere SD-6-Chef nickte. „Ich war mit meiner Tochter unterwegs in allen Teilen der Welt um etwas zu suchen. Etwas, das Milo Rambaldi die Sphäre des Lebens genannt hat. Rambaldi sah darin den Beweis dafür, dass ewiges Leben möglich ist.“
Nun zündete sich Ramon selbst eine Zigarette an. Während er den ersten Zug nahm, ließ er die Worte seines alten Freundes auf sich wirken. Er nahm noch einen festen Zug vom Glimmstengel und wandte sich dann seinem Freund zu: „Was schlagen sie mir vor?“
„Mein Freund sie kennen mich gut genug um zu wissen, dass es mir nicht reicht nur zu wissen. Bei Rambaldi ist das so, hat man eines seiner Rätsel gelöst, tut sich dahinter noch eines auf und noch eines. Ich möchte weitere Nachforschungen über das anstellen was ich erfahren habe und das geht nicht ohne Geld, einen Investor.“
Misstrauen legte sich in Ramons Gesichtszüge. Forsch blies er den blauen Dunst in Arvins Gesicht, doch dieser verzog keine Miene, hielt dem Blick seines Freundes nur ruhig, fast amüsiert, stand. „Was springt für mich dabei raus? Ich meine sie haben mir nicht mal gesagt was sie erfahren haben. Was ist diese Sphäre des Lebens?“

„Geduld, mein Freund, Geduld. Ich verspreche ihnen, dass sie alles noch erfahren werden. Vorher gibt es noch eine Person, die ich von meiner Faszination für Rambaldi überzeugen muss.“
Der Grauhaarige lehnte sich zurück. Die Zigarette war jetzt schon fast herunter gebrannt also drückte er sie aus. Für seine nächste Frage sah er Sloane an: „Und die Person wäre?“
„Meine Tochter.“ Sloane stand auf, drehte sich um und verließ das Büro mit den Worten: „Überlegen sie es sich. Ich komme wieder.“

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Buenos Aires,
Argentinien


Eigentlich hatte Nadia eine etwas luxuriösere Unterkunft erwartet, als das kleine Haus, vor dem sie nun stand. Miguel war ein Mann gewesen, der den Luxus geliebt hatte, der offen gezeigt hatte, dass er Geld im Überfluss besaß.
„Nadia!“ David trug einen schwarzen Armani-Anzug, der so gar nicht recht zur Umgebung passen wollte. Der schwarzhaarige Mann mit dem markanten Kinnbart machte eine einladende Geste und die Agentin ging voran.


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 03. Juni 2005, 23:11:28
Plötzlich verlor Sydney das Signal. Sie hörte nur noch ein Rauschen, keine Stimmen mehr. Die Braunhaarige keuchte. Mit weit aufgerissenen Augen realisierte sie, dass Graham gewusst haben musste, dass Nadia mit Überwachung kommen würde.
„Sark? Wir haben ein Problem. Ich unterbreche die Verbindung.“
„Sydney was…“ wollte der Blonde fragen, doch die Funkverbindung war schon unterbrochen. Stutzig geworden wollte Julian versuchen den Funkkontakt mit Sydney wieder herzustellen, wusste aber selbst, dass das nur dann möglich war, wenn sie ihr Mikrofon wieder einschaltete.

Die braunhaarige Agentin atmete tief durch und sprach dann: „Basis? Hier Phoenix.“
„Wir hören dich laut und deutlich, Phoenix. Was ist los? Wir haben das Signal von Evergreens Peilsender verloren“ meldete sich Irina.
„Mom da ist was schief gelaufen! Ich habe den Funkkontakt verloren!“
Ein frustriertes Schnauben war zu hören. Irinas Blick glitt kurz zu Jack, der mit den Achseln zuckte und seufzte. „Wir warten ab. Solange wir nicht sicher sind, dass Evergreen in Gefahr ist, tun wir nichts“ wies die Russin ihre Tochter an.
Stille am anderen Ende der Leitung. Sydney war ein wenig wütend, dass ihre Mutter überhaupt nicht an Nadia zu denken schien. „Aber…“
„Phoenix, das ist ein Befehl! Halt mich auf dem Laufenden und informiere Sark über die Situation“ unterbrach die Mutter ihre Tochter in strengem Tonfall.
Die CIA-Agentin sah eine Diskussion als sinnlos an und antwortete, dass sie verstanden habe.
„Sark? Ich habe den Funkkontakt zu Nadia verloren. Ich gehe rein.“ Egal was ihre Mutter verlangte, Sydney konnte Nadia nicht sich selbst überlassen.

Während die Agentin ein Magazin in ihre Waffe schob, sprach der Blonde mahnende Worte: „Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist, Sydney.“
„Zerbrechen sie sich nicht meinen Kopf! Ab jetzt Funkstille!“ Mit diesen Worten verließ die Braunhaarige den Wagen, von dem aus sie Nadia beobachtet hatte und ihr bis zum Haus gefolgt war.

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„Du wirkst enttäuscht, Nadia“ lächelte David, füllte zwei Gläser mit Champagner und reichte eines an die Agentin weiter. Sie antwortete nicht und so fügte der junge Mann noch etwas hinzu: „Du hattest wohl mehr erwartet, wie? Weshalb bist du hier? Ich habe dich seit drei Jahren nicht mehr gesehen.“
„Ich habe gehört was mit Miguel passiert ist“ antwortete die Schwarzhaarige kühl, sah ihrem Gegenüber direkt in die Augen, während sie an ihrem Champagner nippte. „Ich möchte seinen Platz einnehmen.“
David blinzelte ein paar Mal mit den Augen als hätte er sich verhört. Schon von dem Augenblick an, in dem er von Miguels Tod erfahren hatte, war David sich darüber im Klaren gewesen, dass Leute auftauchen könnten, die an Stelle von ihm Miguels Geschäfte weiterführen wollen würden. Dass ausgerechnet Nadia eine von diesen Personen sein würde, hätte er sich im Leben nicht erträumt.

Der junge Mann dachte aber nicht daran Nadia Miguels Posten einfach so zu überlassen, dachte mehr Anspruch auf Miguels Posten zu haben als die Schwarzhaarige. Schließlich hatte Nadia sich seit drei Jahren nicht mehr blicken lassen. „Woher weiß ich, dass das keine Falle ist? Versteh mich nicht falsch. Miguel hätte sicher gewollt, dass du seine Geschäfte weiter führst. Aber du bist weg gegangen, Nadia. Vor drei Jahren.“
Nadia setzte das Champagnerglas auf dem Glastisch ab, der sich in der Mitte des spartanisch ausgestatteten Raumes befand, und machte einige Schritte auf David zu, so dass sie nur Zentimeter voneinander entfernt waren. „Ich hatte Schwierigkeiten und in die wollte ich Miguel nicht hinein ziehen. Ich hatte ihm versprochen, keinen Ärger zu machen und daran habe ich mich gehalten.“
Miguels Mitarbeiter grinste böse, stellte das Glas ab und zog sein Jackett aus. „Lass uns darum kämpfen. So wie früher. Wenn du gewinnst, bekommst du Miguels Kundenliste und alles was du sonst noch brauchst um seine Geschäfte weiterzuführen. Ich werde verschwinden. Wenn ich gewinne,“ ein diabolisches Schmunzeln zeichnete Davids Mundwinkel. „stirbst du.“

Nadia wirkte unentschlossen. Als David dies bemerkte, wurde sein Grinsen nur noch breiter und weitaus provokanter. „Na komm schon, Nadia! Ich weiß du willst es.“ Die Agentin funkelte den Mann an. David wies seine Leute an nicht einzuschreiten und taxierte die Argentinierin, der plötzlich klar wurde, dass sie David würde töten müssen um von Miguels Organisation als dessen Nachfolgerin anerkannt zu werden.
Ein Schatten an der Wand erregte Nadias Aufmerksamkeit. Unauffällig schielte sie an ihrem Gegenüber vorbei und musste geschockt feststellen, dass Sydney sich heimlich in das Gebäude eingeschmuggelt haben musste. Mit einem kurzen Blick gab die Schwarzhaarige ihrer Schwester zu verstehen, dass sie verschwinden solle. Doch Sydney dachte nicht daran zu gehen, beobachtete nervös das Geschehen.

„Was ist? Kämpfen wir jetzt auf Leben und Tot oder soll ich meinen Leuten sagen sie sollen dich gleich erschießen?!“ fauchte David plötzlich und landete den ersten Schlag in Nadias Gesicht, wodurch deren Kopf herumfuhr, ihrer Lippe einen kleinen Kratzer einbrachte.
Die Schwarzhaarige sah ihren Gegner an. Gelbe Funken tanzten in ihren Augen und ein energiegeladener Kampf entbrannte, bei dem Nadia zwar schwer einstecken musste, aber auch schmerzhafte Treffer in Davids Gesicht landen konnte. Alles, Tische, Stühle und andere Möbelstücke, dienten als Waffe.
Nach einer Weile war der junge Mann so nah bei der Agentin, dass er sie auf den Tisch werfen konnte, wodurch die Champagnerflasche auf den Boden rollte und den Alkohol auf dem Boden verteilte, während der Tisch in tausend Stücke zerbrach. Blitzschnell ergriff Nadia die Flasche, benutzte sie um den herannahenden Fausthieb Miguels abzublocken und schlug die Champagnerflasche auf seinen Kopf, was David zu Fall brachte. Als er am Boden lag, nahm sie einen Glassplitter und rammte ihn in Davids Hand, was einen lauten Aufschrei von selbigem zur Folge hatte.
„Wo ist Miguels Kundenliste?“ zischte sie in sein Ohr.
„Im Keller steht ein Computer. Ich wollte mich einloggen bevor du gekommen bist. Das Passwort lautet Sonnenaufgang.“ stöhnte David unter Schmerzen. Nun stürzten sich die Wachmänner auf Nadia.

Sydney kam aus ihrem Versteck hervor, rief: „Nadia!“ und erschoss einen der Bodyguards bevor dieser auf ihre Schwester schießen konnte. Die Schwarzhaarige wirbelte herum und verpasste dem zweiten Bodyguard einen Tritt. Durch den Lärm aufmerksam geworden, kam schnell Verstärkung.

Die braunhaarige Agentin wusste den Tritten und Fausthieben, die auf sie zukamen, geschickt auszuweichen, konnte aber nicht verhindern, dass sie schmerzhafte Treffer einstecken musste. Ihr Gesicht war mittlerweile blutzerfurcht. Genau wie Nadias, die einige Meter entfernt von ihrer Schwester mit der Verstärkung beschäftigt war.
David nutzte in der Zwischenzeit die Gelegenheit sich aufzurappeln, schnappte sich eine der Pistolen, die auf dem Boden lagen und versuchte zu fliehen. „Sydney!“ machte Nadia ihre Schwester auf David aufmerksam. Die Braunhaarige nickte, verfolgte David, der in die Enge getrieben und weil sein einziger Fluchtweg durch Nadia versperrt war, sich einem Kampf mit Sydney stellte.

Eine Weile wurden Angriffe ausgeteilt und geblockt. Es folgten Tritte und Versuche den Gegner aus dem Gleichgewicht zu bringen. Bis David eine günstige Gelegenheit sah, in der die Braunhaarige kurz zu ihrer Schwester blickte, und sie mit einem harten Faustschlag, der Sydney fast das Bewusstsein raubte, zu Fall brachte. Die Agentin sah die Waffe in ein paar Meter Entfernung liegen und wollte zu ihr robben. Doch David war vorher bei ihr und drehte ihren Arm um 180 Grad. Ein lautes Knacken war zu hören, das mit einem lauten Aufschrei der Agentin einherging. Der Arm war ausgerenkt, aber trotzdem schaffte es die Braunhaarige den jungen Mann mit ihrem gesunden Ellbogen bewusstlos zu schlagen.

Gerade als Sydney abermals zu Nadia sehen wollte, musste sie erschrocken feststellen, dass einer der Wachmänner ihre jüngere Schwester überwältigt hatte und nun seine Waffe auf sie richtete. Hektisch schnappte die Braunhaarige sich die Waffe, aber schon war der erschreckende Knall des sich lösenden Abzugs zu hören. Die CIA-Agentin sah mit Tränen in den Augen mit an wie ihre Schwester mit schmerzverzerrtem Gesicht zu Boden ging. Von Adrenalin gepackt, vergaß die junge Frau den Schmerz in ihrem Arm, richtete sich auf und streckte Nadias Gegner mit einigen gezielten Schüssen nieder.

In ihrer Sorge um Nadia bemerkte Sydney nicht, wie das gesamte Gebäude sich plötzlich automatisch abriegelte. Alle Wachen waren geflohen und im Keller des Gebäudes schaltete sich auf einmal ein Timer ein, der von 6 Stunden an rückwärts herunter zählte.
„Nadia!“ machte die Braunhaarige und zu ihrer Überraschung rappelte sich ihre Schwester hustend und vor Schmerzen stöhnend auf. Als sie Nadias Top nach oben schob, sah Sydney die Weste, die sie darunter trug. Erleichtert erschlaffte sich der vor Aufregung gespannte Körper und Sydney legte ihre gesunde Hand auf Nadias Wange. „Oh Gott! Ich dachte schon!“ sagte die Braunhaarige atemlos.

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Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 03. Juni 2005, 23:13:08
Moskau,
Russland


„Mrs. Derevko!“ kam Vaughn eiligen Schrittes ins Büro von Irina geplatzt, die gerade inmitten einer strategischen Besprechung mit Karimirov und Jack steckte.
Drei Augenpaare richteten sich auf den Blonden. Während Karimirov verärgert über die Störung wirkte, blieben die Gesichtsausdrücke von Jack und Irina, nichts sagend und voller gespannter Erwartung. „Verzeihen sie.“ Räusperte der CIA-Agent sich und reichte Sydneys Mutter einen Ausdruck. Hinter Michael kam Eric zum Vorschein, der kreidebleich im Gesicht war. „Wir haben den Funkkontakt zu Sydney und Nadia vor fünf Minuten verloren. Sydney ist in das Gebäude eingedrungen um Nadia zu helfen. Während eines Kampfes hat einer der Sicherheitsleute die Notverriegelung aktiviert. Niemand kommt rein oder raus. Ich muss etwas unternehmen.“ Derevko bedachte den Freund ihrer Tochter mit einem strengen Blick, worauf Vaughn sich abermals räusperte und verlegen die Lippen aufeinander presste. „Wir meine ich…Ma’am.“

„Ich finde, wir sollten noch nichts unternehmen solange wir noch nichts Konkretes wissen. Warten wir noch eine Weile“ Befand Karimirov.
„Ach und worauf?! Dass Sydney und Nadia als Leichen zurückkommen?!“ schaltete sich Weiss wütend ein. „Wieso redet er überhaupt mit?!“ Der Agent wandte seinen Blick von Sergej zu Irina, die versuchen wollte den Schwarzhaarigen zu beruhigen als Jack sich in die Diskussion einmischte:
„Ich finde den Einwand von Agent Karimirov gar nicht so unberechtigt. Sark wird inzwischen auch wissen, dass etwas nicht stimmt und den Covenant informiert haben. Wenn wir ein Team losschicken, und man beim Covenant dasselbe tut, könnten die Beiden auffliegen.“ Meinte er ruhig.
Auch wenn der Drang, Sydney und Nadia zu retten, sich durch Jacks Worte nicht gelegt hatte, mussten Michael und Eric ihm zustimmen. Nach Buenos Aires zu reisen, könnte die Schwestern in noch größere Gefahr bringen, als sie sich wahrscheinlich im Moment befanden.
„Dann warten wir also. Ich will alle halbe Stunde auf den neuesten Stand gebracht werden“ entschied Irina. Diskussion beendet.

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Buenos Aires

Wände. Sie schienen sich von allen Seiten auf Nadia zuzubewegen. Eigentlich war sie gar nicht klaustrophobisch veranlagt. Der Durst, die Stunde eingeschlossen in einem Gebäude, machten ihr nur zusehends zu schaffen. Die Schwarzhaarige atmete schwer, lehnte sich gegen eine Wand und versuchte nicht zu hyperventilieren. Eine Hand legte sich auf ihre Schulter. Die Agentin zuckte zusammen, konnte zuerst nicht feststellen zu wem die Hand gehörte. Die Bilder verschwammen merklich.
„Nadia!“ rief Sydney, doch die Argentinierin schien sie nicht zu hören. Erst als die Braunhaarige ihre Schwester schüttelte, erkannte Nadia sie. „Halt die Luft an!“ sagte Sydney. Die Schwarzhaarige verstand nicht und runzelte verwirrt die Stirn. „Wenn du hyperventilierst, wirst du ohnmächtig.“ Als Nadia Sydneys Aufforderung keine Taten folgen ließ, legte die braunhaarige Agentin ihre Hand auf den Mund ihrer Schwester.
Zuerst ging Nadias Atem noch stoßweise, doch minütlich beruhigte er sich. „Du hast eine Panikattacke. Das ist normal und geht vorbei.“ Versuchte die ältere Schwester, die Jüngere zu beruhigen und nahm ihre Hand weg als die Argentinierin ein wenig ruhiger geworden war.

In diesem Moment wachte ein benommener David auf. Sydney hatte ihn gefesselt. „Was ist passiert?“ wollte er wissen.
„Wir sind eingeschlossen.“ Antwortete die Braunhaarige und kam mit Nadia näher.
„Jemand muss die Notverriegelung aktiviert haben.“ Es beunruhigte Sydney, dass Davids Stimme ein wenig zitterte. Als wäre da noch mehr als nur das Eingeschlossen sein.
„Scheint so“ gab die Agentin scheinbar gleichgültig zurück, während der junge Mann die Stirn kraus legte als versuche er angestrengt sich an etwas zu erinnern. Als es ihm einfiel, hellte sich sein Gesicht ein wenig auf, obgleich noch immer ein dunkler Schatten über seinen Augen lag.
„Im Keller gibt es einen Timer. Nach Ablauf von 6 Stunden setzen verschiedene Düsen ein Nervengas frei. Miguel wollte so sicherstellen, dass Eindringlinge dieses Haus nicht mehr lebend verlassen.“

Schweißperlen rannen der Braunhaarigen über die Stirn. Obwohl es im Raum nicht sonderlich heiß war. Nadia neben ihr, war kreidebleich. „Lass mich raten: Das System kann von hier aus nicht abgeschaltet werden,“ sagte die Schwarzhaarige.
David schüttelte seufzend mit dem Kopf. „Neben dem Eingang, außerhalb des Gebäudes, gibt es ein Tastenfeld in einer Wand, hinter einem Bild. Jemand muss den richtigen Code eingeben, dann schaltet sich das System ab und das Gas wird nicht freigesetzt.“
Sydney erinnerte sich an den Computer, den David erwähnt hatte. „Der Computer mit der Kundenliste ist im Keller?“
Wieder nickte Miguels ehemaliger Angestellter, worauf die Braunhaarige zwei Waffen vom Boden aufhob, von der sie eine Nadia reichte, ihre auf David richtete und ihm befahl voran zu gehen. „Es ist jetzt eine Stunde vergangen. Wir schicken eine E-Mail an Vaughn mit der Kundenliste und erklären ihm was passiert ist. Mit etwas Glück kann uns jemand hier raus holen bevor das Gas freigesetzt wird“ erklärte sie ihrer jüngeren Schwester den Plan.

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Moskau,
Russland


Fast erleichtert wirkte Irina als sie Vaughn hereinkommen sah mit einem Zettel in der Hand, nach außen hin wahrte sie den Schein und strahlte Ruhe aus, während sie geduldig darauf wartete, dass der Agent Neuigkeiten über ihre Töchter brachte.
„Gerade habe ich eine E-Mail erhalten. Sydney hat die Kundenliste gefunden und sie uns gemailt. Einen Teil davon habe ich bereits an den Covenant weiter geleitet.“ Vaughn reichte Derevko die Liste, die sie sogleich zu studieren begann.
Die Namen, die nun dem Covenant bekannt waren, hatte er rot markiert.
„Da ist noch etwas, Mrs. Derevko.“ Michael fuhr sich mit der Hand nervös durch das Haar, presste die Lippen aufeinander und fügte hinzu: „Sydney hat mir in ihrer Mail auch erzählt, dass es einen Timer innerhalb des Gebäudes gibt, der dazu bestimmt ist, 6 Stunden nach Aktivierung der Notverriegelung ein tödliches Gas freizusetzen. Mrs. Derevko wir müssen Agenten nach Buenos Aires schicken!“
In eindringlichem Ton sprach der Blonde mit seiner Schwiegermutter in spe, unterstrich seine Bitte noch mit dem passenden Gesichtsausdruck.
„Wir warten.“ Entschied Derevko nach einer Minute des Schweigens. Dieser Befehl überraschte Vaughn so sehr, dass er nach Luft schnappte. Sein Kopf war mittlerweile krebsrot angelaufen.

„Warten?! Aber das sind ihre Töchter in Buenos Aires! Bitte! Wir können die Beiden nicht sich selbst überlassen!“
Irina stand auf. Die Stirn kraus gezogen, taxierte sie den Agenten, der sich sofort wieder beruhigte und den Blick senkte. „Ich muss meine Entscheidung vor ihnen nicht rechtfertigen, Agent Vaughn! Aber bitte: Ich möchte Sydney und Nadia genauso gern helfen wie sie, aber wir können es uns nicht leisten ein Team nach Argentinien zu schicken solange wir noch nicht wissen was der Covenant unternehmen wird. Sollten die auch ein Rettungsteam schicken und CIA- oder FSB-Agenten entdecken, sind die Zwei so gut wie tot. Und glauben sie mir: Vom Covenant beseitigt zu werden ist ein schlimmerer Tod als im Gas.“
Dazu fiel Michael kein stichhaltiges Gegenargument ein, musste Irina zugestehen, dass sie Recht hatte. „Für’s Erste informieren sie Jack und Weiss über die Situation und verfolgen Sarks nächste Schritte.“ Damit gab Irina dem jungen Mann anhand ihrer Körpersprache zu verstehen, dass das Gespräch beendet war.
Der blonde Agent nickte und verließ das Büro.

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Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 03. Juni 2005, 23:16:56
„Stimmt es was ich gehört habe?“ Ohne anzuklopfen hatte Sark mit versteinertem Gesichtsausdruck  das Büro von Katya betreten.
„Was haben sie denn gehört?“ Katya von ihrem Schreiben aufsehend, bedeutete dem jungen Mann Platz zu nehmen.
„Dass der Covenant sich nicht darum bemühen wird Sydney und Nadia zu helfen“ antwortete Sark ohne auf dem von Katya angebotenem Stuhl Platz zu nehmen. Irinas Schwester nickte und widmete sich wieder dem Blatt Papier.
Nun setzte Julian sich doch. Sein Gesicht hatte finstere Schatten geworfen. „Wir hatten eine Vereinbarung, Ms. Derevko! Nadia Santos darf nicht sterben.“
Sarks Enthusiasmus ließ Katya schmunzelnd aufblicken, ihren Stift beiseite legen und den Blonden mit amüsiertem Lächeln taxieren. „Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, dass ihnen meine Nichte mehr bedeutet als sie zugeben möchten. Ist es nicht so?“

Sark schien aus dem Konzept gebracht, schluckte, öffnete ein paar Mal den Mund und schloss ihn wieder. Bis er sich zu einer bissigen Bemerkung entschloss. „Ich wüsste nicht was sie das angeht. Alles was ich wissen muss, ist, ob der Covenant bereit ist sie zu retten.“
„Meine Vorgesetzten haben entschieden, dass wir nicht Personal und Zeit investieren um die Beiden zu retten. Wir haben die Kundenliste. Sie denken, dass die Schwestern zunehmend zu einem Risiko werden.“ Stille. Irgendwas in Katyas Gesichtsausdruck überzeugte den blonden jungen Mann davon, dass das nicht die Auffassung war, die sie vertrat.
„Und was denken sie?“ fragte er deshalb.
„Was ich denke, spielt keine Rolle. Ich kann ihnen nicht helfen. Und nun entschuldigen sie mich, Mr. Sark. Ich habe zutun.“
Julian antwortete, dass er verstanden habe und trat aus der Tür, nahm sein Handy und wählte eine Nummer. Es war die von Sloane.

Sark kratzte sich am Kopf und suchte nach passenden Worten um die Situation zu erklären. „Es gibt Schwierigkeiten. In Buenos Aires ist etwas schief gelaufen. Sydney und Nadia sitzen in der Falle und in wenigen Stunden könnten Gasdüsen dafür sorgen, dass ihre Tochter stirbt.“
Sloane lehnte sich ein wenig nach vorn, wechselte mit dem Hörer von der rechten in die linke Hand. „Sie ist meine Tochter, Mr. Sark. Was immer sie tun, mit wem immer sie kooperieren müssen, tun sie’s. Wir dürfen Nadia nicht verlieren.“
„Ich verstehe.“ Machte Julian, legte auf und steuerte eine schwarze BMW-Limousine an, hinter deren Steuer Caleb saß und auf Anweisungen wartete. Der Blonde wies seinen Fahrer an über den roten Platz zu einer Brücke zu fahren.

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„Ich weiß immer noch nicht was wir hier sollen, Mike. Falls du es noch nicht gemerkt haben solltest, Syd und Nadia sitzen bis zu den Knien in der Sch….“ Weiss, der mit Vaughn auf einer Brücke auf jemanden wartete, sah Sark aus einem Wagen am anderen Ende kommen und auf sie zusteuern. In dem Moment als Michael Blickkontakt zu ihm aufnahm, wurde dem Schwarzhaarigen klar, dass das der Grund für die Geheimnistuerei in Irinas Organisation und die Fahrt zu dieser Brücke war. Sark hatte Vaughn wohl kontaktiert.

Eric wechselte in seiner Aufmerksamkeit zu seinem besten Freund: „Der hat mir gerade noch gefehlt. Was will er hier?“
„Ich weiß nicht“ gab Michael kurz angebunden zurück.
„Gentlemen“ grüßte Julian die beiden Männer mit den Händen in den Hosentaschen, schlenderte auf sie zu nicht ohne Weiss ein abfälliges Grinsen zuzuwerfen. Dieser musste sich beherrschen um den Blonden nicht an die Kehle zu gehen. Erics Blick sagte, dass nur ein Wort von Sark bezüglich Nadia ausreichen würde um ihn zu töten.
Vaughn, dem die Spannung zwischen den beiden Männern natürlich nicht entging, hoffte, dass es nicht dazu kommen würde. Für Streitereien um eine Frau hatten sie nun wirklich nicht die Zeit.

„Wieso haben sie mich kontaktiert? Und woher wissen sie, dass Sydney gegen den Covenant arbeitet?“ wandte sich Michael kühl an Julian.
„Ich bin ein cleveres Bürschchen, Mr. Vaughn und ich weiß, dass sie meine Hilfe gebrauchen können. Der Covenant weigert sich Sydney und Nadia zu helfen also ist es an uns die nötigen Schritte zu unternehmen.“
„Dazu brauchen wir sie nicht! Komm, Michael, wir gehen.“ Eric zog seinen besten Freund am Ärmel, worauf Vaughn ihm folgte.
Er war dergleichen Ansicht wie Weiss, dass sie die Schwestern auch ohne Sarks Hilfe retten würden und außerdem legte der blonde Agent keinen Wert auf seine Anwesenheit, die allein ihn schon rasend machte. Nicht nur weil Julian Sark weder Ethik, noch Moral kannte, sondern weil Vaughn jedes Mal an Lauren und ihren Verrat erinnert wurde, wenn er ihn ansah. Er wusste nicht, ob der Ire sich dessen bewusst war oder nicht. Es war Michael auch egal. Schließlich hatte er es Lauren heimgezahlt.

„Liegt es daran, dass ich mit ihrer jetzigen Freundin geschlafen habe, Mister Weiss, oder gibt es einen anderen Grund dafür, dass sie nicht mit mir zusammen arbeiten wollen?“ Diese Worte brachten Sark einen schmerzhaften Kinnhacken von Weiss ein, der sich umgedreht hatte und so schnell zu seinem Rivalen zurück gegangen war, dass dieser keine Zeit mehr gehabt hatte den Angriff abzuwehren.
„Halten sie sich von Nadia fern, sonst können sie sich das Grab mit ihrem Vater teilen“ zischte der schwarzhaarige Agent.
Julian grinste, ging aber nicht auf Erics Worte ein. „Sie beide brauchen mich. Der Covenant könnte herausfinden, dass Sydney und Nadia von jemand anderem Hilfe hatten und als Doppelagenten enttarnt werden. Wenn ich aber mitkomme und ihnen helfe, wird Katya denken, dass ich den Schwestern geholfen habe.“
„Das ist eine Falle“ stellte Vaughn fest ohne seinen Blick von Sark abzuwenden. „aber wir haben keine Wahl. Es geht um Sydney und Nadia.“
„Ich habe eine Maschine unter falschem Namen für sie reservieren lassen. Sie geht in einer Stunde“ antwortete Sark, holte zwei Tickets aus der Innenseite seines Jacketts und reichte sie Michael.

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Im Flugzeug nach Buenos Aires

Während Weiss zu Irinas Organisation zurückgekehrt war um keinen Verdacht zu erregen, hatte Michael den Flug genommen, für den Sark das Ticket besorgt hatte.

Während des Fluges glitten Vaughns Gedanken zu Sydney. Er machte die Augen zu, hörte nur das gleichmäßige Surren der Motoren und dachte an seine Verlobte und an das Leben, das sie führten. Eines stand fest: Sie würden keine normale Ehe führen. Ob auch mal soviel zwischen ihnen stehen würde wie zwischen Jack und Irina?
Michael lächelte und schüttelte mit dem Kopf. Das sind ganz andere Umstände, sagte er sich, öffnete die Augen und beobachtete die flauschigen, weißen Wolken unter sich. Vom trüben Wetter in Russland flog er in das sonnige Wetter von Buenos Aires.
Die Mine des Blonden verfinsterte sich wieder als er sich daran erinnerte, dass vereinbart war, dass er sich mit Sark am Flughafen treffen würde, von wo aus sie zusammen zu dem Haus fahren würden, in dem Sydney und Nadia eingeschlossen waren.

Der Agent warf besorgt einen Blick auf seine Uhr. Vier Stunden waren schon vergangen, das hieß sie hatten noch zwei Stunden Zeit um die Beiden da rauszuholen.

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Moskau,
Russland


„Wo ist Agent Vaughn?“ Weiss hatte noch versucht Irina auszuweichen als er sie im Flur ihn ansteuern sah, aber die ehemalige KGB-Agentin war schneller gewesen, hatte ihn schneller angesprochen als er hatte fliehen können. In Gedanken verfluchte Eric sich, dass er sich von Michael immer in so eine Lage bringen ließ.
„Keine Ahnung. Hab ihn nicht gesehen“ behauptete der Agent.
„Da ich nicht beweisen kann, dass sie und Vaughn etwas hinter meinem Rücken tun, nehme ich an, dass sie mich informieren würden falls Vaughn vorhat Sydney ohne meine Erlaubnis zu befreien.“
„Natürlich. Wenn ich ihn sehe, sage ich ihm, dass er sich bei ihnen melden soll.“ Es überraschte Weiss, dass Derevko, obwohl sie genau wusste, dass er log nicht weiter versuchte etwas aus ihm herauszubekommen. Sie sah ihn nur misstrauisch an als sie wieder in ihr Büro ging.



Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 03. Juni 2005, 23:17:15
„Wahrscheinlich ist Irina ganz froh, dass Agent Vaughn aufgebrochen ist um den Beiden zu helfen.“ Jack war plötzlich neben Eric aufgetaucht. Sein Blick ging geradeaus zu Irinas Büro. „Deshalb hat sie nicht weiter nachgefragt. Und unternehmen könnte sie jetzt wahrscheinlich sowieso nichts, was die Tarnung ihrer Töchter gefährden würde.“
Der Schwarzhaarige sog erschrocken Luft ein, wusste gar nicht was er erwidern sollte. Alles leugnen? Gar nichts sagen?
„Wie kommen sie darauf, dass Vaughn entgegen Derevkos Anweisungen gehandelt hat?“
Auf diese Frage hin, wandte sich Jack dem Agenten zu. „Ich habe Irina empfohlen Vaughns Handy anzapfen zu lassen. Ich erinnere mich noch an sein eigenmächtiges Handeln als es darum ging Sydney bei der Rettung von Neil Caplan in Russland zu helfen.“ Der ergraute Agent machte eine Pause und fügte schließlich noch hinzu: „Hoffen wir, dass er es schafft die Beiden gesund zurück zu bringen.“

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Buenos Aires,
Argentinien


Mehr oder minder hilflos standen Sark und Vaughn vor dem Haus. „Wir müssen Sydney und Nadia irgendwie kontaktieren“ murmelte Vaughn, der die Wand schnell gefunden hatte, hinter der sich das Tastenfeld befand.
„Guter Plan, Mister Vaughn. Haben sie auch eine Idee wie wir ihn umsetzen?“ fragte der Ire spöttisch, worauf Michael ihm einen finsteren Blick zuwarf. Als wolle er ihn am liebsten schlagen, statt mit ihm zusammen zu arbeiten.
„Der Laptop“ sagte der CIA-Agent, ging ein paar Schritte zurück zu den Wagen, den sie für diese Mission gemietet hatten. Dort holte Vaughn einen Laptop heraus, tippte etwas ein. Während er dies tat, erklärte er Julian: „Sydney hat uns per Computer kontaktiert.“
„Und ihnen die Kundenliste übermittelt“ vollendete Sark den Satz und erntete dafür einen überraschten Blick von Vaughn. „Keine Angst. Ich werde dem Covenant nichts verraten. Sie haben mein Wort darauf.“
Der CIA-Agent schüttelte mit dem Kopf. Murmelnde Worte waren aus seinem Mund zu hören. „Als könnte man ihren Worten trauen.“ Auf das „Wie bitte?“ von Sark reagierte er erst gar nicht.

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Sydney und Nadia saßen mit David noch immer im Keller und warteten auf ihre Befreiung. „Wenn ihre Freunde uns nicht bald helfen, sind wir geliefert!“ murmelte David.
„Und wenn du uns einfach die Kundenliste gegeben hättest, wäre es gar nicht erst soweit gekommen. Also halt die Klappe!“ schnappte Nadia.
Plötzlich gab der Laptop ein leises Klingeln von sich. Die Schwestern waren sofort hellhörig geworden. „Es ist Vaughn!“ hellte sich Sydneys Gesicht auf. „Er ist hier mit…“ ungläubig starrte die Agentin auf den Bildschirm. „mit Sark?!“
Auch Nadia las fassungslos den Namen auf dem Monitor. „Darüber können wir uns später Gedanken machen.“ Die schwarzhaarige Agentin richtete ihre Waffe drohend auf David und verlangte zu wissen: „Wie lautet der Deaktivierungscode?“
Wie ein trotziges Kind, hielt David Nadias Blick stand und antwortete mit dergleichen, trotzigen Stimme: „Der Code lautet 4-4-1-1-6-2.“

Sydney tippte die Zahlenkombination ein und sendete sie per Mail an Vaughn, der Sark den Code nannte, worauf dieser sie in das Tastenfeld tippte.
Mit lautem Rumoren öffneten sich die Türen, der Timer stoppte und die beiden blonden Männer betraten das Haus, wo Sydney und Nadia ihnen mit David erleichtert entgegen kamen.

Sydney und Nadia flogen mit Sark zurück um beim Covenant den Eindruck zu erwecken, er hätte sie auf eigene Faust befreit, während Michael mit David nach Moskau flog und ihn dort an Irinas Organisation übergab. Man führte ihn in eine Zelle und Jack erklärte, dass David nie wieder ein freier Mann sein würde. Nach Abschluss der Vernehmungen würde er nach Los Angeles an die CIA überstellt. Dixon und Kendall wären bereits informiert.

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Moskau,
Russland


Zum ersten Mal war es Sydney nicht leicht gefallen in Irinas Organisation zu kommen. Ihre Mutter wolle sie sprechen, hatte Vaughn erklärt. Die Braunhaarige wusste schon was ihre Mutter mit ihr bereden wollte. Sydney hatte den Befehl erhalten, nicht einzugreifen bis die Lage klar war und ihn missachtet.
Andererseits war Nadia in Sicherheit, während die CIA und das FSB jetzt in Besitz der Kundenliste von Miguel Sanchez war und der Covenant nur einen Teil davon hatte. Vielleicht, so hoffte die Braunhaarige, würde das ihre Mutter etwas milder stimmen.

„Sydney“ sagte die ehemalige KGB-Agentin, winkte ihre Tochter herein und bat sie die Tür zu schließen und sich zu setzen.
„Du wolltest mich sprechen?“ fragte die CIA-Agentin angespannt. Irina nickte und ihre finstere Mine bestätigte Sydneys vorherige Vermutung, dass ihre Mutter verärgert war.
„Ich kann mich erinnern, dass ich dich angewiesen hatte in Buenos Aires nicht einzugreifen“ begann Irina ruhig.
Die Tochter nickte. „Ich habe aber auch Nadia gerettet. Sie hätte sterben können.“
„Das ist nicht der Punkt!“ stellte die ehemalige KGB-Agentin verärgert klar. „Ich muss mich darauf verlassen können, dass du nicht hinter meinem Rücken agierst. Unsere Zusammenarbeit basiert auf Offenheit und Ehrlichkeit.“ Die Mutter machte eine Pause und fügte dann mit leiser, aber fester Stimme hinzu: „Wenn du noch mal meine Anweisungen missachtest, werde ich bei Kendall beantragen dich ins Zeugenschutzprogramm aufzunehmen. Dann gehört es nicht mehr zu deinen Aufgaben den Covenant zu zerschlagen.“
Sydney antwortete, dass sie verstanden habe. Ihr war es ein wenig unangenehm, dass ihre Mutter ihr so eine Gardinenpredigt gehalten hatte. Trotzdem: Würde man Sydney danach fragen, ob sie wieder einen Befehl von ihrer Mutter missachten würde, wenn es um das Leben von Nadia, Vaughn, Jack oder einer anderen nahe stehenden Person ginge, würde die Agentin ohne zu zögern mit ja antworten.

Die Braunhaarige stand auf und wollte sich schon auf den Weg nach draußen begeben als Irina „Sydney?“ sagte. Die Tochter drehte sich zu ihrer Mutter um. „Trotzdem bin ich froh, dass dir und Nadia nichts passiert ist.“ Sydney lächelte ein wenig und verließ dann das Büro. Irina faltete die Hände ineinander und starrte geradeaus. Ein kleines Lächeln umspielte ihre Mundwinkel.

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Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Daniela am 04. Juni 2005, 18:05:13
Einfach klasse !!!! :daumen: Ich freue mich schon darauf zu erfaahren wie es weier geht  :applau: :laola:


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Milo am 05. Juni 2005, 10:55:38
Hey Steffi du wärst eine super Buchautorin für die ALIAS Bücher!

Bewirb dich doch beim vgs Verlag!  ;D

 :daumen:  :daumen:


edit: 2 Smilies müssten es auch tun. :-)
rentier




Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 06. Juni 2005, 22:29:30
Dankeschön für das nette Feedback! *freu* Werd weiterschreiben sobald ich Zeit habe. Im Moment hab ich kaum Zeit.  :-\\


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Honeycreeper1 am 07. Juni 2005, 12:07:05
Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole:

SUPER!  :applau:


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 11. Juni 2005, 08:23:07
@Honeycreeper1
Danke für das Feedback!  :daumen: Schön, dass dir meine Story gefällt.


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 17. Juni 2005, 19:43:52
So hier das langersehnte Update. Danke für das nette Feedback.  :grouphug: Hoffe wieder auf welches.  ;D

7. Loyalty  Part I


Moskau, Russland

Mit einem Lächeln im Gesicht beobachtete Vaughn die schlafende Sydney. Irina hatte dafür gesorgt, dass Weiss und Vaughn gut versteckt, selbst für den Covenant, untergebracht waren.

Gerade als Michael aufstehen wollte, um für sich und seine Verlobte das Frühstück zu machen, erwachte Sydney.
Ein bisschen verschlafen sah sie sich um, grinste als ihr Blick an Michael hängen blieb. „Morgen!“ nuschelte sie, worauf der Blonde ihr mit einem Kuss antwortete. „Gut geschlafen?“ fragte er.
„Natürlich, wenn wir zusammen sind.“ Michael lachte und küsste die Agentin abermals kurz auf den Mund.
„Waffeln oder Pfannkuchen?“ wollte er wissen.
Doch die Braunhaarige dachte gar nicht daran zu antworten, zog ihn an sich und küsste ihn. Vaughns Hand glitt unter Sydneys Nachthemd, ihre Beine entlang.

Gerade als die Küsse und die Berührungen intensiver wurden, klingelte Michaels Handy. Das Paar stöhnte und Vaughn ließ von Sydney ab.
„Lass es einfach klingeln“ schmollte die Agentin.
„Und wenn es deine Mutter ist?“ Der Blonde zog eine Augenbraue amüsiert nach oben.
Schnaubend lenkte Sydney ein, während ihr Verlobter den Anruf entgegen nahm.
„Ja?...Ja sie ist bei mir. Sie kam nach einem Einsatz her und…Verstehe. Gut wir kommen hin.“ Michael legte auf, seufzte und wandte sich an seine Verlobte.
„War es meine Mutter?“ wollte diese wissen.
Der blonde Agent nickte nur. „Pfannkuchen und Waffeln müssen leider warten. Sie will uns sofort sehen.“
Auch wenn die Situation ernst schien, konnte sich Sydney ein Grinsen nicht verkneifen. „Vielleicht hat meine Mutter uns ja welche gemacht.“ Auf diese Bemerkung hin lachte Michael nur und machte sich dann gemeinsam mit der Braunhaarigen daran sich anzuziehen und zu Irinas Organisation aufzubrechen.

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Wien, Österreich,
1973


Eine dunkle Gasse. Sie keuchte, versuchte zu fliehen und merkte dabei nicht, dass sie direkt in eine Sackgasse steuerte. Agenten mit geladenen Waffen waren ihr schon dicht auf den Fersen.

Frustriert hämmerte die Schwarzhaarige junge Frau gegen den Gitterzaun, der sich vor ihr aufgetan hatte. Sie hörte Stimmen, eine von ihnen kannte sie nur zu gut. Es war die Stimme des Agenten, der sie schon seit drei Jahren hartnäckig verfolgte.
„Ich glaube ich habe was gehört, Bill!“ rief einer der Männer. Die Schwarzhaarige keuchte, nahm ein wenig Anlauf und versuchte über den Zaun zu klettern. Nach ein paar Schritten jedoch, waren die CIA-Agenten schon da. Allesamt in schwarz gekleidet und mit entschlossenen Gesichtern bedrohten sie die junge Frau mit ihren automatischen Schusswaffen.
„Das Spiel ist aus, Michelle!“ sagte der blonde Agent in der Mitte, der das Team anführte.
Die Schwarzhaarige lächelte, hangelte sich am Gitter herunter und drehte sich zu dem Agenten um.

Obwohl sie geschnappt worden war, warf die Schwarzhaarige dem blonden Agenten und seinem dunkelhaarigen Kollegen ein spöttisches Grinsen zu. „Ich gratuliere! Der große Bill Vaughn hat es also geschafft eine der meist gesuchten Terroristinnen dingfest zu machen.“
Bill taxierte Michelle. Funken tanzten in seinen Augen und er richtete mit solcher Entschlossenheit die Waffe auf Michelle, dass sein Partner James daneben, fürchtete Bill könnte tatsächlich abdrücken und damit sämtliche Befehle missachten.

++++++

Moskau,
Russland, Gegenwart


Pfannkuchen und Waffeln empfingen Sydney und Vaughn zwar nicht, dafür jede Menge Kaffee, sowie Weiss, Nadia, Jack und Irina, die das Paar sofort in den Besprechungsraum begleiteten.

Sich jeder eine Tasse einschenkend, wartete das Paar darauf, dass Irina die Besprechung eröffnete.
„Vor zwei Wochen konnten wir dank Sydney und Nadia verhindern, dass der Covenant die vollständige Kundenliste von Miguel Sanchez erhält.“ Begann Jack überraschenderweise.
„Um zu verhindern, dass Katya vielleicht doch noch herausfindet wo sich die restlichen Rambaldi-Artefakte für dieses Puzzle befinden, haben wir uns entschieden die restlichen Teile sofort zusammen zu suchen.“ Derevko machte eine kurze Pause, blickte schließlich in die Richtung von Michael und ihrer älteren Tochter und fuhr fort: „Sydney, Vaughn, wir haben einen der Männer gefunden, die auf dem Teil der Liste stand, den der Covenant nicht kennt.“ Die ehemalige KGB-Agentin schnappte sich die Fernbedienung vor sich auf dem Tisch und betätigte einen Knopf.

Auf den Monitoren an der Wand erschien das Bild eines braunhaarigen, jungen Mannes, schätzungsweise Anfang 30. „Richard Schneider. Er hat eine kleine Firma namens Spotlight in München. Dorthin schicken wir euch jetzt.“ Erklärte Jack und schob Sydney und Michael ihre Mappen zu.
„Euer Auftrag lautet in die Firma einzudringen und das Rambaldi-Artefakt zu stehlen. Was immer es auch ist. Schneider ist im Werbegeschäft tätig. Ihr seid Kelly Davidson und Ben Carrington von der Firma California Fashions. Wenn ihr in Schneiders Büro seid, hackt euch in dessen Computer ein. So erfahrt ihr wo sich das Rambaldi-Artefakt befindet und wie ihr das Überwachungssystem ausschalten könnt. Die Termine lassen sich zwar von einem externen Computer aus verändern, aber das Sicherheitssytem lässt sich genauso nur über Schneiders Computer deaktivieren, wie man die Lage des Rambaldi-Artefakts nur über sein Büro herausfinden kann. Mister Weiss, sie überwachen die Operation von hier aus. In der technischen Abteilung bekommt ihr eure Ausrüstung. Der Flug geht in zwei Stunden“ Meldete sich Irina zu Wort.
Sydney runzelte skeptisch die Stirn. „Und was ist mit dem Covenant?“
„Wir setzen Shelly Canes als dein Double wieder ein.“ Die ehemalige KGB-Agentin nahm die letzte schwarze Mappe auf dem Schreibtisch in die Hand und gab sie ihrer jüngeren Tochter. „Nadia, in dieser Mappe steht die Tarngeschichte für Sydney. Noch Fragen?“ Die Russin blickte in die Runde und als keine Wortmeldung mehr kam, schloss sie die Besprechung indem sie ihrer Tochter und deren Verlobtem viel Glück wünschte.
Damit löste sich die Versammlung auf. Draußen wartete das Sydney-Double bereits auf Nadia.

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Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 17. Juni 2005, 19:45:12
„Wenn sie Nadia nicht trauen, warum haben sie dann zugelassen, dass sie für den Covenant Einsätze bestreitet?“ Unverständnis zeichnete Katyas Gesicht, die ihren Vorgesetzten gegenüber saß. Natürlich war der Chef der Organisation nicht anwesend, was die Russin ein wenig ärgerte. In Anbetracht der Situation hielt sie es aber für besser, keine Anspielung darauf zu machen.

Irinas Schwester saß einem ellenlangen Tisch gegenüber, der durch die Bank mit den ranghöchsten Vertretern des Covenant besetzt war. Sark saß auch bei ihnen wie Katya beim Eintreten überrascht hatte feststellen müssen. Hatte er etwa dem Covenant gegenüber sein Misstrauen zu Nadia geäußert und vorgeschlagen einen Loyalitätsbeweis zu verlangen?
Das ergab doch absolut keinen Sinn! Vor zwei Wochen noch hatte sich der Agent für Nadias Rettung stark gemacht und plötzlich machte er das Gegenteil.
Als Julian das Wort ergriff, bestätigten sich Derevkos Vermutungen. „Wir vertrauen durchaus darauf, dass die Gehirnwäsche bei Nadia wirksam ist. Wir fragen uns nur, ob…nun ja….es nicht an der Zeit ist, die Gehirnwäsche wieder ein wenig aufzufrischen. Immerhin steht sie unter dem Einfluss von Sydney, die sie ihrer Gehirnwäsche nicht aussetzen konnten.“
Katya runzelte die Stirn, versuchte noch immer zu verstehen was der blonde junge Mann mit dieser Vorstellung zu bezwecken versuchte.

Die Russin wechselte in ihrem Blick von Sark zu den restlichen, anwesenden Agenten, von denen der, der ihr frontal gegenüber saß, sich zu Wort meldete: „Wir verlangen einen Beweis, dass Nadia nach wie vor das tut was wir wollen. Sie und ihre Schwester sind ein Risiko für uns und wir möchten uns versichern, dass die Beiden es wert sind, dass wir Zeit, Geld und Personal in sie investieren.“
„Bei allem Respekt: Sydney und Nadia helfen uns dabei, dass Rambaldi-Puzzle zusammen zu setzen. Vor zwei Wochen sind wir in Besitz von Miguel Sanchez` Kundenliste gekommen“ erwiderte Derevko.
„Trotzdem fordern wir einen Beweis. Julian Sark hat einen sehr guten Vorschlag gemacht.“ Der grauhaarige Mann in der Mitte, nickte dem Blonden anerkennend zu, worauf dieser sich ein kleines Grinsen gestattete, danach aber gleich wieder eine ernste Mine aufsetzte. „Die USA sind uns schon seit längerem ein Dorn im Auge. Sie mischen sich in Angelegenheiten ein, die sie nichts angehen,“ fuhr der Grauhaarige fort.

Der Mann, neben dem Grauhaarigen, ein etwas festerer Kerl, der in den Mittfünfzigern steckte und rauchte, seit Katya den Raum betreten hatte, öffnete eine Mappe und schob der dunkelhaarigen Frau einige Fotos zu. Sie zeigten einen Mann mit Halbglatze und Brille, feste Statur.
Irinas Schwester ahnte, worauf das versammelte Gremium hinaus wollte und blickte in die Runde.
„Wir möchten, dass Nadia Robert Kingsley, den amerikanischen Botschafter hier in Russland, tötet. Er ist dem Covenant schon lange auf der Spur, hat der CIA viele Hinweise zukommen lassen. Als Beweis soll Nadia Santos uns den Kopf von Kingsley bringen und die Waffe mit ihren Fingerabdrücken, die ihn enthauptet hat. Tötet sie den Botschafter der USA können wir uns sicher sein, dass die Gehirnwäsche funktioniert und wir ihr trauen können.“ erklärte der Mittfünfziger. 
Eigentlich kannte sie die Antwort auf ihre Frage schon, trotzdem wollte Katya wissen: „Und wenn sie scheitert?“
Der Grauhaarige übernahm die Antwort für seine Kollegen, sah aber anstatt Derevko Sark an. „Sollte sie scheitern, töten sie sie, Mr. Sark und danach Bristow. Wir können es uns nicht leisten, dass unerwünschte Aufmerksamkeit auf den Covenant gelenkt wird.“
„Natürlich“ antwortete der Blonde und räusperte sich. Damit erklärte der Grauhaarige die Versammlung für beendet.

Julian hatte den Ausgang schon fast erreicht, als Katya ihn am Ärmel zog, sich mit flüsternder Stimme zu ihm beugte und zischte: „Was bezwecken sie damit, Sark? Zwei Wochen zuvor war ihnen nichts wichtiger als Nadia zu retten und nun bringen sie sie in Schwierigkeiten!“
„Ich habe keine Ahnung wovon sie reden. Entschuldigen sie mich. Ich habe zutun“ antwortete der Blonde gleichgültig und schob sich an Katya vorbei zum Ausgang.

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Los Angeles,
1973


Sie hatten versucht es ihm auszureden, sich nicht über die CIA-Vorschriften hinweg zu setzen und eine Terroristin zu entführen. Aber er hatte sich nicht beirren lassen. Die CIA konnte Michelle nicht so bestrafen wie sie es verdiente. Daran hinderte sie das Gesetz. Aber er würde es tun. Er würde sie in ein abgelegenes Lagerhaus schaffen, ihr in die Augen sehen und sie für das zur Rechenschaft ziehen was sie getan hatte.
Normalerweise war Bill ein Mann, der sich strikt an die Vorschriften hielt, der eine klare Vorstellung hatte, davon was richtig und was falsch war. Und er wusste genau, dass seine Kollegen Recht hatten.
Hier ging es aber nicht um richtig oder falsch. Es ging um eine persönliche Angelegenheit und Vaughn wusste, dass der Schmerz und das Leid erst nachlassen würden, wenn er ein klein wenig Gerechtigkeit wiederherstellen würde.

Michelle hörte kurz auf markerschütternd zu schreien. Der blonde Mann hatte immer wieder von Feuer erhitzte Nadeln in ihre Hände gestochen, sie wieder raus gezogen, nur um sie wieder am Feuer zu erhitzen und woanders rein zustechen. Zuvor hatte er Zangen benutzt.
Der Mann wischte sich das Blut mit einem Handtuch ab und kniete sich vor die junge Frau. Michelle hielt Bills hasserfülltem Blick trotzig stand. „So wie du aussiehst, macht dir das sicher eine Menge Spaß!“ bemerkte die Schwarzhaarige spöttisch.
„Auch nicht viel mehr Spaß als es dir gemacht haben muss, meinen Bruder zu töten. Wie hat sich das angefühlt, Michelle? Wie hat es sich angefühlt, deinen eigenen Mann zu töten? Hast du überhaupt was gefühlt?!“ Tränen traten Bill in die Augen, während sein hasserfüllter Blick weiter an der jungen Frau haften blieb.

Michelles Blick traf seinen. Und nur für einen kurzen Augenblick glaubte Bill echtes Bedauern in ihren Augen lesen zu können. Obwohl er wusste, dass sie nicht bereute. Für sie war es lediglich ein Auftrag, eine Mission gewesen. Schließlich arbeitete sie für eine feindliche Organisation, während David für die CIA gearbeitet hatte. Es war nichts weiter als ein Auftrag gewesen.
Es hätte genauso gut ihn selbst treffen können.
„Es war ein Auftrag, Bill. Und wenn ich ehrlich bin, geliebt habe ich die ganze Zeit über dich“ antwortete Michelle aufrichtig, was Vaughn rasend vor Wut machte.
Als hätte sie eine ansteckende Krankheit wich er vor der Schwarzhaarigen zurück. „Du lügst!“ spuckte er. Was ihn am wütendsten machte, war die Tatsache, dass er immer schon in sie verliebt gewesen war. Schon von dem Tag an, an dem ihr Bruder sie einander vorgestellt hatte. 

Dass diese Frau, die er immer so begehrt hatte, böse war und ihren Bruder nur benutzt hatte, war schmerzhaft, lies Bill sich hilflos und elend fühlen. Dabei wollte er gar nichts mehr fühlen, wollte dieses Kapitel endlich abhacken und neu anfangen.

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München,
Deutschland


Es war heiß in München. Erbarmungslos brannte die Sonne, machte die Innenstadt zu einem Hexenkessel.
Schneiders Firma hatte ihren Standort im südlichen Teil der Stadt, wo es besonders heiß war. „Gott ist das heiß! Es kommt mir so vor als hätten wir Kalifornien gar nicht verlassen!“ stöhnte Sydney, die sich mit Vaughn im LKW für ihren Auftritt im „Spotlight“ fertig machte.
„Ja. Eine Hitzewelle in Deutschland. Der Wetterbericht sagt hier schon seit Wochen nichts anderes. Und bist du bereit?“

Als die Agentin aus dem hinteren Bereich kam, trug sie eine schwarze, langhaarige Perücke mit Pony, einen royal blauen Blazer mit dazu passendem Rock und weißer Bluse, während Vaughn einen beigen Anzug anhatte.
„Dann mal los.“ Sagte Sydney, verließ zusammen mit ihrem Verlobten den LKW.

Die Eingangshalle war riesig, der Boden mit weißem Marmor ausgelegt. Es herrschte rege Betriebsamkeit. Hinter dem Tresen im Empfangsbereich saß eine blonde Frau, um die 30. Ständig klingelte das Telefon oder kamen Kunden an den Tresen, die irgendjemanden im Haus sprechen wollten. Die Blondine wirkte richtig gestresst.
Sydney warf Vaughn einen Blick zu, bevor sie ihr freundlichstes, charmantestes Lächeln aufsetzte und auf den Tresen zusteuerte. Die Blondine verabschiedete gerade einen Anrufer, erklärte ihrer Kollegin daneben, dass Herr Bauer einen Termin mit Mister Ishima vergessen hatte und sie Bauer noch mal daran erinnern solle.

Nachdem sie damit fertig war, wandte sie sich lächelnd den beiden Agenten zu. „Was kann ich für sie tun?“
„Mein Name ist Ben Carrington, das ist meine Kollegin Kelly Davidson. Wir sind von California Fashions und haben einen Termin mit Mister Schneider,“ antwortete Michael. In Vorbereitung auf diese Mission hatte Weiss sich in das Computersystem des Spotlight eingehackt und Schneiders Terminkalender so verändert, dass eine Ms. Davidson und ein Mr. Carrington dort auftauchten.
„Ja richtig. In zehn Minuten. Mister Schneiders Büro ist im 9. Stock, die letzte Tür rechts. Nehmen sie den Fahrstuhl vorne rechts“ lächelte die blonde Frau, worauf die Agenten sich bedankten und sich auf den Weg zu den Aufzügen machten.

Während der Fahrstuhl nach oben fuhr, meldete sich Weiss über Funk bei dem Paar. „Leute das Sicherheitssystem lässt sich nur von Schneiders Büro aus deaktivieren. Das System ist aber durch mehrere Firewalls geschützt. Ihr müsst also das Funkmodem benutzen um rein zu kommen.“
„Verstanden, White Rabbit. Bleiben auf Empfang und geben Bescheid sobald es erledigt ist“ antwortete Sydney.

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Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 17. Juni 2005, 19:47:59
Moskau,
Russland


„Moment. Willst du etwa damit sagen ich soll den amerikanischen Botschafter töten damit der Covenant an meine Loyalität glaubt?“ fragte Nadia fassungslos, dabei mit ihrem Blick zwischen ihrer Tante und Sark hin und her wechselnd. Katya nickte schlicht, während die schwarzhaarige Agentin sich überlegte wie man Kingsleys Tod am besten fingieren könnte. Eine Frau, die darin schon Profi sein musste, war Irina.
Nadia nahm sich vor, gleich nach der Besprechung, mit ihrer Mutter zu telefonieren.
„Hast du damit ein Problem?“ fragte Katya misstrauisch als sie bemerkte, dass ihre Nichte mit diesem Befehl nicht ganz einverstanden zu sein schien.
„Nein. Natürlich nicht. Wann geht mein Flug?“
„In drei Stunden. Viel Erfolg!“ machte die ältere Agentin, stand auf und entschuldigte sich, dass sie noch einen wichtigen Termin hätte.

Nadia hatte das Büro kaum verlassen als sie nach dem Handy in ihrer Tasche fischte, die SIM-Karte auswechselte und darauf wartete, dass jemand den Anruf beantwortete. Gerade als Nadia dem Agenten am anderen Ende ihre Identifikationsnummer durchgeben wollte, tauchte Sark hinter ihr auf.
Erschrocken und in Erwartung eines Covenant-Agenten legte die Schwarzhaarige schnell auf. Ihr verschreckter Laut verwandelte sich in ein entnervtes Schnauben als sie den Blonden erkannte. „Was willst du?“ fragte sie patzig.
„Ich bezweifle, dass deine Mutter dir bei deinem Problem helfen kann.“ Lässig schlenderte Julian auf die junge Frau zu, kam wenige Meter vor ihr zum stehen und sah ihr tief in die Augen. Der Blick dauerte nur eine Sekunde und doch kam es dem jungen Mann so vor, als dauerte der Moment länger.
Schnell besann er sich wieder auf das Thema und fügte hinzu: „Dort haben sie alle Hände voll zutun nehme ich an.“ Auf Nadias misstrauischen Blick hin, beeilte er sich hinzuzufügen: „Ich weiß nicht was es ist, falls dir das Sorgen macht. Aber ich weiß, dass die braunhaarige Frau, die im Moment in deiner Wohnung sitzt, nicht Sydney Bristow ist.“
„Was willst du?“ wiederholte Nadia ihre Frage, diesmal mit einem fordernden Unterton.
„Es gibt jemanden, der dir helfen kann.“
„Du meinst meinen Vater? Das ist vorbei! Ich werde nie wieder mit ihm zusammenarbeiten. Das kannst du ihm ausrichten.“ Damit machte die Agentin auf dem Absatz kehrt und sich für den Abflug bereit, während Sark ihr mit dem Ansatz eines Lächelns hinterher sah.

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Los Angeles,
1975


Es war die dritte Flasche Wein, die er geleert hatte, nachdem er auch schon eine Flasche Whiskey ausgetrunken hatte. Bill Vaughn hatte geglaubt, sich an Michelle zu rächen, sie zu töten, würde vielleicht etwas Gerechtigkeit wieder herstellen und ihm dabei helfen mit dem Tod seines Bruders fertig zu werden. Doch da war nichts als Leere. Schlimmer noch. Seit der Nacht, in der er sie getötet hatte, plagten ihn Albträume.
Meistens begegnete er in ihnen Michelle mit entsetzlich entstelltem Gesicht, die mit erhobenem Messer versuchte ihm heimzuzahlen was er ihr angetan hatte. Und Vaughn ertappte sich unzählige Male dabei, wie er dachte, dass er es auch nicht besser verdient hatte. Er hatte einen Menschen gefoltert und getötet, war kein Stück besser als die Frau, die David auf dem Gewissen hatte.

Die Türklingel ließ den Kopf des Agenten förmlich zerspringen. Seine Frau und sein Sohn waren zum Glück das Wochenende über zu Moniques Eltern gefahren, so dass der späte Gast sie nicht wecken konnte.
Schwerfällig wie ein alter Mann trottete Bill Richtung Haustür, an der es nun schon zum zweiten Mal läutete. „Ist ja gut! Ich komm’ ja!“ nuschelte er und machte auf.
„Hallo, Bill. Kann ich mit dir reden?“
Der blonde Agent sah sein Gegenüber mürrisch an, hatte keine Lust zu reden. Und was hätte es auch schon großartig zu sagen gegeben? Er hatte eine böse Frau getötet und bereute es. Bill konnte von Glück reden, dass die Agency ihn nicht eingesperrt hatte. Noch nicht. „Aber sicher, James. Komm’ doch rein!“ winkte Vaughn müde und trottete zurück in die Küche.

Sofort roch James den Alkohol, dessen Geruch sich in der ganzen Wohnung ausgebreitet hatte. Es machte den schwarzhaarigen, sportlichen Agenten fertig zu sehen, was aus seinem Freund geworden war. Dabei hatte er Bill immer für den Stärkeren gehalten.
„Wo sind Monique und Michael?“ fragte James um das Gespräch in Gang zu bringen und weil er um der Beiden willen hoffte, dass sie nichts von Bills Trinkerei mitbekommen hatten.
„Bei Moniques Eltern“ murmelte Bill, holte eine weitere Flasche Wein aus dem Kühlschrank, öffnete sie und setzte sie an den Mund um einen großen Schluck zu nehmen, doch James nahm sie ihm aus der Hand.
„Du hast Familie, um Himmels willen! Mit deiner Sauferei änderst du auch nichts! Du musst versuchen damit zu leben, Bill. Du hast einen Menschen getötet, aber du warst nicht du selbst. Diese Frau hat deinen Bruder getötet!“
Vaughn taxierte seinen Kollegen. Die Augen des Blonden wirkten fahl und eingefallen, gerade so als sei Bill in den letzten Wochen um zehn Jahre gealtert, sein Blick hing teilnahmslos an James.

Der junge Agent schmiss die leeren Flaschen weg, kippte den Rest des Weins in den Ausguss und setzte sich neben Bill. Fünf Minuten lang schwiegen beide. Dann ergriff Vaughn das Wort: „Das ist nicht ganz richtig.“ James sah zu seinem Freund hinüber, verstand nicht ganz was er meinte. „Ich war ich selbst, James. Die ganze Zeit über wusste ich was ich tat und ich wusste, dass es falsch war was ich tat. Doch sie anzusehen….“ Bill schüttelte mit dem Kopf und kämpfte gegen die aufkommenden Tränen an, was ihm aber nicht gelang. „Ich sah meinen Bruder, wie ich ihn vorgefunden habe. Erschossen auf seinem Bett. Und von da an war es mir egal, verstehst du? Die Konsequenzen, meine Familie. Ich habe in diesem Transporter nur die Frau gesehen, die meinen Bruder getötet hat und ich dachte es würde mir ein wenig Genugtuung verschaffen sie zu töten.“ Bill machte eine Pause und atmete tief durch, fügte schließlich hinzu: „Ich habe mir etwas vorgemacht und jetzt fühle ich mich mieser als zuvor. Und ich glaube, dass Michelle letztendlich doch gewonnen hat.“
Der schwarzhaarige Agent schluckte, konnte zuerst gar nichts sagen und starrte lieber die Tischplatte an. So tief hatte Vaughn noch nie in sein Innerstes blicken lassen. „Sie wollen dich wieder haben, Bill.“ Der blonde Agent sah überrascht zu seinem Partner. „Die Agency. Normalerweise hätten sie andere Agenten beauftragt, aber wir glauben, dass nur du diesen Auftrag ausführen kannst.“ James griff in die Innentasche seines Mantels und legte eine Mappe auf den Tisch.

Vaughn, zuerst noch misstrauisch, runzelte die Stirn und fragte was das war, doch James antwortete nicht, sondern bedeutete ihm kopfnickend einen Blick darauf zu werfen. Daraufhin streckte der Blonde seine Hand aus und schob die Unterlagen an sich. Schon am Einband erkannte Bill worum es ging. Darauf prangte das Rambaldi-Symbol. Die beiden Männer wechselten einen ernsten Blick.

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Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 17. Juni 2005, 19:49:38
München,
Deutschland, Gegenwart


Schneider bedankte sich auf deutsch bei seiner Sekretärin, dass sie Sydney und Michael in Empfang genommen hatte und geleitete seine Gäste in sein Büro, das allein schon die Größe eines kleinen Appartements hatte. Die Aussicht auf die Stadt war beeindruckend.
„Ms. Davidson, Mister Carrington? Es freut mich, dass sie den weiten Weg von England hierher in unser schönes München gemacht haben.“
„Wir haben sehr viel über diese Stadt gehört. Das Hofbräuhaus, das Oktoberfest, gemütliche Menschen mit Bier“ antwortete Vaughn auf englisch und mit britischem Akzent, den er erstaunlich gut hinbekam, wie Sydney jedes Mal auf’s Neue feststellte.

Schneider lachte über die Klischees, mit denen der Rest der Welt München immer wieder in Verbindung brachte. „Nun sie sollen nicht denken, dass alle Bewohner Münchens feiern, statt zu arbeiten.“
„Mein Kollege wollte sicher nicht unhöflich sein.“ Lächelte Sydney und warf ihrem Freund einen Blick zu, der daraufhin seine Waffe zog und einen Betäubungspfeil in Schneiders Brust schoss, der zu überrascht war um überhaupt zu realisieren, was hier vor sich ging.

„White Rabbit? Hier Phoenix, Schneider ist außer Gefecht gesetzt, beginnen jetzt damit das Sicherheitssystem auszuschalten.“ Drückte die braunhaarige Agentin den Knopf fester in ihr Ohr, damit sie die Bestätigung von Weiss hören konnte, die ihrem Bericht auch sogleich folgte. Während Vaughn Schneider fesselte, hackte Sydney sich sofort in den Computer ein, brauchte nicht lange um Zugang zum Sicherheitsnetzwerk der Firma zu bekommen.
Irina und Jack verfolgten derweil angespannt das Geschehen über den Monitor, blickten beide ständig auf die Uhr um zu überprüfen, ob die beiden Agenten noch im Zeitplan lagen.

„Phoenix ihr müsst euch beeilen, bevor Mitarbeiter von Schneider misstrauisch werden“ warnte der Schwarzhaarige seine Freunde.
Sydney benutzte das Funkmodem um sich in das Sicherheitssystem einzuhaken. „Ich hab’s. Überwachungskameras sind deaktiviert. Das Rambaldi-Artefakt befindet sich im Keller. Es gibt Wärmesensoren, die Körperwärme feststellen und Alarm schlagen. Die kann ich nicht deaktivieren.“ Michael warf seiner Verlobten einen Blick zu und schlug vor erstmal in den Keller zu gehen und danach weiter zu sehen. Die Agentin zeigte sich einverstanden, obgleich es sehr riskant war praktisch blind ins Untergeschoss zu gehen. Aber welche Wahl blieb ihnen schon?

Sie nahmen Schneider seine Key Card ab und machten sich möglichst unauffällig und mit freundlichem Lächeln auf den Weg nach unten. Ihrer guten Ausbildung als Agenten war es zu verdanken, dass keiner der Angestellten in der Werbeagentur merkte, dass es sich bei den beiden Leuten, die ihnen entgegen kamen, um Agenten des amerikanischen Geheimdienstes handelte. Vielmehr schienen sie zu glauben, Sydney und Vaughn seien einer der vielen Kollegen, die man flüchtig in den Gängen oder in der Cafeteria im Erdgeschoss traf, deren Namen man nicht mal kannte.

Unten angekommen fanden die beiden Spione zwei weiße Anzüge. „Das sind wohl Anzüge, die unsere Körperwärme neutralisieren sollen, damit uns die Wärmesensoren nicht erkennen.“ Stellte Sydney nach erstem Abtasten der Anzüge fest.

Das Paar arbeitete sich, nun ganz in weiß, einen langen Gang entlang, an dessen Ende sich laut Sydney der Raum befand, in dem das Rambaldi-Artefakt aufbewahrt wurde. Die Agentin hatte ihrem Freund erklärt, dass es sich laut System in einem Schließfach mit der Nummer 354 befinden musste.
Doch als die Agenten den Raum betraten, mussten sie feststellen, dass alle drei Wände des Raumes vom Boden bis zur Decke mit Schließfächern ausgestattet waren.
„Welches ist es?“ fragte der blonde Agent.
„White Rabbit, welches Schließfach?“ wandte sich Sydney an Weiss und hoffte, dass dieser mithilfe des Funkmodems Einsicht in den Lageplan hatte.
„Zu eurer Linken, dritte Reihe, müsste direkt auf deiner Augenhöhe sein, Shotgun.“
„Da.“ Vaughn benutzte einen Dietrich um das Schließfach zu öffnen. Doch statt des erwarteten Rambaldi-Artefakts fanden die Agenten nur ein leeres Schließfach. Das hieß bis auf ein Polaroid-Foto, das der blonde Agent herausholte und dem der Atem stockte als er es betrachtete.

Es zeigte eine Frau in mittlerem Alter, die man offensichtlich gefoltert und an einen Stuhl gefesselt hatte.
„Ich verstehe nicht. Vaughn?“ wandte sich die Braunhaarige sanft an ihren Verlobten. Dieser starrte schockiert geradeaus. Schweißperlen hatten sich auf seiner Stirn gebildet und das Sprechen schien ihm schwer zu fallen.
„Diese Frau auf dem Foto.“ Der Blonde schluckte und sah seine Freundin an. „Syd das ist meine Mutter! Jemand wusste, dass ich hier sein würde, dass wir nach dem Rambaldi-Artefakt suchen und er hat es gestohlen und dieses Foto hier gelassen um mir eine Nachricht zu überbringen.“

Sowohl Sydney, als auch Weiss, Irina und Jack in Moskau versuchten fassungslos die Neuigkeiten zu verdauen.

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Moskau, Russland

Es war ein anstrengender Tag gewesen. Nicht nur, dass er meilenweit entfernt von seiner Familie lebte und arbeitete, zudem musste sich Robert Kingsley auch noch mit vielen Auswanderern herumschlagen, die dachten ein amerikanisches Visa zu bekommen, sei ein Kinderspiel.

In der letzten Zeit, seit ungefähr einem Monat häuften sich die Anträge auf Ausreise. Andere Botschaften berichteten dasselbe und Kingsley hatte schon eine Ahnung woher das rührte. Seine Mine verfinsterte sich, während er die Treppen hinunter in die Tiefgarage nahm.
Nicht nur den Russen bereitete der Covenant Kopfzerbrechen. Auch die Amerikaner hatten mit dieser Organisation noch eine offen stehende Rechnung zu begleichen. Agenten bedrohten Amerikaner, entführten amerikanische Agenten und – was Kingsley am merkwürdigsten fand – sie glaubten den Prophezeiungen eines Irren aus dem 15. Jahrhundert wie andere an Gott glaubten. Die russische und die amerikanische Regierung glaubten, dass die Organisation etwas großes plante und erste Gerüchte in der Bevölkerung schon die Runde machten, obwohl der FSB und die CIA Nachrichtensperre verhängt hatten.

„Rambaldi!“ murmelte der Botschafter gedankenverloren vor sich hin, fischte in der Jackentasche nach seinem Autoschlüssel. Der Knopf am Schlüsselbund öffnete die Türen automatisch und Robert stieg ein, rückte den Rückspiegel zurecht, in dem er nur sein eigenes Spiegelbild und die graue Wand des Tiefgeschosses sah.
Mit einem hörbaren Seufzen steckte der Mann den Schlüssel ins Zündschloss. Der Motor gab ein lautes Surren von sich.
„Mister Kingsley?“ fragte eine Stimme plötzlich.

Erschrocken zuckte der Botschafter zusammen, sah in den Rückspiegel, da die Stimme eindeutig von hinten gekommen war. Und tatsächlich: Auf dem Rücksitz saß eine schwarzhaarige junge Frau und als Kingsley den Rückspiegel verstellte, stellte er fest, dass sie eine Waffe in der Hand hielt. Plötzlich bekam er es ein wenig mit der Angst zu tun.
„Was wollen sie?“ fragte er gereizt, erwartete eigentlich keine Antwort von der jungen Frau.
Nadia verzog die Mundwinkel. Kingsley war sofort aufgefallen, dass sie nicht so aussah als sei sie aus bestimmter Überzeugung oder Groll gegen ihn persönlich hier.
„Ich bin hier um sie zu töten“ antwortete die Agentin. Schweißperlen bildeten sich auf Roberts Stirn, während die Schwarzhaarige ihre Waffe entsicherte.

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Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: THE DARK am 17. Juni 2005, 21:12:48
Ups, ich hab noch gar kein Feedback geschrieben langsam gehen mir auch die Komplimente aus der Teil ist einfach fulmienand und überragend weiter so Steffi du gewinnst irgendwann noch einen Preis. 


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Daniela am 17. Juni 2005, 21:39:47
weiter so!!!!! ;D klasse !  :daumen:


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 19. Juni 2005, 10:28:46
Danke für das Feedback, ihr Zwei!  :grouphug: Freut mich immer, wenn ich positives Feedback bekomme.  :)


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Sydney-and-Vaughn am 03. Juli 2005, 15:43:02
bin ein wenig spät dran mit diesem Teil  ::)
Auf jeden Fall super spannend, finde ich ehrlich gesagt fast den besten Teil von Trapped bis jetzt  ;)
Freue mich auf die Fortsetzung!  :daumen:


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 05. Juli 2005, 21:03:23
Dankeschön, Sydney-and-Vaughn.  :tr2: Ich bin zur Zeit kräftig am Weiterschreiben. Dürfte also bald Teil 2 von Loyalty folgen.


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: bad€nSiuM am 05. Juli 2005, 21:29:55
Sehr schön da freue ich mich jetzt schon drauf !!!  :D


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 23. Juli 2005, 10:49:38
So endlich ist das Upadte fertig. Ich musste das Kapitel an einigen Stellen kürzen, weil es sonst doch zu lang gewesen wäre. Wundert euch deshalb nicht, wenn einige Dinge erwähnt werden, die in den nicht verwendeten Szenen stattgefunden haben. Ansonsten hoffe ich wieder auf Feedback!  ;)

8. Loyalty Part II
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Die Waffe in Nadias Hand zitterte als sie sie runter nahm. Kingsleys Kopf lag vorn über gebeugt auf dem Lenkrad. Aus seinem Hinterkopf lief Blut, das von dem Kopfschuss kam, mit dem die Agentin ihn getötet hatte.
Nicht nur Nadias Hand zitterte mittlerweile, ihr ganzer Körper begann zu zittern als ihr immer mehr bewusst wurde, was sie gerade getan hatte. Sie versuchte sich damit zu trösten, dass sie Kingsley getötet hatte um Sydney, Eric und sich selbst zu schützen, wusste die Agentin doch wie gnadenlos die Rache des Covenant sein konnte.

Die Schwarzhaarige holte das Stahlmesser aus ihrer Tasche und legte Kingsleys Kopf auf den Beifahrersitz, dann schnitt sie seinen Kopf ab, wickelte ihn in ein Tuch und ließ ihn in einer Tasche verschwinden. Anschließend zündete sie das Auto an und verließ die Garage, während hinter ihr die Leichte mitsamt Wagen explodierte. Ihr nächster Weg führte Nadia aber nicht zurück zu Katya.

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Moskau,
Russland


„So das hier ist alles.“ Sergej war hinter dem Berg aus Akten und Papier gar nicht zu sehen. Erst als er alles abstellte, konnte Irina ihn dahinter erkennen. „Mehr konnten wir über Michael Vaughn nicht finden.“ Der Russe klang selbst ein wenig frustriert. Nicht weil ihm das Schicksal von Michaels Mutter Monique sonderlich am Herzen lag, sondern vielmehr, weil der Entführer auch das Rambaldi-Artefakt hatte, das Irina und ihr Team unbedingt an sich bringen wollten, bevor der Covenant davon erfuhr.
Auch Derevko wusste, dass ihnen die Zeit davon lief, versuchte aber sich so wenig wie möglich anmerken zu lassen. Der Druck auf Sydney und Vaughn war so schon groß genug. Die ehemalige KGB-Agentin wollte ihn durch ihre Besorgnis nicht noch weiter erhöhen.

„Bist du sicher, dass wir hier finden wonach wir suchen?“ fragte Jack vorsichtig, was Irina in ihrer Aufmerksamkeit von Sergej zu ihrem Mann wechseln ließ. Sie wirkte irritiert und so fuhr der grau melierte Agent fort: „Bis jetzt wissen wir ja noch nicht mal wer Monique Vaughn und das Rambaldi-Artefakt hat.“
„Ich glaube, dass der Täter weniger an dem Artefakt interessiert war.“
Allmählich verstand Jack worauf seine Frau hinaus wollte. Der Gedanke war absolut logisch und nachvollziehbar. „Du denkst es ist ein Racheakt an Michael und um die Organisation zum Handeln zu zwingen, hat die Person auch das Rambaldi-Artefakt gestohlen.“

Ein finsterer Ausdruck fegte über Irinas Gesicht, während ihr Blick stur geradeaus gerichtet war. Plötzlich setzte sie sich in Bewegung und steuerte auf ihre Bürotür zu, ihr Mann folgte ihr. „Mich beunruhigt nur was diese Person alles über Vaughn weiß. Wenn Sydney das nächste Ziel ist…“ Die ehemalige KGB-Agentin verärgerte dieser Gedanke so sehr, dass sie den Satz gar nicht erst vollenden konnte. Sie wusste aber, dass Jack auch so verstand was sie meinte.
Auch über sein Gesicht legten sich Schatten. „So weit wird es nicht kommen.“ Es war mehr ein Versprechen, eine Drohung, als nur der klägliche Versuch seiner Frau Hoffnung zu machen. Irina wusste wozu Jack imstande war, wenn es darum ging Sydney zu schützen, ging es ihr doch nicht anders.

Die beiden Agenten erreichten das Besprechungszimmer. Und Jack, der schon den Mund geöffnet hatte um seinem Satz noch etwas hinzuzufügen, verstummte sofort als er das Bild sah, das sich ihm bot. Fotos, Protokolle und Pläne lagen ausgebreitet auf dem Tisch. Darauf hatte Sydney ihren Kopf gebettet und schlief, Michael daneben lehnte mit seinem Kopf an Sydneys Schulter.
Vater und Mutter beobachteten ihre schlafende Tochter mit einem liebevollen Gesichtsausdruck. „Ich hole Kaffee und du weckst die Beiden“ schlug Jack vor, worauf die Russin ihm mit einem Nicken antwortete.

Vorsichtig trat sie näher und berührte ihre Tochter leicht an der Schulter. „Sydney?“ sagte sie leise. Keine Reaktion, ihre Tochter regte nur den Kopf ein wenig. Es schien fast so als ob sie lächle. Am liebsten hätte Irina sie weiter schlafen lassen, aber im Moment brauchten sie jede Hilfe, die sie kriegen konnten. „Sydney?“ versuchte die ehemalige KGB-Spionin es erneut.
Endlich räkelte sich die Braunhaarige und öffnete langsam ihre Augen, genau wie der blonde Agent neben ihr.
„M-Mom?“ stammelte die CIA-Agentin.
Derevko schenkte ihr das wärmste Lächeln. „Hey“ machte sie liebevoll.
„Wie spät ist es?“ Sydney suchte ihre Armbanduhr bis ihr einfiel, dass sie sie abgenommen hatte nachdem sie und Vaughn von ihrem missglückten Einsatz zur Organisation zurückgekehrt waren.
„Früh morgens. Ihr habt die ganze Nacht gelesen und seid wohl eingeschlafen.“
Michael rieb sich die Augen und gähnte herzhaft. „Gibt es schon etwas Neues?“
„Wir verfolgen einige Spuren. Agent Vaughn, suchen sie Weiss und schicken sie ihn zu mir“ wandte sich Irina in ihrer Aufmerksamkeit von ihrer Tochter ab und dem jungen Mann zu.

Obwohl Michael lieber mehr darüber erfahren hätte was für Spuren das waren, hielt er sich zurück Irina weiter auszufragen. Immerhin, dessen war sich Michael bewusst, würde es ihm nur mit ihrer Hilfe gelingen seine Mutter zu retten. „Ja, Ma’am“ antwortete er deshalb nur, gab Sydney einen flüchtigen Kuss auf die Wange und verließ den Besprechungsraum, traf an der Tür auf Jack, der ihm einen guten Morgen wünschte. Doch Vaughn antwortete nur mit einem übellaunigen Brummen.

Kaum war der Blonde außer Hörweite und hatte Jack seiner Tochter eine Tasse Kaffee gereicht, wandte sich Derevko erneut an ihre Tochter: „Sydney, ich will ehrlich sein. Ich will Vaughns Mutter finden und das Rambaldi-Artefakt, aber ich möchte Vaughn so weit es geht aus den Ermittlungen raushalten.“
Die brünette Agentin zog überrascht die Stirn kraus. Sie war allein schon deshalb nicht mit diesem Plan einverstanden, weil sie wusste, dass sie genauso würde einbezogen wollen, läge der Fall umgekehrt und ginge es um einen Elternteil von ihr oder um ihre Schwester. „Das verstehe ich nicht.“ Sydney wechselte in ihrem Blick von Irina zu Jack.
„Wir vermuten, dass diese Aktion ein Racheakt gegen Vaughn war. Es geht um seine Mutter. Da könnten ihm Fehler unterlaufen und ihr beide könntet in große Gefahr geraten“ erklärte Jack seiner Tochter geduldig, während er sich halb auf den Tisch setzte und die Hände ineinander faltete.
„Ich bin jeden Tag in Gefahr, Dad. Das ist für mich nichts Neues. Es geht hier um seine Mutter! Ihr könnt Vaughn nicht einfach ausschließen!“ sagte die Agentin ruhig, aber bestimmt.

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Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 23. Juli 2005, 10:51:13
Zürich,
Schweiz


„Derselbe Tisch wie immer, Mister Sloane?“ fragte ein Schweizer in gebrochenem Englisch und lächelte dem grauhaarigen Mann freundlich zu. Arvin erwiderte es und bejahte.
Der Kellner verneigte sich und bedeutete dem ehemaligen SD-6-Leiter voran zu gehen.
Ihr Weg führte die beiden Männer in einen abgeschirmten Bereich des Restaurants. Dort wo niemand Zeuge von den Geschäften Sloanes werden konnte. Niemand, nicht einmal die CIA.

Normalerweise fand Arvin seinen Platz leer vor, doch nicht dieses Mal. Jemand mit einer Speisekarte vor dem Gesicht saß an seinem Tisch und noch bevor der grauhaarige Mann fragen konnte wer sich erdreistete an seinem Platz zu sitzen, nahm die Person die Speisekarte herunter, offenbar die Frage erwartend, die Sloane auf der Zunge lag.  
Das Gesicht des ehemaligen Allianz-Mitgliedes hellte sich auf, als er die Person erkannte.
„Hallo, Dad“ begrüßte ihn Nadia kühl.
„Lassen sie uns allein“ wandte sich Sloane an den Kellner und blieb eine Weile vor dem Tisch stehen, sah sie einfach nur an, während Nadia seinen Blick nur erwiderte, dabei aber keine Emotion erkennen ließ. Er wusste, dass er ihr nichts bedeutete, dass sie ihn nicht als ihren Vater akzeptierte. Aber Arvin war sich sicher, dass das mit der Zeit kommen würde. Genau wie Sydney gelernt hatte, Irina als ihre Mutter zu akzeptieren und den Umstand, dass Nadia ihre Halbschwester war.

„Willst du dich nicht setzen?“ fragte die Agentin kühl und wies auf den Stuhl, am anderen Ende des runden Tisches. Arvin nickte und nahm vorsichtig auf dem Stuhl Platz.
„Ich kann nicht glauben, dass du hier bist“ sagte er tief bewegt von der Begegnung mit seiner Tochter, wobei seine Augen sich mit Tränen füllten. Er konnte sehen wie sehr sie sich wünschte glauben zu können, dass seine Emotionen echt waren, was im Übrigen auch der Tatsache entsprach.
Sloane wusste, dass seine Tochter von seinen Methoden und Absichten rein gar nichts hielt. „Du magst von mir halten was du willst. Aber an einer Sache darfst du nicht zweifeln, Nadia: Meine Gefühle als dein Vater sind echt. Nichts davon ist gelogen.“
Sofort senkte die junge Frau ihren Blick, schnitt eine Grimasse des Schmerzes. Sie wollte es nicht hören, wollte sich von ihm nicht einlullen lassen. Verdammt! Sie hätte es wissen müssen! Von Anfang an hätte sie damit zu Sydney oder ihrer Mutter gehen sollen, statt zu dem Mann, der ihr noch vor zwei Jahren dieses grüne Zeug injiziert hatte nur um näher an Rambaldi heran zu kommen.

„Ich möchte eines klarstellen:“ Nadia war selbst überrascht wie klar und fest ihre Stimme sich anhörte, obwohl sie sich klein und unsicher fühlte. „Ich komme nicht zu dir, weil ich meine Meinung über dich geändert habe. Ich bin nur hier, weil du im Augenblick der Einzige bist, der mir helfen kann.“
Sloane faltete die Hände ineinander, sein Gesicht spannte sich merklich an, während er sich zurück lehnte. „Du sprichst von dem Mord an Kingsley, nehme ich an?“ hakte er ernst nach.
Die Agentin wirkte überrascht. Er wusste davon? Und noch bevor sie ihn fragen konnte, gab ihr Vater ihr schon die Antwort: „Sark hat mir erzählt, dass du den Auftrag hattest Kingsley zu töten.“
Nadias Augen begannen sich urplötzlich zu weiten. Dass sie es erst jetzt begriff! Eigentlich hätte sie schon misstrauisch werden sollen als Katya sie beauftragt hatte. „Das war geplant! Du und Sark. Ihr habt das eingefädelt.“
Arvin widersprach ihr nicht. Ihm war es lieber gar nichts zu sagen als ihr die Wahrheit zu erzählen, zu erzählen, dass sie Recht hatte. Nadia sprang von ihrem Tisch auf und wollte das Restaurant verlassen, doch der ehemalige Leiter von SD-6 war zeitgleich aufgestanden und hielt sie nun am Arm fest. „Geh nicht, Nadia. Wenn du es tust, werden Sydney und deine Mutter bald erfahren was du getan hast.“ Die Schwarzhaarige sah nachdenklich aus. „ Sie würden es nicht verstehen“ erklärte Sloane sanft.

Und weil Nadia keine andere Möglichkeit sah, bat sie ihn: „Hilf mir,“ wagte dabei aber nicht ihn anzusehen. Sie schämte sich plötzlich für das was sie Kingsley angetan hatte und dafür, dass sie zu einem Kerl wie ihrem Vater ging um ihn um seine Hilfe zu bitten und hoffte, dass ihre Schwester und ihre Mutter nie etwas davon erfahren würden.

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Nadia war in einer Limousine mit ihrem Vater zu dessen Büro gefahren. Dort, so behauptete Sloane, wolle er ihr etwas zeigen. Die Schwarzhaarige war mit gefahren, obwohl sie ihm nicht traute.
Ihr Vater hatte Räume im 10. Stockwerk eines Hochhauses gemietet, das zum größten Teil einer großen, schweizer Bank gehörte. Natürlich ahnte niemand in welche Machenschaften Arvin Sloane tatsächlich verwickelt war.

Der Schreibtisch am Ende des 20 Quadratmeter großen Büros, war aus Mahagoni und glänzte im Schein der Sonne. Die riesigen Fenster boten eine herrliche Aussicht auf die Stadt. Rechts neben dem Schreibtisch befand sich eine Sitzgruppe mit einem Glastisch in der Mitte. Rechts von Nadia, direkt neben der Tür befand sich ein hölzernes Bücherregal.

Sark erwartete sie bereits. Die Agentin zeigte sich keineswegs überrascht ihn zu sehen.
„Hallo, Nadia. Schön, dass du hier bist. Es ist fast so wie früher“ lächelte er und erhob sich von der Couch, die vor dem Glastisch stand.
„Bilde dir bloß nichts darauf ein. Ich weiß wohin ich gehöre!“ zischte die Agentin.
„Ja, glaub nur was du willst. Ich weiß es besser.“

Arvin machte dem Streit ein Ende, in dem er einen Laptop aus der Schublade seines Schreibtischs holte und seine Tochter bat herzukommen. Nachdem diese das getan hatte, betätigte er einen Knopf und das Video einer Überwachungskamera wurde abgespielt. Es zeigte wie Nadia Kingsley in den Hinterkopf schoss, ihn enthauptete und das Fahrzeug anschließend in Brand steckte. Von Schuldgefühlen geplagt, seufzte die junge Frau und verschränkte die Arme vor ihrer Brust, fragte ihren Vater wieso er ihr das zeigte.
„Sieh dir das an.“ Wieder betätigte Arvin einige Knöpfe. Das Video aus derselben Überwachungskamera wurde abgespielt. Doch diesmal sah man nur das Auto in Flammen aufgehen und eine Person sich vom Tatort entfernen, aber Nadia war nicht zu erkennen.

„Das ist die Aufzeichnung, die die Polizei, das FSB und die US-Behörden zu sehen kriegen werden. Niemand wird je erfahren, dass du Kingsley ermordet hast. Katya wird natürlich erfahren, dass wir dich gedeckt haben, aber wenigstens nicht Sydney und deine Mutter. Alles was du tun musst, ist ja zu sagen.“ erklärte Julian anstelle von Sloane.
Nadias Blick wechselte von Sark zu Sloane. Und obwohl sie wusste, dass nach diesem Gefallen eine Gegenleistung von ihr verlangt werden würde, antwortete sie: „Tut es,“ und mit einigem Zögern: „Danke!“

Der ehemalige Leiter von SD-6 berührte die Agentin an der Schulter. Nadia folgte seiner Hand mit ihren Augen und sah unangenehm berührt aus. „Nichts zu danken, mein Schatz. Ich bin dein Vater. Es ist meine Pflicht dich zu beschützen.“
Die Argentinierin erwiderte nichts auf diese Worte und verließ das Büro, machte sich auf den Weg zurück nach Moskau. Eigentlich müsste ich erleichtert sein, dachte sie auf dem Weg zum Aufzug. Ihr Problem war doch eigentlich gelöst. Trotzdem fühlte sich Nadia so schlecht wie nie zuvor in ihrem Leben.

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Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 23. Juli 2005, 10:52:21
Budapest,
Ungarn


Eine Dunstwolke aus blauem Zigarettenrauch begrüßte Sydney und Irina als sie die Bar betraten. An den Billardtischen versuchten sich einige Männer bei einem Spiel, tranken reichlich Bier und machten abfällige Witze in Richtung der beiden Frauen. Lediglich an den Tischen fanden sich ein paar Frauen, die Meisten waren aber mit ihren Ehemännern oder Freunden hier.
„Was machen wir noch mal hier?“ fragte Sydney eine Grimasse schneidend. Ihr war der Ort mehr als nur unangenehm und sie konnte es kaum erwarten so schnell wie möglich wieder von hier zu verschwinden.
„Wir treffen uns mit einem Kontakt von mir“ Irina wies nickend ans Ende der Bar, an der ein grauhaariger Kerl saß, mit Vollbart und Halbglatze. Er nippte gelegentlich an dem Bier, das vor ihm stand und grinste dümmlich als sein Blick die ehemalige KGB-Agentin und ihre Tochter fand.

Als er nickte, steuerten die beiden Frauen auf ihn zu. Irina setzte sich neben ihn, während Sydney ein wenig auf Abstand ging. Das war der Kontakt ihrer Mutter. Sie würde nur im Notfall eingreifen und sich ansonsten im Hintergrund halten. So war es mit Irina abgesprochen.
„Ist eine Weile her, Irina“ bemerkte der Grauhaarige, sah zuerst Derevko an, dann fiel sein Blick auf Sydney und etwas in seinem Gesichtsausdruck, verunsicherte die CIA-Agentin. Es schien als ob er sie kenne.
„Ist das deine….?“ Fragte er und deutete dabei auf Sydney. Irina nickte nur und wollte anfangen das Geschäftliche zu besprechen damit sie und ihre Tochter so schnell wie möglich wieder nach Moskau zurückkehren konnten. Es war nur eine Frage der Zeit bis der Covenant anfangen würde misstrauisch zu werden, womit Nadias und Sydneys Tarnung in Gefahr geraten würde. „Die Jüngere oder die Ältere?“
„Die Ältere. Ich brauche Informationen, Dimitri. Richard Schneider, ein Geschäftsmann aus München, wurde gestern bestohlen. Ich bin mir sicher, dass du weißt worum es geht.“

Dimitri wirkte gänzlich uninteressiert, holte ein Päckchen Zigaretten aus der Brusttasche seines Jeanshemdes und steckte sich Eine in den Mund. „Ich habe nicht die leiseste Ahnung wovon du redest.“ Der Grauhaarige war schon dabei den Glimmstengel anzuzünden, als Irina mit einer Handbewegung einen Bündel Euros hervorzauberte und es vor die Zigarette hielt, als wolle sie sie anzünden. Dimitri blickte sich nach allen Seiten um und fischte unauffällig nach dem Bündel.
Ein wenig zu theatralisch, fand Sydney und musste ein Grinsen unterdrücken. Dieser Kerl hatte eindeutig zu viele Filme gesehen.
„Hör zu, Irina, viel weiß ich auch nicht, klar. Nur soviel, ihr sucht am falschen Ort und wenn das FBI davon erfährt bin ich geliefert.“ Den letzten Satz sagte er bewusst mit dem Blick auf Sydney gerichtet, die neugierig geworden war.
„Was soll das heißen?“ verlangte die Jüngere der beiden Frauen zu wissen.
„Das soll heißen ihr müsst weiter in die Vergangenheit, tiefer graben, wenn ihr was erreichen wollt. Das FBI hat ein Zentralarchiv, in dem alle Mordfälle der letzten 40 Jahre gesammelt werden. Verschlusssachen.“
„Die CIA bekommt Verschlusssachen nicht zu sehen. Glauben sie mir. Ich weiß es!“ sagte Sydney mit Blick auf ihre Mutter gerichtet. Sie sprach natürlich von der Prophezeiung, ihrer Festnahme durch die DSR und wie das FBI alles über die Prophezeiung und ihre Verwicklung darin zur Verschlusssache erklärt hatte. Die Agentin war bloß froh, dass die DSR bis jetzt noch nicht auf Nadias Spur gekommen war.

„Seid ihr nun Spione, oder was?! Ihr findet schon einen Weg. Entschuldigt mich.“ Damit schmiss Dimitri ein paar Scheine auf den Tresen, verabschiedete sich von den beiden Damen und vom Barkeeper, verließ dann die Spelunke.
„Na der war uns ja eine tolle Hilfe!“ schnaubte die CIA-Agentin und nahm neben ihrer Mutter Platz.
„Nun wissen wir zumindest was wir tun müssen“ erwiderte Irina, in deren Augen sich jener Glanz gelegt hatte, den Sydney nur zu gut kannte. Ihre Mutter hatte einen Plan und schien sich sehr darauf zu freuen ihn umzusetzen.
„Und was wäre das?“ wollte die Tochter  wissen. „Eines steht fest: Wir kommen an Verschlussakten des FBI nicht heran. Soviel Einfluss hat nicht mal Devlin.“
„Devlin brauchen wir nicht. Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, muss der Prophet eben zum Berg kommen.“ Ein geheimnisvolles Lächeln umspielte Irinas Mundwinkel.
Nun sah Sydney noch verwirrter aus als zuvor, was Irina zu einem breiten Grinsen veranlasste.
„Fliegen wir zurück nach Moskau. Dort erkläre ich dir was ich meine.“

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Moskau,
Russland


Krachend ließ Eric die Tür hinter sich ins Schloss fallen, warf seine Schlüssel achtlos auf die Kommode im Flur und lockerte seine Krawatte, bog in das große Zimmer ein, das als Wohn- und Schlafzimmer zugleich diente.
Er sah eine zierliche Person darin stehen. Sie stand im Dunkeln, so dass der Agent das Licht anmachte. Erstaunt stellte er fest, dass es sich um Nadia handelte. Der versteinerte, müde Gesichtsausdruck in ihrem Gesicht, machte ihm Sorgen. Vielleicht hatte Irina Recht mit ihren Sorgen.
„Nadia. Ist alles in Ordnung?“ besorgt kam er näher und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. Die Agentin brachte es nicht mal fertig ihn anzusehen, als hätte sie Angst er würde sie ansehen und in ihren Augen lesen was sie getan hatte. „Schatz.“ Sagte Weiss und legte seine Hand unter ihr Kinn, hob es ein wenig an, so dass sie ihn ansehen musste.

Sie sah die Besorgnis in seinen Augen und fühlte sich dadurch nur noch elender. Gerne hätte sie es ihm gesagt. Nadia fragte sich was ihr Freund wohl von ihr halten würde, wenn er erfährt, dass sie einen Menschen getötet hatte. Dabei hatte sie Kingsley nur in dem Glauben getötet, dass andernfalls ihr Leben, das ihrer Schwester und das ihres Freundes, der Menschen, die sie liebte, in Gefahr war. Sie hatte ja nicht ahnen können, dass das alles nur eine List von ihrem Vater gewesen war.
Nadia hätte sich selbst ohrfeigen können. Geplant von Anfang an!
„Ich will jetzt nicht reden“ stellte die Schwarzhaarige klar. Weiss wollte sich schon von ihr wegdrehen als sie ihn am Arm festhielt und eine Hand auf seine Wange legte. Ausgelöst durch ihre Berührung schloss Eric die Augen. Ihre Haut fühlte sich so weich an. „Eric küss mich!“ verlangte sie und dieser Aufforderung kam er nur zu gern nach. Sie bewegten sich langsam Richtung Couch, wo die Küsse intensiver wurden, ihre Hände langsam den Körper des Anderen abtasteten und sie sich schließlich ihrer Kleidung entledigten.
Alles nur nicht daran denken, ging es Nadia durch den Kopf, während ihre Küsse fordernder und provozierender wurden.

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Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 23. Juli 2005, 10:53:41
Irina und mit ihr alle anderen der Gruppe sahen auf als Nadia mit erheblicher Verspätung endlich den Besprechungsraum betrat. „Entschuldigt. Ich hatte noch was zu erledigen.“ Sie beeilte sich neben Weiss Platz zu nehmen, bemerkte dabei nicht wie Irinas besorgter Blick ihr bis zu ihrem Platz folgte.
„Gut, dass wir vollzählig sind. Dann muss ich es nicht zweimal erklären. Nadia, hat Mister  Weiss dich auf den neuesten Stand gebracht?“ wandte sich Derevko an ihre jüngere Tochter. Die Schwarzhaarige nickte.
„Ich weiß. Vaughns Mutter wurde entführt. Mit ihr ist auch das Rambaldi-Artefakt verschwunden, das wir uns holen wollten.“ Sie wandte sich direkt an Michael. In ihrem Blick lag ehrliches Bedauern. „Das mit deiner Mutter tut mir ehrlich leid.“
„Danke. Ich weiß das zu schätzen“ lächelte Michael ein wenig.
„Meine Mutter und ich waren in Budapest um einen ihrer Informanten zu treffen. Aber bitte erzähl du weiter, Mom“ meldete sich Sydney zu Wort.
„Danke. Dimitri Schablovski war einer meiner Mitarbeiter, der noch immer beste Verbindungen zum Untergrund hat. Er hat uns geraten tiefer in der Vergangenheit zu graben. Er sagte wir würden am falschen Ort suchen. Wir müssten die alten Verschlusssachen des FBI einsehen.“

Jack verzog das Gesicht, war sich nicht sicher, ob er den Einbruch in das FBI-Hauptquartier tolerieren sollte. Noch dazu wo dieser Einsatz Sydney in ernsthafte Schwierigkeiten bringen konnte. „Ich möchte festhalten, dass ich nach wie vor gegen diesen Plan bin“ räusperte er sich mit Blick zu seiner Frau.
Irina rollte mit den Augen und beschloss ihn vorerst zu ignorieren. Für eine Diskussion war jetzt keine Zeit. Abgesehen davon hatte sie in diesen Büros die Befehlsgewalt und Jack würde die Behörden nicht informieren, weil dadurch Sydneys Tarnung beim Covenant aufzufliegen drohte.

Sobald Sydney weg war, hatten sie noch genügend Zeit sich über Sinn und Zweck der Operation zu streiten, was sie wahrscheinlich auch tun würden. Irina musste grinsen. Dass sie sich trotz ihrer Streitereien und nach allem was gewesen war noch immer sehr liebten war schon merkwürdig, aber andererseits: Was war in ihrem Leben schon nomal?

„Da die CIA Verschlusssachen des FBI nicht einsehen darf, werden wir in deren Hauptarchiv eindringen und nach allen Dateien suchen, die irgendwie mit Michael Vaughn oder seinem Vater zutun haben. Sydney, Nadia ihr leitet die Operation.“ Irina drückte auf einen Knopf, der in den Tisch eingearbeitet war. Auf den Bildschirmen erschien der Grundrissplan des Federal Plaza, der Zentrale der amerikanischen Bundespolizei. „Es gibt natürlich jede Menge Sicherheitsvorrichtungen. Ihr werdet das Gebäude betreten. Mithilfe von speziell angefertigten Masken sorgen wir dafür, dass euch niemand erkennt. Das Zentralarchiv befindet sich in einem Tresorraum unter der Erde. Nachdem Vaughn alle Sicherheitssysteme deaktiviert hat, begebt ihr euch in den Keller. Nach ungefähr sechs Metern findet ihr eine weiße Luke auf dem Boden. Ihr müsst den Hebel drehen, dann seht ihr einen langen Schacht, an dessen Ende sich der Zentralcomputer befindet, in den ihr euch hacken müsst um die Daten herunter zu laden.“
„Die Wände und der Boden sind mit Alarmsensoren ausgerüstet. Das heisst, wer immer sich den zehn Meter langen Schacht hinunter hangelt, darf weder Boden noch Wand berühren. Denn die Sensoren lassen sich auch per Computer nicht ausschalten. Es ist so eine Art Notsicherung falls der Strom ausfällt oder Terroristen das Büro überfallen“ schaltete sich Jack ein und betätigte einen Knopf, der per Simulation zeigte was geschah, wenn man die Wand oder den Boden berührte.

Alle Ausgänge wurden geschlossen und ein Gas hineingesprüht, von dem Jack sagte, dass es dieselbe Wirkung wie Chloroform hätte und sich im Raum, dem Schacht und oberhalb ausbreiten würde.
„Ihr müsst diesmal sehr vorsichtig sein. Der Auftrag ist extrem gefährlich. Sydney, in der Mappe findest du die IP-Adresse. Wenn du für uns relevante Daten findest, lädst du sie Vaughn auf den Computer, der in einem Van vor dem Gebäude auf euch warten wird“ erklärte Sydneys Mutter.
„Wieso kann ich nicht reingehen? Nadia könnte die Operation auch vom Van aus überwachen. Nichts für Ungut.“ Mit dem letzten Satz wandte sich der Blonde an die Schwester seiner Freundin. Diese hob nur beschwichtigend die Hände als Zeichen, dass es für sie okay war. Sie konnte sich gut vorstellen was er wohl gerade durchmachte wegen seiner Mutter.
„Weil ihr Urteilsvermögen getrübt ist und ich will meine Töchter nicht dieser Gefahr aussetzen. Eure Ausrüstung bekommt ihr in der technischen Abteilung. Der Flug geht in zwei Stunden. Bitte seht euch vor.“ Jeder Diskussion hatte die Russin mit ihren Worten den Wind aus den Segeln genommen. Vaughn konnte froh sein, dass er überhaupt an der Mission teilnehmen durfte. Wenn Sydney nicht so auf ihre Mutter eingeredet hätte, wäre er nicht mal bei der Besprechung dabei gewesen.

Das schien auch Michael einzusehen, denn zusammen mit Sydney stand er auf, redete noch kurz mit Jack und verließ dann den Konferenzraum. Auch Nadia war schon drauf und dran zu gehen. „Nadia? Bleib noch.“ Wie erstarrt blieb die Agentin stehen und sah ihre Mutter an. Ob sie es wusste? Hatte man es ihr doch angesehen, obwohl sie geschult war Emotionen zu verbergen? Irinas nächste Worte zeigten, dass es nicht ganz so war wie sie dachte.
„Ist alles in Ordnung mit dir?“ Die Russin war näher an ihre Tochter herangetreten und obwohl sie sich normalerweise geborgen fühlte in der Nähe ihrer Mutter, war sie für Nadia diesmal unangenehm. Sie hatte einfach Angst, dass Irina sie durchschauen und enttäuscht reagieren würde. Nadia hatte nicht nur einen Menschen getötet, sie war auch mit ihren Problemen nicht zu ihrer Mutter, sondern ihrem Vater gegangen. Einem Mann, dem sie eigentlich überhaupt nicht vertrauen durfte.
„Ja. Warum fragst du?“ Die Schwarzhaarige runzelte die Stirn. Doch Irina ließ sich nicht täuschen.
„Hör zu du musst nicht mit mir reden, wenn du nicht willst. Du sollst nur wissen….“ Derevko biss sich auf die Unterlippe. Sie wusste, ob der Ironie, die in ihren Worten lag nachdem sie und Nadia sich gerade mal seid knapp einem Jahr kannten. „Du kannst mit mir über alles reden. Ich bin deine Mutter.“ Sie hatte Tränen in den Augen während ihrer Worte und strich ihrer Tochter einige Strähnen aus dem Gesicht.

Nadia zuckte zusammen als ihre Mutter die Hand hob und machte ein paar Schritte zurück. „Es geht mir gut, Mom. Ehrlich. Was machen wir wegen dem Covenant? Was soll ich Katya erzählen?“
Irina nahm ihre Hand wieder runter als sie merkte, dass es ihrer Tochter unangenehm war. „Sagt Katya, dass ihr einen Hinweis auf ein Rambaldi-Artefakt erhalten habt und dem nachgeht. Sollten wir Vaughns Mutter und das Artefakt finden, geben wir dem Covenant eine Fälschung davon. Was immer es auch ist. So halten wir eure Tarnung aufrecht.“ Die schwarzhaarige Agentin nickte und verließ schließlich auch den Besprechungsraum.
Draußen hatte Jack auf die Russin gewartet und stellte sich im Flur neben sie, beobachtete mit ihr wie Nadia sich zur technischen Abteilung aufmachte.
„Bist du wegen ihr besorgt?“ wollte der Agent wissen.
„Ja. Ich kenne die Menschen inzwischen, Jack. Und ich merke wenn sie mir was verheimlichen. Nadia hat was und ich denke ich sollte mich mehr um sie kümmern, damit sie mir soweit vertraut, dass sie mir sagt was los ist. Wenn sie Geheimnisse hat, steckt sie wahrscheinlich in Schwierigkeiten. Das ist in dieser Familie doch immer so.“ Irina seufzte.

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Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 23. Juli 2005, 10:57:05
New York City,
Amerika


Sydney und Nadia waren noch nie zuvor hier gewesen. Obgleich sie beide für die CIA arbeiteten, war ihr Auftauchen im Hauptgebäude des FBI noch nie vonnöten gewesen.

Dass sie in ein Regierungsgebäude einbrechen sollte, behagte Sydney überhaupt nicht. Andererseits motivierte sie der Gedanke an Vaughns Mutter und wie sehr ihr Freund darunter litt, dass sie in Gefahr schwebte, rein zu gehen. Sie war dankbar, dass ihre Schwester sie bei dieser Operation unterstützte, auch wenn sie – anders als ihre Mutter – Michael zutraute trotz der derzeitigen Situation objektiv genug für diesen Einsatz zu sein. Gut vielleicht würde er sein eigenes Leben in Gefahr bringen um seine Mutter zu retten, aber doch niemals ihres.

Die Agentinnen schielten beide kurz zu den Überwachungskameras, die in den Ecken an der Decke angebracht waren und deren Lämpchen rot vor sich hin blinkten. Ein unauffälliger Blick zu den Sicherheitskräften folgte. Die Schwestern stellten erleichtert fest, dass ihre Masken, mit denen sie vollkommen anders aussahen, ihren Dienst taten. Die rot- und schwarzhaarige Perücke tat ihr übriges.
Sydney stupste Nadia an ihr zu den Aufzügen zu folgen. Sie fuhren bis ins Untergeschoss, während Michael, der sich in das Sicherheitsnetz des FBI gehackt hatte, über deren Überwachungskameras angespannt das Geschehen verfolgte, nur darauf wartete, dass die Beiden das Untergeschoss erreicht hatten und er die Videoüberwachung lahm legen konnte, so dass Sydney und Nadia Zeit haben würden in den unterirdischen Raum zu gelangen um die Daten zu suchen und ihm zu schicken.

Als sie Ebene E erreicht hatten, kamen sie an einer Art Tresen vorbei, hinter dem ein dicker Wachmann saß, die Monitore beobachtete und dabei einen Donut aß. Er nahm erst Notiz von den beiden Frauen als er ihre Stöckelschuhe klacken hörte. Neben den Monitoren lief ein Fernseher. Gerade lief die Jerry Springer Show und der Dicke schien Schwierigkeiten zu haben, seine Aufmerksamkeit den Damen zuzuwenden.
Kaum, dass Vaughn die Schwestern bei dem Wachmann stehen sah, begann er einen Code einzutippen. Ein neuer Code für das Sicherheitssystem des Federal Plaza. Damit würden die Techniker eine Weile brauchen um wieder das richtige Signal für die Überwachungskameras zu bekommen.
„Phoenix ich habe den Sicherheitscode neu programmiert. Ihr könnt jetzt loslegen. Viel Glück!“ informierte der Agent seine Freundin über den Knopf in seinem Ohr.



Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 23. Juli 2005, 10:58:05
Endlich wandte sich der Wachmann den Beiden zu. Anhand seines Namensschildes erkannten sie, dass er Randy hieß.
„Sind sie Randy?“ fragte Nadia mit ihrem freundlichsten Lächeln.
Randy nickte stolz, wurde sogar ein wenig rot. „Ja. Höchstpersönlich.“
„Wir würden unsere Computer gern einem Sicherheitscheck unterziehen und müssten dazu kurz zu den Technikern. Könnten sie uns durch die Schleuse lassen?“ Die Argentinierin wies mit ihrer Hand nach links wo eine riesige Glasschleuse einen Bereich vom anderen trennte. Hinter den beiden Agentinnen befand sich der lange Gang, den sie entlang mussten um zum Zentralcomputer zu kommen.

Während Nadia Randy geschickt ablenkte, suchte Sydney in ihrer Tasche nach den Betäubungspfeilen und gerade als Randy erklären wollte, dass er sie ohne Ausweise nicht durchlassen könne, steckte sie ihm den Pfeil in den Hals. Noch bevor er reagieren konnte, brach er bewusstlos auf dem Boden zusammen.
„Beeilen wir uns bevor die Techniker den Fehler im System finden“ drängte Sydney und rannte mit ihrer Schwester bis zu der Stelle, an der sich, wie Irina gesagt hatte, die Luke befand.
Aus dem Rucksack, den Nadia bei sich hatte, holten sie das Seil, das beide um ihre Hüfte banden und das eine mechanische Vorrichtung hatte, mit deren Hilfe es möglich sein sollte, denjenigen, der sich hinunter hangelte, hinaufzuziehen.
Es wurde entschieden, dass Sydney sich den Schacht hinunter „fuhr“, während die Schwarzhaarige oben für den richtigen Halt ihrer Schwester sorgen sollte und langsam Seil geben musste. Kam Sydney zu schnell herunter, bestand die Gefahr, dass sie die Wände berührte und damit einen Alarm auslöste.
Langsam gab Nadia mehr Seil. Ihre Schwester hielt ihre Hände am Seil fest, hielt die Füße dicht an ihren Körper gepresst. Erst als sie das Ende der „Röhre“ erreicht hatte und sich in dem Raum befand, wagte sie es ihre Arme auszubreiten um so ein besseres Gleichgewicht zu haben. Direkt vor ihr befand sich der Computer, der dafür, dass er alle archivierten Daten des FBI enthielt, erstaunlich klein war.

„Shotgun ich beginne jetzt damit die Daten zu suchen. Ich halte Funkstille bis ich was gefunden habe“ meldete die Braunhaarige ihrem Freund.
„Verstanden, Phoenix. Ab jetzt Funkstille,“ antwortete Michael, nervös in seinem Sitz auf und abrutschend.

Sydney hatte den Computer erreicht und begann nach den erforderlichen Daten zu suchen. Dabei half ihr der Datenentschlüssler, den sie von der technischen Abteilung hatte. Der Entschlüssler war nicht viel Größer als eine einfache Zigarettenschachtel, war am Boden mit Magneten versehen.
Weiter oben kam einer der Wachmänner auf Nadia zu, wie diese zu ihrem Entsetzen feststellte. „Phoenix?“ sagte sie, obwohl sie wusste, dass Sydney sie nicht hören konnte. Der Wachmann hatte schon eine Waffe gezückt. Die schwarzhaarige Agentin warf einen Blick nach unten und stellte fest, dass ihre Schwester noch immer mit dem Suchen von Daten beschäftigt war, was bedeutete, dass Nadia sich nicht von der Stelle rühren durfte, weil Sydney andernfalls die Wände oder den Boden berühren würde.
Der korpulente Mann holte ohne seinen Blick von Nadia abzuwenden mit der anderen Hand ein Funkgerät aus seinem Gürtel und war dabei Verstärkung zu alarmieren als der Agentin einfiel, dass sie noch einen Betäubungspfeil übrig hatten, den sie eingesteckt hatte. In blitzschneller Bewegung zog sie ihn heraus, zielte und traf den Mann im Hals.

Der Wachmann geriet ins Straucheln, sah die junge Frau überrascht an und brach dann ohnmächtig zusammen.
„Voll ins Schwarze!“ freute die Agentin sich. Unglücklicherweise löste sich aber die Spule des Seils, so dass Sydney weiter nach unten abrutschte, bis sie fast auf dem Boden aufkam. Nadia schaffte es gerade rechtzeitig das Seil festzuhalten und mithilfe der mechanischen Vorrichtung es ein wenig einzuholen.
Sydney war mit ihrer Nasenspitze fast am Boden als sie spürte wie sie nach oben gezogen wurde. Besorgt, schaltete sie ihr Mikrofon wieder an. „Evergreen!“ rief sie.
„Alles klar. Mir geht’s gut. Sieh du lieber zu, dass wir an die Daten kommen. Mir sind die Betäubungspfeile ausgegangen.“
Die Braunhaarige sparte sich die Frage was da oben vorgefallen war, erbat erneut Funkstille und setzte ihre Suche fort, bis sie endlich die Daten fand, nach denen sie suchte. Allerdings fand sie mehr Daten über Bill Vaughn als über seinen Sohn Michael, was Sydney auch irgendwie erleichterte. Denn immerhin bedeutete das, dass ihr Freund nicht in etwas verwickelt war, von dem er ihr nicht erzählt hatte und wer immer Monique entführt hatte, die Rache nicht gegen ihn gerichtet war. Die Agentin beschloss über die Entführung weiter nachzudenken, wenn sie wieder in Russland war.
„Shotgun, ich habe was gefunden. Bereit machen zum Datentransfer“ meldete sich Sydney bei Michael, dieser bestätigte den Empfang der Daten, nachdem die Agentin die Daten an die IP-Adresse schickte, die man ihr vor ihrer Abreise gegeben hatte. „Alles klar, Evergreen. Hol mich raus.“

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Moskau,
Russland


Nach einer langweiligen Besprechung beim Covenant, bei der sich absolut nichts neues ergeben hatte (Sydney war erleichtert, dass ihre Tante offenbar keinen Verdacht schöpfte und auch Sark sich ruhig hielt), machten sich Sydney und Nadia auf den Weg zu ihrer Mutter, nachdem diese ihren Töchtern hatte mitteilen lassen, dass sie Neuigkeiten hätte.
Den Weg über bis zur Organisation merkte Sydney, dass ihre Schwester auffallend ruhig war, war aber viel zu beschäftigt mit den Gedanken an das Rambaldi-Artefakt und Vaughns Mutter um sie darauf anzusprechen.

Im Operationszentrum wurden die Schwestern schon von einer Sekretärin Irinas in Empfang genommen, die sie zu einem der hinteren Besprechungsräume führte. Die Türen waren aus dickem Stahl, so dass man von draußen nicht hören konnte was drinnen besprochen wurde. Sydney wusste das, weil Agenten ihrer Mutter ihr davon erzählt hatten. Sie wusste auch, dass dieser Raum nur genutzt wurde, wenn es um Dinge der obersten Geheimhaltungsstufe ging. Die Agentin fragte sich was ihre Mutter herausgefunden hatte.

Ein Blick in Michaels versteinerten Blick, der am Ende des Tisches saß und Sydney wusste, dass auch er nicht mehr wusste als sie. Um ihm zu zeigen, dass er nicht alleine war, nahm die Agentin seine Hand und drückte sie, was Vaughn lächeln ließ.
Als Letzter betrat Jack den Besprechungsraum. In der Hand hielt er eine dicke braune Akte, die er vor sich auf den Tisch legte. Sydney beobachtete wie ihre Eltern sich zunickten.

„Die ganze Nacht haben Jack und ich damit verbracht die Daten auszuwerten, die ihr aus Amerika mitgebracht habt. Und so wie wir die Sache sehen, geht es nicht um Rache an ihnen, Mister Vaughn.“ Irina warf ihrem Mann einen kurzen Blick zu, ehe sie sich an Sydney und Michael wandte und hinzufügte: „Es ging um Bill Vaughn.“
Sydney und ihr Verlobter tauschten entsetzte Blicke nach dieser Information.
Jack ergriff das Wort, stand auf und drückte auf die Fernbedienung. Das Bild von einer schwarzhaarigen jungen Frau wurde auf die Monitore an der Wand geworfen. Der ergraute Agent stellte sich davor und musterte die Anwesenden, Weiss, Nadia, Michael, Sydney und Irina nacheinander. „Bei dieser Frau handelt es sich um Michelle Rodriguez. Sie ist eine Terroristin, hinter der Bill her war. Der Grund dafür war ein Auftrag, den Michelle auszuführen hatte. Michelle arbeitete für den ukrainischen Nachrichtendienst. Ihr richtiger Name ist der CIA bis heute nicht bekannt. Zumindest erwähnt das FBI ihn nicht.“ Jack warf einen kurzen Blick auf das Bild hinter sich, räusperte sich und fuhr fort: „Michelles, oder wie immer sie auch hieß, ihre Aufgabe war es Pläne zu stehlen, die Bills Bruder David für die CIA beschaffen sollte. Er und Michelle waren verheiratet.“

Nun stand Irina auf und übernahm für ihren Mann, der wieder Platz nahm auf dem Stuhl, auf dem Irina zuvor gesessen hatte. „David hatte zu dem Zeitpunkt alte Stasi-Unterlagen zu beschaffen. Was diese Unterlagen beinhalten sollten und warum die CIA daran interessiert war, wissen wir auch nicht. Denn Michelle hat es geschafft die Pläne an sich zu bringen und David zu töten. Diesen Schock hat Bill nie verarbeitet. Von da an jagte er wie besessen hinter Michelle her.“ Der Russin schienen ihre nächsten Worte nicht leicht zu fallen. Sie wusste, dass Michael es nicht glauben wollen würde, selbst wenn er die Beweise sah, konnte sich auch vorstellen, dass das ein ziemlicher Schock für ihn sein musste. Seine ganze Welt würde zusammenbrechen. Irina konnte sich noch gut an den Gesichtsausdruck von Sydney erinnern als sie ihr das erste Mal nach fast 30 Jahren wieder gegenüber gestanden hatte. So verletzt und voller Angst.



Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 23. Juli 2005, 10:58:49
Die Russin schloss die Augen um das Bild aus ihrem Kopf zu bekommen und fuhr fort, ging dabei um den Tisch. „Bill folterte und tötete Michelle. Die Frau, die Monique Vaughn entführt hat, heißt Danielle.“ Irina drückte einen anderen Knopf. Auf den Bildschirmen erschien nun das Bild von der jungen Frau, von der alle nun wussten, dass sie nicht nur Michelles Tochter war, sondern auch die Entführerin von Vaughns Mutter.
„Schön und gut, aber wieso jetzt dieser Racheakt? Ich meine Bill ist doch tot, oder?“ warf Nadia vorsichtig ein.
„Sie sieht keinen Sinn mehr in ihrem Leben. Einzig allein die Rache hält sie aufrecht“ schaltete sich Jack ein, öffnete den Akt in seiner Hand und verteilte einige Zettel an Sydney, Weiss, Vaughn und Nadia. Es waren Auszüge aus Danielles Krankenakte: Diverse psychiatrische Gutachten und Rezepte für Anti-Depressiva.
„Wir vermuten, dass sie dorthin zurückgekehrt ist wo der Mord an ihrer Mutter begangen wurde. Nach L.A. in ein Lagerhaus an der Prescort Street. Sydney, Vaughn ihr leitet die Operation, Nadia, Weiss ihr seid Verstärkung. Ich möchte, dass ihr in das Lagerhaus eindringt, Monique befreit und das Rambaldi-Artefakt nach Russland bringt.“ Irina beugte sich ein wenig nach vorn und musterte jeden der Agenten eindringlich. „Wir wissen nicht worum es sich bei dem Rambaldi-Artefakt handelt. In den falschen Händen könnte es also gefährlich sein. Deshalb seid ihr autorisiert Gewalt anzuwenden, um euch das Artefakt zu beschaffen. Und seht euch diesmal besonders vor: Dieser Auftrag ist gefährlicher als alle anderen.“
„Weil wir nicht durchgeknallt sind oder keine unschuldigen Menschen töten?“ fragte Weiss.
„Beides.“ Antwortete Irina schlicht.
Nadia war es wie ein Tritt in den Magen als Eric erwähnte, dass sie keine unschuldigen Menschen töteten. Wie er wohl reagieren würde, wenn er von ihrem Mord an Kingsley erfahren würde? Die schwarzhaarige Agentin wandte ihren Blick ab, als der von Sydney auf ihren traf.
„Nadia weiß über eure Tarngeschichte für den Covenant schon Bescheid. Sie wird Sark einweihen. Ihr erzählt Katya von einem Hinweis auf ein Rambaldi-Artefakt. Wir fertigen hier ein Duplikat an, das ihr Katya dann gebt. Das wäre dann alles“ schloss Jack die Besprechung und alle Agenten packten ihre Sachen zusammen, da sie wussten, dass sie sofort abfliegen würden. Irina wollte keine kostbare Zeit verlieren. Genauso wenig wie Vaughn, der vor allen anderen aus dem Besprechungsraum stürzte.

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Los Angeles

Ganz in Schwarz gekleidet erreichten Sydney, Vaughn, Nadia und Weiss das Gelände, auf dem sich die Lagerhalle befand. Mithilfe eines Schneibrenners schnitt Sydney ein Loch in den Stahlgitterzaun, so dass sie sich mit ihren Freunden zur Lagerhalle vorarbeiten konnte.
Nachdem sie den Zaun passiert hatten, zückten alle Vier nacheinander ihre Waffen.

„Phoenix ich sehe vier Wachen. Zwei hinter dem Gebäude und zwei am Haupteingang“ gab Irina in ihre Tochter durch, die per Head-Set und mithilfe von Wärmesensorenkameras die Operation von Moskau aus überwachte.
„Verstanden.“ Flüsterte Sydney und signalisierte Nadia und Weiss per Handzeichen, dass sie sich die Hinterseite des Gebäudes vornehmen sollten, während sie selbst und Michael sich um die Wachen am Haupteingang kümmern würden, worauf Nadia und Weiss sich nickend einverstanden erklärten.

Einer der Wachleute rauchte eine Zigarette, während der Andere mit dem Schlagstock in seiner Hand spielte. Es war eine ruhige, windstille Nacht, auch wenn die Sonne längst verschwunden war, war es noch immer tropisch warm. Die beiden Männer fingen an sich über Baseball zu unterhalten.
Sydney entschied sich von hinten an die Wachmänner heran zu schleichen. So war der Überraschungsmoment am größten und sie konnten beide ausschalten, bevor zu laute Geräusche Danielle zu warnen drohten.
Die Agentin schlich an den Linken heran, während Michael sich lautlos dem Rechten näherte. Just in dem Moment als Sydney zuschlagen wollte, drehte sich „ihr“ Wächter um und ein Handgemenge zwischen den Sicherheitskräften und den Agenten entstand. Der Wachmann, mit dem Sydney beschäftigt war, hatte die Agentin im Schwitzkasten, doch sie schaffte es sich daraus zu befreien, in dem sie ihm ihren Kopf auf das Nasenbein schlug. Der Wachmann taumelte zurück und hielt sich jaulend vor Schmerz die Nase. Diesen Vorteil nutzte Sydney aus um ihm mit seinem Schlagstock bewusstlos zu machen.
Vaughn kam die Verwirrung des zweiten Mannes sehr gelegen, und so hatte auch er leichtes Spiel seinen Gegner kampfunfähig zu machen. Während sie die Beiden fesselten, meldete sich die Braunhaarige über Funk bei ihrer Schwester: „Evergreen, wir haben beide Wachen ausgeschaltet. Wie sieht’s bei euch aus?“

Ein Wachmann landete gerade einen gezielten Treffer in Erics Brustkorb, worauf dieser in einen Stapel Kisten knallte. Nadia konnte ihm nicht zu Hilfe eilen, da ihr Gegner ihr schwer zusetzte. „Ihr werdet, uns nicht daran hindern Rambaldis Visionen Wirklichkeit werden zu lassen!“ fauchte der Mann und drückte Nadias Hals zu, so dass die Agentin keine Luft mehr bekam und verzweifelt nach einer Möglichkeit suchte sich aus seinem Griff zu befreien.
Mit wild fuchtelnden Armen versuchte sie das Pfefferspray in ihrer Hosentasche zu erreichen. Die Bewegungen des Mannes waren aber so hektisch und schnell, dass es ihr nicht gelang.
Plötzlich hörte Nadia einen Knall und kurz darauf lockerte sich der Griff um ihren Hals, ihr Gegner ging zu Boden. Die Schwarzhaarige drehte sich um, um festzustellen was sie gerettet hatte. Sie lächelte als sie feststellte, dass es Vaughn gewesen war. Er erwiderte ihr Lächeln.
Sydney unterdessen warf den Wachmann, gegen den Eric gekämpft hatte mit dem Kopf gegen die Mauer eines der Nebengebäude, worauf er K.O. ging und regungslos liegen blieb. Hinter den Kisten rumpelte es und ein brummiger Weiss kam aus dem Stapel heraus, klopfte sich den Staub von den Klamotten und begutachtete Sydneys Werk. Offenbar war es ihm peinlich, dass sie ihn hatte retten müssen.
„Das hätte ich auch gekonnt“ schmollte er, worauf die Braunhaarige ihm mit einem überlegenen Grinsen antwortete.



Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 23. Juli 2005, 10:59:01
„Basis? Bereiten uns jetzt darauf vor, rein zu gehen“ sagte Vaughn und ging voran, der Rest folgte ihm, während Irina Vaughns Nachricht bestätigte und alle noch mal ermahnte vorsichtig zu sein.
Drinnen stank es nach altem Benzin. Dieses Lagerhaus musste früher als eine Art Benzinlager gedient haben. Die Agenten stülpten die Krägen ihrer Jacken hoch und pressten sie gegen Mund und Nase. Der Gestank war kaum auszuhalten.
Sydney, die voran ging, verlangsamte das Tempo als sie Stimmen hörte und ein paar Meter weiter einen schmalen Lichtkegel entdeckte. Als sie freie Sicht in den großen Raum hatten, machten die Agenten sich so klein wie möglich um von Danielle nicht bemerkt zu werden. Monique Vaughn saß mit gesenkten Kopf an einen Stuhl gefesselt da, Danielle musste direkt vor ihr stehen, denn sie hörten eine Stimme, konnten aber nur ihre Schuhe sehen.
Sydney beugte sich ein wenig vor und versuchte das Rambaldi-Artefakt auszumachen, konnte es aber nirgends sehen. Ein Blick zu ihrem Team und sie wusste, dass auch die Anderen nirgends das Artefakt sahen. Trotzdem mussten sie jetzt eingreifen. Bevor Danielle es leid werden würde, Monique zu foltern und beschloss sie zu töten.

Nickend gab sie Vaughn, Nadia und Weiss zu verstehen, dass sie sich bereit zum Angriff machen sollten. Sofort entsicherten alle ihre Waffen. Nadia und Sydney kamen mit gezogenen Waffen von der linken Seite auf Danielle zu, während Michael und Eric die rechte Seite übernahmen.
„CIA! Fallen lassen!“ rief Sydney, die Danielle von hinten die Pistole an den Kopf hielt. Doch Danielle hatte für die Agenten nur ein müdes Lächeln übrig.
„Ah! Die Kavallerie. Hab mich schon gefragt wie lange es wohl noch dauern würde.“ Sagte sie. Monique, die bemerkte, dass Rettung da war, hob ihren Kopf und Tränen sammelten sich in ihren Augen als sie ihren Sohn erkannte. „Michael?“ hauchte sie.
„Mom“ antwortete der blonde Agent leise. Plötzlich drehte sich Danielle blitzschnell um und schlug Sydney die Waffe aus der Hand um gleich mit einem Kinnhacken nachzusetzen, der die Agentin zu Boden schickte.

Durch den Lärm kamen bald noch mehr Wachen in das Lagerhaus, die offenbar alle für Danielle arbeiteten. Nadia bemerkte etwas auf dem Metalltisch neben Monique. Ein Gegenstand, der sie magisch anzuziehen schien, denn wortlos ging sie darauf zu.
„Ist schon gut. Es macht mir nichts aus allein um mein Leben zu kämpfen!“ meckerte Weiss, dem von einem Wachmann die Waffe außer Reichweite geschlagen wurde. Den zweiten Schlag, den der Angestellte von Danielle zu landen versuchte, konnte er allerdings abblocken, hielt die Hand fest und schlug mit der anderen so fest zu, dass Blut aus den Mundwinkeln des Wachmannes lief und sein Kopf herumfuhr. Eric grinste über seinen Triumph. Doch er sollte nicht lange wehren. Schnell hatte sich der Mann wieder gefangen und schlug dem Agenten in Magen, was diesen zu Boden schickte. Als Weiss lag, setzte der Mann mit einem Fußtritt in dieselbe Stelle nach, was Weiss Blut husten ließ.
Nadia erreichte inzwischen den Gegenstand. Es handelte sich um eine Pergamentrolle, die ein Goldring zusammenhielt, auf dem allerlei merkwürdige Symbole abgebildet waren. Nur eines, das in der Mitte erkannte die Agentin sofort: Es handelte sich um das Rambaldi-Symbol. Nadia steckte es ein und in diesem Moment hörte sie einen Schrei von Eric, zuckte zusammen. Offenbar wieder bei Sinnen rannte sie zu seinem Gegner hinüber und riss ihn zu Boden. Dort setzte sie mit einem Tritt auf den Kopf nach.
„Tut mir leid“ sagte sie um Entschuldigung heischend und half ihrem Freund aufzustehen. Dieser wischte sich das Blut ab und stützte sich auf die Agentin.
„Hast du das Artefakt?“ fragte er, worauf Nadia nickte. „Dann muss dir nichts Leid tun.“ Auch Sydney und Vaughn waren siegreich, doch von Danielle fehlte jede Spur. „Verdammt!“ machte Sydney frustriert und warf ihre Waffe auf den Boden. Michael warf ihr einen kurzen Blick zu und ging dann hinüber zu seiner Mutter.
„Schon in Ordnung. Wir haben das Rambaldi-Artefakt und wir haben Vaughns Mutter gerettet. Danielle kriegen wir schon noch“ versuchte Nadia ihre Schwester aufzuheitern. Sydney folgte dem Blick der Schwarzhaarigen und beobachtete wie ihr Verlobter seiner Mutter vorsichtig dabei half aufzustehen.
„Also ich würde gern von hier verschwinden, wenn es euch nichts ausmacht. Ich fühle mich wie erschlagen!“ stöhne Eric. Mit Monique Vaughn im Schlepptau verließen die vier Agenten den Ort des Geschehens und machten sich auf den Weg nach Russland.
Sydney hatte das ungute Gefühl, dass sie nicht zum letzten Mal mit Danielle Rodriguez zutun haben würden.





Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: THE DARK am 23. Juli 2005, 21:46:59
Hi hi ich kan als Erster Feedback schreiben der Teil war wirklich super besonders Nadia war gut :daumen: weiter so Steffi und du gewinnst noch einen Preis.


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 24. Juli 2005, 09:55:26
Danke, THE DARK!  :) Ja, ja das mit Nadia wird noch besonders interessant. Mehr verrate ich aber nicht, denn das wäre ein Spoiler.  ::)


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Daniela am 24. Juli 2005, 22:38:22
 :)Einfach klasse !!! :)


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Sydney-and-Vaughn am 29. Juli 2005, 08:27:12
 :applau: :applau: super spannendn mal wieder, echt ein toller Teil!!


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: lena-irina-jonna am 31. Juli 2005, 20:50:36
Hallö  :winke:

Ich hab jetzt endlich mal alles durchgelesen, nachdem ich ja schon Rätselraten so super fand, und ich muss sagen, Steffi, deine Story ist so genial. :applaus: :applau:
Nadia tut mir bloß grad so leid. Wie soll sie das bloß erklären??? :(

LG  :bussi:
lena


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 01. August 2005, 11:06:55
Danke für das Feedback, ihr Lieben!  :grouphug: Das freut mich riesig, dass ich trotz Sommer und Ferien noch Feedback bekomme. Ich bin auch schon eifrig dabei weiter zu schreiben und bin schon gespannt wie euch das nächste Kapitel gefallen wird.  :)


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Maya am 04. August 2005, 11:14:45
OkOk, du hast offiziel die Erlaubnis mich zu jagen...ich bin echt ein schlechter Feedback-Geber zu deinen letzten Updates. Tut mir wirklich leid !

Gott sei Dank, V's Mom ist gerettet :)

Sag mal, was wird das mit Nadia ? Sie sucht doch hoffentlich Hilfe oder Rat bei ihrer Mom oder Sydney
Bin gespannt, wo du uns mit Nadia hinführst. Einen Spoiler vllt ??

Klasse Update  :daumen:   bin gespannt wie's weitergeht...



Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 04. August 2005, 12:11:40
Also Maya bei so liebem Feedback und so nettem Bitten, kann ich nicht widerstehen, einen Spoiler zu posten.  :-* :tr2:


Achtung Spoiler: Nadia wird auf jeden Fall an dem Mord an Kingsley zu knabbern haben. Ihr Charakter geht in eine düsterere Richtung.  


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Maya am 04. August 2005, 12:19:01
Also Maya bei so liebem Feedback und so nettem Bitten, kann ich nicht widerstehen, einen Spoiler zu posten.  :-* :tr2:


Achtung Spoiler: Nadia wird auf jeden Fall an dem Mord an Kingsley zu knabbern haben. Ihr Charakter geht in eine düsterere Richtung.  

sorry, aber das muss jetzt sein: Achtung Spoiler: düsterer wie "böse" ?  oder düsterer wie "nicht ganz freiwillig in die falsche Richtung gelaufen"  


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 04. August 2005, 17:12:13
Ich würde sagen: Achtung Spoiler: düsterer wie "nicht ganz freiwillig in die falsche Richtung gelaufen.   :)

*edit* Mir ist aufgefallen, dass ich einen kleinen Fehler gemacht habe, die leicht zu Irritationen führen kann. David war Bills Bruder und er war derjenige, der die Stasi-Unterlagen zu beschaffen hatte, die Michelle an sich sich gebracht hat. Somit war es Bills Schwägerin, Davids Frau, die David getötet hat. Hab das noch geändert.  :)


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 21. August 2005, 20:28:11
Also endlich ist das Update fertig. Wünsche euch viel Spaß mit dem neuen Kapitel und würde mich wieder über Feedback freuen.  :)

9. Formula


Nadia saß an ihrem Schreibtisch und kritzelte auf ihrem Notizblock herum. Ihren Kopf hatte sie mit der linken Hand abgestützt. So in Gedanken vertieft nahm sie das Treiben in Irinas Organisation gar nicht richtig wahr.
Sie hörte ihre Kollegen miteinander reden, einige lachen, ohne wirklich hinzuhören worüber geredet oder welcher Witz gerade erzählt wurde.

Plötzlich berührte sie jemand an der Schulter. Die schwarzhaarige Agentin zuckte zusammen nur um erleichtert aufzuatmen als sie feststellte, dass es sich um Weiss handelte. Sofort verwandelte sich ihre Schreckensmine in ein strahlendes Lächeln und gab ihrem Freund einen sanften Kuss auf die Lippen. „Was ist los? Hast du jemand anderen erwartet?“ fragte Eric munter.
„Du hast mich nur erschreckt das ist alles“ winkte Nadia ab. „Ich werde mal Sydney und meine Mutter suchen gehen. Wir sehen uns ja dann heute Abend.“ 
Eric schien verwirrt und zog die Stirn kraus. „Heute Abend?“
Die Agentin, die schon dabei gewesen war Irinas Büro anzusteuern, drehte sich um und kam zurück zu ihrem Schreibtisch, hinter dem immer noch Eric stand. „Candlelight-Dinner? Wir zwei?“ bot sie an, ein wenig Verärgerung schwang in ihrer Stimme mit, so dass Weiss Beschwichtigungsversuche unternahm und versuchte zu retten was noch zu retten war. „Du hast es vergessen!“ machte Nadia vorwurfsvoll.
„Dafür koche ich dir heute Abend ein leckeres drei Gänge Menü. Du hast nie was Besseres gegessen. Na? Krieg ich dafür einen Punkt?“
„Nein“ antwortete Nadia streng, auch wenn sie ein Grinsen nicht unterdrücken konnte.
„Komm. Können wir uns nicht küssen und auf heute Abend freuen?“ Nadia sah kurz zu Boden als überlegte sie, ob sie das „Angebot“ ihres Freundes eingehen sollte und gerade als sie aufsah, stellte sie fest, dass sein Gesicht sich verändert hatte.

Das Gesicht ihres Freundes war verschwunden, hatte sich in die Madenzerfressene Abbildung eines Totenkopfs verwandelt.  Zusätzlich herrschte ein Gestank, dass Nadia einen Brechreiz unterdrücken musste. Sie wollte Erics Namen rufen, aber als sie ihren Mund öffnete, kam kein Ton heraus.
„Du hast mich getötet, Nadia! Es ist nur noch eine Frage der Zeit bis sie’s rausfinden!“ sprach die Gestalt mit dröhnender Stimme und mit Schrecken erkannte die junge Frau wem sie gehörte. Es war nicht Eric, der da sprach. Es war Kingsley! Das Monster griff sie an. Nadia versuchte wegzulaufen, doch ihre Beine machten keine Anstalten sich in Bewegung zu setzen. Es war fast als wäre sie an der Stelle festgefroren.
Während die Gestalt sie würgte und seine verschimmelten Zähne bleckte, standen Sydney, Irina, Vaughn, Jack und Eric um sie herum und sahen seelenruhig zu wie das Wesen sie fast umbrachte.

Mit einem Satz und Schweiß am ganzen Körper schreckte Nadia in ihrem Bett auf, tastete nach dem Lichtschalter ihrer Nachttischlampe und stellte fest, dass es zwei Uhr morgens war. Hoffentlich hatte sie nicht geschrieen und Sydney geweckt. Nadia hatte jetzt wirklich keine Lust ihrer Schwester Fragen zu beantworten, auf die sie im Moment gar nicht richtig zu antworten wusste.

Schwer wie Blei fühlten sich die Knochen der Schwarzhaarigen an als sie sich aus dem Bett schälte und auf den Flur trat.
In der Küche brannte Licht. Nadia folgte dem schmalen Lichtkegel und hatte schon Angst noch mehr Zombies zu begegnen, stellte aber erleichtert fest, dass Sydney in der Küche saß und einen Tee trank.
Sydney lächelte als sie ihre Schwester in der Tür stehen sah. „Du kannst wohl auch nicht schlafen, was?“ Nadia verneinte kopfschüttelnd und gesellte sich zu ihrer großen Schwester an den Tresen, während diese ihr etwas Tee anbot, den Nadia dankend annahm. Nach diesem Albtraum war Tee genau das was sie jetzt gebrauchen konnte. Der Schreck saß ihr immer noch in den Gliedern und die Gänsehaut wollte nicht vergehen.

„Alles in Ordnung mit dir? Du siehst ziemlich blass aus“ meinte Sydney besorgt als sie ihrer Schwester eine Tasse einschenkte und vor Nadia platzierte.
„Ich habe schlecht geschlafen das ist alles“ murmelte die Schwarzhaarige in die Tasse hinein und nahm einen kräftigen Schluck. Doch obwohl der Tee warm und ein wohltuendes Aroma hatte, fühlte Nadia sich nicht besser. Wahrscheinlich, weil ihre Schwester sich Sorgen machte und Nadia sie auch noch anlog. Von ihrem Traum zu erzählen wurde auch heißen, den Mord an Kingsley zu gestehen und von ihrem Treffen mit Sloane zu erzählen und ihrer Bitte um seine Hilfe dabei die Tat zu vertuschen.

Nadia bekam Bauchschmerzen, wenn sie an den großen Bruch zwischen ihr und Sydney dachte, den diese Wahrheiten zur Folge haben würden. Plötzlich klingelte das Telefon. Sydney beantwortete den Anruf. Stille, in der die Agentin den Ausführungen des Anrufers lauschte, das Telefonat schließlich mit den Worten beendete: „Okay. Wir sind in ein paar Minuten da“ und auflegte.
Auf den erwartungsvollen Blick ihrer Schwester hin, erklärte die Braunhaarige, dass jemand aus Katyas Büro angerufen habe und ihre Tante sie sehen wolle.
„Um diese Uhrzeit?!“ fragte Nadia entrüstet.
„Du weißt doch: Spione haben kein Privatleben. Wir reden später.“ Grinste Sydney. Obwohl Nadia ein Ja murmelte, hatte sie nicht besonders viel Lust weiter den Fragen ihrer Schwester auszuweichen.


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„Entschuldigt, dass ich euch so spät aus dem Bett geholt habe, aber es ist dringend!“ begrüßte Katya ihre Nichten nachdem diese den Briefing Raum betreten hatten.
„Eine Entschuldigung aus deinem Mund ist fast schon lustig“ erwiderte Sydney trotzig, während sie mit ihrer Schwester neben Sark Platz nahm, den sie nicht mal eines Blickes würdigte. Nadia hingegen warf dem Blonden schon einen Blick zu, was er mit einem Lächeln quittierte, woraufhin sie mit den Augen rollte und in ihrer Aufmerksamkeit zu Katya wechselte.

„Vor wenigen Stunden hat uns Sark eine Information zukommen lassen.“ Die Covenant-Agentin öffnete die Akten, die vor ihr lagen und reichte zwei Abzüge von Fotos eines arabisch aussehenden Mannes an Sydney und Nadia weiter. „Der Mann heißt Kamil Ghabir, geboren in Kairo und seit Anfang der Neunziger in Irland wohnhaft.“
„Wie wir wissen steht Kamil in Kontakt zu terroristischen Gruppierungen: Al Kaida, Hamas, Islamischer Dschihad.“ Sark faltete die Hände ineinander und lehnte sich ein wenig nach vorn, so dass er beide Schwestern ansehen konnte. „Letzte Woche bekam Ghabir einen Anruf von einem Mann namens Basim Akur, der enge Kontakte zu Osama Bin Laden pflegt und als Sympathisant der Taliban gilt.“
„Wir haben das Telefonat zwischen Akur und Ghabir dank modernster Abhörtechnik belauschen können“ übernahm Katya für Julian und ließ per Knopfdruck ein Band abspielen. Gesprochen wurde auf arabisch, aber anhand der englischen Abschrift, die das Covenant angefertigt hatte, erfuhren die Schwestern worum es bei dem Telefonat gegangen war.
„Ghabir bietet Akur eine chemische Formel zum Kauf an, mit deren Hilfe unter Umständen eine biologische oder chemische Waffe hergestellt werden kann“ folgerte Sydney aus dem Gelesenen.
Nadia sah von ihrem Bildschirm auf und zu Katya. „Wissen wir um was für eine Waffe es sich handelt?“
„Nein. Ich wünschte, wir wüssten es. Feststeht, dass diese Waffe anhand der Formel hergestellt werden kann. Ghabir hat einen Stützpunkt in der Nähe von Orissa, liegt in Indien. Und genau deswegen seid ihr hier. Sydney, du wirst mit Sark nach Indien fliegen. Ghabir gibt übermorgen eine Party. Sark steht auf der Gästeliste. Ihr mischt euch unter die Gäste, brecht in Ghabirs Büro ein und findet heraus wo sich die Formel befindet, damit wir sie uns holen können. Nadia, halte dich bereit. Sollten wir herausgefunden haben wo sich die Formel befindet, wirst du sie stehlen“ antwortete die Russin und fügte hinzu: „Eure Einsatzinformationen und die Ausrüstung bekommt ihr in der technischen Abteilung; Der Flug geht morgen früh. Das wäre dann alles. Noch Fragen?“
Alle schüttelten mit dem Kopf, woraufhin Katya die Besprechung schloss und als Erste den Briefing Raum verließ.

„Ist das nicht aufregend, Sydney? Wir haben erneut das Vergnügen zusammen zu arbeiten“ grinste Sark, während er neben der Agentin seine Papiere zusammensuchte.
Ein giftiger Blick seitens Sydneys traf ihn, wie der Blonde fast amüsiert feststellte. „Ein Vergnügen für sie vielleicht, Sark. Für mich ist es eher eine Qual!“ Dann wandte sie sich an ihre Schwester: „Wir sehen uns nachher.“
Julian ließ die Riegel seines Koffers zuschnappen und stellte sich neben Nadia, die Sydney nachdenklich hinterher sah und erst in ihrem Blick zu Sark wechselte, als dieser sie ansprach: „Deine Schwester scheint ziemlich gereizt zu sein. Sie sollte mal ein paar Tage entspannen.“
„Tu gefälligst nicht so als wären wir Freude. Wir sind keine Freunde! Waren wir nie!“ schnappte die Schwarzhaarige und stürmte aus dem Büro, während Sark grinsend zurück blieb.

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„Ein Terrorist namens Basim Akur versucht eine chemische Formel von Kamil Ghabir zu kaufen. Der Covenant vermutet, dass mit ihrer Hilfe eine Massenvernichtungswaffe hergestellt werden kann. Katya schickt mich und Sark nach Indien, zu Ghabir um herauszufinden wo sich die Formel befindet damit Nadia sie für den Covenant stehlen kann.
Ich will unbedingt verhindern, dass das passiert. Also: Wie lautet mein Gegenauftrag?“
schrieb Sydney auf einen Zettel, wählte eine Nummer auf ihrem Handy und warf ihn dann einem Mann, augenscheinlich ein Obdachloser, in den Pappbecher ehe sie sich zurück auf den Weg nach Hause machte.

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Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 21. August 2005, 20:29:35
Ungewöhnlich lange dauerte es bis Sydney und Nadia Nachricht von ihrer Mutter erhielten. Die kam am Abend in Form einer Zeitung, in dessen Wirtschaftsteil, am oberen Rand die Zahl 8 geschrieben stand. Nadia hatte sie an der Treppe gefunden als sie vom Joggen zurückkehrte. Gemeinsam machte man sich auf zur Organisation.

In der Tiefgarage wurden die Schwestern von Michael Vaughn empfangen, der sie mit den Händen in den Hosentaschen empfing, schien fast entspannt zu sein, wobei auch die Schwestern nicht sonderlich nervös wegen des neuen Auftrages waren.
Es war ein Routineeinsatz, keine wirklich anspruchsvolle Mission. Trotzdem mussten sie konzentriert bleiben. Eine Formel zur Herstellung einer Massenvernichtungswaffe in den Händen des Covenant konnte üble Folgen haben.

„Ihr habt meine Nachricht also bekommen“ stellte Vaughn fest als die beiden Frauen ausstiegen und auf ihn zukamen. Beide nickten nur. „Gut. Eure Mutter, Jack und ich haben euren Gegenauftrag besprochen. Der Auftrag in Indien läuft ganz normal ab. Da Sark mitkommt, wäre es zu riskant die Mission zu sabotieren. Er hat zwar versprochen euch nicht zu verraten, aber na ja…wir reden hier von Sark und außerdem arbeitet er mit Sloane zusammen.“
Nadia und Sydney wechselten einen Blick. „Nadia, nachdem Katya dir gesagt hat wo sich die Formel befindet, meldest du dich bei deiner Mutter über das Standardverfahren. Lass sie wissen wohin der Covenant dich schickt. Deine Mutter wird einen Kontaktmann dorthin schicken. Du musst ihn nicht suchen, er wird dich aufsuchen. CIA-Agenten werden bei ihm sein und die Formel an sich bringen, während du eine Fälschung bekommst, die du Katya gibst.“
„Ist das nicht ein wenig riskant? Wenn Covenant-Agenten beobachten, dass Nadia einen Fremden trifft, ist unsere Tarnung in Gefahr“ gab Sydney zu bedenken.
„Eure Mutter hat das natürlich mit einkalkuliert. Der Kontaktmann und die CIA-Agenten werden eine Entführung vortäuschen, so dass Spione des Covenant denken werden, Nadia sei in Gefangenschaft geraten.“ Michael wandte sich von Sydney an Nadia: „Später erzählst du einfach, dass Ghabir Lunte gerochen und dich geschnappt hätte, du aber mit der Formel entkommen konntest.“

„Klingt nach einem plausiblen Plan. Müssen wir sonst noch was wissen?“ fragte Nadia, die Hände in die Hosentaschen schiebend, worauf Vaughn mit dem Kopf schüttelte. „Gut, dann sehen wir uns, wenn alles erledigt ist.“ Die schwarzhaarige Agentin hatte es eilig zu gehen, was Sydney und ihren Verlobten verwunderte.
„Äh.. Nadia, warte!“ rief Michael der jungen Frau hinterher und ging ihr ein paar Schritte, die sie schon bis zum Auto zurückgelegt hatte, nach. Nadia wandte sich dem Agenten zu. „Deine Mutter will dich gern unter vier Augen sprechen. Du sollst rauf in ihr Büro kommen.“
Die Schwarzhaarige schürzte die Lippen und wandte kurz ihren Blick von Vaughn ab. Sydney, der das Verhalten ihrer Schwester immer suspekter wurde, kam näher und blieb neben ihrem Freund stehen. Die Stirn hatte sie kraus gelegt und musterte Nadia erwartungsvoll, die so tat als wäre nichts.  
„Hat sie gesagt worum es geht?“ fragte Nadia schließlich.
„Nein. Aber sie schien es für wichtig zu halten.“
Obwohl sie am liebsten wieder zurück in die Wohnung gefahren wäre, machte Nadia sich auf den Weg nach oben, steuerte das Parkhaus an, in dem sich der Fahrstuhl befand, der in die oberen Stockwerke zu den Büros fuhr.

„Findest du nicht auch, dass sie sich in letzter Zeit merkwürdig verhält?“ fragte Sydney nach ein paar Momenten der Stille, in denen sie mit Michael Nadia beim Verlassen der Tiefgarage zugesehen hatte.
Der Blonde runzelte die Stirn und warf Sydney einen fragenden Blick zu. „Was meinst du mit merkwürdig?“
„Vaughn, ich bin schon ziemlich lange Spionin. Mein ganzes Leben besteht aus Halbwahrheiten, Lügen oder Grauzonen. Ich weiß ja noch nicht mal inwieweit ich meiner eigenen Mutter trauen kann.“ Die Braunhaarige seufzte und rollte mit den Augen, während sie sich gegen die Motorhaube des Autos lehnte.
Ein dunkler Schatten huschte über Michaels Gesicht. „Denkst du, dass Nadia dir etwas verschweigt? Wieso sollte sie das tun?“ Der Gedanke, dass es schon wieder jemanden aus Sydneys näherem Umkreis gab, der sie belog, behagte ihm gar nicht.

„Ehrlich ich weiß es nicht. Vielleicht mache ich mir auch einfach zu viele Sorgen.“ Sydney sah auf und ihm in die Augen und merkte an Michaels Blick, dass er genau das dachte. Sie grinste. „Du denkst, ich mache mir zu viele Sorgen.“
Michael kam näher und legte seine Hände um ihre Taille, lächelte sie verliebt an. „Ich denke, dass du ein ganz wunderbarer Mensch bist, der seine Schwester liebt und versucht sie so gut zu beschützen wie er kann. Daran ist nichts verwerflich.“
Sydney lachte und gab ihm einen Kuss. „Du bist ein Schleimer, aber wirklich süß.“
„Solange ich süß bin“ lachte Michael zurück und gab seiner Freundin diesmal einen Kuss, der länger währte. Es schien als ob sie sich gar nicht voneinander trennen wollten.

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Zaghaft klopfte Nadia an die Tür zu Irinas Büro. Ihre Mutter saß über einem Haufen Papierkram gebeugt ohne zu merken, dass jemand in der Tür stand. Nadias Klopfen ließ sie aufsehen. „Vaughn hat gesagt, dass du mich sprechen willst“ lächelte die Schwarzhaarige.
Irina erwiderte es, nickte und wies ihre Tochter an hinter sich die Tür zu schließen und sich zu setzen. Nachdem Nadia dies getan hatte, kam Irina um den Schreibtisch herum und setzte sich auf den Stuhl neben ihr. „Wenn euer Auftrag für den Covenant vorbei ist, würde ich gerne in den Kaschmir fliegen und ich möchte, dass du mich begleitest.“ Nadia runzelte die Stirn. „Ich möchte dir gerne etwas zeigen, das ich für wichtig halte, verstehst du?“ Irina lächelte, während sie Nadias Hände in ihre legte und gespannt eine Reaktion erwartete.
„In Ordnung“ nickte die Schwarzhaarige zögernd, auch wenn sie keine Ahnung hatte was ihre Mutter ihr im Kaschmir zeigen wollte und warum sie alleine fliegen würden, sagte sich aber, dass es wohl einen guten Grund geben würde.

„Mom ich…“ Als die Argentinierin ihrer Mutter ins Gesicht blickte, verstummte sie.
„Ja?“ hakte Irina nach als ihre jüngste Tochter nicht weiter sprach. Nadia öffnete den Mund und schloss ihn wieder ohne einen Ton zu sagen.
„Ach nichts. Ich sollte besser gehen“ die Argentinierin entzog ihrer Mutter ihre Hände, stand auf, ging zur Tür und legte ihre Hand auf den Griff, bevor sie sie mit einigem Zögern öffnete.
Hinter Nadia kam Jack ins Büro, der seine Frau fragend musterte. „Hast du gerade mit Nadia gesprochen?“ wollte er wissen, worauf die Russin abwesend nickte, immer noch zur Tür starrte, durch die Nadia verschwunden war und schließlich in ihrer Aufmerksamkeit zu Jack wechselte, alles andere als zufrieden wirkte.

„Ach es ist zum Verzweifeln! Ich komme einfach nicht an sie heran, Jack! Ich plane mit ihr in den Kaschmir zu fliegen, aber ehrlich gesagt zweifle ich inzwischen daran, dass es was bringt!“ seufzte Irina, stand auf und stellte sich neben das Fenster, von dem aus sie zum Roten Platz blicken konnte, auf dem sich zahlreiche Tauben befanden, die von Rentnern gefüttert wurden.

Jack runzelte die Stirn, ließ seine Hände in die Hosentaschen gleiten und setzte sich auf den Platz, auf dem zuvor Nadia gesessen hatte. „In den Kaschmir? Aber ich dachte…“ Plötzlich zeichnete Erkenntnis sein Gesicht. Seine Mine hellte sich auf als er verstand was Irina gedachte ihrer jüngeren Tochter zu zeigen. „Glaubst du, dass du damit bei Nadia weiterkommst?“

Die Russin zuckte resigniert mit den Schultern und seufzte. Wenn auch dies nicht Nadias Mauer zum Einsturz brachte, gab sie es auf. Dann gab es nur ein Herankommen an ihre jüngere Tochter, wenn sie es selbst wollte und Irina musste ihr Zeit und Raum geben.
„Wir könnten Nadia auch…“ Irina sah auf als ihr Mann verstummte und zu Boden blickte. „Es gibt andere Wege herauszufinden, ob sie uns was verheimlicht.“ Jack sah sie versteinerten Blickes an.
Irina seufzte und sah ihn mit einem Blick an, der durchaus Interesse an dieser Idee signalisierte. Es war jene Art von Kommunikation, bei der Jack und Irina keine Worte brauchten um sich zu verständigen.
Die ehemalige KGB-Agentin wandte ihren Blick ab und dem Fenster zu, in dem sich ihr Gesicht spiegelte als Sonnenlicht es streifte. „Wenn ich im Kaschmir keinen Erfolg haben sollte, versuchen wir’s“ murmelte sie ohne ihn anzusehen.

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Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 21. August 2005, 20:31:02
Orissa,
Indien


Sydney trug ein weinrotes Cocktailkleid mit schwarzer Perücke, während Sark einen weißen Smoking trug, den eine Fliege zierte. Wüsste sie nicht, dass er ein skrupelloser Verbrecher war, hätte Sydney durchaus Gefallen an dem blonden Mann gefunden. So empfand sie lediglich Abscheu mit ihm zusammenarbeiten zu müssen.

Die beiden Agenten hatten sich in eine lange Reihe eingereiht, an dessen Ende die Türsteher kontrollierten, ob die um Einlass bittenden auch tatsächlich auf der exklusiven Gästeliste von Kamil Ghabir standen.
„Sie könnten ruhig ein wenig lächeln, Sydney. Sie wollen doch einen guten Eindruck machen, oder?“ sagte Sark mit zusammengebissenen Zähnen und so, dass nur Sydney ihn hören konnte.
„Sie können mich mal“ zischte die Agentin zurück. „Konzentrieren sie sich lieber auf ihre Aufgabe!“

Endlich waren sie an der Reihe vor den Türsteher zu treten. „Name?“ fragte der dunkelhäutige, bullige Typ vor ihnen unfreundlich.
„Julian Sark, das ist meine Begleiterin Terry Cameran“ stellte der Blonde die Agentin neben sich vor.
Sydney grinste breit und streckte dem Türsteher mit übertriebener Begeisterung die Hand entgegen. „Tag. Ich kann’s immer noch nicht fassen, dass ich hier bin. Mein Julian ist so ein toller Mann!“ Der Türsteher ignorierte die ausgestreckte Hand, überprüfte kurz die Gästeliste und winkte beide schließlich durch.
Drinnen angekommen herrschte ein Klima wie in einem Hexenkessel. Beeindruckt waren Sydney und Sark von dem riesigen Kronleuchter, der über ihnen „schwebte“ und dem prunkvollen, aus Gold bestehenden Festsaal, der mit passenden Fahnen und Luftballons geschmückt war. Ein Kellner kam ihnen entgegen und bot ihnen ein paar Appetithäppchen an.

Kaum hatten die Agenten davon gekostet, kam ihnen Ghabir entgegen, der strahlte als er Sark erblickte.
„Julian Sark! Wie schön sie wieder zu sehen.“ Er streckte beide Arme aus und deutete ein Küsschen links und rechts auf die Wange an, wie es bei den Geschäftsleuten so üblich war.
„Die Freude ist ganz auf meiner Seite, Kamil. Ich danke für die Einladung. Darf ich ihnen meine charmante Begleitung vorstellen? Terry Cameran, das ist der Gastgeber Kamil Ghabir. Ihm gehört dieses Anwesen“ lächelte Julian in Sydneys Richtung und gab ihr zu ihrer Anwiderung einen Kuss auf die Wange. Doch einen entsprechenden Gesichtsausdruck vermied die Agentin.
„Mister Ghabir, es freut mich hier zu sein. Ein schönes Fest haben sie da organisiert“ strahlte sie und ließ sich von dem Inder umarmen.
„Danke, meine Liebe. Das Hier ist im Moment der einzige Ort in Indien, in dem Frauen sich nicht verschleiern müssen. Ich habe von dieser islamischen Vorschrift noch nie viel gehalten. Wozu sind Frauen denn da, wenn man nicht ihre Schönheit bewundern kann?“ lachte Ghabir.
„Trotzdem werde ich mich ein bisschen frisch machen, damit ihr Männer unter euch seid“ lächelte Sydney und ließ Sark und Ghabir stehen, machte sich sofort auf den Weg zu dem unterirdischen Gang, in dem sich das Forschungslabor und die Operationszentrale von Ghabir befanden.

Erst als sie außer Hörweite und fast unten war, benutzte die Agentin das Mikrophon in ihrem Ohr. „Okay. Ich bin jetzt auf dem Weg nach unten. Benutzen sie den Störsender um das Signal der Überwachungskameras zu stören.“
Bei Kamil betätigte Sark unbemerkt von diesem einen Knopf an seiner Armbanduhr, die darauf von 3 Minuten rückwärts herunter zählte, während die Überwachungskameras in eine Art Zeitschleife gelegt wurde, so dass die Sicherheitskräfte immer nur dasselbe Bild zu Gesicht bekamen und Sydney dadurch nicht sahen.
„Sie haben drei Minuten“ nuschelte der Blonde, worauf ihn Kamil fragte was er gesagt habe und Julian antwortete, dass er einen Frosch im Hals habe nichts weiter. Zu seiner Überraschung glaubte der Inder diese Lüge.

Als Sydney sich in den Computer hackte fand sie neben der Formel Forschungser-gebnisse, von denen anscheinend weder der Covenant, noch ihre Mutter etwas gewusst hatten.
Die Agentin entschloss sich, die Daten auf einer Backup-Kopie für die FSB/CIA Seite zu speichern. Der Covenant würde schlichtweg nichts von den Ergebnissen erfahren. So waren Sydney, ihre Eltern und ihre Freunde ihnen wenigstens einen Schritt voraus.
„Sark? Ich habe den Standort und die genauen Lagepläne gefunden. Beginne jetzt mit der Übertragung an Katya.“ Ohne auf die Bestätigung ihres Partners zu warten, gab Sydney die IP-Adresse ein und sendete alles an ihre Tante. Erst dann kam die Bestätigung von Sark.
„Wir treffen uns am Bergungspunkt“ fügte er hinzu und tat so, als sei ihm furchtbar schlecht. Sein schauspielerisches Talent zeigte Wirkung, denn ein paar besorgte Damen beugten sich zu dem vor Schmerzen krümmenden Julian herunter.
„Können wir ihnen helfen? Was ist denn bloß los?“ fragte eine und berührte ihn an der Schulter, worauf er zusammenzuckte und erwiderte, dass er sich wahrscheinlich den Magen verdorben hatte und nur mal an die frische Luft müsse.
Da alle Aufmerksamkeit auf Sark gerichtet war, hatte Sydney die Gelegenheit das Gebäude unbemerkt zu verlassen, kurz bevor das Signal der Überwachungskameras sich wieder anschaltete.
Draußen hielt ein schwarzer BMW neben ihm. Am Steuer saß Sydney und wies ihn unfreundlich an einzusteigen. Julian grinste und tat wie ihm geheißen.

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Moskau,
Russland


„Nadia?“ Katya fing ihre Nichte am Korridor ab. Diese kam gerade vom Gespräch mit ihrer Mutter und war so in Gedanken vertieft, dass sie glatt an Katya vorbeigelaufen wäre ohne Notiz von ihr zu nehmen. „Nadia!“ rief Katya erneut und stoppte ihre Nichte indem sie sie am Arm festhielt.
„Was? Entschuldige, Katya, ich habe dich gar nicht gesehen“ machte Nadia verlegen.
„Ja, das habe ich gemerkt. Alles in Ordnung?“ Die Argentinierin hob überrascht die Augenbraue und nickte zögernd.
„Schön. Gerade habe ich Nachricht von deiner Schwester erhalten. Die Operation war erfolgreich. Die Formel, nach der wir suchen, ist in Malawi. Die genauen Koordinaten stehen auf dieser Karte.“ Katya reichte Nadia den Lageplan, der Sydneys Information beigefügt war. „Du brichst sofort auf. Viel Glück!“ Die leitende Covenant-Agentin klopfte der jungen Frau aufmunternd auf die Schulter und ging dann zurück in ihr Büro.

Nadia starrte noch einen Moment auf die Karte. Viel Zeit ihre Mutter zu informieren würde sie nicht haben, also entschied sich die Agentin die SIM-Karte ihres Handys an einem von Kameras unbeobachteten Ort auszutauschen. Kurz bevor sie das Flugzeug erreicht hatte, wählte sie die Nummer ihrer Mutter. Es war auch tatsächlich Irina, die den Anruf entgegen nahm.
„Ich fliege nach Malawi.“ Dann legte sie auf.

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Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 21. August 2005, 20:32:47
„Nadia!....Nadia! Wohin nach Malawi? Das Land ist groß!“ Die Russin schnaubte frustriert als sie merkte, dass ihre Tochter längst aufgelegt hatte. „Verdammt!“ Frustriert betätigte Irina den Auflegenknopf und überlegte fieberhaft wie sie herausfinden konnte wo Nadia genau sich befand. Als sie einen Einfall hatte, stand sie ruckartig auf und machte sich auf den Weg ins Operationszentrum, wo sich Jack, Vaughn und Weiss eingefunden hatten und über die Operation Sydneys redeten. Sie unterbrachen als sie Irina kommen sahen.
Diese wandte sich sofort an den Agenten, der an einem Computer saß und ständig kommende Meldungen von Informanten Irinas aus aller Welt auswertete. Manche davon waren äußerst wichtig und mussten Irina sofort mitgeteilt werden, andere waren nichts weiter als Wichtigtuerei. Schließlich wussten sie, dass die ehemalige KGB-Agentin ihnen den Geldhahn abdrehen würde, wenn sie keine Neuigkeiten mehr von ihnen bekam. Geld, auf das sie dringend angewiesen waren.

„Aktivieren sie das Peilgerät, das ich Nadia implantieren ließ.“ Befahl Irina dem Agenten am Monitor ohne die Anderen zu begrüßen. Erst als dieser sich eilig daran machte zutun was seine Vorgesetzte von ihm wollte, wandte sich die ehemalige KGB-Agentin an die Gruppe aus ihrem Mann und den Freunden ihrer Töchter bestehend. „Gerade hat Nadia über eine sichere Leitung angerufen. Sie hatte nicht viel Zeit und hat mir deshalb nur ein Land genannt, in das sie geschickt wird: Malawi.“
„Ich hab sie!“ rief der Agent und wandte sich zu seiner Chefin um, die mit Jack, Vaughn und Weiss sofort auf den Bildschirm starrte. Dort sahen sie einen roten Punkt, der kurz vor Lilongwe regungslos blieb. Irina wählte eine Nummer auf ihrem Handy und als der Anruf entgegengenommen wurde, befahl sie: „Meine Tochter ist in Malawi, kurz vor Lilongwe. Wir halten sie per Satellit über ihren Aufenthaltsort auf dem Laufenden. Begeben sie sich zum Flugzeug und warten sie auf ihren Teamleiter.“ Die Russin legte auf und wandte sich zuerst an Weiss: „Sie führen das Team an, also machen sie sich auf den Weg.“ Eric wirkte erleichtert, bedankte sich und machte sich sofort auf den Weg zum Flugzeug, während Irina sich an den Agenten wandte, der immer noch auf das Radarbild starrte. „Halten sie Kontakt zu Agent Weiss. Informieren sie ihn wo sich Agent Santos aufhält. Ich bin in meinem Büro.“ Damit machte sie kehrt, während Jack und Vaughn einen Blick wechselten.

„Ein wahnsinnig freundlicher Umgangston, oder?“ fragte der blonde Agent seinen zukünftigen Schwiegervater.
„In Anbetracht ihrer Lage, der Gefahr, die diese Operation mit sich bringt, kann ich sie sogar verstehen.“ Antwortete Jack ohne Michael anzusehen, obwohl er wusste, dass Irinas Gereiztheit einen anderen Grund hatte: Irina befürchtete, dass ihre jüngere Tochter etwas vor ihr verheimlichte und beide, sowohl Jack als auch Irina besaßen Erfahrung genug um zu wissen, dass das Ärger bedeuten konnte.

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Malawi

Im staubigen Sand landete das Flugzeug ein wenig vor der Stadtgrenze Lilongwes. In der Stadt zu landen hätte für zuviel Aufsehen gesorgt und der Covenant wollte nicht andere Syndikate, möglicherweise Kamil Ghabir und seine Leute, darauf aufmerksam machen, dass sie hier waren.
Katya hatte ja keine Ahnung, dass eben eine fingierte Entführung zum Teil des Plans von Irina gehörte. Nadia hoffte inständig, dass das kurze Telefonat mit nur der Nennung des Landes, in das man sie geschickt hatte, ihrer Mutter reichte um ein Team zu schicken, das sie mit der Formel erwarten sollte.

Unglücklicherweise gab es da noch etwas anderes, das der Agentin Sorgen machte. Kurz vor ihrem Abflug hatte sie einen Anruf von ihrem Vater erhalten.

Rückblende, eine halbe Stunde zuvor:
Nadia saß im Flugzeug, sah aus dem Fenster und beobachtete die Wolken, an denen sie vorbei flogen.
„Noch einen Kaffee, Agent Santos?“ fragte eine blonde Russin, die für den Covenant auf dem Flugzeug arbeitete. Die Schwarzhaarige blinzelte, wandte ihren Blick vom Fenster ab und der Blondine zu.
„Nein. Nein, danke.“ Die Blonde lächelte und begab sich wieder in den vorderen Teil der Privatmaschine.

Gerade als die Agentin sich wieder den Einsatzinformationen zuwenden wollte, die vor ihr auf dem Tisch lagen, klingelte das Handy. Wer sollte denn ausgerechnet jetzt was von ihr wollen? Sie war doch schon auf dem Weg nach Malawi.
„Hallo?“ nahm sie den Anruf entgegen.
„Nadia, ich bin’s“ meldete sich die Stimme von Arvin Sloane. Sofort verfinsterte sich die Mine der Agentin, während sie den Hörer vom linken zum rechten Ohr wechselte. Sie brauchte eine Weile bis sie den Worten ihres Vaters etwas erwidern konnte.

Ihre Stimme war hart als sie antwortete. „Was willst du?“
Schon an Sloanes Stimme hörte die junge Frau, dass ihr Vater wohl grinsen musste. „Ich habe dir einen Gefallen getan, jetzt brauche ich deine Hilfe. Eine Hand wäscht die Andere.“
Nadias Gesichtsausdruck wurde immer härter. Ihre Hand ballte sich, ohne dass sie es merkte zu einer Faust und das so fest, dass ihre Knöchel weiß anliefen. Sie sparte sich eine Antwort und wartete nur darauf, dass ihr Vater dem Gesagten noch etwas hinzufügte, was dieser auch tat nachdem seine Tochter nichts erwiderte. „Sark hat mir erzählt, dass die Formel, die der Covenant haben will, sich in Malawi befindet. Ich nehme an Irina hat dich beauftragt ihr das Original der Formel zu geben, während Katya eine Fälschung erhalten soll. Nun, ich brauche die Formel um meine Arbeit fortzuführen. Ich möchte, dass du deiner Mutter ebenfalls eine Fälschung gibst, während ich das Original bekomme.“

Nadia standen plötzlich Tränen in den Augen. Mit dieser Aktion würde sie endgültig das Vertrauen ihrer Mutter und ihrer Schwester verspielen. Wenn sie der Forderung ihres Vaters nachgab, wusste Nadia, gab es für sie kein Zurück mehr.
„Ich kann nicht. Das wäre ein Vertrauensbruch, der nicht wieder gutzumachen ist. Ich kann Sydney, Mom und Eric nicht auf diese Art belügen.“
„Nun es ist so, Nadia. Streng genommen hast du sie schon belogen als du Kingsley ermordet und es ihnen verschwiegen hast. Ich habe dafür gesorgt, dass du damit nicht in Verbindung gebracht wirst“ antwortete Sloane mit freundlicher Stimme.
Die Stimme der Agentin zitterte vor Zorn als sie erwiderte: „Drohst du mir, Dad?“
„Du hältst mich jetzt für böse, Nadia. Das kann ich sogar verstehen, aber das bin ich nicht. Irgendwas Großes kommt auf uns zu. Du kannst mir nicht erzählen, dass du es nicht fühlst. Egal was es ist, es wird dich und Sydney betreffen und ich liebe euch beide zu sehr um zuzulassen, dass es geschieht. Ich möchte es verhindern und deshalb brauche ich deine Hilfe, auch wenn das heißt, dass ich dich erpressen muss.“
Die Agentin antwortete darauf zuerst nicht. Was ihr Vater sagte, stimmte. Sie spürte eine dunkle Macht, die auf sie zukam, vermutete sogar, dass es etwas mit Rambaldi zutun hatte. Als Sloane ihr dieses grüne Zeug gespritzt hatte, war sie direkt mit ihm in Verbindung getreten. Eine Verbindung, die immer noch Bestand hatte. „Wo treffen wir uns?“ fragte sie ihn schließlich mit kühler Stimme.
„In Paris. Vor dem Eiffelturm gibt es ein Restaurant, La Elle. Dort treffen wir uns.“ Sloane legte auf und Nadia starrte nachdenklich aus dem Fenster.


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Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 21. August 2005, 20:33:57
Malawi,
ein paar Stunden später


Den Lageplan bei sich und verkleidet wie die Einheimischen machte Nadia sich auf den Weg zum Gebäude. Den ganzen Tag über hatte sie im Hotel damit verbracht sich eine Strategie zu recht zu legen.

Als sie eine schmale Gasse passierte, sprach eine verschleierte junge Frau in den Ärmel ihres Gewandes. „Sie ist auf dem Weg.“ Dann ging sie weg, während ein anderer, braunhaariger Mann mit einigem Abstand zur Agentin die Verfolgung aufnahm.
„Verstanden. Lassen sie, sie nicht aus den Augen“ antwortete der Agent am Bildschirm in Moskau, während Jack und Irina die ganze Mission angespannt verfolgten.

Der CIA-Agent folgte Nadia bis zum Gebäude, blieb dann allerdings stehen und übergab dann an Weiss, der sich von Moskau die Koordinaten durchgeben ließ und ihr mit angemessenem Abstand folgte.
Die schwarzhaarige Agentin tauschte am Gebäude angekommen, ihre Kleidung gegen eine schwarze Hose, ein gleichfarbiges T-Shirt und eine kugelsichere Weste, überprüfte die Munition ihrer Waffe und machte sich daran mithilfe eines Schneidbrenners den Metallzaun zu durchschneiden. Bevor sie das Gelände betrat sah sie sich noch mal um, nach Wachen, die vor dem Grundstück möglicherweise patrouillierten und schlüpfte erst durch den Zaun als sie sicher war, dass niemand sie sah.

Ein lautes Piepen an den Monitoren schreckte Jack und Irina in Moskau auf. „Was ist da los?“ verlangte Irina zu wissen, die sofort aufgestanden war und sich nervös neben ihren Angestellten stellte.
„Wir haben das Signal von Nadias Peilsender verloren. Auf dem Grundstück muss es eine Art Magnetfeld geben, das den Empfang stört“ erklärte der Agent, nervös einige Tasten auf seinem Computer tippend.
„Können sie die Verbindung wieder herstellen?“ fragte Jack, der aufgestanden war und sich neben seine Frau gestellt hatte. Zuerst antwortete der Agent nicht und versuchte krampfhaft die Verbindung zu Nadias Peilgerät wieder herzustellen.
Nach ein paar Minuten seufzte er und gab auf. „Nein. Ich schaffe es nicht. Die Störung ist zu stark.“
„Solange Weiss draußen in Position ist, ist noch nichts verloren“ murmelte Irina ihrem Mann zu und bat Weiss besonders wachsam zu sein, dass sie Nadia ja nicht verpassten.
„Verstanden, Basis. Wir halten die Augen offen“ bestätigte der Agent, öffnete die Seitentür des Vans und ging mit dem Team in den Büschen in Stellung von wo aus sie die Stelle beobachten konnten, an der Nadia ein Loch in den Zaun „geschnitten“ hatte. Anspannung machte sich breit. Nicht nur unter dem Team, auch in Moskau.

Als sie auf dem Gelände war, steuerte die Argentinierin den Hauptsicherheitskasten an und verursachte mit einem Störsender, den sie am Kabel anbrachte, einen Kurzschluss, so dass sie ungesehen in das Gebäude gelangen konnte.
Drinnen empfing sie ein Irrgarten aus Gängen, die alle gleich aussahen. Sie war froh, den Lageplan bei sich zu haben, den Sydney aus Ghabirs Computer gehackt hatte.

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Moskau,
Russland


„Das war gute Arbeit in Orissa, Sydney“ säuselte Sark, der sich neben die Agentin gestellt und die Arme hinter dem Rücken verschränkt hatte. Richtig steif und auch ein wenig selbstgefällig sah er aus, ging es Sydney durch den Kopf und so warf sie ihm nur eine angewiderte Mine zu, drehte sich weg und tat so als wäre es furchtbar wichtig den Operationsbericht für Katya fertig zu stellen.
Ein Stapel Unterlagen türmte sich auf dem Schreibtisch, der darunter überhaupt nicht mehr zu sehen war, während Sydney am Computer noch mal die Zeilen überflog, die sie soeben geschrieben hatte.

„Wir haben miteinander gearbeitet. Das war’s! Sie und ich sind keine Freunde und solange sie skrupellos, manipulativ und naiv genug sind um zu glauben, dass meine Schwester jemals Gefühle für sie hegen würde, wird sich daran auch nichts ändern,“ erwiderte sie ohne ihn anzusehen.
Auch wenn Sydneys Worte ihn besonders in Bezug auf Nadia hart getroffen hatten, verzog der blonde Agent keine Mine, grinste sogar nur noch breiter und setzte sich neben Sydney, die zwar ein empörtes Gesicht machte, ihre Gefühle aber nicht in Worten ausdrückte. Das hätte ihn sowieso nicht davon abgehalten, ihr auf die Nerven zu gehen!
„Ich bewundere sie, Sydney.“ Die Agentin antwortete ihm mit einem überraschten Blick, der in ein Augenrollen überging als Sark lächelte. „Doch ehrlich. Sie haben eine klare Moralvorstellung. Gut und Böse, Schwarz und Weiß.“ Julian hielt inne als sei er über ein Wort gestolpert. „Ist schon komisch mit Schwarz und Weiß. Wenn man sie miteinander mischt erhält man grau und egal wie viel weiß man versucht hinzu zugeben, man erhält doch nichts anderes als grau.“

Sydney seufzte als sei sie am Ende ihrer Geduld angelangt und musterte den blonden jungen Mann neben sich genervt. „Hat ihre Geschichte auch eine Moral oder haben sie nur beschlossen mir für den Rest meines Lebens auf die Nerven zu gehen?“
„Ihnen auf die Nerven zu gehen ist zwar lustig, aber nein das habe ich nicht vor, Sydney. Aber was Grauzonen angeht:“ Der blonde Agent beugte sich ein wenig zu ihr nach vorne und fügte im Flüsterton hinzu: „Vielleicht sollten sie darüber mal mit Nadia reden. Das bringt ihre Vorstellungen von Schwarz und Weiß sicher wieder ins Lot. Schönen Tag noch!“ Damit stand er auf und ließ eine verwirrte und nachdenkliche Agentin zurück.

Sydney dachte an Nadias Verhalten während der letzten Tage. Wusste Sark womöglich mehr als sie? Wenn ja, warum stieß er sie auch noch mit dem Kopf darauf? 

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Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 21. August 2005, 20:35:46
Malawi

Inzwischen erreichte Nadia den Zentralserverraum, dessen Boden mit grünen Laserstrahlen überzogen war, die – wie die Agentin wusste -, Alarmsensoren waren. Die Agentin holte eine Waffe heraus, an deren Ende sich ein Enterhacken befand. Als sie sie abfeuerte, schoss der Hacken mit einem Seil am Ende heraus. Nadia durchtrennte das Seil und band des Ende um das Geländer des Balkons, auf dem sie stand. Am Seil hangelte sie sich ihren Weg bis zum Hauptcomputer heran und hangelte sich dann genau darüber herunter.
Hängend hackte sich die Agentin in das System, suchte nach den Dateien, die Formel betreffend und wurde nach ein paar Minuten fündig. Als sie nach der Tasche an ihrer schwarzen Weste griff, verlor Nadia fast das Gleichgewicht und schaffte es den Halt wieder zu finden, kurz bevor ihre Füße den Boden berührten. Schweiß rann ihr über die Stirn und in die Augen, den sie versuchte aus heraus zu blinzeln.

Endlich fand die Agentin was sie aus der Tasche hatte holen wollen: Einen USB-Stick, eine Art Minifestplatte, auf den sich die Dateien aus dem Computer kopieren ließ. Die Übertragung dauerte einige Sekunden und Nadia atmete erleichtert auf als die Arbeit getan war, steckte den Stick dorthin zurück wo sie ihn herausgenommen war, schaltete den Computer aus und hangelte sich zurück zum Balkon, wo sie ihre Spuren verwischte und dann das Gebäude verließ.

„Da ist sie! Es geht los!“ sagte Weiss als er Nadia aus dem Gebäude kommen sah, holte sich seine Waffe, die er entsicherte und nickte den übrigen Mitgliedern des Teams zu. „Vergesst nicht, es muss echt aussehen. Basis, wir holen jetzt das Paket ab.“
„Verstanden, Retriever. Sehen sie sich vor“ gab Irina über ihr Headset durch.
Eric nickte, obwohl Irina das gar nicht sehen konnte und gab seinen Männern in dem Moment das Signal zum Einschreiten als Nadia durch den Zaun schlüpfte.

Von allen Seiten kreisten sie die Agentin mit gezogenen Waffen ein und erteilten ihr lautstark den Befehl in den Van zu steigen.
Die Schwarzhaarige hob beide Hände und tat nickend wie ihr geheißen. Weiss schob die Seitentür des Wagens zu und rauschte in hohem Tempo ab.

In Moskau entspannten sich die Minen. Irina und Jack nahmen seufzend ihre Headsets ab und tauschten einen erleichterten Blick.
„Okay. Es ist geschafft. Jetzt können wir bloß noch hoffen, dass Katya die Geschichte glaubt. Wenn sie es tut, tut’s der Covenant auch“ seufzte der Agent, der über Monitor die Operation überwacht hatte.

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Paris, Frankreich

„Ich habe dich schon erwartet und war besorgt, dass du es vielleicht nicht geschafft hast.“ Sloane sah von seinem Essen nicht auf, während er sprach. Die Person, die zu ihm an den Tisch getreten war, hingegen, warf den USB-Stick achtlos auf den Tisch vor ihm.
„Ich habe Eric gefälschte Daten gegeben. Das hier sind die Echten und wenn Sydney, Mom und Eric davon erfahren sollten, werden sie mir nie wieder vertrauen. Ich hoffe du bist zufrieden!“ Den letzten Satz sagte Nadia mit einem schnippischen, giftigen Unterton und war nicht überrascht, dass Sloane auf ihre Worte hin keine Reaktion zeigte.

Eine Weile herrschte Eisestille zwischen Vater und Tochter, dann ergriff Arvin das Wort: „Auch wenn du es mir nicht glaubst, ich tue das Alles nur für dich.“
Da die Agentin der Lügen und Ausreden ihres Vaters überdrüssig wurde verließ sie das Restaurant ohne sich von ihm zu verabschieden. Außerdem war sie noch mit ihrer Mutter verabredet.

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Kashmir

Nadia und Irina standen vor einem Gebäude, das total zerstört war und von dem nur noch Ruinen übrig waren. Die Schwarzhaarige runzelte die Stirn und fragte sich was sie hier wollten, wandte ihren Blick dann ihrer Mutter zu, die, so schien es, ihren Blick nicht von den Ruinen abwenden konnte.
Als ihre Mutter sich auch nach ein paar Minuten nicht regte oder etwas sagte, sprach Nadia sie an: „Mom, was machen wir hier?“
Nur langsam wandte Irina ihren Blick ab und sah ihre Tochter an. Überrascht erkannte Nadia, dass Tränen in ihren Augen schimmerten. Doch statt einer Erklärung wie die Argentinierin es erwartete, antwortete die ehemalige KGB-Agentin nur: „Lass uns reingehen.“

Es war staubig und ein entsetzlicher Gestank schlug den beiden Frauen entgegen als sie durch die Trümmer hindurch gingen. Nadia sah Gitterstäbe, die sich durch das Feuer schwarz gefärbt hatten und ganz verbogen waren.
Auf Irina hingegen strömten allerhand Erinnerungen ein, während sie mit ihrer Tochter durch die Trümmer ging. Hauptsächlich erinnerte sie sich daran wie sie hier mit Jack und Sydney nach Kernwaffen gesucht hatte, aber auch an ihre Zeit als Gefangene des KGB.

Die Russin spürte Nadias Blicke in ihrem Nacken und beschloss, dass es nun an der Zeit war sie aufzuklären. Sie verdiente es zu erfahren woher sie kam. Dass sie ohne Familie aufwachsen musste und die meiste Zeit ihrer Teenagerzeit und Kindheit auf sich gestellt gewesen war, war auch so schon schlimm genug und löste ein unerträglich schlechtes Gewissen in Irina aus. Sie wollte die Verfehlungen ihrer Vergangenheit, die sie besonders an Jack, Sydney und Nadia gemacht hatte wieder gutmachen.
Die jüngere ihrer beiden Töchter darüber aufzuklären woher sie kam war schon ein Anfang und würde mit etwas Glück sie und Nadia näher zusammen bringen.
„Nadia?“ Die ehemalige KGB-Agentin stellte sich Nadia gegenüber, ließ ihren Blick noch einmal durch das Gewölbe streifen und fügte hinzu: „zu Zeiten des Kalten Krieges, als ich noch für den KGB gearbeitet habe, war das hier ein Gefängnis, in dem der KGB mögliche Verräter verhört hat. Ich verbrachte hier viele Monate in Einzelhaft. Hier wurdest du geboren, mein Schatz.“

Der schwarzhaarigen Agentin standen Tränen in den Augen. Gänsehaut überzog ihre Arme und Beine.
Sie befanden sich also an dem Ort, an dem sie geboren worden war. Jahrelang hatte sie sich mit den verschiedensten Fragen herum gequält, hatte sich gefragt wie ihre Mutter wohl aussehen mochte, wo sie geboren worden war und wem sie ähnlicher sah: Ihrer Mutter oder ihrem Vater.

An dem Ort zu stehen, wo sie zur Welt gekommen war, zeigte ihr wie wenig sie über sich wusste, wie wenig sie trotz der Zeit, die sie schon mit Irina und Sydney verbracht hatte über ihre Familie wusste.
„Ich kann mich erinnern….“ Nadia schluckte und rollte mit den Augen um die Tränen zu unterdrücken, die ihr unwillkürlich über die Wangen liefen und brauchte eine Weile um die Fassung wieder zu finden. „Eine Frau, die sich im Waisenhaus um mich gekümmert hat, fragte mich nach meinem Geburtsdatum. Ich war die Einzige, die nicht wusste wann sie Geburtstag hatte also suchten die Betreuer einen Geburtstag für mich aus. Den Tag, an dem ich bei ihnen abgeben worden war.“ Auch Irina liefen Tränen herunter und obwohl sie wusste was ihre Tochter gleich sagen würde, unterbrach sie sie nicht. „Mom…“ Nadias Stimme zitterte als sie sich an die ehemalige KGB-Agentin direkt wandte. „wann bin ich geboren?“

Die Russin musste nicht lange über eine Antwort nachdenken. Sie erinnerte sich noch so gut an den Tag als wäre es gestern gewesen. „Es war eine ziemlich regnerische Nacht.“ Sie lächelte ein wenig als sie sich erinnerte und erzählte: „Es schien fast als wolltest du gar nicht rauskommen. Ich lag bereits 10 Stunden in den Wehen. Du warst eben immer schon ein wenig stur. Schon damals. Es war der 19. Juni 1982.“
Aus einem Impuls heraus machte Nadia einige Schritte auf ihre Mutter zu und ließ sich von ihr in die Arme nehmen. Dabei weinte sie nicht nur, weil sie endlich eine Art Gewissheit bekommen hatte, sondern auch weil sie wusste, dass sie ihr nie wieder so nahe sein würde wie jetzt, wenn erst die Wahrheit über den Mord an Kingsley herauskommen würde. Einen Mord, den sie vertuscht hatte und gar nicht wusste warum sie es ihnen nicht einfach sagen konnte.

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Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Eve am 22. August 2005, 06:10:09
WOW! :daumen: :daumen:
Das ist die absolut BESTE Fanfic, die ich jemals gelesen habe. Kompliment. Du bist wirklich gut, Steffi. Was sag ich gut, GENIAL.

Wie kriegst du das hin? Ich meine, hast du vorher schon eine Vorstellung davon, wie es ausgeht oder schreibst du einfach darauf los?

Es ist nämlich wirklich so, als würde man sich die Serie im Fernsehen ansehen. Man kann sich alles bildlich vorstellen.

P.S.: Ich liebe Nadia. ;) Ich bin schon so gespannt, wie es mir ihr weitergeht *nervöszitter*


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Maya am 22. August 2005, 10:35:03
Hey Steffi !!

Klasse Update. Also ich finde ja, Nadia sollte jetzt grad die Chance nutzen und ihrer Mutter alles sagen... Irina würde ihr schon nicht den Kopf abreisen...eher im Gegenteil... aber naja, das wäre wohl zu einfach, was  ::)

Ich find Sark richtig gut hier  8)  (das hab ich eben nicht wirklich laut gesagt, oder :heilig:   shame on me)

Keep going that good stuff...

PS: was bedeutet das: S.W.E.G.M.A      (bin neugierig)


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Black Thunder am 22. August 2005, 23:36:53
Wieder mal ein spitzen Teil besonders die Szene in Kaschmir hat mir gut gefallen, :daumen: ich hab fast geheult weil ich es mir so gut vorstellen konnte. Schreib bitte schnell weiter ich möchte so gern wissen ob es bei Nadia klick gemacht hat und sie mit Irina redet oder ob Irina und Jack ihren Plan B benutzen müssen.


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 23. August 2005, 18:31:59
Also erstmal vielen lieben Dank für das tolle Feedback!  :grouphug: Ihr animiert mich ja richtig zum Weiterschreiben.  :daumen:

Am meisten freut es mich, dass euch die Kaschmir-Szene so gut gefallen hat. Ich hatte schon Angst, dass ich zu schnulzig rüberkomme.

@Eve
Ich habe die ganze Storyline schon im Kopf....Naja nicht gerade das Ende, aber ich weiß so ziemlich genau wohin die Charaktere bei mir steuern sollen und welche Umstände welchen Charakter wie verändern (Gott was für ein Satz!  ;D Ich hoffe du weißt was ich meine).

@Maya
Das sag ich dir per PM.  :P

Zum Schluss noch ein kleiner "Appetitanreger" für das nächste Kapitel. Hier ein kleiner Spoiler:

Achtung Spoiler: Im nächsten Kapitel wird es eine Menge Flashbacks geben. Da das Kapitel "Mother and Daughter" heißen wird, gibt's viele Flashbacks in Irinas Vergangenheit mit Jack und Sydney in ihrer Zeit als Laura Bristow. Aber auch in der Gegenwart gibts jede Menge Action und der Handlungsplot wird weitergeführt.  



Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Weißer Wolf am 26. August 2005, 23:33:58
Wie fies von dir Steffi, jetzt kann ich es gar nicht mehr abwarten bis du weiter schreibst.
Aber deine Story gefällt mir echt gut  :daumen: vorallem wenn es um Irina geht und wie sie sich gegenüber ihrer Familie verhält.
Beeil dich bitte mit weiter schreiben.


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 27. August 2005, 08:03:02
Dankeschön, Weißer Wolf! Es freut mich, dass es dir gefallen hat. Wenn du Familiengeschichten gern hast, dann kann ich dir das nächste Kapitel sehr empfehlen, denn es gibt wieder jede Menge Familiengeschichten und ja auch Familienstreit.  ;D


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: THE DARK am 27. August 2005, 20:34:05
Oh oh kaum bin ich wieder da muss ich sehen das sich einen ganze menge getan hat du warst ja echt fleisig Steffi  so bald ich alles gelesen haben schreib ich wieder.


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Honeycreeper1 am 05. September 2005, 14:07:23
So, jetzt bin ich auch endlich zum Lesen gekommen.
Bleibt nur eines zu sagen: Richtig genial!!!!  :D
Vor allem Nadias "Kampf" mit sich selbst finde ich toll und super geschrieben...man fiebert richtig mit und sieht dabei alle Szenen im Kopf ablaufen.  Toll!!! :applau:


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: lena-irina-jonna am 06. September 2005, 17:27:40
  :o OOOOOOOOOOOOOOhhhhhhhh!! Nadia sag`s ihr doch einfach!!!  :-\  *heul*
Hoffentlich müssen Jack und Irina bei Nadia nicht mit einer Untersuchung oder so oder vielleicht mit Wahrheitsdings (Ihr wisst schon was ich meine  ;) ) nachhhelfen, damit sie endlich redet. Sie reitet sich ja immer mehr rein.  :(
Wieder ein super guter Teil  :daumen:!!! Schreib schnell weiter.  :D
LG  :bussi:
lena




Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 06. September 2005, 20:45:10
Ach ihr seid so lieb!  :grouphug: :bussi:@all

So tolles Feedback! Und ich kann euch versprechen, dass es bald weitergeht.  :)


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 11. September 2005, 15:22:42
Es gibt Nachschub!  ;D Viel Spaß beim Lesen. Ich würde mich wie immer über Feedback sehr freuen.

10. Mother and Daughter

Moskau,
Russland



Drei Koffer standen in dem ohnehin schon kleinen Büro herum, so dass Irina jedes Mal darüber steigen musste, wenn sie auf und abging. Dabei wechselte sie jedes Mal mit dem Telefonhörer in ihrer Hand vom rechten zum linken Ohr.
„Mister Devlin bitte. Sagen sie ihm, dass Irina Derevko am Apparat ist.“ Ein Knacken in der Leitung war zu hören, dann Stimmen und schließlich meldete sich Ben Devlin am Telefon.

 „Gut. Sie haben die Nachricht erhalten, die ich ihnen durch Jack übermitteln ließ“ freute er sich, während Irina seine Freundlichkeit überraschte. Immerhin galt sie offiziell noch als Feindin der USA. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass sich durch die gute Kooperation mit der CIA in Sachen Covenant etwas geändert hatte.
„Ich möchte nicht unhöflich erscheinen, Mister Devlin, aber ich würde zu gern wissen was das soll? Dass sie mich nach Langley bestellen. Ich dachte ihre Vorgesetzten würden mir nach wie vor misstrauen.“ Sofort legte sich ein misstrauischer Unterton in Irinas Stimme.

Wieder begann sie über die Koffer hinweg zu steigen und wechselte mit dem Hörer auf die andere Seite. Nervosität passte eigentlich nicht zu Irina Derevko, aber irgendwie war es ihr nicht ganz geheuer zu den Menschen zu fahren, die sie immer noch als Feind betrachteten. Abgesehen davon hatte Jack ihr ja gar nichts erzählt, außer, dass die CIA, die ranghöchsten Offiziere in Langley, etwas mit ihr besprechen wollten. Was wenn, das nun eine Falle war?
Diesen Gedanken verwarf Irina schnell wieder. Ohne sie waren Sydney und Nadia in Russland aufgeschmissen und Langley schienen ihre besten Agentinnen sehr am Herzen zu liegen, sonst wären sie nicht auf den Deal mit ihr eingegangen und hätten Sydney und Nadia sofort ins Zeugenschutzprogramm aufgenommen.

„Menschen können sich irren. Die Angelegenheit, die wir mit ihnen besprechen wollen, ist sehr dringend und ich muss sie bitten das vorerst noch geheim zu halten“ antwortete Devlin.
Die ehemalige KGB-Agentin runzelte die Stirn. „Gut das dürfte leicht sein, denn weder Jack noch einer ihrer Mitarbeiter hat mir etwas gesagt.“ Stille. Dann seufzte Irina und fügte hinzu: „Mein Flug geht in zwei Stunden.“
„Ich werde dafür sorgen, dass sie erwartet werden. Bis dann.“ Damit legte der CIA-Direktor auf, wie auch Irina. Nachdenklich auf der Unterlippe kauend setzte sie sich an ihren Schreibtisch, lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und dachte nach.

Da klopfte es an der Tür, die kurz darauf aufging. Sydney steckte ihren Kopf herein und grinste verlegen. Sofort wurden Irinas angespannte Gesichtszüge weicher und verwandelten sich in ein freundliches Lächeln. „Stör’ ich?“ fragte die CIA-Agentin ihre Mutter.  
Die ehemalige KGB-Agentin schüttelte vehement mit dem Kopf. „Aber nein, Sydney. Komm doch rein.“ Sydney schloss die Tür hinter sich und hielt kurz inne als ihr die Koffer auffielen.
Während sie sich setzte blieb ihr Blick an den Koffern haften,  und wechselte zu Irina als sie beschloss ihre Mutter direkt darauf anzusprechen: „Verreist du?“
„Es ist kein Urlaub, falls du das meinst. Hat dein Vater dir noch nichts erzählt?“ Die CIA-Agentin verneinte kopfschüttelnd. „Ich fahre für ein paar Tage nach Langley.“ Irina erinnerte sich, dass sie ihren Pass noch gar nicht eingesteckt hatte und stand auf, ging um ihre Tochter herum, stieg über die Koffer und holte ihn aus der ersten Schublade der Kommode, die an der Wand stand, die sich hinter Sydney befand. „Eine Besprechung.“ Fügte sie hinzu als sie wieder um den Tisch herum kam und sich setzte.
Die braunhaarige, jüngere Frau runzelte die Stirn. „Mom, gibt es Ärger?“
Der besorgte Unterton in der Stimme ihrer Tochter ließ Irina schmunzeln. „Nein, nein. Ich denke nicht. Ich kann nicht darüber reden, abgesehen davon, wissen weder dein Vater noch ich worum es überhaupt geht.“ Sydney schien noch immer nicht überzeugt. „Es wird schon alles gut gehen, Sydney. Solange ich weg bin hat dein Vater hier die Operationsleitung und in ein paar Tagen bin ich wieder da. Womöglich habe ich dann zur Abwechslung mal gute Neuigkeiten.“

Die Braunhaarige hatte zwar immer noch ein komisches Gefühl dabei, ihre Mutter in die Höhle des Löwen gehen zu lassen, sagte sich aber, dass ihre Mutter ohnehin viel zu schlau für die CIA-Agenten, Forensiker und Strategen in Langley war.
Dieser Gedanke ließ die Agentin grinsen und so stand sie auf und umarmte ihre Mutter. „Komm bald zurück, ja?“
„Werde ich. Und du sieh zu, dass du dich aus allen Schwierigkeiten raus hältst, okay?“
Sydney schienen diese Worte zu kränken, denn sie verzog ein wenig das Gesicht, wie ihre Mutter feststellte nachdem sie sich von ihr gelöst hatte. „Wann habe ich mich je in Schwierigkeiten begeben?“
Auch wenn die ehemalige KGB-Agentin nicht die Absicht hatte eine schmerzhafte Erinnerung in ihrer Tochter heraufzubeschwören, sprach Irina den Namen aus, mit dem ihre Tochter die schmerzhaftesten Erinnerungen in Verbindung brachte. „Scott Bailey.“  Es folgte die Reaktion, die Irina schon erahnt hatte. Ein dunkler Schatten fegte über Sydneys Gesicht.
„Das ist lange her“ murmelte sie. Ein peinlich berührter Moment der Stille entstand, der durch erneutes Klopfen an der Tür durchbrochen wurde. Diesmal steckte Jack den Kopf zur Tür herein.
„Irina bist du soweit? Der Wagen, der dich zu deiner Maschine bringt, steht schon bereit,“ wandte er sich an seine Frau nachdem er Sydney mit einem freundlichen Lächeln begrüßt hatte.
„Ja. Sydney, würdest du deinen Vater und mich entschuldigen? Wir müssen noch eine Sache besprechen bevor ich abreise“ wandte sich die ehemalige KGB-Agentin zuerst an ihren Mann, dann an ihre Tochter.
„Natürlich. Gute Reise und komm bald zurück“ umarmte die Brünette ihre Mutter noch einmal, die antwortete Sydney solle Nadia von ihr grüßen und ihr ausrichten wie sehr sie es bedauere, sich nicht persönlich von ihr verabschieden zu können. Das Treffen sei zu kurzfristig anberaumt worden. Sydney verschwand durch die Tür mit dem Versprechen, dies zu tun.

Nachdem Sydney draußen war, trat Jack näher an seine Frau heran. „Mach dir um Nadia bitte keine Sorgen. Ich habe ein paar Agenten damit beauftragt, sie im Auge zu behalten.“ Die Russin schien erleichtert. Ihr Körper sackte ein wenig in sich zusammen.
„Gut. Wir waren zwar zusammen im Kaschmir, aber wirklich gebracht hat es leider nichts.“ Gänsehaut überkam Irina, wenn sie an letzte Woche zurück dachte als sie mit Nadia deren Geburtsort besucht hatte.
Obgleich sie von Nadia nicht herausbekommen hatte, was sie ihr verschwieg, hatte Irina doch den Eindruck, dass sie und Nadia sich ein wenig näher gekommen waren. Und das war doch schon etwas! Es war ein erster Schritt, ihre Tochter, die sie erst nach 23 Jahren wieder gefunden hatte, besser kennen zu lernen. Die ehemalige KGB-Agentin hatte nicht die Absicht sie aus irgendwelchen Gründen wieder zu verlieren.  

 „Ich kümmere mich darum“ versicherte Jack noch einmal und schenkte seiner Frau ein warmes Lächeln, das sie erwiderte, sich ihm entgegen streckte und sanft küsste. Wie automatisch fuhren Jacks Hände durch ihr glänzendes braunes Haar.
Nach ein paar Minuten des Küssens ließen sie wieder voneinander ab. „Du solltest fahren, Irina. Die Maschine wartet nicht ewig“ sagte Sydneys Vater mit einem Lächeln.

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Zürich,
Schweiz


Unter dem Vorwand sich mit einem Informanten zu treffen, hatte sich Nadia auf den Weg in die Schweiz gemacht. In Wahrheit hatte ihre Reise den Zweck sich mit Sloane zu treffen.

Die Schwarzhaarige saß in seinem Büro und wartete auf die Ankunft ihres Vaters, sah auf die Uhr. Sie war eine halbe Stunde zu früh dran.
Die Agentin riskierte einen Blick Richtung Tür und nachdem sie sich sicher war, dass niemand sie beobachtete, ging sie hinüber zu dem Schreibtisch ihres Vaters, holte den Laptop, von dem sie wusste, dass er in der obersten Schublade war, und loggte sich mithilfe des Entschlüsselungsgeräts, das sie aus dem Büro der technischen Abteilung von Irinas Organisation geklaut hatte, ein.
Alle paar Minuten warf sie nervöse Blicke Richtung Tür. Ihr Vater konnte jeden Moment auftauchen und sie hoffte, dass sie das finden würde wonach sie suchte bevor er sie beim spionieren erwischte.
Endlich war die Schwarzhaarige im System. Zielgerichtet öffnete sie einen Ordner und warf einen Blick in die Unterlagen über die Formel, die sie für ihren Vater beschafft hatte.



Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 11. September 2005, 15:24:39
Nadias Blick gefror. Während sie die Seiten überflog, begriff sie, dass Sloane die Formel nicht benötigte um eine biologische oder chemische Waffe herzustellen, sondern sich mit dessen Hilfe eine von Rambaldi gezeichnete Skizze, die mit einer speziellen Tinte gezeichnet worden war, sichtbar machen ließ. Die Skizze befand sich nicht unter den Dateien, aber Nadia fand durch durchlesen der Datei heraus, dass ihr Vater sie in einem Safe in einer italienischen Bank aufbewahrte.
Die Argentinierin lehnte sich zurück, klappte den Laptop schnell zu als sie Schritte näher kommen hörte und nahm genau in dem Moment wieder vor dem Schreibtisch Platz als ihr Vater das Büro betrat, gefolgt von Sark.

„Schön, dass du kommen konntest. Gab es Ärger in Russland?“ Arvin küsste seine Tochter auf die Stirn, worauf diese unangenehm berührt seinem Blick auswich.
„Sydney fängt langsam an misstrauisch zu werden. Ich weiß nicht, wie lange das Versteckspiel noch gut geht“ antwortete sie und bemühte sich gar nicht erst darum, ihre Sorge vor ihrem Vater zu verbergen.

Sloane überlegte was er aufmunterndes sagen konnte, ihm fiel aber nichts ein, das seiner Tochter die Sorge wegen Sydney genommen hätte und so entschied er sich, nicht näher auf das Gesagte einzugehen. „Nun zu dem Grund weshalb ich dich hergebeten habe. Ich bin nahe dran aufzudecken was Rambaldis Endspiel ist. Wie ich es vermutet habe, handelt es sich dabei um das Große, diese Macht, die du, und ich nehme an auch Sydney, spüren. Die Welt wird sich verändern und nichts wird mehr so sein wie es einmal war.“
Nadia merkte gar nicht, dass sie nervös an ihrer Unterlippe kaute und dass sie inzwischen blutete, so angespannt war sie. „Weißt du schon was es genau ist?“
Sloane und Sark wechselten einen ernsten Blick, dann seufzte der ehemalige Leiter von SD-6 und lehnte sich mit ineinander gefalteten Händen, die weiterhin auf dem Tisch ruhten, zurück. Er war frustriert, bemerkte die Agentin sofort. „Nein. Alles was wir wissen, ist, dass es einen Umbruch geben wird. Das ist das Wort, das Rambaldi in seinen Schriften benutzte. Wir wissen sonst nur wann es passieren soll: Noch dieses Jahr.“

Ein dunkler Schatten legte sich über Nadias Gesicht. Vielleicht war es doch falsch gewesen, ihrem Vater die Formel zu geben. Es war gut möglich, dass er versuchen würde, Rambaldis Vision in die Tat umzusetzen und er es war, der versuchte diesen Umbruch voranzutreiben.
Ich muss es Mom und Sydney sagen! Ich muss sie warnen, auch wenn das heißt sie zu verlieren!, dachte sie.
Das sich Hin- und Hergerissenfühlen zerrte so stark an Nadias Nerven, dass ihr plötzlich unheimlich schlecht wurde. „Und weshalb bin ich hier?“ hakte sie nach als ihr Vater dem Gesagten nichts mehr hinzufügte und sie merkte, dass er das von selbst nicht mehr tun würde.

Nun ergriff Sark das Wort für seinen Chef. „Wir sind dabei die uralten Texte zu entschlüsseln. Rambaldi hat seinen eigenen Code benutzt und den Schlüssel wie man diesen Code knacken kann hat der Covenant. Bei dem Teil des Textes geht es um die Sphäre des Lebens, soviel wissen wir, aber um mehr zu erfahren brauchen wir den Codeschlüssel.“
Die Schwarzhaarige runzelte die Stirn als ihr einfiel was Sydney ihr vor einiger Zeit mal erzählt hatte. Damals war es auch um eine von Rambaldis Prophezeiungen gegangen, in der die Auserwählte erwähnt worden war.
Ja, jetzt fiel es ihr wieder ein! „Sydney hat mir aber erzählt, dass sie vor ein paar Jahren schon mal Rambaldis Codeschlüssel geholt hat und zwar aus dem Vatikan.“

Sloane lächelte milde und setzte zu einer Erklärung an. „In späteren Jahren seines Lebens begann Rambaldi einen anderen Codeschlüssel zu verwenden. Wahrscheinlich wollte er nicht, dass seine Prophezeiung über die Auserwählte und sein Endspiel zusammen ans Licht kommen.“
Nadia schüttelte mit dem Kopf. Sie wusste, dass bei Rambaldi alles möglich war, aber das war völlig unlogisch. Wozu sollte er sich solche Mühe machen? Noch dazu wo Sydney als Auserwählte angeblich seine Werke voran bringen sollte?
Sloane schien zu wissen was seine Tochter beschäftigte und fuhr fort zu erklären: „Ich weiß was du jetzt denkst. Sydney als Auserwählte soll diejenige sein, die seine Werke voranbringt, aber wie wir inzwischen wissen gibt es auch den Passagier. Das bist du. Laut Rambaldis Texten und dem was wir bisher wissen, werden du und Sydney gegeneinander kämpfen, wobei niemand weiß wer von den Schwestern auf welcher Seite stehen wird.“

Der Schwarzhaarigen traten Tränen in die Augen. War es möglich, dass es schon bald geschehen würde? Dass sie und ihre Schwester sich in einem Kampf auf Leben und Tot gegenüber stehen würden? Und auf welcher Seite würde sie – Nadia – dann stehen? Alle Zeichen schienen im Moment darauf hinzudeuten, dass sie auf der Seite der Bösen kämpfen würde, wenn es soweit war. Zumindest fühlte sich die Agentin im Moment alles andere als zu den Guten zugehörig nach dem Mord an Kingsley.

„Du und Sydney seid für übermorgen zu Katya zum Essen eingeladen. Das ist die Gelegenheit.“ Nadia zuckte zusammen als Sloanes Stimme sie aus ihren Gedanken riss.
 „Katya nimmt ihren Laptop immer mit nach Hause. Während des Essens wird Sark dich auf dem Handy anrufen. Du entschuldigst dich, stehst auf, gehst in Katyas Büro, das sich am Ende des Flurs auf der rechten Seite befindet und übermittelst die Daten auf unseren Server.“
Auch wenn Nadia nicht wohl dabei war, ihrem Vater zu helfen, und sie das Gefühl hatte, dass er ihr etwas verschwieg, sagte sie ihre Hilfe zu. Vielleicht deshalb, weil sie hoffte so mehr über Rambaldis Endspiel und ihre Rolle darin zu erfahren.

Als die Agentin das Gebäude verließ, bemerkte sie nicht den schwarzen Mercedes, der auf der gegenüberliegenden Straßenseite parkte. Darin saßen zwei Agenten. Einer von ihnen machte mit seiner Kamera, die den Objektiven ähnlich war, die Paparazzis benutzten, Fotos davon wie Nadia das Gebäude verließ. Sein Kollege wählte inzwischen eine Nummer auf seinem Handy.
„Mister Bristow?....Ja wir sind ihr gefolgt, wie sie es wollten.“ Ein paar Momente Stille. „Ja, wir haben Fotos gemacht. Wir verfolgen sie weiter.“

„Sobald sie wieder in Russland ist, brechen sie die Observation ab. Ich will nicht, dass Sydney oder Nadia etwas davon mitbekommen. Bringen sie mir die Fotos, wenn Nadia zurück ist.“ Ohne auf eine Antwort zu warten, legte Jack auf und starrte seufzend aus dem Fenster. Um Irinas und Sydneys Willen hatte er sich gewünscht, seine Frau hätte sich getäuscht. Vielleicht war es aber auch nichts, vielleicht gab es für Nadias Verhalten eine ganz einfache und logische Erklärung. Jack beschloss Irina und Sydney erst zu informieren, wenn er wusste was Nadia vorhatte und weshalb sie in Zürich gewesen war.

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Weihnachten 1975

Es klingelte an der Tür. Laura war gerade dabei Sydney zu stillen und bat deshalb Jack, die Tür für sie zu öffnen.
Sein Weg führte den jungen Agenten vorbei an seiner Frau und dem Baby, das seit es geboren war, Jacks ganzer Stolz war. Er freute sich jeden Tag gemeinsam mit seiner Frau aufzuwachen, die denselben Glanz in den Augen hatte wie er, jedes Mal wenn sie ihre Tochter in ihren Armen wiegte.
„Keine Sorge, Schatz. Ich mach schon auf“ lächelte Jack, küsste Laura auf den Mund ehe er dem Klingeln, das nun schon zum zweiten Mal zu hören war, folgte.

„Fröhliche Weihnachten, Jack!“ lächelte ihm Arvin Sloane entgegen, der mit Emily in der Tür stand und überaus fröhlich wirkte. Auch Jack freute sich ihn zu sehen. Seit der Geburt von Sydney hatten sie wenig Zeit für privates gehabt. Es schien fast als bestünde für die beiden alte Freunde das Leben nur noch aus Arbeit und nach Hause kommen.
„Dir auch frohe Weihnachten, Arvin.“ Der Agent umarmte zuerst seinen Freund und wandte sich dann an dessen Frau. „Emily. Du siehst wie immer bezaubernd aus.“

Sie kicherte und erwiderte: „Und du bist immer noch der gleiche Charmeur. Wo ist denn Laura?“
Kaum hatte sie diese Frage gestellt, erschien Jacks Frau in der Tür, durch die Arvin und Emily endlich herein gekommen waren. Auf dem Arm trug sie noch immer Sydney, die strahlte als sie Arvin und Emily erblickte. Sie war zwar erst wenige Monate alt, aber zeigte ihrem Gegenüber anhand ihrer Gesichtszüge schon deutlich, wen sie mochte und wen nicht.
„Ah! Das ist ja Laura und die bezaubernde, kleine Sydney.“ Als Arvin sich Mutter und Tochter näherte, schien es, als wolle Sydney von ihm auf den Arm genommen werden.
 „Du willst sie doch sicher halten, Arvin. Dann kann ich den Tisch decken.“
Sloanes Augen leuchteten als er von Laura das Baby in Empfang nahm und wiegte es eine Weile in seinen Armen. Sydney genoss das so sehr, dass sie sofort einschlief. Laura und Jack beobachteten liebevoll wie ihr bester Freund mit ihrer gemeinsamen Tochter umging.


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Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 11. September 2005, 15:25:54

Gegenwart

Ein eisiger Wind empfing Irina als sie aus dem Flugzeug stieg und amerikanischen Boden betrat.
Sie war ein paar Meter von Langley entfernt gelandet. Ein in schwarz gekleideter Mann begleitete sie zu einer Limousine. Irina war überrascht und versuchte gar nicht dies zu verbergen. Eine Limousine?! War dieser Kerl sicher, dass er die Richtige vom Flughafen abholte oder hatte die CIA vergessen, dass sie eine Terroristin eingeladen hatten, nach Langley zu kommen?! Nicht, dass Irina sich über diese Art des Transports beschwert hätte, es kam ihr nur sehr merkwürdig vor.

Zuerst die merkwürdige Einladung, die Devlin gemacht hatte ohne Jack oder Irina selbst näher über den Grund für das Treffen zu informieren, dann dieser Empfang.
„Mrs. Derevko, ich bin George. Ihr Fahrer. Ich bringe sie zu ihrem Hotel. Ihre Besprechung mit den Leitern aller CIA-Abteilungen ist auf morgen früh, 9:00 Uhr angesetzt worden“ stellte sich der Mann in Schwarz vor.
Die ehemalige KGB-Agentin zog eine Augenbraue nach oben und folgte George schließlich zögerlich, blieb weiterhin misstrauisch und war auf alles gefasst.

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Zürich, Schweiz

Nachdem Nadia das Büro verlassen hatte, wandte sich Sark an seinen Boss. „Sie haben ihr nicht die ganze Wahrheit gesagt“ stellte er mit Blick auf die Tür, durch die Nadia verschwunden war, fest.
„Das stimmt“ nickte Sloane, sah sich nicht in der Veranlassung ihm die Gründe dafür zu erklären. Nadia war noch nicht soweit es zu erfahren. Er musste behutsam vorgehen, wenn er nicht riskieren wollte, dass das schlechte Gewissen sie übermannte und alles Sydney, Irina und Jack erzählte. Im Moment hatte er noch die Hoffnung, dass sie durch den Mord an Kingsley, den sie dann zwangsläufig auch würde beichten müssen, abgeschreckt war zu ihnen zu gehen.

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Russland, Moskau


Sanfte Gitarrenmusik klang aus den Boxen der Stereoanlage als Katya die Kerzen auf dem Esstisch anzündete und die Dekoration begutachtete. Die Servietten und auch die Kerzen waren in Pastellrosa gehalten; Katyas Lieblingsfarbe. Edles Silberbesteck lag neben den noch leeren, weißen Porzellantellern.
Die Covenant-Agentin seufzte zufrieden und hoffte auf einen gelungenen Abend mit ihren Nichten. Vielleicht war das die Chance, auf die sie gewartet hatte um nach Nadia auch Sydney auf ihre Seite zu bringen. Da Katya bei ihr aufgrund von Projekt Weihnachten keine Gehirnwäsche durchführen konnte, musste sie andere Mittel und Wege finden, ihre ältere Nichte von ihrem Ziel zu überzeugen, was angesichts von Sydneys angeborener Sturheit ein hartes Stück Arbeit werden würde.

Katya lächelte und ließ ihren Blick gedankenverloren über den Tisch schweifen. Nadia hatte Irinas Temperament und Einstellung geerbt, doch Sydney hatte die Sturheit von ihrer Mutter mitbekommen. Die Zwei konnten Irina als ihre Mutter wirklich nicht verleugnen: Weder von der Ähnlichkeit, noch von ihren jeweiligen Persönlichkeiten.

Es klingelte. Katyas Strahlen wurde größer und schnellen Schrittes öffnete sie die Tür um Sydney und Nadia einzulassen. Sydney wirkte dabei so als wünschte sie sich überall hin, nur nicht an einen gemeinsamen Essenstisch mit ihrer Tante.
„Um eines mal klarzustellen: Ich bin nur hier, weil ich Nadia nicht alleine gehen lassen wollte“ zischte die CIA-Agentin ihr ins Ohr, während Nadia ihren Mantel ablegte.
Die Covenant-Agentin lächelte. „Natürlich. Du bist nur hier, um deine Schwester zu beschützen. Was sonst?“ Beide wechselten ernste Blicke, nur um sofort in falsches Grinsen auszubrechen als Nadia sich ihnen näherte und fragte, ob sie sich setzen und zu essen anfangen konnten.
„Ich hole den Wein“ verkündete Katya und bedeutete ihren Nichten sich schon mal zu setzen.

„Mir ist nicht wohl dabei, Nadia. Ich wünschte, du hättest diese Einladung nicht angenommen“ murmelte Sydney ihrer Schwester zu als sie mit ihr allein war.
„Wir müssen den Schein wahren, Sydney. Und es hätte sicher keinen guten Eindruck gemacht, abzulehnen. Zumal wir dafür keinen plausiblen Grund hätten nennen können“ erwiderte Nadia mit zusammengebissenen Zähnen und gesenkter Stimme, damit Katya, die wenige Minuten danach mit einer Rotweinflasche in der Hand zurückkehrte, sie nicht hörte.

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Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 11. September 2005, 15:27:49
Langley, Virginia

Neugierig darauf, was die führenden Damen und Herren von der CIA mit ihr zu bereden hatten wartete Irina in einem großen Besprechungsraum darauf, dass diese eintraten. Zwei silberne Thermoskannen, aus denen es nach frischem Kaffee duftete, standen zusammen mit Keksen, Milch und Zucker inmitten des braunen, rechteckigen und langen Besprechungstisches. Eine an jedem Ende des Tisches.
Die ehemalige KGB-Agentin nahm sich eine der Porzellantassen, die auf einem weißen Wägelchen neben dem Konferenztisch stand und schenkte sich eine Tasse ein. Wie üblich schwarz, ohne Milch und ohne Zucker.

Während Irina auf ihre Gesprächspartner wartete, überlegte sie weiterhin fieberhaft was der Grund war. Sie würden nicht versuchen sie von ihren Töchtern fern zu halten. Das würde Irina nicht zulassen. Von den vielen Fehlern, die Irina in ihrer Zeit beim KGB begangen hatte, war Sydney und Nadia aufzugeben, für sie der Größte. Sie würde die Beiden nicht mehr aufgeben und ganz egal in welchen Schwierigkeiten Nadia steckte, was immer mit ihr los war, Irina wusste, dass sie sie brauchen würde und dass sie das tun würde, was sie schon vor 23 Jahren hätte tun sollen: Für Nadia eine Mutter sein.
Genauso wie sie für Sydney bis zu ihrem sechsten Lebensjahr immer da gewesen war und auch jetzt alles tat um mit ihr wieder ins Reine zu kommen. Selbst wenn ihre Beziehung sich jetzt einigermaßen normalisiert hatte, würde die Beziehung zwischen ihr und Sydney, sowie zu Nadia immer ein Drahtseilakt sein. Jeden Moment konnte das dünne Eis, auf dem sich Irina bei ihren Töchtern bewegte, zerbrechen und sie musste von vorne anfangen sich ihr Vertrauen wieder zu verdienen.

Doch diesmal würde Irina anders vorgehen: Sydneys, Nadias und auch Jacks Vertrauen wieder zu verlieren und die Beziehungen zu ihnen zu gefährden, kam für sie nicht in Frage. Von nun an wollte sie alles tun um ihre Familie zusammen zu bringen und zu halten.
Irinas Gesichtsausdruck verdüsterte sich. Allerdings musste sie dazu erst Arvin Sloane daran hindern, sich Nadias Vertrauen zu erschleichen. Nadia sah die Gefahr vielleicht nicht, weil sie seine Tochter war, aber Irina würde wachsam sein und würde Arvin klar machen, dass er auch wenn er Nadias Vater war, diese Rechte in ihren Augen nie haben würde.

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Sommer 1977

„Mommy, nicht umziehen. Haus… ist schön!“ sagte Sydney und war schon wieder kurz davor zu weinen. Ihre Augen hatten sich mit Tränen gefüllt und sie drückte den Teddy in ihrer Hand fest an den Oberkörper. Es brach Laura das Herz sie so zu sehen. Auch sie konnte nicht verstehen wieso sie nicht noch länger hier wohnen bleiben konnten.
Jack hatte ihr zwar erklärt, dass die CIA ihn nach Los Angeles versetzen wollte und es für das woran er gerade arbeitete, außerordentlich wichtig war, nach LA zu gehen. Andererseits gab es hier viele Mädchen in Sydneys Alter, mit denen ihre Tochter sehr gern gespielt hatte, so dass es eine Weile dauern konnte bis Sydney Los Angeles wirklich als ihre neue Heimatstadt akzeptiert hatte.

Laura kniete sich zu dem Mädchen herunter und versuchte ein aufmunterndes Lächeln, das von ihrer Tochter aber nicht erwidert wurde. „Sydney, wir haben doch darüber gesprochen, weißt du noch?“ Das Mädchen schniefte und sah seine Mutter enttäuscht an. Fast so als fühle sie sich von ihr verraten.
„Hier bleiben…. Sarah pielen“ weinte Sydney und die Tränen, die ihr nun über die Wangen liefen waren nun größer als zuvor.
„Ach, mein Schatz“ machte Laura mitfühlend und schloss Sydney in ihre Arme, die den Kopf in der Schulter ihrer Mutter vergrub und herzzerreißend weinte.
In diesem Moment kam Jack herein und sah versteinerten Blickes wie seine Frau versuchte ihre tot traurige Tochter zu trösten. Über Sydneys Schulter hinweg trafen sich Jacks und Lauras Blicke.

Schließlich ging der Agent zu ihnen hinüber und kniete sich hin, berührte Sydney an der Schulter, so dass sie sich zu ihm umdrehte. „Daddy, hier bleiben!“ sagte sie erneut und Jack musste ein wenig schmunzeln, obwohl es ihn traurig machte, dass seiner Tochter der Abschied so schwer fiel.
 Mit ihren zwei Jahren konnte sie natürlich noch keine richtigen Sätze sprechen. Manche Wörter waren ihr noch zu schwer, so dass sie sie nicht richtig aussprach. Trotzdem war ihr Wortschatz für eine Zweijährige schon beachtlich.
„Mein Schatz, ich verspreche dir, dass es dir in Los Angeles genauso gut gefallen wird wie hier. Weißt du was ich gesehen habe als ich unser neues Zuhause angeschaut habe?“ fragte Jack während er seine Tochter auf sein Knie setzte. Diese war nun neugierig geworden und musterte ihren Vater erwartungsvoll und als er nichts hinzufügte, schüttelte sie schüchtern mit dem Kopf, während Laura die Beiden beobachtete und hoffte, dass es ihrem Mann gelang Sydney ein wenig aufzuheitern. „Ich war in einem Park, in dem es ein Karussell gibt.“

Und wirklich! Es schien zu funktionieren, denn das Gesicht des Mädchens begann plötzlich sich aufzuhellen. „lussell?“ fragte sie in ihrer kindlichen, hohen Stimme.
Jack nickte. „Sogar mit Pferden. Also was sagst du? Wollen wir hinfahren und Los Angeles mal eine Chance geben? Vielleicht gefällt es dir ja.“
Nun hatte Sydney endlich wieder das Lächeln auf den Lippen, das Jack und Laura so sehr liebten. Immer noch ein wenig traurig, aber fröhlicher als zuvor stimmte sie zu, sich zumindest das Karussell mal anzusehen. „Gut, mein Schatz. Jetzt hol noch schnell deine andere Puppe und dann bringt dich Mommy ins Auto, okay? Ich fahre den Wagen schon mal vor.“ sagte Jack mit liebevollem Lächeln.

Das Mädchen gab ihm einen Kuss auf die Wange und rannte in ihr inzwischen leeres Kinderzimmer, in dem nur noch ihre Puppe lag, die sie unbedingt in ihrem Auto auf dem Rücksitz haben wollte, statt in einem der Umzugskartons.
„Ich weiß nicht wie du das immer fertig bekommst“ lächelte Laura, die sich mit Jack wieder hinstellte und ganz beeindruckt davon schien wie er mit Sydney umgegangen war.
„Ich bin eben ein toller Vater“ antwortete dieser schelmisch grinsend.
Laura legte ihre Arme um seinen Hals und sagte: „Nein. Du bist der beste Vater und ich bin froh, dass du der Vater meiner Tochter bist. Ich liebe dich.“
„Ich liebe dich auch!“ antwortete der Agent und hauchte seiner Frau einen zarten Kuss auf die Lippen.


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Gegenwart

Endlich öffnete sich die schwere Tür und fünf Anzugträger kamen herein, wie Irina erstaunt feststellte. Eine richtige Versammlung, ging es ihr durch den Kopf.
Zwei der Männer erkannte die Russin sofort: Ben Devlin und den stellvertretenden Direktor Kendall. Mit beiden hatte die ehemalige KGB-Agentin schon zu tun gehabt und während Devlin ihr freundlich zu nickte, beschränkte sich Kendall auf einen finsteren Blick in ihre Richtung, was Irina aber nur noch mehr amüsierte und so verzog sie die Mundwinkel zu einem amüsierten Grinsen.
„Guten Morgen, Mrs. Derevko. Tut uns leid, dass sie warten mussten. Wir hatten noch einige Details zu klären“ räusperte Devlin sich, während die Russin Gelächter unterdrücken musste. Nie hätte sie sich träumen lassen, dass CIA-Direktor Devlin sich bei ihr für irgendwas entschuldigen würde, was sie auch nicht verlangte nachdem sie ein gutes Dutzend CIA-Agenten ermordet hatte.
Devlin blickte einmal nach rechts und nach links, wandte sich dann wieder Irina zu und fügte hinzu: „Mister Kendall, hier neben mir, brauche ich ihnen wohl nicht mehr vorzustellen. Zu meiner Rechten hätten wir hier Sergej Nikolov, Boian Markotschov und Nicolai Aleksej. Sie arbeiten für die russische SVR und kooperieren mit uns.“ Devlin zögerte und sah sich um Hilfe heischend um.

Den Mann, den er als Sergej Nikolov vorgestellt hatte, übernahm schließlich für den CIA-Direktor: „Wir möchten ihnen ein Angebot machen und hoffen, dass sie es annehmen werden nachdem wir es ihnen erläutert haben.“
Nun machte sich Irina keine Mühe mehr, ihre Erheiterung vor den Herren zu verbergen. Sie lehnte sich demonstrativ in ihrem Stuhl zurück, faltete die Hände ineinander und musterte die versammelten Agenten bevor sie etwas erwiderte. „Wieso kommen sie ausgerechnet zu mir?“
„Weil sie ein gewisses Potenzial haben, Mrs. Derevko. Es geht um ein bestimmtes Problem, und gerade auf diesem Gebiet gelten sie weltweit als größte Expertin“ antwortete Kendall mit auf der Tischplatte abgestützten Ellbogen.
Irina musste es nicht erst hören um zu wissen worum es ging, dennoch fügte Devlin erklärende Worte hinzu während Kendall und die drei russischen Agenten sich Kaffee einschenkten. „Es geht um Milo Rambaldi.“

Die ehemalige KGB-Agentin war zwar neugierig geworden, besaß aber Erfahrung genug um sich nicht leichtfertig auf einen Deal einzulassen. Schon gar nicht mit der CIA und wenn sie gar nichts davon hatte. „Wieso sollte ich ihnen helfen? Vor ein paar Jahren noch wollten sie mich exekutieren lassen“ sagte Irina schließlich und musterte die Agenten nacheinander.

„Weil in diesem Deal für jeden von uns etwas drin ist“ antwortete Markotschov, der seinen Blick von Irina ab- und dem Kaffee zugewandt hatte, den er umrührte.
Jetzt konnte die Russin ihre Neugier nicht mehr verbergen. Angespannt rutschte sie in ihrem Stuhl ein wenig nach vorn, unterstrich ihr Interesse mit nach vorne gebeugtem Körper. Statt der Begründung noch etwas hinzuzufügen, holte Devlin eine Akte aus dem Koffer und schob sie Irina zu, die sofort anfing die Seiten zu überfliegen. Als sie wieder aufsah, antwortete sie: „Ich bin ganz Ohr!“

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Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 11. September 2005, 15:30:16
Moskau,
Russland


„Also? Ihr seid so still“ bemerkte Katya munter und nippte an ihrem Rotwein, während sie ihre Nichten nacheinander musterte.
Diese wechselten zuerst einen Blick, dann wandte sich Sydney an Katya. „Was soll das eigentlich werden?“ Ihr Ton war hart; ihre Mine ebenfalls.
Die Covenant-Agentin setzte überrascht das Glas ab und musterte ihre Nichte. Nadia beobachtete mit wachsendem Unbehagen die Szene zwischen ihrer Tante und ihrer Schwester.
„Was meinst du, Sydney? Darf eine Tante ihre Nichten nicht zu einem gemütlichen Abend nach Hause einladen?“ fragte Katya und gestattete sich ein amüsiertes Grinsen in Sydneys Richtung, die nun mit vor der Brust verschränkten Armen da saß. Es war nicht zu übersehen, dass sie kurz davor war, auf Angriff überzugehen und auch ihr Verhalten sprach dafür, dass sie Lust hatte, zu streiten.

„Nicht, wenn diese Tante eine Derevko ist!“ erwiderte die braunhaarige Agentin kühl.
„Sydney….“ wollte Nadia die Situation entschärfen, doch Katya setzte schon zu einer Erwiderung an, klang dabei aber nicht weniger freundlich als zuvor. „Ich verstehe deine Skepsis, aber heute Abend will ich lediglich etwas Zeit mit meinen zwei Lieblingsnichten verbringen.“
„Wir sind deine beiden einzigen Nichten, Tante Katya!“ erinnerte Sydney sie und spuckte dabei das Wort „Tante“ förmlich aus.
Nadia war froh, das familiäre Geplänkel zu unterbrechen als ihr Handy klingelte. Wenn sie Sark auch sonst nicht sonderlich leiden konnte, war sie ihm jetzt dankbar für die Unterbrechung.
Es funktionierte auch! Die beiden Streithähne waren still und Nadia nahm den Anruf entgegen. „Hallo?“
„Ich bin’s“ antwortete Julian ruhig.
„Sark. Entschuldigt mich.“ Damit stand Nadia auf und verließ das Esszimmer. Kaum, dass sie sich sicher war, außer Hörweite zu sein, wandte sie sich erneut an Sark. „Ich gehe jetzt in Katyas Büro.“
„Viel Glück, Nadia.“ Die schwarzhaarige Agentin sparte sich eine Erwiderung auf Sarks Worte und legte stattdessen wortlos auf. In Katyas Büro begann sie, hektisch nach dem Laptop zu suchen. Es erschien ihr wie eine Ewigkeit bis sie ihn endlich gefunden hatte.

 Je länger sie brauchte, desto größer war die Gefahr, von Katya oder Sydney entdeckt zu werden.

Der schwarze Laptop befand sich in Katyas Aktentasche. Vorsichtig zog die Agentin ihn heraus, schaltete ihn an und hackte sich in das System.  Sie fand eine Datei, die aus mysteriösen Worten bestand.
Eine Person, in Konkurrenz zur Auserwählten stehend, kann das Puzzle zusammensetzen. Sie ist meine Verbindung in diese Welt.

Nadia wollte weiterklicken, doch als sie weiter scrollte bemerkte sie, dass sie richtig war. Das Ende der Welt, es ist wirklich nah. Willst du den Text entschlüsseln, benutze folgende Formel:

Des Weiteren war eine Kette von Zahlen zu sehen. Nadia öffnete ein zweites Fenster, mit dem man die Optionen für einen Datentransfer einstellen konnte.
Plötzlich hörte sie Schritte näher kommen und war zunächst wie erstarrt. Dann, die Stimme war sehr nah, war Katya zu hören. „Nadia?“ Ihre Tante konnte jeden Augenblick herein kommen. Nervös murmelnd trieb die Agentin den Computer zur Eile an. „Nadia wo steckst du?“
Katya kam genau in den Moment in das Zimmer als Nadia den Laptop wieder in der Aktentasche hatte verschwinden lassen. Sie hatte es gerade noch geschafft, die Daten an ihren Vater zu übermitteln.
 „Alles in Ordnung?“ wollte ihre Tante wissen.
„Ja, das war Sark. Er hat von Informationen erzählt und gesagt, dass er mich morgen sprechen will.“ Als wolle sie beweisen, dass sie tatsächlich mit Sark telefoniert habe, hielt die Schwarzhaarige das Handy in die Höhe und kehrte mit Katya ins Esszimmer zurück.
„Was wollte Sark denn?“ wollte Sydney wissen.
„Ach, nicht so wichtig.“ Nadia versuchte ein Lächeln und war sich sicher, dass ihre Schwester noch misstrauischer geworden war. Sie mied den Blick von Sydney in dem sie sich scheinbar hoch konzentriert ihrem Essen widmete.
Der Rest des Abendessens verlief schweigend.

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Nun schon zum bestimmt hundertsten Mal betrachtete Jack die Fotos, die der Agent von Nadia gemacht hatte. Warum war er überhaupt überrascht? Nadia war die Tochter von Arvin Sloane und Irina Derevko! Was konnte man da anders erwarten, als das sie Geheimnisse hatte. Das wäre an und für sich auch nicht weiter schlimm gewesen. Was Jack Sorgen machte, war, inwieweit Nadias Geheimnis Sydney schaden konnte.
Und selbst wenn er sich gezwungen sehen würde, seine Tochter zu beschützen, war Nadia noch immer die Tochter von Irina, das hieß, dass er nicht einfach einen Plan durchführen konnte um Nadia davon abzuhalten, seiner Tochter zu schaden.

Der Agent ging an die Minibar und schenkte sich ein Glas Whiskey ein. Er nahm einen kräftigen Schluck und schloss die Augen. Ein guter Whiskey, sehr stark. Jack ließ seinen Blick durch den dunklen Raum – Irinas Appartement – schweifen. Er mochte es von Dunkelheit umgeben zu sein. In der Dunkelheit ließ es sich am Leichtesten nachdenken.
Nun mach dir nicht so viele Sorgen um Sydney!, dachte er und nahm wieder einen kräftigen Schluck, der ihn schon ein wenig die Wirkung des Alkohols spüren ließ. Vielleicht gab es ja auch nichts worüber er sich Sorgen machen musste. Wer weiß? Möglicherweise hatte Nadia eine ganz logische Antwort auf die offenen Fragen.

Trotzdem war es immer noch Arvin Sloane, zu dem sie gegangen war. Und welchen Grund hatte sie, es vor ihrer Mutter und ihrer Schwester zu verheimlichen?
Nun ja der Grund für Nadias Verschwiegenheit gegenüber Sydney war schnell klar: Sloane war der Mann, der ihr Danny und Francie genommen hatte. Noch immer hasste sie ihn für seine Taten und Jack konnte sie durchaus verstehen. Aber wenigstens Irina hätte Nadia sich anvertrauen können, auch wenn Jack wusste, dass sie alles andere als begeistert davon sein würde, dass ihre Tochter den Kontakt zu Sloane suchte.
Der Agent wusste, dass seine Frau immer ob der Möglichkeit wusste, dass Nadia anfangen würde sich danach zu sehnen, ihren Vater näher kennen zu lernen. Jack musste grinsen. Die Situation war ähnlich wie damals als Irina sich der CIA gestellt hatte. Heute verstand er, dass Sydney einfach zu ihr gehen musste. Hätte sie nicht versucht ihre Mutter kennen zu lernen, wäre sie sicher irgendwann daran zu Grunde gegangen, dessen war Jack sich heute sicher und froh, dass sie nicht auf ihn gehört hatte.
Was wenn es Nadia genauso ging? Es musste ja nicht gleich eine böse Absicht hinter ihren heimlichen Treffen mit ihrem Vater stecken.



Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 11. September 2005, 15:30:38
Jack wurde durch das Klingeln seines Handys von seinen Gedanken abgelenkt. Er runzelte die Stirn, starrte auf den Apparat, dann auf die Uhr und überlegte, ob er rangehen sollte. Schließlich entschied er sich dafür und schaltete die kleine Stehlampe neben der Couch an, auf der er saß, ehe er den Anruf beantwortete. „Hallo?“
„Hallo, Jack, ich bin’s“ sagte eine weiche Stimme.
Die angespannten Gesichtszüge des Agenten wurden sofort weicher als er bemerkte, dass die Stimme seiner Frau gehörte. „Hallo, Irina. Wie ist es in Virginia?“
Ihr Mann hätte sicher gegrinst, wenn er das vor Ablehnung verzerrte Gesicht seiner Frau gesehen hätte. „Ich habe mich mit Kendall und Devlin getroffen. Drei SVR-Agenten waren auch dabei.“
Jack setzte sich auf. Irina hatte nun seine gesamte Aufmerksamkeit. Es überraschte ihn, dass Devlin die SVR-Agenten ihm gegenüber verschwiegen hatte. Nervös wechselte er mit dem Hörer ans linke Ohr und stand auf, um in der Wohnung wie ein Tiger im Käfig, auf und ab zu laufen. „Dass SVR-Agenten bei dieser Besprechung anwesend sein werden, muss Devlin wohl vergessen haben mir mitzuteilen.“
Irina war überrascht. Schließlich hatte ihr Mann bei der CIA so was wie den Status eines Senior Agent. Vielleicht war es doch nicht so gut gewesen, ein Gespräch über das Treffen anzufangen, aber angesichts der Tatsache, dass das Ergebnis dieser Unterhaltung auch ihn betreffen würde, hielt Irina es für wichtig ihm gegenüber offen zu sein.

„Devlin hat dir nichts erzählt?“ fragte die ehemalige KGB-Agentin überrascht und erhielt von Jack, das von ihr erwartete „Nein“ zur Antwort. „Sie bieten mir die Leitung einer eigenen Task Force an, Jack“ ließ Irina schließlich die Bombe platzen. Der CIA-Agent war im ersten Moment zu verblüfft, um etwas darauf zu erwidern. Sein Schweigen dauerte so lange, dass Irina unsicher fragte, ob er noch dran war.
„Ja, Irina, ich bin noch dran. Entschuldige. Das ist nur“ Jack suchte nach einem geeigneten Worten und brachte schließlich ein „überraschend“ heraus.
„Ja für mich auch. Diese neue Task Force Einheit soll sich DSC nennen. Departement of Special Cases und sich hauptsächlich mit den Prophezeiungen von Rambaldi und vor allem deren Verhinderung beschäftigen. Das DSC wird finanziert von der SVR und der CIA, wir unterstehen beiden Geheimdiensten aber nicht. Es ist lediglich ein gemeinsames Finanzprojekt, wenn du so willst“ erklärte die ehemalige KGB-Agentin.
„Moment mal: Wir?“ fragte Jack und hatte plötzlich das Gefühl, sich wieder setzen zu müssen. Das ging alles ein wenig schnell und es gab tausend Fragen, die ihm durch den Kopf gingen. So viele, dass er gar nicht wusste bei welcher er anfangen sollte.

Jetzt lächelte Irina und antwortete: „Ja, wir. Ich soll das DSC leiten und die CIA möchte dich als meinen Stellvertreter einsetzen. Es gibt strenge Regeln und einen Vertrag zwischen SVR, CIA und mir.“
Noch immer war Jack skeptisch. Wieso ging ausgerechnet die CIA plötzlich auf einen Deal mit Irina Derevko ein, noch dazu einen so riskanten, bei dem sie viele Möglichkeiten hatte, die CIA zu hintergehen? „Das klingt als hättest du bereits angenommen.“ Der CIA-Agent versuchte beiläufig zu klingen und nahm wieder einen Schluck von seinem Whiskey.
„Das hab ich“ gestand Irina. Stille. Beide hingen ihren Gedanken nach. Irina konnte Jacks Skepsis verstehen, aber angesichts der Informationen, die die CIA über eine der Prophezeiungen von Rambaldi erhalten hatte, war sie bereit gewesen zuzustimmen. Sie hoffte, dass ihr Mann sie trotz seiner Skepsis unterstützen würde. „Ich habe vor, Sydney und Nadia ins Boot zu holen“ fügte sie zögernd hinzu, um vor ihrem Mann gleich alle Karten auf den Tisch zu legen.
Nadia. Jack überlegte ernsthaft, ob er Irina vor den Fotos erzählen sollte. Wenn sie vorhatte, ein Team aufzustellen, dem Nadia beitreten sollte, sollte sie solch ein wichtiges Detail dann nicht wissen? Der Agent schüttelte mit dem Kopf als wolle er diesen Gedanken wieder verwerfen und entschied, seine Frau damit zu konfrontieren, wenn sie wieder in Russland war. Es gab jetzt genügend andere Dinge, die sie entscheiden musste.

„Egal welche Entscheidung du triffst, Irina. Ich werde sie mittragen.“ Jack machte eine Pause, dann fügte er eine Frage hinzu: „Wann kommst du zurück?“
„In ein paar Tagen. Ich muss jetzt auch Schluss machen. Es gibt noch eine Menge Vereinbarungen, die ich durchsehen und unterschreiben muss. Sag den Mädchen, dass ich sie liebe.“
Jack lächelte milde. „Mach ich. Pass auf dich auf. Ich liebe dich.“
„Ich liebe dich auch.“ Damit legte Irina auf. Jack schaltete die Lampe wieder aus, und starrte erneut in die Dunkelheit.

++++++++++

Zwei Tage später

In freudiger Erwartung, ihre Familie wieder zu sehen, kehrte Irina voll bepackt mit ihren Koffern, ins Büro zurück. Breiten Grinsens sah sie Jack am Fenster stehen, der sich erst zu ihre umdrehte als sie zaghaft gegen die Tür klopfte.
Offenkundig freute er sich genauso sie wieder zu sehen, wie sie, denn er empfing seine Frau mit einem innigen Kuss. Trotzdem merkte Irina, dass etwas nicht stimmte und löste sich abrupt von ihm. „Jack, was ist los?“ fragte sie todernst.
Der Agent seufzte und wich ihrem Blick aus. „Ich bin ein Agent, der bestens darauf geschult ist, seine Emotionen zu unterdrücken, aber du bist der einzige Mensch auf der Welt, dem ich nichts vormachen kann.“
Sie lächelte milde und zuckte mit den Schultern. „Nur eines meiner vielen Talente.“ Ihr kleiner Witz verfehlte seine Wirkung nicht: Jack musste grinsen, obwohl er sich hin- und hergerissen fühlte zwischen dem was er eigentlich vorgehabt hatte zutun, was wahrscheinlich das Richtige war, und dem was er dachte besser wäre zu tun: Erstmal abzuwarten und herauszufinden weshalb Nadia sich mit Sloane getroffen hatte. Schließlich wollte er keine Lawine lostreten, wenn es vielleicht schlimmer war als es den Anschein hatte.

Trotzdem, wusste Jack, würde sein schlechtes Gewissen ihm keine Ruhe lassen, wenn er Irina verschwieg was er wusste und so ging er zum Schreibtisch und holte einen braunen Umschlag aus der Schublade, den er Irina reichte. Sie runzelte die Stirn und betrachtete zuerst den Umschlag, dann ihren Mann.
„Wie vereinbart ließ ich Nadia beobachten. Deine Agenten sind ihr bis nach Zürich gefolgt“ erklärte dieser, während seine Frau neugierig den Umschlag öffnete und die Fotos herausholte, die ihre Tochter beim Verlassen eines Gebäudes zeigten. „Das Gebäude, das sie verlässt wurde unter einem Decknamen gemietet. Ich habe alles überprüfen lassen und den Angestellten, die in diesem Gebäude arbeiten, Fotos gezeigt, die bestätigen was ich schon vermutet habe als ich die Fotos das erste Mal sah.“ Irina sah von den Fotos auf und direkt in Jacks versteinertes Gesicht, das sich veränderte und plötzlich so etwas wie ehrliches Bedauern erkennen ließ. „Irina, Nadia hat sich mit Sloane getroffen und es uns verschwiegen.“
Die ehemalige KGB-Agentin konnte es nicht glauben, nicht mal jetzt, da sie es von ihrem Mann gehört hatte.
Sie wollte es nicht glauben und sich einzureden, dass es nichts gab worüber sie sich Sorgen machen müsste, war lächerlich. Natürlich war die Situation ernst, wieso hätte Nadia ihr sonst die Treffen mit Sloane verschweigen sollen?

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Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: lena-irina-jonna am 12. September 2005, 13:16:33
Haha!!! Ich bin die erste.  ;D
Nadia scheint sich langsam zu besinnen, oder? Die Idee dass Irina eine eigene Task Force leiten darf und Jack "nur" ihr Stellvertreter ist find ich gut. Hoffentlich bringt das keinen Ärger.  ;)
Wieder ein superguter Teil.  :daumen:
LG  :bussi:
lena

Aber ich würde zu gerne mal wissen Steffi, wofür eigentlich das S.W.E.G.M.A. unter deinem Avartar steht. ???


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 12. September 2005, 19:11:19
Danke für das Feedback, Lena!  :bussi: Schön, dass es dir gefallen hat. Ich wollte diesmal vorallem Irina hervorheben, weil sie in den anderen Kapiteln immer ein wenig zu kurz gekommen ist, finde ich.

Zu Irina als Leiterin des DSC mal ein paar Spoiler: Achtung Spoiler: Zum einen wird sich die Dynamik zwischen Irina und ihren Töchtern ein wenig verändern dadurch, dass sie deren Chefin werden soll. Zum anderen beschert uns die DSC zwei neue Hauptcharas.... . Zu Nadia spoiler ich diesmal nicht. Lasst euch überraschen.  :P


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Maya am 13. September 2005, 10:39:27
Hallo Steffi

Das war jetzt mal ein etwas ruhigeres Update... aber gut

Frag mich was Nadia tun wird, wenn sie mit den Treffen mit Sloane konfrontiert wird.

Die Flashbacks waren schön...

Was deine Spoiler angeht, bin ích sehr gespannt.

Gruß


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 16. September 2005, 22:28:58
Vielen Dank für dein Feedback, Maya! Es freut mich, dass dir das Kapitel gefallen hat.  :bussi: Achtung Spoiler: Im nächsten Teil geht's auch wieder mehr zur Sache.   ;D


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Honeycreeper1 am 17. September 2005, 12:28:15
Ich kann nur immer und immer wieder dasselbe sagen:

TOLLE FORTSETZUNG! Wahnsinn, wie super du das machst!!!  :applau:


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Black Thunder am 25. September 2005, 18:00:05
Echt wieder ein super Teil.
Bin jetzt erst dazu gekommen es zu lesen. Nadia tut mir leid, Irina ist bestimmt nicht begeistert über das Treffen mit Sloane. Dabei lief es gerade so gut zwischen den beiden. Auch die Rückblenden fand ich gut, mehr davon.
Hast echt Talent Steffi. :D

Mfg
Black Thunder


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 25. September 2005, 18:40:17
Danke, Honeycreeper und Black Thunder für das Feedback. Es freut mich, dass euch das Kapitel gefallen hat.  :) :grouphug:


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 01. Oktober 2005, 11:42:31
So endlich gibt es ein neues Kapitel, das zwei, drei Seiten länger geworden ist als sonst. Und Warnung: Diesmal wird's traurig. Allen, die mir immer so fleißig Feedback schreiben, einen lieben Dank!  :grouphug: Ich weiß nicht, ob ich ohne euch weiterschreiben würde.

Der Songtext im Kapitel stammt von Michelle Branch und heißt "Goodbye to you".

11. Head of the Covenant

Moskau,
Russland


Schon auf dem Weg zu Irinas Organisation hatte Nadia ein schlechtes Gefühl gehabt. Dies schien sich zu bestätigen, denn als die Agentin den Besprechungsraum betrat, fand sie ihre Familie, sowie Vaughn und Weiss sitzend und mit versteinerten Minen vor. Sydney saß mit dem Rücken ihr zugewandt in der Mitte des Raumes.
Nadia bereiteten die Blicke der Gruppe Bauchschmerzen. Jacks und Erics Blicke waren so voller Kälte und hart. Das hatte sie nicht erwartet. „Was sollen die langen Gesichter, Leute?“ fragte sie in die Runde und versuchter heiter zu klingen, was ihr aber nicht gelang angesichts der Reaktion der Angesprochenen.

Statt ihr zu antworten, stand Sydney auf und stellte ihren Stuhl geräuschvoll noch weiter in die Mitte des Raumes, so dass Nadia sich auf ihren Platz setzen konnte, was diese dann auch tat. Sydney hingegen zog es vor zu stehen, ging hinüber zum Tisch und kehrte mit einem braunen Umschlag in der Hand zu ihrer Schwester zurück und reichte ihn ihr. Enttäuschung sprach aus ihren Augen und Nadia glaubte auch eine Spur von Verletztheit in dem Blick ihrer großen Schwester auszumachen. Was zum Teufel war hier eigentlich los?!
Die Antwort erhielt die Schwarzhaarige als sie den Umschlag öffnete und die Fotos sah, die sie beim Verlassen von Sloanes Büro zeigten. Tränen traten Nadia in die Augen als sie realisierte, dass alle es wussten.

„Ich.. Sydney….“ versuchte sie sich an ihre Schwester zu wenden, die neben Weiss am Verletztesten wirkte. Sydney verschränkte die Arme vor ihrer Brust und wartete darauf, dass Nadia sich erklärte und hoffte insgeheim, dass die Situation nicht die war, nach der es augenscheinlich aussah. Feststand, dass Nadia sie alle belogen hatte. Was Sydney weitaus mehr beschäftigte war die Frage nach dem Grund. Und sie hatte fast Angst davor, ihn zu erfahren, vermutete sie doch, dass das nichts gutes sein konnte.
„Warum hast du uns angelogen?!“ zischte die CIA-Agentin ihrer Schwester zu. In Nadias Kopf rasten die Gedanken, suchten nach einem Weg sich am besten zu erklären. Ihr hilfesuchender Blick glitt zu ihrer Mutter, die sich dezent im Hintergrund hielt und gespannt auf eine Erklärung wartete.
Als Nadia nicht antwortete, stellte Sydney die zweite Frage, die sie sich stellte seit ihre Mutter ihr die Fotos gezeigt hatte: „Warum bist du heimlich zu Sloane gegangen?!“ Wieder keine Antwort, seitens der Argentinierin. „Nadia, ich hab dich was gefragt!“ sagte Sydney und machte einen Schritt auf ihre Schwester zu. Weiss und Jack erhoben sich von ihren Plätzen, bereit, Sydney davon abzuhalten, ihre Schwester zu schlagen.

„Weil ich etwas getan habe, mit dem ich nicht zu euch kommen konnte. Oder zumindest dachte ich das“ sagte Nadia leise und erntete überraschte und fragende Blicke. Bevor sie den Mut verlor, alles zu beichten, beschloss die Agentin schnell weiterzumachen. „Es war vor ein paar Wochen. Der Covenant hatte das Vertrauen zu mir verloren und verlangte einen Loyalitätsbeweis von mir. Katya hat mich also damit beauftragt den amerikanischen Botschafter zu töten. Robert Kingsley. Als Beweis für meine Tat sollte ich ihr seinen Kopf bringen.“ Irina, Jack, Sydney, Weiss und Vaughn wirkten fassungslos angesichts dieses Geständnisses, aber weitaus fassungsloser als über das Geständnis selbst waren sie darüber, dass Nadia es tatsächlich getan hatte.
Als die Schwarzhaarige mit ihrer Erzählung fortfuhr, zitterte ihre Stimme und die Tränen rannen ihr unkontrolliert über die Wangen. „I-Ich wusste nicht was ich tun sollte. Ihr hattet damals weitaus größere Probleme, also wollte ich euch damit nicht belasten. Sark ist dann zu mir gekommen und hat mir gesagt, dass mein Vater mir seine Hilfe anbietet. Zuerst war ich skeptisch, aber dann habe ich Kingsley getötet und ich hatte Angst davor wie ihr reagieren könntet, wenn ihr es raus findet. Also bin ich schließlich doch zu ihm gegangen und hab ihn um Hilfe gebeten. Er hat die Überwachungsbänder manipuliert, so dass ich nicht als Mörderin entlarvt werden konnte.“ Nadia verstummte und sah zu Boden, wagte es nicht den Anderen in die Augen zu sehen.

Sydneys Gesichtsausdruck war während Nadias Erzählung noch viel härter geworden, aber auch sehr viel verletzter. Am meisten traf das Geständnis aber Weiss, den viele Fragen quälten. Die wohl wichtigste für ihn war, ob ihre Liebe zu ihm vielleicht nicht stark genug war, um ihm so etwas anzuvertrauen. Hatte sie überhaupt je Vertrauen zu ihm gehabt? War ihre Liebe auch nur eine Lüge gewesen?
Plötzlich hielt er es nicht mehr in dem Raum aus, hatte das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen. „Ich muss hier raus! Ich kann nicht…“ Er machte sich gar nicht mal mehr die Mühe seinen Satz zu vollenden und stürmte hinaus. Nadia, die aufgesehen hatte, stand auf, drehte sich zur Tür und rief „Eric!“ Doch aufhalten konnte ihn das nicht.
„Setz dich sofort hin! Wir waren noch nicht fertig“ schnappte Sydney in einem bedrohlichem Tonfall.
„Sydney, lass es.“ Überrascht davon, dass Irina sich zum ersten Mal seit Konfrontationsbeginn einschaltete und bei ihren Worten sogar aufgestanden war, wandte sich die Braunhaarige zu ihrer Mutter um.
„Du kannst sie nicht in Schutz nehmen nach allen was sie mir…was sie uns allen angetan hat. Sie hat uns belogen!“ Damit wandte sich die Agentin wieder ihrer Schwester zu. „Dabei sollte sie doch eigentlich wissen, dass es in unserem Leben schon genug Lügen gibt.“
„Ich will sie nicht in Schutz nehmen“ wandte sich Irina harten Gesichtsausdrucks zuerst an Sydney, die sie ansah, dann an Nadia. Und während die Blicke der ehemaligen KGB-Agentin und ihrer jüngeren Tochter sich traten, fällte Irina eine Entscheidung. Ohne den Blick von Nadia abzuwenden, sagte sie: „Ich wäre jetzt gern mit Nadia allein. Geht bitte.“
„Aber, Mom…“ protestierte Sydney, doch Irina schnitt ihr das Wort ab: „Bitte, Sydney. Geht. Alle.“

Jack, Sydney und Vaughn kamen seufzend dieser Aufforderung nach. Jack schloss als Letzter hinter sich die Tür, jedoch nicht ohne seiner Frau noch einen langen Blick zuzuwerfen. Diese nickte ihm aufmunternd zu, woraufhin der Agent die Tür endgültig schloss.
 „Setz dich an den Tisch.“ Es war vielmehr ein Befehl von Irina als eine freundlich gemeinte Bitte. Nadia war verunsichert, weil sie nicht wusste was sie erwarten würde, kam der Aufforderung aber schließlich doch nach, auch wenn ihr dabei unbehaglich zumute war. Die Agentin nahm nur zwei Stühle von ihrer Mutter entfernt Platz und wich ihrem bohrenden Blick aus, der so schien als würde Irina versuchen herauszufinden was in ihrer jüngeren Tochter vorging.
Eine Weile herrschte Stille zwischen den beiden Frauen, solange bis Irina sie durchbrach. „Sag mir was ich mit dir machen soll.“ Diese Worte brachten Nadia dazu verwirrt aufzusehen. „Ich kann dich nicht schlagen oder einsperren. Also was soll ich machen? Sag’s mir.“ Die Schwarzhaarige schien auf diese Frage keine Antwort zu wissen und senkte deshalb ihren Blick schnell wieder. „Also, Nadia, ich wüsste zu gern was in deinem Kopf vorgeht. Warum bist du nicht zu mir gekommen? Verdammt noch mal, ich bin deine Mutter! Es ist meine Aufgabe für dich da zu sein, wenn ich das schon die letzten 23 Jahre versäumt habe, dann wenigstens jetzt!!“ Nadia war überrascht, um nicht zu sagen schockiert von diesem Gefühlsausbruch ihrer Mutter. Gerade oft kam das nämlich nicht vor.

Schließlich brachte sie doch einen leisen Ton heraus. „Es tut mir leid.“
Die ehemalige KGB-Agentin wirkte überrascht, ihre Gesichtszüge wurden weicher. „Soll ich dir was sagen? Das glaube ich dir sogar.“
„Dann.“ Begann Nadia vorsichtig. „bist du nicht wütend?“
„Ich bin verletzt, das ist was anderes als wütend, aber es kommt Wut schon sehr nahe“ bemerkte Irina nüchtern.

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Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 01. Oktober 2005, 11:43:49
Mit ein paar schnellen Schritten holte Vaughn seine Verlobte ein und berührte sie sanft an der Schulter, um sie so dazu zu bringen, sich zu ihm umzudrehen. „Hey. Alles in Ordnung?“ fragte er besorgt als er in Sydneys tränenverschmiertes Gesicht sah.
„Nein. Vaughn, gar nichts ist in Ordnung!! Ich dachte die ganzen Lügen und Zweifel hätten ein Ende jetzt nachdem meine Eltern wieder zusammen sind, sogar zusammenarbeiten und wir uns endlich gefunden haben! Ich bin zum ersten Mal richtig glücklich, doch dann….“ Sydney schüttelte mit dem Kopf um den Heulkrampf zu unterdrücken, der sich anbahnte. Michael sparte sich eine Erwiderung und schloss die Agentin sanft in seine Arme.

Während sie ihren Kopf in seiner Schulter vergrub und ihren Gefühlen freien Lauf ließ, küsste er ihr Haar und streichelte beruhigend über ihren Rücken.
„Es wird alles gut, Schatz. Glaub mir“ versuchte er sie zu beruhigen, wobei er von seinen Worten selbst nicht recht überzeugt war.
Sydney löste sich von ihm und sah ihm tief in die Augen. „Woher willst du das wissen? Wie kann alles gut werden? Meine Schwester hat einen Menschen getötet, sie hat sich heimlich mit dem Mann getroffen, der für den Tod von Danny und Francie verantwortlich ist. Vielleicht..“ Die Agentin machte eine Pause, in der sie die Lippen aufeinander presste. Sie schüttelte mit dem Kopf und versuchte sich selbst klarzumachen, dass die Aussage, die sie im Begriff war zu machen, absolut unberechtigt war, aber dennoch war da dieses Gefühl und es ließ sich einfach nicht abstellen. „Vielleicht war es meine Schuld, Vaughn. Ich habe gemerkt, dass etwas mit ihr nicht stimmt. Ich hätte früher reagieren müssen, irgendwas sagen oder tun…“ Michael unterbrach ihren Redeschwall mit einem innigen Kuss. Abgelenkt durch diesen vergaß Sydney was sie eigentlich hatte sagen wollen, legte ihre Hände auf seinen Hinterkopf und zog ihn an sich.


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Noch immer vermied es Nadia, Blickkontakt zu ihrer Mutter aufzunehmen, während diese sie erwartungsvoll musterte. „Ich könnte es verstehen, wenn du….na ja….nicht mehr mit mir zusammen…..“
„Nadia“ unterbrach Irina sie sanft, kam näher und legte ihren Zeigefinger unter Nadias Kinn, so dass diese gezwungen war, sie anzusehen. Die ehemalige KGB-Agentin sah Tränen in den Augen ihrer Tochter schwimmen. Einerseits weckte dies in ihr den Impuls, Nadia in die Arme zu schließen, andererseits fand sie es nur gerecht, dass ihre jüngere Tochter da durch musste. Schließlich hatte Nadia auch sie zutiefst enttäuscht.
Die ganze Familie würde Zeit brauchen und jeder auf seine Weise versuchen mit dem Vertrauensbruch umzugehen. Nadia würde es dabei am schwersten haben, weil sie sich das Vertrauen erst wieder verdienen musste. Irina, und schon gar nicht Sydney, würde es ihr leicht machen.
„Schatz, du weißt, ich liebe dich“ fügte Irina ihren Worten ernst hinzu. Die Argentinierin ahnte schon, dass ihre Mutter gleich noch ein Aber hinzufügen würde, was Sekunden später auch eintrat: „Aber du musst dich zwischen deinem Vater und Sydney und mir entscheiden. Beides geht nicht.“

Die Schwarzhaarige unterdrückte ein lautes Seufzen. Ihre Augen weiteten sich schockiert.  „Du weißt gar nicht was du da von mir verlangst, Mom“ antwortete sie kopfschüttelnd.
Irina nickte traurig. „Ich weiß was das für dich bedeutet.“ Sie versuchte aufmunternd in Richtung ihrer Tochter zu lächeln, erzielte aber nicht den gewünschten Erfolg, denn Nadias Mine blieb von trauriger Nachdenklichkeit gezeichnet.
„Ich glaube nicht, dass Sydney und Eric mir je verzeihen, dass ich sie belogen habe“ wechselte Nadia plötzlich das Thema und richtete ihren Blick wieder geradeaus, geradewegs an die weiße, langweilig wirkende Wand nur um woanders hinzusehen als in das melancholische und verletzt wirkende Gesicht ihrer Mutter. Ihr schlechtes Gewissen war auch so schon schlimm genug. Irina anzusehen hätte alles nur noch schlimmer gemacht, zumal sie sich so um ihre Tochter bemüht hatte.

Die ehemalige KGB-Agentin legte ihre Hände auf die Armlehnen auf ihrem Stuhl, sah kurz auf ihren Schoß und dachte über eine Antwort nach. Sie wollte Nadia nicht entmutigen, gleichzeitig aber auch keine Hoffnungen in ihr wecken, die möglicherweise später enttäuscht werden konnten. „Ich kenne deinen Freund nicht besonders gut. Es blieb keine Zeit, ihn richtig kennen zu lernen. Aber dafür kenne ich Sydney.“ Und als sie Sydney ansprach, wandte sich Irina ihrer Tochter zu, die den Blick ihrer Mutter erwiderte. Es schien fast so, als keime ein Fünkchen Hoffnung in Nadia auf. „Sie ist jetzt verletzt, aber irgendwann renkt sich auch das wieder ein. Alles was du tun kannst ist, ihr Zeit zu geben.“
„Wenn sie dafür irgendwann wieder mit mir redet, nehme ich eine längere Wartezeit gern in Kauf.“ Das Lächeln, das auch schon Eric in seinen Bann gezogen hatte, kehrte wieder zu Nadia zurück und sie beendete die Unterhaltung mit einem gehauchten „Danke, Mom.“
Irina antwortete darauf nicht, sondern schloss sie nur wortlos in ihre Arme. „In Zukunft kommst du zu mir, wenn du Probleme hast, einverstanden? Mein Büro steht für dich rund um die Uhr, sieben Tage in der Woche offen.“

Nadia zögerte etwas und antwortete schließlich: „Okay.“ Irina lächelte über die Schulter ihrer Tochter hinweg, war zufrieden und erleichtert. Sie war sich sicher, dass Nadia sich schon für eine Seite entschieden hatte: Gegen Sloane und für sie. Die ehemalige KGB-Agentin war erleichtert und strich ihrer Tochter sanft mit der Hand über den Rücken.

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Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 01. Oktober 2005, 11:44:37
Zürich, Schweiz

Sloane nippte an seinem Kaffee ohne dabei seinen Blick von den beiden Herren abzuwenden, die ihm gegenüber an dem runden Tisch Platz genommen hatten. „Caleb Vales und Regis Lacroix.” Der ehemalige Leiter von SD-6 verzog die Mundwinkel zu einem spöttischen Grinsen. „Ich kenne die Arbeit der französischen Mafia. Sehr beeindruckend.“
Regis nickte Arvin höflich zu, obwohl er sich nicht sicher war, was er von der herablassenden Haltung seines Gegenübers halten sollte.
Neben Sloane saß Sark, der es aber vorzog, sich noch im Hintergrund zu halten und abzuwarten wohin die Unterhaltung führte.
„Also.“ Sloane faltete die Hände ineinander und musterte Caleb und Regis neugierig. „Was führt sie zu mir?“

„Wir leiten eine neue Organisation, Mister Sloane, von der sie sicher noch eine Menge hören werden.“ Caleb ließ diese Worte erst sacken und nippte an seinem Cappuccino um Zeit zu schinden und Sloanes Neugier noch zu steigern. „Wir sind an Rambaldis Puzzle interessiert. Der Covenant hat aber die meisten der benötigten Teile.“
„Das heißt, es dürfte schwierig werden das Puzzle zusammen zu setzen. Sie brauchen dazu alle Teile und müssen sie richtig interpretieren um herauszufinden wie die Prophezeiung lautet“ erklärte Arvin, erneut an seinem Kaffee nippend.
Vales und Lacroix nickten ernst. Einen Augenblick, in dem alle Beteiligten über das Gesagte nachdachten, herrschte Schweigen.
„Sie möchten, dass wir ihnen die erforderlichen Teile beschaffen“ mutmaßte Sark und brachte sich damit in das Gespräch ein. Regis, der die ganze Zeit über still gewesen war, wechselte in seiner Aufmerksamkeit von Sloane zu dem blonden, jungen Mann.
„Wir möchten, dass sie den Covenant zerschlagen damit wir an die Teile herankommen“ stellte der Franzose klar. Dann wandte er sich an Sloane. „Das dürfte doch in ihrem Interesse sein, nicht nur wegen Rambaldi, sondern auch wegen ihrer hübschen Tochter.“

Schlagartig veränderte sich Sloanes Mine und man konnte förmlich die Verärgerung, die über diese Bemerkung in ihm wuchs, in seinem Gesicht ablesen. Regis ahnte, dass er einen Fehler gemacht hatte und wechselte einen Blick mit seinem Partner, der kaum merklich mit den Achseln zuckte. Es war zu spät, um den Fehler zu bereinigen. Das Kind war im Brunnen. „Meine Tochter hat mit dieser Sache nicht das Geringste zu tun also halten sie, sie da draus“ sagte Arvin in so betont ruhigem Ton wie möglich.
Auch wenn Caleb es undiplomatisch von Regis gefunden hatte, Sloane auf seine Tochter anzusprechen, so musste er doch zu bedenken geben: „Das dürfte schwierig werden. Immerhin ist sie der Passagier. Aber trotzdem…“ Caleb machte eine Pause, in der er in die Brusttasche seines schwarzen Sakkos griff und eine Zigarette zutage förderte, die er sich anzündete und einen kräftigen Zug nahm. „sind wir nicht an ihr interessiert. Bis jetzt wollen wir lediglich die Puzzle-Teile und herausfinden worum es bei dieser Prophezeiung geht. Möglicherweise ist sie uns von Nutzen und die Rambaldi-Artefakte sind zudem von unschätzbarem Wert.“
„Sie wollen die Puzzle-Teile verkaufen?!“ fragte Sark ungläubig, glaubte seinen Ohren nicht zu trauen. Kein Preis der Welt war es wert, diese Artefakte zu verkaufen. Nicht nachdem er, Irina und Sloane schon solange nach einem höheren Sinn in Rambaldis Arbeit gesucht hatten.

„Mister Sark, wir wollen nur diese verdammte Prophezeiung knacken. Das Geld für die Artefakte können wir gut gebrauchen um The Hand finanziell am Leben zu erhalten. Es gibt weitaus größere Dinge, mit denen wir uns beschäftigen“ antwortete Regis gelassen.
„The Hand? Ihre Organisation, wie ich annehme?“ hakte Sloane nach und erhielt keine Antwort, was ihm auch reichte, wusste er doch, dass das Schweigen der beiden Männer ihn in seiner Vermutung bestätigte. „Wenn ich ihnen helfe, den Covenant zu Fall zu bringen, darf ich davon ausgehen, dass wir die Prophezeiung gemeinsam entschlüsseln?“

Caleb und Regis wechselten einen Blick miteinander und antworteten schließlich mit einem übereinstimmenden Nicken. „Ehrlich gesagt, sind wir deshalb auch zu ihnen gekommen. Wir brauchten einen Rambaldi-Experten. Weltweit gibt es nur zwei Spezialisten, was Rambaldis Schriften angeht: Sie und Irina Derevko.“
Sark und Sloane mussten ein Grinsen unterdrücken. Irina dürfte wohl kaum bereit sein, den beiden Herren zu helfen, war sie doch zur CIA übergewechselt und arbeitete mit ihren Töchtern zusammen. „Einverstanden. Ich helfe ihnen, aber nur, wenn wir uns austauschen, gleichwertige Partner sind und sie mir versprechen, dass meiner Tochter nichts geschieht.“ ging der ehemalige Leiter von SD-6 schließlich auf das Angebot ein, auch wenn er noch nicht wusste was er davon halten sollte.
Caleb und Regis stimmten sofort zu. Zu schnell, wie Sark fand, aber keine Bemerkung darüber machte, sondern entschied, vorerst stumm misstrauisch zu bleiben.

Regis holte eine blaue Mappe aus dem Aktenkoffer heraus, den er mitgebracht hatte, und reichte ihn Sloane. „Darin finden sie eine Liste mit Konten, Namen und Adressen von Covenant-Mitgliedern. Das Wichtigste Mitglied von allen ist, aber der Leiter des Covenant. Dragoslav Zirkowskov. Es geht das Gerücht, er habe den Covenant gegründet, aber genau weiß das keiner. Wenn er erstmal aus dem Verkehr gezogen ist, bricht die ganze Organisation in sich zusammen.“ Regis legte seine kalt gewordenen Hände auf die warme Kaffeetasse und verfluchte die Kälte der Schweiz in Gedanken. Obwohl Sloane die Heizung fast ganz aufgedreht hatte, herrschte immer noch eine Eiseskälte. Und das obwohl der Sommer mit großen Schritten näher kam.
„Sie müssten also alle Geldquellen des Covenant eliminieren und Dragoslav Zirkowskov ausschalten um den Covenant los zu werden“ fasste Caleb die Ausführungen seines Partners noch mal zusammen.
Sark und Sloane tauschten einen Blick. Der blonde Agent war sich sicher, dass sein Boss sich bereits einen Plan zurecht gelegt hatte.

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Moskau,
Russland


Sydney steckte sich die Wasserflasche ein, überprüfte ihren Rucksack noch mal darauf, ob sie ein Handtuch eingesteckt hatte und war schon an der Tür als sie Nadia in die Arme lief. Nicht wissend wie sie reagieren sollte, machte Sydney gar nichts, sondern starrte ihre Schwester einfach nur an.
Nadia hingegen wich ihrem Blick aus, da sie die Verletztheit und Wut, die aus ihm sprach nicht ertragen konnte und dabei Sydney ihre Wut nicht übel nahm. Im Gegenteil. Gäbe es einen Weg alles rückgängig zu machen, Nadia hätte ihn eingeschlagen.
„Syd, wir sollten reden“ versuchte die Schwarzhaarige ein Gespräch anzufangen. Doch wie zu erwarten, stieß sie bei ihrer großen Schwester auf taube Ohren.
„Was sollen wir beide denn noch bereden?! Du hast mich belogen!!! Ich habe dir vertraut! Mich zu belügen und einen Mord zu vertuschen, hätte ich vielleicht von Mom erwartet, aber nicht von dir. Nicht von dir.“ Der braunhaarigen Agentin standen Tränen in den Augen. „Und nicht mal Mom hätte mich so verletzen können wie du es getan hast.“

Nun standen auch Nadia Tränen in den Augen, während sie verzweifelt nach einem Weg suchte, ihrer Schwester beweisen zu können, dass es ihr mit einer Wiedergutmachung ernst war und sie wirklich bereute was sie getan hatte. Vor allem bereute sie es, die Menschen, die ihr am meisten bedeuteten, verletzt zu haben. „Es tut mir leid“ murmelte die Schwarzhaarige, dabei bewusst den Blick ihrer Schwester suchend.
„Das ändert jetzt auch nichts mehr. Wir beide sind keine Freunde mehr.“ Damit setzte sich Sydney in Bewegung um mit dem Joggen anzufangen. Bevor sie sich aber von Nadia entfernte, drehte sie sich noch mal zu ihr um. „Weißt du Sark redet vielleicht eine Menge Müll, aber an einer Sache war etwas Wahres dran: Wenn man schwarz und weiß miteinander mischt, erhält man grau und egal wie viel weiß man versucht hinzu zugeben, man erhält doch nichts anderes als grau.“ Die Braunhaarige ließ diese Worte einen Moment sacken, auf die hin Nadia ihren Blick beschämt gesenkt hatte.
Sydney musste ihre Worte nicht erklären, damit die Argentinierin verstand, tat es aber trotzdem: „Nichts was du sagst oder tust ändert etwas an dem was du getan hast.“ Damit ließ Sydney ihre Schwester endgültig stehen und trat ihren Lauf an, während Nadia sich auf die Treppe vor ihrem gemeinsamen Appartement setzte und so heftig weinte, dass sie dachte damit nie wieder aufhören zu können. Zu diesem Zeitpunkt war es unvorstellbar, dass Sydney und sie je wieder normal miteinander umgehen würden.

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Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 01. Oktober 2005, 11:45:23
Zürich,
Schweiz


Caleb und Regis waren schon eine ganze Weile weg und auch Sark hatte seinen Boss, auf dessen Wunsch hin, allein gelassen.
Der ehemalige Leiter von SD-6 lehnte sich in seinen Sessel in seinem Privatappartement zurück, griff zögernd zum Handy und wählte die Nummer von Nadia.
„Hallo, Nadia.“
„Hier ist nicht Nadia, Arvin“ antwortete Irina anstelle ihrer Tochter.

Sloane lehnte sich überrascht nach vorne und war für einen Moment zu sprachlos um etwas erwidern zu können. Was war passiert? Hatte Nadias schlechtes Gewissen sie am Ende doch übermannt? Hatte Irina es von selbst raus gefunden oder hatte Sydney etwas bemerkt und es ihrer Mutter erzählt?
Doch um den Fragen entgegen zu kommen, erklärte Irina sich selbst. „Ich weiß, dass sie sich heimlich mit dir getroffen hat. Wir alle haben sie zur Rede gestellt und nachdem sie gegangen ist, ließ ich einen Satelliten so programmieren, dass all ihre Anrufe zuerst zu mir durchgestellt werden. Ich wusste, du würdest dich wieder bei ihr melden.“ Sloane konnte Irinas immer breiter werdendes Grinsen nicht sehen und obgleich auch sie ihn nicht sehen konnte, wusste sie, dass er schockiert war.

„Wo ist sie?“ fragte er die ehemalige KGB-Agentin, weil ihm keine Erwiderung auf ihre Erklärung einfiel und weil die Sorge um Nadia sein erster Gedanke war. Immerhin würde es, wenn Sydney, Jack und Irina davon wussten, nicht lange dauern bis auch die CIA erfahren würde, wer Kingsley ermordet hatte. Dass Nadia dann mit Konsequenzen, möglicherweise der Todesstrafe, rechnen musste, stand außer Frage. „Wo ist meine Tochter?“ Als er die Frage wiederholte, war seine Stimme nichts weiter als ein Flüstern.

„Ich sage dir jetzt etwas, das ich dir schon mal gesagt habe, als du vor ein paar Jahren mir gegenüber deine Liebe zu Sydney erwähnt hast: Du hast es vielleicht nötig, dich als noblen Vater und Ehemann zu sehen, aber ich durchschaue dich! Dir war unsere Tochter nie..“
„Ich hab sie versucht zu beschützen als ich die Überwachungsbänder ausgetauscht habe! Du weißt welche Konsequenzen es für sie hat, wenn die CIA davon erfährt!“ fiel Sloane ihr ins Wort und war zornig aufgesprungen.
„Nein, das stimmt nicht“ konterte Irina ruhig. „Dir war es nur wichtig, weil es dir genützt hat. Ich kenne einen Teil der Prophezeiung und ich weiß, dass Nadia eine Rolle in der Katastrophe spielt, die da auf uns zukommt und die Rambaldi prophezeit hat. Halt dich von ihr fern! In deinem Interesse!“
Sloane sah ein, dass ein Streit ihn nicht weiterbringen würde und er sich fügen musste, obwohl die Drohung von Irina ihn nicht einschüchterte.  An seine Tochter würde er jetzt erstmal nicht mehr herankommen. Trotzdem konnte Irina etwas für ihn tun. „Gut. Dann sage ich dir jetzt etwas, das ich eigentlich Nadia erzählen wollte.“
Irina, hellhörig geworden, hörte genau zu als Sloane ihr von seinen Informanten, wie er Caleb und Regis bezeichnete, erzählte. Dass diese vorhatten, die Rambaldi-Artefakte an sich zu bringen verschwieg er ihr allerdings.
Was er ihr nicht verschwieg war die Tatsache, dass jetzt der Name des Leiters des Covenant bekannt war: Dragsolav Zirkowskov. „Ich könnte sämtliche Konten und Geldquellen des Covenant einfrieren, so dass sie nie wieder das Geld haben werden um ihre Operationen wieder aufzunehmen. Aber bei Zirkowskov brauche ich deine Hilfe, Irina. Du könntest Sydney und Nadia damit beauftragen ihn zu suchen und festzunehmen, sowie alle anderen führenden Agenten. Ein bisschen Rauch, ein starker Auftritt und Sydney und Nadia wären frei. Sie könnten wieder in die Staaten zurückkehren.“

Eigentlich lag es Irina fern, mit Sloane zusammen zu arbeiten, aber dass Sydney und Nadia ihre Freiheit wieder haben würden und sie außerdem die Chance hatten den Covenant zu zerschlagen und sich an Katya zu rächen, war ihr wichtiger als ihr persönlicher Groll gegen ihn. „Ich rede mit ihnen. Das ändert aber nicht das Geringste an dem was ich gesagt habe. Ich werde dafür sorgen, dass du Nadia nie wieder siehst.“
Arvin musste über ihr Engagement schmunzeln, weil es ihn sehr an Nadia erinnerte. Dieselbe Leidenschaft und dasselbe Feuer kannte er auch von ihr und einmal mehr realisierte Sloane wie ähnlich sie und Sydney ihrer Mutter doch waren. „Wenn du glaubst, dass ich meine Tochter so einfach aufgebe, hast du dich getäuscht. Ich rufe wieder an.“ Mit diesen Worten legte Arvin auf, während eine missgelaunte Irina in Russland auf das Telefon starrte, als erwarte sie ein erneutes Klingeln.

+++++++++++

Vier Stunden später hatten sich sowohl Sydney und Nadia, als auch Weiss, Vaughn und Jack im Besprechungsraum eingefunden. Die Atmosphäre war angespannt und das nicht nur, wegen Nadias Vertrauensbruch, sondern auch weil Irina ihnen gerade von dem Telefonat mit Sloane erzählt hatte.
Jack sprach schließlich aus was jeder dachte: „Und wenn das eine Falle ist? Sloane ist eine nicht gerade verlässliche Quelle.“ Alle Augen richteten sich auf Irina, als erwarte man ihre Meinung.
Diese zuckte mit den Achseln und setzte sich neben ihren Mann. „Mag sein, aber was hätte er davon uns anzulügen? Er ist hinter Rambaldi her, genau wie der Covenant und der Rest der Welt. Den Covenant auszuschalten käme ihm nur gelegen. Außerdem kann man über ihn sagen was man will, aber ich glaube nicht, dass er Nadia bewusst in Gefahr bringen würde.“ Den letzten Satz sagte die ehemalige KGB-Agentin in einem Murmeln und wenig Überzeugung, während Nadia beschämt ihren Kopf zur Seite neigte.



Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 01. Oktober 2005, 11:46:18
„Andererseits sind wir Sloane auch ein Dorn im Auge, Mom“ gab Sydney zu bedenken, ohne auf die Bemerkung bezüglich Nadia einzugehen.
„Ja, aber sollen wir uns wirklich diese Chance entgehen lassen nur weil wir Sloane misstrauen? Das wäre die Chance nach Los Angeles zurück zu kehren“ widersprach Vaughn mit bedeutungsschwerem Lächeln. Die braunhaarige Agentin sah so aus als hätte sie diesem Argument nichts mehr entgegen zu setzen und wandte ihren Blick von ihrem Verlobtem ab und ihrer Mutter zu.
„Hast du schon einen Plan, Mom?“ schaltete sich Nadia ein um die entstandene Stille zu durchbrechen. Den eiskalten Blick seitens Sydneys versuchte sie zu ignorieren, auch wenn er sie verunsicherte. Hoffentlich unterliefen ihnen im Einsatz keine Fehler aufgrund ihrer Differenzen. Und dann war da auch noch ihre Beziehung zu Eric, die noch gänzlich in der Schwebe stand, da Nadia bisher noch nicht die Gelegenheit gehabt hatte, ihren Freund zu sprechen. Sie hatte auch den Eindruck, dass dieser nicht gerade scharf darauf war.
Jedes Mal wenn die Schwarzhaarige versuchte Blickkontakt zu ihm herzustellen, wich er ihrem aus und blickte stattdessen kontinuierlich zu Irina.

„Allerdings“ nickte Irina auf Nadias Frage hin nur. „Ich habe nach Sloanes Anruf ein wenig recherchiert. Zirkowskov hat seinen Sitz in St. Petersburg. Von dort aus erteilt er Befehle an seine Agenten und leitet den Covenant. Er selbst hat sich nie in Moskau blicken lassen, was wahrscheinlich auch der Grund dafür ist, dass bis jetzt niemand gewusst hat wer nun eigentlich den Covenant leitet.“
„Ein cleverer Schachzug. Zirkowskov kann sich so in der ganzen Welt unerkannt von CIA, FBI, FSB, SVR, BND und anderen Geheimdiensten frei bewegen. Außerdem funktioniert der Covenant wie eine Einheit. Schneidet man den Kopf des Ganzen ab, zerbricht der Rest und die Organisation fällt in sich zusammen“ warf Jack ein.
„Wir bilden Teams: Sydney, Vaughn. Ihr fahrt zusammen mit einem Agententeam nach St. Petersburg.“ Irina schob Sydney und Vaughn ihre schwarzen Mappen zu, in denen sie die Einsatzinformationen, sowie Informationen zur technischen Ausrüstung fanden. „Außerdem findet ihr einen Plan von Zirkowskovs Grundstück in der Mappe. Verschafft euch Zutritt und nehmt Zirkowskov fest. Zeitgleich wird ein zweites Team, bestehend aus Nadia, Weiss,  mir und fünf weiteren Agenten, die Covenant-Zentrale in Moskau stürmen, die Büros zerstören, alle verfügbaren Informationen an uns bringen und die Agenten festnehmen, die keinen Widerstand leisten. Jack leitet die Operation von hier aus und wird zu beiden Teams Funkkontakt halten.“

„Was ist mit Katya?“ wollte Sydney wissen, woraufhin Irinas Mine sich schlagartig verfinsterte.
„Um Katya kümmere ich mich“ war die Antwort der ehemaligen KGB-Agentin. „Während wir den Covenant stürmen, werden Sark und Sloane alle Geldanlagen und –quellen des Covenant lahm legen, so dass niemand mehr die Gelegenheit haben wird, die Organisation wieder aufzubauen. Noch Fragen?“ Irinas suchender Blick glitt in die Runde, aber niemand antwortete. „Also los. Viel Glück!“

+++++++++

St. Petersberg,
Russland


„Team Alpha in Stellung“ flüsterte Sydney, die kriechend mit Vaughn und zehn bis auf die Zähne bewaffneten, in schwarz gekleideten Agenten, duckend in einem Gebüsch in Stellung ging, das sich genau gegenüber von Zirkowskovs Villa befand.
„Verstanden. Team Beta? Wie sieht’s bei euch aus?“ fragte Jack, der das Head-Set aufsetzte und angespannt an seiner Krawatte zupfte.
„Sind ebenfalls in Stellung, Basis“ antwortete Irina, die das zweite Team in Moskau anführte. Bevor Jack beiden Teams den Befehl zum einschreiten gab, überprüfte er noch mal die Monitore auf die Position der einzelnen Wachposten.
„Irina, Katya befindet sich in ihrem Büro im zweiten Stock.“ Sydneys Vater zögerte damit den Befehl zum Angriff zu geben und hoffte, dass alles gut gehen würde. Als alle Beteiligten langsam ungeduldig wurden, gab er endlich das Signal, rein zu gehen.

Sydney und Vaughn setzten sich grüne Skimasken auf, farblich passend zu ihren kugelsicheren Westen und den Hosen, an denen sich viele verschiedene Taschen befanden, in die sie Waffen wie Handgranaten, Messer, Munition und kleinere Pistolen verstaut hatten.
Sydney bedeutete dem restlichen Team, das zeitgleich mit ihren Teamleitern die Masken angezogen hatte, winkend, dass der Angriff startete.
Fünf näherten sich mit Sydney dem Hintereingang, während die übrigen fünf mit Vaughn am Haupteingang in Stellung blieben. „Unser Zugriff erfolgt erst, wenn wir von Agent Bristow das Signal bekommen“ erklärte der blonde Agenten seinem Team noch mal eindringlich. Alle nickten.

+++++++++

Auch Weiss, Irina, Nadia und die restlichen Agenten hatten ihre Masken aufgesetzt. Hier war es Irina, die dem Team das Zeichen zum Einrücken gab.
Man hatte beschlossen sich nicht lange mit einschleichen aufzuhalten, hätte bei der Bauart des Gebäudes, die nur einen Eingang hatte, der für einen effektiven Angriff geeignet war, auch gar nicht anders funktioniert.
So benutzte Nadia ihren Ausweis um sich Zugang zum Gebäude zu verschaffen. Wie erwartet, wurden sie sofort von den Überwachungskameras erfasst. Ein Alarm ging los und kurz darauf tauchten die ersten bewaffneten Agenten im langen Korridor auf, der zum Operationszentrum führte und fingen sofort an los zu feuern. Das Team um Irina feuerte zurück. Nadia und Weiss gingen links hinter einer Säule in Deckung, Irina verschanzte sich mit drei Agenten hinter der Rechten. Die übrigen beiden Agenten waren bereits tödlich getroffen zusammen gebrochen.
„Bis wir hier durch sind, ist Katya längst verschwunden“ seufzte Irina frustriert als sie vor einigen Kugeln hinter der Säule wieder in Deckung ging.
„Wir sorgen dafür, dass du bis zu ihr durch kommst“ sicherte Nadia zu und wechselte einen kurzen Blick mit Weiss, der sofort verstand. Beide kamen hinter ihrem Versteck hervor und gaben vor sich zu ergeben. Nah nebeneinander gingen sie auf die Agenten zu, die das Feuer eingestellt hatten und an Katya durchgaben, dass sie die Eindringlinge gefasst hatten. Plötzlich stolperte Nadia und als der Agent ihr auf helfen wollte, zückte sie blitzschnell das Tränengas in ihrer Seitentasche und sprühte es ihm in die Augen, so dass er nichts mehr sah. Weiss währenddessen nutzte die Gelegenheit seinem Gegner einen Kinnhacken zu verpassen, der ihn ins Taumeln brachte und setzte gleich mit einem zweiten Schlag nach, schnappte sich dann die Waffe, richtete sie auf den Agenten und drückte ab.

Irina nutzte den Tumult und rannte zwischen Agenten und Nadia und Weiss hindurch, erschoss zwei Agenten, die sie an der Flucht hindern wollten, bedankte sich noch bei ihrer Tochter und rannte die Treppen hinauf in den ersten Stock.

++++++++++++



Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 01. Oktober 2005, 11:47:37
Katya hatte keine Anstalten gemacht zu fliehen. Sie saß an ihrem Schreibtisch, als erwarte sie den Agenten, der sie festnehmen sollte. Dass ihre Schwester es war, die zur Tür in ihr Büro hereinkam, überraschte sie nicht im Geringsten.
Irina richtete die Waffe auf ihre Schwester und blieb in der Tür stehen. Einen Blick auf den Schreibtisch richtend, bemerkte sie die Waffe, die griffbereit in Katyas Nähe lag. Die ehemalige KGB-Agentin wusste, dass ihre Schwester keinen Versuch zur Flucht unternehmen würde, sonst wäre sie geflohen als sie die Gelegenheit dazu gehabt hatte. Also senkte Irina ihre Waffe und ging langsam auf den Schreibtisch zu, dabei nicht den Augenkontakt zu Katya verlierend und auch diese hielt Irinas Blick ruhig stand. „Wieso hast du nicht versucht zu fliehen? Ich hatte schon erwartet, dass du weg bist“ begann Irina in ruhiger, gleichmäßiger Stimme und achtete auf jede Bewegung, die ihre Schwester machte.

Zuerst blieb Katyas Gesicht regungslos und es schien, als würde sie keine Anstalten machen zu antworten. Doch als sie ihre beiden Hände auf den Tisch legte und schmunzelte, öffnete sie den Mund zu einer Antwort: „Ich bin schon sehr lange in diesem Geschäft, Irina. Ich wusste, wenn jemand den Covenant zu Fall bringen würde, würdest du es sein.“ In ihrer Stimme schwang ein wenig Stolz mit.
Irina hingegen runzelte die Stirn. Dass Katya diese Niederlage einfach so hinnahm, nahm sie ihr irgendwie nicht ab. Langsam kam sie näher und setzte sich auf den Stuhl, der vor dem Schreibtisch stand. Gerade schon als die im Begriff war, nachzufragen was Katya damit meinte, erklärte diese es ihr von selbst: „Die Rambaldi-Artefakte, die du zu finden hoffst, sind weg.“ Irinas Reaktion, die von Ärger und Überraschung bestimmt war, ließ sie grinsen.
„Ich nehme an, du wirst mir nicht sagen wer sie genommen hat?“ erwiderte Sydneys Mutter.

Statt zu antworten, griff Katya in die Schublade, rechts neben sich. Irina hob ihre Waffe an, als erwarte sie einen Angriff von ihrer Schwester. Doch diese lächelte nur und förderte eine Fernbedienung zu Tage, die sie hinter sich richtete und einen Knopf drückte. Hinter der getäfelten Holzwand tat sich ein Monitor auf und ein Überwachungsband wurde abgespielt, das maskierte Männer zeigte, die die Artefakte in Lieferwägen verluden.
„Es gibt einen neuen Spieler auf dem Feld. Und die Leute, die du hier siehst, arbeiten für ihn. Ihr wurdet reingelegt, Irina.“ Der Triumph in Katyas Stimme war nicht zu überhören und verärgerte Irina ein wenig.
„Nadia, Weiss. Geht sofort dorthin wo die Rambaldi-Artefakte aufbewahrt werden. Der Covenant wird von einem Dritten bestohlen“ sagte die ehemalige KGB-Agentin ohne ihren Blick von ihrer Schwester zu nehmen.

„Du hast verloren, Irina“ machte Katya spöttisch. Ihre Schwester verzog nicht die Mundwinkel. „Bringen wir’s hinter uns.“ In blitzschneller Bewegung packte Katya ihre Waffe, sprang auf und schoss, doch Irina war schneller und stieß den Schreibtisch um, so dass ihre Schwester unter ihm begraben wurde. Ein paar Minuten herrschte Stille. Irina atmete schwer und näherte sich langsam der Stelle, an der sie Katya vermutete.
Plötzlich stach ein Messer ihr ins Bein, das sofort zu bluten begann. Irina biss die Zähne zusammen, grunzte leise vor Schmerz. Ihre Schwester schälte sicht hinter dem Schreibtisch hervor und kam mit auf Irina gerichteter Waffe zu ihr. „Zuerst töte ich dich, dann Nadia und dann Sydney. Bevor ich mich auf zu deinem Mann mache und von seinen ganz speziellen Qualitäten profitiere“ sagte Katya und ein böses Grinsen zierte ihre Mundwinkel. Sie war so siegesgewiss, dass sie gar nicht darauf achtete, dass Irina kaum merklich den Griff um ihre Waffe verstärkte.
„Jack würde sich niemals mit dir einlassen!“ zischte Irina um ihre Schwester weiter abzulenken. Verachtung sprach aus ihrem Blick als Katya höhnisch lachte.
„Oh, Liebes das hat er schon. Frag ihn. Andererseits wirst du dazu gar nicht mehr die Gelegenheit haben.“ Gerade als Katya ihre Waffe hob und schießen wollte, kam Irina ihr zuvor und feuerte zweimal auf ihre Schwester. Eine Kugel traf sie im Bauch, die Zweite in der Brust, dort wo das Herz saß.
Die ehemalige KGB-Agentin stand auf, was ihr nur unter starken Schmerzen in ihrem Bein gelang, richtete einen letzten, hasserfüllten Blick auf ihre Schwester und verließ dann das Büro.

+++++++++

Flughafen, Russland
2 Tage später


Agenten der CIA legten Nadia Handschellen an. Obwohl Irina schon von dem Augenblick an, in dem die Wahrheit herausgekommen war, gewusst hatte, dass Jack es der CIA melden musste und man ihre Tochter daraufhin verhaften würde, machte es sie doch ein wenig traurig, dass sie nichts für Nadia tun konnte. Zumindest noch nicht.

Irina hatte nicht bei Nadias Verhaftung unmittelbar dabei sein wollen und so stand sie auf der Empore, von der aus sich der Flugplatz, wo Nadia mit den Agenten stand, überblicken ließ. Die Empore bestand aus einer Glaswand, in der sich Irinas Gesicht spiegelte. Wenig später erschien in diesem Glas das Spiegelbild von Jack, als er sich neben sie stellte. „Die CIA hat das DSC schon für deine Ankunft vorbereiten lassen. Sie erwarten, dass du diejenigen findest, die die Rambaldi-Artefakte gestohlen haben. Sydney hat angerufen. Sie und Vaughn konnten Zirkowskov zum Glück festnehmen.“ Jack geriet ins Stocken. Schon nach ihrem Wiedersehen in Moskau hatte ihn Irina mit dem konfrontiert, was Katya ihr über ihn erzählt hatte. Jack hatte es nicht abgestritten.

Of all the things I believed in
I just want to get it over with
Tears from behind my eyes, but I do not cry
Counting the days, that pass me by



Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 01. Oktober 2005, 11:49:25
“Du hast mit Katya geschlafen.“ Es klang nicht wie ein Vorwurf, sondern wie eine Feststellung von Irina. Sydneys Vater senkte den Blick. Obwohl er sonst so gut mit Worten umgehen konnte, wusste er nicht was er antworten sollte. Es abzustreiten machte keinen Sinn, da Irina ihm zum Einen sowieso nicht glauben würde, und zum Anderen wollte er aufhören mit all den Lügen, die schon von Beginn an zwischen ihnen gestanden hatten. Ihre Ehe hatte angefangen mit einer Lüge.
„Ich kann nicht rückgängig machen was ich getan habe“ brachte Jack schließlich heraus. Irina sah ihn an und in sein bedauerndes Gesicht. Sie wusste, seine Reue war nicht gespielt und dennoch wusste sie nicht was es zu bedeuten hatte, dass er mit ihr geschlafen hatte. War das seine Rache für alles was sie ihm angetan hatte? War das ihre Strafe? Die ehemalige KGB-Agentin erwiderte nichts und wartete nur darauf, dass er etwas hinzufügte. Was Jack dann auch tat: „Ich kann mich nicht mal entschuldigen, denn das würde auch nichts ändern.“

„Du kannst es versuchen“ erwiderte Irina, für ihre Verhältnisse mit ungewöhnlich unsicherer Stimme.
Der CIA-Agent zögerte. „Ja, es tut mir leid.“
„War das die Strafe dafür, dass ich…“ Als seine Frau abbrach, wandte Jack seinen Blick ihr zu um überrascht und überstürzt festzustellen, dass sie Tränen in den Augen hatte.
„Nein war es nicht. Oder doch. Am Anfang. Irina, ich liebe dich! Ich liebe unsere Familie, zu der ich im Übrigen auch Nadia zähle. Ich weiß, das bedeutet jetzt gar nichts mehr, aber es tut mir ehrlich leid.“
„Schon gut.“ Irina wandte erneut ihren Blick nach unten. Inzwischen hatte sich zu Nadia und den Agenten auch Weiss gesellt. Er redete ein paar Worte mit den Agenten, die ihn und Nadia daraufhin allein ließen. „Es ist Vergangenheit. Katya ist tot und wir haben im Augenblick wichtigere Probleme“ fügte die ehemalige KGB-Agentin hinzu und fragte sich was Weiss ihrer Tochter wohl sagen würde.

I’ve been searching deep down in my soul
Words, that I’m hearing are starting to get old
It feels like I’m starting all over again
The last three years were just pretend


Nadias erwartungsvoller Blick ruhte auf Weiss. Dieser war zuerst nicht in der Lage sie anzusehen. Doch schließlich tat er es doch, aber als er sprach, war seine Stimme nur ein Zittern: „Deine Mutter hat mir eine Stelle beim DSC angeboten. Ich habe abgelehnt.“ Nadia nickte mechanisch, presste die Lippen aufeinander, während Tränen sich in ihren Augen sammelten.
„Ist es wegen mir?“ hauchte sie. Nun schwammen auch Tränen in Erics Augen. Dies war der Agentin Antwort genug. „Eric…“ Doch er unterbrach sie mit erhobener Hand.
„Ich habe mir diese Entscheidung nicht leicht gemacht. Ich habe mir sogar einzureden versucht, dass wir es noch mal miteinander versuchen können. Aber, dann ist mir klar geworden, dass das ein Fehler wäre, denn eine Beziehung basiert auf Vertrauen.“ Weiss machte sich nicht die Mühe seine Tränen und seine Verzweiflung vor ihr zu verbergen. Nadia sollte sehen wie sehr ihn ihre Lügen verletzt hatten.

Die Argentinierin hatte insgeheim schon gewusst, dass sie mit Eric am Scheideweg angekommen war. Trotzdem hatte sie noch den Funken Hoffnung gehabt, dass sie es in Amerika noch mal miteinander versuchen könnten. „Es tut mir leid“ flüsterte die Agentin mit tränenerstickter Stimme.
„Ich weiß. Trotzdem kann ich nicht so tun als wäre nichts passiert, verstehst du?“ Sie nickte und wischte sich eine Träne ab, die über ihre Nase gelaufen war. „Damit wir uns nicht mehr jeden Tag über den Weg laufen, was für uns beide schmerzhaft wäre, habe ich mich nach Langley versetzen lassen. Denn ich liebe dich einfach noch zu sehr und ich könnte es nicht ertragen, dich jeden Tag zu sehen nach allem was passiert ist.“ Eric liefen die Tränen bei diesen Worten unkontrolliert über die Wangen.
Die Schwarzhaarige hatte sich inzwischen ein wenig gefasst, auch wenn sie kaum in der Lage war zu sprechen. „Wie soll ich mich bloß von dir verabschieden?“
„Gar nicht“ antwortete Weiss, drehte sich um, ließ sie stehen und bestieg das andere Flugzeug, das Richtung Virginia flog. Die Agenten von vorhin tauchten wieder auf und führten Nadia in Handschellen zu dem Flugzeug, das nach Los Angeles flog.

And I say
Goodbye to you,
Goodbye to everything I thought I knew
You were the one I loved
The one Thing, that I tried to hold on to

I still get lost in your eyes
And it seems, that I can’t live a day
Without you
Closing my eyes and you chase my
Thoughts away
To a place where
I am blinding by the light
But it’s not right


++++++++++++++++

Auch wenn das hier wie ein Ende wirkt: Ein paar Kapitel kommen schon noch.  ;)


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: THE DARK am 01. Oktober 2005, 18:46:24
So jetzt kann ich auch mal wieder schreiben hatte eine Menge um die Ohren in den letzten Wochen die letzten beiden Teile waren großartig auch wenn Kapitel 11 ziemlich Traurig war muss ich sagen tolle leistung. :daumen:


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 01. Oktober 2005, 18:53:09
Danke dir für das tolle Feedback! Freut mich, dass es dir gefallen hat.  :tr2:


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: lena-irina-jonna am 02. Oktober 2005, 15:25:45
*heulschluchz* :-\ *gaaaaanzganztraurigsei* Nadia und Eric. Nein  :( !!
Aber Gott sei Dank konnte sich Nadia endlich dazu überwinden es iherer Familie zu beichten, wennja auch nicht ganz freiwillig. :bete:
So süß, die Szene mit Jack und Irina  :inlove:. Sie ist wirklich verletzt. Ich wollte dich eh schon bitten ein bisschen mehr Jack/Irina reinzubringen. *bittebittebitte* *undganzliebmitdenaugenklimper*  ::)
Wieder ein super schöner, wenn auch trauriger Teil.  :daumen:
LG  :bussi:
lena


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 02. Oktober 2005, 16:04:45
Erstmal vielen Dank für das Feedback, lena-irina-jonna  :bussi:. Es freut mich, dass dir das Kapitel gefallen hat, auch wenn es diesmal traurig war.

Es wird demnächst auch wieder ein wenig mehr Jack/Irina-Szenen geben. Durch die Situation mit dem Covenant ist ja vor allem Jack ein wenig in den Hintergrund gerückt. Mal sehen.  :)


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Black Thunder am 03. Oktober 2005, 22:41:46
Die arme Nadia, wegen einem Fehler hat sie fast alles verloren. Hoffemtlich rengt sich das mit Syd und ihr wieder ein. Die Szene mit Jack und Irina hat mir auch sehr  gefallen, freut mich das es bald mehr Szenen mit den Beiden gibt.  :D


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Maya am 05. Oktober 2005, 11:05:01
Ahh, das war sehr gut... so viele Emotionen  (  :inlove: ,  :troest1: ,  :angry3: )

aber wieso ist eigentlich immer Sloane der "Gewinner"?? (Für's erste )

Ich hab Hoffnung in dich, was N/W betrifft  ;D

So, den Covenant sind wir los, alle gehen zurück nach LA ... wie gehts weiter??

Nächster Kampf gegen Sloane (und seine neuen Verbündeten (The Hand --- witziger Name)), um die gestohlenen Artefakte zurückzubekommen ??

Schreibst du nach diesem Teil noch einen weiteren, oder beendest du hiermit die story??

Gruß


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 06. Oktober 2005, 22:39:16
@Black Thunder
Vielen Dank für dein Feedback. Es freut mich, dass das mit Nadia auch so angekommen ist wie ich das gehofft habe.  :)  :tr2:

@Maya
Auch dir zunächst mal vielen Dank für das tolle Feedback!  :tr2:
Dann zu deinen Fragen: Nein, mit diesem Kapitel ist Trapped definitiv noch nicht am Ende! Es wird ca. 22 Kapitel insgesamt geben, vielleicht auch ein, zwei mehr. Außerdem ist das nächste Kapitel schon ziemlich weit fortgeschritten im Schreiben.

Wenn ich schon dabei bin, kann ich gleich auch ein wenig zu den kommenden Kapiteln spoilen.

Achtung Spoiler: The Hand wird mehr oder weniger der große Schurke für den Rest von Trapped sein. Außerdem werden wir uns ein wenig mit dem "Konkurrenzkampf" von Irina und Sloane um Nadia befassen. Da kommt noch was auf uns zu.  ;D

Wie schon angekündigt, wird es zwei neue Charaktere geben, die künftig auch unter Irina arbeiten werden.
 


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Maya am 07. Oktober 2005, 08:12:33
Dann zu deinen Fragen: Nein, mit diesem Kapitel ist Trapped definitiv noch nicht am Ende! Es wird ca. 22 Kapitel insgesamt geben, vielleicht auch ein, zwei mehr. Außerdem ist das nächste Kapitel schon ziemlich weit fortgeschritten im Schreiben.

sorry, ich meinte nicht, wie lange "Trapped" noch weitergeht, sondern ob nach "Trapped" noch was kommt... eine 3. Story in der Reihe...


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 08. Oktober 2005, 14:12:32
Achso. Dann hab ich dich falsch verstanden.  :) Also im Augenblick gibt es zwei Versionen wie Trapped zuende gehen soll: Eine ist mit Cliffhanger, wie wir es von Alias gewöhnt sind, Eine andere Version ist ohne Cliffhanger. Im Moment überlege ich noch, welche der Beiden Versionen ihr am Ende zu lesen bekommen werdet.
Sollte ich mich für die mit dem Cliffhanger entscheiden, werde ich definitiv noch einen 3. Teil der Reihe bringen. So fies möchte ich dann doch nicht sein und euch mit Cliffhanger zurück lassen.  ;D Falls es doch ein in sich abgeschlossenes Finale gibt, werde ich keinen 3. Teil mehr schreiben, dafür kommt aber dann eine andere Alias-Fanfic, mit neuem, aber sehr interessantem Thema.

Mal so aus Neugier: Was würdet ihr denn bevorzugen?


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Maya am 08. Oktober 2005, 20:18:59
Beides, natürlich (dritter Teil und neue Geschichte)... was ist das denn für eine Frage... lol  ;D  :P


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Black Thunder am 08. Oktober 2005, 22:44:41
Ich kann mich Maya nur anschließen, ich wäre auch für beides.  :D
Allerdings wäre mir eine Geschichte lieber die auch wieder mit Jack und Irina zu tun hätte ( als Paar ).


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 09. Oktober 2005, 18:44:28
Solche Antworten hab ich mir fast gedacht. Na mal sehen wie es meine Zeit erlaubt. Multi Taskingfähig wäre ich ja.  :P

@Black Thunder
Keine Angst. In Trapped wird auf jeden Fall wieder mehr Bezug auf Irina und Jack als Paar genommen. Das ist auch schon eine Storyline in Planung, die ich umsetzen werde, wenn es einen dritten Teil gibt.
Nur soviel vorweg: Ihr werdet es mögen.  :)


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Eve am 10. Oktober 2005, 20:13:15
Hey Steffi,
deine Fanfic wird wirklich immer besser ;) ;) ;)
Mir ist ehrlich gesagt ziemlich egal, WAS du schreibst. Hauptsache du schreibst. *grins* Es ist einfach zu gut, um wahr zu sein. *lol*

Ich liebe das Ende vom letzten Kapitel ... Nadia im Gefängnis ... so schön traurig *heul* *auf alles Traurige steht*

*gg*

Ich bin für einen Cliffhanger ... und zwar so dramatisch wie möglich ;)

(Ich wünschte, ich könnte so schreiben wie du...)


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 11. Oktober 2005, 20:37:49
Eve, du machst mich ganz verlegen.  :blush2: Danke für das viele Lob!  :)
Wir haben was gemeinsam stelle ich fest, denn ich mag auch dramatisches und liebe es die Hauptcharaktere leiden zu lassen. Da kommt wohl meine sadistische Ader zum Vorschein.  :evil:


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 14. Oktober 2005, 14:51:11
Okay. Weil soviel tolles Feedback kam, war ich richtig motiviert weiter zu schreiben. Vielen Dank dafür.  :-*Jetzt wünsche ich euch erstmal viel Spaß mit dem neuen Kapitel (diesmal ist's ein Zweiteiler geworden und es gibt einen Überraschungsgast  ;))

12. Redefinition


Wisconsin

Erleichtert endlich die Sirene zu hören, die ihn in den Feierabend entließ, legte Will den Hammer beiseite, legte den Helm ab und verabschiedete sich von seinen Kollegen, mit denen er nun schon seit einem Jahr auf dem Bau arbeitete. Es war keine angenehme Arbeit oder eine, die ihm Spaß machte wie noch zu Zeiten als er für die CIA oder als Reporter gearbeitet hatte, aber dennoch war es eine Arbeit, die gutes Geld brachte.
„Hey, Tippin! Nicht vergessen: Morgen 9 Uhr abends. Pokern bei mir“ rief ein schlanker, und doch muskulöser Mann mit braunen, zentimeterkurzen Haar Will gutmütig zu. Dieser verzog die Mundwinkel und wünschte sich, dass er sich nie zu diesem Pokerspiel hätte überreden lassen. Er war nicht gerade ein Spieler und Zigarren konnte er nicht leiden, hatte Jimmy, seinen Kollegen und Gastgeber aber nicht vor den Kopf stoßen wollen. Immerhin war er es gewesen, der ihm geholfen hatte diesen Job zu bekommen und sich einzugewöhnen.

Oft dachte Will an Sydney seit er für kurze Zeit nach LA zurückgekehrt war um ihr zu helfen. Vor allem an die Nacht, die sie miteinander verbracht hatten. Sie war jetzt verlobt, hatte sie ihm bei ihrem letzten Telefonat erzählt und ähnlich wie bei Danny damals hatte Will verhaltene Freude geäußert, obwohl es ihm diesmal noch schwerer fiel sich für Sydney zu freuen nachdem sie miteinander geschlafen hatten. Trotzdem gönnte er seiner Freundin das Glück und etwas Besseres hätte ihr mit Vaughn gar nicht passieren können, obwohl er sich insgeheim, in seinem tiefsten Unterbewusstsein, wünschte, der Mann zu sein, der Sydney heiraten durfte.

Auf dem Weg nach Hause schüttelte Will mit dem Kopf. Dieser Gedanke war absurd. Sydney würde in ihm nie etwas anderes sehen als ihren besten Freund und vielleicht war das auch besser so. Schließlich stellte er es sich schwierig vor als Zivilist mit einer Agentin verheiratet zu sein, und sich jedes Mal fragen zu müssen, ob sie lebend zurückkehrte. Er machte sich auch so schon genügend Gedanken darüber, in welchen Schwierigkeiten seine Freundin gerade steckte oder was sie gerade durchmachte.
Damals, das Wiedersehen mit ihrer Mutter in Taipeh, hatte Sydney sehr mitgenommen und Will sich hilflos gefühlt, weil er nichts anderes hatte tun können als ihr zuzuhören und ein guter Freund zu sein.

Der ehemalige Reporter steuerte ein DVD-Geschäft an, in der Hoffnung einen Film für den Abend zu finden. Drinnen angekommen war er so in Gedanken versunken, dass er mit einem anderen Mann zusammenstieß. „Oh, Entschuldigung“ murmelte Will ohne die Person, die er angerempelt hatte, richtig anzusehen.


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Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 14. Oktober 2005, 14:53:20
Los Angeles

Ein hoher Geräuschpegel empfing Sydney und Vaughn als sie das Gebäude betraten, in das man sie geschickt hatte. Die Fassade bestand aus weißen Wänden und schon am Eingang hatten sie das Schild „Wishes & More“ gelesen, eine Werbeagentur.
Die beiden Agenten sahen sich verwirrt an und waren sich sicher falsch zu sein, allerdings war nichts unmöglich. Nicht in dem Beruf, in dem sie arbeiteten. „Ich dachte wir sollten unsere neue Stelle beim DSC antreten“ murmelte Michael seiner Verlobten zu.

Bevor Sydney antworten konnte, kam ihnen eine braunhaarige, attraktive junge Frau entgegen, die ein rotes Kostüm anhatte. Unter dem Blazer kam ein weißer Rollkragenpullover ohne Ärmel, wie Sydney anhand des dünnen Stoffes und mit geübtem Blick feststellte, zum Vorschein.
Von der Frisur bis hin zum Outfit schien sie einfach perfekt. Zu Perfekt. „Ich bin Carolyn Fox. Bitte folgen sie mir!“ stellte sich die junge Frau mit freundlichem Lächeln, das sie ein wenig verschlagen wirken ließ, vor und ging voran.
Sydney und Vaughn waren von diesem Auftritt so überrascht, dass sie sich fragende Blicke zuwarfen und es nicht wagten zu fragen was sie hier eigentlich sollten.
Carolyn führte sie in einen Aufzug. Als sich die Kabine in Bewegung setzte, betätigte sie die Notbremse und brachte den Aufzug damit zum Stehen. „Ich arbeite für Irina Derevko. Genau wie sie seit heute“ erklärte Carolyn, ohne den Blick von der Schaltfläche für die Knöpfe abzuwenden. „Die CIA und die SVR werden jede Beziehung zum Departement of Special Cases, sowie zu dessen Methoden offiziell strikt leugnen. Mit anderen Worten: Es existiert für die Öffentlichkeit kein DSC. Sie sind Angestellte von Wishes & More, einer Werbeagentur, und zuständig für die Kundenbetreuung, wozu sie in alle Teile der Welt reisen müssen. “

Das Wort „Methoden“ bestätigte Sydney in ihrer anfänglichen Skepsis, dass ihre Mutter einen mächtigen Geheimdienst leiten sollte, der ihr fast alle Freiheiten ließ. Sie war froh, dass ihr Vater auch dabei war, als eine Art Aufpasser, damit ihre Mutter das Vertrauen der CIA und der SVR nicht für ihre eigenen Interessen benutzte. Auch wenn Sydneys Vertrauen in ihre Mutter momentan größer war als zu Nadia, war sie sich der Tatsache immer bewusst, dass ihre Chefin jetzt Irina Derevko hieß und man sich deshalb nie sicher sein konnte, dass sie nicht plötzlich anfangen würde ihre eigenen Interessen zu verfolgen. „Was meinen sie mit Methoden?“ fragte Sydney deshalb, einen kurzen Blick mit Vaughn wechselnd, der genauso beunruhigt aussah wie sie.
Carolyn warf der CIA-Agentin einen grinsenden Blick zu. „Das können sie ihre Mutter selbst fragen.“ Ein Drehknopf erschien unter den Zahlenknöpfen und Carolyn benutzte ihn. Sofort fuhr die Kabine nach unten und als sich die Türen öffneten, fanden sich Sydney und Vaughn vor einem langen, dunkeln Gang wieder, an dessen Ende sich zwei rote Stahltüren befanden.

Ihre brünette Kollegin musste das Paar nicht erst bitten ihr zu folgen, sie taten es von selbst. Als sie die Türen erreicht hatten, entdeckte Sydney den schwarzen Metallkasten daneben, in dem sich ein Zahlenfeld mit grünem Display befand. Gewohnheitsmäßig tippte Carolyn eine Kombination ein, woraufhin auf dem Display die Worte: „Zugangsberechtigung erteilt“ erschienen. Unter lautem Zischen schoben sich die Türen zur Seite und gaben den Blick auf einen langen Gang mit vielen Bürotüren frei, aus denen hin und wieder Agenten und Agentinnen huschten. Viele trugen Akten bei sich, manche telefonierten.

Was Sydney und Vaughn am meisten beeindruckte war die Ausstattung. Die Teppichböden waren in schwarz gehalten, während das Dunkelblau der Wände dem Ort eine gemütliche, ruhige Atmosphäre verlieh und dadurch einladender wirkte als die Büros der CIA.
Nachdem man den Gang passiert hatte, befand man sich im Operationszentrum wie Carolyn ihnen erklärte. Alles entsprach der gleichen farblichen Gestaltung. „Kommen sie mit! Ich zeige ihnen etwas, das sie interessieren dürfte“ meinte die brünette, junge Frau mit viel sagendem Grinsen und steuerte den Besprechungsraum an. Nachdem sie die Tür geöffnet hatte, entschuldigte Carolyn sich und ließ die beiden Agenten allein.

Sydneys und Vaughns Mine erhellte sich sofort als ihr Blick auf Dixon und Marshall fiel, die sie schon erwartet hatten. „Willkommen daheim, Syd!“ schloss Dixon seine Partnerin in die Arme. Die Braunhaarige strahlte und genoss die Umarmung ihres Freundes.
„Es tut so gut dich zu sehen“ flüsterte sie ihm über die Schulter hinweg zu.
„Hallo Michael….Mister Vaughn….Vaughn…Ach ist ja auch egal. Ich wollte nur sagen, dass ich mich freue wieder mit ihnen u-und Sydney zusammen zu arbeiten“ lächelte Marshall unbeholfen, wirkte unentschlossen, ob er Vaughn nun die Hand geben, oder besser umarmen sollte. Michael nahm ihm diese Entscheidung ab, in dem er ihm kräftig die Hände schüttelte und schmunzeln musste über seine Begrüßung. „Danke, Marshall. Ich find’s auch schön hier zu sein.“
Dann wandte sich Marshall an Sydney, die gerade ihr Gespräch mit Dixon beendet hatte. „Hallo Sydney. Wo ist denn deine Mutter??…unsere Chefin??…Ich dachte sie wäre hier um….nun ja uns zu begrüßen.“
Die Agentin und ihr Verlobter wechselten einen Blick. „Ich weiß nicht. Sie kommt sicher gleich.“

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Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 14. Oktober 2005, 14:56:17
Auch wenn Jack schon einige Operationszentren von innen gesehen hatte, beeindruckte ihn die Kulisse, mit der er hier empfangen wurde. Es überraschte ihn, dass die CIA wohl mit einer Zusage von Irina gerechnet hatte. Warum sonst hätten sie alle Räume schon einrichten und das Personal einstellen sollen? Dabei waren Dixon und Marshall auf seine Empfehlung hin eingestellt worden, während Irina sich für die Einstellung von Sydney und Vaughn eingesetzt hatte. Ursprünglich war auch Nadia eingeplant gewesen, aber nach dem Mord an Kingsley musste Irina die CIA erst davon überzeugen sie aus dem Gefängnis zu lassen, was schwer werden würde, da der Senator mit Mördern besonders hart verfuhr.

All diese Gedanken schob der Agent erstmal beiseite als er vor seinem Büro stand, das von zwei Türen aus hellem Holz verschlossen wurde. Sein erster Eindruck von einem großen Büro bestätigte sich als er es betrat. Es war groß und geräumig mit einer dunkelbraunen Vertäfelung an der Wand.
Jacks erfreutes Gesicht verwandelte sich in eine harte Mine als sein Blick an der braunhaarigen, jungen Frau haften blieb, die auf seinem Stuhl hinter dem Schreibtisch saß. „Ich hätte schwören können, dass das mein Büro sein sollte“ murmelte der Agent und kam näher.
Der schwarze Ledersessel drehte sich, so dass die junge Frau ihr Gesicht nun ihm zugewandt hatte. Sie begegnete seinem kalten Blick mit einem schiefen Grinsen, bevor sie selbstsicher aufstand und ihre Hände ineinander faltete. „Keine Ahnung, ob das ihr Büro ist. Sie sind….?“
„Jemand, der es nicht mag, wenn fremde Frauen in seinem Büro sitzen“ antwortete Jack emotionslos.  
Die junge Frau presste die Lippen aufeinander und schnitt eine Grimasse. „Autsch! Ich bin Carolyn Fox und der Kontakt zur CIA. Ihrem Pokerface und dem reservierten Auftreten zu schließen, sind sie Jack Bristow, nicht wahr? In diesem Fall sind sie hier im richtigen Büro.“

Jack verwirrte das selbstsichere und beinahe dreiste Auftreten von Carolyn. Er runzelte die Stirn. „Kontakt?“ fragte er.
Carolyn tat überrascht. „Hat ihnen ihre Frau noch nichts erzählt?“ Der Agent ließ die Frage unbeantwortet, und so fuhr die Braunhaarige fort: „Die CIA und die SVR haben Angst, dass Irina Derevko die Ressourcen, die ihr hier zur Verfügung stehen, benutzt um ihre eigenen Ziele durchzusetzen. Deshalb hat man mich und einen SVR-Agenten als Kontakt und Anstandswauwau, wenn sie so wollen, hergeschickt. Wir setzen unsere jeweiligen Agencys von der Arbeit hier in Kenntnis und geben Informationen oder Aufträge an sie und ihre Frau weiter.“

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Wisconsin

„Will?! Will Tippin?!“ fragte der Mann und seine Stimme überschlug sich mit jedem weiteren Wort. Will runzelte die Stirn und versuchte den Fremden irgendwo einzuordnen. Das Lächeln kam ihm irgendwie bekannt vor, aber er war nicht recht in der Lage es einem bekannten Gesicht zu zuordnen.
„Kennen wir uns?“ fragte der ehemalige Reporter deshalb.
„Jeff! Jeff Carlson! Wir waren zusammen auf der High School.“ Wills Gesicht hellte sich auf als er sich erinnerte. Jeff und er waren damals nicht nur auf dem Basketballfeld die größten Konkurrenten gewesen, sondern auch wenn es um ein Mädchen namens Kirsten Hastings ging.
„Ach ja! Oh Mann, Jeff! Ist schon verdammt lange her.“ Erfreut über das Wiedersehen schüttelten die Männer die Hände. Auf einmal glitt Jeffs Blick zum Eingang, durch den zwei Männer in schwarzen Anzügen kamen und deren Augen durch schwarze Sonnenbrillen verdeckt wurden. Mit einem Male wirkte Wills alter Schulfreund viel nervöser und ohne, dass der beste Freund von Sydney etwas davon merkte, ließ er einen braunen Umschlag in Wills Jackentasche verschwinden.
„Hör zu, Mann, ich kann nicht bleiben. Es war schön dich wieder zu sehen“ murmelte Jeff, klopfte Will auf die Schulter und versuchte durch den Hinterausgang zu verschwinden, während der ehemalige Reporter sich fragte was das wohl zu bedeuten hatte.
Die Kerle in den schwarzen Anzügen hatten Jeff entdeckt und rannten quer durch den Laden. Jeff riss die Hintertür auf und flüchtete. Aus journalistischer Neugier heraus beschloss Will den Männern zu folgen. Er beobachtete wie Jeff auf eine stark befahrene Straße zulief, die Männer waren ihm dicht auf den Fersen. Sie murmelten einige Worte in ihre Armbanduhren, woraufhin Minuten später ein Helikopter über ihnen erschien.
Um eine bessere Sicht auf die Geschehnisse zu haben, rannte Will nach draußen bis zum Gehsteig. Jeff rannte jetzt Richtung Tunnel. Die Männer hatten kaum noch eine Chance ihn einzuholen. Da wurde Jeff von einem Auto erfasst und durch die Luft geschleudert bis sein regloser Körper auf dem Asphalt wieder aufkam und liegen blieb. „Großer Gott!“ hauchte Will schockiert.

Die beiden Männer erreichten den Toten und begannen seine Manteltaschen zu durchwühlen. „Er hat sie nicht bei sich“ murmelte der etwas ältere Mann, setzte seine Sonnenbrille ab und warf seinem jüngeren Kollegen einen ernsten Blick zu. Dieser fuhr sich nervös durch das schon etwas schütter gewordene, schwarze Haar.
„Er muss es jemandem gegeben haben, Silas. Anders kann ich mir das nicht erklären.“ Der Schwarzhaarige stemmte seine Hände in die Hüfte, während Silas nachdenklich auf der Unterlippe kaute.
 „Pedro, mit wem hat Carlson zuletzt gesprochen?“ fragte er einen Kollegen, der im Van eine Seitenstraße weiter mit einigen Technikern saß.
Der Angesprochene startete seinen PC dessen Hintergrundbild das Symbol der NSA zierte.

Pedro Veráz, der spanisch stämmige Kollege von Silas Garnes, der erst seit einem Jahr für die NSA als Techniker und Überwachungsspezialist arbeitete, hakte sich in das Überwachungssystem des DVD-Ladens, den Jeff Carlson kurz vor seinem Tod betreten hatte. Mithilfe eines speziellen Programms zoomte er das Gesicht von Will nahe genug heran um sein Gesicht durch die Gesichtserkennungsdatenbank der NSA zu schicken. Das Programm erzielte einen Treffer. „Silas? Der Mann heißt Will Tippin, geboren am 03.08.1973.“
Silas sah sich auf den Straßen um, wies abwesend seinen Kollegen an die Polizei zu rufen, damit die die Leiche wegschaffen konnten. Plötzlich traf sein Blick auf Will, der instinktiv realisierte, dass die Männer nun hinter ihm her sein würden, weil er zuletzt mit Jeff gesprochen hatte. Ohne groß nachzudenken, sprintete Will die Straße hinunter.
Silas murmelte dem Helikopter zu, dass Will in westlicher Richtung die Dayton Street entlang lief. Der Pilot nahm sofort die Verfolgung auf und gab ständig an Silas und seinen Kollegen Wills aktuelle Position durch, damit diese ihn nicht aus den Augen verlieren konnten.

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Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 14. Oktober 2005, 14:58:17
Los Angeles

Unter lautem Quietschen wurden die Gitterstäbe hoch gezogen. Darunter ging Irina hindurch, die sich den Plastikausweis, der sie als Besucher identifizierte, an den Kragen ihres Blazers heftete. Während die Wachen sie hindurch winkten, musste sie schmunzeln. Nie hätte sie sich träumen lassen, einst als Besucherin und nicht als Gefangene den Gefängnistrakt der CIA-Außenstelle in Los Angeles zu betreten.
„Irina Derevko möchte zur Gefangenen“ erklärte der sie begleitende Wachmann seinem Kollegen, der Irina misstrauisch beäugte als sie am Fuß des langen Ganges stehen blieben, der durch die einzelnen Zellen gesäumt wurde.
Der Wachmann checkte seinen Computer darauf, ob der Besuch genehmigt war, was zutraf. Devlin selbst hatte Irina die Genehmigung erteilt. „Die letzte Zelle“ brummte der Mann und winkte die Russin weiter, die nickte und den Rest des Weges allein zurücklegte, direkt vor Nadias Zelle zum Stehen kam. Ein Knopfdruck des Wachmanns öffnete die Tür, so dass Irina eintreten konnte. Die Tür schloss sich hinter ihr wieder nachdem sie die Zelle betreten hatte.  

Nadia saß auf dem Bett und blickte ihre Mutter mit einer Mischung aus Freude und Unbehagen an. Die erste Unterhaltung bestand darin, dass sich beide schweigend ansahen, jeder sich fragte was dem Anderen wohl gerade durch den Kopf gehen mochte.

Schließlich holte Irina sich den Stuhl, der am anderen Ende an der Wand lehnte und setzte sich. „Wie geht’s dir?“ fragte sie leise, obwohl sie die Antwort schon kannte.
„Dafür, dass ich im Gefängnis sitze und die Menschen verloren habe, die mir am Wichtigsten sind, geht es mir erstaunlich gut.“ Die Schwarzhaarige zuckte mit dem Schultern, was Irina ein Grinsen entlockte. Diese Geste erinnerte mehr an einen Teenager, als an eine erfahrene Agentin.
„Ich habe mit Devlin gesprochen. Da du als Agentin den Amerikanern einen großen Dienst erwiesen und unzählige Informationen geliefert hast, wird man für dich nicht die Todesstrafe fordern. Im schlimmsten Fall musst du damit rechnen, den Rest deines Lebens im Gefängnis zu verbringen.“
Zu Irinas Erstaunen nahm Nadia diese Informationen scheinbar uninteressiert wahr. Hatte sie sich etwa schon aufgegeben? Irina verneinte diese Frage in Gedanken. Wahrscheinlicher war es, dass ihre jüngere Tochter, derzeit überhaupt nicht in der Lage irgendwas zu fühlen. Irina wünschte sich, ihre Tochter rausholen zu können, um ihr klarzumachen, dass es durchaus Dinge gab, für die es sich zu kämpfen lohnte.

„Ich schätze, ich habe es nicht anders verdient. Schließlich habe ich einen Menschen getötet“ meinte die Argentinierin mit merkwürdig hohler Stimme.
Irina legte ihre Hand in Nadias und sah ihre Tochter eindringlich an. „Ich werde tun was ich kann, um dich hier rauszuholen.“ Zuerst blickte ihre jüngste Tochter sie mit demselben ausdruckslosen Gesicht an, doch dann entkam ihr doch ein vorsichtiges Lächeln. „Mach dir keine Mühe, Mom. Es ist nicht deine Aufgabe, mich zu retten.“

Diese Aussage machte die ehemalige KGB-Agentin ein wenig wütend, ließ sich aber nur insofern was anmerken, als ihr Gesicht sich ein wenig verdüsterte. „Das kannst du getrost mir überlassen. Es sei denn, du hast dich schon aufgegeben.“ Irina klang enttäuscht. Sie hatte gehofft, Nadia mit den Neuigkeiten ein wenig aufbauen zu können und realisierte nun, dass ihre Tochter sich keine große Mühe machte um ihre Freiheit zu kämpfen, fast als hätte sie sich in ihr Schicksal ergeben oder mit sich abgeschlossen.
„Was erwartest du von mir?“ fragte die Argentinierin ruhig und zuckte dabei erneut mit den Achseln. „Ich habe Robert Kingsley getötet. Ich verdiene es im Gefängnis zu sitzen. Meine Schwester will nichts mehr von mir wissen und der erste Mann, den ich je geliebt habe, hat sich von mir getrennt. Wofür soll ich also kämpfen?“
Jetzt machte Irina keinen Hehl mehr aus ihrer Verärgerung, stand auf und wandte ihrer Tochter ihren Rücken zu, drehte sich aber wieder zu ihr um als sie zu einer Antwort ansetzte: „Schade. Hätte ich gewusst, dass du im Selbstmitleid baden willst, hätte ich mir den Weg hierher gespart. Aber wenn du das so siehst, dann hast du wahrscheinlich Recht. Dann gehörst du wirklich hierher. Wache!“ Unter lautem Surren öffnete sich die Zellentür, Irina trat hindurch und wandte sich noch mal mit eindringlichen Worten an ihre Tochter, von denen sie hoffte, dass sie bis zu ihr durchdrangen: „Sydney denkt, dass du ein Mensch bist, der es nicht wert ist gerettet zu werden. Außerhalb des Gefängnisses kannst du ihr beweisen, dass sie sich irrt und ihr die Frau zeigen, für die ich dich halte.“ Damit verließ sie den Zellentrakt und machte sich auf den Weg zum DSC.
Die Worte ihrer Mutter hatten die gewünschte Wirkung nicht verfehlt, denn Nadia wurde nachdenklich. Es gab noch jemanden aus ihrem näheren Umfeld, der an sie glaubte. Wenn ihre Mutter das konnte, sollte Nadia dann nicht auch anfangen an sich zu glauben? Was hatte sie denn schon zu verlieren?

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Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 14. Oktober 2005, 14:59:33
Wisconsin

Will war noch nicht nach Hause gekommen, wahrscheinlich aus Angst, dass NSA-Agenten dort auf ihn lauern könnten. Silas Garnes hatte einige Agenten damit beauftragt Will weiterhin im Auge zu behalten, während er sich mit Pedro, und einigen anderen Technikern daran machte, dessen Haus zu verwanzen.
Einfach überall wurden Abhöranlagen installiert: Im Telefon, im Handy, ja sogar in der Armbanduhr. Die Schuhe wurden ausgetauscht und durch welche ersetzt, die an den Sohlen ebenfalls Wanzen hatten. „Sie wurden soeben verwanzt, Mister Tippin“ murmelte Pedro zufrieden als er mit seiner Arbeit fertig war.
„Nichts. Die Diskette ist nicht hier“ schnaubte Silas frustriert, der aus der Küche dem Techniker entgegen kam. Dieser ließ seinen Blick durch die Wohnung schweifen. Die Kleidung lag überall auf dem Boden verstreut. Besteckkästen waren herausgerissen und samt Inhalt, der sich in der Küche verteilte, achtlos herunter geworfen worden. Kurzum: Es sah aus wie auf einem Schlachtfeld.
Pedro wandte den Blick wieder seinem Kollegen zu. „Keine Sorge. Wir haben den Kerl von oben bis unten verwanzt. Wir kriegen schon noch raus wo die Diskette ist.“
Kaum hatte er das ausgesprochen, klingelte Silas’ Handy. „Hoffentlich gute Neuigkeiten“ murmelte der Agent und beantwortete den Anruf, hörte sich die Informationen an, die er bekam und feuerte das Mobiltelefon dann frustriert gegen die Wand, wo es zerschellte und anschließend zu Boden fiel. „Sie haben Tippin verloren.“

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Los Angeles

Irina versuchte sich nicht anmerken zu lassen, wie nervös es sie machte, dass Marshall mit seiner unruhigen Art hinter ihr her trottete und war froh, ihr Büro erreicht zu haben, durch dessen Tür der Techniker huschte bevor seine Chefin ihm die Tür vor der Nase zuschlagen konnte.
Während die ehemalige KGB-Agentin hinter ihrem Schreibtisch Platz genommen hatte und versuchte einen Überblick über den Berg aus Papier zu gewinnen, setzte Marshall sich ihr gegenüber und musterte sie erwartungsvoll. „Kriege ich eine direkte Telefonverbindung zum Präsidenten?“
Sydneys Mutter sah verwirrt auf, nicht wissend wie sie auf diese Frage reagieren sollte. „Wir sind ein Geheimdienst, Marshall“ rief sie ihm in Erinnerung und widmete sich sofort wieder ihrem Berg aus Papier, in der Hoffnung diese Antwort würde den Techniker zufrieden stellen, was sie nicht tat. Marshall schien nachzudenken. „Genau…“ Er machte eine Pause und zog die Stirn kraus. „Heißt das nein?“

Die Russin war um ein Lächeln bemüht und öffnete schon den Mund um etwas zu erwidern, von dem sie sich sicher war, es später zu bereuen als sich glücklicherweise die Tür öffnete und Jack, Carolyn und Nicolai hereinkamen.
„Marshall, Carolyn kennen sie schon und das ist Nicolai Aleksej, unser Verbindungsmann zur SVR“ seufzte Irina dankbar über die Unterbrechung. Unbeholfen schüttelte Marshall Nicolai die Hand und stellte sich als Techniker vor, verabschiedete sich von seiner Chefin dann mit einem Lächeln und ging rückwärts aus dem Büro, wobei er die Wand anrempelte, sich entschuldigte und dann vorwärts den Rest des Weges zurücklegte.
Irina war unentschlossen, ob sie über das Verhalten ihres Technikers grinsen, oder sich die Frage stellen sollte, warum sie ihn eingestellt hatte. Doch dann rief sie sich in Erinnerung was ihr Sydney und Jack über Marshall erzählt hatten: Dass er der beste Techniker war, den sie kriegen konnte. Irina vertraute dem Urteil der Beiden und hoffte, dass sie sich nicht irrten.

„Wie ich sehe, haben sie sich schon eingerichtet“ lächelte Nicolai offenbar erfreut darüber, dass die Arbeit beim DSC so anlief, dass man nicht denken könnte dies wäre der erste Tag.
„Ich bin gerade erst gekommen. Ich war bei meiner Tochter“ erklärte Irina, die mit dem Gedanken gespielt hatte es vor den Anderen zu verheimlichen, ihn aber wieder verworfen hatte nachdem ihr klar geworden war, dass sie es sowieso, spätestens ab dem Zeitpunkt von Nadias Freilassung, erfahren würden. Obwohl Irina im Augenblick noch nicht recht wusste wie sie ihre Tochter aus dem Gefängnis bekommen sollte.

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Los Angeles

Es dämmerte bereits als Sydney und Vaughn das Gebäude von Wishes & More verließen. Das Paar wurde von einem strahlenden Sonnenuntergang empfangen. Im Keller, wo sich die Büros der Mitarbeiter des Departement of Special Cases befanden, bekam man nicht eben viel mit von dem Wetter draußen. Aber Sydney und Vaughn waren sich ohnehin sicher, die meiste Zeit auf Einsätzen zu verbringen.
„Ein schöner Sommerabend“ seufzte die Agentin und lehnte sich an ihren Verlobten, der seinen Arm um sie legte und ihren Kopf küsste.
„Was hältst du davon, wenn wir nach Hause gehen, ich dir ein tolles Essen koche und wir im Garten essen?“ Sydney löste sich überrascht von ihm und lächelte glücklich. Michael erwiderte ihren Blick, sah ihr tief in die Augen.
„Vaughn? Was ist?“ fragte die Agentin.
„Nichts. Ich sehe dich nur gern an.“ Damit zog er sie an sich und küsste sie sanft auf die Lippen.
„Lass uns nach Hause gehen!“ schlug Sydney vor, legte ihre Hand in seine und machte sich mit ihm auf zu ihrer gemeinsamen Wohnung.

Dort angekommen, stellten sie fest, dass die Tür offen stand. Ohne nachzudenken, zogen die beiden Agenten ihre Waffen. Mit einer Handbewegung signalisierte Sydney, dass sie vorgehen würde und er ihr folgen solle. Mit einem Nicken signalisierte der blonde Agent, dass er verstanden hatte.
Das Paar sah Licht aus dem Wohnzimmer in den Flur hinaus scheinen. Das Appartement, das zu ihrem neuen Job beim DSC gehörte lag etwas abgelegen von der Innenstadt, wo nicht viele Autos vorbei fuhren, weshalb wahrscheinlich niemand den Einbruch bemerkt hatte.
Sydney sah einen Mann am Kühlschrank stehen und richtete die Waffe auf ihn. „Keine Bewegung!“ Der Fremde zuckte zusammen und rührte sich nicht. Vaughn, der ein paar Minuten nach Sydney in die Küche kam, bedrohte den Eindringling ebenfalls mit seiner Dienstwaffe. „Ganz langsam umdrehen“ wies die braunhaarige Agentin den Unbekannten an. Wie ihm geheißen, tat er dies. Vaughns und Sydneys Augen weiteten sich vor Überraschung als sie feststellten, dass es sich bei dem Einbrecher um Will handelte.
„Hallo, Sydney.“ Sagte Will um dem Schweigen ein Ende zu machen.
„Oh mein Gott!“ war die einzige Reaktion, die Sydney zustande brachte. „Was machst du hier?“
Wills Gesichtsausdruck war versteinert, seine Bewegungen fahrig. Ständig rieb er sich die Nase und nervöse Blicke glitten zum Fenster. „Ich find’s auch schön dich zu sehen.“
„Gott! Tut mir leid“ Sydney ließ die Waffe wieder in ihrer Jacke verschwinden und kam um den Tresen herum, um ihren Freund in die Arme zu schließen. Vaughn und Will beschränkten sich bei ihrer Begrüßung auf einen freundschaftlichen Handschlag.
Dann ging Sydneys bester Freund zum Fenster und überprüfte, ob sie beobachtet wurden, dann schnappte er sich Stift und Papier vom Küchentisch, schrieb etwas auf und hielt es so, dass seine Freunde es lesen konnten. Ich stecke in Schwierigkeiten. Wahrscheinlich werde ich abgehört. Das Agentenpaar wechselte einen Blick. Bis Sydney einfiel, dass sie einen Wanzenkiller hatte, der sich eingebaut in etwas befand, das aussah wie eine Brosche.
Sydney legte sie auf den Tisch und drückte den Knopf an der Seite. „Ein Wanzenkiller. Jetzt können wir reden.“

„Ich weiß nicht mal wieso diese Typen hinter mir her sind!“ Der ehemalige Reporter fing an, in der Wohnung auf- und abzulaufen. Sydney und Vaughn verstanden immer weniger worum es eigentlich ging.
„Wer ist hinter dir her?“ fragte Vaughn schließlich.
„Keine Ahnung. CIA, FBI….Was weiß ich! Gestern habe ich einen alten Schulfreund von mir getroffen, Jeff Carlson. Wir haben uns ein wenig unterhalten, bis zwei Kerle in schwarzen Anzügen aufgetaucht sind. Da ist er panisch abgehauen und die haben ihn verfolgt. Auf seiner Flucht wurde er überfahren und jetzt sind die hinter mir her. Ich war gar nicht erst bei mir zuhause und bin sofort her gefahren. Ich brauche Hilfe!“ Will klang wirklich verzweifelt. Viele Anhaltspunkte waren das nicht, die er ihnen gegeben hatte.  

Sydney beschloss Kaffee zu machen, versicherte Will, dass er hier sicher war und bat ihn und Vaughn sich zu setzen. Das Angebot auf einen Kaffee nahmen die beiden Männer sofort an. „Hast du gesehen, ob dein Freund dir irgendwas zugesteckt hat, Will?“ fragte Sydney aus der Küche kommend mit einem Fläschchen Milch und Zucker in der Hand, die sie auf den Tisch stellte. Will runzelte die Stirn und dachte angestrengt nach. Dann begann er seine Taschen zu durchsuchen, bis er auf einen quadratischen Gegenstand stieß. Will hielt den Atem an und sah abwechselnd Sydney und Vaughn an. Anschließend holte er das quadratische Ding heraus.
„Das hatte ich vorher nicht in der Tasche“ stellte der ehemalige Reporter sachlich fest. Die beiden Agenten betrachteten mit gerunzelter Stirn den in einem braunen Umschlag verpackten, quadratischen Gegenstand, der auf dem Tisch lag.
Michael war neugierig geworden und so holte er ihn heraus. Es handelte sich um eine Diskette. Der blonde Agent und seine Verlobte tauschten einen ernsten Blick. „Ich rufe meine Eltern an“ meinte Sydney schließlich und ließ die beiden Männer allein, bevor diese etwas erwidern konnten.
Will und Vaughn saßen nebeneinander, sahen aneinander vorbei und seufzten hörbar in die Stille. Schließlich wandte der ehemalige Reporter seinen Blick dem Agenten zu. „Mit Eltern meint sie auch ihre Mutter, ja? Die, die sie angeschossen hat?“

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Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 14. Oktober 2005, 15:00:04
Washington, D.C.

„Sir?“ Pedro kam aus dem hintersten Teil des Operationszentrums auf seinen Vorgesetzten zugelaufen, bei dem auch Silas stand. Offenbar waren die Beiden auf dem Weg ins Büro. „Direktor Karg. Sir!“ rief Pedro außer Atem als sein Boss sich immer noch nicht ihm zuwandte. Endlich wandte sich Karg, ein Mann mit dichtem, schwarzem Haar, Mitte 30, zu seinem Techniker um.
„Was?!“ fragte er barsch.
„Wir haben Tippin ausfindig gemacht. Es war nicht leicht, aber wir haben den Geldfluss seines Kontos beobachtet. Tippin hat vor einer Stunde ein Busticket nach Los Angeles gekauft und mit EC-Karte bezahlt“ keuchte Pedro, dabei abwechselnd Silas und den NSA-Chef Karg anblickend. Letzterer hatte plötzlich jenes entschlossene Funkeln in den Augen, das Silas und Pedro nur zu gut kannten. „Garnes? Veráz? Besorgen sie sich ein Team aus den besten Agenten, fahren sie nach Los Angeles und finden sie diese verdammte Diskette.“
Beide Agenten hatten die Hände in die Hüfte gestemmt, nickten und machten sich auf den Weg. Bevor sie den Ausgang erreicht hatten, wandte sich Karg noch mal an seine Mitarbeiter: „Ach und Agent Garnes?“ Der Angesprochene sah seinen Chef an. „Noch einen Fehler können wir uns nicht leisten. Sie nicht und ich nicht. Verstanden?“ Es folgte ein viel sagendes Nicken ehe Agent Garnes und Agent Veráz das NSA-Hauptquartier verließen.

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Los Angeles

Schwungvoll öffnete sich die Glastür, die in den Besprechungsraum führte. Irina kam herein, gefolgt von Jack und Carolyn. Vaughn und Sydney hatten unterdessen ihre Zeit damit verbracht den schon Anwesenden, Dixon, Nicolai und Marshall zu erklären was vorgefallen war.
Irina nahm sofort zur Kenntnis, dass Sydney auch Will mitgebracht hatte. Ihn hatte die ehemalige KGB-Agentin hier nicht erwartet, eigentlich gedacht, Sydney würde ihn in ihrer Wohnung warten lassen. „Hallo Mister Tippin. Wie geht es ihnen?“ lächelte Irina und reichte dem jungen Mann die Hand, der sofort aufstand als diese ihm ihre Hand entgegen streckte und sie schüttelte.
„Danke. Gut. Diesmal werde ich nicht gefoltert.“ Es sollte eine humorvolle Anspielung von Will auf die Zeiten sein, als Irina offiziell noch als Feindin der USA gegolten hatte. Doch bei Irina und dem restlichen Team kam diese Bemerkung offenbar nicht an, denn niemand verzog auch nur die Mundwinkel, nicht einmal Sydney.
Peinlich berührt von seinem Versuch eine lockere Atmosphäre zu schaffen, nahm Will wieder neben seiner besten Freundin Platz.
„Sydney, kann ich dich kurz sprechen?“ wandte sich Irina an ihre Tochter und machte durch ihre Körperhaltung deutlich, dass sie ein Gespräch unter vier Augen im Sinn hatte. Zuerst legte die Agentin verwirrt die Stirn in Falten, fragte sich, was ihre Mutter mit ihr besprechen wollte, das sie ihr nicht vor den Anderen sagen konnte.

„Sicher. Entschuldigt mich“ murmelte die Agentin und folgte ihrer Mutter nach draußen.
„Ich hätte nicht erwartet, dass du Will mit her bringst“ versuchte Irina es vorsichtig zu formulieren.
„Was hätte ich deiner Meinung nach tun sollen, Mom? Irgendwelche Kerle sind hinter ihm her und wir wissen noch nicht mal warum.“
Irina realisierte, dass sich ihre Worte für ihre Tochter wie ein Vorwurf und als ob ihr Wills Sicherheit vollkommen gleichgültig war, anhören mussten.
Die ehemalige KGB-Agentin versuchte sich zu erklären: „Es tut mir leid, Schatz. Ich wollte es nicht so klingen lassen als sei mir dein Freund egal, aber wenn diese Männer wirklich so gut ausgestattet sind, wie ich annehme, könnte Will sie direkt hierher führen und dann wäre unser Geheimdienst alles andere als geheim. Ich wollte dir keinen Vorwurf machen.“
Die jüngere Agentin wurde ein wenig ruhiger. Ihre Mutter hatte Recht. Daran hätte Sydney denken sollen. „Du hast Recht. Aber ich….für mich war das nun mal der einzige Weg.“ Sie zögerte und fügte dann mit flehentlichem Blick hinzu: „Kann er bleiben?“
„Natürlich kann er bleiben. Ich werde keinen Freund meiner Töchter abweisen, wenn er Hilfe braucht.“

Sydney machte einen zögernden Schritt auf ihre Mutter zu und tat dann etwas, das sie nicht mehr getan hatte seit sie fünf Jahre alt gewesen war: Sie gab ihrer Mutter als Dank ein Küsschen auf die Wange, flüsterte ein „Danke, Mom“ und ging dann zurück in den Besprechungsraum während Irina, mit Gänsehaut am ganzen Körper noch eine Weile stehen blieb und eine Hand auf die Stelle legte, an der sie den Kuss von Sydney bekommen hatte. Sie lächelte und Tränen schimmerten in ihren Augen, die sie aber schnell weg blinzelte als auch sie wieder in den Besprechungsraum zurückkehrte.
„Also Mister Tippin“ Irina nahm neben Jack, am Ende des quadratischen, silbernen Konferenztisches, Platz. Die ehemalige KGB-Agentin hatte ihre Hände erwartungsvoll ineinander gefaltet und musterte den jungen Mann. „Sydney hat mir von einer Diskette erzählt.“
Will wechselte einen unsicheren Blick mit Sydney, die ihm bekräftigend zunickte, woraufhin sein Blick wieder der Leiterin des DSC galt. „Ja, Ma’am.“ Der ehemalige Reporter holte die Diskette aus seiner Jackentasche und schob sie über den Tisch hinweg Irina zu.
„Sehen wir uns an was drauf ist“ schlug die ehemalige KGB-Agentin vor.

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Unschlüssig ob sie dieses Haus betreten sollten, standen Agent Silas Garnes und Pedro Veráz vor dem Gebäude. „Laut Immobilieneintragung der Stadt Los Angeles wohnen hier Sydney Bristow und Michael Vaughn. Kein Wort von Tippin. Wie kommst du darauf, dass wir hier richtig sind, Pedro?“ wandte sich Silas missgelaunt an seinen Kollegen. Es passte ihm überhaupt nicht, dass sie Vertuschungsarbeit leisten mussten. Die NSA war dazu da um Amerikaner zu beschützen und nicht um Fehltritte zu beseitigen. Überhaupt fragte er sich schon die ganze Zeit warum Karg Zeit und Personal darauf verschwendete, eine Diskette zu finden. Denn eines stand für Garnes ohne Zweifel fest: Hier ging es keineswegs um Belange der nationalen Sicherheit. Da sich alle ranghöheren Agenten in Schweigen hüllten, musste es etwas großes sein.

Pedro drückte seinen Zigarettenstummel aus und warf ihn achtlos auf den Boden. „Mit Sydney Bristow war Tippin immer gut befreundet. Als Bristows Verlobter Daniel Hecht ermordet wurde, hat er Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt um den Mörder zu finden. Sie muss ihm also sehr wichtig sein. Wohin sollte er in LA wohl zuerst gehen, wenn nicht zu ihr?“ Ein triumphierendes Grinsen zeichnete sich auf Pedros Mundwinkel ab, als Silas dem nichts entgegen setzte.
Schließlich erwiderte Silas, der Ranghöhere der Beiden, doch etwas: „In den Akten steht, dass Bristow für die CIA arbeitet. Wenn sie Tippin hilft, stecken wir in echten Schwierigkeiten und ich bin nicht scharf darauf Kargs Gesicht zu sehen, wenn er erfährt, dass wir nicht nur erfolglos waren, sondern auch noch eine CIA-Agentin an der Backe haben.“ Garnes lachte trocken und ohne Humor.
Wieder grinste Pedro und dieses Mal veranlasste es Silas sich seinem Kollegen zuzuwenden. „Hat gearbeitet, mein Freund. Hat gearbeitet. Ich habe mich umgehört. Bristow hat den Dienst quittiert nachdem sie erfahren hat, dass ihre Schwester den amerikanischen Botschafter getötet hat. Seither arbeitet sie für eine Werbeagentur, Wishes & More.“
Silas stimmte in das Grinsen seines Kollegen mit ein und drehte sich dann um, in die Dunkelheit. Im Schatten der Büsche und ungesehen von Passanten und Anwohnern hatte sich ein zehnköpfiges, in schwarz gekleidetes Team aus Agenten verschanzt und machte sich bereit in die Wohnung einzudringen. „Sie gehen rein ohne Aufsehen zu erregen. Suchen sie nach einer blauen Diskette mit einem roten Punkt als Aufkleber darauf.“ Das Team antwortete Silas mit einem einstimmigen „Ja, Sir.“ Und rückte dann mit Silas und Pedro ein, die zuletzt die Wohnung betraten.

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Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 14. Oktober 2005, 15:00:46
„Äh…Mrs. Derevko?....Ma’am?“ Marshall steckte schüchtern den Kopf zu Irinas Büro herein, die dort gemeinsam mit Jack, Vaughn, Sydney, Will und Carolyn darauf wartete, dass Marshall auf den Inhalt der Diskette zugreifen konnte.
Als sich der Techniker der Aufmerksamkeit aller sicher war, öffnete er die Tür einen Spalt weiter, so dass man ihn nun vollständig sehen konnte. „Das werden sie sehen wollen.“ Marshall drückte auf den Knopf, der sich inmitten des kleinen, runden und aus Mahagoniholz bestehenden Besprechungstisches befand. Die Vertäfelung an der gegenüberliegenden Wand verschwand und wich einem schwarzen Plasmabildschirm, auf dem sowohl das Logo der CIA als auch das der SVR zu sehen waren. Der Techniker betätigte einen weiteren Knopf und ein Videoband wurde abgespult.
Zu sehen war ein Mann mit grau meliertem Haar, fester Statur. Er trug einen braunen Anzug und saß auf einer Parkbank, fütterte die Enten im See vor ihm. Die Szene wirkte fast friedlich. Plötzlich fuhr eine schwarze Stretch-Limousine hervor. Drei Männer stiegen aus. Der, der die Gruppe anführte wechselte ein paar Worte mit dem Grau-Melierten. Es wirkte fast wie ein Streit.
Der Mann, von dem alle annahmen, dass er die Gruppe anführte, wandte sich den anderen beiden Männern zu und stieg wieder in die Limousine ein. Auf einmal zückten die verbliebenen beiden Männer Pistolen und schossen den Mann im braunen Anzug nieder bevor dieser die Gelegenheit hatte zu reagieren.
 Betretenes Schweigen legte sich über den Raum.
„Den Kerl im braunen Anzug kenne ich. Das war doch Thomas Haxley. Er galt als wahrscheinlichster Kandidat für den Posten des Senators“ bemerkte Vaughn nach Sekunden der Stille.
„Marshall können sie eine Gesichtsanalyse durchführen um herauszufinden wer die anderen Kerle sind?“ fragte Jack, der sich dabei mit den Händen am Tisch abstützte.
„Dauert nur eine Minute, Mister Bristow“ meinte Marshall, verließ kurz den Raum und kehrte mit einer Infrarot-Tastatur zurück. Mit Hilfe dieser loggte er sich in das DSC-System ein. Per Monitor konnte der Rest verfolgen was der Techniker machte. Das Gesicht des ersten Mannes im schwarzen Anzug wurde herangezoomt und nach ein paar Minuten meldete das System einen Treffer.
„William Karg…Leiter der NSA??“ überschlug sich Marshalls Stimme überrascht. Alle anwesenden waren ebenfalls überrascht.
„Carolyn, würden sie Devlin kontaktieren? Erzählen sie ihm was wir bisher wissen. In zwei Stunden ist Besprechung“ hatte es Irina plötzlich eilig alle Anwesenden aus ihrem Büro zu bekommen. Vor der Besprechung musste sie noch mit jemandem telefonieren. 

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Fortsetzung folgt….


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Maya am 14. Oktober 2005, 15:14:40
Hi, hab jetzt leider keine Zeit das zu lesen, kommt später... aber beim überfliegen ist mir das

„Wishes & More“  Werbeagentur.

ins Auge gestochen... kommt mir seltsam bekannt vor. Kann das sein... aus dem Fernsehen, oder so... mmmhhh, lässt mir jetzt keine Ruhe... :hm1:   ::) werd jetzt wahrscheinlich den ganzen Tag daran rumgrübeln...

Bis die Tage, wenn ich's gelesen hab... Gruß


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 14. Oktober 2005, 15:56:27
@Maya
Stammt tatsächlich aus dem Fernsehen. Ich hab mal als ich krank war am nachmittag bei Unter Uns vorbei gezappt. Normalerweise schaue ich das ja nicht, weil deutsche Soaps, du weißt schon.  ;D Aber Wishes & More hat mir als Name so gut gefallen, dass ich das für Alias übernommen hab.

Ich hoffe das bringt mir keinen Ärger mit dem Urheberrecht.  ;D


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Maya am 15. Oktober 2005, 15:24:13
ok, auf "Unter Uns" wär ich jetzt nie gekommen...
aber darum geht es ja hier auch nicht...

Fand die Fortsetzung spitze. :daumen:

Schön viel Neues: Will und die Geschichte mit seinem alten Schulfreund, DSC, neue Agenten... hach, schön und die alte Clique arbeitet auch wieder zusammen. Wo ist Weiss ?? Der fehlt mir...

So, Irina hört was von wegen Direktor der NSA und muss plötzlich ganz dringend telefonieren und entlässt alle ganz schnell aus der Besprechung... wen ruft sie an ???  Bin ganz gespannt...


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Black Thunder am 16. Oktober 2005, 00:28:32
Fand die Fortsetzung auch Klasse. :daumen:

Bin ja mal gespannt wie Irina Nadia aus dem Gefängnis kriegen will.


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Daniela am 16. Oktober 2005, 08:42:12
hast du dich von dem film "der staatsfeind nr 1 " inperieren lassen? mir gefällt die geschichte ich freue mich schon auf den nächsten teil. 


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 16. Oktober 2005, 08:58:14
Danke für das Feedback, ihr Zwei!  :grouphug:

@Daniela
Hey, gutes Auge! Ja ich hab mich tatsächlich vom den Film inspirieren lassen. Freut mich, dass es trotzdem gut ankommt.  :)

*edit* Sorry, Maya, deinen Post habe ich vorhin gar nicht gesehen.  :blush: :blush: Danke für das Feedback!  :-*
Wegen Weiss: Abwarten!  ;)


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: lena-irina-jonna am 19. Oktober 2005, 18:24:09
Super Fortsetzung!!  :daumen:

Ich bin auch ziemlich neugierig wir Irina Nadia aus dem Gefängnis bringen will.  :-\\
Dass Syd ihrer Mum einen Küsschen auf die Wange gegeben hat war ja sooooooooo süß.  :blush:
Und natürlich Wishes & More  ;D !

Aber ein Fehler ist mir aufgefallen: Die Leute haben doch in Wills Wohnung alles verwanzt, die Kleider und alles, oder? Will haben sie aber nicht geschnappt und der ist ohne noch mal in seine Wohnung zu gehen zu Syd und Vaughn gefahren. Wieso brauchen sie dann die Brosche? Er selber kann doch gar nicht verwanzt sein. ???
Freu mich schon auf den nächsten Teil und bitte, bitte schreib schöne Irina/Jack Szenen!!!  :bete:

LG  :bussi:
lena


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 20. Oktober 2005, 18:09:39
Erstmal danke für das liebe Feedback, Lena.  :bussi: Ich habe mich wie immer sehr darüber gefreut.
Dann zu dem was dir aufgefallen ist: Ich kann's so erklären, dass Will aufgeregt und verwirrt war und deshalb ja zu Sydney und Vaughn meinte, dass er wahrscheinlich abgehört wird. Sydneys Wanzenkiller war also sowas wie eine Vorsichtsmaßnahme.  :)

Hier ein kleiner Trapped-Spoiler: *g*
Achtung Spoiler: Zu Jack und Irina wird es eine Storyline über eben dieses Pärchen geben, wobei Shipper bestimmt voll auf ihre Kosten kommen. Allerdings werde ich diese Storyline in einem möglichen dritten Teil der Reihe aufdecken. Dieser dritte Teil der Rätselraten-Reihe wird immer wahrscheinlicher und angedeutet wird es im letzten Kapitel von Trapped werden.  ;)  


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Weißer Wolf am 25. Oktober 2005, 12:11:38
Wieder eine klasse Fortsetzung !! :D

Wie die Storylinie weiter gehen soll gefällt mir gut, freu mich schon drauf.


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 27. Oktober 2005, 17:44:47
Danke, Weißer Wolf, für das schöne Feedback.  :) Da fühlt man sich gleich zum weiterschreiben motiviert, auch wenn ich schon recht weit bin mit dem neuen Kapitel.  ;D

Ich möchte außerdem auch gleich Werbung machen für eine zweite Alias-Fanfic von mir.
Es wird neben der Rätselraten-Reihe noch eine andere Alias-Fanfic geben, die ich schon kräftig am Schreiben bin. Sie wird ein wenig Alternative Universe sein und in der 3. Staffel spielen, auch hier gepostet, wenn die 3. Staffel bei uns auf DVD erhältlich ist, weil ich doch starken Bezug auf die Folgen der 3. Staffel nehme und so einige Folgen, die ich längst vergessen hatte, aber schon aus dem Englischen her kenne, nochmal anschauen.
Aber wie gesagt: Die Storyline steht.  ;D Und worum geht's?:
Achtung Spoiler: Die Fanfic heißt "Was wäre wenn...." und beschäftigt sich mit der Frage wie es wohl weitergegangen wäre, wenn Irina Nadia vor Jack, Sydney und Sloane gefunden hätte.  


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 01. November 2005, 09:20:30
So es gibt wieder ein Update. Pünktlich zum Monatsanfang.  ;D Viel Spaß beim Lesen und danke nochmal euch allen für das schöne Feedback.  :grouphug:

13. Haunted

Was bisher geschah:
Nadia ermordet den amerikanischen Botschafter Robert Kingsley durch Erschießen. Anschließend enthauptet sie ihn und zündet dessen Auto an.
Nadia sitzt Irina, Jack, Weiss und Vaughn gegenüber. Sydney steht.
Nadia: „Es war vor ein paar Wochen. Der Covenant hatte das Vertrauen zu mir verloren und verlangte einen Loyalitätsbeweis. Katya hat mich also damit beauftragt Robert Kingsley zu töten. Als Beweis sollte ich ihr seinen Kopf bringen.“
Wir sehen Nadia und Weiss, beide mit Tränen in den Augen, am Flughafen stehen.
Weiss zu Nadia mit tränenerstickter Stimme: „Ich habe mir diese Entscheidung nicht leicht gemacht. Ich habe mir sogar einzureden versucht, dass wir es noch mal miteinander versuchen können. Aber, dann ist mir klar geworden, dass das ein Fehler wäre, denn eine Beziehung basiert auf Vertrauen.“
Nadia (unter Tränen): „Wie soll ich mich nur verabschieden?“
Weiss (ebenfalls unter Tränen): „Gar nicht.“ Damit dreht er sich um und besteigt das Flugzeug Richtung Virginia, während Nadia in Handschellen zum anderen Flugzeug geführt wird.

Schnitt zu Carolyn und Jack. Carolyn erzählt ihm, dass sie und Nicolai von der CIA, bzw. der SVR hergeschickt wurden um die Arbeit des DSC zu beobachten und Aufträge ihrer jeweiligen Agencys weiterzuleiten.
Vaughn (v.o.): „Wer ist hinter dir her?“
Will läuft nervös in Sydneys Wohnung auf und ab. Als er spricht, ist er ganz panisch: „Keine Ahnung. CIA, FBI….Was weiß ich! Gestern habe ich einen alten Schulfreund von mir getroffen, Jeff Carlson. Wir haben uns ein wenig unterhalten, bis zwei Kerle in schwarzen Anzügen aufgetaucht sind. Da ist er panisch abgehauen und die haben ihn verfolgt. Auf seiner Flucht wurde er überfahren und jetzt sind die hinter mir her. Ich war gar nicht erst bei mir zuhause und bin sofort her gefahren. Ich brauche Hilfe!“
Wir sehen das Videoband, auf dem drei Männer zu sehen sind. Einer dreht sich um und gibt den beiden Männern hinter ihm ein Signal, worauf diese ihre Waffen zücken und einen dritten im braunen Anzug erschießen. Marshall zoomt das Gesicht des Mannes, der offenbar den Tötungsbefehl erteilt hat, näher heran.
Marshall mit sich überschlagender Stimme: „William Karg…Leiter der NSA??“



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Los Angeles

Es klingelte zweimal, dann wurde der Anruf endlich entgegen genommen. „Hallo?“ meldete sich ein müder Arvin Sloane zu Wort.
„Du verdammter Mistkerl!“ brach es aus Irina lautstark heraus, die mit dem Hörer ans linke Ohr wechselte, aufstand und sich halb gegen die Wand lehnte.
Sloane war im ersten Moment viel zu perplex über Irinas – für ihre Verhältnisse – ungewöhnliche Reaktion, als dass er fähig gewesen wäre dem etwas entgegen zu setzen. Er wusste ja noch nicht einmal was diesmal der Grund für ihren Groll gegen ihn war. Deshalb antwortete er nicht, sondern wartete darauf, dass Irina etwas hinzufügte, was nicht lange auf sich warten ließ.

„Willst du mir etwa erzählen, dass Nadia kein Bauer in eurem Spiel war?!“ fauchte die ehemalige KGB-Agentin und lugte kurz durch die Tür um sicher zu gehen, dass niemand sie belauschte. Außerdem ermahnte sie sich im Stillen leiser zu sein, weil die Wände sehr dünn waren und so die Gefahr bestand, dass die Leute etwas hörten, für die es nicht bestimmt war. 



Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 01. November 2005, 09:22:08
Mit „Leute“ meinte Irina dabei hauptsächlich Sydney. Das Thema Arvin Sloane war bei ihr nach wie vor ein Heikles, genauso heikel wie es augenblicklich war Sydney auf Nadia anzusprechen.
„Thomas Haxley, ein Mann, der als wahrscheinlichster Kandidat für den Senatorposten galt wurde ermordet. Von William Karg, dem Leiter der NSA. Nadia hat vor ein paar Monaten Robert Kingsley ermordet. Kingsley war nicht nur US-Botschafter, sondern auch ein aufstrebender Politiker, wie ich herausgefunden habe nachdem Nadia den Mord gestanden hat. Jetzt frage ich mich, ob der Covenant und du da die Finger im Spiel haben“ antwortete die Leiterin des DSC sachlich.
Sloane war froh, dass Irina ihn nicht schmunzeln sehen konnte. Er beugte sich ein wenig nach vorn, schlug die Beine übereinander und bedankte sich bei seiner Mitarbeiterin, die ihm eine Tasse Kaffee brachte. „Denkst du wirklich, dass ich meine Tochter derart ausnutzen könnte? Ich war derjenige, der versucht hat sie zu beschützen“ erinnerte er sie sanft.
„Du hast nicht versucht sie um ihretwillen zu beschützen, sondern weil es dir genützt hat. Und was deine Einstellung gegenüber Nadia angeht: Es rückt dich als Vater nicht gerade in ein gutes Licht, dass du ihr Rambaldis Flüssigkeit injiziert hast um dadurch Botschaften von ihm zu erhalten.“

Diesmal gestattete Arvin sich ein offenes Lachen in dem Wissen, dass dies Irina verärgern würde. „Schon komisch, dass ausgerechnet du das sagst. Vor einigen Jahren noch hättest du mich unterstützt.“
„In ein paar Jahren kann viel geschehen, Arvin“ erwiderte die ehemalige KGB-Agentin mit bitterer Stimme.
„Ich habe keine Veranlassung dazu, aber ich gebe dir trotzdem eine Information, die dir helfen könnte. Leider kann ich dir nicht alles sagen was ich weiß aus Gründen, die du dir sicher denken kannst.“ Sloane machte eine Pause, in der er an seinem Kaffee nippte, die Lippen schürzte und Irinas steigende Neugier genoss. „Willst du Karg aufhalten und herausfinden warum Haxley ermordet wurde, musst du einen seiner früheren Agenten aufsuchen: Rhea Fernandez.“ Irina ging zurück zu ihrem Schreibtisch und notierte sich den Namen. „Eine spanische Agentin, die nachdem sie aufgehört hat für Karg zu arbeiten, nach Rumänien gezogen ist. Das wird dir beweisen, dass ich nichts mit dem Mord an Thomas Haxley zutun habe.“  
Eine peinlich berührte Stille entstand, nachdem Sloane alle Informationen preisgegeben hatte, die er preisgeben wollte.
Die Leiterin des DSC hatte mit dem Gedanken gespielt, sich bei Sloane zu bedanken, ihn aber schnell wieder verworfen, und so legte sie wortlos auf und starrte auf die Notizen, die sie sich gemacht hatte.

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Notizblöcke und Stifte lagen auf den ganzen Besprechungstisch verteilt herum. „Ich hoffe deine Mutter konnte etwas herausfinden“ bemerkte Vaughn und warf seiner Verlobten einen Seitenblick zu, worauf diese ihren Blick von Will abwandte und den Agent verwundert ansah.
„Wie kommst du darauf, dass meine Mutter in irgendeine Richtung ermittelt hat? Carolyn war diejenige, die die CIA kontaktieren sollte“ gab sie zu bedenken.

Michael seufzte. Hätte er sie bloß nicht auf ihre Mutter angesprochen. Er wusste doch, dass er damit wieder eine Diskussion auslösen würde.
Auch wenn Sydney und Irinas Verhältnis zueinander sich in den letzten Wochen stetig besserte, vergaß Vaughn darüber hinaus nicht, dass sie ein gutes Dutzend CIA-Agenten ermordet hatte, unter denen sich auch sein Vater befand. Abgesehen davon wusste man bei Irina Derevko nie woran man war. War es nicht seltsam, dass sie so mir nichts dir nichts, zugesagt hatte für die CIA zu arbeiten? Eine Organisation, die sie als Feind betrachtete und eine Regierung vertraten, deren Politik die ehemalige KGB-Agentin missbilligte?
Doch er war nicht bereit sich wegen dieser Fragen mit Sydney zu streiten. Das war es einfach nicht wert und vielleicht waren seine Sorgen auch unbegründet. Diese Anspielung auf die Situation im Büro vor ein paar Stunden hatte Vaughn auch nicht beabsichtigt gehabt, sondern war ihm einfach so herausgerutscht.
Was soll’s, dachte der Blonde sich. Das Kind war im Brunnen und jetzt hieß es Sydney klar zu machen, dass er sich bloß um sie sorgte.

„Deine Mutter hatte es ziemlich eilig uns los zu werden“ merkte Michael vorsichtig an, wich dem Blick seiner Verlobten aus. Deren Augen verengten sich und Will, der bemerkte, dass ein Streit im Anzug war, zog es vor, sich mit Marshall zu unterhalten.
„Dafür gibt es bestimmt eine Erklärung“ widersprach Sydney stur, die auch wenig Lust hatte sich mit ihrem Verlobten deswegen zu streiten. Zumal das nichts an ihrer beider Meinung bezüglich Irina ändern würde. Sydney verlangte von Vaughn ja auch gar nicht, dass er vergaß was ihre Mutter seinem Vater angetan hatte. Alles was sie wollte, war der Versuch so normal wie möglich miteinander umzugehen. Was angesichts ihres Berufs und der Tatsache, dass Irina nun mal hier die Chefin war, sowieso schwer werden würde.

Vaughn blieb der Braunhaarigen eine Erwiderung schuldig. War auch nicht mehr nötig, denn in diesem Moment öffnete sich die Tür zum Besprechungsraum und Irina kam mit einigen Mappen und einer Fernbedienung in der Hand herein. Sofort verstummten alle Gespräche, während sich die Blicke erwartungsvoll auf die Leiterin des DSC richteten.
Nachdem Irina festgestellt hatte, dass alle anwesend waren, die anwesend sein sollten, eröffnete sie die Besprechung. „Ich habe mit Sloane telefoniert.“
Wie die ehemalige KGB-Agentin es erwartet hatte, wirkte keiner besonders glücklich. Bis auf Carolyn und Nicolai, die von Sloane ja nur das kannten, was man ihnen erzählt hatte. Irina hingegen fand die Entscheidung richtig, gleich alle Karten auf den Tisch zu legen. Die Situation war schon durch Nadias Lügen schwer genug und Sydney und Jack verdienten ihre Ehrlichkeit nach allem was gewesen war. „Ich dachte, dass vielleicht ein Zusammenhang zwischen dem Mord an Robert Kingsley und Thomas Haxley besteht. Kingsley, als Botschafter hat sich sehr in der Politik engagiert, war wie Haxley Demokrat.“



Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 01. November 2005, 09:23:13
Stille erfüllte den Raum. Als die ehemalige KGB-Agentin auch nach mehreren, verstrichenen Minuten nichts hinzufügte ergriff Sydney das Wort, klang dabei aber hart und gleichgültig wie immer wenn Nadias Tat auch nur angeschnitten wurde: „Und?.....Ist das so?“
„Nein. Zumindest behauptet Sloane das.“ Die Leiterin des DSC betätigte einen Knopf auf der Fernbedienung. „Sloane hat sich mit Informationen sehr bedeckt gehalten, aber einen Tipp hat er mir doch gegeben.“ Hinter der Russin erschien ein Monitor, auf dem das Bild einer jungen Frau erschien.
Sie hatte eine zierliche Statur, einen entschlossenen Gesichtsausdruck und eine geheimnisvolle Aura. Außerdem war sie ein eher dunkler Typ, spanischer oder kolumbianischer Herkunft, schätzte Sydney.
„Das ist Rhea Fernandez, eine Agentin, die zwei Jahre lang für Karg gearbeitet hat. Danach ist sie nach Rumänien gezogen, wo sie noch heute unter dem Decknamen Samantha Litvak lebt.“ Irina schnappte sich die weißen Mappen, die vor ihr lagen und schob je eine Sydney und Dixon zu. „Sydney? Dixon? Ihr fliegt nach Rumänien. Spürt Rhea Fernandez auf und bringt alles in Erfahrung was sie über Karg weiß. Für wen er arbeitet…War sie an dem Mord beteiligt? Gibt es irgendwelche geheimen Dokumente? Eben alles.“
„Wann geht unser Flug?“ wollte Dixon wissen, der freudig gelächelt hatte bei der Vorstellung, seit langem wieder mit Sydney zusammen arbeiten zu dürfen. Wie in alten Zeiten!
„In einer Stunde“ antwortete Irina mit Blick auf ihre Armbanduhr.

„Das verschafft uns zwar einen kleinen Vorsprung, aber ich fürchte wir haben ein anderes Problem“ meldete sich Carolyn zu Wort und zog damit sofort alle Blicke auf sich. „Wie sie wollten, Mrs. Derevko, habe ich Devlin kontaktiert. Der hat sich ein wenig umgehört und erfahren, dass zwei NSA-Agenten nach Los Angeles aufgebrochen und womöglich sogar schon in der Stadt sind. Das ist kein Zufall. Die suchen Tippin.“
Jack seufzte und stand auf. „Wenn das so ist, sollten wir sie schnellstens hier weg bringen, Mister Tippin. Ich schlage unser Sicheres Haus weit außerhalb von Los Angeles vor.“ Mit dem letzten Satz hatte der Agent sich um Zustimmung heischend an seine Frau gewandt. Diese stimmte ihm mit einem stummen Nicken zu.
„Ich werde wohl gar nicht gefragt!“ brach es aus Will heraus. Als ob er noch nie in Gefahr gewesen wäre! Außerdem geschah das alles wegen ihm, da wollte er nicht untätig rumsitzen und Sydney und ihren Kollegen die Arbeit allein überlassen. „Ich habe für die CIA als Analytiker gearbeitet und könnte helfen. Zum Beispiel bei der Auswertung von Informationen.“
Sydney, die zugehört hatte, wandte ihren Blick von Will zu ihrer Mutter.
Diese wirkte entschlossener und entschiedener denn je. Als müsse sie über eine Antwort gar nicht nachdenken. „Das kommt überhaupt nicht in Frage! Agent Vaughn, sie fahren Mister Tippin zum Sicheren Haus. Die Besprechung ist zu Ende. Sydney, Dixon. Marshall erklärt euch die technische Ausrüstung.“ Damit packte die ehemalige KGB-Agentin ihre Unterlagen zusammen, wie auch der Rest des Teams.

Will schälte sich schnell aus seinem Stuhl und folgte Sydneys Mutter. „Mrs. Derevko warten sie!“ Irina drehte sich nicht mal zu ihm, also ging der dunkelblonde Mann etwas schneller um sie einzuholen. Ihr Blick war hart und dieser Umstand hätte Will fast den Mut gekostet. Immerhin stand er hier der Frau gegenüber, die Sydney angeschossen hatte und dafür verantwortlich war, dass Sark ihn hatte foltern lassen. Das Bedürfnis zu helfen war aber größer und verlieh Will den Mut, den er brauchte um weiter zu sprechen: „Sie können meine Fähigkeiten nicht abstreiten. Um ein Haar hätte ich SD-6 auffliegen lassen. Alle Informationen dazu hatte ich.“
„Diese Informationen hatten sie, weil einer meiner Agenten ihnen Hinweise gegeben hat, Mister Tippin! Abgesehen davon, ist das was hier im Moment geschieht größer als SD-6 und die Allianz und ich will nicht, dass Sydney noch einen Menschen verliert, der ihr wichtig ist, oder ihr Urteilsvermögen dadurch getrübt wird, dass sie in Gefahr schweben! Eine Fehlentscheidung könnte sie das Leben kosten.“ Die Russin sah an ihm vorbei. Ihr Blick fand Vaughn, der in einigem Abstand auf Will wartete. „Vaughn wartet auf sie.“ Damit ließ sie ihn stehen und setzte den Weg zu ihrem Büro fort.

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Rumänien

Dixon und Sydney gingen schon eine Weile schweigend eine Straße entlang. Sydney trug ein dunkelblaues Abendkleid, das durch ihren schwarzen Mantel hindurch schien. Zusammen mit der hochgesteckten Frisur sah sie einfach atemberaubend aus. Dixon stand ihr aber in seinem Smoking mit weißer Fliege in nichts nach. Zusammen wirkten sie genau wie sie vorgehabt hatten nach außen hin zu wirken: Wie ein reiches Paar, das einen vergnügten Abend in dem Nobellokal verbringen wollte, in dem zufällig eine als Samantha Litvak bekannte Dame als Kellnerin arbeitete.

„Weißt du anfangs war ich skeptisch als mir ein Job beim DSC angeboten wurde. Ein Job, bei dem ich für deine Mutter arbeiten sollte. Das erschien mir so widersprüchlich“ Dixon lächelte ein wenig und warf seiner Kollegin einen Seitenblick zu, die sich bei ihm eingehackt hatte und gespannt lauschte was er dem Gesagten noch hinzufügen würde. „Mit dir wieder zusammenarbeiten zu dürfen, hier in Rumänien…..Jetzt weiß ich warum ich diesen Job machen will.“
Sydney wusste gar nicht was sie sagen sollte, wollte ihm danken für seine Worte, die so ehrlich und aufrichtig aus seinem Mund gekommen waren. Gerührt schluckte sie die aufkommenden Tränen herunter. „Ich bin froh, dass du nicht abgelehnt hast. Irgendwas sagt mir, dass es nicht leicht werden wird für meine Mutter zu arbeiten und mit Leuten zusammen zu arbeiten, die ich gern habe, macht alles leichter.“ Die Braunhaarige stockte und dachte über ihre Worte nach. „Und weniger verwirrend“ fügte sie mit trockenem Lachen hinzu. Mit verwirrend meinte sie dabei hauptsächlich die Beziehung zu ihrer Mutter, die ihr immer noch nicht recht klar war.

Dabei sollte es so einfach sein: Sydney war die Tochter, Irina die Mutter. Nur warum fühlte es sich immer noch so fremd an? Warum war ihre Beziehung zueinander noch nicht, das was sie sein sollte? Auf diese Fragen wusste Sydney zwar im Augenblick keine Antwort, erinnerte sich aber daran, dass es sich am Anfang, kurz nachdem sie die Wahrheit über die Arbeit ihres Vaters erfahren hatte, auch nicht recht viel anders gewesen war. Nur, dass es damals Jack gewesen war, zu dem sie diese distanzierte und voller Misstrauen geprägte Beziehung gehabt hatte.

Endlich erreichten die beiden Agenten das Lokal. Ein Mann in der Empfangshalle nahm Sydney und Dixon die Mäntel ab. Danach wurden sie in den Esssaal geführt. Ein Kronleuchter thronte an der Decke über dem Geschehen, während sanfte, klassische Musik den Gästen ein angenehmes Gefühl vermitteln sollte. Rechts neben dem Eingang, in unmittelbarer Nähe von Sydney und Dixon, befand sich eine ca. 2 Meter lange Tischreihe. Dort befand sich ein Buffet aus den teuersten Speisen wie Hummer, Kaviar und Lachs. „Oh Mann, wenn ich das Buffet sehe, kriege ich Hunger. Meinst du, wir haben noch Zeit einen Happen zu essen?“ fragte Dixon leise.
„Wir haben einen Auftrag“ erinnerte Sydney ihn, auch wenn ihr selbst beim Anblick des tollen Buffets das Wasser im Mund zusammenlief. Die Agentin zog sich, passend zu ihrem Abendkleid, ihre schwarzen Samthandschuhe an, deren Ärmel bis zu ihrem Ellbogen reichten, während Dixon sein Handy anschaltete.

„Also wir wissen wie Rhea Fernandez zu der Zeit ausgesehen hat als sie noch für Karg gearbeitet hat, aber da sie untergetaucht ist, müssen wir davon ausgehen, dass sie ihr Aussehen verändert hat. Deshalb habe ich das hier für sie…“ Marshall wollte nach seinen Utensilien greifen, doch der gesuchte Gegenstand befand sich nicht auf seinem Schreibtisch. „Wo hab’ ich es denn?“ Der Techniker lächelte verunsichert, während Sydney und Dixon einen Blick tauschten und versuchten, sich ein Grinsen zu verkneifen.
Der Techniker wechselte von der rechten Seite seines Büros, auf die linke Seite, wo sich ein zweiter Schreibtisch befand, auf dem die verschiedensten Erfindungen des Technikers lagen. Sydney fiel dabei immer Q ein, der Mann, der James Bond allerlei technisches Spielzeug erfunden hatte. Die Agentin musste bei dieser Vorstellung grinsen.
Marshalls Kopf war inzwischen in den Tiefen einer schwarzen Sporttasche verschwunden, aus der man es rascheln hörte. „Oh!“ sagte er schließlich und steckte seinen Kopf heraus, wobei er zwei Gegenstände in der Hand hielt: Einen Teddy und ein paar Samthandschuhe. „Mitchells Teddy. Den haben wir schon überall gesucht. Carrie wird erleichtert sein, wissen sie, Mitchell schläft ohne ihn so schlecht ein und….“ Marshall merkte, dass er vom eigentlichen Thema abschweifte und legte den Teddy schleunigst weg. Sydney und Dixon teilten ein Grinsen.

„Also das“ Marshall hielt stolz das Paar Handschuhe in die Höhe und zog es über. „ist meine neueste Erfindung. Rhea Fernandez mag vielleicht ihr Äußeres verändert haben, aber der Fingerabdruck lässt sich nicht so leicht verändern. Deshalb der Handschuh. M-Miss Bristow, wenn sie Rhea….also Miss Fernandez die Hand reichen.“ Der Techniker ergriff Sydneys Hand um sie zu schütteln, zog die Handschuhe aus und fischte das Handy vom Schreibtisch, hielt es so, dass beide Agenten es sehen konnten.

„Also, wenn sie Miss Fernandez die Hand geschüttelt haben, es würde auch schon ein Gegenstand reichen, den sie berührt hat, wird der Fingerabdruck vom Handschuh automatisch eingescannt und die Daten an sie geschickt, Mister Dixon. Wir haben in ihr Handy den Fingerabdruck von Rhea Fernandez anhand eines Zahlenmusters  eingespeichert. Sobald Miss Bristow ihr also die Hand reicht oder etwas anfasst, das sie zuvor berührt hat, und es wirklich der Fingerabdruck von Rhea Fernandez ist, wird ihr Handy ihnen das mitteilen.“




Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 01. November 2005, 09:24:14
Sydney löste sich von Dixon und schlenderte an die Bar, zu der immer mal wieder Kellnerinnen kamen um Getränke abzuholen oder Bestellungen aufzugeben. „Dixon, hörst du mich?“ fragte die Agentin.
Dixon hatte sich unter die Gäste gemischt und fing mit einigen von ihnen ein Gespräch an, konnte es aber nicht lassen vom Buffet zu naschen und sah immer wieder unauffällig zu Sydney hinüber.
„Laut und deutlich, Syd“ murmelte er.

Eine Kellnerin kam zu Sydney an den Tresen und wies den Barkeeper, den sie Ricardo nannte an, ein Sodawasser und ein Glas Scotch vorzubereiten. „Entschuldigen sie?“ fragte Sydney mit unschuldiger Mine. Die Kellnerin mit dem spanischen Akzent und den mittellangen, braunen Haaren wandte sich der Agentin zu, stellte währenddessen ein leeres Glas auf den Tresen. „Wo ist denn hier die Toilette? Dieser Saal ist so groß, dass man einen Kompass braucht um sich hier nicht zu verlaufen.“ Die Agentin brach in falsches Gelächter aus.
Die Bedienung stimmte aus Höflichkeit in das Lachen mit ein, und erklärte Sydney, dass sie die Toilette am Endes des Saales auf der rechten Seite finden würde. Dann verschwand sie mit dem Sodawasser und dem Scotch, den Ricardo vor ihr platziert hatte.
Bevor der Barkeeper das leere Glas wegstellen konnte, berührte Sydney es schnell. Dixon, der sie beobachtete, warf einen Blick auf sein Handy. Das System suchte eine Übereinstimmung zu dem Fingerabdruck von Rhea Fernandez, doch leider blieb es erfolglos. „Die war es leider nicht, Syd. Such weiter. Die Krabben sind wirklich lecker.“ Wieder nahm sich der afroamerikanische Agent eine Krabbe.
„Weißt du wie unfair es ist, dass du essen darfst, während ich die Nadel im Heuhaufen suche?!“ grinste Sydney und machte sich auf den Weg zu den Toiletten um kein Misstrauen zu erregen. Dabei schweiften ihre Augen stetig durch den Raum, auf der Suche nach einer Kellnerin. Ihr Blick blieb bei einer schwarzhaarigen, dünnen Frau hängen. Ihre langen Beine standen in ungleichmäßigem Verhältnis zu ihrer zierlichen Statur, sah aus, wie eines dieser dünnen Models mit langen Beinen, die es in LA haufenweise gab. Der Blick der jungen Frau wandte sich stetig in alle Richtungen um.
Sydney beschloss, auf sie zuzugehen. Gerade in dem Moment als die Kellnerin ein volles Glas Rotwein vor einem Gast platzierte, kam Sydney hinzu und rempelte sie scheinbar versehentlich an, so dass das Glas zu Boden fiel. „Oh das ist mir aber peinlich!“ tat die Agentin bestürzt und bückte sich um der jungen Frau, dabei zu helfen die Scherben aufzusammeln.

„Ach ist schon gut. Kann ja mal passieren“ murmelte sie.
„Nein. Gar nichts ist gut. Ich habe ihre Arbeitskleidung ruiniert und sie vor ihren Gästen blamiert. Ich möchte das wieder gutmachen“ beteuerte Sydney und reichte der Kellnerin die Hand. Wieder begann Dixons Handy nach den richtigen Daten zu suchen: Volltreffer.
„Das ist sie“ murmelte er über den Stecker in seinem Ohr.
„Es ist wirklich in Ordnung, wenn sie mich entschuldigen, ich muss weiterarbeiten.“ Fernandez machte sich schnell daran zur Bar zurückzukehren, Sydney folgte ihr.
„Ich muss mit ihnen reden“ versuchte die Agentin wieder die Aufmerksamkeit der Spanierin zu bekommen.
„Hören sie, ist schon in Ordnung. Ich werde das Glas bezahlen und mich bei den Gästen entschuldigen. Warum genießen sie nicht einfach die Party?“
Da es keine andere Möglichkeit gab, sie davon zu überzeugen, mit ihr zusammen zu arbeiten, beschloss Sydney alle Karten auf den Tisch zu legen. „Ich bin nicht zufällig hier, Samantha. Und ich weiß, dass sie gar nicht so heißen.“ Die Kellnerin sah die Braunhaarige überrascht an, hätte dabei fast das Tablett fallen gelassen. Es war schwer an ihrem Blick auszumachen, ob sie wütend war oder Sydney glaubte. Wahrscheinlich wusste sie selbst nicht so recht wie sie reagieren sollte.
„Hören sie, ich weiß nicht wer sie sind oder was sie von mir wollen, aber sie sollten jetzt besser verschwinden!“ fauchte Rhea plötzlich, drehte sich um und legte eine schnellere Gangart ein, in der Hoffnung Sydney dadurch los zu werden. Doch so leicht gab sich die Agentin nicht geschlagen.
„Ihr Name ist Rhea Fernandez und sie haben früher für einen Mann namens William Karg gearbeitet!“ rief Sydney ihr hinterher, aber noch leise genug, damit es nicht alle hören konnten.
Rheas Haar flog ihr schwungvoll ins Gesicht als sie sich umdrehte und die Braunhaarige mit funkelndem Blick taxierte.
„Verdammt, wer zum Teufel sind sie?!“
Sydneys Gesichtszüge wurden weicher. Sie seufzte und kam näher. „Mein Name ist Sydney Bristow und ich bin Agentin. Ich bin hier, weil ein Freund von mir in Schwierigkeiten steckt. Kargs Leute sind hinter ihm her.“

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Los Angeles

„Verdammt!“ murmelte Vaughn und warf einen Blick in den Rückspiegel.
„Was ist denn los?“ murmelte Will, der auf dem Beifahrersitz ein wenig gedöst hatte, aber sofort hellwach war als er Vaughn fluchen hörte.
„Wir werden verfolgt“ antwortete der Agent, woraufhin der ehemalige Reporter einen Blick in den Seitenspiegel warf und einen schwarzen Jeep bemerkte, der hinter ihnen herfuhr. Der blonde Agent machte eine scharfe Kurve und versuchte, die Verfolger abzuschütteln, wäre dabei beinahe mit einem roten PKW zusammen gestoßen, dessen Fahrer wütend hupte.
„Mann, wollen sie uns umbringen?!“ blaffte Will Michael an, sah noch einmal nach hinten um sich zu vergewissern, dass es dem Fahrer in dem roten PKW auch wirklich gut ging.






Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 01. November 2005, 09:25:08
Vaughns Kurve in eine Seitenstraße hatte nicht dazu beigetragen, den Verfolger los zu werden. Eine offene Konfrontation war zu riskant für Will, deshalb versuchte der Agent weiter den Verfolger abzuschütteln. Der Jeep war jetzt genau neben ihnen. Ein Mann in schwarzem Anzug streckte seinen Kopf aus der Beifahrerseite des Jeeps und bedrohte den blonden Agenten mit einer Waffe. „Halten sie sofort den Wagen an!“ befahl er.
Da Vaughn ob der guten Schießausbildung der NSA-Agenten wusste und weil ihm klar war, dass diese Leute für ihren Auftrag sterben würden, fuhr er an den Seitenstreifen und stellte den Motor ab, der schwarze Jeep parkte hinter ihm.

Michael wartete bis einer der Agenten die Fahrerseite erreicht hatte, sah aus den Augenwinkeln, dass ein zweiter Agent sich Will näherte. „Aussteigen“ wiesen die Agenten die beiden Männer an, stellten Will und Vaughn nebeneinander an die Seite von Vaughns grauem BMW.
„Schön, dass wir sie doch noch aufspüren konnten. Wo ist die Diskette?“ wandte sich der erste der Agenten an Vaughn, spuckte jedes Wort förmlich aus während er mit ihm sprach. Michael wechselte einen Blick mit Will, der sich nicht im Geringsten anmerken ließ wie nervös er war, was Michael überraschte. Aber angesichts der Situationen, in die er aufgrund von Sydneys Beruf schon geraten war, schien er daran mittlerweile schon gewöhnt, so dass ihn so leicht wohl nichts mehr aus der Fassung brachte.
Der blonde Agent war darüber sehr froh, machte dies es ihm doch leichter sich etwas einfallen zu lassen. Eine Waffe steckte in der Innentasche seiner Jacke und Vaughn widerstand dem Impuls sie sofort zu zücken und die Kerle allesamt, nieder zu schießen.

„Ich habe keine Ahnung wovon sie reden“ antwortete der Agent ruhig und grinste als sich die Mine seines Gegenübers verdüsterte. Plötzlich holte der NSA-Agent aus und verpasste Vaughn einen so harten Kinnhacken, dass Blut aus seinen Mundwinkeln lief.
Der NSA-Agent, der absolut hektisch und nervös wirkte, wohl weil Karg ihm Druck machte, die Diskette zu finden, vermutete Michael, wies seinen Kollegen an einen gewissen Silas Garnes anzurufen und ihn darüber zu informieren, dass sie Will Tippin und Michael Vaughn mithilfe eines Satelliten gefunden hatten.
Es überraschte den blonden DSC-Agenten nicht im Geringsten, dass die Männer seinen Namen kannten, schließlich arbeiteten sie für die NSA.
„Sie beide werden noch darum betteln, mir alles sagen zu dürfen, was sie wissen.“ Drohte der NSA – Agent und deutete mit der Pistole zuerst auf Vaughn, dann auf Will.
„Darf ich ihnen einen Rat geben?“ fragte Michael in dem Wissen, dass das was er gleich sagen würde, den Agenten dermaßen provozieren würde, dass Vaughn die Gelegenheit haben würde, sich und Will irgendwie heil aus dieser Situation heraus zu bringen. „Sie sollten nicht mit Waffen herumspielen. Das könnte ins Auge gehen.“

Gelbe Funken der Wut spiegelten sich in den Augen des Agenten wider als dieser in einer langen Bewegung ausholte um Vaughn nieder zu schlagen, doch der DSC-Agent war schneller, packte den Arm seines Gegenübers und warf ihn und sich mit seinem ganzen Körpergewicht zu Boden.
Will, der verstanden hatte, brachte den zweiten Agenten zu Fall, als dieser seinem Kollegen zu Hilfe eilen wollte. Am Boden rangen Will und sein Gegner um die Waffe. Plötzlich löste sich ein Schuss, der glücklicherweise aber nur ins Leere ging. Der ehemalige Reporter merkte, dass er es nicht schaffte den Griff seines Gegners um dessen Waffe zu lockern also ballte er die rechte Hand zu einer Faust und schlug den Agenten bewusstlos.

Vaughns Gegner stieß ihn mit den Füßen von sich weg, so dass Sydneys Verlobter gegen das Auto flog und gegen die aufkommende Benommenheit ankämpfen musste, die der Aufprall verursacht hatte. Der NSA-Agent verlor keine Zeit, stand auf, zog seine Waffe und richtete sie auf Michael. Es folgte ein Schuss. Doch der stammte nicht aus der Waffe des NSA-Agenten.
Michael folgte dem Blick seines Gegners und sah Will mit erhobener Waffe in einiger Entfernung stehen. Doch sein Schuss hatte das Ziel verfehlt und stattdessen nur das Bein des Mannes getroffen, aus dem nun Blut lief. Dennoch reichte es aus, um den Agenten kampfunfähig zu machen und so brach er schwer verletzt zusammen.
„Wir sollten verschwinden bevor dieser Silas Garnes Verstärkung schickt“ keuchte Vaughn, bedankte sich bei dem ehemaligen Reporter für dessen Hilfe und ging mit ihm zurück zu seinem BMW.
Als sie die Türen geschlossen und Vaughn den Motor gestartet hatte, bemerkte Will: „Kaum bin ich einen Tag mit euch zusammen, schieße ich auf Andere und bin auf der Flucht.“ Er schüttelte mit dem Kopf, während Michael lachte und los fuhr.

+++++++++

Rumänien,
Sicheres Haus des DSC


Dixon brachte Rhea eine Tasse Tee, stellte sich und Sydney auch Eine hin und wartete darauf, dass seine Kollegin zu ihnen zurückkehrte, die sich kurz darauf auch zu ihnen gesellte. Eine Weile herrschte Stille, weil sowohl Sydney als auch Dixon überlegten wie sie anfangen sollten zu erklären, weshalb sie Rheas Hilfe brauchten.
„William Karg hat einen Mann töten lassen. Einen amerikanischen Politiker. Sie haben mit Karg gearbeitet und können uns vermutlich sagen, ob er noch mit Anderen zusammen arbeitet“ begann Sydney schließlich.
Rhea sagte eine Weile nichts, mied den Blick der beiden DSC-Agenten, die einen Blick wechselten und schon erwarteten, aus ihr nichts mehr herauszubekommen. Schließlich entschied sich die Spanierin doch zu reden. „Wenn ich ihnen diese Informationen gebe, wird Karg wissen, dass sie, sie von mir haben. Ich bin untergetaucht um mich vor ihm zu schützen.“
„Wir werden alles in unserer Macht stehende tun um sie zu schützen, Rhea. Sie haben unser Wort, aber sie müssen uns vertrauen“ antwortete Dixon nachdrücklich.

Rhea fuhr sich mit der Hand einmal über das Gesicht, seufzte und begann zu erzählen: „William Kargs Loyalität gilt nicht der NSA, auch wenn es vielleicht danach den Anschein hat. Er ist ein Doppelagent und arbeitet eigentlich für The Hand. Schon von denen gehört?“
Die Braunhaarige nickte angespannt und sah die spanische ehemalige Agentin überrascht an. Damit, dass Karg für The Hand arbeitet, hatte sie nicht gerechnet, obgleich es sie nicht überraschte, dass er ein Doppelagent war. Kein NSA-Offizier würde es wagen, einen Senator umzubringen.



Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 01. November 2005, 09:26:04
„Ja“ antwortete Sydney. „Eine terroristische Organisation, die es auf Rambaldi-Artefakte abgesehen hat und sich über Waffen- und Informationshandel finanziert.“
„Ich habe für The Hand gearbeitet“ erklärte Rhea mit Tränen in den Augen, so dass Sydney und Dixon ihr sofort abnahmen, dass ihr schlechtes Gewissen nicht gespielt war. „Allerdings wusste ich das anfangs nicht. Karg hat mir erzählt, dass ich an einem geheimen Regierungsprojekt als Agentin mitarbeiten würde. Ich wurde zu einer Trainingseinrichtung nach Prag gebracht und dort ausgebildet. Als ich nach fünfjähriger Agententätigkeit für Karg die Wahrheit erfuhr, versuchte ich auszusteigen. Also tauchte ich unter, beschaffte mir ein neues Aussehen und eine neue Identität, so dass Kargs Leute mich nicht finden konnten, denn ich steckte schon zu tief drin.“
Sydney senkte ihren Blick. Sofort entdeckte sie die Parallelen zwischen Rhea und der Situation, in der sie sich Jahre zuvor befunden hatte, als sie herausfand, dass SD-6 keine geheime Unterabteilung der CIA war. „Haben sie sonst noch irgendwelche Informationen für uns? Wissen sie woran The Hand gearbeitet hat bevor sie ausgestiegen sind?“ fragte die Agentin behutsam.

Erstaunlicherweise wirkte Rhea plötzlich nicht mehr so verletzlich wie noch vor ein paar Sekunden. Als sie auf- und Sydney ins Gesicht sah, waren ihre Tränen und der ängstliche Blick verschwunden. Nun war sie wieder zu der toughen Agentin geworden, zu der Karg sie hatte ausbilden lassen. „An einem Projekt mit Codenamen Scorpion. Karg hat am Telefon ein paar Mal dieses Wort benutzt und es schien wichtig zu sein. Es gibt einen Zentralcomputer, auf dem alle Daten zu Scorpion gespeichert sind. Dieser Computer befindet sich in Deutschland, genauer gesagt in Frankfurt. Das Gebäude ist als Reisebüro getarnt und soll so verhindern, dass irgendjemand unbefugtes den Zentralcomputer entdeckt.“
Dixon und Sydney lächelten erleichtert und dankbar über diese Informationen. Sydney stand auf, entschuldigte sich und meinte zu Dixon, dass sie das Departement of Special Cases kontaktieren würde.

+++++++++

Los Angeles

„Rhea Fernandez hat Rumänien verlassen. Sie meinte, sie müsse noch etwas erledigen. Eigentlich hatte ich vor, euch deswegen anzulügen, aber ehrlich gesagt, habe ich diese ewigen Lügen satt.“ beendete Sydney ihren Monolog. Erschöpft wegen des Jetlags, aber froh, wieder in Los Angeles zu sein, saß sie ihrer Mutter und ihrem Vater in Irinas Büro gegenüber.

Sydneys Mutter hatte einen Aktenordner über Karg und The Hand auf ihrem Schreibtisch liegen, klappte ihn zu nachdem Sydney ihren Bericht beendet hatte. Jack, neben ihr, hatte ebenso aufmerksam wie seine Frau den Ausführungen seiner Tochter gelauscht. Beide Eltern lächelten auf die Worte ihrer Tochter hin nur.
„Danke“ schmunzelte Irina. „Das wissen wir zu schätzen und ich will ehrlich sein. Devlin lässt nach Fernandez fahnden, aber wenn sie so ist wie du sie beschrieben hast, glaube ich nicht, dass sie sie finden werden.“ Sydney stieß auf diese Worte hin einen Seufzer der Erleicherung aus. Rhea hatte genug durchgemacht und was geschehen war, war nicht ihre Schuld. Die Informationen hatte sie ihnen freiwillig gegeben.

Sydney wurde von der Stimme ihrer Mutter wieder aus ihren Gedanken gerissen: „Die CIA fahndet außerdem nach Karg, aber es scheint als sei er untergetaucht.“
 „Eines verstehe ich nicht, Mom: Wieso war Karg ausgerechnet bei der NSA als Doppelagent tätig und wozu der Mord an Haxley?“
Statt Irina, setzte Jack zu einer Erklärung an. Dazu beugte er sich nach vorne und faltete die Hände auf dem Schreibtisch ineinander. „Deine Mutter und ich haben uns diese Frage auch gestellt und Agent Carolyn Fox mit Nachforschungen beauftragt. Der Senat sollte über eine Gesetzesinitiative entscheiden, wonach amerikanischen Geheimdiensten frei gestattet werden darf, amerikanische Bürger zu belauschen. Keine Genehmigung durch die Behörde für Verfassungsschutz wäre mehr erforderlich.“
Die ehemalige KGB-Agentin übernahm die weitere Erklärung für ihren Mann: „Haxley war, wie viele Bürgerrechtler, gegen dieses Gesetz und seine Stimme das Zünglein an der Waage. Wir vermuten, dass Karg im Auftrag von The Hand gehandelt hat.“

„The Hand hätte mit Karg als Leiter der NSA die Möglichkeit gehabt, Staatsorgane zu belauschen oder einfache Privatleute, was für die wahrscheinlich eine verlockende Vorstellung gewesen ist und weil Haxley sich nicht dazu überreden ließ, anders zu stimmen als er vorhatte, ließ Karg ihn ermorden, damit das Gesetz zustande kommt“ bemerkte Sydney angewidert von den Methoden der Organisation und wünschte sich zeitgleich sie hätte Karg in die Finger bekommen. Nicht nur, weil er keine Skrupel kannte, sondern weil Vaughn ihr auch erzählt hatte, dass Kargs Agenten ihn und Will aufgespürt hatten, sie mit knapper Not entkommen konnten.

Außerdem hieß die Tatsache, dass Karg auf freiem Fuß war für Will auch, dass er wieder eine neue Identität annehmen und in eine andere Stadt ziehen musste.
Solange es Karg und The Hand gab, war er nicht sicher. Trotzdem, und vielleicht war es auch aus Hoffnung, sie läge mit ihrer Annahme falsch, wandte sich Sydney fragend an ihre Mutter: „Was passiert jetzt mit Will?“
Irina und Jack wechselten einen ernsten Blick. Dabei sah Irina so aus, als erhoffe sie sich von Jack eine Entscheidung, doch dieser war der Ansicht, dass ihr als Leiterin des DSC diese Entscheidung zustand. Daran musste die ehemalige KGB-Agentin sich nun gewöhnen: Unangenehme Entscheidungen zu treffen, mit denen Sydney wohl nicht immer einverstanden sein würde. Obwohl das für sie eigentlich nichts neues mehr sein sollte. Hatte sie das doch auch schon vorher getan als alle gedacht hatten, Irina sei böse und eiskalt, auch in Bezug auf ihre Tochter.
Diese Ansicht vertrat Jack längst nicht mehr. Vor allem, wenn es um Sydney und Nadia ging, hatte seine Frau nichts anderes im Sinn als sie zu schützen, was sogar hin und wieder soweit ging, dass sie den Schutz ihrer Familie über alles andere stellte.

„Eigentlich habe ich vorgehabt, ihm eine neue Identität zu geben und in eine neue Stadt bringen zu lassen“ erklärte Irina sanft, sah schon an Sydneys betroffenem Gesicht, dass ihr diese Entscheidung schwer zu schaffen machte. Es überraschte die ehemalige KGB-Agentin, dass ihre älteste Tochter keine Anstalten machte, zu protestieren. „Aber es besteht auch die Möglichkeit ihn zu rekrutieren. Diese Entscheidung soll er selbst treffen. Solange hält die CIA ihn in einem Sicheren Haus in Gewahrsam.“
Sydney fand keine der von ihrer Mutter genannten Möglichkeiten sonderlich attraktiv, verstand aber auch, dass es keine andere Möglichkeit gab, ihn vor The Hand zu schützen. Sie hoffte nur, dass ihr bester Freund sich seine Entscheidung gut überlegen würde.
„Ruh dich ein bisschen aus, Sydney. Morgen besprechen wir das weitere Vorgehen in Bezug auf The Hand und Rambaldis Puzzle“ meinte Irina sanft.

Die braunhaarige Agentin war tatsächlich erschlagen vom letzten Einsatz und kaum noch in der Lage einen klaren Gedanken zu fassen, auch wenn ihr noch immer einige Fragen im Kopf herum schwirrten: Was hatte es mit Scorpion auf sich? Was war denn nun die Katastrophe, die Rambaldi prophezeite? Hing die vielleicht mit Scorpion zusammen?
„Okay. Bis morgen“ lächelte Sydney ihren Eltern zu und machte sich damit auf den Weg zum Operationszentrum, wo Vaughn schon auf sie wartete.
„Alles okay?“ lächelte der Agent nachdem er seine Verlobte mit einem sanften Kuss begrüßt hatte.
Sydney antwortete mit einer Gegenfrage und einem herausfordernden Lächeln auf den Lippen: „Hast du irgendwann nicht etwas von einem Essen im Garten gesagt?“ Michael lächelte glücklich, legte seinen Arm um Sydney und verließ mit ihr das DSC.

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Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: lena-irina-jonna am 01. November 2005, 10:18:30
Juhuu!!  :rofl1: Ich bin schon wieder die erste.  ;D
Wieder ein super Teil  :daumen:!!
Aber wo ist Nadia??  :-\\

Zitat
„Diese Informationen hatten sie, weil einer meiner Agenten ihnen Hinweise gegeben hat, Mister Tippin! Abgesehen davon, ist das was hier im Moment geschieht größer als SD-6 und die Allianz und ich will nicht, dass Sydney noch einen Menschen verliert, der ihr wichtig ist, oder ihr Urteilsvermögen dadurch getrübt wird, dass sie in Gefahr schweben! Eine Fehlentscheidung könnte sie das Leben kosten.“ Die Russin sah an ihm vorbei. Ihr Blick fand Vaughn, der in einigem Abstand auf Will wartete. „Vaughn wartet auf sie.“ Damit ließ sie ihn stehen und setzte den Weg zu ihrem Büro fort.


Das war wirklich absolut Irina-like. Spitze!!  :daumen:

Freu mich schon auf den nächsten Teil.  ;)
LG  :bussi:
lena


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 01. November 2005, 10:43:08
@lena-irina-jonna
Wow du bist schnell mit Feedback.  :daumen:  :bussi: Danke dir!

Nadia hab ich diesmal absichtlich außen vor gelassen, weil ich wieder mehr Fokus auf Sydney nehmen wollte. Achtung Spoiler: Aber Nadia wird in den kommenden Kapiteln wieder eine gewichtigere Rolle einnehmen.  ;)

Ich freue mich, dass ich Irina gut getroffen habe. Es ist ehrlich schwer, ihren Charakter so darzustellen wie er in der Serie ist, weil Irina wahrscheinlich der komplexeste und undurchschaubarste Chara in Alias ist (was auch der Grund ist warum wir Spymommy so sehr lieben  ;D).


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Maya am 03. November 2005, 10:55:35
Klasse Update !

So langsam frag ich mich wirklich, wo du mit der Geschichte hin willst...

Es lässt sich überhaupt nicht erkennen (für mich zumindest nicht)

Vaughn und Will zusammen find ich klasse...

Dixon und Syd auch... und Irina, naja, da brauchen wir eigentlich nix mehr zu sagen...

Weiss fehlt mir immernoch  ::)

Freu mich auf die Fortsetzung


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 04. November 2005, 17:28:00
@Maya
Danke für das Feedback!  :bussi: Es freut mich, dass dir das neue Kapitel gefallen hat.
Und mit der Geschichte: Keine Angst, im Laufe von Trapped werden die Handlungsstränge miteinander verbunden. Manches wird dann im dritten Teil der Rätselraten-Reihe aufgeklärt, der noch keinen Titel hat.  ;)

Soviel vorweg: Achtung Spoiler: Es geht um diese Katastrophe, die Rambaldi prophezeit hat und Nadia wird auch nochmal deswegen interessant.   ;)


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 17. November 2005, 18:24:02
Pünktlich zum DVD-Release der 3. Staffel hier endlich das Update!  ;D Danke nochmal an alle, die mir immer so fleißig Feedback schreiben. Macht weiter so!  :daumen:
Mit "Was wäre wenn" müsst ihr euch ein klein wenig gedulden, weil ich die Box leider erst morgen haben werde und dann erst dazu komme die Folgen anzuschauen, die ich für die Story brauche.  :-[ Jetzt erstmal viel Spaß mit Trapped.

14. Scorpion


Frankfurt,
Deutschland


„Herr Schneider, guten Morgen. Wie war ihr Urlaub?“ lächelte Tobias Kramer seinem Kollegen zu, der genau wie Schneider gerade dabei war das Gebäude, in dem sich das Reisebüro befand, zu betreten.
„Schrecklich! Hawaii war ein absoluter Reinfall!! Unsere Zimmer hatten keine Klimaanlage, aber dafür gab es jede Menge Kakerlaken. Ich hätte gut Lust, den Reiseveranstalter zu verklagen, wenn das nicht gerade unsere Firma wäre“ grinste Martin Schneider und sein Kollege stimmte in das Lachen mit ein, klopfte ihm auf die Schulter und ging hinein.

In den Aufzug drängte sich mit den beiden Herren eine junge Frau in grauem Kostüm und mit blonden Haaren, die sie zu einem Zopf zusammen gebunden hatte.
„Was für eine Woche, nicht? Zum Glück ist Freitag“ seufzte sie, lächelte den beiden Herren zu und betätigte den Aufzugknopf, woraufhin sich die Türen schlossen.
Zwei Minuten nachdem sich der Aufzug in Bewegung gesetzt hatte, wandte sich die junge Frau erneut an die beiden Anzugträger. „Entschuldigen sie, ich fürchte meine Uhr ist stehen geblieben. Können sie mir sagen wie spät es ist?“
Kramer und Schneider wechselten einen Blick. Schließlich stellte Kramer seinen Koffer ab, zog den Ärmel seines Mantels zurück, damit er einen Blick auf die Armbanduhr werfen konnte, die ihm seine Frau letztes Jahr zu Weihnachten geschenkt hatte.
Während er dies tat, beugte sich der Deutsche ein wenig zu der jungen Frau hinüber, die plötzlich den Arm, an der sie ihre Uhr trug, ein wenig anhob und an dem Knopf drehte, der normalerweise dazu da war, die Uhrzeit einzustellen. Eine kleine Gasfontäne stieg aus der Uhr und ließ Kramer bewusstlos zusammen sinken.
Schneider hatte gar nicht mehr die Gelegenheit zu reagieren, denn die junge Frau betäubte auch ihn mit Hilfe der Uhr.
„Robot, hörst du mich?“

Dixon, ein paar Meter weiter in einem schwarzen Van in Stellung, beobachtete die Überwachungsmonitore des Gebäudes und antwortete über das Head-Set, das er auf dem Kopf hatte: „Laut und deutlich, Princess.“
„Kaum zu fassen, dass mich Irina Derevko zu diesem Einsatz überreden konnte“ murmelte Carolyn, während sie die Notbremse betätigte, Kramers Key-Card nahm und mithilfe eines Fingerabdruckscanners, den Marshall erfunden hatte, den Abdruck von Schneiders rechten Zeigefinger einscannte.
„Sydney und Vaughn haben den Vormittag frei und Na…Evergreen sitzt nach wie vor im Gefängnis. Außerdem haben sie eine Ausbildung als Feldagentin.“
„Danke, Herr Anwalt, aber das war nicht Teil der Vereinbarung“ erwiderte die junge Frau schnippisch, während Dixon mit den Augen rollte. „So ich bin fertig. Programmieren sie den Fahrstuhl so, dass er nach unten, statt nach oben fährt. Ich fessle die Kerle inzwischen“ gab die CIA-Agentin durch nachdem sie die benötigten Gegenstände verstaut hatte.
„Okay. Es geht los.“ Dixon loggte sich in das Sicherheitssystem ein, suchte dort nach der Programmierung für den Fahrstuhl und stellte es so ein, dass Carolyn ins Kellergeschoß fuhr, wenn sie die Notbremse ausschaltete, was diese auf sein Signal hin auch tat.


Im Kellergeschoss erreichte die Agentin nach ca. 20 Metern eine Eisentür, auf der auf Deutsch stand, dass der Zutritt nur dem Personal gestattet war. Auf der rechten Seite befand sich ein Gerät mit einem Schlitz, das zum Einlesen der Key-Card bestimmt war. Links war ein Gerät angebracht, dessen Mitte die Form eines Fingers hatte, wohl um den Fingerabdruck zu lesen.
Carolyn benutzte zuerst die Key-Card und nachdem deren Richtigkeit bestätigt und das System den Fingerabdruck verlangte, betätigte sie einen Knopf auf dem Fingerabdruckscanner von Marshall, worauf dieses surrte sich öffnete und ein Latexduplikat von Schneiders Fingerabdruck herstellte, das sie über ihren eigenen Zeigefinger legte und es so schaffte, dem System vorzugaukeln, sie wäre Schneider.
„Zugangsberechtigung erteilt“ erklärte eine Roboterstimme und kurz darauf öffnete sich die Tür.
„Princess, ich lege die Überwachungskameras in eine Zeitschleife. Genau….“ Dixon warf einen Blick auf die Uhr und aktivierte die Zeitschleife genau drei Sekunden später. „Jetzt. Du kannst reingehen, aber denk dran: Du hast nur zwei Minuten Zeit, dann bist du für die Sicherheitskräfte wieder sichtbar.“

Carolyn trat ein, ging sofort an den überdimensional hohen Computer. Wie die Agenten in der Einsatzbesprechung erfahren hatten, war er immer angeschaltet, weswegen die Agentin nicht erst warten musste bis der Rechner hochgefahren war. Die junge Frau mit naturgemäß braunen Haaren suchte nach den Dateien über Scorpion und nach einer Weile fand sie, sie auch, warf einen Blick auf die Uhr: Eine Minute war bereits vergangen.
Sie tippte die IP-Adresse des DSC in den Computer ein und trieb das System zur Eile an, denn wieder waren bereits 30 Sekunden verstrichen und der Computer hatte die Übertragung noch nicht abgeschlossen. 80 Prozent.
„Princess, du hast noch 40 Sekunden. Dann schalten sich die Überwachungskameras im Serverraum wieder ein“ informierte Dixon seine Kollegin über Head-Set.
20 Sekunden bevor die Zeit um war, hatte das System die Übertragung erfolgreich beendet. Dixon bestätigte den Empfang. „Raus da, Princess!“

Zehn Sekunden vor Ablauf der Zeitschleife schaffte es die Agentin den Serverraum zu verlassen, holte den Aufzug und verabredete sich mit Dixon am Bergungspunkt.

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Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 17. November 2005, 18:24:46
Los Angeles,
DSC, Irinas Büro


„Mrs. Derevko, das ist völlig ausgeschlossen“ beharrte Devlin auf seinen Standpunkt.
Irina war ein wenig verärgert darüber, dass der CIA-Direktor ihr kein Stück entgegen kam. Zumal es dafür aus Irinas Sicht gar keinen Grund gab. Die Bedingungen waren eindeutig und die Leiterin des DSC hatte schon erklärt, die volle Verantwortung zu übernehmen, sollte es wider Erwarten schief gehen.
Irina hielt Devlins Blick ruhig stand und sagte eine Weile lang gar nichts, wog ihre nächsten Worte sorgfältig ab. „Nennen sie mir einen Grund warum nicht.“

Der Direktor sah die Russin an als hielte er sie für irrational. „Mrs. Derevko, wir reden hier von einer Agentin, die einen Mord begangen hat! Nur weil sie ihre Tochter ist, kann ich keine Ausnahme machen.“ Er machte eine Pause, während der Irina sich seufzend in ihrem Stuhl zurück lehnte. Trotz seiner ablehnenden Haltung gegenüber einer Freilassung von Nadia, schien Devlin auch traurig darüber keine, in seinen Augen, andere Wahl zu haben. „Abgesehen davon, habe ich keine Ahnung wie ich das dem Senat erklären soll“ fügte er seufzend hinzu.
„Ich sage ihnen jetzt was, Mister Devlin: Nadia Santos ist nicht nur eine wertvolle Agentin und meine Tochter, sie ist außerdem der Passagier und somit diejenige von uns allen, die Rambaldi bisher am nächsten gekommen ist. Wenn sie, sie nicht freilassen, sehe ich mich gezwungen meine Arbeit hier zu beenden. Alles was ich ihnen anbieten kann, ist diesen Vertrag, den ich habe aufsetzen lassen, zu unterschreiben“ erwiderte die Russin kühl und ohne Anzeichen einer Gefühlsregung damit Devlin gar nicht erst anfangen konnte damit zu argumentieren, dass Irinas Gefühle für Nadia, ihren Blick für das Wesentliche trüben.

Dennoch versuchte der CIA-Chef ein Argument auszuspielen, da er nicht sonderlich davon überzeugt war, dass es nur mit Nadias Hilfe möglich war, die Katastrophe zu verhindern, die Rambaldi vorausgesagt hatte. „Darf ich sie daran erinnern, dass ihre Immunitätsvereinbarung mit der CIA darauf basiert, dass sie diese Operationseinheit leiten und diese erlischt, sobald sie die Arbeit verweigern?“

Keiner der beiden Agenten ließ eine Gefühlsregung in seinem Gesicht zu. Die ehemalige KGB-Agentin nahm einen Stift, der auf ihrem Schreibtisch lag und unterschrieb den Vertrag, den sie von ihrer Rechtsabteilung zur Freilassung von Nadia hatte aufsetzen lassen und schob ihn mitsamt des Stiftes Devlin zu. Dieser beäugte das Schriftstück kurz und mit misstrauischem Blick um in seiner Aufmerksamkeit gleich wieder zu Irina zu wechseln. „Dessen bin ich mir im Klaren, aber wenn sie Nadia nicht freilassen, kann ich ihnen sowieso nicht helfen und kommen sie mir nicht damit, dass sie erst den Senat überzeugen müssen. Ich weiß, dass so etwas durchaus in ihrer Macht steht“ erklärte diese. Damit war Devlin jeglicher Wind aus den Segeln genommen.
Egal was er tat, er hatte verloren. Ihm blieben mehrere Möglichkeiten und keine war sonderlich attraktiv: Er konnte verweigern, Nadia freizulassen wodurch Irina ihre Arbeit aufgeben und ins Gefängnis zurück gehen würde, trotzdem aber gewonnen hätte, weil die CIA zwar noch einen Rambaldi-Experten kannte, aber genau wusste, dass Sloane als Böser für die Leitung des DSC nicht in Frage kam – und ohne Rambaldi-Experten konnten sie nicht herausfinden, was dieser für eine Katastrophe prophezeit hatte. 
Wenn er Nadia frei ließ und gemäß der Vereinbarung, die Irina verfasst hatte, in ihre Obhut übergab, hatte die KGB-Agentin ihren Willen bekommen, während die CIA darauf vertrauen musste, dass die Argentinierin tatsächlich geläutert war.

Da die zweite Möglichkeit wesentlich nutzbringender war als die Erste, gab Devlin sich widerwillig geschlagen, nahm den Stift und unterzeichnete. Beide Agenten standen auf: Irina wirkte zufrieden, während der CIA-Direktor nicht recht wusste, ob er die richtige Entscheidung getroffen hatte. Beide reichten sich die Hand.
„Ich lasse ihre Tochter noch heute herbringen. Hoffentlich steckt wirklich soviel gutes in ihr wie sie sagen“ meinte Devlin.
„Sie können ihr vertrauen“ nickte die Leiterin des DSC.
„Wir werden sehen. Schönen Tag noch.“ Devlin zog seinen Mantel an und verließ das Gebäude des DSC. Hinter ihm betrat Jack das Büro, wissend, worüber seine Frau mit der CIA verhandelt hatte.
Irina kannte ihn lange genug um aus seinem Blick richtig zu schließen, dass er unschlüssig war, ob die Entscheidung Nadia aus dem Gefängnis zu holen, richtig war. Außerdem war er besorgt wie Sydney auf die Neuigkeiten reagieren würde.

Der Agent schloss hinter sich die Tür und blieb mit den Händen in den Hosentaschen vor Irinas Schreibtisch stehen.
„Du denkst, ich mache einen Fehler“ bemerkte Irina ohne es wie einen Vorwurf klingen zu lassen.
Jack konnte es nicht leugnen, aus dem einfachen Grund, dass es stimmte. Er hielt es tatsächlich für einen Fehler, Nadia aus dem Gefängnis zu holen, aber andererseits konnte er seine Frau sehr gut verstehen. „Ich mache mir nur Sorgen, Irina. Du hast zwar eine sehr gute Menschenkenntnis, das will ich nicht bestreiten. Aber ich muss die Frage trotzdem stellen: Was ist wenn du dich in Nadia irrst?“
Die Russin schüttelte auf diese Worte hin vehement mit dem Kopf, stand auf, ging um den Schreibtisch herum und kam vor ihrem Mann zum Stehen. „Das ist ausgeschlossen, Jack.“
Jack widerstand dem Impuls sie zu küssen, denn vorher wollte er ihr seine nächste Frage stellen: „Was macht dich da so sicher?“
„Ich kenne meine Töchter. Ich kenne Nadia.“ Jack schien noch nicht so recht überzeugt, also versuchte Irina es ihm zu erklären. „In den vielen Jahren, die ich nun schon in diesem Geschäft arbeite, habe ich gelernt Menschen zu erkennen, die es lieben zu töten, denen es Spaß macht, anderen Menschen leid zuzufügen. Man erkennt es an ihren Augen, den Blick in ihrem Gesicht, wenn sie zum ersten Mal jemand Unschuldigen getötet haben. Wenn ich Nadia in die Augen sehe, sehe ich nichts davon. Nur Bedauern, die vielen Albträume, die sie in den langen Nächten im Gefängnis hat, und das Gefühl, niemanden mehr zu haben, der an sie glaubt.“ Irina machte eine Pause, schlang die Arme um sich als wolle sie sich selbst umarmen. „Sie ist Sloanes Tochter und das heißt, dass sie eine Menge Böses in sich hat. Entscheidend ist nur welcher Einfluss auf sie ausgeübt wird.“
„Und was ist mit den Genen, die sie von dir geerbt hat?“ fragte Jack mit dem leichten Anflug eines Grinsens.
Irina erwiderte es und antwortete: „Ich bin böse, ja. In bestimmten Situationen.“
Ohne darauf etwas zu erwidern, beugte Jack sich zu ihr hinunter und küsste sie, zog sie an sich und atmete ihren Duft ein, während seine Hand durch ihr samtweiches Haar fuhr.

+++++++++

Es duftete nach ofenfrischen Croissants und frischem Kaffee als Vaughn an diesem Morgen erwachte. Noch gar nicht ganz die Augen geöffnet, griff er mit der linken Hand neben sich, um Sydney mit einem Guten-Morgen-Kuss zu begrüßen, doch der Platz neben ihm war leer.
Erstaunt darüber, dass er ins Leere griff, holte Michael seine Boxershorts, zog sie über und folgte dem Duft, der ihn geweckt hatte.

Ein Lächeln entkam dem Agenten als er seine Verlobte den Frühstückstisch decken sah. Neben dem Besteck und den Tellern, befanden sich bereits Butter und Marmelade auf dem Tisch. Sydney hatte ihren Rücken ihm zugewandt als sie die Croissants aus dem Ofen holte. Michael näherte sich ihr fast lautlos von hinten und legte seine Hände um ihren Bauch, küsste ihren Nacken. „Morgen“ flüsterte er dabei und bemerkte, dass Sydney lächelte.
„Morgen“ antwortete die und drehte sich zu ihm, um ihn zu küssen.
„Du hast Frühstück gemacht? Was ist denn der Anlass?“ grinste der Blonde und setzte sich an den Tisch, während seine Verlobte die Croissants in ein Körbchen legte und sich damit zu ihm gesellte.
„Wieso Anlass? Ich habe schon öfter für uns das Frühstück gemacht.“
Michael entkam ein herausforderndes Grinsen als er sich zur Seite und zu Sydney hinüber beugte. „Stimmt gar nicht.“
Die Braunhaarige spielte die Entrüstete. „Doch natürlich!“
„Wann zum Beispiel?“
Sydney musste tatsächlich eine Weile nachdenken, aber zugeben, dass ihr nicht genau einfiel wann sie zuletzt für sich und Vaughn das Frühstück gemacht hatte. Ihr Verlobter wusste, dass sie nicht belegen konnte, Frühstück gemacht zu haben und grinste siegessicher. „Okay. Sagen wir einfach, wir feiern unseren freien Vormittag und die ersten Vorbereitungen für die Hochzeit.“
„Einverstanden“ erwiderte der blonde Agent und streckte sich Sydney ein wenig entgegen. Sie küssten sich. „Hey, ich habe mit meiner Mutter gesprochen wegen des Probeessens. Sie hat gesagt, dass sie kommt“ erzählte der Agent nachdem er sich von seiner Frau in spe gelöst hatte.



Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 17. November 2005, 18:25:17
Obwohl sie sich eigentlich freuen sollte, dass Monique Vaughn am Probeessen teilnehmen wollte, machte Sydney sich doch Sorgen. Immerhin waren nicht nur Michaels Mutter, sondern auch ihre Eltern eingeladen. Hoffentlich würde es nicht zu Streitigkeiten kommen, vor allem zwischen Irina und Monique.
Abgesehen vom Probeessen gab es außerdem noch ein weiteres Problem bei der bevorstehenden Hochzeit: Wen sollte Sydney zu ihrer Trauzeugin machen? Nadia war geplant gewesen, aber nach allem was sie sich geleistet hatte, war das für Sydney ausgeschlossen. Außerdem saß sie nach wie vor im Gefängnis.

Wenigstens hatte Michael schon einen Trauzeugen: Er hatte sich für Weiss entschieden, obwohl mit Dixon noch ein weiterer Kandidat zur Verfügung gestanden hätte und auch Will, der inzwischen wieder in LA lebte, wäre eine gute Möglichkeit gewesen. Andererseits verstand Sydney warum Vaughn, Weiss als Trauzeugen haben wollte: Als Agenten für die CIA hatten sie schon einiges zusammen durchgemacht.

Die Braunhaarige wurde durch das klingelnde Telefon aus ihren Gedanken gerissen. Sie und Vaughn wechselten einen ernsten Blick und brachen in lautes Seufzen aus als ihnen gleichzeitig klar wurde, dass das um diese Uhrzeit nur eines bedeuten konnte: Arbeit.
„Ignorier’ es einfach“ schlug der blonde Agent vor.
Sydney fand diese Vorstellung zwar verlockend, wusste aber genauso gut wie Vaughn, dass das einfach nicht ging: „Und was sagen wir meiner Mutter? Dass, das Telefon kaputt war?“
„Zum Beispiel?“ lachte Vaughn und fing sich dafür einen sanften Stoß von Sydney ein, die den Anruf entgegen nahm.
„Hallo?“ Es folgte eine Pause. Sydney seufzte. „Okay. Wir sind gleich da.“

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Als Sydney und Vaughn beim DSC eintrafen, wurden sie schon von Jack, Marshall und Irina in Empfang genommen, die sofort den Besprechungsraum ansteuerten. Das Paar war überrascht und neugierig geworden.

Im Besprechungsraum selbst hatten sich bereits Carolyn, Dixon und Nicolai eingefunden. „Wir haben Carolyn und Dixon nach Frankfurt geschickt mit dem Auftrag, den The Hand Zentralserver zu hacken und die Daten an uns zu übermitteln, wodurch wir uns nähere Informationen über das Projekt erhofft haben, an dem Mitglieder der Organisation zuletzt gearbeitet haben, genannt Scorpion“ eröffnete Jack die Besprechung und sah Marshall an nachdem er seinen Monolog beendet hatte. Die Blicke aller Anwesenden folgten dem des stellvertretenden DSC-Leiters. Einzig und allein Marshall schien nicht bemerkt zu haben, dass ein Vortrag von ihm erwartet wurde. Er selbst blickte erwartungsvoll in die Gesichter des restlichen Teams.

„Oh, heißt das, ich bin dran? …“ Keiner antwortete ihm, nur die Blicke signalisierten Marshall, dass er tatsächlich an der Reihe war. Mit verlegenem Räuspern stand er auf, nahm die Fernbedienung, die in der Mitte des Tisches lag und betätigte einen der Knöpfe, wodurch an der Wand vier Bildschirme erschienen. „Leider ist bei der Übertragung der Daten etwas schief gelaufen, so dass wir nur einen Teil dessen erhalten haben, was sich eigentlich im Zentralcomputer von The Hand befindet. Bisher haben wir zwei Informationen.“ Marshall drückte erneut einen Knopf. Daraufhin erschien auf den Bildschirmen das Foto eines dunkelhaarigen Mannes, der nur milimeterkurzes Haar und keinen Schnurrbart hatte. Er war schlank, wirkte aber trotzdem sehr durchtrainiert. Der Anzug ließ ihn wie einen jungen Geschäftsmann wirken. 
„Danke, Marshall. Das ist Claude Latierré, der französische Chef einer Bank in Wien. Sein Name wird in den Daten, die wir aus dem Computer erhalten haben, in Zusammenhang mit Scorpion öfter erwähnt“ erklärte Irina, während sie Sydney und Vaughn ihre Mappen zuschob, woraus sie die Informationen entnehmen konnten, die Irina mittels Fernbedienung auch auf den Monitor werfen ließ. „Latierré leitet die Wiener Sparkasse. The Hand hat dort ein Konto, auf dem sich bis vor kurzem noch 5 Millionen Dollar befunden haben. Das ist die zweite Information, die wir aus den übertragenen Dateien erhalten haben.“

„Bis vor kurzem?“ hakte Sydney mit nach oben gezogener Augenbraue nach, während sie hellhörig geworden ihren Blick hob und ihrer Mutter zuwandte. Als diese nickte, fragte die Agentin weiter: „Wofür haben die soviel Geld gebraucht?“
„Das möchten wir auch gerne wissen. Claude Latierré hatte nie direkt mit einem Agenten von The Hand Kontakt. Meistens per Telefon. Sowohl Latierré als auch The Hand fürchten wohl, dass die CIA von der Verbindung erfährt und The Hand den Geldhahn zudreht. Latierré nimmt seinen Laptop, auf dem sich die Dateien über das Konto befinden, deshalb auch immer mit nach Hause. Passenderweise gibt er morgen eine Feier für Agenten der Organisation in seinem Haus. Natürlich inoffiziell arbeitende Agenten.“ antwortete Irina.
Jack beugte sich ein wenig nach vorn und faltete die Hände ineinander. „Sydney, du bist Laetizia Ferrat, Vaughn, sie übernehmen den Part von ihrem Mann Michel. Nachforschungen haben ergeben, dass das Ehepaar Ferrat Auftragsmorde für The Hand durchgeführt hat. Latierré kennt die Beiden also nur von Beschreibungen. Er weiß nicht, dass das Ehepaar Ferrat vor einem halben Jahr von der CIA wegen der Verbindung zu The Hand in Haft genommen wurde.“

Wieder war es Irina, die für ihren Mann das Reden übernahm. „Wir möchten wissen wofür The Hand 5 Millionen Dollar braucht und was das mit Scorpion zutun hat. Euer Auftrag lautet, an Latierrés Telefon eine Wanze anzubringen und ein Programm zu installieren, das von Latierré unentdeckt bleiben wird. Mit dessen Hilfe geht jede E-Mail, jede Kontobewegung, die Latierré von seinem Computer aus veranlasst zuerst an uns. So können wir das Geld im Auge behalten und herausfinden was sie vorhaben. Euer Flug geht in drei Stunden. Marshall wird euch in der technischen Abteilung das Equipment erklären. Viel Glück.“


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 17. November 2005, 18:25:47
Als alle Agenten fast draußen waren und auch Sydney das Besprechungszimmer fast verlassen hatte, bat Irina ihre Tochter noch zu bleiben.

Die Agentin warf Vaughn einen Blick zu, nickte und setzte sich wieder, während sich die Türen auf Irinas Knopfdruck hin schlossen.
Die ehemalige KGB-Agentin lehnte sich neben Sydney gegen die Tischkante und biss sich auf die Unterlippe. Mit ihrer Tochter über Nadia und deren Rekrutierung für das DSC zu reden, hatte sie sich einfacher vorgestellt.
Irina bereute ihre Entscheidung keine Sekunde und war wirklich der Meinung, mit Nadia richtig zu liegen. Ihre jüngere Tochter war vielleicht kein Engel, aber eine gewissenlose Mörderin war sie auch nicht. Sie konnte es werden, wenn Irina Sloane gestattete, weiterhin den Kontakt zu Nadia zu suchen.
Dieser Gedanke machte die Leiterin des DSC zornig. Offenbar spiegelte sich dies auch in ihrem Blick wider, denn Sydneys Blick veränderte sich schlagartig, schien beinahe besorgt.

Erst als die Braunhaarige ihre Mutter sanft am Arm berührte und ein leises, fragendes „Mom?“ hauchte, wurde Irina aus ihren Gedanken gerissen.
„Nadia wird in Zukunft hier arbeiten“ sagte die Russin geradeheraus und warf damit jegliche Pläne, es ihrer Tochter schonend beizubringen über Bord. Schließlich gab es nichts wofür sich Irina vor Sydney rechtfertigen musste.

Die Reaktion ihrer Tochter war die, die ehemalige KGB-Agentin erwartet hatte: Sydney war schockiert und der Ausdruck in ihren Augen zeigte dies ihrer Mutter. Irina widerstand dem Impuls Sydney zu erklären warum sie diese Entscheidung getroffen hatte, sondern wartete auf eine Reaktion von ihr.
„Das ist nicht dein Ernst“ hauchte die jüngere der beiden Frauen, die dem bohrenden Blick ihrer Mutter auswich und auf die Tischplatte starrte. Irina las Schmerz und eine Menge anderer Gefühle, die nur so auf ihre Tochter einprasseln mussten, in Sydneys Augen. Das tat ihr zwar leid, aber nichts was Sydney sagen würde, würde Irina von ihrer Entscheidung abbringen. Sie würde dasselbe auch für Sydney tun -und das ohne zu zögern.

„Doch ist es. Sydney, wir versuchen aufzudecken was diese Katastrophe ist, die laut Rambaldi auf uns zukommt. Deine Schwester als der Passagier ist diejenige von uns allen, die Rambaldi bisher am nächsten war. Außerdem ist sie eine großartige Agentin und könnte eine Hilfe für uns sein“ erklärte Irina ruhig.
„Sie hat einen Menschen getötet und uns über Wochen hinweg belogen! Du kannst ihr doch nicht allen Ernstes trauen, Mom!“ fuhr die Agentin ihre Mutter an, sah ihr diesmal direkt in die Augen und vergaß dabei, dass Irina nicht nur ihre Mutter, sondern auch ihre Chefin war. Als ihr dies bewusst wurde, besann sich Sydney wieder, versuchte ruhiger zu werden. „Du verstehst nicht wie es ist, wenn man von den Menschen, denen man vertraut, belogen wird“ fügte die Agentin hinzu.

Irina war froh, dass Sydney nicht in ihr Gesicht und den verletzten Blick darin sah. Denn es war sogar für Irina schwer, zu verbergen wie tief sie die Worte ihrer Tochter getroffen hatten, wusste sie doch genau worauf diese Bemerkung anspielte.
Es war keine Absicht von ihrer Tochter gewesen, eine verletzende Bemerkung zu machen, das wusste Irina und deshalb war sie deswegen nicht verärgert. Sie fühlte sich einfach nur schuldig, dass sie ihren Töchtern nicht die Mutter sein konnte, die sie verdienten.

„Ich weiß, dass sie dir sehr wehgetan hat, Sydney. Aber sie ist meine Tochter. Genau wie du. Du kannst nicht von mir erwarten, dass ich sie so einfach aufgebe.“ Irina legte den Zeigefinger unter Sydneys Kinn, so dass ihre Tochter gezwungen war sie anzusehen. „Ich werde weder Nadia, noch dich je wieder aufgeben. Egal was passiert.“
Auf diese Worte hin konnte die Agentin nichts erwidern und so lenkte sie widerwillig ein. „Gut ich werde versuchen mit ihr auszukommen, das heißt aber nicht, dass ich vergesse was sie getan hat.“
Mit diesen Worten stand Sydney auf, öffnete mit einem Knopfdruck die Türen und verließ den Besprechungsraum.
Irina seufzte. Das war zwar nicht die Antwort, die sie sich gewünscht hatte, aber es war immerhin ein Anfang.

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Nur langsam schien sich der Konvoi fortzubewegen. Die Wachen murmelten ein paar Worte in ihre Funkgeräte, doch Nadia bekam davon wenig mit. Zu sehr war sie in ihre Gedanken vertieft, während sie die Häuser und Wiesen beobachtete, die an ihr vorbeizogen.
Wie Sydney wohl darauf reagieren würde, dass ihre kleine Schwester wieder mit ihr zusammenarbeiten würde?
Die Argentinierin seufzte. Vermutlich würde sie alles andere als begeistert reagieren. Das glaubte Nadia auch gar nicht zu verdienen. Schließlich hatte sie Sydney über Wochen hinweg belogen, was den Mord an Kingsley anging. Sie hätte sich gar nicht erst Sloane anvertrauen dürfen.
Die Schwarzhaarige schüttelte den Kopf, versuchte diese Gedanken von sich zu schieben, aber es gab nichts, das sie ablenken konnte. Alles was Nadia tun konnte war zu hoffen, dass Sydney eines Tages verstehen würde, dass sie Kingsley nur ermordet hatte, weil sie glaubte, damit Sydney und sich selbst zu schützen.

Plötzlich waren Schüsse zu hören. Sie kamen von allen Seiten. Der Wagen, in dem Nadia saß, hielt an und einige Wachposten stiegen mit gezogenen Waffen aus. Die Agentin reckte ihren Hals um so durch das Fenster sehen zu können, wer die Unbekannten waren. Wieder waren Schüsse und schreckliche schmerzerfüllte Schreie zu hören. Das war zuviel für sie. Nadia versuchte verzweifelt ihre Handschellen aufzubekommen, obwohl sie wusste, dass das ohne Schlüssel nicht ging. Sie sah sich in dem Wagen um nach einem Gegenstand, der ihr helfen konnte, diese verdammten Handschellen aufzubekommen und den Männern da draußen zu helfen.
Als sie aufsah, wurde die Tür geöffnet. Nadia sah zwei maskierten Männern ins Gesicht, die Armeekleidung trugen. Sie wollte fragen wer sie geschickt hatte, doch plötzlich, ohne Vorwarnung, schlug einer der Männer sie mit dem Kolben seiner Waffe nieder, so dass sie bewusstlos zu Boden sank.
„Wir nehmen sie mit. Karg wird sich freuen, dass alles gut verlaufen ist“ sagte die Person, die Nadia niedergeschlagen hatte und nahm die Maske ab: Es war Sark!

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Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: THE DARK am 19. November 2005, 14:01:55
Hallo :winke: Ich hoffe du kennst mich noch Steffi ich habe die lezten Kapitel zwar noch nicht gelesen bin mir aber sicher das sie so großartig wie immer sind  :daumen:.


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Maya am 21. November 2005, 10:50:31
So jetzt ich (sorry ging nich früher)...wie du ja angemerkt hast: "DVD-Release der 3. Staffel", ja da war ich dann etwas abgelenkt vom Internet...  ::)

Irinas "Verhandlungskünste" --- einfach "unwiderstehlich"  :P   (absofort neue Wörter für Erpressung --- lol)

Ich an Syds Stelle würde Vaughn immer das Frühstück machen lassen und es mir dann ans Bett bringen lassen... :P

Freu mich auf diesen nächsten Auftrag von SV

Jetzt ist Nadia wieder in der Gewalt von Sloane... das nimmt auch kein Ende was... ob Syd helfen wird, sie da raus zu holen...

...abwarten...




Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: lena-irina-jonna am 21. November 2005, 14:12:25
So gut wie immer!  ;D
Tut mir leid, dass ich erst jetzt ein Comment schreibe, aber, naja, es war wie bei Maya, die dritte Staffel musste geschaut werden.  ;)
Schöne Szene zwischen Jack und Irina.  :daumen:
Und Nadia :o? Sie werden doch versuchen sie zu finden und zu retten, oder?  :-\\


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 22. November 2005, 20:23:07
Dankeschön ihr Lieben für das Feedback.  :grouphug: Kann verstehen, dass ihr wegen Staffel 3 nicht unbedingt Zeit hattet, ins Internet zu gehen. Ging mir ja auch so.  ;D



Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Black Thunder am 11. Dezember 2005, 00:30:20
Wieder mal super Steffi !! :applau:
Schreib bitte bald weiter. !!!


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Eve am 12. Dezember 2005, 22:01:37
Yeah, Nadia ist in der Gewalt von Sloane  :daumen: :daumen: :daumen:

Ich liebe diese fiesen Cliffhanger.^^


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 16. Dezember 2005, 16:01:15
Endlich ist das Update fertig! Knapp einen Monat später nach dem letzten Update.  ;D Danke an euch alle für das tolle Feedback.  :grouphug: Viel Spaß beim Lesen. Dieser Teil ist etwas länger geraten.

15. Visions

Mexico City

Als Nadia erwachte, fand sie sich an eine Liege gekettet wieder. Sie blinzelte, da sie sich erst an das grelle Licht gewöhnen musste, das von der Lampe ausging, die ihr direkt ins Gesicht schien. Der Rest des Raumes war dunkel, so dass die Agentin nicht erkennen konnte wo sie sich befand. Möglicherweise war sie schon gar nicht mehr in den USA.
Es knirschte und eine Tür, links von Nadia, öffnete sich. Zwei in Dunkelheit gehüllte Gestalten traten ein, ihren Schritten nach zu urteilen waren es Männer. Als sie hinter der Lampe zum Stehen kamen und der Lichtkegel ihre Gesichter traf, wusste Nadia mit wem sie es zu tun hatte. Einen der Männer erkannte sie sofort wieder: Es war Sark, den Anderen hatte die Schwarzhaarige noch nie zuvor gesehen.

„Guten Morgen, Schlafmütze. Ich habe schon befürchtet, du würdest nie mehr aufwachen“ meinte Sark ohne dabei die Mundwinkel zu verziehen. Er bemerkte, dass Nadia ihren Blick von ihm ab- und dem Mann zuwandte, der neben ihm stand. „Das ist William Karg. Ich arbeite für ihn.“ Die Agentin hatte schon den Mund geöffnet, um eine Frage zu stellen, doch Sark kam ihr zuvor. „Nein, dein Vater weiß nicht, dass du hier bist. Noch nicht.“
Julian ging zurück in die Dunkelheit, um den Lichtschalter zu betätigen, so dass endlich das gesamte Zimmer beleuchtet wurde. Karg schaltete unterdessen die Lampe aus.

Nachdem Nadias Augen sich an das viele Licht gewöhnt hatten, studierte sie das Zimmer eingehend. Es war schäbig, der Putz bröckelte von den Wänden und Wasser hatte die Holztüren leicht schimmeln lassen, doch zu Nadias Überraschung roch man nichts davon. Ihr Blick folgte dem von Karg, dessen Aufmerksamkeit ein kleiner Metalltisch erregt hatte, auf dem etwas stand, das aber von einer schwarzen Decke verhüllt wurde. Er entfernte sie und gab den Blick auf ein gutes Dutzend Glasfläschchen frei, die eine transparente Flüssigkeit enthielten.
Die Agentin ahnte nichts Gutes und zerrte ein wenig an den Ketten, obwohl sie wusste, dass dies nichts bringen würde. „Sie fragen sich bestimmt was das ist“ begann Karg, während er eine Spritze zutage förderte und sie mit der Flüssigkeit füllte. Sark währenddessen schloss Nadia an jede Menge Elektronen an. „Sie sind der Passagier. Das bedeutet, sie haben von Rambaldi eine Art genetisches Erbe erhalten, durch das sie in der Lage sind Nachrichten aus dem Unterbewusstsein Rambaldis zu übermitteln. Das grüne Elixier, das man ihnen vor zwei Jahren injiziert hat, hat Arvin Sloane dazu verholfen, Rambaldis Kugel des Lebens zu finden. Was die CIA und nicht mal Sloane und Irina Derevko gewusst haben, ist, dass eine zweite für den Passagier bestimmte Nachricht existiert, die mithilfe dieser Flüssigkeit von ihnen übermittelt werden kann.“

Nadia hatte Tränen in den Augen. Sie wollte nicht erneut diesem Horror und dieser Anstrengung ausgesetzt sein. Außerdem waren die Dinge, die sie in ihren Visionen sah, eine Bürde, die kaum zu tragen war.
„Mich überrascht es, dass dein Vater nicht schon vorher dahinter gekommen ist. Dabei hat Rambaldi selbst schon einen Hinweis in diese Richtung gegeben“ ergänzte Sark, beugte sich tief zu Nadia herüber, die ihn mit einem verachtungsvollen Blick bedachte. Gleichzeitig wurde ihr klar was er meinte.

Flashback (Kapitel 10 „Mother and Daughter“)

Der schwarze Laptop befand sich in Katyas Aktentasche. Vorsichtig zog die Agentin ihn heraus, schaltete ihn an und hackte sich in das System.  Sie fand eine Datei, die aus mysteriösen Worten bestand.
Eine Person, in Konkurrenz zur Auserwählten stehend, kann das Puzzle zusammensetzen. Sie ist meine Verbindung in diese Welt.

Nadia wollte weiterklicken, doch als sie weiter scrollte bemerkte sie, dass sie richtig war. Das Ende der Welt, es ist wirklich nah. Willst du den Text entschlüsseln, benutze folgende Formel:

Flashback Ende


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 16. Dezember 2005, 16:02:29
„Eine Person, in Konkurrenz zur Auserwählten stehend und die Verbindung Rambaldis in die Welt über seinen Tod hinaus. Wer könnte das wohl sein?“ fragte Julian spöttisch. „Ich schätze die Prophezeiung wonach der Passagier und die Auserwählte gegeneinander kämpfen, wird sich bewahrheiten. Die Formel, die du gefunden hast, diente nicht dazu den Text zu entschlüsseln. Das war ein Übersetzungsfehler. Die Formel diente dazu das Elixier herzustellen, das du nun vor dir siehst. Rambaldi wird dir seine Botschaft übermitteln und ich habe das Gefühl er wird verdammt gesprächig.“

Nadia machte sich gar nicht erst die Mühe, ihre Tränen zu verbergen. Dennoch sprach sie mit fester und entschlossener Stimme: „Nichts auf der Welt könnte mich dazu bringen, Sydney irgendwas anzutun. Sie ist meine Schwester!“
„Wir werden sehen“ lächelte Karg, nahm die Spritze und bewegte sich damit auf Nadias Arm zu, die versuchte sich dagegen zu wehren. Sark hielt sie fest, damit sie sich nicht bewegen konnte.
„Nein! Nicht!“ bat die Agentin und stieß einen markerschütternden Schrei aus, als die Flüssigkeit ihre Venen erreichte.

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Los Angeles,
DSC


„Irina?“
Die ehemalige KGB-Agentin wandte ihren Blick von den Papierarbeiten ab, die sie gerade erledigte und der Stimme zu, die sanft ihren Namen gerufen hatte. Mit einem Lächeln stellte sie fest, dass die Stimme zu Jack gehörte. „Jack“ stellte sie lächelnd fest und bat ihren Mann herein.
Sein ernster Gesichtsausdruck gefiel ihr gar nicht und schon als er das Büro betrat, wusste Irina, dass er schlechte Nachrichten hatte. Ihr Magen zog sich zusammen und ihre ersten Gedanken glitten zu Sydney und Nadia.
Mit letzterer hatte sie gar nicht mal so Unrecht, wie sich herausstellte. „Carolyn hat mich gerade darüber informiert, dass das Team, das Nadia her bringen sollte, angegriffen wurde. Nadia wird vermisst“ erzählte Jack sanft.
Nun fühlte sich die KGB-Agentin elender als zuvor, versuchte ihre Sorge vor Jack zu verbergen, versagte dabei aber kläglich. Das sah sie schon an dem mitfühlenden Blick, den er ihr zuwarf und wich ihm aus.
„Irina, wir finden sie“ bekräftigte der CIA-Agent. Seine Hand ergriff ihre und drückte sie. Irina machte keine Anstalten, ihre Hand Seiner zu entziehen. Im Gegenteil: Es schien so, als gäbe er ihr etwas von seiner Kraft. Zudem fühlte sie, dass Nadia noch am Leben war. Die Frage war bloß in welchem Zustand und was die Angreifer von ihr wollten.

Da fiel es Irina wie Schuppen von den Augen! Es gab nur ein Mann, der ihr auf Anhieb einfiel, der alles daran setzte, den Kontakt zu Nadia aufrecht zu erhalten, versuchte sie auf seine Seite zu ziehen. Dieser Mann war Sloane. Weil sie sich nicht sicher war, wandte sie sich an Jack: „Wissen wir wer die Angreifer sind?“
„Nein. Allerdings konnte die CIA einige verletzte Agenten befragen. Alle Beschreibungen stimmen überein und treffen auf einen alten Bekannten von uns zu: Sark.“

Wut kochte in der ehemaligen KGB-Agentin. Bevor Sydney und Vaughn ihren Auftrag nicht erfolgreich ausgeführt hatten, waren Irina aber die Hände gebunden. Sie war sich sicher, dass es kein Zufall war, dass sie von Projekt Scorpion erfuhren und kurz darauf Nadia entführt wurde. „Ich nehme an, die CIA hat keine Ahnung wo Sark sie hingebracht hat?“ fragte Irina und erhielt das schon von ihr erwartete Nein von Jack zu Antwort. „Dann müssen wir warten bis Sydney und Vaughn zurück sind. Es ist kein Zufall, dass kurz nach der Information über Projekt Scorpion Nadia entführt wird. Wir können unsere Vorgehensweise nicht planen, bevor wir wissen wofür The Hand das Geld braucht.“
„Ich sehe das genauso“ nickte Jack. „Aber es heißt auch noch etwas anderes: Nur das DSC und die CIA wussten von dem Transport Nadias hierher. Anscheinend gibt es irgendwo ein Leck.“
Irina seufzte und stützte ihren Kopf mit der rechten Hand ab, während sie mit der Linken noch immer Jacks Hand hielt. Die schlechten Nachrichten nahmen wohl gar kein Ende. „Ich schlage vor, du suchst nach dem Maulwurf, während ich den Einsatz von Sydney und Vaughn überwache.“
Sydneys Vater war einverstanden und machte sich sofort an die Arbeit.

++++++++++

Wien

Wie es typisch für Österreich war, wurde der Wiener Walzer gespielt als Sydney und Vaughn in Verkleidung das Gebäude erreichten, wo die Feier stattfinden sollte und sich zugleich die Privatwohnung von Latierré befand.
Vaughn hatte seine blonden Haare, schwarz gefärbt, trug einen Schnurrbart und einen Smoking mit schwarzer Fliege. Sydney hingegen trug eine schwarze Perücke mit roten Strähnen, dazu ein schwarzes Seidenkleid, das rückenfrei war, mit gleichfarbiger Handtasche.
Vor dem Eingang wurden sie von einem Sicherheitsmann aufgehalten, der ebenfalls einen Smoking trug. Seine bullige Erscheinung und die Glatze, das grimmige Gesicht, sollten die Leute davon abhalten, hier Ärger zu machen. Einen offenen Aufstand zu provozieren, hatten Sydney und Vaughn auch gar nicht vor. Ihr Auftrag war es, unauffällig zu operieren. Das war Irina Derevkos ausdrücklicher Wunsch gewesen.
Sie konnten es sich nicht leisten, dass The Hand merkte, dass das DSC ihnen auf den Fersen war.

„Ich bin Michel Ferrat, das ist meine Frau Laetizia. Wir sind Gäste von Claude“ stellte Vaughn sich und Sydney mit breitestem, französischen Dialekt vor, der den bulligen Kerl zu überzeugen schien.
Fast wie in Zeitlupe senkte der Sicherheitsmann seinen Kopf und warf einen Blick auf die Gästeliste. Da er die ganze Zeit über seinen grimmigen Gesichtsausdruck beibehielt, war es für die Agenten schwer festzustellen, ob sie reinkommen würden oder nicht. Zumindest hatte Irina Derevko versprochen, dafür zu sorgen, dass sie auf der Gästeliste standen. Wie sie das bewerkstelligen wollte, hatte sie ihnen allerdings nicht verraten. Um ehrlich zu sein, wollte Sydney das auch gar nicht wissen. Nach Irinas Methoden zu fragen, stand ihr als deren Mitarbeiterin auch gar nicht zu. Aber stand es ihr nicht zumindest als Tochter zu?

„Hab sie gefunden. Sie können rein“ raunzte der Sicherheitsmann und ließ das Agentenpaar passieren.
Der Walzer hatte aufgehört und wurde nun von einem Stück von Beethoven abgelöst. Sofort erkannte Sydney die sanften Klänge des Pianos wider, die sie noch aus dem Klavierunterricht bei Ms. Adams kannte.
„Siehst du Latierré irgendwo?“ wandte sich die Agentin unauffällig an ihren Verlobten, dessen suchender Blick ebenso durch den Raum schweifte wie Sydneys.

„Nein. Noch nicht“ murmelte Vaughn und kaum hatte er ausgesprochen, steuerte Latierré mit einem Glas Champagner in der Hand schon auf die Beiden zu.


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 16. Dezember 2005, 16:03:19
„Ah sie sind Madame und Monsieur Ferrat nehme ich an.“ Sein breites Grinsen gab einen Blick auf die sauberen Zähne frei. Dank seines Smokings und der Schuhe sah er aus, als wäre er einem Modemagazin entsprungen.
Offenbar zahlte The Hand nicht schlecht, ging es Sydney durch den Kopf als sie ihr Gegenüber einer eingehenderen Betrachtung unterzog. Latierré war ein gutaussehender, jung gebliebener Mann, obwohl er schon über 40 sein musste. Besonders Sydneys Erscheinung schien es ihm angetan zu haben. Ganz wie ein Gentleman der alten Schule nahm er ihre Hand und küsste sie.

„Madame Ferrat, sie sind sogar noch hübscher als man sie mir beschrieben hat“ lächelte der Bankdirektor und Sydney wollte sich am liebsten die Hände waschen bei dem Gedanken, dass der charmante Mann ihr Gegenüber dabei half, Operationen von The Hand zu finanzieren, die unzählige Menschenleben gefährdeten oder schon ausgelöscht hatten. „Ich hoffe, sie fühlen sich wohl hier.“
„Ich würde mich wohler fühlen mit einem Glas Champagner“ entgegnete Sydney mit einem offensichtlich falschen Grinsen. Latierré wirkte zuerst ein wenig irritiert, doch als er sah, dass Vaughn grinste, stimmte er darin mit ein.
„Eine Frau, die weiß was sie will. Das gefällt mir.“ Alle drei lachten, dann bat Vaughn, Sydney ihn und den Bankdirektor allein zu lassen, womit sich die Agentin einverstanden zeigte und die Toiletten an steuerte.
„Basislager hier Phoenix. Wir sind im Gebäude, seid ihr auf Empfang?“ murmelte Sydney nachdem sie sich davon überzeugt hatte, dass sie alleine war.
„Positiv, Phoenix. Hör zu, wir müssen das Ganze ein wenig beschleunigen. Gerade haben wir die Information erhalten, dass Nadias Transport angegriffen wurde und von ihr jede Spur fehlt. Wir vermuten, dass The Hand dahinter steckt. Jede Stunde, die vergeht, könnte sie in Lebensgefahr bringen“ sagte Irina nachdem sie neben Marshall zum Stehen gekommen war und ihr Head-Set angelegt hatte.

Obwohl Sydney nach wie vor wütend auf ihre Schwester war und ihr nicht recht vertraute, überkam sie eine Woge von Sorge, die einher ging mit der Frage, ob Nadia das Ganze nicht vielleicht eingefädelt haben könnte, um so freizukommen und ihren Plan durchzuziehen, was immer das für einer war.
Diese Frage wollte sie aber nicht jetzt äußern, weil es einfach unangebracht war und außerdem musste sie sich auf ihre Aufgabe konzentrieren.

„Denkst du, sie ist noch am Leben?“ fragte die Agentin und hörte sich besorgter an als sie eigentlich wollte.
Irina musste lächeln. Sydney machte sich also Sorgen! Das war sehr gut, denn es war ein Schritt in Richtung eines normalen Umgangs zwischen den Schwestern, auch wenn noch viele Wunden zu heilen waren, bevor Sydney und Nadia soweit waren, wieder normal und wie Geschwister miteinander umzugehen.
„Ich weiß, dass sie noch am Leben ist. Es ist jetzt wichtiger als zuvor, dass dieser Einsatz erfolgreich ist.“
„Verstanden. Dieser Bankdirektor klebt an mir wie eine Klette. Shotgun und ich werden einen Streit vortäuschen, damit ich die Gelegenheit habe zu verschwinden. Marshall, sind sie bereit zu zaubern?“ erwiderte Sydney.
„Bereit, wenn sie es sind, Phoenix“ grinste der Techniker, legte die Tasse an den Mund und trank einige Schlucke von seinem ganz speziellen Kaffee. „Ähm…Möchten sie? Das ist ein ganz spezieller Kaffee. Ich habe ein Koffeinverstärkungsmittel erfunden, das ich hinein gegeben habe. Mitchell bekommt seine Zähne, wissen sie? Carrie und ich haben keine Nacht Ruhe und….Langweile ich sie?“ wandte sich Marshall an seine Chefin. Irina starrte ihn wortlos an, konnte gar nicht glauben, dass ein einziger Mann soviel reden konnte.
Andererseits hatte diese Art etwas Liebenswertes an sich. Sie konnte verstehen, weshalb Sydney ihn gern hatte.
„Offensichtlich wollen sie keinen Kaffee, weil …. Sie sehen ausgeruht aus, obwohl die eine Tochter entführt wurde und die Andere sich im Moment auf einem gefährlichen Einsatz befindet.“ Marshall stockte. Er sah verunsichert aus, weil Irina ihn immer noch mit demselben ausdruckslosen Gesicht taxierte. „Ich bin schon still.“ Marshall nippte verstohlen an seinem Kaffee, während Irina mit dem Kopf schüttelte.

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Zürich

„Sie haben was?!“ fragte Sloane entsetzt von seinem Stuhl aufspringend. Seine Augen funkelten Karg wütend an. So wütend war er noch nie gewesen. Nicht mal nach Emilys Ermordung durch Dixon, obwohl er damals aus Rache dessen Frau hatte töten lassen.

„Das sagte ich doch schon, Mister Sloane. Wir haben Ihre Tochter und mithilfe der Flüssigkeit, die wir dank Ihrer Formel herstellen konnten, wird sie schon bald eine zweite Botschaft von Rambaldi übermitteln können“ erklärte Karg gelassen und ohne jedes Mitgefühl.
„Wir hatten eine Vereinbarung! Die besagt, dass Sie meine Tochter aus allem raushalten!“ fuhr Sloane den The Hand-Agenten an und war dabei so unbeherrscht, dass er ihn am Kragen packte, aus seinem Sessel zog und seinen Körper gegen die Wand presste.
Karg machte keinerlei Anstalten sich zu wehren. Mehr noch: Seine Mundwinkel hatten sich zu einem amüsierten Grinsen verzogen. „Sehen sie, deshalb haben wir ihnen nicht erzählt was wir vorhaben, Mister Sloane. Wir wussten wie sie reagieren würden. Ich kann mir vorstellen wie schwer es für sie sein muss, dass ihre Tochter für die höhere Sache leiden muss. Aber es muss sein.“

Weil er einsah, dass es ihn nur in noch größere Schwierigkeiten bringen würde, Karg zu schlagen oder The Hand zu drohen, besann Sloane sich wieder und ließ von ihm ab. Trotzdem blieb der wütende Blick des ehemaligen SD-6-Leiters an Karg hängen. „Meine Tochter leiden zu lassen, war nicht vereinbart“ wiederholte Arvin seine Worte von vorhin. Seine Augen glitzerten ein wenig als er realisierte, dass The Hand ihn benutzt hatte und er ihnen auf den Leim gegangen war. Um Nadia war es von Anfang an gegangen, nicht um sein Wissen in Bezug auf Rambaldi.
Die nächsten Worte von Karg bestätigten das auf geradezu grausame Art und Weise. „Ich habe sie immer für einen schlauen Fuchs gehalten.“ Er lachte und neigte seinem Kopf Sloane zu, damit er auch ja jedes Wort hörte, das Karg sagte. „Es geht nicht um Sie. Es ging niemals um Sie. Alles was wir wollten war Nadia und die Formel. Durch die Vereinbarungen mit Ihnen haben wir Ihre Formel erhalten, das komplette Rambaldi-Puzzle und wir haben den Passagier.“ Karg sah Arvin direkt in die Augen, der dem Blick des The Hand-Agenten wütend standhielt. „Danke vielmals.“ Er drehte sich um, um zu gehen, hielt aber noch mal an und wandte sich ein letztes Mal an den ehemaligen Leiter von SD-6. „Hilfe von Nadias Mutter und Schwester können Sie wohl kaum erwarten, weil die Ihnen nie mehr trauen werden. The Hand hat alles geplant. Von Anfang an.“
„Sie können sich darauf verlassen, dass ich mich bei Ihnen revanchieren werde, Mister Karg“ antwortete Sloane ruhig und ohne eine Gefühlsregung in seinem Gesicht zu zulassen.
„Sicher. Doch bestimmt nicht heute.“ Karg knöpfte sein Jackett zu und verließ das Schweizer Büro.

Sloane überlegte fieberhaft was er jetzt machen sollte. Karg hatte Recht. Es gab nur zwei Personen, die ihm jetzt helfen konnten, Nadia vor Schlimmen zu bewahren. „Ms. Peterson, buchen Sie mir den nächsten Flug. Ich möchte nach Los Angeles, möglichst einen Privatflug, damit die CIA nichts von meiner Ankunft erfährt.“ Er legte auf, ohne die Antwort seiner Sekretärin abzuwarten und starrte aus dem Fenster. Besorgt und voller Angst um das Wohlergehen seiner Tochter, dem Einzigen was ihm noch an Familie nach Emilys Tod geblieben war.

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Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 16. Dezember 2005, 16:04:50
Wien

„Ich dich betrogen?! Sag mal spinnst du?!“ schrie Vaughn Sydney an, so dass alle Augen, und am wichtigsten die von Latierré, sich auf das Paar richteten.
„Denk ja nicht, dass ich nicht wüsste was du so treibst, während ich auf Geschäftsreisen bin. Wir sind verheiratet, du Mistkerl!“ Mit diesen Worten verpasste die Agentin ihrem Verlobten eine so deftige Ohrfeige, dass ihr Handabdruck auf seiner Wange zurückblieb. Dann ließ sie ihn stehen, während Vaughn überrascht die Hand auf seine Wange legte. Irgendwie hatte Sydney zu sehr übertrieben. Er wechselte einen Blick mit dem Bankdirektor, der den Köder offenbar geschluckt hatte und von dem Streit überzeugt war. Der Bankdirektor hob das Champagnerglas in seiner Hand ein wenig in Vaughns Richtung an und drehte sich dann um.

Die Gespräche, die bei Sydneys und Vaughns scheinbarem Streit, verstummt waren, hatten wieder begonnen und auch die Musik spielte wieder.
Erleichtert stellte auch Sydney fest, dass ihr keiner gefolgt war. „Basislager, hier Phoenix. Mache mich jetzt auf den Weg in Latierrés Büro.“
„Verstanden, Phoenix. Sobald sie sich ins System eingehackt haben, laden sie das Programm auf Latierrés Computer. Wenn alles funktioniert, müsste ich mich von hier aus ins System einloggen können“ antwortete Marshall. Irina stand noch immer neben ihm und wirkte mit jeder Minute angespannter.

Wachen patrouillierten zu Sydneys Glück keine vor dem Büro des Bankchefs. Vor der Tür aus Mahagoniholz angekommen, holte die Agentin zwei Drähte aus ihrer Handtasche und stocherte solange in dem Schloss herum bis sie ein leises Knacken hörte, das signalisierte, dass das Schloss offen war und sie rein konnte.
Latierrés Büro war prunkvoll ausgestattet. Im hinteren Teil des ca. 20 Quadratmeter großen Privatarbeitszimmers standen zwei männliche Marmorstatuen. Einer der Männer hielt ein Schwert in der Hand, der Andere eine Armbrust. Geschmacklos, fand Sydney, bevor sie sich zum Schreibtisch wandte, der ebenso wie die Tür aus Mahagoni bestand, durch die Lackierung sogar noch glänzte.
Wieder musste die Agentin ein Schloss knacken, um überhaupt die Schubladen öffnen zu können. Plötzlich hörte sie Stimmen. Sydney erstarrte. Hatte Latierré etwa vor, noch mal in sein Büro zu gehen? Die Stimmen kamen näher.
Schnell ging die Agentin hinter der Tür in Stellung, holte eine Waffe aus ihrer Handtasche und machte sich bereit, den Eindringling außer Gefecht zu setzen. Doch genauso plötzlich wie sie aufgetaucht waren, waren die Stimmen auch wieder verschwunden. Trotzdem spürte die Agentin die Anwesenheit von jemandem vor der Tür.

Schließlich wurde sie doch geöffnet. Die Naturbrünette sog Luft ein und wartete darauf, dass der Eindringling herein kam. Sie sah Haare. Es klickte leise als Sydney die Waffe entsicherte.
Die Person drehte sich um, ebenfalls mit der Waffe in der Hand. Die Agentin keuchte. „Vaughn!“ stellte sie fest.
„Um ein Haar hätte ich auf dich geschossen. Du hast mich zu Tode erschreckt“ beschwerte sich der Agent, mehr erleichtert als vorwurfsvoll.
Sich eine Antwort sparend kehrte die Agentin zum Schreibtisch zurück, öffnete die Schublade und legte den Laptop auf den Tisch. „Basislager, ich bin jetzt am Laptop. Beginne jetzt damit, das Programm zu installieren.“
„Verstanden. Bleiben auf Empfang, Phoenix“ antwortete Irina angespannt und mit vor dem Körper verschränkten Armen.
„Vaughn, hier ist die Wanze. Zapf du inzwischen das Telefon an“ wies Sydney ihren Verlobten an.

Die Einspeisung des Programms dauerte ewig. Oder kam es Sydney nur so vor, weil sie in Eile war? „Jetzt mach schon“ murmelte die Agentin ungeduldig, als hoffe sie, das könne den Computer dazu bringen, schneller zu arbeiten.
Eine Minute später berichtete das System, dass die Installation erfolgreich beendet war. „Installation beendet. Marshall, wie sieht’s aus?“

„Oh, Oh“ machte der Techniker und schnitt eine Grimasse.
„Was oh, oh? Was ist los?!“ fragte Sydneys Mutter besorgt, runzelte die Stirn und sah Marshall erwartungsvoll an.
„A-Also ich habe gute und schlechte Nachrichten für sie.“ Vaughn und Sydney wechselten einen Blick, während Irina immer ungeduldiger zu werden schien. „Die gute Nachricht ist, ich bin im System. Die Schlechte: Offenbar haben sie bei Anzapfung des Telefons einen stillen Alarm ausgelöst. Sie müssen sofort da weg!“

„Verdammt!“ entkam es Michael, zögerte nicht lange und machte sich mit Sydney daran aus dem Büro zu rennen. Sicherheitskräfte sahen sie heraus kommen und waren schon auf dem Weg zu ihnen. „Marshall, gibt es einen Hinterausgang?“ fragte der Naturblonde panisch und so schnell, dass Marshall ihn um ein Haar nicht verstanden hätte.
„Äh…Nein. Tut mir leid.“
„Dann schlage ich vor, dass wir uns rauskämpfen“ meinte Sydney.
„Meinst du damit die Kerle mit den Knarren?!“ fragte Michael, wobei er sich anhörte als hielte er Sydney für verrückt oder lebensmüde.

Seine Verlobte stupste ihn an und sie rannten nach rechts einen langen Korridor entlang, von dem sie nicht wussten wohin er führte. Die Sicherheitsleute waren ihnen dicht auf den Fersen. „Da rein!“ rief die Agentin als sie eine Metalltür sah, auf der das Wort „Notausgang“ geschrieben stand. Sie wollten nicht lauschen, um festzustellen, ob die Sicherheitsleute ihnen immer noch auf den Fersen waren. Ohne genau zu wissen wohin ihr Weg sie führte, rannte das Paar die Treppen hinunter. Bis sie eine andere weiße Tür erreichten, die leider verschlossen war.
Es war das letzte Stockwerk und eine andere Tür gab es nicht. Zumindest hatten sie keine gesehen. „Zu. Und was jetzt?“ fragte Michael genau in dem Moment, in dem sie die Tür über sich aufgehen hörten.
„Geh weg“ wies die Agentin ihn schroff an und benutzte ihre Waffe um das Schloss aufzuschießen, was ihr gelang und wodurch sie schließlich ins Freie gelangen konnten.

Dort rannten sie die Straße hinunter zu dem Auto, das sie etwas weiter vom Gebäude entfernt geparkt hatten.
„Phoenix?! Shotgun?!“ rief Irina und drückte ihr Head-Set etwas in ihr Ohr, in der Hoffnung, wenigstens einen kleinen Laut von beiden zu hören. Nichts. Stille. „Sydney!“ rief die Leiterin des DSC erneut.

Erst als sie außer Reichweite waren, gestattete es sich Sydney durchzuatmen. Vaughn, der den Wagen fuhr, lächelte ihr verliebt zu. „Uns geht’s gut, Mom. Wir kommen nach Hause“ flüsterte sie erleichtert.
Irina seufzte und sank kraftlos in sich zusammen. „Loggen sie sich ins System ein und finden sie heraus wohin die 5 Millionen Dollar geflossen sind. Möglicherweise führt uns das zu Nadia“ murmelte sie, legte das Head-Set hin und verließ Marshalls Büro.
Dieser sah seiner Chefin mitleidigen Blickes hinterher und antwortete: „Ja, Ma’am.“ Allerdings sagte er das mehr zu sich selbst als zu Irina.

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Los Angeles

Die Tür öffnete sich auf das Klingeln einer blonden, hübschen Dame mittleren Alters. Dahinter kam Vaughn zum Vorschein, der die Frau mit einem strahlenden Lächeln begrüßte.
„Ich freue mich so, dass du gekommen bist, Mom!“ sagte er und schloss sie in seine Arme.
„Ich bin auch froh, Michael. Wo ist Sydney?“
Schon an seinem Gesichtsausdruck sah Monique das Bedauern ihres Sohnes. „Sie musste noch mal in die Agentur. Es hieß, es wäre wichtig, aber sie kommt so schnell wie möglich.“ Eine Weile sahen sich Mutter und Sohn schweigend an. Bis Michael bemerkte wie unhöflich es war, seine Mutter nicht herein zu bitten. Deshalb trat er beiseite und bat Monique, herein zu kommen.



Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 16. Dezember 2005, 16:05:36
Nachdem Vaughn seiner Mutter den Mantel abgenommen hatte, setzten sich beide ins Wohnzimmer. Michael merkte, dass seine Mutter etwas auf dem Herzen hatte. Etwas, das ihr schwer fiel auszusprechen, zögerte aber damit, sie darauf anzusprechen, hoffte, dass sie es von selbst tun würde.
„Ich war überrascht zu hören, dass du und Sydney bei der CIA gekündigt haben. Damals war es dein größter Wunsch für die CIA zu arbeiten und nichts konnte dich davon abhalten. Auch nicht ich“ bemerkte Monique und gab sich auffallend viel Mühe, gleichgültig zu klingen.
Doch Michael entging der sarkastische Unterton in ihrer Stimme keineswegs, so dass er ihren Blick mit einem Stirnrunzeln quittierte und sich seine nächsten Worte gut zu recht legte.
„Jetzt ist Sydney mein größter Wunsch. Wir möchten ein möglichst normales Leben führen und dazu gehört ein normaler Job, bei dem keiner von uns um das Leben des Anderen fürchten muss.“
Monique stand auf und ging ans Fenster. Von dort aus hatte man einen herrlichen Blick auf den Strand, der nicht weit entfernt von Sydneys und Vaughns Wohnung war. Ihr jetziges Appartement lag genau auf der anderen Seite des Strandes, an dem sich Sydneys altes Appartement befunden hatte. Ein paar Möwen flogen immer wieder mal am Fenster vorbei. Manche ließen sich sogar im Sand, in der Nähe des Gebäudes nieder, so dass Monique sie beobachten konnte.
„Sie ist die Tochter von Irina Derevko“ bemerkte sie, dann drehte sie zu ihrem Sohn um und fügte mit einem vorwurfsvollen Unterton hinzu: „Der Frau, die deinen Vater getötet hat. Und jetzt willst du sie heiraten.“

Diese Worte machten Michael zornig. Und da war es ihm egal, dass Monique seine Mutter war. „Ich dachte, dass du wegen des Probeessens gekommen bist. Wenn du nur her gekommen bist, um mir Vorhaltungen zu machen, hättest du dir die Reise sparen können.“ Er klang verbittert. Und enttäuscht, denn genau das war er. Dabei hatte Vaughn sich darauf gefreut, ein Mitglied seiner Familie beim Probeessen dabei zu haben. Jemand, mit dem er sein Glück teilen konnte. Abgesehen davon war das was Irina Derevko getan hatte, nicht Sydneys Schuld.
„Michael, ist dir klar, dass du im Begriff bist, die Tochter der Mörderin deines Vaters zu heiraten?!“ Tränen glitzerten in Moniques Augen, die noch deutlicher zu sehen waren als sich die letzten Sonnenstrahlen im Fenster spiegelten und auf ihr Gesicht trafen.
Der blonde Agent schluckte und wich dem Blick seiner Mutter aus. Sein Gesicht war hart, auch wenn ihn der Gefühlsausbruch von ihr berührte. Außerdem hatte er ein schlechtes Gewissen, weil er es noch nicht über sich gebracht hatte, Monique zu erzählen, dass Irina Derevko nach wie vor am Leben war. Schlimmer noch: Dass sie sogar am Probeessen teilnehmen würde.

Wie sollte man so was auch erklären? Sollte er sagen „Hey, Mom übrigens am Probeessen nimmt auch die Frau teil, die meinen Vater und deinen Mann ermordet hat“? 
Michael wollte Zeit schinden, damit er sich überlegen konnte wie er seine Mutter von seiner Hochzeit mit Sydney überzeugen sollte, sie vielleicht dazu bringen konnte ihnen ihren Segen zu geben.
„Sydney hat Dad nicht getötet“ flüsterte Michael und mit diesen Worten sah er seiner Mutter wieder direkt ins Gesicht.
„Aber ihre Mutter hat es. Was würde wohl dein Vater dazu sagen?“
Der blonde Agent kam näher. Wut und Verletztheit sprach aus seinen Augen. „Er würde sich freuen, dass es eine Frau gibt, mit der ich glücklich bin. Sydney macht mich glücklich! Soll ich mich etwa von ihr trennen für etwas, das ihre Mutter vor 20 Jahren getan hat?!“

„Michael, du kannst Sydney nicht heiraten. Irina Derevko ist zwar tot, aber durch deine Hochzeit mit ihr, wird sie zu deiner Schwiegermutter! Außerdem fällt der Apfel nicht weit vom Stamm. Wer weiß wie viel Ähnlichkeit Sydney mit ihrer Mutter wirklich hat.“

Diese Worte hatten gesessen. Vaughn hatte Tränen in den Augen, weil er nicht fassen konnte, dass sie so etwas über Sydney sagen konnte, obwohl sie sie gar nicht richtig kannte. Würde sie das, hätte sie das nie gesagt. „Jetzt bist du zu weit gegangen.“ Der Agent flüsterte nur noch, ging zur Haustür und öffnete sie. „Ich denke es ist besser, wenn du jetzt gehst.“
„Michael…“ Doch sein harter Gesichtsausdruck machte deutlich, dass Vaughn sich auf keinerlei Diskussion mit ihr mehr einlassen würde und so verstummte die Französin. Sie nahm ihren Mantel vom Hacken und ging. Der Agent schloss hinter ihr die Tür und fragte sich inwiefern seine Mutter Recht hatte mit dem was sie sagte.
Dass Irina Derevko seine Schwiegermutter werden sollte, war tatsächlich etwas absurd. Andererseits war es aber nicht Irina, die er heiratete, sondern Sydney.

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Eine Person, deren Gesicht durch ein schwarzes Tuch über dem Kopf verdeckt wurde, rollte auf einem kleinen Wagen in das Gebäude.
Computer waren heruntergefahren. Ihr Bildschirm zeigte nur noch das Logo der CIA. Alle Agenten standen. Inmitten des Raumes, unter den vielen Angestellten des Departement of Special Cases standen Sydney, Irina und Jack, die darauf warteten das der kleine Metallwagen, an den die Person festgeschnallt war, anhielt.

Auf Irinas Zeichen hin, nahmen die US Marshals, die den Wagen geschoben hatten, der Person das Tuch ab. Es war Sloane, der wegen des grellen Lichts erst ein wenig blinzelte, aber schließlich lächelte als er die Gesichter von Jack, Sydney und Irina erkannte.

„Es ist immer wieder schön, alte Freunde zu sehen“ strahlte er.
„Damit das klar ist: SIE haben hier keine Freunde“ schnappte Sydney.
Jack ignorierte die Feindseligkeit seiner Tochter gegenüber dem Mann, der einst sein bester Freund gewesen war. „Haben sie Informationen, die uns zu Nadia führen können?“
Zuerst sagte Sloane gar nichts, genoss es nur die neugierigen Blicke zu sehen, die sich auf Jacks Frage hin auf ihn gerichtet hatten. Dann grinste er und antwortete: „Ich bin nur bereit, mit Sydney zu reden. Ansonsten sage ich gar nichts.“
„Wir sind nicht die CIA, Arvin. Ich bin durchaus dazu ermächtigt dich foltern zu lassen. Ich würde es sogar selbst tun, wenn es sein muss“ sagte Irina und das in einer so einfachen Art, als würde sie über das Wetter oder die nächsten Reisepläne reden.
Sydney fröstelte, obwohl es ihr nichts ausmachen würde, wenn ihre Mutter Sloane foltern würde. Im Gegenteil: Froh wäre sie, darum bitten, es selbst machen zu dürfen, würde sie. Trotzdem ließ die Agentin die Art wie ihre Mutter darüber sprach zu foltern, erschaudern.

„Das glaube ich dir auf’s Wort, Irina. Andererseits würde es Zeit kosten aus mir durch Folter etwas herauszubekommen. Zeit, die Nadia nicht mehr hat. Also schlage ich vor, dass ich mich mit Sydney allein unterhalte.“ Arvin wusste, dass ihnen nichts anderes übrig blieb als auf seine Forderung einzugehen.
Auch Sydney wusste das und das machte sie nur noch wütender als sie auf ihren früheren Chef ohnehin schon war. „Bringen wir’s hinter uns“ seufzte sie unzufrieden. 

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Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 16. Dezember 2005, 16:06:47
Mexico City

Nadia hustete blutige Klumpen. Karg schien es zu genießen, sie zu foltern, während Sark daneben stand und mit sich rang, ob er ihr helfen sollte zu fliehen oder nicht. Ein Teil von ihm wollte das Rätsel um Rambaldi, nach dem er schon so lange suchte, endlich lösen. Der andere Teil in ihm wollte aber Nadia überall sehen, nur nicht festgeschnallt an diesen Stuhl.

„Sie brauchen mir nur zu sagen was sie in ihren Visionen gesehen haben, dann höre ich auf“ meinte Karg und versuchte einen Ton in seine Stimme zu legen, der vertrauenerweckend wirken sollte. Dabei aber in Nadias Augen eher schmierig und eiskalt wirkte.
Dies brachte sie mit ihrem verachtungsvollen Blick zum Ausdruck, der auf den von Karg traf. „Ich habe ihnen schon vor einer Stunde gesagt, dass sie nichts aus mir herausbekommen. Also foltern sie mich zu Tode und verschonen sie mich mit ihren Fragen!“ zischte die Agentin, die einen erneuten Brechreiz zu unterdrücken versuchte.
Der The Hand-Agent schürzte die Lippen. „Wissen sie was?“ Er zog sich Latex-Handschuhe an, verließ kurz seinen Platz, um wenig später mit einem Metallgerät zurückzukehren, an dessen Ende sich ein langer Stab befand, der bedrohlich summte, lauter wurde als Karg an einem Knopf drehte. „Mir fallen noch eine Menge Foltermethoden für sie ein. Schlafentzug, den Entzug sämtlicher Sinneswahrnehmungen. Ich könnte sie hungern lassen, ständiger Blendung aussetzen. Aber ich möchte mit einer der schmerzhaftesten Foltermethoden weitermachen, die es gibt. Elektroschocks.“ Karg drückte auf einen Knopf, der sich an dem Stab in seiner Hand befand, wodurch dieser durch Stromschläge kleine Funken abgab.

Er lächelte, stellte die Argentinierin fest. „Mal sehen wie gesprächig sie sind nachdem ich die Elektroschocks angewandt habe. Selbstverständlich ist das nur die kleinste Stufe.“
Karg nahm den Elektrostab, schob ihr Top nach oben, so dass ihr Bauch frei wurde und drückte ihn Nadia in die Seite, drückte auf den Knopf und der Stromschlag der daraufhin folgte, ließ den Körper der Agentin zittern, während ihr lauter Aufschrei Sark bis unter die Haut ging.

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Los Angeles

Sydney und Sloane saßen sich im Besprechungsraum gegenüber, während Jack, Irina, Carolyn und Nicolai alles von Irinas Büro aus über den Bildschirm verfolgten.

„Wenn Blicke töten könnten“ lächelte Sloane zaghaft, beugte sich ein wenig nach vorn. Es schien, als wolle er den Blick seines Gegenübers bis ins kleinste Detail studieren. „Es gab mal eine Zeit, Sydney, in der sie mich gern gemocht haben.“
„Das war bevor ich wusste wer sie waren. Ich habe hier nicht vor private Gespräche, mit ihnen zu führen. Alles was ich will, ist meine Schwester zu befreien.“
Arvin lehnte sich wieder zurück, wobei er sich mit der linken Hand über den Mund fuhr, wie er es häufig tat, wenn er besonders nachdenklich war oder ihm eine Frage auf den Lippen lag. Die von der Agentin erwartete Frage folgte auch auf dem Fuße. „Seit ich weiß, dass ich eine Tochter habe, deren Mutter auch ihre Mutter ist, habe ich mich gefragt, was das in ihnen ausgelöst haben mag, Sydney.“ Er sah kurz zur Seite und suchte wenig später wieder ihren Blickkontakt, obwohl Sydneys Blick zunehmend verachtender wurde. „Was haben sie empfunden als sie erfahren haben, dass ich der Vater ihrer Schwester bin?“

Die Agentin wagte einen kurzen Blick in die Kamera, die sich hinter ihnen befand und durch die das Bild direkt zu ihren Eltern übertragen wurde.
„Mistkerl!“ knurrte Jack und Irina pflichtete ihm mit einem finsteren Blick bei, ließ den Monitor keine Sekunde aus den Augen und hoffte, dass Sloane es nicht gelingen würde, ihre Tochter einzulullen, war sich aber sicher, dass Sydney sich auf keine Machtspielchen mit ihm einlassen würde. Warum auch immer, schien Sloane zu versuchen, Sydney zu manipulieren. Und Nadia war nun mal ihr wundester Punkt.

Der Blick der Agentin wurde überraschenderweise ruhig, beinahe gelassen, was weder Sloane noch ihre Eltern erwartet hatten. Stille. Man konnte beinah eine Stecknadel fallen hören so ruhig war es geworden.
„Ich habe Mitleid für Nadia empfunden, dass sie jemanden wie Sie zum Vater hat.“ Diese Worte sagte Sydney, während sie ihm direkt in die Augen sah und dabei so souverän wirkte, dass Irina und Jack zum ersten Mal gleichzeitig stolz auf ihre Tochter waren und dies auch in den Blicken zeigten, die sich kurz trafen. Jack lächelte. Irina ebenfalls.
„Wollt ihr für einen Moment allein sein? Dann gehen wir kurz raus“ bemerkte Carolyn.
Nicolai zupfte sie am Ärmel. „Kannst du dich noch an die Dinge erinnern, die ich dir erzählt habe? Darüber wie man sich auf keinen Fall gegenüber seiner Chefin verhält? Das war gerade eines dieser Dinge“ meinte der Agent und klang dabei so als würde er gerade einer 7-Jährigen etwas erklären. Carolyn bedachte ihn nur mit einem bösen Blick, den Nicolai aber nicht kommentierte, sondern wieder auf den Bildschirm starrte.

Sloane wirkte ein wenig verletzt. „Es tut mir leid, dass sie so empfinden. Ehrlich das tut es.“
„Lassen wir die Spielchen. Ich weiß warum sie nur mit mir reden wollten. Es liegt auf der Hand. Sie denken, dass ich leichter zu manipulieren bin als meine Eltern, aber da irren sie sich gewaltig! Das hier ist keine Unterhaltung. Entweder sie geben uns Informationen, die dabei helfen können, ihre Tochter zu retten oder sie lassen es bleiben. In diesem Fall wird meine Mutter Sie sicher mit Vergnügen in eine ungemütliche Zelle stecken lassen, in der es für Sie keinerlei Vergünstigungen gibt oder aber, und das wäre mir persönlich am liebsten, sie lässt Sie solange foltern bis Sie sich wünschen, Sie wären tot. Vielleicht mache ich es sogar selbst!“ Nun gestattete sich Sydney zumindest ein kleines, siegessicheres Lächeln. „Also ich warte.“

Der ehemalige Leiter von SD-6 schien darüber nachzudenken, zeigte sich schließlich einverstanden. „Gut. Kommen wir also zur Sache. Vor einigen Monaten habe ich einen Text gefunden, den Rambaldi geschrieben hat. Eine Prophezeiung, die eine Person betrifft, die in Konkurrenz zur Auserwählten steht. Ihnen.“ Sloane machte eine Pause, in der er seine Zunge mit den Lippen befeuchtete ehe er fortfuhr: „Außerdem befand sich in dem Text ein Codeschlüssel aus Zahlen, wie ich dachte. Ich wusste nicht was das zu bedeuten hatte und anscheinend hat The Hand vor mir verstanden worum es ging: Der Text handelte von Nadia und das was ich für einen Codeschlüssel hielt, war in Wahrheit eine Formel zur Herstellung eines Rambaldi-Elixiers, das ähnlich funktioniert wie die grüne Flüssigkeit, durch die Nadia eine Gleichung aufschreiben konnte.“
Sorge überkam Sydney und das Gefühl war so überwältigend, dass es sich kaum in Worte fassen ließ. Der Streit mit Nadia war jetzt erstmal vergessen, schließlich ging es hier um ihr Leben. So sehr Sydney auch wütend auf ihre Schwester sein mochte: Tot wollte sie, sie ganz bestimmt nicht sehen und auch nicht leiden.
„Soll das heißen, es existiert eine zweite Botschaft von Rambaldi für den Passagier?“ fragte die Agentin atemlos. Sloane hatte Tränen in den Augen als er nickte. „Wo hat man Nadia hingebracht?“
„Das weiß ich nicht, Sydney. Es war alles eine Falle. Mit William Karg war vereinbart, dass Nadia nicht zu Schaden kommt. Um Rambaldis Endziel auf die Spur zu kommen, ließ ich mich zu einer Partnerschaft mit The Hand überreden, aber die haben mich ausgetrickst. In Wahrheit wollten sie nur an Nadia herankommen. Sie wussten, dass der Text, den ich habe, falsch übersetzt war und sie der Schlüssel ist.“

Jetzt fiel es Sydney schwer, ihre Wut im Zaun zu halten. „Sie widern mich an! Wenn Sie nicht gewesen wären, wäre Nadia und mir alles erspart geblieben! Es war Ihre Besessenheit, die uns da rein gezogen hat und nicht Rambaldi! Wenn Sie sich weiterhin im Selbstmitleid suhlen, töte ich Sie gleich. Jetzt auf der Stelle.“

Die Tür ging auf und Irina kam herein zusammen mit Carolyn und Nicolai. „Carolyn, bringen Sie Sloane nach draußen. Dort warten schon einige Agenten, die ihn mitnehmen werden.“ Die CIA-Agentin nickte, legte dem ehemaligen Leiter von SD-6 Handschellen an und führte ihn raus. Nicolai folgte ihnen.


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 16. Dezember 2005, 16:07:42
Sydney wich dem Blick ihrer Mutter aus, weil sie Tränen in den Augen hatte und dies sie aus einem Grund, den sie selbst nicht kannte, beschämte. Sie wischte sie sich ab, bevor sie ihre Mutter ansah. „Es tut mir leid, dass ich vor Sloane die Beherrschung verloren habe.“
„Entschuldige dich nicht, Sydney. Rationales Denken fällt schwer, wenn jemand in Gefahr ist, den man liebt.“
Sydney wollte schon den Mund öffnen, um etwas zu erwidern, doch Irina unterbrach sie. „Sag mir jetzt nicht, dass es nicht so ist.“ Beide lächelten und ein Moment entstand, den es für Mutter und Tochter in der Form noch nie gegeben hatte. Es war….Verbundenheit und unheimlich schön für Sydney das in Zusammenhang mit ihrer Mutter zu empfinden.
Keiner von beiden musste etwas sagen, sie fühlten es beide und lächelten sich bloß an. Das war genug. „Wir haben sie gefunden. Marshall hat sie gefunden mit Hilfe der Dateien aus Latierrés Computer. Ich habe es gerade erfahren“ sagte Irina schließlich.
„Wo ist sie?“ wollte die Agentin wissen.
„In Mexico City.“
„Mom, unter normalen Umständen würde ich Vaughn nach Mexico mitnehmen, aber seine Mutter ist gerade zu Besuch wegen des Probeessens…“
„Du hast sie zum Probeessen eingeladen?!“ fragte Irina überrascht und entsetzt zugleich. Sydney nickte nur. „Ist das okay für dich?“
„Ja, es ist ja schließlich eure Hochzeit. Ich werde schon irgendwie mit ihr auskommen. Ich möchte aber nicht, dass du allein nach Mexico fährst.“
„Dann werde ich sie begleiten“ kam es hinter Irina. Diese drehte sich um und Sydney folgte ihrem Blick. Hinter ihnen stand Jack, der sehr entschlossen wirkte.
Mutter und Tochter wechselten einen Blick. „Ich lasse euch ein Flugzeug bereitstellen. Ein taktisches Team wird dort bereits auf euch warten“ meinte Irina und verließ den Raum.

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Mexico City

Nadia war inzwischen so geschwächt, dass sie gar nicht mehr sprechen konnte. Und selbst wenn sie sterben sollte: Das war William Karg mittlerweile auch schon egal. Dann mussten sie eben auf andere Weise herausfinden was Rambaldis Endziel war. Nadia würde jedenfalls nicht reden.

Der The Hand-Agent wischte sich Nadias Blut von den Händen als er aus dem Raum kam, vor dem Sark gewartet hatte, weil er es nicht mehr ertragen konnte, Nadia leiden zu sehen. Dass sie auch so verdammt stur sein musste?! Wieso konnte sie nicht einfach sagen was sie in ihrer Vision gesehen hatte?!
Sofort als er Karg erblickte, kam Sark ein paar Schritte näher. Obwohl er nicht annahm, dass die DSC-Agentin geredet hatte, fragte er Karg trotzdem, ob er erfolgreich gewesen war. Dieser verneinte die Frage mit einem Kopfschütteln. „Ich habe genug von ihr, Mister Sark. Sie stirbt noch heute Nacht.“
Ohne auf eine Antwort seitens Sark zu warten, drehte er sich um und machte sich auf den Weg, um seine Vorgesetzten von dem Verlauf des Verhörs zu unterrichten.

+++++++++

„Zusammen mit Ihrer Ausrüstung haben sie diesen Minisender erhalten. Mit Hilfe dessen können Sie Nadia anhand ihrer DNA finden. Sie wurde bereits eingespeichert. Mit Agent Bristow wird das erste Team in das Gebäude eindringen und den vorderen Bereich sichern. Sobald wir von ihr die Bestätigung haben rückt der Rest unter meiner Führung nach. Verstanden?“ sah Jack nacheinander allen Mitlgiedern des Teams in die Augen. Doch alle antworteten, dass sie verstanden hatten.
Sydneys Vater trug schwarze Tarnkleidung und eine kugelsichere Weste. Sydney und die übrigen Agenten ebenfalls. Alle waren ausgerüstet mit automatischen Waffen und dem Minisender, den Jack erwähnt hatte.

Auf Jacks Nicken hin, machten Sydney und das Team sich bereit in das Gebäude einzudringen. Bevor sie dies taten, meldete sich die Agentin über Funk bei ihrer Mutter. „Basislager, hier Phoenix. Wir gehen jetzt rein.“
„Verstanden, Phoenix. Bleiben auf Empfang. Viel Glück“ bestätigte Irina und auf diese Worte hin gab Sydney das Signal zum Einrücken.
Es war so dunkel, dass sie die eigene Hand kaum vor Augen sehen konnte, geschweige denn einen Angreifer. Von daher nutzte sie ihr Gehör, das für solche Situationen geschult worden war, um auf feindliche Agenten gefasst zu sein.
Minuten später waren Schritte zu hören. Sydney sog Luft ein und gab den Agenten, die bei ihr waren, ein Signal, sich bereit zu halten.
Diese hoben lautlos die Waffen ein wenig an und warteten darauf, dass die Schritte näher kamen, was sie auch taten. Die Agentin sah die Klinge eines Messers blitzen und schoss ohne zu überlegen. Zwei Mal. Sydney befahl einem der Agentin die Taschenlampe anzuschalten.

Offensichtlich ein The Hand Agent. Die Agentin hatte absichtlich auf sein Bein gezielt, damit er ihr sagen konnte wo genau sich Nadia befand. „Können sie sprechen?“ fragte sie mit kalter Stimme. Ein Röcheln von ihm war die Antwort. „Gut“ befand die Braunhaarige und kniete sich neben ihn, presste die Schusswunde mit ihren Händen zusammen. Der Agent grunzte vor Schmerz. „Wo ist meine Schwester?“ verlangte die Agentin zu wissen.
„Sie können mich mal!“ Ein lauter Schmerzensschrei entkam ihm als Sydney fester zudrückte „Schon gut. Ich sag’s ihnen ja! Den Korridor entlang. Die letzte Tür links. Der Türcode lautet 14 24 47.“
Sydney bedankte sich und schlug den Agenten K.O.. „Dad, wir wissen jetzt wo sich Nadia befindet. Der Vorraum ist gesichert. Ihr könnt jetzt nachrücken. William Karg muss hier auch irgendwo sein.“
„Verstanden. Du sicherst Nadia, wir kümmern uns um Karg“ antwortete Jack und nickte seinem Team zu.

Sydney war schockiert über den Zustand, in dem sie ihre kleine Schwester vorfand. Nadias Körper war von blauen Flecken übersäht. Sydneys Blick blieb an den Veilchen hängen, die die Augen der Argentinierin umrandeten. Sie waren so groß, dass es schwer war, nicht hinzusehen.
Mit Tränen in den Augen näherte sich die Braunhaarige ihrer Schwester, die Schritte hörte und daraufhin langsam ihren Kopf in die Richtung neigte, aus der sie kamen. Zu sprechen schien ihr große Schmerzen zu bereiten. „Shh. Versuch nicht zu reden. Ich hol dich hier raus“ flüsterte Sydney mit belegter Stimme. „Mom, ich habe sie gefunden.“ Ohne auf eine Reaktion von ihrer Mutter zu warten, winkte die Agentin zwei Agenten herein, während die Anderen auf Wachen achten sollten.

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„Mister Karg, die CIA ist hier“ berichtete Sark, der seine Hände in die Hosentaschen gesteckt hatte, was seine Nervosität verbergen sollte.
William Karg hatte ihm den Rücken zugewandt und blickte in den Spiegel, durch den er den Blonden hinter sich stehen sehen konnte. Als er sich schließlich doch umdrehte, stellte Sark fest, dass immer noch etwas Rötliches von Nadias Blut auf seinen Händen zu sehen war. Ein roter Schimmer, den er anscheinend nicht hatte wegwaschen können. „Sir, wir sollten von hier verschwinden. Was machen wir mit Nadia?“ versuchte Sark es erneut, obwohl er damit rechnete, dass Karg auch diesmal nicht reagieren würde.
„Sie nennen sie Nadia. Interessant.“ Er lächelte, was den Blonden irritierte. War ihm nicht klar wie ernst die Situation war? Zuerst hatten sie noch gedacht, der CIA einen Schritt voraus und Rambaldi näher gekommen zu sein, doch nun hatte die CIA Nadia. „Soll die CIA sie haben. Wir hätten sowieso nichts mehr aus ihr herausbekommen und vielleicht führ uns die CIA ans Ziel.“


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 16. Dezember 2005, 16:08:38
Die beiden Männer grinsten sich an. Dann entschied Karg, dass es Zeit für einen Rückzug war.
Doch draußen sahen sie Jack, der Sark verfolgte, während Karg die andere Richtung einschlug. Die Stimme des Agenten war für den Iren undeutlich zu hören, aber trotzdem konnte er von der Ferne hören wie er seinen Kollegen die Anweisung hab, Karg zu folgen.

Ohne genau zu wissen wohin, rannte der Blonde weiter. Eine verschlossene Tür aus Metall stoppte ihn schließlich. Schon waren Schritte zu hören und die Stimme von Jack, die ihn schroff anwies, sich nicht zu bewegen.
Sark tat was von ihm verlangt wurde und hörte das Klicken von Handschellen als Sydneys Vater sie aus seinem Hosenbund holte. Unbemerkt zog Sark ein Messer und als Jack hinter ihm stand, drehte er sich in blitzschneller Bewegung um und wollte zustechen, doch Jack fing das Messer mit der bloßen Hand ab.
Die beiden Männer sahen sich mit eiskalten Blicken in die Augen. Jack biss die Lippen zusammen und als sie beide nach unten sahen, entdeckten sie das Blut, das von Jacks Hand auf den Boden tropfte. Das Messer steckte in ihr. Sark nutzte die Gelegenheit, verpasste dem Agenten einen Kinnhacken, schoss mit dessen Waffe die Metalltür auf und gelangte so ins Freie.

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Los Angeles

 Die Geräte, an die man Nadia angeschlossen hatten, piepten gleichmäßig als Zeichen für ihren Pulsschlag. Sie war bei Bewusstsein, sah aber ziemlich erschöpft aus.

Sydney beobachtete sie von außerhalb des Krankenziemmers. Krankenschwestern waren gekommen um die Temperatur zu messen und ihre Vitalfunktionen zu überprüfen. Was sie sagten, konnte Sydney nicht verstehen, aber dem Gesichtsausdruck der Schwestern entnahm sie, dass ihre kleine Schwester auf dem Wege der Besserung war.
Die Braunhaarige spürte, dass jemand sich neben sie gestellt hatte und ohne hinzusehen wusste sie, dass es sich um ihre Mutter handelte. „Wie geht’s ihr?“ wollte Irina wissen.

Ihre Tochter gab sich Mühe, ihre Gefühle vor ihrer Mutter verborgen zu halten, obwohl sie wusste, dass Irina die Gabe besaß Menschen leicht zu durchschauen. Eines der Talente, wegen der man sie vermutlich damals für den KGB angeworben hatte.
„Die Ärzte sagen, dass sie ein paar Tage Ruhe braucht, aber keinen bleibenden Schaden davontragen wird“ antwortete Sydney leise.
„Hat sich was geändert?“ Irinas Frage brachte die jüngere Frau dazu, sich ihr zuzuwenden. Sydney wusste wovon ihre Mutter sprach, aber sie wusste nicht was sie darauf antworten sollte. Verletzt über Nadias Verrat war sie nach wie vor. Nur hatte sie auch begriffen, dass es wichtigere Dinge gab als ihre Wut auf ihre Schwester. Dinge, die realitivierten was zwischen ihnen vorgefallen war. Trotzdem konnte Sydney nicht so tun als seien die letzten Wochen nicht passiert.
„Schwer zu sagen.“ Die Braunhaarige senkte ihren Blick, um ihn sofort wieder Nadia zuzuwenden, die nur mit Müh und Not ihre Augen offen halten konnte. „Ich weiß nicht, ob ich ihr je wieder so vertrauen kann wie vorher. Aber trotz allem ist sie immer noch meine Schwester und ich glaube, dieses Band ist dicker als alles andere.“
Irina lächelte. Mit diesen Worten sagte ihre Tochter nichts anderes, als dass sie Zeit brauchte. Sie und Nadia würden wohl erst wieder lernen müssen einander zu vertrauen. Dies zeigte sich schon allein darin, dass Sydney es nicht über sich brachte, das Krankenzimmer zu betreten.

„Ich seh mal nach wie es Dad geht“ meinte Sydney, berührte ihre Mutter kurz an der Schulter und ging dann den Korridor hinunter, während Irina mit einem liebevollen Lächeln das Zimmer ihrer jüngeren Tochter betrat.
„Hey“ lächelte Nadia, offensichtlich erfreut über den Besuch. Die ehemalige KGB-Agentin kam neben dem Bett zum Stehen und drückte Nadias Hand, während sie sich über sie beugte, um ihr einen sanften Kuss auf die Stirn zu geben.
„Geht’s dir besser?“ fragte Irina ihre Tochter.
„Mir tut alles weh. Mom, ich muss dir unbedingt was erzählen. Über was was passiert ist“ begann Nadia ernst, doch Irina machte Anstalten sie zu unterbrechen deshalb sprach sie nicht weiter.
„Schatz, du musst dich ausruhen. Wir können reden, wenn du ein wenig geschlafen hast“ die Leiterin des DSC drehte sich schon um, um zu gehen, doch der Druck von Nadias Hand, der sich auf die Hand ihrer Mutter verstärkte, ließ sie innehalten.
„Das kann nicht warten. Ich habe Dinge gesehen“ Nadias Worte kamen nur als ein Flüstern, weil ihr zu mehr die Kraft fehlte. „Es existiert eine zweite Flüssigkeit von Rambaldi, die für mich bestimmt war. Ich habe zwar nicht alles gesehen, aber was ich gesehen habe, war schrecklich. Es war die Apokalypse!“
Irinas Augen weiteten sich, während sie versuchte zu begreifen was ihre Tochter ihr gerade zu erzählen versuchte.

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Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Eve am 16. Dezember 2005, 23:39:57
Ich habe gerade alles in einem durch gelesen *grins* ! Obwohl ich schon totmüde bin. Es ist wirklich spannend vom Anfang bis zum Schluss.

- Ich frage mich jetzt, was das für eine Apokalypse ist? Die aus 4.22?
- Außerdem bin ich schon gespannt auf das Probeessen. Monique wird sich sicher freuen Irina zu sehen. :-P
- Und wie gehts mit Sloane weiter, nachdem er sich gestellt hat??

 :o :daumen:


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: THE DARK am 17. Dezember 2005, 12:48:14
Wow  :o deine bis jetzt größte leistung Steffi wirklich Hut ab  :daumen: ich bin schon gespannt darauf wie es mit Nadia, Sydney und eigentlich allem anderen weitergeht. 


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 17. Dezember 2005, 12:51:25
Vielen Dank für diese Feedbacks. Ich bin immer ganz neugierig darauf welche Gedanken euch in den Sinn kommen beim Lesen der Kapitel und manchmal bringt ihr mich sogar auf tolle Ideen.  ;) Es ist toll, dass euch genau die Fragen durch den Kopf gehen, von denen ich wollte, dass ihr sie euch stellt.

Also vielen lieben Dank, ihr Zwei.  :grouphug:


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Honeycreeper1 am 17. Dezember 2005, 19:21:58
WOW! Ich hatte jetzt endlich Zeit und hab mich durch die letzten Folgen "gekämpft" - und mir fehlen die Worte!
Unfassbar, wie du die Charaktere immer hinbekommst- vor allem Irina und Sloane, bei denen das Gute vom Bösen oft schwer zu unterscheiden ist.
Irinas Aussage mit der Folter und Sydneys Reaktion darauf... oder Sloanes Gespräch mit Sydney- einfach FANTASTISCH!!!

Und ich habe einige Dinge und Szenen aus S3 wiedererkannt- genial verknüpft und kombiniert!!! Achtung Spoiler: (z.B. wie Sloane zu DSC gebracht wird)

Auf die Apokalypse bin ich auch gespannt- ob da Parallelitäten zu S4 auftauchen werden?  :hm1:

Ganz großes Kompliment!!!  :applau:


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: lena-irina-jonna am 18. Dezember 2005, 16:57:44
Ich stimme Honeycreeper1 voll und ganz zu :D. Super Part, Steffi :daumen:!

Arme Nadia, die wird auch nie in Ruhe gelassen und was ist mit Jacks Hand? :o Ist da jetzt ein Loch drin? Aua. Ich glaube du hast zu oft Kehrtwendung gesehen ;).

Freu mich schon auf den nächsten Teil, und, du hast mir mehr Jack/Irina Szenen versprochen ;D.

LG  :bussi:
lena


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Lena Fan am 18. Dezember 2005, 18:30:51
Hi, ich bin neu hier im Forum und hab mir erstmal deine ganzen Geschichten komplett durchgelesen. Ich konnte gar nicht mehr aufhören. Echte Suchtgefahr bei deinen Storys, wirklich! ;D
Die Szene wo Sydney mit Sloane spricht, und Irina und Jack zuhören, finde ich einfach klasse gemacht!
Du schreibst die Storys und beschreibst die Charaktere so gut, das man denkt, man sieht sich eine Alias Folge im Fernsehen an!
Respekt, ich ziehe meinen Hut vor dir, Steffi. Klasse Folge!! :daumen:
Weiter so. Bin wirklich gespannt wie es nun weitergeht.
Würde  mich auch freuen, mehr von Jack und Irina zu lesen.

Viele Grüße

Lena Fan


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Black Thunder am 25. Dezember 2005, 23:00:54
Eine Apokalipse !!!!!
Wie kannst du nur mit so einem fiesen Cliffhanger denken das ich in Ruhe schlafen kann. Ich zermürbe mir doch nur wieder den Kopf wie es jetzt weiter geht, aber dann machst du doch wieder etwas womit ich überhaupt nicht gerechnet habe.  :-X
Aber genau das gefällt mir ja auch so an deiner Story. Bitte beeil ich mit dem weiterschreiben.  :daumen: ;D
Würde mich auch freuen wieder mehr von Jack und Irina zu lesen.

Mfg


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Maya am 30. Dezember 2005, 19:22:36
  :-X    :wallbash:         <--------------  das war ich, nach deiner Info

ups, sorry hab's schon vor längerem gelesen, damals keine Zeit gehabt, zum Feedback geben, und dann komplett vergessen. Tut mir schrecklich leid !!

Jetzt muss ich erstmal wieder das Kapitel durchlesen... bis gleich...

So, weil ich verpeilt hab, bekommst du heut mal Quotes:

„Wir werden sehen“ lächelte Karg, nahm die Spritze und bewegte sich damit auf Nadias Arm zu, die versuchte sich dagegen zu wehren. Sark hielt sie fest, damit sie sich nicht bewegen konnte.
„Nein! Nicht!“ bat die Agentin und stieß einen markerschütternden Schrei aus, als die Flüssigkeit ihre Venen erreichte.

Arme Nadja. Schon wieder dieses grüne Zeugs…

Aber Nadja und Sydney kämpfen, so rein theoretisch könnte das interessant werden… ich scherze… davon wäre ich nicht begeistert…

Zitat
„Aber es heißt auch noch etwas anderes: Nur das DSC und die CIA wussten von dem Transport Nadias hierher. Anscheinend gibt es irgendwo ein Leck.“

Hab übrigens eine Idee wer das „Leck“ sein könnte… oder ist das schon allgemein bekannt und ich hab das jetzt nur vergessen… mmhhh ?

Zitat
„Ich dich betrogen?! Sag mal spinnst du?!“ schrie Vaughn Sydney an, so dass alle Augen, und am wichtigsten die von Latierré, sich auf das Paar richteten.
„Denk ja nicht, dass ich nicht wüsste was du so treibst, während ich auf Geschäftsreisen bin. Wir sind verheiratet, du Mistkerl!“ Mit diesen Worten verpasste die Agentin ihrem Verlobten eine so deftige Ohrfeige, dass ihr Handabdruck auf seiner Wange zurückblieb. Dann ließ sie ihn stehen, während Vaughn überrascht die Hand auf seine Wange legte. Irgendwie hatte Sydney zu sehr übertrieben.

Autsch...

Zitat
„Sie können sich darauf verlassen, dass ich mich bei Ihnen revanchieren werde, Mister Karg“ antwortete Sloane ruhig und ohne eine Gefühlsregung in seinem Gesicht zu zulassen.
„Sicher. Doch bestimmt nicht heute.“ Karg knöpfte sein Jackett zu und verließ das Schweizer Büro.

aber schon bald…


Zitat
„Michael, du kannst Sydney nicht heiraten. Irina Derevko ist zwar tot, aber durch deine Hochzeit mit ihr, wird sie zu deiner Schwiegermutter! Außerdem fällt der Apfel nicht weit vom Stamm. Wer weiß wie viel Ähnlichkeit Sydney mit ihrer Mutter wirklich hat.“

Was soll ich sagen, ich glaube das hier ist die erste FF von all denen, die ich gelesen habe, in der Vaughn’s Mom Sydney nicht akzeptiert… ist mal ganz interessant… aber ändert sich doch noch, oder ?? Oder??


OK, Sloane's und Sydney's Gespräch könnte ich komplett zitieren... das war sehr gut geschrieben, wie in der Show... die gleichen Spielchen von Sloane... wie ich sie hasse ... und Syds Reaktion... gut...


Zitat
„Soll die CIA sie haben. Wir hätten sowieso nichts mehr aus ihr herausbekommen und vielleicht führ uns die CIA ans Ziel.“

Nadia wurde umsonst gefoltert, super... typisch...


Sarks schaffts auch immer wieder... der is nich klein zu kriegen...


Zitat
„Ich weiß nicht, ob ich ihr je wieder so vertrauen kann wie vorher. Aber trotz allem ist sie immer noch meine Schwester und ich glaube, dieses Band ist dicker als alles andere.“

Awww, wie schön


Zitat
„Es existiert eine zweite Flüssigkeit von Rambaldi, die für mich bestimmt war. Ich habe zwar nicht alles gesehen, aber was ich gesehen habe, war schrecklich. Es war die Apokalypse!“

Hmmm, was hast du vor Steffi ??






Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 08. Januar 2006, 15:47:58
So nochmal danke ihr Lieben für das tolle Feedback!  :grouphug: Das ist ein wahnsinnig großer Ansporn, weiter zu schreiben.  :) Hier also das neue Kapitel. Viel Spaß beim Lesen! Und bitte, bitte wieder Feedback.  :engel:

16. Tabula Rasa
[/b]

Ein Atompilz stieg über dem Boden auf. Menschen rannten in Panik davon. Manche hatten Verbrennungen am ganzen Körper. Kinder lagen halbverbrannt am Boden. Der Gestank war bestialisch, so unerträglich, dass kein normaler Mensch diesen Geruch lange ausgehalten hätte.
Auf die Explosion hin folgte Stille. Wie nach einem großen Orkan, auf den die Ruhe folgte. Plötzlich schoss eine Hand aus der Dunkelheit, die sich über die Stadt gelegt hatte, hervor und griff nach ihr. Nadia veruschte sie abzuschütteln, doch je mehr sie versuchte sich loszumachen, desto mehr verstärkte sich der Griff um ihr Handgelenk. Viele Male flehte die Stimme, die zu einer Frau gehörte, deren linke Gesichtshälfte total verbrannt war um ihre Hilfe. Die Schwarzhaarige war so verwirrt, dass sie gar nicht auf ihr Rufen reagieren konnte, sich schließlich doch losmachte und ihren Weg fortsetzte.

Ein Mann kam ihr entgegen. Seine rechte Hand war abgerissen, während er verzweifelt den Namen eines Jungen rief. Sein Sohn wie er Nadia erklärte. „Nadia! Nadia!“ rief eine Stimme, die die Agentin nicht so recht zuordnen konnte. „Nadia, wach auf!“ rief die Stimme erneut. Sie hörte sich an als käme sie aus weiter Entfernung.

Schließlich öffnete die Agentin ihre Augen. Sie stellte fest, dass sie nach wie vor im Krankenhaus war. Ihre Mutter stand an ihrem Bett. Irinas Hand ruhte auf Nadias Schulter. Nadia atmete schwer, sah sie einfach nur an und war unfähig zu sprechen. „Wo. Bin. Ich?“ schaffte sie es dann doch atemlos zu fragen.
„Du bist im Krankenhaus, mein Schatz. Du hattest einen Albtraum. Es ist alles in Ordnung“ antwortete Irina, während sie Nadia in die Arme schloss, dabei ihren Rücken rieb, wie sie es bei Sydney als Kind immer getan hatte, wenn sie aus einem Albtraum aufgeschreckt war und sich voller Angst an ihre Mutter gedrückt hatte. Irina erinnerte sich noch sehr gut daran. Seltsam, dass dies die lebendigste Erinnerung war, die sie an ihre gemeinsame Zeit mit Sydney und Jack hatte.

„Erzähl mir von deinem Traum“ bat Irina nachdem sie sich von ihrer Tochter gelöst hatte und immer noch den Schrecken in ihren Augen sah.
„Es war das was ich in meiner Vision gesehen habe. Eine Atombombe. Ich sag dir, Mom“ Nadias Blick, der zuvor nur ziellos ins Leere gerichtet war, richtete sich bei diesen Worten direkt auf Irina. „Hiroshima ist gar nichts dagegen was dieses Ding anrichten kann und Rambaldi….“ Als die Argentinierin mitten im Satz abbrach, runzelte die ehemalige KGB-Agentin die Stirn und wartete darauf, dass ihre jüngere Tochter dem Gesagten noch etwas hinzufügte. „Mom, er hat was mit dieser Bombe zu tun! Ich weiß bloß noch nicht genau was!“

Unbehagliches Schweigen erfüllte das Krankenzimmer. Was gab es auf diese Neugikeit auch schon großartiges zu sagen? Es musste nichts kommentiert oder hinzugefügt werden. Irina wünschte sich nur, mehr Informationen zu haben. Sie wusste ja noch nicht mal wo sie mit der Suche nach dieser Bombe Ausschau halten sollte und leider hatte Nadia nur die Hälfte der eigentlichen Botschaft erhalten, soviel hatte die Argentinierin ihrer Mutter schon sagen können.
„Du siehst so chic aus. Gehst du noch aus?“ fragte Nadia, die zum ersten Mal das schwarze Kleid und die silberne Kette am Hals ihrer Mutter bemerkte.

Irinas Gesichtszüge entspannten sich wieder. Ein Lächeln stahl sich auf ihre Lippen als sie ihrer Tochter antwortete: „Sydney hat mich und Jack zum Probeessen eingeladen. Vaughns Mutter wird auch da sein.“ In dem Moment, in dem sie von dem Probeessen erzählt hatte, wurden Nadias Gesichtszüge erneut traurig. Ihre Mutter hätte sich selbst ohrfeigen können, dass sie es überhaupt erwähnt hatte. Damit erinnerte Irina sie nur daran, dass Sydney auf Nadias Anwesenheit bei ihrer Hochzeit keinen Wert legte.
Die Russin wollte sich entschuldigen, wurde aber von Nadia, die dies erwartete, unterbrochen. „Ist schon gut. Ich komme schon klar. Zwischen Sydney und mir ist einiges kaputt gegangen und ich akzeptiere, dass sie Abstand will. Ich hoffe nur, dass das unsere Arbeit beim DSC nicht beeinflussen wird.“
„Sydney ist sehr professionell“ lächelte Irina und versuchte das Thema zu wechseln. „Also, die Ärzte sagen, dass du schon morgen entlassen wirst.“ Die Aussicht darauf, das Krankenhaus bald verlassen zu können, brachte das Lächeln zurück in Nadias Gesicht.
„Wir sehen uns morgen. Ich liebe dich“ sagte Irina und gab ihrer Tochter zum Abschied einen Kuss auf die Stirn, worauf Nadia erwiderte, dass sie ihre Mutter auch liebe.

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Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 08. Januar 2006, 15:48:31
Sichtlich nervös erreichten Jack und Irina Sydneys und Vaughns Appartement. „Du weißt, was du versprochen hast, Irina“ wandte sich Jack mit mahnenden Worten an seine Frau.
„Ich werde mich daran halten, wenn sie sich daran hält“ gab Irina einsilbig zurück und betätigte die Klingel.
Es war Sydney, die ihren Eltern die Tür öffnete. „Schön, dass ihr gekommen seid!“ freute sie sich und schloss abwechselnd ihren Vater, und danach ihre Mutter in die Arme. „Michael ist im Wohnzimmer. Zusammen mit seiner Mutter.“
Michael und Monique hatten sich nochmal getroffen, um sich auszusprechen. Es hatte nichts geändert an der Meinung, die Monique zu dieser Heirat vertrat, aber immerhin hatten sich die Wogen zwischen ihr und ihrem Sohn wieder geglättet.
Sie saßen nebeneinander an dem Tisch, den Sydney so liebevoll gedeckt hatte. Dieses Essen war Sydney wichtig. Hoffentlich würden Irina und Monique nicht alles verderben. Andererseits konnte Vaughn es seiner Mutter nicht übel nehmen, dass sie Sydneys Mutter nicht unbedingt leiden konnte.

Irina und Jack betraten das Esszimmer, das durch seine verglaste Wand einen herrlichen Blick auf das Meer bot. Es gefiel Irina, schließlich hatte sie die Wohnung kurz nach Übernahme des DSC für ihre Tochter und deren Freund gemietet, wusste, dass sie dem Geschmack ihrer Tochter entsprechen würde.
„Hallo, Vaughn“ versuchte Jack die Stille zu durchbrechen, die durch ihr Auftauchen entstanden war.
„Jack. Irina“ nickte der blonde Agent seinen Schwiegereltern in spe zu. Wieder herrschte Stille. Monique machte sich gar nicht erst die Mühe, Jack und Irina zu begrüßen.

Das Schweigen war so spannungsgeladen, dass jedem unbehaglich zumute war und Michael merkte wie sehr seine Mutter sich beherrschen musste damit sie Irina nicht das an den Kopf warf, was sie dachte.
„Sydney ist noch in der Küche. Ich sehe mal nach, ob sie Hilfe braucht“ meinte Jack und bevor Irina anbieten konnte selbst in die Küche zu gehen, war er schon verschwunden. Auch Vaughn, der Angst hatte, zwischen die Fronten zu geraten, schloss sich kurzerhand Jack an.

„Schönes Esszimmer“ bemerkte Irina, um einen guten Willen zu demonstrieren und das Gespräch in Gang zu bringen.
„Ich bin mit dieser Hochzeit nicht einverstanden. Das wissen sie, nehme ich an“ erwiderte Monique, wobei sie Irina ansah als hätte sie ein Insekt vor sich, das schnellstens zerquetscht werden müsse.
„Ich kann es mir denken“ nickte die ehemalige KGB-Agentin gelassen.
„Ihre Dreistigkeit überrascht mich. Dass sie hier auftauchen als wäre gar nichts passiert“ Moniques Augen hatten sich zu Schlitzen verengt, während Irina weiterhin gelassen blieb. „Sie haben meinen Mann getötet. Sie haben Michael seinen Vater genommen. Irgendwann werden sie spüren was es heißt, einen geliebten Menschen zu verlieren.“
„Monique, der Mord an Ihrem Mann liegt jetzt mehr als 30 Jahre zurück. Es war Berufsrisiko. In unserem Geschäft gibt es keine Regeln und auch keine Fairneß. Fragen sie ihren Sohn. Er weiß es.“

Tränen der Wut schossen der Französin in die Augen. Ihre Lippe bebte als sie zu einer Erwiderung ansetzte: „Sie wissen doch gar nichts über Bill! Wenn Sie erfahren, was wahres Leiden ist…“ Nachdem Monique aufgesprungen war, tat Irina es ihr gleich. Die Französin war verstummt, weil sie merkte, dass sie etwas Unbedachtes gesagt hatte. Irina hatte es auch sofort gemerkt.
„Das letzte Mal, kurz bevor ich Bill ermordet habe, ist er aus einem Gefängnis im Kashmir geflohen, in dem ich inhaftiert gewesen bin. Zusammen mit einem Baby, das er auf dem Arm trug. Dieses Baby war meine zweite Tochter Nadia. Nachdem ich dem Gefängnis entkommen bin, hatte ich nur ein Ziel, das ich wie besessen verfolgte. Ich wollte Nadia finden. Ich hatte schon Sydney verloren und wollte nun nicht auch noch meine zweite Tochter verlieren. Also setzte ich alles daran, Bill zu finden, was mir letztendlich auch gelang. Er wollte mir aber nicht sagen wo er Nadia hingebracht hat. Also habe ich ihn getötet.“ Schloss die Russin ruhig. Für ihre nächsten Worte beugte sich über den Tisch hinüber zu Monique, die schon ein wenig eingeschüchtert aussah. „Was ich ihrem Mann angetan habe, wird GAR NICHTS sein im Vergleich dazu was ich ihnen antun werde, sollte Sydney oder Nadia irgendetwas zustoßen.“

Der Blick der Französin war wie versteinert. Tränen traten ihr in die Augen im gleichen Moment wie Irina realisierte, dass sie bereits einen Plan eingeleitet hatte. „Wer?“ fragte die Russin leise. Monique war unfähig zu antworten. Deshalb sprach Irina lauter, was Michael, Sydney und Jack zurück ins Esszimmer lockte. „Auf wen haben sie es abgesehen?“
Michaels Mutter musste nicht antworten, sondern sie nur ansehen und die Russin begriff. Es war Nadia! Das Familienmitglied, das zurzeit am verwundbarsten war.
„Ich fahr ins Krankenhaus. Monique hat einen Anschlag auf Nadia geplant“ sagte Irina, während sie ihr Handy rausholte und eine Nummer wählte, Agenten befahl, sofort in das Krankenhaus zu fahren, das dem DSC gehörte.
„Mom, warte! Ich fahre mit“ rief Sydney und folgte ihr. Irina bat Jack, solange ein Auge auf Monique zu haben, auf die der verachtungsvolle Blick ihres Sohnes gerichtet war.

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Tappende, leise, fast lautlose, Schritte betraten Nadias Krankenzimmer. Man hatte die Geräte bereits entfernt. Friedlich lag die Schwarzhaarige in ihrem Bett, wirkte beinahe unschuldig.
Der Agent, der das Zimmer betreten hatte, sah sich nochmal um, dann als er sich sicher war, dass er mit ihr allein war, legte er seine Hand auf Nadias Mund und Nase, so dass sie keine Luft mehr bekam. Die Agentin schüttelte mit dem Kopf und versuchte die Hand loszuwerden. Doch der Agent hielt ihren Kopf fest, damit sie sich weniger zur Wehr setzen konnte.
Ohne, dass er es bemerkte, tastete Nadia nach der Spritze auf ihrem Nachttisch, die ein Selativ enthielt und injizierte es dem Angreifer in blitzschneller Bewegung in den Arm. Erschrocken über den unerwarteten Angriff, taumelte der in schwarz gekleidete Mann zurück und hielt sich den Arm.
„Miststück!“ brummte er und wollte erneut auf sie losgehen. Doch diesmal ließ ihn Nadia gar nicht erst so nahe an sich heran, schleuderte ihn mit der Kraft ihrer Füße gegen die Wand, was ihr Zeit verschaffte, aufzustehen. Der Angreifer versuchte sich aufzurappeln, doch das Selativ, dessen Wirkung sich entfaltete, ließ ihn einschlafen.

Plötzlich waren weitere Schritte zu hören. Verwundert fragte sich die Agentin wo die Schwestern waren, und ob niemand durch den Krach aufmerksam geworden war.
Wie es die Agentin erwartet hatte, betraten drei weitere Männer, den Raum, die ebenfalls alle in Schwarz gekleidet waren. „Was wollt ihr von mir?“ fauchte die Agentin.
„Gar nichts. Ist ein Befehl von oben. Nichts persönliches“ antwortete der erste Agent knapp, griff sich ein Messer und ging damit auf Nadia zu, versuchte auf sie einzustechen, doch diese wich jeder ausgeführten Bewegung elegant aus, nahm eine Blumenvase von ihrem Nachttisch und warf sie dem Agenten an den Kopf, was diesem die Orientierung nahm, sie aber schnell wieder fand.
Darauf packten die übrigen Agenten sie von hinten. Der, den die Schwarzhaarige zuvor mit der Blumenvase beworfen hatte, blieb mit einem Messer in der Hand vor ihr stehen. Nadia versuchte nach Kräften sich von den zwei übrigen Agenten loszureißen.
Plötzlich ertönten zwei Schüsse hinter ihm, die ihn in die Brust und in den Kopf trafen. Hinter dem tödlich getroffenen Agenten kamen Sydney und Irina zum Vorschein. Nadias große Schwester hielt die Waffe, mit der sie den Agenten niedergeschossen hatte, noch immer im Anschlag, während Irina ihre auf die übrigen Agenten richtete, von denen einer langsam die Waffe zog. Bevor er schießen konnte, hatte Irina ihn aber schon mit zwei Schüssen nieder gestreckt. Nadia entwaffnete den zweiten mit einer eleganten Drehung, benutzte dessen Messer und stach ihm mit diesem ins Bein. Der Agent brach zusammen und als weitere DSC-Agenten als Verstärkung kamen, befahl Irina ihn festzunehmen.

„Alles in Ordnung?“ fragte Sydney behutsam.
„Ja. Du hast mir das Leben gerettet. Danke!“ antwortete ihre kleine Schwester außer Atem.
„Schon okay. Dazu sind Schwestern schließlich da.“ Sydney und Nadia wechselten ein zaghaftes Lächeln und obwohl dies offensichtlich ein erstes Zeichen der Annäherung war, war die Distanz zwischen den Schwestern noch deutlich spürbar.

Weil sie den Blickkontakt zu Sydney nicht aufrecht erhalten konnte, ohne sich wegen dem was geschehen war, schlecht zu fühlen, blickte Nadia zu Boden, wo die beiden toten Männer lagen. Die Gesichter kamen ihr bekannt vor.
„Diese Männer..“ begann Nadia, wurde aber von ihrer Mutter unterbrochen: „Monique Vaughn hat sie geschickt. Als kleines Zeichen ihrer Anerkennung mir gegenüber.“ Irina lächelte grimmig.
„Mom, diese Männer sind The Hand-Agenten!“ machte die jüngste der drei Frauen ihrer Mutter klar.

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Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 08. Januar 2006, 15:49:39
Los Angeles,
Hauptquartier des DSC


Vaughn beobachtete durch das Fensterglas besorgt seine Mutter, die vor einem grauen Metalltisch saß und sich vor lauter Nervosität eine Zigarette angezündet hatte, obwohl sie normalerweise gar nicht rauchte.
Irina hatte ihr gegenüber gedroht, noch härter als mit ihrem Mann zu verfahren, sollte ihren Töchtern irgendetwas zustoßen. Den Vorschlag, Nadia zu töten, hatte Monique William Karg unterbreitet. 

Sydney, Carolyn, Irina, Jack und Nadia gesellten sich zu Vaughn und beobachteten Monique. „Sie hat Angst“ stellte Carolyn sachlich fest.
Ein grimmiges Nicken von Irina war die Antwort, was Michael nervös machte. Schließlich war sie noch immer seine Mutter, auch wenn sie anscheinend für The Hand arbeitete. Dafür musste es einfach eine andere Erklärung geben. „Was geschieht jetzt mit ihr?“ wandte sich der blonde Agent an seine zukünftige Schwiegermutter.
„Wir werden sie verhören“ antwortete Irina ohne den Blick von der Französin abzuwenden.
„Verhören oder Foltern?“ fragte Michael in scharfem Tonfall.
„Ich finde Irina sollte sie befragen“ schaltete sich Jack plötzlich ein und zog damit die überraschten Blicke aller Anwesenden auf sich. Einschließlich dem von seiner Frau. „Monique hat Angst vor dir, Irina. Das sollten wir ausnutzen. Vielleicht wird es so gar nicht nötig sein, sie zu foltern und wir bekommen wertvolle Informationen über The Hand.“
„Nein!“ protestierte Michael sofort und entschieden.
„Mister Vaughn, sie sollten wissen, dass das Justizministerium, die CIA und das DSC darin übereingekommen sind, dass Ihre Mutter in Haft genommen wird. Sie hat einen Anschlag auf eine Agentin geplant und in Auftrag gegeben. Außerdem wird ihr Unterstützung einer Terrororganisation vorgeworfen“ erklärte Carolyn weitschweifig, blickte dabei abwechselnd zu Vaughn, Irina und Monique. „Ich finde den Vorschlag von Mister Bristow gut. Wir sollten alles tun, um mehr Informationen über The Hand zu bekommen.“
„Sie ist meine Mutter!“ fauchte Michael die CIA-Verbindungsagentin an.
„Vaughn“ versuchte Sydney ihren Freund zu beruhigen, berührte ihn an der Schulter und bat ihn mit rauszukommen, während Irina sich jede weitere Diskussion sparend das Verhörzimmer betrat.

„Syd, mir ist klar, dass meine Mutter um ein Haar für den Tod deiner Schwester verantwortlich gewesen wäre. Aber so ist sie nicht wirklich. Sie ist kein böser Mensch. Sie würde nie die Arbeit einer Terrororganisation unterstützen und hat mit dem Spionagegeschäft so gar nichts am Hut“ versuchte Michael Sydney begreiflich zu machen als sie im Korridor standen.
Die braunhaarige Agentin bedachte ihren Verlobten mit einem mitfühlenden Blick. „Ich hatte jahrelang ein Idealbild meiner Mutter im Kopf. Als sie nach knapp 30 Jahren wieder aufgetaucht ist, wollte ich sie unbedingt kennenlernen und schlug alle Warnungen meines Vaters in den Wind. Ich habe mir zu viele Hoffnungen gemacht und als sie dann geflohen ist, um mit Sloane zusammen zu arbeiten, war ich am Boden zerstört.“ Sydney machte eine Pause und fragte sich aufgrund von Vaughns verständnislosem Gesicht, ob er ihr überhaupt richtig zugehört hatte. „Du musst auch die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass meine Eltern Recht haben und deine Mutter wirklich für The Hand arbeitet.“
„Meine Mutter ist nicht Irina Derevko!!!“ Damit ließ Michael seine Freundin stehen und ging den Korridor hinunter Richtung Ausgang. Sydney rief seinen Namen, um ihn zur Umkehr zu bewegen, doch ihr Rufen verhallte ungehört.

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Melbourne,
Australien


William Karg saß im Dunklen, eine Zigarette in der linken Hand, ein Glas Scotch in der Rechten. Er beachtete den Besuch gar nicht, der gerade sein Zimmer betreten hatte, machte sich nichtmal die Mühe, sich der Person zu zudrehen.
„Die Agenten sind gescheitert. Nadia Santos ist nach wie vor am Leben“ informierte Sark den The Hand-Agenten. Der blonde Agent wartete nicht darauf, dass Karg ihn bat einzutreten, sondern trat selbst über die Schwelle, wohl wissend, dass Karg ihn nicht hereinbitten würde.

Frustriert nahm Karg einen großen Schluck seines Drinks, womit er das Glas leerte und beobachtete wie die Zigarette herunterbrannte und nahm einen letzten Zug, bevor er sie ausdrückte. Dann wandte er sich endlich zu dem neu gewonnenen Agenten von The Hand um. Sark musterte den früheren US-Agenten ungerührt und wartete auf eine Reaktion. „Schade“ seufzte Karg schließlich, ging zur Garderobe und nahm sein Jackett vom Hacken, das er sich überzog. „Ist unser Maulwurf noch aktiv?“ Julian nickte. „Gut. Wissen wir inzwischen was Nadia in ihrer Vision gesehen hat?“
Der Blonde runzelte die Stirn, während seine Hände in den Hosentaschen verschwanden. „Ja. Sie weiß nicht viel. Offenbar war die Dosis zu gering, als dass sie die gesamte Botschaft hätte erhalten können, aber es war genug um zu wissen was kommen wird, was Rambaldi geplant hat.“
William schnaubte. Geduld war nicht gerade seine Stärke. Vor allem, wenn er unter so großem Druck stand, seinen Vorgesetzten bei The Hand Ergebnisse zu liefern wie jetzt. Allein die Entscheidung Nadia an die CIA abzutreten, hatte die Ranghöchsten unter The Hand verärgert. Karg wusste, dass er sich nicht noch mehr Fehler erlauben konnte und freute sich nicht gerade darauf, ihnen mitteilen zu müssen, dass Nadia Santos nach wie vor am Leben war. Diese Monique Vaughn war nutzlos gewesen. „Im Klartext, Mister Sark!“ forderte William den jungen Mann ungeduldig auf.
„Es ist die Apokalypse. Rambaldi nannte es wohl die „Säuberung“. Wir versuchen noch herauszufinden, was damit konkret gemeint ist. Wie gehen wir zwischenzeitlich vor?“
Karg schenkte sich das mittlerweile fünfte Glas Scotch ein. Schon nach dem ersten Schluck spürte er endlich, dass der Alkohol seine Wirkung zeigte. „Sagen sie unserem Maulwurf, dass er Monique Vaughn töten soll. Sie weiß zuviel über The Hand und könnte zu einem Problem werden.“
„Natürlich“ nickte Sark und ließ Karg damit mit seinem Alkohol allein.

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Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 08. Januar 2006, 15:50:42
Los Angeles

Monique sah auf als sich die Tür unter lautem Quietschen öffnete. Irina Derevko kam herein und nickte den verbliebenen Agenten zu, was diese als Signal verstanden den Raum zu verlassen.
Jack, Nadia und Carolyn beobachteten das Geschehen hinterhalb der Glaswand, wo sie weder von Irina, noch von Monique gesehen werden konnten.
„Denkst du, dass Mom….?“ Fragte Nadia ohne die Frage zu vollenden. Ihr Blick, mit dem sie Jack bedachte sprach Bände, so dass sie nicht weiterzusprechen brauchte damit Jack verstand. Nadias Frage war, ob Irina Monique foltern, vielleicht sogar riskieren würde sie zu töten.
Nadias Worte hatten auch Carolyn zu Jack blicken lassen. „Ja, das denke ich“ antwortete er und richtete damit seinen Blick wieder in den Raum.

„Bitte. Haben Sie Verständnis…“ Irina wedelte mit der Hand, um Monique zum Schweigen zu bringen, die dieser Aufforderung sofort nachkam.
Auch wenn die ehemalige KGB-Agentin dies vor ihren Töchtern niemals zugegeben hätte, gefiel es ihr doch, Monique Angst haben zu sehen. Gleichzeitig war sie aber auch wütend, wenn sie daran dachte, dass Nadia ihretwegen um ein Haar getötet worden wäre.
„Ich weiß was Sie sagen möchten: Ich soll Verständnis dafür haben, dass Sie zu Ihren Bekannten bei The Hand gegangen sind, um meine Tochter töten zu lassen. Ich soll auch verstehen warum Sie das getan haben.“ Irina nahm Monique gegenüber Platz. Ihr Blick war kalt und voller Verachtung. „Ich erzähle Ihnen jetzt etwas über das Geschäft, in dem ich arbeite. Schon sehr lange.“

Sydney kam zurück und stellte sich neben Nadia, die sie fragte, ob sie Vaughn beruhigen konnte. Die Braunhaarige antwortete einsilbig und ohne ihre kleine Schwester anzusehen, dass er wütend gegangen war. Die Argentinierin wollte etwas sagen, um zu einer Verbesserung im Umgang mit Sydney beizutragen, sah aber in dem Moment, in dem sie etwas sagen wollte, ein, dass der Augenblick unpassend war und so entschied Nadia sich zu warten bis sie Zeit hatten, miteinander zu reden.
Sie richtete – genau wie Sydney -  ihren Blick wieder auf Monique und Irina.
Nach einer kurzen Pause begann die Leiterin des DSC wieder zu sprechen.
 „Es gibt kein Schwarz oder Weiß in diesem Beruf. Nur Grauzonen. Ihr Mann war von der CIA, Ich vom KGB. Es war auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges und wenn ich ihn nicht getötet hätte, hätte er mich sicher irgendwann getötet. In dem Moment, in dem er Nadia entführt hat, muss ihm klar gewesen sein, dass unsere Wege sich nochmal kreuzen. Sie haben Ihren Mann verloren, Michael Vaughn seinen Vater, und wissen Sie was?“

Monique hielt trotzig dem Blick ihres Gegenübers stand. Ihre Augen funkelten Irina hasserfüllt an. Diese störte sich aber nicht daran, und ließ sich davon keineswegs beirren. „Sie sind nicht wütend auf mich, weil ich ihn getötet habe, denn im Grunde Ihres Herzens wussten Sie welche Risiken die Arbeit bei der CIA mit sich bringt. Bill wusste das auch. Was Sie wütend macht, ist, dass er trotz der Risiken nicht aufgehört hat, obwohl er einen Sohn hatte und mit Ihnen verheiratet war. Das war für ihn nicht genug aufzuhören und es war für Michael nicht genug, um gar nicht erst in die Fußstapfen seines Vaters zu treten. Ich kenne Ihren Sohn, Monique. Er wird Sydney heiraten und mit ihr glücklich werden, ob Sie ihm Ihren Segen geben, oder nicht.“
Irina stand auf, nahm den Schlüssel und löste die Handschelle um Moniques rechte Hand, die an den Stuhl gefesselt war, drehte diese herum, so dass sich der Schmerz von Moniques Hand bis hinauf zu ihrer Schulter zog. Sie grunzte vor Schmerz, während ihr Gesicht sich verzerrte. „Sie haben jetzt zwei Möglichkeiten. Erstens: Sie können uns Informationen liefern, die nicht nur Ihrem Sohn möglicherweise das Leben retten, sondern Sie auch vor Schmerzen bewahren, die Sie wünschen lassen werden, Sie seien tot, oder Zweitens: Sie geben uns keine Informationen über The Hand und leiden Höllenqualen, während Ihr Sohn möglicherweise wegen dieser fehlenden Informationen im Einsatz stirbt genau wie sein Vater vor ihm.“ Irina bog den Arm noch weiter nach hinten, was einen lauten, schmerzerfüllten Schrei der Französin zur Folge hatte.

Vaughns Mutter rang nach Luft also lockerte Irina den Griff ein wenig damit sie sprechen konnte. Doch alles was sie erwiderte war: „Fahren Sie zur Hölle!“ Daraufhin brach die Russin ihren Arm und Nadia und Sydney wandten ihren Blick ab, weil sie es nicht ertragen konnten, zu sehen wie ihre Mutter folterte. Außerdem war der Aufschrei von Monique so von Schmerz erfüllt, dass es kaum zu ertragen war.

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Melbourne,
Australien


Sark stand in der Empfangshalle der großen Villa, die The Hand als Zweigstelle für ihre Pläne diente. Er hielt ein Handy an sein Ohr und wartete, dass sich jemand meldete.
Wenig später übernahm dies eine Stimme, die verzerrt war. „Sprechen wir über eine sichere Leitung?“ fragte der Blonde ohne seinen Namen zu nennen damit die CIA, falls sie mithörte, nicht wusste wer der Maulwurf war und ihn – Sark – nicht damit in Zusammenhang bringen konnte.
„Die Leitung ist sicher“ antwortete die verzerrte Stimme.
„Ich rufe an im Auftrag von Mister Karg. Nach Ihren Informationen hat die CIA Monique Vaughn. Sie weiß zuviel über The Hand. Beseitigen Sie das Problem und sorgen Sie dafür, dass der Verdacht nicht auf Sie gelenkt wird.“ Damit legte Sark auf und machte sich auf den Weg nach draußen zu einer Limousine, die ihn zum Flughafen bringen sollte. Er wollte mehr Informationen über die Apokalypse erhalten, die Nadia erwähnt hatte und er wusste auch schon genau an wen er sich damit wenden musste.

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Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 08. Januar 2006, 15:51:20
Los Angeles

„Agent Fox!“ nahm Carolyn gerade einen Anruf auf ihrem Handy entgegen, die gerade dabei war das Verhör zu verlassen. Die Nachricht, die ihr ein CIA-Agent überbrachte ließ die Agentin zu Jack, Nadia und Sydney zurückkehren. „Es gibt Neuigkeiten. Sagen Sie Mrs. Derevko, sie wird sofort im Operationszentrum gebraucht. Am besten, Sie alle kommen auch!“ rief sie.
Nadia, Jack und Sydney wechselten erstaunte Blicke, aber bevor sie fragen konnten, worum es denn ging und mit wem sie gesprochen hatte, war die brünette Agentin auch schon durch die Tür verschwunden. „Geht ihr schon mal vor. Ich komme mit eurer Mutter nach“ schlug Jack vor. Die Schwestern taten wie ihnen geheißen, auch wenn sie lieber gemeinsam mit Jack und Irina ins Operationszentrum gegangen wären, um dadurch dem peinlich berührten Schweigen zu entgehen, dass sie seit dem Mord an Kingsley durch Nadia begleitete, jedes Mal wenn sie unter sich waren. 

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„Sagen Sie mir was ich wissen will und wir können aufhören“ meinte Irina freundlich. Monique wies jede Menge blutige Kratzer im Gesicht auf, war kaum in der Lage zu sprechen. Ihr Mund fühlte sich trocken an, also nahm Irina das Glas Wasser, das sie auf den Tisch hatte stellen lassen und setzte es der Französin an den Mund. Nach ein paar Schlucken stellte die Russin das Glas wieder an seinen Platz, setzte sich hin und musterte Monique. Eine Weile sagte keine der beiden Frauen etwas.
„Wenn ich Ihnen sage was ich weiß, werden die mich töten.“ Es klang fast wie ein Versprechen, eine dunkle Prophezeiung von Monique als wie ein Bluff, so dass Irina keine Sekunde an der Wahrheit ihrer Worte zweifelte.
„Sie sind hier sicher, Monique“ versicherte die ehemalige KGB-Agentin der Gefangenen, auch wenn sie sich gar nicht mehr so sicher war, ob das stimmte. Irina glaubte inzwischen, dass Jack nicht erst nach Beweisen dafür suchen musste, dass es einen Maulwurf gab. Es lag auf der Hand: Der Transport Nadias und ihre Entführung, dann auch noch Moniques Andeutungen…. Die Leiterin des DSC wollte sicher gehen. „Monique, gibt es einen Maulwurf in meiner Abteilung?“
Die Französin nickte wortlos.
Es war egal. Wenn sie nicht redetete, würde Irina sie töten lassen, dessen war sie sich sicher, auch wenn Michael und seine Liebe zu seiner Mutter sie sicher zögern lassen würden in dieser Entscheidung. Vielleicht würde Irina sie aber auch am Leben lassen aus Angst dadurch das gute Verhältnis zu Sydney erneut auf’s Spiel zu setzen. Ob Irina sie töten oder am Leben lassen würde, war mittlerweile auch gar nicht mehr von Bedeutung.
Feststand, dass die Russin in einem Punkt Recht hatte: Verschwieg sie wichtige Informationen in Bezug auf The Hand, konnte dies ihren Sohn in Gefahr bringen. Um ihn zu beschützen, nahm die Französin auch ihren eigenen Tod in Kauf. Michael brauchte seine Mutter nicht mehr. Er hatte jetzt Sydney und sie musste anfangen zu zugeben, dass sie die Richtige für ihn war, dass Sydney die Frau war, die Michael glücklich machen würde, ihm vielleicht sogar einen wundervollen Sohn oder eine zauberhafte Tochter schenken würde.

„Wer ist es?“ wollte Irina wissen und riss die Gefangene so aus ihren Gedanken. Zuerst kamen flüsternde Worte aus ihrem Hals, die erst deutlicher zu hören waren nachdem sie sich geräuspert hatte. Die Russin strengte sich an, damit sie verstehen konnte was Vaughns Mutter ihr zu sagen versuchte.
„Passen Sie gut auf meinen Sohn auf. Versprechen Sie mir, dass Sie ihn genauso beschützen wie Sie Sydney beschützen“ flehte Monique. Es überraschte Irina, dass sie redete als würde sie sich von ihr und von Michael verabschieden. Im ersten Moment war die ehemalige KGB-Agentin unfähig auf diese Worte zu reagieren, so überrascht war sie.
Da ertönte plötzlich Jacks Stimme über die Gegensprechanlage. „Irina, du wirst dringend im Operationszentrum gebraucht. Es gibt Neuigkeiten.“
„Ich bin gleich da“ versprach die Russin, hörte sich so an als wäre sie weit weg und gar nicht richtig bei der Sache. Bevor sie ging, warf Irina Monique einen ernsten Blick zu.
„Versprechen Sie’s mir“ rief die Französin mit einem flehentlichen Ausdruck in den Augen. So flehentlich, dass Irina aufeinmal Mitleid mit der jungen Frau hatte.
„Ich verspreche es“ versicherte die Braunhaarige aufrichtig, verabschiedete sich kurz von Monique und machte sich dann auf den Weg ins Operationszentrum.

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Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 08. Januar 2006, 15:51:49
Im Besprechungsraum des Operationszentrums angekommen, wurde Irina vom gesamten DSC-Team empfangen: Dixon, Marshall, Nadia, Sydney, Carolyn, Nicolai und Jack saßen um den Tisch und richteten ihre Augen auf Irina als diese den Besprechungsraum betrat.

Nachdem die Leiterin sich gesetzt hatte, erhob Carolyn sich von ihrem Platz und betätigte den Knopf inmitten des runden Tisches, um den die Anwesenden saßen. Die Augen des Teams richteten sich auf die Bildschirme hinter ihnen. Das Bild, das darauf zu sehen war, zeigte Julian Sark.
„Die CIA hat ein Telefonat von Julian Sark abgehört. Dabei ging es um einen Flug Richtung Nepal“ erklärte Carolyn allen.
„Was gibt es dort?“ fragte Irina angespannt.
„In seinem Telefonat hat Sark einen Priester erwähnt. Sein Name ist Tuval Achtak. Was das besondere an diesem Priester ist, dass er nicht über Gott predigt, sondern über Rambaldi.“
„Sark sucht einen Experten in Sachen Rambaldi auf, wieso?“ warf Nadia ein.
„Tja, es scheint als hätte Sark Kenntnis davon erhalten was sie in ihrer Vision gesehen haben, Nadia. Und jetzt macht er sich auf den Weg nach Nepal, um den Tempel aufzusuchen, den Priester Achtak bewohnt um herauszufinden was es damit auf sich hat“ antwortete die brünette CIA-Verbindungsagentin. „Devlin bat mich, das DSC zu informieren damit Mrs. Derevko entscheiden kann wie weiter vorzugehen ist. Schließlich fällt Rambaldi in ihre Zuständigkeit.“
Irina stand auf, ließ sich ein paar Minuten Zeit, um ihre Gedanken zu sortieren.
The Hand hatte offenbar nicht vor, noch weiter Zeit zu verschwenden. Sie zogen das Tempo an, aus Angst das DSC könnte ihnen zuvor kommen.

Auch wenn Nadias Informationen bezüglich der bevorstehenden Apokalypse noch vage waren, hatten sie keine Zeit mehr zu verlieren: Sie mussten die Suche nach Antworten erstmal beiseite lassen und The Hand daran hindern, an Informationen zu kommen, die sie vor ihnen an die Atombombe kommen lassen würden.
Nicht auszudenken was passieren würde, wenn The Hand eine Bombe von solcher Macht in die Finger bekäme.

Die ehemalige KGB-Agentin hatte schon von dem Priester gehört, den Carolyn erwähnt hatte. Noch bevor sie angefangen hatte, sich näher mit Rambaldi zu beschäftigen, hatte er die Theorie vertreten, dass Milo Rambaldi nicht auf Weltfrieden aus war, sondern auf einen Neuanfang wie ihn Gott gewagt haben soll als der die Sintflut schickte. Wenn Sark ihn aufsuchte, hieß das, The Hand war der Lösung und damit der Bombe schon ziemlich nahe und dies machte Irina Sorgen.
„Ich kenne diesen Priester. Viele Rambaldi-Anhänger suchen ihn auf. Er gilt als DER Rambaldi-Experte. Manche glauben sogar, dass er mit Rambaldi verbunden ist, was ich persönlich für Blödsinn halte. Trotzdem können wir es nicht riskieren, dass er Sark Hinweise gibt, die The Hand möglicherweise zu der Bombe führt“ meinte die Leiterin des DSC.
„Denkst du denn wirklich, dass The Hand die Absicht hat, Rambaldis Prophezeiung wahr zu machen, Mom?“ erkundigte sich Sydney.
„The Hand wird versuchen ALLES durchzusetzen, was in Rambladis Interesse gewesen wäre. So gesehen: Ja. Sydney, du und Nadia ihr fliegt nach Nepal, um das Treffen zu verhindern. Sark wird morgen abfliegen. Ihr müsst also versuchen, vor ihm da zu sein.“ Irna wandte sich an Nadia. „Nadia, das ist keine persönliche Racheaktion an Sark dafür, dass er dich foltern ließ, verstanden? Ihr spürt lediglich Tuvak Achtak auf und bringt ihn zu unserem Sicheren Haus in Nepal. CIA-Agenten werden ihn dort schon erwarten und dorthin bringen wo Sark und The Hand ihn nicht finden können. Solltest du dennoch versuchen, es Sark heimzahlen zu wollen, werde ich verflucht sauer, ist das klar?“
„Sonnenklar“ nickte Nadia ernst, die tatsächlich mit dem Gedanken gespielt hatte, sich bei Sark zu revanchieren, sollte sie ihm in Nepal begegnen.

Marshall hob verlegen die Hand. Alle Blicke wandten sich ihm zu, während der Techniker darauf zu warten schien, dass Irina ihm das Wort erteilte. Doch die Leiterin des DSC bedachte ihn bereits mit einem erwartungsvollen Blick und als er realisierte, dass er das Wort bereits hatte, ohne dass man ihn dazu auffordern musste, lächelte er verlegen und nahm die Hand runter. „Ähm…Also….Das ist ein wirklich toller Plan…Mrs. Irina….Derevko…Bristow…Derekvo-Bristow…“ Marshalls verlegenes Lächeln glitt wieder in die Runde, während Sydney ihr Grinsen hinter vorgehaltener Hand verbarg. „Wie auch immer, ähm, werden die Rambaldi-Anhänger nicht sauer sein, wenn sie erfahren, dass wir ihren Priester entführt haben?“
„Eine berechtigte Frage“ befand Jack. „Was, wenn wir es einer anderen Organisation in die Schuhe schieben? Einer erfundenen Organisation?“
„Wir geben eine gefälschte Meldung an die Anhänger von Rambaldi raus, dass eine neue Organisation ihren Priester entführt hat, um sich Informationen über Rambaldi zu holen. Während die Anhänger nach den Hintermännern suchen, hätten wir Zeit die Katastrophe zu verhindern und unser weiteres Vorgehen zu planen“ schloss Sydney aus dem Vorschlag ihres Vaters.
„In Ordnung. Jack, du kümmerst dich um die Mitteilung an die Rambaldi-Anhänger. Carolyn, sie informieren Devlin und Sydney und Nadia fliegen in drei Stunden ab. Auf geht’s!“ beschloss Irina die Besprechung und alle machten sich auf, um das Gesagte in die Tat umzusetzen.

Fast draußen informierte Sydney ihre Schwester, dass sie nochmal zuhause vorbeifahren wolle, um zu sehen, ob Vaughn da war. Sie fühlte sich immer noch schlecht wegen dem Streit, den sie mit ihm gehabt hatte und wollte sicher gehen, dass er in Ordnung war. Obwohl Nadia sich einverstanden erklärte, war sie es dennoch nicht, denn sie hätte gerne endlich mit Sydney den Streit beigelegt oder zumindest ein offenes Gespräch mit ihr geführt, wegen dem was in den letzten Wochen passiert war und was eine Mauer zwischen ihnen errichtet hatte, die Nadia gerne einreißen wollte. Vor allem, da gute Zusammenarbeit sehr wichtig werden würde, für den kommenden Einsatz.
Vielleicht war während des Fluges ja auch noch genug Zeit dazu, hoffte die Argentinierin.

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Noch ein wenig beneblt vom Schlaf erwachte Monique als sich die Zellentür im Korridor öffnete. Erstaunt stellte sie fest, dass die Wachen, die vorhin noch im Korridor gestanden hatten, gegangen waren.
„Hallo?“ fragte sie in die sich erstreckende Dunkelheit, obwohl eigentlich schon klar war, dass sie keine Antwort erhalten würde. Vermutlich ein Schichtwechsel, sagte sie sich und drehte sich wieder auf den Rücken. Doch plötzlich waren leise, fast lautlose Schritte zu hören, die sich ihrer Zelle näherten.
Die Französin zuckte zusammen und drehte sich zu dem Geräusch um. Überrascht weiteten sich ihre Augen als sie eine in schwarz gekleidete Person vor sich stehen sah. Dabei sollte sie eigentlich nicht überrascht sein, schließlich hatte sie sich schon gedacht, dass The Hand jemanden schicken würde, um sie zu töten. Monique war unfähig etwas zu sagen, unfähig um Hilfe zu rufen als die Person eine Waffe zückte und auf sie richtete. Sie erhob noch beschwichtigend die Hand, in der Hoffnung die Person damit zu besänftigen. Doch es nützte nichts.
Der Abzug löste sich und ein Schuss hallte durch die Gänge, gefolgt von dem Tropfen des Blutes auf den Boden von Moniques Zelle. Die Person hatte sie mit einem Kopfschuss getötet.

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Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 08. Januar 2006, 15:52:30
Sydneys Appartement

Eine halbe Stunde lang hatte Nadia damit verbracht das Für und Wider abzuwiegen, ob es richtig war, das Gespräch mit Sydney doch noch zu suchen bevor sie Richtung Nepal aufbrechen würden.
Ihre Überlegungen hatten die Agentin zu dem Schluss kommen lassen, dass sie es so schnell wie möglich hinter sich bringen musste. Am besten sofort! Dieser Einsatz durfte nicht schief gehen, aufgrund ihrer Differenzen. Ihre Mutter wäre darüber sicher nicht glücklich und Nadia glaubte fest, dass einen Grund dafür gab, dass ihre Mutter sie und Sydney das erste Mal seit dem Mord an Kingsley zusammen arbeiten ließ.

Die Schwarzhaarige atmete nocheinmal tief durch als sie vor Sydneys Tür stand. Mit klopfendem Herzen betätigte sie die Klingel. Was würde das Gespräch ergeben? Würden sich die Wogen zwischen ihr und ihrer großen Schwester danach wieder glätten? Wie stand Sydney inzwischen zu ihr? Hatte ihr Ärger sich schon ein wenig gelegt?
All diese Fragen beschäftigten Nadia, während sie darauf wartete, dass geöffnet wurde. Sie hörte Schritte, dann öffnete sich die Tür und Sydney stand ihrer kleinen Schwester gegenüber. Die Braunhaarige wirkte zwar überrascht, bedachte Nadia aber mit einem freundlichen Blick. Fast so als wär sie erleichtert, ihre Schwester zu sehen.
„Hey“ begann Sydney zaghaft.
„Hey“ lächelte Nadia schüchtern. Es folgte eine verlegene Pause. „Ich hatte gehofft, wir - “ Weiter kam Nadia nicht, denn ihre Stimme ließ jemand anderen neben Sydney in der Tür erscheinen. Die Augen der Argentinierin weiteten sich: Es war Eric Weiss!! „Hallo, Nadia!“ meinte dieser mit belegter Stimme. Er hatte nicht erwartet, dass es so aufwühlend werden würde, sie wieder zu sehen.
Nadia hingegen war mit der Situation so überfordert, dass sie keine andere Möglichkeit sah, als ihr zu entfliehen. Also drehte sie sich um und entfernte sich schnellen Schrittes vom Haus.

„Nadia!“ rief Sydney. Ihre Schwester drehte sich nicht einmal um. Verdammt! Es war ihre Schuld! Sie hätte zu Nadia gehen sollen, um das längst überfällig gewordene Gespräch anzufangen. Schließlich wollte sie auch endlich mit ihrer Schwester ins Reine kommen und dass Nadia von sich aus kam, um zu reden, bedeutete Sydney mehr als Nadia je erfahren würde. Erics Anwesenheit überforderte sie natürlich vollkommen!
Sydney konnte das nicht auf sich beruhen lassen, riss ihre Jacke vom Hacken und lief Nadia hinterher, während Eric mit einem schlechten Gewissen zurück blieb. Eigentlich hatte er Nadia sich bis zur Hochzeit in ein paar Wochen gar nicht zeigen wollen, aber als er ihre Stimme an der Tür gehört hatte, musste er sie einfach sehen.

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Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: THE DARK am 08. Januar 2006, 17:53:28
Wow es geht schon weiter und ich schreibe als erster Feedback  ;D Arme Naida sie kann einem richtig leid tun hoffe du bringst das bald in ordnung Steffi ansonsten war der Teil wie immer großartig weiter so  :daumen:


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Lena Fan am 08. Januar 2006, 19:05:51
Einfach genial, Steffi!!! :applau:
Der Teil ist dir wieder einmal sehr gut gelungen. Fand die Szene, in der Irina Nadia im Krankenhaus besucht richtig schön gemacht.

Mach weiter so. :daumen:
Bin schon total gespannt wie es weitergeht. Hoffentlich versöhnen sich Sydney und Nadia endlich wieder. Bitte!
Schreib bitte schnell weiter. Halt es bald nicht mehr aus..

LG
Lena Fan


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Maya am 10. Januar 2006, 08:13:08
Habs gestern gelesen und heut gibts mein Feedback... bin richtig flott, heuer

War wirklich gut, und seehhrr überraschend...

also, dass mit Vaughn's Mom hätt ich ja so nicht erwartet... aber musste sie denn unbedingt sterben...??

Schon wieder dieser Maulwurf... mmhh

Wo war Vaughn die ganze Zeit... war er am Schluss auch zu Hause als Nadia bei Sydney ankam?

Noch was Gutes: Weiss.... yay

Freu mich auf die Fortsetzung... bis denne Steffi


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Black Thunder am 11. Januar 2006, 12:30:05
„Was ich ihrem Mann angetan habe, wird GAR NICHTS sein im Vergleich dazu was ich ihnen antun werde, sollte Sydney oder Nadia irgendetwas zustoßen.“

Der Blick der Französin war wie versteinert. Tränen traten ihr in die Augen im gleichen Moment wie Irina realisierte, dass sie bereits einen Plan eingeleitet hatte. „Wer?“ fragte die Russin leise. Monique war unfähig zu antworten. Deshalb sprach Irina lauter, was Michael, Sydney und Jack zurück ins Esszimmer lockte. „Auf wen haben sie es abgesehen?“
Michaels Mutter musste nicht antworten, sondern sie nur ansehen und die Russin begriff. Es war Nadia! Das Familienmitglied, das zurzeit am verwundbarsten war.
„Ich fahr ins Krankenhaus. Monique hat einen Anschlag auf Nadia geplant“ sagte Irina, während sie ihr Handy rausholte und eine Nummer wählte, Agenten befahl, sofort in das Krankenhaus zu fahren, das dem DSC gehörte.
„Mom, warte! Ich fahre mit“ rief Sydney und folgte ihr. Irina bat Jack, solange ein Auge auf Monique zu haben, auf die der verachtungsvolle Blick ihres Sohnes gerichtet war.


Immer kriegt Nadia den Ärger, sie tut mir ja schon ziemlich leid.

Aber wie du das Essen umgesetzt hast gefällt mir gut, vorallem wie die Gefühle hochkochen. :daumen:

Wer der Maulwurf ist frag ich mich auch, habe zwar einen Verdacht aber bin mir nicht sicher.
Schreib bitte bald weiter.


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: lena-irina-jonna am 11. Januar 2006, 18:59:58
Wow!! Steffi du schreibst einfach so dermaßen genial :daumen:!! Unbelievable!!

Hab den Teil leider erst heute entdeckt. Komisch. Ich muss ihn wohl übersehen haben.  :blush2:

Am besten gefallen mir das Probeessen (das ja dann doch nicht stattfindet) und die Szenen zwischen Irina und Monique. Da geht`s ja hoch her.  ;)

Zitat
„Ähm…Also….Das ist ein wirklich toller Plan…Mrs. Irina….Derevko…Bristow…Derekvo-Bristow…“ Marshalls verlegenes Lächeln glitt wieder in die Runde, während Sydney ihr Grinsen hinter vorgehaltener Hand verbarg.

Loooooooool   :crylaugh: :rofl1: :rofl2:
Apropos: Du hast mir mehr Irina/Jack Szenen versprochen.  :D

Arme Nadia!! Aber ich glaube, dass jetzt wenigstens mit Sydney alles wieder in Ordnung kommt. Und Weiss ist wieder da. Juhuu!  ;D

Wirklich ein super Part! Freu mich schon darauf wie's weitergeht. 8)

LG  :bussi:
lena


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 11. Januar 2006, 19:50:17
Wow!! Soviel Feedback! Leute, ich bin sprachlos.  ;D *freu*  :grouphug: Vielen, vielen Dank! Ihr seid klasse!  :daumen:

Okay. Dann mal im einzelnen zu euren Kommentaren. Das habt ihr euch nach dem Feedback aber auch verdient!:

Maya - Gute Frage. Wo war Vaughn? *g* Ich denke, das werde ich im nächsten Kapitel aufklären.  ;D

Black Thunder - Würde mich mal interessieren wen du in Verdacht hast und auch die anderen Leser und Feedbacker. Du und die Anderen seid bestimmt auf dem falschen Dampfer.  :evil:  ;D

lena-irina-jonna - Jep, ich hab mehr Jack/Irina-Szenen versprochen. Kriegst du auch.  ;D Und eines vorweg zum dritten Teil der Rätselraten-Reihe: Das Pairing Jack/Irina kriegt eine größere Storyline. Versprochen! Die steht nämlich schon.  ;D
Dass dir der Part mit Marshall gefallen hat, freut mich. Ist gar nicht so leicht für ihn eine Szene zu schreiben.



Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Weißer Wolf am 03. Februar 2006, 11:41:37
Steffi hast du uns etwa vergessen ? :-[
Wann geht es denn weiter ?
Ich will endlich wissen wer der Maulwurf ist.  :grr:
Außerdem bin ich richtig gespannt auf die Szene zwischen Nadia und Sydney.
Hoffentlich bringst du auch Jack und Irina wieder öfter zusammen.  ::)


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Lena Fan am 03. Februar 2006, 19:26:59
Schreiben braucht nunmal Zeit, das weiß ich nur zu gut. Das geht halt nicht so schnell. :D
Obwohl ich auch wahnsinnig gerne wissen möchte, wann es nun endlich weitergeht.   ::)

Jaaaa, möchte auch mehr von Jack und Irina :inlove:

Und um mal meine Vermutung anzustellen, wer der Maulwurf sein könnte. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wer es ist, aber ich tippe auf Carolyn.

Es ist , wie ich hoffe und auch nicht glauben kann, keiner der Haupcharas wie Vaughn,Jack ect. Carolyn arbeitet mit allen zusammen, ist bei den meisten Besprechungen anwesend und war auch beim Verhör dabei. Also, der perfekte Maulwurf.  ;) Bei ihr habe ich ein komisches Gefühl...

Bestimmt liege ich falsch, aber ich würde sagen, dass sie es sein könnte.
Bin total gespannt, wer es ist. :D


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 07. Februar 2006, 19:45:39
So das Update ist endlich fertig!!  ;D Sorry, dass ich euch solange habe warten lassen. Ich gelobe Besserung.
Vielen Dank nochmal für euer motivierendes Feedback! Hört bloß nicht auf damit.  :grouphug:

17.  Second Chance


Flughafen von Los Angeles

Die Turbinen surrten. Sydney blickte gedankenverloren aus dem Fenster. Eine Stunde hatte sie damit verbracht, nach Nadia zu suchen und war dabei erfolglos geblieben. Eric zu sehen, musste sie schwer mitgenommen haben.
Die braunhaarige Agentin machte sich Sorgen. In zehn Minuten würde das Flugzeug starten und von ihrer Schwester war noch immer nichts zu sehen.

Zum zweiten Mal wählte Sydney die Nummer von Nadias Handy. Es klingelte, aber nach einer Weile meldete sich nur die Mailbox. „Hallo hier ist die Mailbox von Nadia. Ich bin zurzeit leider nicht erreichbar, aber ihr könnt mir eine Nachricht hinterlassen. Danke!“ Als die Braunhaarige den Pfeifton hörte, seufzte sie hörbar und sagte: „Hey, Nadia hier ist Sydney. Ich sitze im Flugzeug und mache mir Sorgen, weil du noch nicht da bist. Ruf mich zurück. Bitte! Wir müssen reden.“ Sie zögerte noch einen Moment, weil sie hoffte, Nadia würde doch noch abheben, aber nichts passierte. Sichtlich enttäuscht verabschiedete sich die Agentin mit den Worten: „Also, bis dann!“ und legte auf.

Kurze Zeit später stieg doch noch jemand in das Flugzeug. Sydneys Mine erhellte sich. Es war Nadia! Schnell schnallte sich die Braunhaarige ab, stand auf und kam vor der Argentinierin zum Stehen.
„Wo warst du? Ich hab’ mir Sorgen gemacht“ rief Sydney ohne ihre Worte wie einen Vorwurf klingen zu lassen. Vielmehr hörte Nadia deutlich die ehrliche Besorgnis aus ihrer Stimme.
Ihrem Blick merkte man die vielen Gefühle an, mit denen die Schwarzhaarige versuchte klarzukommen, die Fragen, die sie sich stellte.
„Entschuldige. Ich musste allein sein“ antwortete die Jüngere der beiden Frauen und rang sich ein Lächeln ab.
„Ich bin froh, dass du hier bist. Ohne dich schaff’ ich’s nicht.“ Sydney lächelte freundlich und endlich, zum ersten Mal seit dem Mord an Kingsley, nahmen sich beide Schwestern in den Arm, was allerdings noch etwas unbeholfen wirkte. Außerdem fühlte es sich sowohl für Sydney, als auch für Nadia komisch an. Einerseits waren beide erleichtert, andererseits war da noch diese Distanz zwischen ihnen, die nur, und das wussten beide, durch eine Aussprache beseitigt werden konnte.
Die Schwestern setzten sich gegenüber auf den Sessel und schnallten sich an. Just in diesem Moment erhielt der Pilot den Befehl zu starten. Die Lautstärke der Motoren und Turbinen nahm zu, wenig später zog der Pilot nach oben und sie waren in der Luft.

Beide schwiegen. Nur das Geräusch der Motoren war zu hören. Sydney sah verlegen aus dem Fenster, während ihre Schwester nervös mit ihren Fingern spielte. Irgendwie hatte Sydney das Gefühl etwas sagen zu müssen, wusste aber nicht wie sie anfangen sollte. Also begann sie mit dem naheliegendsten: Dem überraschenden Auftauchen von Weiss. „Eric in meiner Wohnung zu sehen, muss ein Schock für dich gewesen sein.“ Die Braunhaarige hatte versucht beiläufig zu klingen, versagte aber dabei. Ihr Blick war jetzt Nadia zu gewandt.

Die Argentinierin versuchte zu lächeln. „Ich habe nicht mit ihm gerechnet.“ Es folgte eine Pause. Nadia, die dem Blick ihrer älteren Schwester ausgewichen war, sah sie nun direkt an. „Tut mir leid, dass ich abgehauen bin. Eric wieder zu sehen war“ Sie suchte nach Worten. „Heftig“ brachte sie schließlich heraus.
Sydney nickte andächtig. „Das verstehe ich. Nadia, Eric ist hier, weil er Vaughns Trauzeuge bei der Hochzeit sein wird. Er hilft uns bei den Vorbereitungen. Als ich nach Hause gekommen habe ich ihn, statt Vaughn vor der Haustür stehen sehen.“
„Oh!“ machte die Schwarzhaarige nur, versuchte so zu tun als ließe es sie völlig kalt, dass ihr Ex-Freund wieder da war. Aber das war natürlich nicht der Fall und so sehr sie sich auch bemühte, spätestens ab dem Zeitpunkt, in dem sie vor Sydneys Tür die Flucht ergriffen hatte, konnte Nadia, weder sich, noch Eric oder Sydney etwas vormachen.
„Was wolltest du eigentlich?“ fragte die Braunhaarige freundlich und riss ihre Schwester so aus ihren Gedanken. Sydney tat unwissend, aber eigentlich war ihr klar was der Grund für Nadias Besuch gewesen war. Sie wollte es nur von ihrer Schwester selbst hören.

Die Argentinierin öffnete den Mund, um etwas zu sagen, schloss ihn aber gleich wieder. War das wirklich der richtige Zeitpunkt, um jetzt davon anzufangen? Was hatte sie Sydney eigentlich sagen wollen? Nadia sah ihre große Schwester an, deren Blick freundlich auf sie gerichtet war. Es schien fast als würde sie Nadia stumm darum bitten, etwas zu sagen. „Ich wollte mit dir über das sprechen was die letzten Monate passiert ist.“ Tränen begannen sich in Nadias Augen zu sammeln ohne, dass sie etwas dagegen tun konnte.

 


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 07. Februar 2006, 19:46:57
„Ich ertrage die Situation einfach nicht so wie sie jetzt ist! Dass du mich hasst.“ Die ersten Tränen bahnten sich ihren Weg Nadias Wange hinab.
Auch Sydneys Augen schimmerten verdächtig feucht. Ihre Schwester sprach nicht weiter, also wusste die Braunhaarige, wurde von ihr eine Erwiderung erwartet. Die Ältere der beiden Frauen senkte kurz ihren Blick, nur um ihn gleich wieder Nadia zu zuwenden.
„Denkst du wirklich, dass ich dich hasse?“ fragte Sydney, womit Nadia absolut nicht gerechnet hatte.
Die Überraschung über Sydneys Worte sprach aus den Augen der Argentinierin, während sie überlegte was sie auf diese Frage antworten sollte.
Doch ihre Schwester übernahm das für sie. „Wenn du mir egal wärst, hätte ich es vermutlich dabei belassen. Ich hätte mich damit abgefunden was passiert ist. Das Ganze hätte mich überhaupt nicht getroffen.“ Sydney machte eine Pause, Nadia erwartete gespannt, dass sie fortfuhr. „Francie ist tot und Will ist zwar in LA, aber ich schätze, er wird ins Zeugenschutzprogramm zurückgehen. Du warst neben Vaughn so etwas wie eine Konstante in meinem Leben! Ich dachte, wir könnten über alles reden!! Ich bin diese ewigen Lügen und Missverständnisse, die unverständlichen Signale so leid, Nadia! Dafür habe ich Mom! Ich wollte bloß, dass du ehrlich zu mir bist! Dass du mit mir redest, wenn du in Schwierigkeiten bist, egal wie die Umstände sind! Die letzten Wochen habe ich damit verbracht, mich zu fragen, ob es meine Schuld war, dass das passiert ist. Ob ich irgendwas gesagt oder getan habe, das dich glauben ließ, du könntest kein Vertrauen zu mir haben. Denn, wenn das tatsächlich so ist, haben wir ein ernstes Problem.“

Sydney sprach mit ruhiger, gleichmäßiger Stimme. Ihre Tränen waren weg. Sie war bloß ehrlich und aufrichtig, wofür Nadia ihr dankbar war, auch wenn ihre Worte schmerzhaft waren. Es war wichtig, dass sie sich das anhörte und so verstand wie ihre Schwester sich nach Nadias „Verrat“ gefühlt haben musste.
Leise kamen die Worte aus Nadias Mund, aber sie waren aufrichtig gemeint. „Nein. Ich vertraue dir mehr als jedem anderen. Ich wollte dich bloß beschützen.“
Ihre kleine Schwester sah sie nicht an, aber Sydney wusste, dass sie es ehrlich meinte. Ein Kloß bildete sich in ihrem Hals und sie richtete ihren Blick wieder aus dem Fenster. Keiner von ihnen sagte etwas, aber schon an der Atmosphäre merkten beide Schwestern, dass ihr Streit aus der Welt war. Nun konnten sie anfangen sich wieder neu kennen und vertrauen zu lernen.

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Los Angeles

Vaughn rannte den langen Korridor hinunter bis zum Zellentrakt, vor dem sich schon ein Notärzteteam, sowie diverse CIA-Agenten eingefunden hatten, die mit den Ermittlungen betraut worden waren.
„Halt warten Sie!“ hielt Jack den Blonden auf. Irina stand bei ihm. „Ich halte es für besser, wenn Sie jetzt nicht da rein gehen, Vaughn.“
Michaels Blicke wechselten zwischen Irina und Jack hin und her. Er konnte nicht hier stehen, würde Irinas Nachricht erst Glauben schenken können, wenn er seine Mutter selbst sah. „Lassen Sie mich durch!“ knurrte Sydneys Verlobter, was aus seinem Mund wie eine Drohung, ein Befehl klang, ein Tonfall, den er noch nie in seine Stimme gelegt hatte. Selbst Jack war überrascht.

„Lass ihn gehen, Jack“ wurde der ergraute Agent von Irina angewiesen. Ihr Mann wechselte in seiner Aufmerksamkeit zu seiner Frau. Irina nickte Vaughn zu, worauf dieser ohne zu zögern los rannte.
Zum Stehen kam er erst als er vor der Zelle und Moniques blutüberströmter Leiche stand. Tränen sammelten sich in den Augen des Agenten. Wieso sie?! Sie hatte doch mit alldem gar nichts zutun gehabt?! Sie war keine Agentin!
Die Ärzte und Agenten ignorierend, die Moniques Leichnam inspizierten, rannte Vaughn zu ihr hinüber, legte ihren Körper sanft in seine Arme und vergrub hilflos schluchzend sein Gesicht in ihrer Schulter. Dass sein ganzes Hemd bald voller Blut war, störte ihn nicht. Alles was er fühlte war Wut und Ohnmacht und etwas tun zu müssen. Irgendwas!

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Nepal

In einem Jeep, der ihnen von ihren Kontaktmännern zur Verfügung gestellt worden war, kamen Sydney und Nadia recht schnell vorwärts. Es herrschte eine sengende Hitze. Mindestens 35 Grad im Schatten und das obwohl es noch gar nicht richtig Sommer war.

Die Schwestern hatten ihre geschäftsmäßigen Hosenanzüge, die sie noch während des Fluges getragen hatten, gegen ärmellose, weiße Shirts, grüne Khaki-Hosen und Sonnenbrillen getauscht.
Sydney steuerte den Wagen, während ihre jüngere Schwester die Karte studierte. Jetzt, da sie sich ausgesprochen und ihre Gefühle offen gelegt hatten, funktionierte die Zusammenarbeit viel besser. Zumindest kam es ihnen so vor.
„Nadia!“ rief Sydney als sie den Berg sah, der hinauf zum Tempel führte. Die Schwarzhaarige folgte dem Blick ihrer großen Schwester und staunte nicht schlecht über die Höhe des Berges, was dem nächsten Gedanken folgte: Mussten sie etwa da hinauf, um zu dem Rambaldi-Priester zu kommen?
„Das soll wohl ein Witz sein?!“ schnaubte die Argentinierin und erntete einen Blick von Sydney, der ihr zu sagen schien, dass sie bezweifelte, dass dies ein Witz war. „Du stellst den Wagen ab, ich hole die Ausrüstung von hinten“ seufzte Nadia ergeben. Was anderes blieb ihnen ja wohl nicht übrig.

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Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 07. Februar 2006, 19:48:01
Los Angeles

Den ganzen Tag hatte Weiss damit verbracht, nach Vaughn zu suchen. Er hatte jeden alten Freund gefragt, den er kannte. Irinas Anruf war arlarmierend gewesen. Nadias und Sydneys Mutter hatte ihm von dem Mord an Monique erzählt, seiner Reaktion und seinem Verschwinden nachdem er, Vaughn, sich selbst vom Tod seiner Mutter überzeugt hatte.

Eigentlich, dachte Weiss, würde Michael jetzt sicher lieber allein sein wollen. Andererseits kannte er seinen Freund gut genug, um zu wissen, dass er jetzt jemanden brauchte, mit dem er reden konnte. Wozu waren beste Freunde denn sonst da?
Wenn er, Weiss, wenigstens eine Spur hätte! Das war schon die siebte Bar in der näheren Umgebung von Michaels Wohnung, die er aufsuchte. Eigentlich erwartete der Schwarzhaarige gar nicht, diesmal erfolgreich zu sein. Wahrscheinlich würde er seinen besten Freund erst finden, wenn er es selbst wollte.
Eric hätte ihn auch allein gelassen, wenn er ihn nicht so gut kennen würde. Denn meistens folgte bei Michael auf die Trauer, die Wut und die konnte eine dumme, unüberlegte Handlung nach sich ziehen.

Weiss öffnete die Tür und betrat die Bar, in der es stickig war und überall nach abgestandenem Bier und Zigarettenrauch stank. Wahrscheinlich war hier seit Ewigkeiten nicht mehr gelüftet worden. Es war vielleicht die schäbigste Bar, die Eric bisher aufgesucht hatte.
Sein Blick schweifte umher. Zwei Trucker und ein alter Mann, der schnarchend auf einer Bank lag, befanden sich im hinteren Teil.
Der Barkeeper putzte den Tresen oder ließ es zumindest danach aussehen, denn ein geübter Blick ließ Weiss feststellen, dass dieser Tresen schon seit mindestens vier Jahren nicht mehr gründlich gereinigt worden war. Genau die richtige Atmosphäre also, um hier seinen Frust in Alkohol zu ertränken.
Und wirklich! Ganz hinten, am Ende des Tresens fand Weiss, Vaughn sitzen, der den Barkeeper herbei winkte, um sein Glas abermals mit Whiskey zu füllen.

Der dunkelhaarige Agent kam näher und setzte sich neben seinen Freund auf den Hocker ohne um dessen Erlaubnis zu bitten.
„Was machst du denn hier?“ fragte Michael, der scheinbar Mühe hatte, diese Frage auszusprechen. Seiner Fahne zu urteilen hatte er schon eine Menge Gläser Whiskey getrunken.
„Also wegen der angenehmen Atmosphäre bin ich nicht hier“ antwortete Eric sarkastisch und ließ seinen Blick nochmal durch die Bar streifen, wie um sich selbst nochmal von der Heruntergekommenheit zu überzeugen. „Was machst du hier, Michael?“
Vaughn lachte, was beinahe verwirrt klang und trank das frisch aufgefüllte Glas in einem Satz aus. „Hast du denn die Neuigkeiten nicht gehört?“ fragte er mit Seitenblick auf seinen besten Freund.
Weiss nickte. „Irina Derevko hat mich angerufen. Sie hat versucht, dich aufzuspüren, aber du bist weder an dein Telefon gegangen, noch hast du auf ihre Anrufe auf deiner Mailbox reagiert. Deshalb hat sie mich gebeten, dich zu suchen.“

Michael hob das Glas in seiner Hand ein wenig an und sah scheinbar fasziniert dabei zu wie sich das wenige Licht, das die fast kaputten Lampen von der Decke hergaben, darin brach. „Schon komisch“ lallte er und unterdrückte ein Rülpsen. „Meine Mutter wurde ermordet, obwohl sie in diese Welt nie hineingezogen werden wollte und Irina Derevko, die meinen Vater ermordet hat, macht sich jetzt ausgerechnet um mich Sorgen. BARKEEPER!!!“
Vaughn brüllte so laut, dass sogar der betrunkene Alte für einen Moment aufhörte zu schnarchen. Weiss wurde es zunehmend unangenehmer seinen Freund so zu sehen.

„Finden Sie nicht, dass Sie allmählich genug haben, mein Freund?“ fragte der Barmann und schnenkte dem blonden Agenten nach.
„Ich bin nicht Ihr Freund und außerdem bezahle ich dafür“ murmelte Michael und setzte das Glas an den Mund, doch Eric stoppte seinen Freund unter der Bewegung und nahm ihm das Glas ab. „Was soll das?!“ fuhr Vaughn ihn an.
„Ich halte dich davon ab, etwas zu tun, was du später bereust. Glaub mir, du wirst mir noch auf Knien danken!“ meinte Weiss hektisch, warf einen 5-Dollar-Schein auf den Tresen, packte Vaughn am Arm und schleifte ihn zum Auto, obwohl der Blonde kaum mehr in der Lage war zu gehen.

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Nepal

Nach stundenlangem Aufstieg erreichten Sydney und Nadia endlich den Gipfel des Berges. Die Luft war hier schon etwas dünner als im Tal, aber immer noch dick genug, damit sie keine Sauerstoffmasken zum atmen brauchten.
Die Schwestern ließen sich nach erfolgreichem Aufstieg erstmal nebeneinander erschöpft auf dem Boden sinken, um sich für eine Weile auszuruhen. Sie sollten dazu aber nicht lange Zeit haben.

Denn plötzlich hörten sie Schüsse und wechselten arlarmierte Blicke. Ohne, dass eine von ihnen etwas sagen musste, kamen die Agentinnen schnell auf die Beine, zückten ihre Waffen und rannten in den Tempel.
Dort empfingen sie die toten Körper der Mönche. „Das sieht nicht gut aus“ murmelte Sydney mit Blick auf ihre Schwester gerichtet. Diese nickte finster und schlug vor, den Priester zu suchen.

Sie mussten einen langen Korridor passieren, dessen Boden mit Elfenbein ausgelegt war und hell glänzte im Schein der Sonne. Doch all das fiel ihnen gar nicht auf. Alles worauf sich die Schwestern konzentrierten war ihr Auftrag. Im Stillen versuchte jede sich auf das einzustellen, was sie gleich erwarten würde, die Situation, mit der sie sich konfrontiert sehen würden. Doch eigentlich wussten beide aus Erfahrung, dass man sich darauf eigentlich gar nicht vorbereiten konnte.

Sydney öffnete als Erste die Tür, Nadia gab ihr mit gezogener Waffe Deckung. Alles war ruhig. Kein Laut war zu hören, weder Stimmen noch Schritte. Die Braunhaarige runzelte die Stirn und bewegte sich langsam weiter vorwärts in den Raum, während sie immer wieder einen Blick nach hinten warf, um festzustellen, ob ihre Schwester ihr noch folgte. Das tat sie.
Nadia hatte die Stirn kraus gelegt, während sie angestrengt auf ein Geräusch lauschte, das sie vor einem Angriff warnte oder auf den Priester schließen ließ.

„Ihr seid zu spät!“ sagte schließlich eine arrogante Stimme aus den Tiefen des Gewölbes, sich im Schutz des abgedunkelten Teil des Raumes versteckend.
Schon nach diesen vier Worten wussten die Schwestern mit wem sie es zu tun hatten und seufzten. „Sark!“ stellte Sydney wütend fest und verstärkte automatisch den Griff um ihre Waffe.
Der Angesprochene trat ins Licht. Ein herablassendes Lächeln zierte sein Gesicht. „Ich hätte erhlich gesagt nicht damit gerechnet, dass Sie hier mit Nadia auftauchen, Sydney. Nach allem was Ihre Schwester Ihnen angetan hat.“
Auch Nadia verstärkte den Griff um ihre Waffe, mehr noch, sie zielte direkt auf Sark, welcher unbewaffnet war und somit keine Chance haben würde, sollte Nadia sich wirklich entschließen abzudrücken. „Ich an deiner Stelle würde das nicht tun“ lächelte der Blonde und wies kopfnickend hinter die beiden Schwestern, die seinem Blick folgten und feststellen mussten, dass sich hinter ihnen mindestens zwanzig in schwarz gekleidete The Hand-Agenten befanden, die allesamt schwer bewaffnet waren. Einer von ihnen hatte den Priester bei sich, bedrohte ihn mit einer Waffe.
„Ich schlage vor, Sie legen die Waffe weg“ meinte Sark mit einem süffisanten Grinsen in Sydneys Richtung.

Die Schwestern tauschten zwar einen missbilligenden Blick, taten aber widerwillig wie ihnen geheißen und warfen die Waffen vor sich auf den Fußboden.

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Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 07. Februar 2006, 19:49:40
Los Angeles

„Lass das! Ich kann alleine laufen!“ maulte Vaughn und stieß Weiss von sich, der erschrocken über den Zustand war, in dem sich sein bester Freund befand.
Den Blonden ignorierend, fischte Eric die Schlüssel aus seiner Jackentasche, sperrte die Wohnungstür auf und führte seinen besten Freund vorsichtig hinein. Vaughns Schwanken hatte mit jedem Schritt, den sie gegangen waren, zugenommen, so dass Weiss schon befürchtet hatte, dass er umkippen könnte, was zum Glück dann doch nicht eingetreten war.

„Du solltest dich schämen!“ meinte Eric. Vaughn torkelte ins Wohnzimmer und schaffte es gerade so, sich auf die Couch zu setzen. „Was würde Sydney sagen, wenn sie dich so sehen könnte?“
Michaels Gesichtsausdruck veränderte sich als Eric Sydney erwähnte und damit bewusst an sein schlechtes Gewissen appellierte. Er konnte sich nicht einfach so gehen lassen. Mit solchen schlimmen Dingen musste man nun mal rechnen, wenn man Geheimagent war. Trotzdem fand Vaughn es nicht fair, dass immer Unbeteiligte den Preis bezahlen mussten.
Gerade dieser Gedanke war es, der Vaughn so wütend machte, der ihn sich so ohnmächtig fühlen ließ, dass er Alkohol brauchte, um dieses Gefühl zu überspielen.
„Es ist nicht fair, Eric“ flüsterte Vaughn und das so leise, dass sein bester Freund ihn fast nicht gehört hätte.
Dieser nahm neben Michael auf dem Sofa Platz und seufzte ein wenig. Natürlich hatte Vaughn Recht. Es war nicht fair, aber was blieb ihm schon anderes übrig als zu akzeptieren, was geschehen war? „Es ist nicht fair“ wiederholte Weiss, der nachdenklich auf seiner Unterlippe kaute. „Aber was ist im Leben schon fair? Du bist nicht für das verantwortlich was mit deiner Mutter geschehen ist, Michael!“

„Ach nein?!“ schnaubte Vaughn verächtlich und hielt sich den Kopf als eine Woge des Schmerzes ihn erfasste. Bald würde die Wirkung des Alkohols nachlassen. Eric, dem dies nicht entging, erhob sich und erklärte einen Kaffee zu kochen, versprach Vaughn, dass er sich danach besser fühlen würde. „Der Tod meiner Mutter IST meine Schuld. Sie war immer dagegen, dass ich zur CIA gehe. Sie hat gesagt, es wäre zu gefährlich und sie hatte Recht! Wenn ich auf sie gehört hätte, wäre sie jetzt noch am Leben!“

Weiss konnte nur mit Mühe ein Grinsen unterdrücken. So wie sein bester Freund sich anhörte, könnte man denken, man hätte einen pubertierenden Teenager vor sich und keinen erwachsenen Mann.
Der Schwarzhaarige besann sich wieder und drehte sich um, um die Kaffeemaschine einzuschalten, die er zuvor mit Pulver und Wasser gefüllt hatte. Danach drehte er sich wieder seinem besten Freund zu, der ihn abwartend musterte. „Aber wenn du nicht zur CIA gegangen wärst, wärst du Sydney nie begegnet.“
Und ich nie Nadia, vollendete er seinen Satz in Gedanken, behielt ihn aber für sich.
Vaughn schien nachdenklich geworden.  „Was hast du jetzt vor?“ fügte Weiss hinzu.

Vaughns Gesichtsausdruck wurde immer finsterer. „Das Schwein finden und töten.“ Zweifel mischten sich in Erics Blick. Hätte er doch bloß nicht gefragt! Das war nicht die Antwort, die er hatte hören wollen. „Derevko wird versuchen, mich aus den Ermittlungen rauszuhalten und Sydney wird ihrer Ansicht sein. Ich brauche aber Hilfe und jemandem, dem ich vertrauen kann.“ Michaels Blick richtete sich wieder auf Weiss. „Hilfst du mir?“

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Los Angeles

„Mrs. Derevko? Mister Bristow?“ Nicolai hatte zaghaft angeklopft und seinen Kopf zur Tür hereingesteckt. Beide leitenden Agenten sahen auf, Irina winkte ihn schließlich herein und bat ihn, die Tür hinter sich zu schließen. „Ich fürchte, wir haben ein Problem. Vor einer Stunde haben wir den Kontakt zu Agent Santos und Agent Bristow verloren.“

Irina und Jack erhoben sich von ihren Plätzen. Ihre Blicke sprachen Bände, zeigten die Besorgnis, gemischt mit dem lähmenden Gefühl der Angst.
 „Wissen Sie, ob sie noch am Leben sind?“ erkundigte sich Jack, der, obwohl er normalerweise sehr gut darin war seine Emotionen zu unterdrücken, ein Zittern in seiner Stimme nicht vermeiden konnte. Tausende Fragen schossen ihm durch den Kopf und jede ließ ihn von Mal zu Mal unruhiger werden. Was war geschehen? Wie konnte The Hand vorbereitet gewesen sein, die Operation unterlag doch der Geheimhaltung? Wahrscheinlich steckte dieser verdammte Maulwurf dahinter!!
War Sydney noch am Leben und wenn ja, in welchem Zustand war sie dann? Jacks Gedanken rasten nur so dahin. So sehr, dass er Kopfschmerzen bekam und sich wieder setzen musste.
Sofort erinnerte sich der Agent daran wie man Monique Vaughn in ihrer Zelle aufgefunden hatte. Ihm wurde schlecht bei dem Gedanken, dass seiner Tochter möglicherweise dasselbe Schicksal ereilte.

„Tut mir leid, Mister Bristow, aber das kann ich ihnen nicht sagen. Die Chancen, dass die Beiden noch am Leben sind stehen Fünfzig zu Fünfzig, ehrlich gesagt. Die SVR sieht das genauso“ antwortete Nicolai. Irina bedankte sich und schickte ihn zu Jacks Überraschung hinaus.
„Was hast du vor?“ fragte der ergraute Agent energisch und zu jedem Plan bereit, den Irina vorschlagen würde.
„Zuerst wollte ich ein Team hinschicken, das die Beiden da rausholt, aber inzwischen bin ich der Meinung, dass das eine Familiensache ist“ Trotz der angespannten Situation entkam der Russin ein Lächeln. „Ich finde, es ist mal wieder an der Zeit, dass wir zusammen auf einen Einsatz gehen.“
Nun verwandelte sich auch Jacks angespanntes Gesicht in ein warmes Lächeln, versuchte die Situation durch einen Scherz ein wenig aufzuheitern. „Du weißt wirklich wie man eine Ehe in Schwung hält.“
Dieser kleine Anflug von Humor überraschte seine Frau. Sie sagte dazu aber nichts dazu, sondern schlug vor, sich mit Sloane zu unterhalten, während Jack alles für ihre Abreise vorbereiten sollte.

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Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 07. Februar 2006, 19:51:16
Nepal

Sydney und Nadia gingen voran. Gefolgt von mindestens vier The Hand-Agenten, von denen je zwei eine Schwester bewachten. Sydney suchte über ihre Schulter Blickkontakt zu ihrer Schwester. Nadia, die Sydneys Blick auf sich spürte, sah auf. Die ältere Schwester blinzelte und als sie damit aufhörte, konnte die Schwarzhaarige um ein Grinsen nicht umhin.

Sark, der neben den Schwestern herging, mit einem Gefühl des Triumphes, weil es ihm gelungen war zu verhindern, dass die CIA ihm zuvor kam und sie außerdem den Priester hatten, wurde misstrauisch und neigte seinen Kopf ein wenig.
Doch die beiden Schwestern erwiderten seinen Blick nur als sei nichts geschehen. Obwohl er sich damit eigentlich hätte zufrieden geben müssen, griff Julian unbewusst nach der Waffe, die in seinem Hosenbund steckte und richtete sie auf Nadia.
„Bitte. Tu nichts was mich dazu bringen würde etwas zu tun, das ich eigentlich vermeiden wollte“ bat er die junge Agentin, die neben ihm herging, aufrichtig. Wüsste Nadia nicht mit wem sie es wirklich zu tun hatte, hätte sie ihm seine Sorge sogar abgekauft. Und selbst wenn sie nicht gespielt war, war das Nadia völlig egal: Sie empfand nichts für Sark. Er war nichts weiter als ein Auftrag gewesen nur deshalb hatte sie sich damals mit ihm eingelassen: Weil ihre Mutter sie um ihre Hilfe gebeten hatte, Sydney zu beschützen.
„Athen? Letztes Jahr?“ wandte sich die Argentinierin an ihre Schwester, die nickte. Gleichzeitig und ohne, dass Sark oder die Wachen eine Chance hatten, zu reagieren, rissen die beiden ihre Arme nach oben, schnappten sich je eine Waffe aus den Händen ihrer Bewacher, die zu perplex waren, dass sie dreist genug waren, bei dieser Bewachung einen Angriff zu riskieren, um überhaupt reagieren zu können.

Endlich, als sie sich aus ihrer Erstarrung lösten, entstand ein Gerangel. Sark kämpfte mit Nadia um die Waffe, versuchte sie ihr zu entreißen. Doch Nadia nutzte die freie Deckung von Sarks Beinen, um sie ihm mit Ihren wegzureißen. Sark lag auf dem Rücken, Nadia obenauf. Trotzdem schaffte der blonde Agent es irgendwie, Nadia die Waffe aus der Hand zu schlagen. Als sie unbewaffnet war, schlug Sark ihr ins Gesicht und schubste sie von sich, so dass er zu der Waffe rennen konnte, die ein paar Meter von ihnen entfernt am Boden lag. Doch die Argentinierin brachte ihn mit ausgetreckter Hand zu Fall, krabbelte auf seinen Rücken und nagelte seine Hände auf dem Boden fest. Dann führte sie einen Schlag auf seinen Hinterkopf aus, den ihr Widersacher unmöglich sehen konnte, und machte ihn so bewusstlos.
Sydney war inzwischen damit beschäftigt drei Wachen loszuwerden, während die Übrigen sich auf Nadia stürzten. „Schaff den Priester hier raus!“ hörte die Schwarzhaarige ihre Schwester über die Schulter rufen. Nadia wandte sich um, doch er war weg und informierte ihre Schwester darüber, dann schnappte sie sich die Waffe auf dem Boden, schoss die Wachen nieder, mit denen sie kämpfte und half dann Sydney die Restlichen auszuschalten.

„Wir müssen ihn suchen. Weit kann er noch nicht sein!“ meinte die Braunhaarige atemlos, die gerade dabei war, eine der toten Wachen zu entwaffnen. Sark lag noch immer bewusstlos auf dem Boden, aber die Schwestern hatten keine Zeit, ihn festzunehmen. Ihre oberste Priorität galt dem Priester.
Diesen fanden sie auf dem Weg nach draußen. „Priester Achtak!“ rief Sydney und brachte den Priester so dazu, sich zu ihnen umzudrehen. Sydney eilte zu ihm, um sicherzugehen, dass er unverletzt war. Der Rambaldi-Experte versicherte, dass es ihm gut ging.
Die Agentin atmete erleichtert auf und suchte nach dem sichersten Weg, den Priester den Berg hinunter zu schaffen, ohne dass sie von Rambaldi-Anhängern oder weiteren The Hand-Agenten überrascht wurden.
Der einzige Weg nach unten, führte wohl über denselben Weg, den sie gekommen waren. Also blieb ihnen nichts anderes übrig als diesen Weg wieder zu nehmen, obwohl die Agentin lieber einen anderen gewählt hatte, weil dieser so unübersichtlich war, dass es schwierig werden würde, den Priester im Auge zu behalten und sie so länger brauchen würden, bis sie wieder unten waren. The Hand-Agenten konnten von jeder Seite auf sie zukommen.
Sydney seufzte. Sie mussten nehmen was sie kriegen konnten. Sie, Sydney, würde vorangehen, danach der Priester und Nadia würde die Nachhut bilden, so dass immer eine der Schwestern den Schutz des Priesters sicherstellen konnte.

Diese Vorgehensweise wollte die Agentin ihrer jüngeren Schwester gerade vorschlagen, als sie das vertraute Klicken einer Pistole hörte, die entsichert wurde. Die Braunhaarige drehte sich um und stellte zeitgleich mit Priester Achtak fest, dass Sark hinter Nadia stand, die entwaffnet war, während seine Waffe auf Nadias Hinterkopf gerichtet war.
Sydney hatte ihre Waffe noch immer in der Hand und widerstand dem Impuls, ihre auf Sark zu richten und ihn mit einem gezielten Kopfschuss zu töten, weil sie nicht wusste, ob er vorher auf Nadia schießen würde.
„Legen Sie die Waffe auf den Boden!“ befahl Sark in ruhigem Ton und mit eiskaltem Blick auf Sydney gerichtet. Diese wog in Gedanken jeden Plan ab, der Nadia, sie und den Priester retten und Sark gleichzeitig außer Gefecht setzen konnte.
Der Blonde drückte seine Waffe inzwischen fester gegen Nadias Hinterkopf. Die braunhaarige Agentin begriff, dass sie hier nichts tun konnte als nachzugeben und dies machte sie zornig, weshalb sie die Waffe noch immer festhielt und hoffte doch noch freies Schussfeld auf Sark zu bekommen. „Wenn Sie, sie lieben, lassen Sie die Waffe fallen, Agent Bristow“ wiederholte der Ire mit ruhiger Stimme.
„Syd, tu’s nicht!“ rief Nadia eindringlich. Ihrem Blick sah man an, dass sie Angst hatte, ob der Entscheidung, die Sydney im Begriff war zu treffen.

Die Braunhaarige erwiderte den Blick ihrer Schwester, sah noch einmal wütend zu Sark und legte die Waffe schließlich auf den Boden.
„Schicken Sie den Hubschrauber“ befahl der Blonde über Funk, worauf keine zwei Minuten später ein Hubschrauber über ihnen auftauchte und Sark, sowie Sydney, Nadia und der Priester einstiegen.

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Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 07. Februar 2006, 19:51:45
Los Angeles

Unter lautem Knarren fuhren die Gitterstäbe nach oben. Sloane sah neugierig, aber nicht besonders interessiert von seinem Buch auf, das er, auf seiner Pritsche liegend, las.

Wenig später erschien Irina vor den Gitterstäben.
Arvin kam um ein Lächeln nicht herum, legte das Buch beiseite und trat an die Gitterstäbe. Irinas Blick blieb eisern. Noch mehr Kälte hätte sie ihm gar nicht entgegen bringen können. „Ich brauche Hilfe“ fiel die ehemalige KGB-Agentin gleich mit der Tür ins Haus. Je schneller sie dieses Treffen hinter sich brachte, desto eher konnte sie aufbrechen, um Sydney und Nadia zu helfen. Außerdem hatte sie auf Sloanes Psychospiele überhaupt keine Lust, wollte ihm gar nicht erst die Chance geben, irgendetwas in der Richtung zu versuchen. Ganz abgesehen davon, dass er bei Irina damit sowieso nicht besonders weit kommen würde. Dazu beherrschte die Russin diese Manipulationsspielchen selbst viel zu gut.

„Wirklich? Interessant“ tat der ehemalige Leiter von SD-6 überrascht und machte sich gar nicht die Mühe, seine Erheiterung vor Irina zu verbergen. Seine Worte erzeugten eine Pause, die mit einem eisernen Schweigen einherging. Fast schien es als ob Irina und Slaone einen stummen Wettstreit darüber austrugen, wer zuerst den Blick abwandte oder eine Gefühlsregung zuließ. Sie waren beide ziemlich gut darin, die Gefühle vor ihrem Gegenüber verborgen zu halten. Trotzdem versuchte jeder den Anderen zu durchschauen.
Es war ein ungleicher Kampf, das war sowohl Irina, als auch Slaone bewusst, aber trotzdem war keiner bereit nachzugeben. „Möglicherweise könnte ich dir helfen, aber ich werde es erst überhaupt versuchen, wenn du mir die Chance einräumst, Nadia regelmäßig zu sehen“ verlangte der grau melierte Mann, wobei er die Gitterstäbe mit beiden Händen umklammerte, um zu unterstreichen wie wichtig ihm dieses Anliegen war.

Es scherte Irina einen Dreck wie wichtig Sloane es war, Nadia zu sehen. Seine Obsession war es, die Nadia dazu gebracht hatte, ihre Mutter und ihre Schwester zu belügen und nur er, Sloane, Nadias eigener Vater, war skrupellos genug gewesen, ihr diese grüne Flüssigkeit zu injizieren. Irina hatte einige fragwürdige Dinge getan. Oft hatte sie durch ihre Handlungen Sydney verletzt, aber immer mit dem Ziel sie zu schützen.
Nichts war so wichtig,  dass es wert war, das Leben der beiden Menschen zu gefährden, die Irina am meisten liebte.
Aber es ging noch um etwas anderes: Um das Prinzip! Darum wer mehr Anteil an Nadias Leben haben durfte, wem sie mehr vertraute. Weder Sloane, noch Irina sprachen etwas in dieser Richtung aus, aber beide wussten, dass es im Grunde genommen auch darauf hinauslief.

„Nein“ antwortete Irina auf Sloanes Frage hin schließlich und mit aller Entschlossenheit, die sie aufbringen konnte, auch wenn Nadia da wahrscheinlich auch noch ein Wörtchen mitzureden haben sollte.
In diesem Moment jedenfalls war dies Irinas Entscheidung. „Ich werde nicht zulassen, dass du sie weiterhin dazu missbrauchst, Rambaldi näher zu kommen.“ Die Leiterin des DSC machte eine Pause und beschloss dann, noch etwas Salz in die Wunde zu streuen. „Ginge es nach mir, würdest du sie nie wieder sehen.“
„Sie ist meine Tochter, Irina.“ Arvins Stimme zitterte ein wenig, doch das ließ Irina kalt. Wenn sie daran dachte wie Sloane ihre Tochter dazu gebracht hatte, sie und Sydney zu belügen oder die grüne Flüssigkeit in ihre Venen gespritzt hatte, war Irina wieder rasend vor Wut.
„Sie ist auch meine Tochter. Und im Augenblick sind sie und Sydney in Gefahr. Ich habe sie nach Nepal geschickt, um Priester Achtak aufzusuchen. The Hand ist hinter ihm her. Wir haben den Kontakt zu den Beiden vor einer Stunde verloren.“
Sloane sah Irina schockiert an, was die ehemalige KGB-Agentin ihm auch abnahm. So gut konnte nichtmal Sloane schauspielern. „Sind sie noch am Leben?“ fragte er und zum ersten Mal in seinem Leben bekam er wirklich Angst. Sollte Irina doch ihren Willen kriegen! Wenn sie dadurch Nadia rettete, war ihm das egal.
„Das weiß ich nicht, Arvin. Deswegen bin ich hier. Eigentlich wollten wir nach Nepal fliegen, aber ich nehme an, The Hand hat sie längst wegbringen lassen. Du hast mit dieser Organisation zusammen gearbeitet: Wo würden sie den Priester hinbringen?“
„The Hand hat einige Immobilien in Monaco. Das ist am günstigsten wegen der Steuer und die Behören dort sind für ihre Diskretion bekannt, weshalb die Grundstücke vermutlich nicht in den Akten stehen, die die CIA bereits über The Hand hat. Regis, ein hochrangiger The Hand-Funktionär hat mich zu Geschäften oft dorthin eingeladen. Es ist eine Villa, im südlichsten Teil von Monaco. Ihr könnt sie nicht verfehlen, es ist die Größte.“

Irina schnappte sich einen Zettel aus der Tasche ihrers Blazers und schrieb alles auf. „Sicherheitssysteme?“ fragte sie, während sie schrieb.
Sloane zuckte hifllos mit den Achseln. „Die einzige Möglichkeit etwas über das Sicherheitssystem zu erfahren ist der Sicherheitschef von The Hand, ein Mann namens Klaus Heinz, der in einem Berliner Hotel namens Alexander ein Zimmer hat. Bevor er rauf in sein Zimmer geht, genehmigt er sich einen Drink an der Lobby. Jeden Abend um halb acht.“
Irina hörte auf zu schreiben, steckte den Zettel wieder ein und sah Sloane lange an, überlegte was sie sagen sollte und beließ es dann bei einem: „Danke!“
„Bring unsere Tochter heil zurück, Irina.“ Die ehemalige KGB-Agentin nickte auf seine Worte hin nur und verließ dann den Zellentrakt.

Zurück im Operationszentrum, steuerte sie ihr Büro an, holte ihren Mantel und ging dann anschließend zu Jack, der sie schon erwartet hatte.
„Hast du von Sloane was Nützliches erfahren?“ fragte er.
„Wir fliegen nach Berlin. Hotel Alexander. Erklärungen später“ antwortete Irina einsilbig, womit ihr Mann sich vorerst zufrieden gab und ihr einfach folgte. Er hoffte, dass Sydney und Nadia wohlauf waren, wo immer sie sich auch befanden.

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Fortsetzung folgt.....


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: kathamesser am 07. Februar 2006, 20:09:04
wieder mal ein sehr schöner teil. schön das sich syd und nadia wieder vertragen haben. der schluss war auch wieder sehr spannend. also das warten hat sich gelohnt :daumen:


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Black Thunder am 08. Februar 2006, 22:38:46
Yep, das warten hat sich wirklich gelohnt. :D

Freu mich schon auf die Mission von Jack und Irina zusammen ;D, wie das wohl läuft ?

Die Szene zwischen Nadia und Syd fand ich auch sehr gut ,endlich wieder alles Ok zwischen den Beiden :).

Aber als  Sloane gesagt hat : „Bring unsere Tochter heil zurück, Irina.“... oh ich war so sauer auf diesen Kerl  >:(  warum nur ? Hoffe du sagst irgendwann: "Ach übrigens Arvin, Nadia ist Jacks Tochter!" :lechtz:

Aber mach immer so weiter Steffi, du weist schon wie du deine Fans fesselst. :daumen:


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Maya am 09. Februar 2006, 08:40:11
yay, ein update... supi

also, irgendwie nervt mich Sark ein wenig  ::)

... und Sloane... sooo besorgt um seine Tochter, phss

Was Vaughn wohl vor hat... ob er etwas über den Mörder seiner Mami aka Maulwurf rausbekommt?

...ungeduldig wartend...Maya


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 09. Februar 2006, 19:55:02
Vielen für das Feedback, ihr Lieben!  :grouphug: Ich bin froh, dass es euch gefallen hat.


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: THE DARK am 10. Februar 2006, 20:17:36
Ahhh :o Es geht ja weiter und ich hab noch nichts geschrieben der Teil ist natürlich wie immer Erstklassig ich bin schon gespann was Jack und Irina so zusammen erleben werden :daumen:


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Lena Fan am 10. Februar 2006, 20:46:04
Super Update, Steffi, wirklich!!  :applaus:

Freut mich, dass sich Sydney und Nadia ausgesprochen und wieder vertragen haben. Fand die Szene wirklich gut gemacht.

Außerdem als Irina Sloane im Gefängnis aufgesucht hat.  :daumen:  Oh Mann, da war ich sprachlos...

Auf die gemeinsame Mission von Jack und Irina freu ich mich schon sehr. Wird bestimmt super werden! Endlich wird die ganze Familie dann wieder vereint sein!! ;D

Und Vaughn tut mir auch leid, dass er seine Mutter auf diese Art verloren hat.. :-\
Wird nicht einfach werden für ihn. Ob Weiss ihm wohl hilft, sich bei dem Mörder seiner Mutter zu rächen?

Mach auf jeden Fall weiter so!! Kann einfach nicht genug kriegen ;)  Und das meine ichh ernst.

LG
Lena Fan 


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Weißer Wolf am 12. Februar 2006, 21:22:14
SUPER Steffi ! :daumen: :daumen:

Als Sloane so besorgt um Nadia war gings mir genauso wie Black Thunder  >:( . Nadia kann einem richtig leid tun, bei so einem Vater. Jack wäre mir hundertmal lieber gewesen.

Auf die Jack und Irina Szene freu ich mich schon. ;D

Steffi, deine Story ist fesselnd und einfach klasse.
Mach weiter so. :laola: :laola:


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: lena-irina-jonna am 13. Februar 2006, 15:04:08
Oh ja, dass wird klasse. Jack und Irina zusammen unterwegs um Syd und Nadia zu retten. :) Was gibt es schöneres?? :inlove:
Und Vaughn war ja so was von zu. Oh Mann!! ;D
Schreib schnell weiter, Steffi! :D
Liebe Grüsse
Maike


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 20. Februar 2006, 21:00:27
Okay. Weil ich soviel liebes Feedback immer von euch bekomme  :slime:, war ich diesmal besonders motiviert und deshalb gibt's das Update diesmal auch sehr früh, drei Wochen nach dem letzten Update. Viel Spaß beim Lesen und das Feedback nicht vergessen.  ;) :grouphug:

Der Song in diesem Kapitel stammt von Kim Richie und heißt "A Place called Home".

18. Mission for Two


Berlin,
Deutschland


Klaus Heinz saß an der Bar und trank sein mittlerweile viertes Bier. Zwei Stühle weiter saßen zwei attraktive Mädchen, die ständig zu ihm hinüber blickten. Klaus überlegte, ob er seinen Platz wechseln und sich zu ihnen gesellen sollte. Er wartete noch darauf, dass die beiden Frauen ihm eindeutige Signale zusendeten.
Sie lachten, forderten ihn aber nicht auf, sich zu ihnen zu setzen. Klaus setzte sein Glas wieder an den Mund und trank weiter. Wahrscheinlich würden die beiden Frauen ihn für einen dreisten Aufreisser halten, wenn er sich zu ihnen setzte, ohne dazu eingeladen worden zu sein. Er seufzte frustriert und lächelte als der Barkeeper ihn fragte, ob er nachschenken sollte, der dies als Ja wertete und sein Glas abermals füllte.

Plötzlich tauchte neben ihm eine attraktive Frau mit braunen Haaren auf, die ungefähr in seinem Alter war, trotzdem noch verdammt gut aussah, obwohl sie schon um einiges älter war als die beiden Frauen an der Bar, zu denen er sich zuerst hatte setzen wollen. Die braunhaarige Frau bestellte beim Barkeeper ein Glas Rotwein und setzte sich dann selbstbewusst neben Klaus ohne zu fragen, ob es ihm recht war.
„Sehr mutig, dass Sie sich hier hin setzen, ohne zu fragen, ob der Stuhl noch frei ist. Es könnte der Platz meiner Frau sein“ meinte er auf Deutsch und grinste.
Obwohl Irina ihn sehr gut verstanden hatte und selbst ein wenig Deutsch konnte, antwortete sie ihm auf Englisch, weil sie wusste, dass er die Sprache genauso gut beherrschte wie seine Heimatsprache.
„Sie sind nicht verheiratet. Dann würden Sie einen Ring tragen und nicht ein Bier nach dem Anderen trinken. Wahrscheinlich würde Ihre Frau, wenn Sie eine hätten, dagegen protestieren.“ Irina bedankte sich als der Barkeeper das Glas Rotwein vor ihr platzierte und nahm einen Schluck. Dann wandte sie sich erneut an den Deutschen. Ein herausforderndes Grinsen zierte ihr Gesicht. „Na, wie mache ich das bisher?“
„Gut. Fast zu gut“ gestand Klaus mit einem Lächeln. Ihm gefiel die provokante Art dieser Frau. Ihr Auftreten ließ darauf schließen, dass sie wusste was sie wollte und es meistens auch bekam. Außerdem wusste sie genau, ihre Reize zu ihrem Vorteil einzusetzen. Schon von der Minute an, als die Braunhaarige sich zu ihm gesetzt hatte, übte sie eine Faszination auf den Sicherheitschef von The Hand aus. „Ich bin Klaus Heinz“ stellte er sich schließlich vor und reichte Irina die Hand, die sie schüttelte.
„Rachel. Rachel Piers“ lächelte die ehemalige KGB-Agentin und schüttelte Klaus’ Hand.
„Rachel? Dann sind Sie Engländerin?“ fragte Heinz.
Irina lachte und warf ihr Haar ein wenig nach hinten, um den Deutschen weiter für sich einzunehmen, obwohl sie das nicht mehr großartig zu tun brauchte. Klaus Heinz fraß ihr bereits aus der Hand. Wenn Irina eines konnte, dann Männer, die sich für unwiderstehlich hielten, zu verführen. Selbst Jack, ein erfahrener, gut ausgebildeter Agent hatte sie nicht durchschauen können. Das konnte er auch jetzt noch nicht.

„Klinge ich wie eine Engländerin?“ fragte Irina gutmütig und nahm mit Genuss einen Schluck des Rotweins, der ein wenig süßlich schmeckte, dabei aber nicht zu süß für Irinas Geschmack war. Unter den richtigen Umständen und mit dem richtigen Mann hätte sie sicher mehr als nur ein Glas getrunken. Sie dachte an Jack und überlegte sich, doch mal wieder etwas Romantisches mit ihm zu unternehmen, ein paar Gläser Wein zu trinken und es sich gut gehen zu lassen. Nach allem was die letzten Wochen geschehen war und was sie alles durchgemacht hatten, hatten sie es sich wirklich verdient.
„Eigentlich nicht. Ich bin furchtbar schlecht im Erraten von Dialekten“ lachte der Deutsche und Irina stimmte darin mit ein. Das tat sie aus Höflichkeit und nicht, weil sie das Gesagte amüsierte.

„Wie wäre es, wenn wir uns einen Ort suchen, wo es sich leichter reden lässt?“ fragte die ehemalige KGB-Agentin. Ein herausforderndes Lächeln umspielte ihre Mundwinkel.
Ohne, dass er es kontrollieren konnte, fuhr Klaus mit seiner Zunge seine Lippen entlang. Unbemerkt unterzog er „Rachel“ einer genaueren Betrachtung: Sein Blick wanderte ihr lilafarbenes Kleid entlang, das einen Schlitz auf der rechten Seite hatte, der rauf bis zu ihren Oberschenkeln ging. Ihr Hals wurde verschönert von einer silbernen Diamantenkette, was verriet, dass sie den Luxus liebte.

Er griff in die Innenseite seines Jacketts und holte die Schlüssel zu seinem Zimmer heraus. „Da trifft es sich gut, dass ich hier ein Zimmer habe“ meinte er. Irina lächelte ihn an. Das würde ja leichter werden als sie gedacht hatte.

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Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 20. Februar 2006, 21:01:32
Los Angeles

„Guten Morgen, Mister Vaughn. Heute schon so früh im Büro?“ begrüßte Carolyn ihren Kollegen freundlich und fast ein wenig zu überschwänglich, weil sie nicht wusste wie sie anders mit ihm umgehen sollte. Immerhin hatte er vor ein paar Stunden erfahren, dass seine Mutter ermordet worden war. Carolyn hatte versucht sich vorzustellen, wie sie sich in der Situation fühlen würde, mit dem Schluss, dass sie das gar nicht konnte.

Michael runzelte die Stirn über das merkwürdige Verhalten der CIA-Verbindungsagentin. Mehr als ihr Auftritt überraschte ihn, dass sie ihn überhaupt begrüßte. Bis jetzt hatten sie ja nicht allzu viel miteinander zutun gehabt. Vielleicht suchte Carolyn auch einfach nur Anschluss, Freunde.
Hinter Michael kam ein ziemlich abgekämpfter und schwer atmender Weiss ins Operationszentrum gerannt. „Schön, dass du’s gar nicht eilig hast“ murmelte er ärgerlich und begrüßte anschließend Carolyn mit einem warmen Händedruck, die ihr Gesicht verzog, weil seine Hände schweißnass waren.
„Was macht er denn hier?“ wandte sich die Braunhaarige an Vaughn.
„Ich habe eine Befugnis der Stufe 6, das heisst, ich weiß über das DSC Bescheid und darf mich hier aufhalten“ erklärte Weiss noch bevor Vaughn es schaffte zu antworten.
„Ich weiß was eine Befugnis der Stufe 6 bedeutet!“ murrte Carolyn. „Ich arbeite schließlich auch bei der CIA. Zwar noch nicht so lange wie Sie, aber doch schon einige Zeit.“

Michael wollte verhindern, dass aus dem Geplänkel der Beiden ein Streit wurde und so beschloss er, dem ein Ende zu machen. „Carolyn, haben Sie Irina Derevko gesehen? Oder Jack Bristow?“
Die Agentin runzelte die Stirn aus Überraschung darüber, dass Vaughn es noch gar nicht wusste. Sie war sich zwar nicht sicher, ob sie ihm etwas sagen durfte, wollte es aber wegen Vaughns Verhältnis zu Sydney nicht weiter für sich behalten. Sollten Jack und Irina sie ruhig dafür rügen, wenn sie zurück waren: Carolyn sah es als richtig an. „Haben sie Ihnen noch nichts erzählt?“ Vaughn und Eric schüttelten gleichzeitig den Kopf. „Sydney Bristow und Nadia Santos stecken in Schwierigkeiten: Ihr Auftrag war es nach Nepal zu fliegen, um…“
„Ich weiß worin der Auftrag besteht, Carolyn! Was ist passiert? Geht es Sydney gut?“ fragte Michael aufgebracht und kaum noch in der Lage, seine Gefühle im Zaun zu halten. Nach seiner Mutter auch noch Sydney zu verlieren, das würde er nicht vekraften. Vaughn wollte sich nichtmal vorstellen wie das Leben ohne sie sein würde. Ohne ihre Liebe.

Carolyn seufzte. Vaughn tat ihr schrecklich leid. Zuerst das mit seiner Mutter und jetzt stand auch noch das Schicksal seiner Verlobten in der Schwebe. Wenn sie passende Worte gewusst hätte, die ihre Anteilnahme ausdrücken und Vaughn trösten würden hätte sie, sie ausgesprochen. Aber ihr fiel nichts ein, also beschränkte sie sich auf Informationen. „Ehrlich gesagt, das wissen wir nicht. Wir glauben, dass der Maulwurf die Operation hat auffliegen lassen. Basierend auf den Informationen, die Sloane ihnen gegeben hat, sind Jack und Irina nach Berlin geflogen, um den Sicherheitschef von The Hand aufzuspüren. Ich glaube, sie vermuten, dass Sydney und Nadia in einem Haus in Monaco festgehalten werden, das gesichert ist wie eine Festung.“
Der blonde Agent war jetzt entschlossener den je, den Maulwurf zu finden. Wenn Sydney etwas Schlimmes passieren sollte, hatte er gleich zwei Gründe ihn zu töten. Seine und Erics Blicke trafen sich.
Weiss riet ihm stumm davon ab, das zu tun was er vorhatte. Obwohl sich auch sein Magen zusammen zog bei der Vorstellung, dass Nadia in ernsthaften Schwierigkeiten war. Er wollte es sich nicht eingestehen, aber er empfand nach wie vor etwas für Nadia. Solche Gefühle verschwanden nicht einfach.

„Ich müsste dringend an Jacks Dateien. Mein Computer ist abgestürzt und eine Datei, die ich ihm gemailt habe, wurde dabei gelöscht“ meinte Vaughn, die stumme Warnung seines besten Freudnes ignorierend, in Carolyns Richtung.
„Sicher. Gehen Sie zu Marshall. Er gibt Ihnen Jacks Benutzerkontonummer, mit der sie Zugriff auf seine Dateien erhalten“ lächelte Carolyn und entschuldigte sich dann mit den Worten, dass sie noch einen Bericht für Devlin schreiben müsse. Vaughn und Weiss nickten freundlich. Nachdem sie weg war, machte sich Vaughn auf den Weg in Marshalls Büro. Weiss folgte ihm, um ihn vor einer Dummheit zu bewahren. Der schwarzhaarige Agent wusste schon jetzt, dass er es bitter bereuen würde, Vaughn geholfen zu haben. Wieso hatte er nicht einfach abgelehnt? Weiss notierte sich in Gedanken, nicht mehr so nachgiebig zu sein.

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Berlin

„Ich kann es kaum erwarten, es mir mit dir gemütlich zu machen, Rachel“ sagte Klaus, der sich Mühe geben musste, nicht gleich über Irina herzufallen. So von ihr eingenommen, sperrte er die Tür zu seinem Zimmer auf, ließ Irina zuerst eintreten, dann folgte er.
Seit wann drehte sich das Zimmer? Oder war das nur das eine Glas Champagner, das er zuviel getrunken hatte? Schwankend ging der Deutsche auf die Braunhaarige zu, die ihm ein lüsternes Grinsen zuwarf, sich dann umdrehte und das Bett ansteuerte.



Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 20. Februar 2006, 21:02:30
Klaus warf achtlos die Tür zu, den Schlüssel auf den Glastisch, der sich vor dem großen Doppelbett befand und legte sein Jackett auf den Stuhl daneben. So von Irina eingenommen bemerkte, er nicht Jack, der hinter der sich schließenden Tür zum Vorschein kam und Irina und Klaus beobachtete, darauf wartete, dass seine Frau ihre Tarnung fallen ließ.
„Ich muss dir etwas sagen, Klaus“ lächelte die ehemalige KGB-Agentin als der Deutsche sich zu ihr auf’s Bett setzte.
Klaus lächelte zwar, interessierte sich aber nicht dafür was Rachel ihm zu sagen hatte. Ohne auf das Gesagte einzugehen, näherte er sich den Lippen der Braunhaarigen, die zurückwich. Der The Hand-Sicherheitschef runzelte überrascht die Stirn und folgte Irinas Blick, der an ihm vorbei ging.
Erschrocken sprang er auf als er Jack in seinem Zimmer stehen sah. „Wer sind Sie? Und wie sind Sie hier reingekommen?!“
„Ich bin ihr Ehemann“ lächelte der CIA-Agent bevor er den Deutschen mit einem Kinnhacken außer Gefecht setzte. „Ihn so zu bezirzen war unnötig, Irina.“
Die KGB-Agentin nahm Jack die Handschellen ab und fesselte Klaus’ Hände auf dem Rücken. Jack stellte fest, dass seine Frau grinste. „Eifersüchtig?“ fragte sie mit einem herausfordernden Unterton in der Stimme.
„Ich bin kein Teenager mehr“ bemerkte Jack auf seine eigene, trockene Art und half seiner Frau Klaus auf den Stuhl zu setzen, über dem das Jackett lag.
„Ja, aber du bist eifersüchtig“ beharrte die ehemalige KGB-Agentin, der es Spaß machte ihren Mann ein wenig zu ärgern.
Der ergraute CIA-Agent gab ein missgelauntes Schnauben von sich, holte eine Spritze aus der Tasche seiner schwarzen Lederjacke, machte den Deckel ab und injizierte dem The Hand-Sicherheitschef die rosa Flüssigkeit in den Hals, wodurch Klaus wach wurde.

Wie ein verschrecktes Reh glitten seine Blicke zwischen Jack und Irina hin und her. Das Ehepaar musterte ihn gelassen, ihre Blicke waren kalt. „Wer sind Sie?“ Die Frage klang aus seinem Mund fast wie ein Wimmern, was Irina zu einem Lächeln veranlasste. Sie beherrschte es gut, Andere einzuschüchtern. Jack wusste das nur zu gut, also überließ er diesmal ihr das Reden. Er würde lediglich hier sein, um sie zu unterstützen oder ihre Drohungen noch glaubhafter wirken zu lassen, das alte Spiel: Guter Agent, böser Agent.

„Wer ich bin spielt keine Rolle. Sie jedenfalls sind in 15 Minuten tot, wenn Sie mir nicht geben was ich haben will“ antwortete die KGB-Agentin mit bedrohlich gesenkter Stimme. Sie hatte das schon hunderte Male gemacht und auch diesmal verfehlten ihre Worte ihre Wirkung nicht. Klaus sah tatsächlich aus als hätte er Angst. Schweißperlen hatten sich auf seiner Stirn gebildet.
Trotzdem versuchte er Haltung zu bewahren, auch wenn Irina und Jack ihn längst durchschaut hatten und wussten, dass er Angst hatte. „Das soll wohl ein Scherz sein?!“ fauchte er.
„Jetzt sind es nur noch 14 Minuten. Mein Mann hat ihnen ein Gift injiziert. Wenn Sie mit uns kooperieren, weise ich ihn an, Ihnen das Gegenmittel zu geben. Sie arbeiten für eine Organisation, die sich The Hand nennt und haben für die ein Sicherheitssystem entwickelt. Es geht um die Immobilie in Monaco. Wir möchten die Pläne.“
Der Deutsche sah Irina an als hätte sie den Verstand verloren und wandte sich dann an Jack. „Sie sind verrückt“ jammerte er.
„Meine Frau ist eine äußerst besorgte Mutter. Sie versteht sich darauf, Andere leiden zu lassen. Über Ihre Loyalität gegenüber Ihren Arbeitgebern würde ich mir an Ihrer Stelle jetzt die geringsten Sorgen machen“ anwortete Jack in freudlichem Ton.

Klaus’ Schweißausbrüche wurden immer größer, seine Zunge immer schwerer. Bald würde ihm das Sprechen schwer fallen. „Die Schweißausbrüche werden heftiger, die Zunge und ihre Lunge werden anschwellen, so dass Ihnen das Atmen immer schwerer fallen wird bis sie schließlich langsam ersticken.“ Irina griff in Jacks Tasche und holte ein kleines Fläschchen heraus, das sie dem Deutschen vor die Nase hielt. „Geben Sie uns die Pläne, dann bekommen Sie das Gegenmittel, Klaus.“ 
„Gut. In Ordnung“ keuchte der Deutsche, obwohl ihm das Sprechen zunehmend schwerer fiel. Irina hatte nicht gelogen, was die Wirkung des Giftes anging. Und dabei hatte er noch ungefähr 10 Minuten bis er sterben würde. Klaus wollte sich nicht ausmalen, wie die restlichen zehn Minuten aussehen würden. „Die Pläne sind in meinem Safe, hier in diesem Zimmer hinter einem Bild von Monet. Die Kombination lautet 4-5-2-2-1-0.“
Jack notierte sich alles und schlug ihn dann nieder, injizierte ihm das Gegenmittel und fesselte ihn, während Irina die Pläne aus dem Safe holte und sie in einem schwarzen Koffer verstaute, der eigentlich Heinz gehört hatte, den sie sich aber „ausliehen“.
„Verschwinden wir von hier bevor noch jemand was bemerkt“ meinte die Russin an ihren Mann gewandt, der ihr zügigen Schrittes folgte.

Unbehelligt konnte das Ehepaar das Hotel verlassen. Draußen stiegen sie in einen silbergrauen BMW und fuhren Richtung Flughafen.

++++++++++++

Monaco

„Eigentlich widerstrebt es mir ja, Priester zu foltern. Aber ich denke, in Ihrem Fall kann ich eine Ausnahme machen. Ich kann jederzeit aufhören. Wenn Sie mir sagen, wo die Bombe ist“ meinte Sark, der vor dem an einen Stuhl gefesselten Priester Achtak auf- und abtigerte. Dabei hielt er eine Eisenzange in der Hand, mit der er ständig herumfuchtelte.

Das Gesicht des Geistlichen wies bereits blutige Kratzer auf. Spuren der Folter, der Sark ihn bereits unterzogen hatte als Achtak sich geweigert hatte, Informationen über Rambaldi weiterzugeben. Nur soviel war er bereit gewesen zuzugeben: Er wusste von der Bombe, der Waffe, die laut Rambaldi einen Neuanfang darstellen sollte, wie einst die Sintflut.
Was Sark aber wissen wollte, war, wo sich die Bombe befand.
Als der Priester dem Blonden auf seine Frage nicht antwortete, nahm Sark die Eisenzange und stieß sie ihm in den Bauch.

Sydney und Nadia, die man in einen Raum gesperrt hatte, der sich unter dem befand, in dem Sark den Priester folterte, konnten die Schmerzensschreie des Geistlichen deutlich hören als der blonde The Hand-Agent die Eisenzange in seinen Bauch bohrte.
„Hast du einen Plan wie wir hier rauskommen?“ fragte Sydney ohne ihre Schwester anzusehen.
„Ja. Wir sind erledigt….und…vollkommen erledigt“ seufzte die Schwarzhaarige mit einem merkwürdig bitteren Unterton in der Stimme, so dass Sydney sich ihr zuwandte. Als Nadia ihren enttäuschten Gesichtsausdruck sah, räusperte sie sich: „Oh, was du wolltest war Optimismus. Entschuldige. Mir war gerade nicht danach.“
Die Braunhaarige seufzte und beließ es bei diesen Worten ihrer Schwester, dachte weiter über eine Möglichkeit nach hier rauszukommen. Die Frage warum Nadia so seltsam war, schluckte sie für einen Moment runter. Das konnte sie, sie auch später noch fragen. Wenn sie in Sicherheit waren. „Wenn wir nur irgendwie hier raus könnten, dann könnten wir uns den Weg zum Priester durchschlagen und versuchen zu verschwinden“ murmelte Sydney mehr zu sich selbst als an ihre jüngere Schwester gewandt.
„Ja, oder wir werden gefasst und getötet“ knurrte Nadia.
Das brachte Sydney nun doch dazu, das merkwürdige Verhalten ihrer Schwester anzusprechen. „Okay. Was ist los?“ Die Braunhaarige setzte sich neben Nadia auf das Metallbett, das an der Wand stand. Die kleinen Fenster oberhalb der Wand ließen erahnen, dass es draußen bereits Tag war und die Sonne schien. Trotzdem war die Beleuchtung nur unzureichend.
 


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 20. Februar 2006, 21:02:58
Nadia wollte anfangs auf diese Frage nicht antworten, doch erst als Sydneys bohrender Blick nicht nachließ, gab sie sich geschlagen. „Ich bin keine große Hilfe. Ich hatte zwar Visionen von dem was kommt, aber genutzt haben sie uns bis jetzt nicht. Wenn der Priester Sark erzählt wo die Bombe ist, wird The Hand sie in die Hände bekommen und wir können nichts mehr dagegen tun. Das macht mir Angst.“ brachte sie schließlich heraus.
Die Braunhaarige runzelte die Stirn. „Nadia, das stimmt nicht. Ohne dich wüssten wir nicht mal, dass es die Bombe gibt.“ widersprach sie mit einigem Nachdruck in der Stimme.
Die Argentinierin wandte den Blick wieder ihrer Schwester zu. „Ja, aber das war offensichtlich nicht ausreichend!“ schnaubte sie verächtlich und stand auf. Sydney tat es ihr gleich und baute sich vor ihrer Schwester auf. Ihrem Blick war zu entnehmen, dass sie diese Ansicht keine Sekunde lang teilte.
„Aber du hast doch gesagt, dass die Dosis zu gering war, um…“ Sydney verstummte als sie den veränderten Gesichtsausdruck Nadias bemerkte. „Was?“
„Mein Gott! Das ist die Idee!!“ rief die Jüngere der beiden Frauen plötzlich, aber leise genug, damit die Wachen sie nicht hören konnten, und hielt sich den Kopf. Warum war ihr dieser Gedanke nicht schon früher gekommen?! Das war doch nahe liegend! Nadia schüttelte über sich selbst den Kopf. „Ich glaub, ich hab’ einen Plan. Sydney, du bist ein Genie!“ murmelte sie. Sydney fühlte sich zwar geschmeichelt wegen des Kompliments, war aber doch recht verwirrt wegen der Reaktion ihrer Schwester.

„Was hast du da eben ausgeheckt?“ wollte Sydney wissen. Misstrauen prägte ihre Stimme. 
„Später. Kannst du eine Funkverbindung zum DSC oder zu Mom herstellen?“
„Nein. Wie auch ohne Peilsender?“ fragte Sydney. Nadia seufzte und setzte sich frustriert wieder auf das Metallbett. „Erzählst du mir jetzt von deinem Plan?“

Ein Stirnrunzeln von Nadia war die Antwort.

++++++++++

Die Geräusche des Flugzeugmotors machten das Schweigen nur noch unerträglicher als es ohnehin schon war.
Jack blätterte in einer Zeitschrift. Seine verstohlenen Blicke glitten immer wieder zu Irina. Diese war viel zu sehr mit den Plänen, die sie Heinz gestohlen hatten, beschäftigt, als dass sie seine Blicke bemerkt hätte.
Erst als Jack seine Zeitschrift beiseite legte und auf dem Sessel ihr gegenüber Platz nahm, sah die ehemalige KGB-Agentin auf. Der Agent überlegte was er sagen könnte, um dem peinlichen Schweigen ein Ende zu machen. „Sind die Pläne hilfreich?“ fragte er deshalb.

Seine Frau lächelte. Nicht wegen der Frage, sondern weil sie genau wusste, dass Jack sich nicht zu ihr gesetzt hatte, um sie das zu fragen. Trotzdem griff sie seine Frage auf. „Ja. Ich denke nicht, dass wir Probleme haben werden, Sydney und Nadia zu befreien. Die Sicherheitssysteme innerhalb des Gebäudes werden per Computer gesteuert. Ich habe veranlasst, dass wir in Monaco mit Marshall verbunden sind. Außerhalb des Gebäudes schützen sich die The Hand-Agenten mit Wärmekameras und Wachhunden vor Eindringlingen. Besser wir greifen nachts an.“ Irina machte eine Pause, in der sie von den Plänen auf- und ihren Mann ansah. Sie erhoffte sich von ihm, ein Zeichen der Zustimmung für ihren Plan.
Doch Jack schien skeptisch, was Irina ein wenig verunsicherte, sie sich dies aber nicht anmerken ließ. „Hast du eine Idee wie wir die Wärmekameras und die Wachhunde umgehen?“
Irina nickte. „Wir treffen uns mit einem meiner Kontaktleute. Er beschafft uns Anzüge, die die Körperwäme neutralisieren und Giftköder für die Hunde. Wenn wir im Gebäude sind, wird einer von uns in den Serverraum gehen, der sich im Keller befindet und mit Marshalls Hilfe die Sicherheitssysteme deaktivieren. Sonst können wir gar nicht erst bis zu Sydney und Nadia vordringen.“ Die ehemalige KGB-Agentin fuhr sich mit der Hand über den Mund, dachte angestrengt nach. Hier war kein Platz für Fehler. Alles musste genau durchdacht und geplant werden. Schon eine Kleinigkeit konnte ausreichen, um ihre Töchter noch weiter in Gefahr zu bringen. Außerdem war da noch der Priester, den The Hand ebenfalls gefangen genommen hatte.
Die ehemalige KGB-Agentin runzelte die Stirn. Wenn es zu einer Entscheidung kommen würde, das Leben ihrer Töchter oder das des Priesters, würde sie keine Sekunde zögern und sich dafür entscheiden, das Leben von Sydney und Nadia zu retten, auch wenn das hieß, Priester Achtak zu opfern.

„Gut. Dann werde ich in den Serverraum gehen. Wir halten Funkverbindung. Sobald ich die Sicherheitssysteme deaktiviert habe, gebe ich dir ein Signal und du gehst du auf die Suche nach Sydney und Nadia“ schlug Jack vor.
„Sollte etwas schief gehen…“
„Irina…“ unterbrach der Agent seine Frau, weil er schon wusste wohin dieses Gespräch führte und das bereitete ihm Unbehagen. Er wollte sich nicht damit auseinandersetzen, dass einer von ihnen dabei verletzt werden oder sterben könnte. Mit diesem Gedanken musste er sich bei jedem Einsatz, den Sydney oder Irina ausführten, auseinandersetzen, da wollte er nicht auch noch von Irina an die Risiken erinnert werden. Noch dazu wo dieser Einsatz seine ganze Konzentration forderte. 
Doch stur wie seine Frau nun mal war, ließ sie sich nicht beirren. „Jack, hör mir zu.“ Sie legte ihre Hände auf Seine – ein elektrisierendes Gefühl für beide. „Ich vertrau sie dir an: Sydney und Nadia. Du musst sie schützen, wenn ich es nicht schaffen sollte. Sie müssen deine oberste Priorität sein, nicht ich.“
„Aus deinem Mund klingt das wie ein Abschied“ meinte der grauhaarige Agent traurig.
Die ehemalige KGB-Agentin beugte sich nach vorn und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen, was Jack bereitwillig zuließ, zog sie sogar noch näher an sich.

Nach einer Weile standen sie auf und bewegten sich auf eine Sitzgruppe zu. Irina lehnte sich mit ihrem Körper gegen das Polster, während ihr Mann ihren Nacken mit Küssen überzog.
Es dauerte nicht lange, da hatten sie sich ihrer Kleidung entledigt.

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Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 20. Februar 2006, 21:04:04
Los Angeles

„Wenn Irina oder Jack das herauskriegen, bringen sie uns um“ murmelte Weiss, der neben Vaughn an dessen Schreibtisch saß und ihm dabei zusah, wie er sich über Jacks Benutzerkontonummer anmeldete. Der Schwarzhaarige ignorierte das Augenrollen seines besten Freundes und plapperte einfach weiter. „Und das ist zumindest im Falle von Irina Derevko wörtlich zu nehmen.“
Michael seufzte. Vielleicht hatte Weiss recht und es war wirklich vernünftiger, zu warten bis Jack und Irina wieder da waren, aber zurück konnte er jetzt nicht mehr. Er war an einem Punkt, an dem er einfach nicht mehr anders konnte und Vaughn hatte einfach nicht die Zeit, darauf zu warten, dass Jack seine Ermittlungen abgeschlossen hatte. Er musste es jetzt wissen! Das war er seiner Mutter schuldig. Von Weiss erwartete er nicht, dass er seinen besten Freund verstand. Das konnte nur nachempfinden, wer selbst schon in der Situation von Vaughn gewesen war. „Du kannst ja gehen, wenn du willst“ murmelte der blonde Agent ohne seinen Blick vom Bildschirm abzuwenden.

Sein bester Freund schüttelte vehement mit dem Kopf. „Ich kann dich nicht allein in dein Unglück rennen lassen. Außerdem ist mir jede Ablenkung recht.“
Während Michael die Dateien nach Informationen zum Stand von Jacks Ermittlungen durchforstete, antwortete er, nicht ohne ein Augenzwinkern: „Du meinst jede Ablenkung von Nadia.“
Ein säuerlicher Ausdruck mischte sich in Erics Blick. Nicht, weil Vaughn Nadia angesprochen hatte, sondern weil er so leicht zu durchschauen war. Wozu war er eigentlich Agent, wenn er es noch nichtmal schaffte, seine Gefühle vor seinen engsten Freunden verborgen zu halten? Abgesehen davon stimmte es was Michael sagte: Weiss suchte tatsächlich nach einer Möglichkeit, nicht über Nadia nachdenken zu müssen. „Ich bitte dich, Vaughn! Nadia und ich sind nicht mehr zusammen!“ winkte der schwarzhaarige Agent ab, während er nach einer Möglichkeit suchte, diesem Gespräch eine andere Richtung zu geben.
Doch so leicht ließ sich Vaughn davon nicht abbringen. „Aber du empfindest noch etwas für sie und das verunsichert dich.“
„Okay, Dr. Freud, können wir die Sitzung auf später verschieben? Wir, bzw. du, sind gerade dabei uns in Schwierigkeiten zu bringen“ brummte Weiss, der den Bildschirm überflog und auf eine bestimmte Stelle deutete, auf die Datei, von der er vermutete, dass sie die Informationen beinhaltete, nach der er und Vaughn suchten.

++++++++++

Monaco

Es war bereits dunkel als sich die Tür zu dem Zimmer, in dem Nadia und Sydney  eingesperrt waren, unter lautem Quietschen öffnete. Herein kam Sark, der sich die Hände mit einem Tuch abwischte, an denen sich das Blut des Priesters befand, zusammen mit mehreren Agenten. „Der Priester hat geredet“ verkündete der Blonde mit einem hämischen Grinsen im Gesicht. Einer seiner Agenten hielt eine Waffe in der Hand. Sark wandte sich ihm zu und befahl Sydney zu töten, was Nadia mit einem erstaunten Stirnrunzeln quittierte. Der Tötungsbefehl hatte nur Sydney gegolten, warum nicht ihr?

Als könne er Gedanken lesen, wandte sich Julian an Nadia. „Ich werde dich nicht töten lassen, Liebes.“ Wieder glitt sein Blick zu den anderen Agenten, die nur auf einen Befehl von Sark warteten. „Lasst sie zusehen wie ihre Schwester stirbt und schafft sie dann nach Kreta, wo ich…“ Weiter kam der blonde Agent nicht, denn plötzlich klingelte sein Handy. „Ja!....Was soll das heißen?!..........Dann sorgen Sie dafür, dass Sie von Vaughn untentdeckt bleiben. Wie ist mir egal!“

Der The Hand-Agent schnaubte entnervt als er auflegte. Sydneys Magen krampfte sich zusammen. Sark hatte vermutlich mit dem Maulwurf telefoniert. Was er Vaughn wohl antun würde? Ihn töten? Und sie, Sydney, war nicht da, um ihn zu warnen.
Tränen der Wut schossen der Agentin in die Augen. Nadia signalisierte ihr mit einem warnenden Blick, dass sie nichts tun solle, doch Sydney war so rasend vor Wut, dass sie sich nicht weiter beherrschen konnte und wollte. Sark ließ sie sowieso töten, aber für einen Moment wollte sie ihn spüren lassen was sie fühlte.

Also riss sie sich von ihren Bewachern los, die sich neben sie gestellt hatten, um sie und Nadia hinauszuführen, stürmte auf Sark los und schlug ihn so hart, dass er mit dem Körper gegen die Wand prallte und eine gebrochene Nase davontrug, aus der eine Blutfontäne schoss. Die Agenten schafften es, Sydney von Sark wegzuzerren, schlugen ihr in den Magen, so dass sie sich krümmte vor Schmerz und ein leises Grunzen von sich gab.
Obwohl Sark Schmerzen hatte, stahl sich ein schmutziges Grinsen in sein Gesicht. „Wo ist Ihre Beherrschung geblieben, Sydney?“
Als die Braunhaarige sich wieder aufrappeln wollte, um ihn erneut zu schlagen, spürte sie Nadias Hand auf ihrer Schulter und wandte sich ihr zu. „Lass es, Sydney. Er ist es nicht wert“ meinte die Argentinierin sanft.
Sydney nickte bloß. Zu mehr war sie nicht imstande, weil die Wut noch immer wie ein Feuer in ihr loderte, drohte sie vollständig aufzufressen. Oh, wie sehr sie diesen Kerl doch hasste!!

Plötzlich fiel das Licht aus. Gleichzeitig hoben alle Anwesenden ihren Blick zur Decke. Alle waren gleichermaßen verwirrt. Nur die Schwestern begriffen rechtzeitig: Jemand war gekommen, um sie rauszuholen.
Sark merkte es ein bisschen später und zog seine Waffe, befahl den übrigen Drei auf die Agentinnen aufzupassen und machte sich auf dann auf, um die Eindringlinge zu suchen.



Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 20. Februar 2006, 21:04:30
Sein Weg führte den Blonden durch das Foyer, vorbei an dem leblosen Körper von Priester Achtak, den er getötet hatte, nachdem dieser ihm die gewünschten Informationen geliefert hatte. Alles war dunkel. Nur durch die Fenster fiel etwas Mondlicht herein. Sark hielt die Waffe dicht an seinem Körper, versuchte jeden Winkel des Raumes zu erfassen, und auf einen Angriff vorbereitet zu sein.
Nichtmal ein Geräusch war zu hören, das auf die Angreifer hätte schließen können. Eindeutig Agenten, die ihr Handwerk verstehen, ging es Sark durch den Kopf. Vaughn konnte es nicht sein, da er und Weiss damit beschäftigt waren, den Maulwurf zu finden, weshalb dieser in Panik bei Sark angerufen hatte. Vielleicht war es Dixon.
Ein Lächeln stahl sich auf Sarks Gesicht. Irgendwie hoffte er, dass es Irina war. Er hatte lieber einen Gegner, der ihm absolut ebenbürtig war.

Jemand griff ihn von hinten an. Sark fuhr blitzschnell herum und fing die Hand mit dem Messer von Irina mitten in der Bewegung ab. „Ich habe gehofft, dass Sie es sein würden“ flüsterte er ehrfürchtig. Schon immer hatte er sich gefragt wie ein Kampf zwischen ihr und ihm wohl ausgehen würde. Jetzt war der Augenblick da, um es zu testen.
„Das hätten Sie nicht tun sollen!“ giftete Irina und benutzte ihre freie Hand für einen Schlag ins Gesicht, der Sarks Abstand zu ihr vergrößerte, so dass sie einen zweiten Schlag ausführen konnte, der ihn zu Boden schickte. Wieder hob sie die Hand, in der sie das Messer hielt und wollte zustechen, doch wieder schaffte der Blonde es, sie abzuwehren, konnte sie sogar aus Irinas Hand schlagen und sie so zu Fall bringen.

Schnell, damit sie keine Zeit hatte aufzustehen, kam er zu ihr hinüber und schlug ihr ins Gesicht, machte einen Schritt zurück und stolperte, weil Irina ihm das Bein gestellt hatte. Die Russin kam schnell auf die Beine und war sofort wieder bei ihm. Sark umklammerte ihren Arm als sie ihn hochzog und beide flogen in den Glastisch, der zerschellte. Die leere Champagnerflasche, die auf dem Tisch gestanden hatte, landete auf dem Boden ohne zu zerbrechen.
Der Blonde wollte nach seiner früheren Chefin treten, doch Irina blockte seinen Tritt mit ihrem Fuß ab.
Sie standen beide auf und schließlich konnte sich Irina von ihm losmachen und einen so heftigen Schlag landen, dass er bewusstlos liegen blieb.

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Wie auf Kommando hatten sich Sydney und Nadia von ihren Bewachern losgerissen. Ein Tumult entstand. Sydney versuchte dem Agenten, mit dem sie kämpfte die Waffe aus der Hand zu schlagen, wodurch sich ein Schuss löste.

Irina hatte Sark eigentlich festnehmen wollen, doch der Schuss, der aus dem Kellergeschoss gekommen war, ließ sie alarmiert aufschrecken. „Jack, was siehst du?“ meldete sie sich per Funk bei ihrem Mann, der noch immer im Serverraum saß und darauf achtete, ob sich Wachen seiner Frau näherten.
„Sydney und Nadia sind im Kellergeschoss, vermute ich. Ich sehe einen Kampf. Ich komme und helfe dir!“
Irina wollte protestieren, aber ihr Mann hatte seinen Posten schon verlassen. Als sie sich umdrehte, sah sie sich einem Agenten gegenüber, der seine Waffe auf sie gerichtet hatte. In blitzschneller Bewegung hob Irina die Flasche vom Boden auf und warf sie dem Agenten an den Kopf, der damit überhaupt nicht gerechnet hatte und sich den blutenden Kopf hielt als Irinas improvisierte Waffe ihn traf.
Die ehemalige KGB-Agentin gab dem Agenten aber keine Zeit, wieder zu sich zu kommen, rannte auf ihn zu und schlug ihm die Waffe aus der Hand, damit die ihr nicht mehr gefährlich werden konnte. Kaum hatte sie dies getan, erwachte ihr Gegner aus seiner Benommenheit und blockte den zweiten Schlag, den Irina zu landen versuchte, geschickt ab und schlug ihr nun seinerseits ins Gesicht, wodurch ihr Kopf herumfuhr und ihr eine aufgeplatzte Lippe einbrachte.
Schnell setzte der Agent mit einem weiteren Schlag nach, der Irina zu Boden schleuderte. Ihr Gegner kam auf sie zu, die Russin rollte sich ab, erreichte die Waffe auf dem Boden und schoss ihm in die Brust, bevor er sie erreichen konnte.

„Irina!“ rief Jack hinter ihr. Sie drehte sich um und sah, dass Sark eine Waffe auf sie gerichtet hatte. Er wollte schießen, aber Jack war schneller und schoss. Es war keine tödliche Verletzung, der Agent hatte lediglich sein Bein getroffen, aber es reichte, um Sark kampfunfähig zu machen. Eigentlich sollten sie ihn festnehmen, doch das Ehepaar war viel zu besorgt um Sydney und Nadia. Deshalb kümmerten sie sich nicht weiter um Sark, sondern rannten in den Keller, wo sie die Schwestern vermuteten.

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Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 20. Februar 2006, 21:05:19
Verstärkung war gekommen und Nadia so mit ihren Gegnern beschäftigt, dass sie ihrer Schwester nicht zu Hilfe kommen konnte. Diese wurde von ihrem Gegner gewürgt, schaffte es nicht ihn abzuschütteln. „Sie haben gut gekämpft, aber wissen Sie auch was jetzt kommt?“ fragte der Agent mit höhnischem Grinsen.
Die Antwort folgte auf dem Fuße, aber sie kam nicht von Sydney, sondern von einer anderen Frau, die neben Sydney erschien. „Ja, ich bin dran!“ knurrte Irina. Der Agent war so überrascht, dass er Sydney losließ, die hustete und um Luft rang. Der The Hand-Agent war kurz davor gewesen sie zu erwürgen.

Die freie Deckung nutzte die ehemalige KGB-Agentin, um den Arm ihres Gegners um 180 Grad zu drehen und einige gute gezielte Schläge mit der anderen Hand in seinen Magen zu landen. Als sich ihr Gegner krümmte, setzte sie mit einem Kinnhacken nach, der ihn bewusstlos machte.
Irina schnaufte schwer: Zu kämpfen, hatte sie ganz schön ins Schwitzen gebracht.

Sydney!
Sie blickte hinunter und sah Jack bei ihrer Tochter sitzen, der beruhigend auf die braunhaarige Agentin einredete, damit sie nicht hyperventilierte.
Die ehemalige KGB-Agentin blickte nach links und lächelte schwach als sie Nadia auf sich zukommen sah. Sie umarmten sich und als sie sich voneinander lösten, bemerkte Irina die Kratzer im Gesicht ihrer zweiten Tochter und die roten Stellen unter ihren Augen, die sicher bald zu Veilchen werden würden. Irina notierte sich in Gedanken, Nadias Wunden später, im Flugzeug zu versorgen. „Alles in Ordnung?“ wandte sich die ehemalige KGB-Agentin an Sydney, während sie Jack dabei half, ihre erstgeborene Tochter zu stützen, da sie wegen des vorübergehenden Sauerstoffmangels Mühe hatte, sich auf den Beinen zu halten.

„Ja“ nickte die CIA-Agentin und lächelte dankbar. „Ihr habt uns das Leben gerettet.“
Jack gestattete sich ein leichtes Grinsen und antwortete: „Dazu sind Eltern doch da, oder?“ Sie lachten und machten sich auf den Weg hinaus. Sark hatte längst die Flucht ergriffen, was Sydney ein wenig verärgerte, genau wie Nadia. Das hieß, The Hand würde bald in Besitz der Bombe sein. Außer ihnen kam noch eine Idee wie sie die Bombe finden konnten – ohne den Priester, denn der war tot.
Auf Irinas Frage hin, erzählte Nadia dies ihrer Mutter, die genauso frustriert reagierte wie Sydney sich fühlte. Die Einzige, die zuversichtlich war, war Nadia. Schließlich hatte sie bereits einen Plan, wollte aber warten bis sie wieder in LA waren, ehe sie ihre Mutter einweihte. Sie dazu zu überreden, würde ein hartes Stück Arbeit werden und Nadia war davon ja selbst nicht so begeistert, aber nach dem Tod des Priesters war das ihre einzige Chance.

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Los Angeles

„Nein, nein, nein!“ rief Vaughn frustriert und hämmerte gegen den Bildschirm. Er war schwarz geworden und mit gelber Schrift informierte ihn das System darüber, dass sich der PC mit einem Virus infiziert hatte und alle Dateien von Jacks Server gelöscht waren.
„Was ist? Was ist passiert?“ fragte Weiss überrascht und folgte dem Blick seines Freundes, der noch immer auf den Bildschirm gerichtet war. Diese Dinger waren der reinste Schrott! Obgleich Vaughn als Agent wenigstens ein wenig Ahnung von Computern haben sollte.

Weit mehr als der Virus beunruhigte es ihn aber, dass Marshall verpflichtet war, den Virus Irina und Jack zu melden, wodurch diese erfahren würden, dass Michael sich ohne Erlaubnis in das System eingehackt hatte. Auf das Gespräch war der Agent gar nicht scharf.
„Ich weiß es nicht! Jemand muss einen Virus eingespeist haben“ seufzte Vaughn frustriert.
„Ich will ja nicht sagen, ich hab’s dir doch gesagt, aber…“ Eric ließ sich einen Moment Zeit. Michael sah ihn an. „Ich hab’s dir doch gesagt. Bin gleich wieder da. Ich hole Marshall.“

Draußen im Van hatte der Maulwurf einen Laptop aufgebaut und hörte mit Genugtuung über seine Wanze wie Weiss und Vaughn den Virus bemerkten. Ein zufriedenes Lächeln umspielte seine Mundwinkel, während er sein Handy zückte und Sarks Nummer wählte.
Seine Stimme klang ein wenig schwer, als hätte er geschlafen und wäre gerade aufgewacht. „Habe ich Sie geweckt?“ fragte der Maulwurf, ohne wirklich daran interessiert zu sein, ob Sark geschlafen hatte oder nicht.
„Nein, Nicolai. Ich hatte eine kleine Auseinandersetzung mit Irina Derevko!“ erwiderte der blonde Agent bissig, der in einem schwarzen Lieferwagen saß und den Hörer zwischen Ohr und Schulter klemmte, damit er sein Bein verbinden konnte. „Waren Sie erfolgreich? Ist Vaughn aus dem Spiel?“
Nicolai lächelte verschlagen. „Ich will mich ja nicht selbst loben, aber ich konnte unser Problem lösen ohne Vaughn beseitigen zu müssen und damit unnötigerweise Aufmerksamkeit dorthin zu lenken wo sie nicht erwünscht ist. Im Übrigen hatte Jack Bristow Carolyn Fox in Verdacht und nicht mich. Es war gut, mich im Hintergrund zu halten. Wer würde schon darauf kommen, dass ich die Wanzen überall angebracht habe und The Hand alle Informationen über Nadias Transport gegeben habe, damit sie entführt werden konnte?“
Sark verzog das Gesicht angesichts der Arroganz, die Nicolai an den Tag legte. Scott Bailey hatte auch gedacht, alles unter Kontrolle zu haben, dann hatte er sich in Sydney verliebt und alles war schief gelaufen.

In Gefahr sich zu verlieben, lief Nicolai zwar nicht, aber seine Arroganz konnte ihm trotzdem zum Verhängnis werden. Sydney mochte vielleicht in vielerlei Hinsicht naiv sein, aber dumm war sie nicht. Im Gegenteil: Sie war eine brillante Agentin. Von Nadia, Irina und Jack ganz zu schweigen.
„Sie sollten besser nicht so hochnäsig sein. Dort wo Sie waren, waren schon viele und sind gescheitert. Halten Sie sich weiterhin im Hintergrund und sorgen Sie dafür, dass Carolyn Fox weiterhin in Verdacht bleibt. Unsere Vorgesetzten mögen keine Fehler!“ Damit legte Sark ohne weitere Abschiedsworte auf.

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Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 20. Februar 2006, 21:07:05
It’s not hard to see
Anyone who looks at me
Knows I am just a rolling stone
Never landed any place to call my own
To call my own


Nadia lächelte in freudiger Erwartung als sie es an ihrer Tür klopfen hörte. Um diese Uhrzeit konnte das eigentlich nur Sydney sein. Es freute die Agentin, dass sie und ihre Schwester sich nach ihrer Aussprache wieder besser verstanden. Das war mehr und schneller als sie zu hoffen gewagt hatte.
Doch vor der Tür stand nicht Sydney, es war Weiss.

Sie brauchte eine Weile, um ihre Sprache wieder zu finden. „Du bist nicht Sydney.“
Er lächelte ein wenig, auch wenn ihm danach nicht zumute war. “Nein.” Als er die Veilchen sah, die Nadias linkes und rechtes Auge zierten, reagierte er schockiert. „Was ist passiert?!“

Weiss wollte sie berühren, doch die Agentin wich ihm aus, machte einen Schritt zurück und lächelte gequält. „Ich bin…eine Treppe hinunter gefallen.“ Erics Blick spiegelte die Zweifel wider, die er an dem Wahrheitsgehalt dieser Erklärung hatte. „Eine sehr lange Treppe“ fügte Nadia hinzu.

Well it seems like so long ago
But it really ain’t you know
I started off a crazy kid
Miracle I made it though
The things I did
The things I did


Die Möbel mussten schon länger hier stehen, was darauf hindeutete, dass Nadia in diesem Appartement, das Weiss auf eine Größe von ungefähr 38 Quadratmeter schätzte, nur vorübergehend wohnte.

Auf dem Esstisch stand eine Flasche Rotwein. Von der Küche her duftete es nach Essen. „Ich werde dich nicht lange aufhalten. Darf ich reinkommen?“ fragte Weiss freundlich.
„Natürlich“ meinte die Schwarzhaarige. Ihr war es peinlich, dass sie ihn nicht sofort herein gebeten hatte. Die Situation überforderte sie ein wenig. Einerseits war da sofort wieder dieses vertraute Kribbeln im Bauch, als würde die ganze Welt aus den Fugen geraten und nur noch er zählen.
Andererseits spürte sie auch deutlich die Mauer, die sich zwischen ihnen aufgebaut hatte nach allem was passiert war. Hauptsächlich weil Nadia so dumm gewesen war, den ersten Mann, den sie je geliebt hatte, zu belügen und ihm somit das Herz zu brechen.

Some day I’ll go where
There ain’t no rain or snow
Till then I’ll travel alone

And I’ll make my bed
With the stars above my head
And dream of a place called home


Weiss unterzog das Appartement einer näheren Betrachtung wo er schonmal drinnen war. Obwohl die Möbel nicht Nadias waren und alles sehr provisorisch wirkte, war es doch sehr gemütlich. Unter anderen Umständen hätte Eric sich hier richtig heimisch gefühlt. Das konnte aber auch damit zusammenhängen, dass er jeden Ort, an dem Nadia war, als sein Zuhause betrachtete. Zumindest war es früher so gewesen.
„Nachdem ihr euch ausgesprochen habt, will Sydney dich zu ihrer Trauzeugin machen. Ich nehme an, das weißt du“ drehte sich der Schwarzhaarige seiner Ex-Freundin zu.

Diese nickte. Auch sie hatte schon mit dem Gedanken gespielt was das für sie und Weiss bedeutete: Sie würden sich wieder jeden Tag sehen, um die Hochzeit gemeinsam vorzubereiten. Es war für Nadia ja schon schwer jetzt mit ihm allein zu sein, weil sie nicht wusste wie sie mit ihm umgehen sollte; Wie würde es erst werden, wenn sie wieder jeden Tag zusammenarbeiten mussten?



Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 20. Februar 2006, 21:08:01
I had a chance to settle down
Get a job and live in town
Work in some old factory
I never liked the foreman
Standing over me
Over me


“Die Sache ist die” Weiss zog die Stirn kraus, um zu verhindern, dass ihm die Tränen, die sich in seinen Augen gebildet hatten, über die Wangen liefen, was ihm gut gelang. „Ich…“ Er atmete tief durch. Seine Stimme zitterte, genau wie seine Hände und so sehr er sich auch anstrengte, es ließ sich nicht abstellen. „Ich habe noch immer Gefühle für dich, aber ich weiß nicht, ob es mein Herz noch einmal verkraften würde, wenn du mich nochmal verletzt. Verstehst du?“

Nadia war verwirrt. Was sollte das heißen? Stellte er ihr ein Ultimatum? Entweder sie trat als Trauzeugin zurück oder er?!
Eigentlich hätte sie zornig sein sollen, aber irgendwie verstand sie ihren Ex-Freund. Sie hatte ihm wehgetan und auch wenn sie wusste, dass sie Weiss nie wieder verletzen würde, hatte er keine Garantie dafür, dass es nicht wieder geschah. Das Vertrauen war einfach zerstört und konnte nicht von heute auf morgen wieder neu entstehen. Er brauchte Zeit. Genau wie Nadia.
„Was schlägst du vor?“ fragte sie, obwohl sie die Antwort schon kannte.

Weiss zuckte mit den Achseln, was angesichts seines Alters, ein kurzes Schmunzeln auf Nadias Lippen brachte. Achselzucken war eine Geste, die man eher von einem Teenager erwartet hätte, aber nicht von einem Mann etwas über dreißig. Vielleicht drückte es aber auch nur Erics Hilflosigkeit in Bezug auf diese Situation aus. Er wollte sie küssen und er wollte sie aus seinem Leben verbannen, was so widersprüchlich war.
Der Agent musste erst herausfinden was er wirklich wollte, bevor er anfangen konnte, wieder einigermaßen normal mit Nadia umzugehen. „Sydney würde es uns nie verzeihen, wenn einer von uns abspringt“ meinte der Schwarzhaarige schließlich.
„Also Augen zu und durch“ flüsterte Nadia.
Ihr Ex-Freund nickte. Ein letzter, trauriger Blick galt dem Tisch und der Küche. „Entschuldige die Störung. Schönen Abend noch.“ Dann verließ er das Appartement ohne eine Erwiderung von Nadia abzuwarten.

+++++++++++

Als Sydney die Tür zu ihrer Wohnung aufsperrte, fand sie Vaughn im Wohnzimmer sitzen. Im Dunkeln und vor sich hinstarrend. Als die Braunhaarige den Lichtschalter betätigte, blinzelte ihr Verlobter gegen das plötzliche Licht an.
Während sie sich auf ihn zu bewegte, fragte sich Sydney wie lange Vaughn hier schon gesessen haben mochte. Er stand auf, wodurch die Agentin die Tränen sah, die in seinen Augen schimmerten. „Ich hab von deiner Mom gehört“ erzählte die Braunhaarige sanft und legte eine Hand auf seine Wange.

Die Wärme, die von ihren Händen ausging und die Sanftheit, mit der sie ihn berührte, gab Michael ein wenig Trost. Danach hatte er sich schon gesehnt seit er von Moniques Tod erfahren hatte. Er hatte mit dem Gedanken gespielt, Sydney anzurufen, wollte sie aber nicht belasten. Bei einem Einsatz brauchte sie ihre gesamte Konzentration. Obwohl ihr das nicht viel genützt hatte, wäre sie doch beinahe drauf gegangen.
Insgeheim bedankte sich der Agent bei Irina und Jack dafür, dass sie ihm Sydney heil zurück gebracht hatten. Laut ausgesprochen hätte er diesen Dank ihnen gegenüber aber niemals. Dazu war das mit Monique noch zu frisch und es gab so vieles, was zwischen ihm und Sydneys Eltern stand. Er wusste ja nichtmal, ob und inwiefern er ihnen trauen konnte. Das galt besonders für Irina.

Ohne etwas auf Sydneys Worte zu erwidern, schloss der Blonde sie in seine Arme. „Ich bin so froh, dass dir nichts passiert ist. Wenn ich dich auch noch verloren hätte…“
„Shh….“ Wurde der Agent von seiner Verlobten unterbrochen. Beruhigend strich sie ihm über den Rücken. Endlich sahen sie sich in die Augen. Wenig später folgte ein Kuss, der mit jeder Minute intensiver wurde.
Mit sanfter Gewalt drückte Vaughn Sydney auf die Couch, schmiss die Kissen zu Boden und küsste sie weiterhin, während sie seine Krawatte löste. Sie wollten jetzt beide nicht denken: Sydney nicht an die Probleme, die die nächsten Wochen auf sie zukommen würden, damit, dass Sark bald in Besitz der Bombe sein würde und Vaughn wollte nicht an den Tod seiner Mutter erinnert werden.

Michaels Hände wanderten Sydneys Rücken hinauf und schließlich streifte er ihr Top ab. Ihre Lippen trafen wieder aufeinander. Die Agentin küsste seine Wange und arbeitete sich anschließend bis zu einem Hals vor, knöpfte sein Hemd auf und küsste seinen Bauch.
Wenigstens für diesen einen Abend waren die Probleme vergessen. Dieser Abend gehörte nur ihnen allein.

+++++++++++


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Black Thunder am 21. Februar 2006, 23:27:54
„Sollte etwas schief gehen…“
„Irina…“ unterbrach der Agent seine Frau, weil er schon wusste wohin dieses Gespräch führte und das bereitete ihm Unbehagen. Er wollte sich nicht damit auseinandersetzen, dass einer von ihnen dabei verletzt werden oder sterben könnte. Mit diesem Gedanken musste er sich bei jedem Einsatz, den Sydney oder Irina ausführten, auseinandersetzen, da wollte er nicht auch noch von Irina an die Risiken erinnert werden. Noch dazu wo dieser Einsatz seine ganze Konzentration forderte. 
Doch stur wie seine Frau nun mal war, ließ sie sich nicht beirren. „Jack, hör mir zu.“ Sie legte ihre Hände auf Seine – ein elektrisierendes Gefühl für beide. „Ich vertrau sie dir an: Sydney und Nadia. Du musst sie schützen, wenn ich es nicht schaffen sollte. Sie müssen deine oberste Priorität sein, nicht ich.“
„Aus deinem Mund klingt das wie ein Abschied“ meinte der grauhaarige Agent traurig.
Die ehemalige KGB-Agentin beugte sich nach vorn und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen, was Jack bereitwillig zuließ, zog sie sogar noch näher an sich.

Ach das war sooooooooooo süß wie die Beiden da zusammen waren. ;D ;D
Und überhaupt war es ein klasse Update Steffi.  :D
Bei dem Maulwurf habe ich wirklich falsch gelegen, hatte wirklich einen aus dem inneren Kreis in Verdacht.  :-X
Das mit Weiss und Nadia war schon etwas tragisch, aber das wird schon wieder. ::)


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Maya am 23. Februar 2006, 08:20:57
Bei dem Maulwurf habe ich wirklich falsch gelegen, hatte wirklich einen aus dem inneren Kreis in Verdacht.  :-X
Jetzt bin ich verwirrt... Ich hatte ja den Verbindungsmann zum KGB in Verdacht... ist das nicht Nicolai ? Aber dann gehört er doch zum inneren Kreis... in der gleichen Position wie Caroline. Oder ist Nicolai jemand ganz anderes? Hilfe !!

Aber abgesehen davon, war das wirklich ein sehr sehr gutes Update, eines der besten fand ich... weiß auch nicht genau warum, aber mir hats wirklich gut gefallen.

Nur eines find ich sollten die "Guten" mal lernen: Man lässt nicht einfach die "Bösen" unbeaufsichtigt am Boden liegen... die sind später immer weg...  ::)


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 24. Februar 2006, 16:15:45
Also erstmal danke für die schönen Feedbacks.  :grouphug: Werd mich auch bemühen, so schnell wie möglich zu updaten.

@Maya
Ich versuch mal Licht ins Dunkel zu bringen: Lass dich nicht verunsichern.  ;D Du hattest schon recht: Nicolai ist ein Verbindungsmann, aber nicht zum KGB, der existiert ja nicht mehr, sondern von der SVR. Es ist also schon der, den du in Verdacht gehabt hast.
Ich glaube Black Thunder meinte ja auch eher einen von Sydneys Freunden oder Familie.  :)


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Maya am 24. Februar 2006, 17:19:24
Jaa, genau SVR... richtig... Danke... für die Erläuchtung...

Ja, das mit dem gengen Freundeskreis klingt logisch...  ::)


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Black Thunder am 24. Februar 2006, 19:36:30
@Maya
Sorry das ich dich verwirrt habe  ::) aber Steffi hat schon recht, ich habe wirklich die Familie von Syd gemeint. Ehrlich gesagt dachte ich ein bisschen an Vaughn :-X , das hatte sch aber nach dem Mord an Monique erledigt.


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Weißer Wolf am 24. Februar 2006, 19:43:09
Es geht schon weiter  :o .
Was für ein Tempo Steffi drauf hat  ;D .
Gefällt mir sehr gut der Teil  :daumen: :daumen:
Das Irina Sark hat laufen lassen war dumm  :-X aber durchaus verständlich. Hoffe das bereut sie nicht noch irgendwann  8) .
Freut mich übrigens das es wieder mehr von Jck und Irina zu lesen gab.  ;)


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Lena Fan am 25. Februar 2006, 20:42:16
Hey, klasse Fortsetzung, Steffi!! :applaus: :daumen:

Das du mehr Jack und Irina eingebracht hast, hat mich wahnsinnig gefreut. Ich kann einfach nicht genug von den beiden lesen. :w7:

Die Story hat mir sehr gut gefallen und ich fand es einfach toll, wie Jack und Irina zusammen arbeiten um Syd und Nadia rauszuholen. Die Spyfam wieder vereint.   ;D

Fand auch die letzten beiden Szenen mit Nadia/Weiss und Syd/Vaughn einfach genial gemacht.

Ich kann nur immer wieder sagen:SPITZE!!!

Mach weiter so, Steffi
Und bitte schreib schnell weiter :D


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: julia sark am 25. Februar 2006, 20:45:39
ich finds toll das syd verschwindet aber erst hab ich gedacht das es keine staffel mehr gibt dann bin ich mal in demnn laden gegangen irgentwann um 2005 rum und da sah ich die 3 staffel und ich hab sie mir gleich gekauft aber ich mochte lauren nicht und sarks frisur war un der 3 staffel scheiße und ich konnt mir nicht vorschtellen das sloane gut geworden ist :D
 :wallbash:
 :-X


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 25. Februar 2006, 20:57:50
@Julia Sark
Ähmm...Irgendwie verstehe ich deinen Post nicht ganz. Bezieht sich das auf meine Story?  :)

@Weißer Wolf und Lena Fan
Auch euch danke für das Feedback.  :grouphug: Diese Jack/Irina Szenen habe ich für euch Shipper eingebaut und weil in diesen Teil der Story einfach gut gepasst hat.
Es freut mich, dass ihr eure Freude daran hattet. Wie gesagt: Achtung Spoiler: Eine Storyline bezüglich Jack und Irina ist für den dritten Teil der Rätselraten-Reihe vorgesehen.   ;)


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: THE DARK am 27. Februar 2006, 13:13:40
Steffi ich kann nur noch sagen Respekt der Teil war einfach wahnsinn.

Deine Story war seit dem ersten Teil spanend, aufregent und mitreisend. Du hast dich wirklich angestrengt und eine menge Talent bewisen.

Deshalb sage ich hier mal Steffi du bist die Gröste. :daumen:


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 18. März 2006, 11:27:43
Vielen Dank für das liebe Feedback! Da macht das Schreiben richtig Spaß.  :grouphug: Hier also jetzt das Update, das wieder ein wenig länger geworden ist als da Vorherige. Viel Spaß beim Lesen und das Feedback nicht vergessen.  ;)

Der Songtext im Kapitel stammt von 3 Doors Down und heißt "Here without you", genau wie das Kapitel.

19.  Here without you  


Was bisher geschah:
Wir sehen wie Nadia Kingsley ermordet, ihm in den Kopf schießt, enthauptet und das Auto verbrennt. Nadia: „Es war vor ein paar Wochen. Der Covenant hatte das Vertrauen zu mir verloren und verlangte einen Loyalitätsbeweis. Katya hat mich also damit beauftragt Robert Kingsley zu töten. Als Beweis sollte ich ihr seinen Kopf bringen.“ Weiss sieht verletzt aus. Wir sehen wie er und Nadia weinend am Flughafen stehen, sich voneinander verabschieden und in getrennte Flugzeuge steigen.

Caleb Vales und Regis Lacroix suchen Sark und Sloane auf.
Regis Lacroix:  „Mister Sark, wir wollen nur diese verdammte Prophezeiung knacken. Das Geld für die Artefakte können wir gut gebrauchen um The Hand finanziell am Leben zu erhalten. Es gibt weitaus größere Dinge, mit denen wir uns beschäftigen.“
Sloane: „The Hand? Ihre Organisation, wie ich annehme?“ – Kapitel 11 „Head of the Covenant“

Nadia ist an eine Liege gekettet. Sark und William Karg stehen bei ihr.
Karg zu Nadia: „Sie sind der Passagier. Das bedeutet, sie haben von Rambaldi eine Art genetisches Erbe erhalten, durch das sie in der Lage sind Nachrichten aus dem Unterbewusstsein Rambaldis zu übermitteln. Das grüne Elixier, das man ihnen vor zwei Jahren injiziert hat, hat Arvin Sloane dazu verholfen, Rambaldis Kugel des Lebens zu finden. Was die CIA und nicht mal Sloane und Irina Derevko gewusst haben, ist, dass eine zweite für den Passagier bestimmte Nachricht existiert, die mithilfe dieser Flüssigkeit von ihnen übermittelt werden kann.“

Wir sehen wie Vaughn sich über Jacks Benutzerkontonummer in dessen Dateien einhackt und frustriert auf den PC einhämmert als das System einen Virus meldet.
Nadia erreicht Sydneys Haus und klopft. Die Tür öffnet sich und neben Sydney taucht Weiss auf. Nadia ergreift die Flucht
Weiss steht in Nadias Appartement. Sie reden über die bevorstehende Hochzeit von Sydney und Vaughn. Weiss zu Nadia: „Ich habe noch immer Gefühle für dich, aber ich weiß nicht, ob es mein Herz noch einmal verkraften würde, wenn du mich nochmal verletzt. Verstehst du?“
Nadia (traurig): „Also Augen zu und durch.“


Los Angeles

Draußen war es noch dunkel, obwohl die Sonne schon ihre ersten Fühler ausstreckte. Nadia hatte nicht schlafen können und deshalb beschlossen, joggen zu gehen. Sie war nichtmal müde als sie sich aus dem Bett schwang, sich in ihre Trainingskleidung warf und ihre Wohnung verließ.
Ein frischer Wind wehte ihr um die Nase, für kalifornische Verhältnisse war es noch recht kühl. Die Agentin holte tief Luft und schloss für einen Moment die Augen und als sie sie wieder öffnete, begann sie zu laufen, ohne genau zu wissen wohin ihr Weg sie eigentlich führte.

Sie wusste nur Eines: Sie wollte jetzt nicht denken, nicht an Weiss und daran, dass sie sich in ein paar Stunden treffen würden, um die Hochzeit von Sydney und Vaughn zu planen. Als Trauzeugen der Beiden war das ihr Job.


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 18. März 2006, 11:29:02
A hundred days have made me older
Since the last time that I saw your pretty face
A thousand lies have made me colder
And I don't think I can look at this the same
All the miles that separate
Disappear now when I'm dreamin' of your face

I'm here without you baby
But you're still on my lonely mind
I think about you baby and I dream about you all the time
I'm here without you baby
But you're still with me in my dreams
And tonight, there's only you and me...


Auch Eric konnte nicht schlafen. Jedes Mal, wenn er versucht hatte, die Augen zu schließen, sah er Nadia vor sich. Diese verdammten Gefühle ließen sich einfach nicht abstellen!! Es wäre soviel einfacher für ihn, wenn er Nadia hassen könnte dafür, dass sie ihn belogen hatte. Aber so sehr sich Weiss auch bemühte, er konnte nicht.
Andererseits konnte er auch unmöglich mit ihr zusammnen sein: Das was vorgefallen war, hemmte ihn einfach noch zu sehr. Hatte Nadia sich geändert oder würde sie ihn bei nächst bester Gelegenheit wieder belügen?
Er wollte ihr ja vertrauen, aber das war gar nicht so einfach und jetzt sollten sie auch noch zusammen arbeiten. Weiss fragte sich, ob sie es schaffen würden, ihre Gefühle füreinander beiseite zu lassen und arbeiten konnten.
Vielleicht war es doch keine so gute Idee gewesen, dass ausgerechnet er und Nadia, Sydneys und Vaughns Trauzeugen waren. Das konnte nur in einem Desaster enden!

Eric musste diese Gedanken loswerden. Mit Schwung erhob er sich von seinem Bett, stülpte eine Trainingshose und ein T-Shirt über, ging in den Keller, zog seine Boxhandschuhe über und schlug wie wild auf den Sandsack ein, der unter der Decke hing.

The miles just keep rollin'
As the people leave their way to say hello
I've heard this life is overrated
But I hope that this gets better as we go.

I'm here without you baby
But you're still on my lonely mind
I think about you baby and I dream about you all the time


Nadia machte Halt als sie eine Brücke erreichte, unter der ein Bach hindurch floss, lehnte sich gegen das Geländer und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Jedes Mal, wenn sich die Gedanken an Eric eingeschlichen hatten, hatte sie das Tempo angezogen in der Hoffnung so ihren Ex-Freund aus ihrem Kopf zu bekommen, was ihr nicht gelungen war.

Sie dachte darüber nach, ob es nicht vielleicht besser wäre, wenn sie sich bei Sydney entschuldigen und als Trauzeugin zurücktreten würde. Warum hatten Sydney und Vaughn auch ausgerechnet, sie und Weiss zu Trauzeugen gemacht? Bei der Vergangenheit, die sie hatten?
Nadia schüttelte mit dem Kopf. Im Moment hatte sie keine Idee wie sie dieses Problem lösen sollte und in ein paar Stunden würde sie sich mit Eric treffen, um die ersten Vorbereitungen für die Hochzeit zu treffen. Wie sollte sie einen kühlen Kopf bewahren? Schließlich liebte sie ihn nach wie vor und wusste, dass es zwischen ihnen nie wieder so sein würde wie früher, woran sie, Nadia, schuld war.

I'm here without you baby
But you're still with me in my dreams
And tonight girl, there's only you and me.

Everything I know, and anywhere I go
It gets hard but it won't take away my love
And when the last one falls, when it's all said and done.
It gets hard but it won't take away my love



Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 18. März 2006, 11:29:54
Weiss wurde wütend, denn obwohl er wie verrückt auf den Sandsack einprügelte, ließen sich die Gedanken an Nadia einfach nicht aus seinem Kopf verbannen. Er machte eine Pause, strich mit einer Hand über das glatte Leder und öffnete schließlich den Boxhandschuh. Seine Hand blutete, aber er fühlte gar nichts, keinen Schmerz.
So sehr es auch schmerzte, er musste sich mit seinen Gefühlen für seine Ex-Freundin auseinandersetzen, sonst zerriss es ihn innerlich. Aber er hatte Angst davor, dass ihn seine Überlegungen wieder in ihre Arme zurückführten und er denselben Fehler machte wie zuvor.

Achtlos warf der Agent die Boxhandschuhe in eine Ecke, stieg die Treppe hinauf und duschte. Das kalte Wasser schien ihm dabei zu helfen, wieder klar zu denken. Er würde das schon irgendwie schaffen. Wovor hatte er eigentlich Angst? Das mit ihm und Nadia war Vergangenheit und spätestens ab dem Zeitpunkt, wo er eine neue Freundin hatte, hatte sich die Verwirrung auch wieder gelöst. Zumindest versuchte Eric sich das einzureden.

+++++++++++++

Marshall war an seinem Schreibtisch eingeschlafen. Er schnarchte und wurde auch nicht wach als Irina sein Büro betrat. Die Leiterin des DSC hatte einen Becher Kaffee in der Hand und seufzte als sie feststellte, dass Marshall offenbar trotz seiner Bemühungen noch nicht damit weitergekommen war, eine Spur von Sark oder der Bombe zu finden. Nadias Hinweise waren einfach zu vage gewesen und alle ausländischen Geheimdienste, die Irina bezüglich fehlender Bomben gefragt hatte, hatten ihr versichert, dass man ihnen nichts gestohlen hatte.

Das konnte zweierlei bedeuten: Zum Einen, dass Sark die Bombe noch nicht gefunden hatte oder Rambaldi selbst eine entworfen hatte und die an einem so guten Ort versteckt war, dass noch niemand sie gefunden hatte.
Irina tippte auf letztere Variante und als wäre das nicht schon schlimm genug, beunruhigte es sie auch, dass sämtliche Rambaldi-Anhänger untergetaucht waren. Weder die CIA noch das DSC konnten sie aufspüren. Ein weiteres Problem war der Maulwurf und die Tatsache, dass noch immer niemand wusste wer er war.
Die ehemalige KGB-Agentin wunderte sich, dass Jack mit seinen Ermittlungen noch immer nicht weitergekommen war. Deshalb war sie bei Marshall und auch weil dieser ihr eine Nachricht hinterlassen hatte, er wolle sie sprechen.

Diese Situation war Irina äußerst unangenehm, dass ausgerechnet sie Marshall wecken musste, aber sie brauchte ihn. „Marshall?“ flüsterte sie behutsam, doch der Techniker regte sich nicht. Irina seufzte. Mit einem Dutzend Agenten wurde sie fertig, aber einen Kerl zu wecken, mit dem sie nicht umzugehen wusste, überforderte sie. „Marshall!“ rief sie lauter und bestimmter.
Der Techniker gab zwar ein leises Brummen von sich, machte aber keine Anstalten aufzuwachen. „Marshall, wachen Sie auf!!“ rief Irina ihm schließlich ins Ohr und endlich sprang er auf, sah sich um wie ein verschrecktes Reh, bis er die Leiterin des DSC bemerkte, die ihn ungerührt musterte. Ein Blatt Papier klebte an seiner Backe, das er schnell entfernte als er es bemerkte.
„Oh, Mrs. Derevko…Hoher Besuch“ stammelte er und ging zum Ende des Raumes, kam mit einem Glas Weingummis zurück und hielt es Irina hin. „Wollen Sie Wein…gummis. Mitchell liebt diese Dinger und da dachte ich, naja, es wäre unhöflich Ihnen nichts anzubieten.“ Eigentlich brabbelte Marshall aus Verlegenheit darüber, dass Irina ihn beim Schlafen „erwischt“ hatte und zum ersten Mal sein Büro betrat, als darüber, dass er sich besonders wach fühlte. Die letzten zwei Tage hatte er gerade mal vier Stunden geschlafen.

Die ehemalige KGB-Agentin ignorierte sein Geplapper und unterbrach ihn: „Sie wollten mich sprechen?“
„Also ja“ Der Techniker räusperte sich und schwieg, während Irina ihn ungeduldig musterte. Erst als er merkte, dass er eigentlich etwas hatte sagen wollen, begann er hastig zu sprechen: „Ich habe die ganze Nacht damit verbracht den Virus zu entfernen, der auf Jacks…ähm..Mister Bristows…also der auf dem Server Ihres Mannes war.“
Irina runzelte die Stirn. „Wie kommt ein Virus in Jacks Dateien? Ich dachte, das geht nur, wenn der Computer eingeschaltet ist.“

Hinter Irina und Marshall öffnete sich die Tür und Jack kam herein, der seine Frau und den Techniker gerade darüber informieren wollte, dass seine Dateien gelöscht seien, als Marshall und Irina ihm erklärten, dass sie das bereits wussten und der Grund dafür ein Virus sei. „Ich wollte Marshall gerade fragen wie ein Virus auf deinen Computer kommt, wo wir doch nicht im Büro waren“ erklärte Irina lächelnd.
Der Techniker lächelte verunsichert. Er wusste, dass das was er gleich sagte Vaughn in Schwierigkeiten bringen würde, aber andererseits war es nun mal seine Pflicht, Irina das zu melden. „Mister Vaughn hat mich um Mister Bristows Benutzerkontonummer gebeten. Er sagte, dass er auf Dateien von Ihnen zugreifen müsse, die er Ihnen per Mail geschickt hat.“ Marshall sah die verwirrten Blicke von Jack und Irina, und war mit einem Mal verunsicherter als zuvor. „Hätte ich das jetzt vielleicht besser nicht sagen sollen?“
„Wahrscheinlich hat der Maulwurf den Virus eingespeist. Finden Sie heraus von welchem Computer aus meine Dateien infiziert wurden.“ Jack machte eine Pause als er Marshalls fragenden Blick sah, der zwischen ihm und Irina hin und her glitt. „Das können Sie doch, oder?“
„Ja, sicher. Aber es könnte eine Weile dauern. Wer immer das auch war, er war ein Profi“ Der Techniker grinste verlegen und spielte mit seinen Händen. Er, Irina und Jack standen eine Weile schweigsam beisammen.
Schließlich war es Irina, die das Schweigen brach und ihren Mann um ein Gespräch unter vier Augen bat.

+++++++++

St. Petersburg


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 18. März 2006, 11:31:15
„Es freut mich Ihre Bekanntschaft zu machen, Mister Aleksej. Mister Sark hat mir schon einiges von Ihnen erzählt“ Karg machte eine einladende Geste, die Nicolai bedeuten sollte Platz zu nehmen.
Obwohl William Karg ihm versichert hatte, dass er mit Nicolais bisheriger Arbeit in Los Angeles zufrieden war, war dem The Hand-Agenten die Begegnung unangenehm. Lieber wäre es der Organisation sicher gewesen, wenn Michael Vaughn tot wäre. Die Entscheidung ihn am Leben zu lassen, hatte Nicolai selbst getroffen.
Karg hatte zwar noch keine Bemerkung darüber gemacht, aber der Russe konnte die Unzufriedenheit spüren, sah sie in seinem Blick.

Nicolai nahm auf dem roten Sessel Platz. Alles in Allem hatte der Raum, in dem sie sich befanden, eher die Atmosphäre eines Wohnzimmers als das eines offziellen Büros. William war eine lockere Atmosphäre lieber als das steife Ambiente eines Arbeitszimmers, anders als die meisten hochrangigen The Hand-Funktionäre, mit denen Nicolai schon zutun gehabt hatte.

Diese Eigenschaft schätzte der Doppelagent. Auch er konnte steifen Arbeitssitzungen nichts abgewinnen, auch wenn das Protokoll eher streng gehandhabt wurde. „Ich hoffe Mister Sark hat nur gutes über mich berichtet“ erwiderte Nicolai höflich und ohne sich anmerken zu lassen wie nervös ihn dieses Gesprächsthema machte.
„Natürlich, Natürlich“ winkte Karg gedankenverloren ab, beugte sich nach vorn, um die Tasse zu nehmen, die auf dem Tisch stand und aus der es nach Pfefferminztee roch. Nicolai rümpfte die Nase. Tee hatte er noch nie sonderlich leiden können. Er zog jedenfalls einen starken Kaffee dem Tee vor, auch wenn, und das musste er zugeben, Tee etwas durchaus Elegantes an sich hatte. „Er hat mir auch erzählt, dass Sie Michael Vaughn am Leben gelassen haben“ berichtete der leitende The Hand-Agent freundlich.

Nicolai zog die Stirn kraus. So ganz wusste er nicht wie er Willam Kargs Reaktion einschätzen sollte. Er hatte damit gerechnet, dass man ihn darauf ansprechen würde, aber mit so einer milden Einstellung nicht. „Das stimmt“ räusperte er sich und richtete sich die schwarze Krawatte zurecht, die er sich zu diesem Anlass umgebunden hatte. „Ich wollte vermeiden, dass Aufmerksamkeit dorthin gelenkt wird wo sie nicht gebraucht wird. Nach der Ermordung von Monique Vaughn muss ich vorsichtig sein.“
Karg nippte an seinem Tee und wirkte dabei so, als hätte er dem jungen Mann gar nicht richtig zugehört. Natürlich kannte er bereits die Gründe für Nicolais Entscheidung und es amüsierte ihn ein wenig, dass der Russe sich darüber Sorgen zu machen schien, was The Hand wohl davon halten könnte. Es war zwar nicht gerade ein Sieg, dass Vaughn nach wie vor am Leben war, aber zumindest konnte verhindert werden, dass Nicolai als Maulwurf aufflog.  
„Wie gedenken Sie, Carolyn Fox in die Schusslinie zu bringen?“ erkundigte sich der ehemalige Leiter der NSA.

Nicolais Miene hellte sich ein wenig auf, weil er wusste, dass er hier mit einem Plan glänzen konnte, war auf die Frage von Karg bestens vorbereitet. „Das DSC wird versuchen, den Computer zu ermitteln, von dem aus Bristows Dateien infiziert wurden. Ich habe es so arrangiert, dass das DSC Agent Fox’ Computer ermitteln wird, worauf man sie in Haft nehmen wird.“ Ein Lächeln umspielte die Lippen das Russen während er sich genüsslich zurück lehnte und äußerst zufrieden wirkte. Auch Karg war zufrieden, aber seine Miene blieb ernst, so erstarb auch das Grinsen von Nicolai. „Aber ich fürchte es gibt ein anderes Problem, Sir. Irina Derevko versucht die Bombe zu finden.“
William wirkte nicht besonders besorgt deswegen. Sark war schon auf dem Weg, um die Bombe zu beschaffen. Das DSC würde zu spät kommen, egal was sie versuchten. Allerdings wäre es gut gewesen, Nadia Santos zu töten. Durch ihre Visionen war sie immer noch eine potenzielle Gefahr für The Hand und das Vorhaben.
„Was schlagen Sie vor?“ fragte Karg ruhig und sah zum ersten Mal auf und direkt in das Gesicht des Russen.

Nicolai sah müde, aber gleichzeitig auch hochkonzentriert aus, als suche er bereits fieberhaft nach einer Lösung für ihr Problem. Er war auch nervös, stand unter einem riesen Druck. Seine Vorgesetzten erwarteten als Doppelagent von ihm, dass er das DSC im Dunkeln tappen ließ,  schon zweimal war ihm ein Fauxpas passiert: Monique Vaughn hätte gar nicht die Gelegenheit bekommen dürfen, soviel mit Irina Derevko zu reden, dann die Sache mit Michael Vaughn und den Ermittlungen von Jack Bristow. Beide waren schon ziemlich nahe dran gewesen, Nicolai zu enttarnen.
Er musste vorsichtig sein und konnte sich nicht nochmal einen Fehler leisten, denn entweder würde The Hand ihn sonst töten lassen oder das DSC ihn in Haft nehmen. Irina Derevko war dafür bekannt, nicht gerade zimperlich mit ihren Gefangengen umzugehen, noch dazu wo er, Nicolai, ihre Töchter in Gefahr gebracht hatte. Nicht, dass der SVR-Doppelagent vor der Leiterin des DSC Angst gehabt hätte! Er war sich aber nicht sicher, ob er ihr gewachsen war. Irina Derevko war unter russischen Spionen eine Legende: Allein schon was sie in ihrer Zeit als The Man zustande gebracht hatte! Es war zu schade, dass sie auf der falschen Seite stand.

„Ich schlage vor, wir warten ab bis wir wissen wie das Department of Special Cases vorzugehen gedenkt. Wenn wir jetzt eingreifen, ist das zu auffällig“ antwortete Nicolai auf Kargs Frage.
William lächelte sanft, wirkte beinahe gutmütig, was Nicolai nur noch mehr verunsicherte. „Warum haben Sie mir erzählt, dass das DSC hinter der Bombe her ist, obwohl ich das schon weiß und Sie bereits selbst einen Plan haben, Mister Aleksej?“ Nicolai wollte antworten, doch Karg kam ihm zuvor: „Weil Sie Angst haben und das ist kein Verbrechen. Im Gegenteil: Ich verstehe das vollkommen. Sie haben zurecht Angst.“ Schweißperlen zeichneten sich auf der Stirn des Russen ab, was den ehemaligen Chef der NSA zu einem Schmunzeln verleitete. „Halten Sie Sark weiterhin auf dem Laufenden. Er ist Ihr Kontaktmann zu The Hand, aber achten Sie darauf, das Protokoll einzuhalten. Mister Vales und Mister Lacroix möchten nicht, dass noch weiter Aufmerksamkeit auf The Hand gelenkt wird und wir so letzten Endes dann vielleicht nicht mehr handlungsfähig sind.“
„Natürlich“ versicherte Nicolai mit einem Lächeln, knöpfte sein Jackett zu und stand auf. William Karg tat es ihm gleich. Die Männer schüttelten sich die Hand. Irgendwie fand es Nicolai ja schade, dass er noch immer nicht die Gelegenheit gehabt hatte, Caleb Vales und Regis Lacroix persönlich kennen zu lernen. Vielleicht ergab sich das ja nachdem er seinen Auftrag beim DSC ausgeführt hatte, vielleicht würden die beiden Leiter von The Hand ihm dann persönlich für seinen Einsatz danken. Verdient hätte er es jedenfalls, fand Nicolai.

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Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 18. März 2006, 11:31:49
Los Angeles

„Sie haben mich herbestellt?“ fragte Vaughn freundlich nachdem er das Büro von Irina Derevko betreten hatte. Die ehemalige KGB-Agentin antwortete nicht, sondern bedeutete ihm mit einer Handbewegung sich auf einen Stuhl, an den Besprechungstisch zu setzen, der im hinteren Teil von Irinas großem Büro stand.
Obwohl Michael wusste was der Grund dafür war, dass sie ihn herbestellt hatte, beschloss er so zu tun als wüsste er von gar nichts. Möglicherweise hatte Irina ja ganz andere Gründe als er vermutete.

Irina setzte sich mit einer Akte in der Hand ihm gegenüber an den Tisch. Sie sagte gar nichts, sah ihn nur an. Nach einer Weile wurden Vaughn diese Blicke unangenehm und es für ihn immer mehr zur Gewissheit, dass Sydneys Mutter ihn wegen dem Vorfall vor zwei Tagen sprechen wollte. Die Tür öffnete sich: Jack kam herein, entschuldigte sich für die Verspätung und setzte sich auf den Stuhl neben seiner Frau. Dem blonden Agenten wurde die Situation immer unangenehmer.
„Darf ich Ihnen eine Frage stellen, Mr. Vaughn?“ fragte die ehemalige KGB-Agentin schließlich in ruhigem Tonfall. Vaughn wusste zwar nicht, ob er die Frage wirklich hören wollte, antwortete aber mit „Ja“ und lächelte dabei verunsichert. „Haben Sie den Verstand verloren?“ Irinas Mundwinkel verzogen sich zu einer säuerlichen Miene. Auch Jack sah nicht besonders glücklich aus, sagte aber nichts.
„Ich verstehe nicht ganz“ räusperte sich der blonde Agent.
Dass er so tat als wüsste er von nichts, machte Sydneys Eltern noch ein wenig wütender. „Welcher Teufel genau hat sie geritten, sich unbefugt in mein System einzuloggen, Mr. Vaughn? Dort drin habe ich Verschlusssachen gespeichert, die niemanden etwas angehen! Schon gar nicht Sie!“ meldete sich Jack nun zu Wort.

Nun wurde auch der blonde Agent wütend. Jack war noch nie besonders freundlich ihm gegenüber gewesen und Vaughn wusste, dass das nur daran lag, dass er ihn nicht für gut genug für Sydney hielt, aber das war noch lange kein Grund ihn unfairerweise so anzufauchen. Er hatte es ja nur gut gemeint!
„Ich wollte wissen wer meine Mutter ermordet hat, Jack! Der Gedanke, dass derjenige, der dafür verantwortlich ist, hier in diesen Büros arbeitet, jemand ist, den ich jeden Tag sehe“ Vaughn war so wütend, dass er seine Hände so stark zu Fäusten ballte, dass seine Knöchel weiß anliefen. „Das hat mich so wütend gemacht!“ beendete er seinen Satz mit leiser, aber vor Wut bebender Stimme.
„Ja und weil Sie sich nicht beherrschen konnten, müssen wir jetzt auch Sie beschützen, obwohl die Bombe zu finden, im Augenblick viel wichtiger ist“ entgegenete Irina hitzig.
„Sie können es ja auch bleiben lassen!“ fauchte Michael, der von seinem Platz aufsprang und Sydneys Eltern anfunkelte.
Auch Irina erhob sich von ihrem Platz. Gelbe Funken der Wut tanzten in ihren Augen. „Das würde ich ja gern, aber ich will nicht, dass Sydney nocheinmal ihren Verlobten verliert!!“ fauchte sie.
Vaughn schien nicht recht zu verstehen worauf Irina hinaus wollte, also sprang Jack ein: „Was Irina damit sagen will, Mr. Vaughn, ist, dass der Maulwurf Sie jetzt verstärkt im Visier haben wird. Diesen Virus hat er eingeschleust und wird jetzt besonders vorsichtig sein. Es ist ein Wunder, dass er sie nicht gleich getötet hat.“

Es gab nichts mehr zu sagen: Stille erfüllte den Raum. Irina und Jack hatten Recht. Vaughn fühlte sich schuldig. Daran, dass er sich in Gefahr brachte und am wichtigsten, Sydney darunter leiden würde, sollte ihm etwas zustoßen, hatte er gar nicht gedacht. All seine Gedanken hatten sich auf die Wut über Moniques Tod und so machtlos zu sein, konzentriert, dass für rationales Denken kein Platz mehr gewesen war.
Er wollte sich umdrehen und gehen, machte sich nichtmal mehr die Mühe, sich von Jack und Irina zu verabschieden. Seine Hand berührte schon den Türknauf als eine weibliche Stimme rief: „Mister Vaughn?“ Es war die Stimme von Sydneys Mutter. Der Blonde seufzte und drehte sich um. „Ich verstehe, dass Sie um Ihre Mutter trauern, aber wenn Sie jemals wieder mein Vertrauen missbrauchen oder die Gruppe durch riskante Aktionen in Gefahr bringen, sind Sie mit allen Konsequenzen raus. Verstanden?“ Irina klang hart, doch Vaughn verstand sie. Als Leiterin dieser Task Force, musste sie an die Sicherheit aller denken: Einzelspieler konnte sie nicht gebrauchen.
„Verstanden“ versicherte Michael und verließ damit endgültig das Büro.

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Als Nadia den Speisesaal betrat, in dem die Hochzeit stattfinden sollte und Weiss gegenüber stand, war die Stimmung gespannt.
Vor ihm kam sie zum Stehen, sie standen sich gegenüber ohne Worte der Bergrüßung zu sagen.
Sie wussten ja noch nichtmal, ob eine Umarmung oder eher ein freundschaftlicher Händedruck der Situation angemessen war. Das ehemalige Liebespaar streckte sich zwar die Hände entgegen, beließ es aber schließlich nur bei einem müden Winken.
„Wie geht’s dir?“ fragten beide gleichzeitig und mussten lachen, was wenigstens das Eis ein wenig brach, auch wenn noch ein Rest von Distanz blieb.

Weiss wollte ihr gestriges Gespräch nicht kommentieren oder mit Nadia über allgemeine Dinge reden. Das hätte auch nicht funktioniert. Sie konnten nun mal nicht so tun, als ob zwischen ihnen nie etwas gewesen wäre.
Sowohl Nadia als auch Eric war klar, dass sie niemals nur Freunde sein würden. Entweder sie stritten sich oder sie liebten sich, aber Freunde würden sie niemals sein. Dazu empfand Nadia einfach noch zuviel für ihn ohne zu wissen, dass Weiss sie noch genauso sehr liebte wie am ersten Tag. Schon von dem Moment an, in dem er ihr gegenüber gestanden hatte, hatte er wieder dieses unvergleichliche Kribbeln im Bauch gespürt, ihm war schlecht geworden, doch gleichzeitig tat es gut so etwas wieder zu fühlen.

„Ähm….Dekoration?“ fragte Nadia, um der peinlichen Stille ein Ende zu machen und das Gespräch wieder in Gang zu bringen. Eric löste sich aus seiner Erstarrung. Es fiel ihm schwer seinen Blick von Nadia ab- und den leeren, rechteckigen Tischen aus Mahagoniholz zuzuwenden, die überall im Raum standen. Außerdem wirkten die Wände noch recht farblos. „Ich würde vorschlagen, wir fangen mit den Wänden an.“
Weiss folgte dem Blick seiner Ex-Freundin zur Wand, von der der Putz bröckelte. Er seufzte. Ja, sie hatten viel Arbeit vor sich, das hieß auch viel Zeit mit Nadia zu verbringen. „Ich habe Weiß und Rot dabei. Welche Farbe würde Sydney gefallen?“ fragte er.
„Wieso nehmen wir nicht eine Mischung aus beidem? Ich weiß, dass Vaughn weiß gerne hat und Sydney rot. Außerdem passen die Farben gut zusammen.“ Die Schwarzhaarige grinste voller Tatendrang. Für einen Moment blitzte wieder das ungeheure Temperament in ihr auf, das Eric so sehr liebte. Sein Herz pochte schneller, versuchte aber sich vor seiner Ex-Freundin nichts anmerken zu lassen.



Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 18. März 2006, 11:32:42
„Also schön. Rot und weiß“ lächelte er in ihre Richtung und warf einen Blick auf die Uhr. „Wie lange hast du Zeit?“
„Eine Stunde. Ich habe mit meiner Mutter einen Termin. Ich habe einen Plan wie wir Sark aufhalten können.“
Eric grinste, ging zum Lieferwagen, den er gemietet hatte und kehrte wenig später mit zwei Eimern Farbe zurück. Ein Eimer enthielt weiß, der Andere rot. „Ich rot, du weiß?“ fragte der schwarzhaarige Agent, wobei er einen herausfordernden Gesichtsausdruck aufsetzte.
„Ich nehme rot und du weiß“ korrigierte Nadia ihn und schnappte sich den Eimer mit der roten Farbe, bevor Weiss überhaupt reagieren konnte. Doch er schien nicht verärgert, sondern schüttelte nur mit dem Kopf und nahm den Eimer mit der weißen Farbe.

Nach einer kurzen Unterhaltung hatten sich die Beiden dafür entschieden, dass die Seite des Bräutigams weiß und die Seite, auf der später die Braut mit ihrer Familie sitzen würde, rot werden sollte.

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Singapur

Sark betrat eines der feinsten Restaurants in Singapur. Die Gäste speisten alle auf dem Boden. Gegessen wurde aus Porzellanschüsseln und mit Stäbchen.
Die Räucherstäbchen, die der Besitzer angezündet hatte, um die bösen Geister fernzuhalten, stanken allerdings. Zumindest in den Augen von Sark. Von diesem asiatischen Hokuspokus hatte er noch nie viel gehalten.
Aber sein Ziel war sowieso nicht der Bereich für die Gäste. Eine Kellnerin in einem weißen Kimono, der mit chiensischen, schwarzen Zeichen verziert war, steuerte den Blonden an. „Ich bin Mr. Sark und auf der Suche nach Thao Miromoto. Wären Sie so freundlich ihm zu sagen, dass ich da bin.“
Die Kellnerin lächelte verlegen, machte kehrt und raunte einem bulligen Kerl, der in einem abgelegenen Teil des Restaurants stand und Sark misstrauisch beäugte, etwas zu. Das Gesicht des Bulligen wurde noch ein wenig misstrauischer, aber er nickte und die Kellnerin informierte Sark in schwer verständlichem Englisch darüber, dass er zu Miromoto gehen könne.

Der Geruch von Räucherstäbchen wurde noch penetranter als Sark ein dunkles, heruntergekommenes Hinterzimmer betrat. Weil es hier auch kein Fenster gab, stank es noch entsetzlicher, so dass Sark einen Brechreiz unterdrücken musste. Was die Asiaten an Räucherstäbchen fanden, konnte er beim besten Willen nicht nachvollziehen.
„Mister Sark“ Thao Miromoto war ein Mann, der trotz seiner schlanken Figur, noch recht kräftig wirkte. Seine Haare waren nur milimeterlang und hatte einen Schnauzbart. „Ich war überrascht von Ihnen zu hören. Es ist jetzt sicher schon vier Jahre her.“
„Drei um genau zu sein. Damals arbeitete ich für Irina Derevko“ korrigierte Sark ihn mit emotionsloser Stimme. „Darf ich mich setzen?“ Auf Miromotos Nicken hin, nahm der Blonde ihm gegenüber auf dem Boden Platz. Der Asiate wies die Kellnerin an, Tee für ihn und Sark zu servieren.
Eigentlich hatte Sark keine Lust Tee zu trinken, wollte aber nicht unhöflich sein und schlug die Einladung deshalb nicht aus. „Wie geht es Irina?“ wandte sich Miromoto an den The Hand-Agenten.
„Ehrlich gesagt, das weiß ich nicht. Unsere Wege haben sich getrennt.“ Thao schien dem Blonden seine Gleichgültigkeit in Bezug auf Irina nicht so recht abzukaufen. Seine Stirn legte sich voller Überraschung in Falten.

An einer Erwiderung wurde er jedoch vorerst durch die Kellnerin gehindert, die eine Kanne grünen Tee brachte mit zwei Tassen, die sie vor Sark und Thao positionierte und dann das Zimmer wieder verließ. „Jetzt bin ich aber überrascht. Ich dachte, Sie und Irina würden ewig zuammenarbeiten. Was hat sich geändert?“
„Sie hat jetzt eine Familie, die ihr anscheinend wichtiger ist“ Sark sagte das auf eine so sachliche Art und Weise als würde er über das Wetter reden. „Mr. Miromoto, ich bin nicht gekommen, um mit Ihnen über meine frühere Arbeitgeberin zu sprechen. The Hand schickt mich her wegen einer Bombe und ich glaube, dass Sie mir helfen können, sie zu beschaffen.“
Miromoto war misstrauisch geworden. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass der Auftrag, den er da für Sark durchführen sollte, so gefährlich war, dass er mit keinem Geld der Welt zu bezahlen war.
„Ich höre“ erwiderte der Asiate interessiert.
„Wir müssen in die Berge. Dort ist die Bombe versteckt. Die Koordinaten, die wir erhalten haben, führen unmissverständlich dort hin. Ich weiß, dass Sie der Einzige sind, der uns sicher durch das Gebirge führen kann.“
Miromoto schürzte die Lippen und faltete die Hände ineinander. „Die Berge. Das ist sehr gefährlich, Mr. Sark und deshalb nicht billig.“
„Sie bekommen 10 Millionen Dollar. 5 Millionen als Vorschuss, die restlichen 5 Millionen, wenn der Job erledigt ist.“ Sark zückte ein Handy aus der Seitentasche seiner Jacke und hielt es so hin, dass Miromoto es deutlich sehen konnte. „Sagen Sie mir wohin Sie das Geld überwiesen haben wollen und ich veranlasse es.“
Der Asiate schien überzeugt. Er kannte Sark gut genug, um zu wissen, dass er sein Wort hielt. Er nickte und gab dem blonden Agenten die Kontonummer für eine Bank auf den Cayman Islands. Diese Bank war sehr beliebt, weil sich der Überweisungsweg dorthin nur schwer  zurückverfolgen ließ.

Der blonde Agent notierte sich alles, wählte dann eine Nummer und wies seinen Gesprächspartner an, 5 Millionen Dollar auf das von Miromoto genannte Konto auf den Cayman Islands zu überweisen. Nachdem sein Gesprächspartner den Transfer des Geldes bestätigt hatte, legte Sark auf und wandte sich dann an Miromoto: „Ich gratuliere! Sie sind jetzt um 5 Millionen Dollar reicher. Weitere 5 Millionen gehören Ihnen, wenn wir unser Ziel sicher erreicht haben.“
„Mister Sark, für zehn Millionen Dollar können Sie alles von mir haben!“ lachte der Asiate glücklich.

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Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 18. März 2006, 11:33:23
Los Angeles

„Es tut mir leid euch mitteilen zu müssen, dass wir bisher noch keine Spur von Sark oder der Bombe haben. Ich habe sämtliche ausländische Geheimdienstchefs angerufen, niemand vermisst eine Bombe. Meine anderen Informationsquellen wissen auch von nichts.“ Irina seufzte und blickte in die Runde. Auch die anwesenden Agenten: Sydney, Vaughn, Dixon, Carolyn, Marshall, Nicolai und Jack wirkten nicht gerade optimistisch. Nur Nadias Gesichtsausdruck war anders als der der Anderen.
Irina blickte ihre jüngere Tochter an, fast fragend. Nadia erklärte sich schließlich von selbst ohne, dass ihre Mutter dazu eine Frage stellen musste: „Ich habe eine Idee wie wir vielleicht doch noch an die Bombe herankommen können.“

Alle Blicke richteten sich auf die schwarzhaarige Agentin, die damit zögerte fortzufahren. Und das aus gutem Grund. Ihre Mutter, das wusste Nadia jetzt schon, würde diesem Plan niemals zustimmen, aber welche Wahl blieb ihnen schon? Die Alternative war, dass Sark sie in die Hände bekam, was alle in diesem Raum, Irina eingeschlossen, verhindern wollten.
Die anwesenden Agenten fingen langsam an, ungeduldig zu werden. Nadia holte tief Luft und begann schließlich ihren Plan zu erklären: „Erinnert ihr euch noch an diese transparente Flüssigkeit?“
Sydney runzelte die Stirn. „Die, die The Hand dir injiziert hat und durch die du Botschaften von Rambaldi erhalten sollstl?“ Der Blick der braunhaarigen Agentin wandte sich an ihre Mutter, die besorgt aussah. Irina wusste worauf Nadia hinauswollte und war dagegen, zeigte dies Nadia gegenüber auch ganz offen.
Die schwarzhaarige Agentin nickte auf die Worte ihrer Schwester hin nur. „Wenn wir es….nunja…“
„Du willst, dass wir dir das Mittel injizieren?“ fragte Jack überrascht. Nadia nickte wortlos.
„Nein! Das kommt überhaupt nicht in Frage!“ sagte Irina sofort und entschieden.
Obwohl Nadia schon mit einer ablehenden Reaktion von Seiten ihrer Mutter gerechnet hatte, sah sie überrascht aus. „Wieso erwägst du es noch nicht mal? Durch mich hat The Hand überhaupt erst erfahren, dass diese Bombe existiert. Den ganzen Teil der Botschaft habe ich nicht erhalten, das spüre ich ganz deutlich. Wenn ich mehr von diesem Serum erhalte, wüssten wir vielleicht…“
„Ich sagte nein!“ unterbrach die ehemalige KGB-Agentin ihre Tochter in scharfem Tonfall. Ihre Stimme war lauter geworden, was alle Anwesenden ein wenig überraschte. Stille erfüllte den Raum. Irina beugte sich ein wenig über den Tisch und faltete die Hände ineinander, zwang sich zur Ruhe. „Nadia, dieses Serum erneut einzusetzen, ist sehr gefährlich für dich. Du könntest einen bleibenden Hirnschaden davontragen. Das Risiko ist mir zu groß.“

Marshall hob schüchtern die Hand und alle Blicke richteten sich auf ihn. „Ähm….Wenn ich vielleicht noch etwas anmerken dürfte.“ Der Techniker sah unsicher in die Runde. Auf Irinas ungeduldigen Blick hin räusperte er sich und stand auf. „Also diese Flüssigkeit, die man Nadia injiziert hat, funktioniert ähnlich wie die grüne Flüssigkeit, die ihr vor ein paar Jahren gespritzt worden ist. Mrs. Derevko, Sie haben also durchaus Recht mit dem was Sie sagen. Abgesehen davon könnten Nebenwirkungen auftreten, die wir bis jetzt noch nicht absehen können. Denn obwohl das transparente Serum, ähnlich wie das grüne Serum, gespeicherte Erinnerungen enthält ist seine Zusammensetzung eine andere als die des grünen Serums.“ Marshall setzte sich wieder.
Irina und Jack tauschten einen Blick. „Wissen Sie schon was das Serum enthält?“ fragte Irina.
„Bedaure nein. Aber wir arbeiten daran.“
„Wir?“ fragte Sydney mit einem Grinsen und überrascht, dass Marshall auf einmal in Partnerschaft arbeitete.
„Carrie und ich“ erklärte Marshall, der ein wenig rot wurde. Sein beschämter Blick glitt zu Irina und wieder zurück zu Sydney, der klar wurde, dass ihre Mutter Carrie schon vor einer Weile angefordert hatte, um die Wirkung des transparenten Serums zu untersuchen, damit Marshall schneller Ergebnisse liefern konnte. Sydney freute sich für Marshall, dass ihre Mutter das für ihn getan hatte. Sie wusste aus eigener Erfahrung wie schön es war mit dem Menschen zusammen zu arbeiten, den man liebte.

„Wir werden das Serum an dir nicht anwenden solange wir nicht genau wissen wie es funktioniert, Nadia!“ stellte Irina klar und erstickte jede Diskussion damit im Keim.
„Wie gehen wir dann vor?“ wandte Vaughn ein, der Nadias Idee grundsätzlich für gut hielt und – genau wie alle anderen – wusste, dass Irina keine Wahl haben würde als diesen Weg zu gehen, wenn alle anderen Pläne scheiterten.


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 18. März 2006, 11:33:50
„Jack, du und Dixon, ihr setzt die Ermittlungen über den Maulwurf fort. Sydney, Vaughn.“ Irina nahm die beiden schwarzen Mappen in die Hand, die vor ihr auf dem Tisch gelegen hatten, und schob sie ihrer Tochter und deren Verlobten zu. Die Mappen enthielten ein Foto, das in dem Moment, in dem das Paar aufsah, auf die Monitore hinter dem Besprechungstisch projiziert wurde.
 „Das ist Caleb Vales, eines der Gründungsmitlglieder von The Hand. Echelon hat eine Nachricht abgefangen, wonach sich Vales mit einem Kunden, wie er ihn bezeichnet hat, in einem Restaurant in Stockholm treffen will“ erklärte Jack anstelle von Irina.
„Euer Auftrag lautet das Treffen zu beobachten und die Person, mit der sich Vales trifft zu fotografieren, damit wir sie später hier identifzieren können. Marshall.“

Wieder stand der Techniker auf. Er lächelte verlegen in die Runde und spielte mit seinen Händen. „Hallo…nochmal.“ Irgendwie schien er abgedriftet in seine Gedanken und kehrte erst nach Carolyns Räuspern wieder in die Realität zurück. „Entschuldigung. Ich entwickle gerade Pillen, die einem zu besseren Träumen verhelfen sollen. D-Die Pillen sind aber noch nicht besonders ausgereift und so passiert es, dass man Tagträume hat.“ Irina warf dem Techniker einen missbilligenden Blick zu. So beschloss Marshall schnell mit der Vorstellung des Equipments anzufangen, ehe seine Chefin noch richtig sauer wurde. „Also Sie fahren nach Stockholm, um Fotos zu machen. Caleb Vales weiß wer Sie sind, was heisst, dass Sie ihm nicht zu nahe kommen dürfen.“
Marshall verschwand unter dem Tisch und tauchte Sekunden später wieder auf. Er hielt eine schwarze Schatulle in der Hand, in der sich eine goldene Kette mit einem Anhänger befand. In der Mitte des Anhängers befand sich ein kleiner, kaum sichtbarer, blauer Edelstein. „Das ist eine ganze normale Kette, richtig? Falsch! Denn das ist ein Mini-Fotoappart. Der Edelstein ist die Linse und hier hinten“ Der Techniker drehte die Kette ein wenig, so dass die Anwesenden die Rückseite des Anhängers sehen konnten, wo sich ein kleiner Knopf befand. „haben wir den Auslöser. Einfach draufdrücken. Das besondere an dieser kleinen Kamera ist, dass sie noch brauchbare Fotos aus bis zu 300 Metern schießen kann“ Um den Foto-Apparat zu demonstrieren, lenkte Marshall den Edelstein in Nadias Richtung und betätigte den Auslöser.
„Danach“ erkärte er weiter und holte von der anderen, der linken Seite her einen Koffer, in dem sich ein eingebauter Laptop befand. „werden die Fotos automatisch an diesen Laptop geschickt, Mr. Vaughn. Das sollte es Ihnen ermöglichen, die Fotos gleich an uns zu schicken.“

Wie von Marshall prophezeit, erschien nach ein paar Minuten Nadias Foto auf dem Laptop. Der Techniker drehte den Laptop, so dass alle Anwesenden das Foto sehen konnten. „Sie sind sehr fotogen“ bemerkte der Techniker lächelnd und entlockte Nadia damit ein Schmunzeln.
„Euer Flug geht in drei Stunden. Damit dürftet ihr genügend Zeit haben, euch auf das Treffen vorzubereiten.“ Irina sah in die Runde. Alle sahen zufrieden aus bis auf Nadia, die glaubte, dass ihre Mutter sich etwas vormachte, wenn sie glaubte ohne die Benutzung des Serums eine Katastrophe verhindern zu können. „Irgendwelche Fragen?“ Keiner antwortete also entließ die Leiterin des DSC die anwesenden Agenten und wünschte Sydney und Vaughn viel Glück.

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Weiss war so konzentriert damit beschäftigt die Wände zu streichen, dass er Nadia, die hinter ihm stand und zusah, gar nicht bemerkte.
„Ich hätte nicht gedacht, dass du noch da bist“ gestand sie und kam auf ihren Ex-Freund zu. Dieser zuckte bei ihren Worten unwillkürlich zusammen und drehte sich zu ihr um. Wie immer stockte ihm der Atem, wenn Nadia einen Raum betrat. Sie hatte eine Ausstrahlung, die jeden Raum gleich etwas heller machte, ihre Eleganz und ihr Selbstbewusstsein erstaunten ihn jedes Mal auf’s Neue.
Direkt vor ihm kam die Argentinierin zum Stehen. Weiss schluckte, wusste nicht was er sagen sollte und stammelte erstmal bis er die richtigen Worte gefunden hatte, die seine Überraschung ausdrückten. „Ich hätte nicht gedacht, dass du nochmal zurückkommst.“

Nadia verzog das Gesicht, streifte sich die Jacke ab und holte sich einen Pinsel. „Ich muss dringend etwas Dampf ablassen und wo geht das besser als bei der Arbeit?“ Sie sah zuerst den Pinsel an, dann wechselte ihr Blick zu Eric, der sie fragend musterte. Nadia seufzte. Weiss war der vielleicht einzige Mensch auf der Welt, dem sie nichts vormachen konnte. Er und ihre Mutter, aus offensichtlichen Gründen. „Ich habe einen Plan vorgeschlagen, der dabei helfen könnte die Bombe zu finden bevor Sark es tut. Meine Mutter wollte mir nichtmal richtig zuhören.“
Der schwarzhaarige Agent nickte wissend, was seine Ex-Freundin ein wenig überraschte. „Langley wurde über deine Visionen und die Bombe durch Carolyn Fox informiert. Mir wurde gesagt, dass du Visionen hattest und eine gefährliche Bombe existiert.“ erklärte er und Nadia nickte.
Sie seufzte, wusste nicht ob Weiss der richtige Ansprechpartner war, um über ihre Frustration zu reden, aber loswerden musste sie es.

Als könnte Eric ihre Gedanken lesen, nahm er zwei Hocker: Auf einen setzte er sich und lud Nadia mit einer Geste ein, sich auf den Anderen zu setzen, was die nach einigem Zögern auch tat. „Wie gefährlich?“ fragte der schwarzhaarige Agent schließlich. Nadia tat als wüsste sie nicht was er meinte, so dass Weiss spezifischer wurde: „Deine Mutter hätte nicht so rigoros abgelehnt, wenn der Plan ungefährlich für dich wäre. Also, was verschweigst du mir, Nadia.“


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 18. März 2006, 11:35:06
Er hörte sich ein wenig sauer an. Nadia seufzte und realisierte, dass sie genau das tat was zu ihrer Trennung geführt hatte: Sie enthielt ihm Informationen vor. „Es tut mir leid, Eric.“ Die Agentin stand und begann auf und abzulaufen. Weiss ließ sie gewähren, auch wenn es ihn nervös machte, dass Nadia auf- und abtigerte. „Es geht um das transparente Serum.“ In Erwartung, dass Eric auch diesmal wusste wovon sie sprach, blickte Nadia ihn an. Aber seinem Gesichtsausdruck zu schließen hatte man ihm in Langley davon nichts erzählt. „Diese transparente Flüssigkeit funktioniert ähnlich wie das grüne Serum, das mir mein Vater vor ein paar Jahren injiziert hat. Es ist eine zweite Botschaft von Rambaldi für mich. William Karg, ein leitender The Hand-Funktionär, hat es mir injiziert wodurch The Hand von dieser Bombe erfahren hat. Diese Bombe soll etwas wie die Sintflut sein, die in der Bibel dargestellt wird und einen Neuanfang für die Menschheit bedeuten.“
„Verstehe, ziemlich übel“ murmelte Weiss betroffen. „Und jetzt hast du dem DSC den Vorschlag gemacht, dir das transparente Zeugs erneut zu spritzen?“
Nadia nickte und Weiss reagierte mit einem Seufzen und schloss betroffen die Augen.
„Ich weiß was du jetzt denkst, aber auf Dauer ist das die einzige Chance an die Bombe zu kommen. Wenn Sark sie nicht inzwischen schon hat.“
„Ich verstehe dich. Aber du kannst nicht von deiner Mutter erwarten, dass sie begeistert davon ist und ich bin es übrigends auch nicht. Das ist gefährlich, Nadia!“
„Vielen Dank für deine Fürsorge!“ schnaubte die Agentin wütend, obwohl sie nicht so recht wusste was sie von Weiss erwartet hatte. Natürlich war das was er sagte logisch und es war nachvollziehbar, dass ihre Mutter von diesem Plan nicht begeistert sein konnte, aber irgendwie hatte Nadia gehofft, dass Weiss ihr zustimmen würde.

Vielleicht gab er ihr sogar im Stillen Recht und wollte es nur nicht laut aussprechen, um Nadia nicht noch zu bestärken.
„Ich will bloß nicht, dass dir was passiert“ erklärte Eric sanft und stellte sich zu seiner Ex-Freundin, die nun endlich zum Stehen gekommen war. Sie spürte seinen Atem und fühlte sich wie elektrisiert.
„Eric….“ Wollte sie ihn noch warnen, doch ehe sie es sich versah, trafen ihre Lippen aufeinander. Keiner von beiden wusste wer damit angefangen hatte, irgendwie war einfach alles zuammengekommen und wenn sie ehrlich mit sich waren wussten sie beide, dass sie sich nicht lange dagegen hätten wehren können: Früher oder später wäre es doch passiert und sie hätten sich geküsst.
Außerdem hatte Eric es satt vernünftig zu sein. Er liebte Nadia und Nadia liebte ihn. Es gab nun mal keine Liebe ohne Risiko. Trotzdem bat er sie im Stillen ihm nicht nocheinmal wehzutun, während Nadia sich im Stillen schwor, diese Chance zu nutzen und alles zutun, um ihn nicht wieder zu verlieren.

I'm here without you baby
But you're still on my lonely mind
I think about you baby and I dream about you all the time
I'm here without you baby
But you're still with me in my dreams
And tonight girl, there's only you and me


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Stockholm

Die schwarzhaarige Frau an der Bar wirkte ganz normal, abgesehen davon, dass sie hin und wieder interessierte Männerblicke auf sich zog. Niemand ahnte, dass die schwarze Haarpracht in Wahrheit eine Perücke war, unter der sich braune Haare befanden. Genauso wie niemand wusste, dass diese Frau in Wahrheit Agentin war und Sydney Bristow hieß.
Dem Barkeeper hatte sie sich als Victoria vorgestellt. „Shotgun, kannst du mich hören?“ flüsterte Sydney so leise, dass selbst der Barkeeper, der nur wenige Meter von ihr entfernt hinter dem Tresen stand, sie nicht hören konnte.
„Laut und deutlich, Phoenix. Vielleicht solltest du dem Kerl zu deiner Linken sagen, dass er dich nicht so anstarren soll“ antwortete Vaughn von seinem schwarzen Van von außerhalb des Restaurants aus.
Sydney blickte nach links und bemerkte den dunkelhaarigen, schlanken Mann, Mitte dreißig, der zu ihrer Linken saß und das Glas hob als er ihren Blick bemerkte. „Er sieht ganz süß aus. Schön, dass die Kamera funktioniert“ grinste die Agentin und der Dunkelhaarige an der Bar lächelte, weil er dachte das Grinsen gelte ihm.
„Willst du mich eifersüchtig machen?“ fragte Michael in einem herausfordernden Unterton.
„Vielleicht?“ konterte seine Verlobte.

Der Mann an der Bar kam näher und fragte „Victoria“, ob er sie auf einen Drink einladen durfte. Sydney lächelte, erklärte aber, dass sie noch einen Freund erwarte, was den Dunkelhaarigen enttäuscht abziehen ließ.
„Shotgun, Vales ist soeben eingetroffen. Ich richte die Kamera auf ihn“ murmelte die Agentin und nippte an ihrer Marghuerita. Im Dienst zu trinken war eigentlich verboten, aber da ihre Vorgesetzten ihre Eltern waren und das Basislager sowieso keine Videoverbindung hatte, störte sich Sydney dieses Mal nicht an den Vorschriften.
„Verstanden. Ich sehe ihn“ erwiderte ihr Verlobter.

Ein paar Minuten nach Vales traf sein Geschäftspartner, ein muskulöser Mann mit Dreitagebart, schwarzen, zurück gegeltem Haar und einer Frau, die etwas Exotisches an sich hatte, im Schlepptau. Sie redeten, aber unglücklicherweise für Sydney, konnte sie von ihrer Position aus nicht hören was gesprochen wurde.
Deshalb teilte sie dem Barkeeper mit, dass sie sich an einen Tisch setzen würde, um dort auf ihre Verabredung zu warten. Dabei achtete sie darauf, von Vales nicht gesehen zu werden. Unbemerkt griff sie an die Kette, die sie um ihren Hals trug und machte Fotos des  Geschäftspartners von Vales.
„Ich empfange die Fotos und schicke sie sofort weiter“ teilte Vaughn ihr über Funk mit.

„Ich dachte wir hätten uns darauf geeinigt, dass Sie allein kommen“ brummte Vales missgelaunt und bestellte beim Kellner einen Whiskey, während sein Geschäftspartner einen französischen Rotwein bestellte, den Sydney kaum aussprechen konnte.
„Sie ist eine Agentin. Unterschätzen Sie sie also nicht. Ich will nur, dass unser Geschäft reibungslos verläuft und ich sicher sein kann, dass Sie mich nicht übers Ohr hauen“ keifte der Mann mit dem Dreitagebart, den Blick auf seine Begleitung gerichtet.
„Wir sind hier in einem öffentlichen Raum. Sie haben vor mir nichts zu befürchten“ versicherte das Gründungsmitglied von The Hand. „Ich habe nicht vor Sie übers Ohr zu hauen. Sie sind ein wohlhabender Kunde und Geld können wir gut gebrauchen.“
„Shotgun, kannst du rausfinden wer der Kerl ist?“ wandte sich Sydney an ihren Verlobten.
„Negativ. Er ist jedenfalls weder bei der CIA noch bei der SVR besonders in Erscheinung getreten, das heisst, es existieren keine Daten oder Vorstrafen über ihn.“
Obwohl Sydney schon mit dem Gedanken spielte zu gehen, blieb sie noch in der Hoffnung aus dem Gespräch würde noch hervorgehen wo die Bombe war, nach der das DSC suchte.

 


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 18. März 2006, 11:35:30
Der muskolöse Kerl holte einen Beutel voller Diamanten aus der Innenseite seiner Jacke und breitete sie auf dem Tisch aus. Einer dieser Steine allein musste schon eine halbe Millionen Dollar wert sein.
Vales schien wie hypnotisiert von den funkelnden Edelsteinen, schaffte es nicht den Blick von ihnen abzuwenden. „Den Rest erhalten Sie, wenn ich die Ware habe“ versicherte Dreitagebart.
„Nennen Sie mir Zeitpunkt und Ort für die Übergabe“ forderte Caleb ihn auf ohne seinen Blick von den Diamanten abzuwenden.
„Toronto, Kanada. In drei Tagen“ antwortete Dreitagebart, nickte seiner Begleiterin zu und stand auf, um zu gehen.
Sydney seufzte frustriert. Als besonders ergiebig hatte sich das Gespräch nicht erwiesen: Sie hatten weder den Namen des Geschäftspartners noch wussten sie, ob es wirklich um die Bombe ging. Sydney bezweifelte stark, dass Vales mit seinem Geschäftspartner über die Bombe verhandelt hatte. Ein Interesse daran konnte nur haben wer auch schon irgendwie in der Datenbank der CIA oder der SVR erfasst war, wer ein poltisches oder religöses Interesse daran hatte, diese Bombe einzusetzen.
„Shotgun, ich komme zurück. Leider gibt’s nichts Neues. Wir treffen uns am Bergungspunkt“ sagte die Agentin und seufzte. Ihr gefiel der Gedanke nicht besonders, aber vielleicht war Nadia das Serum zu injizieren wirklich die einzige Möglichkeit an die Bombe heranzukommen. Sie brauchten eine Verbindung in das Bewusstsein von Milo Rambaldi.

Plötzlich hörte Sydney neben sich ein leises Klacken, drehte sich um und sah Vales vor sich stehen, der eine Waffe auf ihren Kopf richtete. „Kenne ich Sie nicht?“ fragte er.

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Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: THE DARK am 18. März 2006, 19:21:48
Juhu  :applaus: Es geht weiter und ich kann als erster Feedback geben.

Der Teil ist wieder mal erstklassig Steffi bin gespannt wie Sydney aus der Nummer raus kommt.  :daumen:




Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: bibi am 20. März 2006, 18:04:06
Jetzt muss ich doch auch mal meinen Senf dazu geben.  ::)
Ich bin zwar noch nicht so lange dabei die Geschichte zu lesen, aber ich habe sie jetzt verschlungen.
Ich kann mich nur den anderen Meinungen anschließen!!! :daumen:
Sie ist echt super und ich warte immer verzweifelt  (  :-\ ) auf die Fortsetzung.


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Maya am 21. März 2006, 09:36:41
muss sagen Nadja und Weiss, das wird aber auch Zeit

Ja kar Irina hat natürlich recht, ist schon sehr gefährlich für Nadja, sie muss aber auch verstehen, dass Nadja den Wunsch alles in Ordnung zu bringen

Hoffentlich macht Nicolai demnächst einen rießen Fehler, das wünsch ich ihm...

So, Sydney, hättest nicht gedacht, dass Vales aufmerksam genug ist, um eine schöne Frau am Nachbartisch zu sehen, und sie dann auch noch zu erkennen, was? Jetzt schau zu, wie du da raus kommst...


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Lena Fan am 24. März 2006, 18:39:15
Hey, Steffi. Das Update ist wieder einmal erste Sahne!  :applaus: :applaus:

Zitat
„Ich rot, du weiß?“ fragte der schwarzhaarige Agent, wobei er einen herausfordernden Gesichtsausdruck aufsetzte.
„Ich nehme rot und du weiß“ korrigierte Nadia ihn und schnappte sich den Eimer mit der roten Farbe, bevor Weiss überhaupt reagieren konnte. Doch er schien nicht verärgert, sondern schüttelte nur mit dem Kopf und nahm den Eimer mit der weißen Farbe.

Einfach so süüüßßß. Die beiden passen einfach so gut zusammen. :ja1:

Bin auch wirklich gespannt, wie du das jetzt lösen willst... Aber sicher findet Sydney irgendeinen  coole Weg, wie sie da wieder rauskommt...

Und ich fand die Szene sehr gut, in der Nadia vorgeschlagen hat, sich das Serum injizieren zu lassen und Irina dann sehr bestimmt nein sagte. Hast das richtig gut rübergebracht, das Irina dagegen ist.  :D :daumen:

Also, ich kann mich nur wiederholen: Einfach genial!!!
Schreib bitte schnell weiter. Möchte unbedingt wissen, wie es weitergeht.
(Nun ist es von mir wieder ein bisschen viel geworden, aber naja..)
 :laola:

LG
Lena Fan


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 04. April 2006, 20:34:42
Das neue Update ist da. Viel Spaß beim Lesen und danke für das zahlreiche Feedback.  :)

20. 48 Hours

Stockholm

 Sydney wog ihre Chancen ab. Noch immer war die Waffe gegen ihren Kopf gerichtet und Verstärkung in Form von vier weiteren, schwer bewaffneten Agenten gekommen.

Vaughn zögerte nicht, sondern schmiss das Head-Set auf den Computer, schnappte sich eine Waffe und rannte in das Restaurant. Über Gefahren und Risiken dachte er nicht groß nach, schließlich stand das Leben seiner Verlobten auf dem Spiel.
Drinnen angekommen sah er, dass Vales Sydney aufforderte die Waffe, die sie unter ihrer schwarzen Lederjacke trug, auf den Tisch zu legen, was sie tat.

Um Vales von Sydney abzulenken, rief Vaughn laut ihren Namen und wie erwartet, richteten sich alle Augenpaare auf ihn. Diesen Zeitpunkt nutzte seine Verlobte, um Vales’ Arm auf die Tischkante zu schlagen und das so ruckartig, dass die Waffe quer über den Tisch flog.
Die Gäste hatten inzwischen auch den Tumult bemerkt. Panik brach aus, viele flüchteten unter lauten Angstschreien.
Mit Schrecken sah Vaughn, dass einer der anderen Agenten auf seine Verlobte zielte und schoss ihm dreimal in die Brust, was den Angreifer tot zu Boden fallen ließ. „Mister Vales, wir müssen von hier verschwinden“ rief einer der Agenten, doch sein Rufen verhallte ungehört von Vales, da dieser noch damit beschäftigt war, Sydney abzuschütteln, die ihrem Schlag gegen den Arm einen Hagel aus Fausthieben auf sein Gesicht folgen ließ. Caleb war in der Defensive und suchte nach einer Möglichkeit, den Vorteil zurück zu gewinnen. Mit einer geschickten Drehung rollte er sich über den Tisch ab, schnappte sich ein Messer und ging in Deckung.

Zwei der übriggebliebenen Agenten hielten Vaughn unterdessen im Schwitzkasten, während der Dritte ein paar Faustschläge in seinen Magen landete, die dem Blonden die Luft zum Atmen nahmen. Nach den Magenschlägen folgte eine Kombination aus Kinnhacken, die Michael eine aufgeplatzte Lippe einbrachten. Der dritte Agent machte eine Pause, in der er Vaughn mit einem verschlagenen Grinsen musterte. „Und sie wollen Agent sein?!“ höhnte er und zog seine Waffe. Diese Minute der freien Deckung nutzte Vaughn, um sich vom Boden abzustoßen und den Kopf des kleinen Mannes mit seinen Füßen wie einen Schraubstock zu umfassen. Der The Hand-Agent machte einen Überschlag und landete schließlich bewusstlos auf dem Boden. Die beiden Anderen waren so überrascht, dass Michael es schaffte sich von ihnen loszureißen und gezielte Treffer in ihr Gesicht landen konnte. Beide waren dadurch erstmal geblendet und taumelten zurück. Diese Zeit nutzte der blonde Agent, um die Waffe aufzuheben, die neben dem bewusstlosen Agenten lag und erschoss beide. Dann sah er sich nach Sydney um.
Sie war nicht mehr zu sehen. Vaughn wurde heiß und kalt, die Sirene von außerhalb des Restaurants nahm er gar nicht war, so konzentriert hielt er Ausschau nach seiner Verlobten.
„Sydney!“ rief er und rannte ans andere Ende des inzwischen leeren Speisesaals. „Sydney!“ rief er wieder verzweifelt und erhielt ein Stöhnen zur Antwort.
„Vaughn, ich bin hier“ antwortete die Braunhaarige ihm. Erleichterung machte sich in dem Agenten breit, die sofort in Besorgnis überwechselte als er das Messer sah, das in Sydneys Bein steckte.
„Oh mein Gott!“ machte Michael bestürzt und kniete sich zu seiner Verlobten, zog erst sein Jackett aus und dann das Messer aus Sydneys Bein. Das Jackett benutzte er für die Wunde, presste es darauf, damit seine Verlobte nicht allzu viel Blut verlor. Zum Glück war die Wunde nicht allzu tief. Es sah schlimmer aus als es war, bedachte man, dass Sydney auch hätte tot sein können.
„Wir haben Vales verloren. Er ist abgehauen“ berichtete Sydney frustriert und Vaughn reagierte mit einem Kuss auf ihre Stirn.
„Das ist unwichtig solange es dir gut geht. Wir finden schon einen Weg.“ Er versuchte überzeugt zu klingen, aber wusste selbst nicht, ob er wirklich daran glaubte. Nachdem Vales Sydney entdeckt hatte, wusste The Hand, dass das DSC ihnen auf den Fersen war: Von nun an waren sie vorsichtiger, wusste Vaughn.

Die einzige Möglichkeit, die sie hatten war nun wirklich Nadia, aber ob Irina sich darauf einlassen würde, war eine andere Frage.

+++++++++



Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 04. April 2006, 20:35:49
Los Angeles

„Sydney ist aufgeflogen.“ Mit diesen Worten betrat Jack Bristow das Büro seiner Frau, die ihn daraufhin sofort bestürzt ansah. Es waren drei simple Worte, aber Irina brauchte eine Weile bis sie sie verdaut hatte. Sydney war aufgeflogen! Warum konnte Jack nicht konkreter sein?! War sie verletzt? Tot?? Und was war mit Vaughn, wo war er gewesen??
„Geht es ihr gut?“ hörte Irina sich besorgt fragen. Zu ihrer Erleichterung nickte ihr Ehemann, nur um gleich darauf wieder eine finstere Miene aufzusetzen, so dass Irina ein „aber“ kommen sah.
„Vales hat ihr ein Messer ins Bein gestoßen. Sydney und Vaughn sind auf dem Weg hierher. Ich habe der Krankenstation schon Bescheid gesagt“ fügte der ergraute Agent hinzu. „aber es ist nicht so schlimm wie es aussieht. Soweit die Ärzte in Stockholm das beurteilen konnten, wurde keine Sehne verletzt.“
Irinas vor Aufregung gespannter Körper, sackte erleichtert ein wenig in sich zusammen. Wenigstens war Sydney nicht allzu schwer verletzt worden. „The Hand ist jetzt gewarnt, Irina. Es wird nun schwierig werden, an die Bombe heranzukommen“ gab Jack zu bedenken und musterte seine Frau abwartend, die ein wenig säuerlich das Gesicht verzog.

Die ehemalige KGB-Agentin stand auf, ihre ganze Haltung war defensiv. „Ich weiß worauf du anspielst und die Antwort ist nein.“
Auch Jack stand auf. In seinem Gesicht spiegelte sich Verständnis und Mitleid wider, während er seine Hände auf ihre Arme legte. „Du weißt, dass unsere einzige Möglichkeit nun mehr darin besteht, auf Nadias Vorschlag einzugehen. Marshall und seine Frau sind gerade dabei herauszufinden wie das Serum wirkt. Möglicherweise könnte Marshall die Wirkung abschwächen, so dass das Risiko für Nadia nicht allzu groß ist.“
Irina hielt dem Blick ihres Mannes stand, machte sich von ihm los. Jack merkte sofort, dass sie wütend darüber war, dass er so einen Vorschlag auch nur ansatzweise machen konnte. Nadia war ihre Tochter! „Trotzdem bleibt es riskant. Außerdem wissen wir nicht was Nadia in ihren Visionen sehen wird.“
Der ergraute Agent widersprach ihr nicht. Es stimmte, ein Restrisiko würde wohl immer bleiben und wäre es Sydney, um die es ginge, wüsste Jack nicht, ob er genauso mit sich hadern würde wie jetzt Irina.
Es war sowieso viel verlangt, eine solche Entscheidung zu treffen, wenn auch noch die eigene Tochter betroffen war. Irina mochte eine toughe Agentin sein, aber gefühllos war sie nicht – genauso wenig wie Jack. „Wenn diese Bombe in die falschen Hände kommt, könnte das Gefahr für die ganze Welt bedeuten“ sagte er sanft.
„Zum Teufel mit der Welt“ zischte die ehemalige KGB-Agentin mit Tränen in den Augen, weil sie wusste, dass Jack Recht hatte, es sich aber nicht eingestehen wollte. Es musste doch einen Weg geben, Nadia dies zu ersparen!

Doch so sehr sich Irina auch bemühte, ihr viel nichts anderes ein. Jack kam näher und umarmte sie. „Ich will nicht vorgeben, zu verstehen was diese Entscheidung für dich bedeutet und ich glaube tief in deinen Inneren hast du diese Entscheidung, die getroffen werden musste, schon gefällt“ flüsterte der Agent ihr sanft ins Ohr. Irina schloss die Augen, was eine Träne über ihre Wange rollen ließ. „Nadia wird es überstehen. Du wirst sie nicht noch einmal verlieren.“
Die ehemalige KGB-Angetin löste sich von ihm. Einen Moment an sahen sie sich einfach nur an. Schließlich übermannte Jack seine Liebe zu Irina und er beugte sich zu ihr hinunter und hauchte ihr einen sanften Kuss auf die Lippen. Damit wollte sich die Braunhaarige jedoch nicht zufrieden geben und zog ihn näher an sich. Ihre Küsse wurden leidenschaftlicher.

Für einen kurzen Moment vergaß Irina die schwere Entscheidung, Nadias Leben für das große Ganze auf’s Spiel zu setzen, die sie gerade getroffen hatte. Sie war ihrem Mann dankbar, dass er ihr Halt gab, wenn selbst die große Irina Derevko ihn mal nötig hatte, auch wenn sie ihm dies nicht sagte. Irina war davon überzeugt, dass er auch so wusste was er ihr bedeutete, was ihr ihre gemeinsame Familie bedeutete.

Plötzlich öffnete sich die Tür und Dixon steckte den Kopf herein. Irina und Jack waren so mit sich beschäftigt, dass sie ihn zuerst gar nicht bemerkten und sich weiterhin einander hingaben. Dixon überlegte sich, ob er etwas sagen, sich irgendwie bemerkbar oder die Beiden einfach nur alleine lassen sollte.
Er entschied sich für die zweite Möglichkeit, weil die Informationen, die er hatte zu wichtig waren, als dass er damit warten konnte. „Entschuldigung, Mrs. Derevko?“ fragte er zaghaft.

Jack und Irina sprangen förmlich auseinander als sie bemerkten, dass noch jemand im Raum war. Beide wischten sich verlegen die Münder ab und wagten es nicht, den afroamerikanischen Agenten anzusehen. „Wir haben gerade….“
„geredet. Was gibt es, Dixon?“ fiel Irina ihrem Mann ins Wort.
Der Angesprochene grinste. Irina Derevko und Jack Bristow, zwei der toughesten, professionellsten Agenten, mit denen er je zusammenarbeiten durfte, waren zu verlegen, um einen vollständigen Satz zustande zu bringen und das nur weil er, Dixon, sie inflagranti erwischt hatte.
Das Grinsen half Dixon über die Peinlichkeit dieser Situation hinweg. Hätte er doch nur angeklopft! „Entschuldigen Sie, aber ich habe Neuigkeiten. Ich habe gerade Agent Fox’ Spesenabrechnungen überprüft. Sie war auf Operationen in Thailand, Singapur und der Schweiz ohne Operationsgenehmigungen – außer Sie haben die Einsätze genehmigt und sie zur Verschlusssache erklärt, Ma’am. In Langley weiß man davon jedenfalls nichts“ wandte sich der aforamerikanische Agent an die Leiterin des DSC und hielt ihr einen Aktenordner entgegen, der die Beweise enthielt.


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 04. April 2006, 20:36:43
Irina runzelte die Stirn, war froh, dass sie etwas tun konnte, um von dieser peinlichen Situation abzulenken. Also nahm sie Dixon den Ordner aus der Hand und überflog die Spesenabrechnungen. Tatsächlich schien Carolyn Flüge und Hotelrechnungen über das Budget des DSC bezahlt zu haben. Hier waren Rechnungen für die Schweiz, Japan und Madrid, sowie Thailand, genau wie Dixon gesagt hatte.
Die ehemalige KGB-Agentin konnte sich allerdings nicht daran erinnern, Carolyn jemals dorthin befohlen zu haben, noch an Anträge auf Reisen dorthin. „Diese Reisen habe ich niemals genehmigt. Jack?“ wandte sie sich an ihren Mann mit der Vermutung, dass vielleicht höchstens er als stellvertretender Leiter dieser Task Force irgendetwas unterschrieben hatte.

Ihr Mann verneinte mit einem Kopfschütteln. „Dixon, lassen Sie Carolyn Fox festnehmen und informieren Sie Langley. Möglichst in dieser Reihenfolge, damit sie nicht erfährt, dass wir es wissen und suchen Sie Nadia. Ich muss sie sprechen.“
„Ja, Ma’am“ nickte Dixon und war aus der Tür verschwunden, um die Befehle auszuführen.

++++++++++++

„JA!“ freute sich Nicolai und sprang von seinem Stuhl auf. Über einen Ohrstecker hatte er das Gespräch zwischen Irina, Jack und Dixon bezüglich Carolyn verfolgt. Sie hatten den Köder also gefressen.
Alles was er jetzt nu noch zutun brauchte, war abzuwarten. Man würde sie vermutlich in Haft nehmen und nicht weiter nach einem Maulwurf suchen. Damit war er aus der Schusslinie, das hieß, sofern dieser Vollidiot Vaughn nicht wieder anfangen würde herumzuschnüffeln. Dann blieb Nicolai nichts anderes übrig als ihn zu töten.

Der russische Agent lockerte seine Krawatte und schaltete das Licht in dem ansonsten abgedunkelten Raum an, ging an die Minibar und goss sich ein Glas Whiskey ein, aus dem er mit einem solchen Genuss und solch einer Zufriedenheit trank; Die Anspannung der letzten Monate war jetzt wie weggeblasen. Nicht einmal Sark konnte jetzt noch behaupten, er mache seine Arbeit schlecht.
Der Gedanke an Sark trieb Stirnfalten zurück in Nicolais Gesicht. Er ging zurück an seinen Schreibtisch, stellte das Glas ab und griff stattdessen nach seinem Handy und wählte eine Nummer.
„Hallo?“ meldete sich die angespannte Stimme von Sark und hörte sich so wenig nach ihm selbst an, dass Nicolai die Stirn kraus legte.
„Sark? Sind Sie es?“ fragte er.
„Nein, hier spricht Michael Vaughn. Natürlich bin ich es!“ zischte der blonde Agent durch das Telefon und machte eine entschuldigende Geste in Miromotos Richtung, mit dem er noch zusammensaß, um Einzelheiten zur bevorstehenden Bergung der Bombe zu besprechen.

Sark verschwand in ein Hinterzimmer, in dem der Geruch angenehmer war, es nicht so penetrant nach Räucherstäbchen roch wie in dem anderen. „Reden Sie“ forderte er Nicolai ungeduldig auf.
„Es hat funktioniert. Irina Derevko hat Marcus Dixon soeben den Befehl erteilt, Carolyn Fox zu verhaften“ verkündete Nicolai stolz.
Doch Sark teilte die Überschwenglichkeit des Russen nicht, sondern blieb gelassen. Egal was Nicolai gut machte oder nicht, Sark würde in ihm niemals einen guten Agenten sehen. Für ihn war der Russe nur ein Anhängsel, das er durch einen Befehl der The Hand-Führung einfach nicht loswurde, es aber gerne würde. Verbindungsmann zu sein war anstrengend.
„Sydney Bristow hat Caleb Vales in Stockholm überwacht als er sich mit einem Kunden getroffen hat.“ Der blonde, junge Mann ließ diese Meldung erst einige Zeit sacken.

Nicolai in Los Angeles war zu verbüfft, um etwas zu erwidern. Die vorhin zu einem Grinsen nach oben gezogenen Mundwinkel sackten entsetzt nach unten. Dass dieser Mistkerl auch jeden seiner Triumphe gleich zu einer Niederlage machen musste. Wäre er nicht sein Verbindungsmann, hätte Nicolai alles getan, um ihn loszuwerden.
„Bevor The Hand das nächste Mal in Schwierigkeiten gerät, wäre es gut, wenn das nächste Mal eine Warnung von Ihnen käme!“ sagte Sark bissig. Nicolai erwiderte auf diese Worte hin nichts, das wollte Sark auch nicht. „Gibt es sonst noch irgendwelche Dinge, die Sie uns noch nicht erzählt haben oder soll ich warten bis die nächste Katastrophe kommt und mich Regis Lacroix daran erinnern muss, dass wir einen Zeitplan haben und normalerweise geschulte Agenten sind.“

Der Russe leerte sein Glas und biss sich wütend auf die Unterlippe. Sarks Worte wurden noch demütigender durch die Tatsache, dass es stimmte was er sagte: Ja, er hatte The Hand tatsächlich zu spät über Sydneys Auftrag informiert. Allerdings war Derevko auch vorsichtiger geworden damit, wem sie vertraute, was es schwer machte, an Geheimsachen heranzukommen. Aber Nicolai wusste schon vornerein, dass Sark das niemals gelten lassen würde.
„Darf ich Sie daran erinnern, Mister Sark, dass William Karg selbst vorgeschlagen hat, die weitere Vorgehensweise des DSC abzuwarten bevor wir weitere Schritte unternehmen?“ knurrte Nicolai wütend.
„Nicht, wenn es unsere Pläne in Gefahr bringt“ antwortete der Ire lässig. „Informieren Sie mich, wenn das DSC der Bombe näher kommt. Rechtzeitig!“ Damit legte er auf ohne auf eine Antwort seitens des Russen zu warten.
Dieser fluchte auf Russisch und knallte das Handy auf den Tisch.

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Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 04. April 2006, 20:37:11
„Hey“ Eric wirkte sehr verkrampft als er den Festsaal betrat, der inzwischen schon fertig gestrichen war. Den ganzen Tag hatten er und Nadia schon versucht sich vor einem Gespräch zu drücken, obwohl beide wissen wollten wo sie nun standen.
Zum Glück war nicht mehr passiert, denn der Kuss allein war mehr als verwirrend. Und trotzdem wollte Eric mehr, was auch verwirrend war. Hatte er nicht mit Nadia abgeschlossen?

Jetzt wo er ihr gegenüberstand und sie ihn mit diesem schüchtern Lächeln, das ihn jedes Mal gefangen nahm, ansah, wurde ihm klar, dass er noch lange nicht mit Nadia abgeschlossen hatte und dieser Kuss machte es nur noch komplizierter.
„Hey“ erwiderte Nadia, die sich genauso unbeholfen fühlte wie er. Einerseits hatte sie sich schon wieder Hoffnungen darauf gemacht, dass sie und Eric vielleicht doch wieder zusammenfinden würden, andererseits war ihr auch klar, dass das auch nur ein kurzer Impuls gewesen sein konnte, eine alte Gewohnheit, die er loswerden wollte.

So oder so, wusste Nadia, kamen sie um ein klärendes Gespräch nicht herum, auch wenn sie davor Angst hatte, dass ihre Hoffnungen sich in Rauch auflösen würden.
Doch zu ihrer Überraschung fragte Eric: „Ähmm…..Wir sollten anfangen, die Luftballons aufzuhängen.“
Die Argentinierin versuchte sich ihre Enttäuschung nicht anmerken zu lassen. Lieber wäre es ihr gewesen, er wäre auf den Kuss zu sprechen gekommen. Wie sollte sie neben ihm arbeiten, wenn sie nicht wusste wo sie und Weiss beziehungstechnisch standen?
„In Ordnung“ murmelte sie und holte die Ballons, die sie zuerst aufblasen mussten.
Immer wieder warfen sie sich verstohlene Blicke zu, immer dann, wenn der jeweils andere gerade nicht hinsah. Schließlich gaben sie es auf, sich Blicke zuzuwerfen und griffen blind in die Schachtel mit den Luftballons. Als sich dabei ihre Hände kurz berührten, zuckten beide so erschrocken zurück, dass sie um ein Haar die Pflanze umgeworfen hätten, die hinter ihnen stand. Nadia schaffte es gerade noch zu verhindern, dass sie umfiel.

„So geht es nicht weiter, Eric. Wir müssen darüber reden!“ meinte die Schwarzhaarige schließlich.
„Und worüber?“ fragte Weiss, der es vermied sie anzusehen. Sie sollte in seinen Augen nicht lesen, dass er sich genauso sehr nach ihr sehnte wie sie sich nach ihm.
„Wir haben uns geküsst, Eric!“
„Ja, einmal“ sagte Weiss und stand nun auf, um einige der Luftballons aufzuhängen, um so den bohrenden Blicken seiner Ex-Freundin zu entgehen. Doch die wollte es jetzt wissen. Nach diesem Kuss, der so voller Leidenschaft und Liebe gewesen war, glaubte sie einfach nicht mehr, dass er keine Gefühle mehr für sie hatte.
Nadia baute sich vor ihm auf und zwang ihn so dazu, sie anzusehen. Sie sah den Willen, das Verlangen in seinen Augen, aber auch Angst davor, von ihr verletzt zu werden. „Wir können nicht vorgeben, dass gestern nichts passiert ist. Das funktioniert bei mir nicht!“
„Und was erwartest du jetzt von mir?!“ herrschte Eric sie plötzlich an. Er fühlte sich in die Enge getrieben und das machte ihn wütend. Er fühlte sich innerlich so zerrissen zwischen seiner Angst und dem Wunsch wieder mit ihr zusammen zu sein. Auch ihm fiel das Denken schwer, aber er glaubte, dass sich alles wieder normalisieren würde, wenn erstmal die Hochzeit vorbei und er zurück in Virginia war.
Dieser Kuss war ein Fehler gewesen und trotzdem zog es ihn wieder zu Nadia hin. Wie sie so vor ihm stand, viel es schwer dem Impuls zu widerstehen, sie erneut zu küssen.

„Wir können nur auf eine Art einfach nur Freunde sein: Sag mir, dass du mich nicht liebst“ verlangte Nadia plötzlich.
Weiss zuckte auf diese Aufforderung hin zusammen, fühlte sich als hätte man ihn mit voller Wucht in den Magen geschlagen. Die Schwarzhaarige stand ihm gegenüber und sah ihn abwartend an. Er machte einen Schritt auf sie zu und Nadia erwartete schon von ihm zu hören, dass er sie nicht liebte. Das wäre anfangs zwar ein harter Schlag, aber wenigstens wusste sie dann, ob sie sich Hoffnungen machen konnte oder nicht.
Als Eric ganz nah bei ihr stand, machte er etwas womit Nadia nicht gerechnet hatte. Seine Hand legte sich an ihre Wange. Ohne dass sie es kontrollieren konnte rollten Tränen ihre Wangen hinab, die sich auch durch das Schließen ihrer Augen nicht aufhalten ließen. Langsam beugte er sich zu ihr hinunter und küsste sie sanft.
Es war ein schönes Gefühl, es fühlte sich richtig an. Diesmal war es auch für Weiss nicht komisch. Diesmal hatte er den Kuss benutzt, um herauszufinden wie er wirklich fühlte. Da wurde ihm klar, dass er zwar immer noch Angst davor hatte, ihr noch eine Chance zu geben, aber auch nicht ohne sie konnte.

Unterbrochen wurden sie durch Nadias Handy, das klingelte. „Geh nicht ran“ bat Eric, der ihren Nacken mit Küssen überdeckte. Es fiel Nadia zwar schwer, aber als sie sah, dass es Dixon war, der sie anrief, nahm sie den Anruf schweren Herzens entgegen.
„Ja?“ Eine Weile herrschte Stille. Nadia runzelte die Stirn, wie Weiss besorgt feststellte. „In Ordnung. Ich bin gleich da.“ Damit legte sie auf und sah ihn an.
„Was ist los?“ fragte der schwarzhaarige Agent besorgt, während er seine Hand auf ihre Schulter legte.
„Das war Dixon. Meine Mutter will, dass ich sofort in die Agency komme. Sydney ist aufgeflogen. Ich vermute, dass sie jetzt bereit ist, das…“ Erics erschütterter Blick ließ Nadia abbrechen. Er wusste auch so was sie sagen wollte: Vermutlich würde Irina Derevko das transparente Serum nun doch einsetzen.
„Ich komme mit!“ sagte Weiss entschieden.
„Eric, das musst du nicht.“
„Ich weiß, aber ich will es. Fahren wir.“ Bevor Nadia die Chance hatte zu protestieren, hatte sich Weiss schon seine Jacke und den Autoschlüssel geholt.

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„Schatz, ich finde wirklich, du solltest dich ausruhen.“ Michael Vaughn seufzte. Eigentlich, und das wusste er selbst, hatte es keinen Sinn, seine sture Verlobte dazu zu überreden sich zu schonen, sie hörte ja doch nicht auf ihn.
„Vaughn, mir geht es gut. Ehrlich!“ beharrte Sydney und schüttelte die ihr dargebotene Hand ungeduldig beiseite. „Lass uns zurück in die Agency fahren. Durch meine Schuld, stecken wir mal wieder in einer Sackgasse und ich will mich irgendwie nützlich machen.“

Der blonde Agent seufzte und schüttelte mit dem Kopf. Sydney konnte doch unmöglich glauben, dass irgendjemand innerhalb des DSC ihr die Schuld am Scheitern der Operation gab, schon gar nicht ihre Eltern. Normalerweise hätte er das Thema auch auf sich beruhen lassen, aber nicht diesmal: Er wollte Sydney nicht in dem Glauben lassen, das alles wäre ihre Schuld. „Du hast keine Schuld und das weißt du! Mir hätte es genauso passieren können!“ versicherte der blonde Agent und kniete sich zu den Füßen seiner Verlobten, die noch immer auf dem Krankenhausbett saß, aber ihre Jacke schon angezogen hatte. Ihr Bein trug einen Verband, doch selbst die Ärzte hatten ihr versichert, dass es nicht so schlimm war wie es Anfangs den Anschein gemacht hatte.
Deshalb sah Sydney auch keinen Grund sich zu schonen. Jedenfalls nicht so lange die Gefahr bestand, dass die Bombe in die falschen Hände gelangte.
„Ich hätte besser auf meine Tarnung achten müssen!“ Sie seufzte als er ihrem Blick auswich. Zu streiten brachte sie jetzt auch nicht weiter. Sydneys Schultern sackten nach unten. „Komm, lass uns ins Büro fahren. Vielleicht konnte meine Mutter wenigstens den Kerl identifizieren, von dem wir die Fotos gemacht haben.“
„In Ordnung“ lenkte der blonde Agent ein und gab seiner Verlobten einen flüchtigen Kuss auf die Stirn, ehe er ihr aufhalf und sie zum Auto führte. Diesmal gestattete Sydney seine Hilfe. Egal was sie sagte, ihr Verlobter ließ sich sowieso nicht davon abbringen, sie in Watte zu packen.

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Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 04. April 2006, 20:37:48
Heftiges Klopfen an der Tür riss Carolyn aus ihrem Schlaf. Ihr Blick glitt zur Uhr. Es war vier Uhr nachmittags, aber wenigstens an ihrem freien Tag hatte sie sich Ruhe gönnen wollen.
In der Hoffnung, dass der ungebetene Besuch verschwinden würde, ließ sie ihren Kopf wieder in die Kissen fallen und schlief weiter. Doch sie hatte nicht mit der Hartnägigkeit des Besuchers gerechnet. Das Klopfen wurde ungeduldiger.
Die Agentin schnaubte entnervt, schnappte sich ihren Bademantel und trottete zur Tür. Sie war überrascht schwer bewaffnete Agenten vor ihrer Tür zu sehen, die Dixon wie einen Kreis umringten. Dieser sah so aus als sei ihm diese Aufgabe unangenehm. Carolyn runzelte die Stirn, die Müdigkeit machte es noch schwerer einen klaren Gedanken zu fassen. Die Situation an sich war schon schwer zu verstehen.
„Entschuldigung. Was geht hier eigentlich vor? Ich habe heute meinen freien Tag und das ist schon nicht viel, wenn man bedenkt, dass Irina Derevko mir noch 30 Tage Urlaub schuldet. Wenn es also nichts Wichtiges ist, würde ich Sie bitten wieder zu gehen. Es gibt genügend andere Agentinnen“ sagte Carolyn unfreundlich, da sie immer noch erwartete, dass man sie für einen Einsatz brauche. Aber nicht heute! Nicht an ihrem ersten freien Tag seid langem!

„Unglücklicherweise, Carolyn, bin ich nicht wegen eines Auftrags für dich hier. Ich habe Befehl, dich festzunehmen.“ Während die dunkelhaarige Agentin die Stirn runzelte und noch immer nicht so recht glauben konnte und wollte was Dixon ihr gesagt hatte, zog dieser einen offiziellen Haftbefehl aus der Innenseite seines Mantels hervor, der sowohl von Irina als auch von Devlin unterschrieben war.
Erst da realisierte die CIA-Agentin den Ernst der Situation. „Mit welcher Begründung?“ fragte sie außer Atem.
„Wir haben deine Spesenabrechnungen überprüft und herausgefunden, dass du Dienstreisen mit  DSC-Geldern bezahlt hast, die weder von der CIA noch vom DSC genehmigt waren. Deshalb haben wir Grund zu der Annahme, dass du der Maulwurf bist, nach dem wir suchen.“ Damit holte Dixon ein paar Handschellen hervor und fesselte Carolyns Hände auf ihrem Rücken, die das anstandslos geschehen ließ.

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„Irina…“ Weiss verstummte als er bemerkte, dass er unangemessener Weise die Mutter seiner Freundin mit Vornamen angesprochen hatte. Irinas Blick bestärkte ihn in diesem Gefühl auch noch, denn sie reagierte erzürnt. „Mrs. Derevko. Es muss doch einen anderen Weg geben, an die Bombe heranzukommen!“

Mit Weiss und Nadia hielten sich im Besprechungsraum auch Carrie, Marshall, Sydney, Vaughn und Jack auf. Die Stimmung war gespannt.
Auch Sydney war nicht gerade begeistert darüber, dass ihrer Schwester nun doch das Serum injiziert werden sollte. Marshall und Carrie war es zwar gelungen, eine abgeschwächte Form herzustellen, doch ein Restrisko blieb immer noch, wie sie den Anwesenden erklärt hatten. Neben einem potzeniellen Schaden für Nadias Psyche, enthielt das Serum auch ein gewisses Suchtpotenzial, von den anderen gesundheitlichen Nebenwirkungen ganz abgesehen.

Doch die braunhaarige Agentin bemühte sich, ihre Mutter in ihrer Entscheidung zu unterstützen, weil sie wusste, dass es ihr nicht leicht gefallen war, diesen Weg einzuschlagen und auf Nadias Vorschlag einzugehen.
Vaughn bemerkte Sydneys Sorge um ihre Schwester und drückte sanft ihre Hand, was sie zu ihm blicken ließ. Sie dankte ihm diese kleine Geste des Trostes mit einem liebevollen Lächeln, das er erwiderte.

„Denken Sie, mir fällt es leicht?!“ schnappte Irina bissig. „Wenn es eine andere Lösung gäbe, würde ich sie nutzen, aber die haben wir nunmal nicht!“
Nadia schwieg, ihr Gesichtsausdruck drückte ihr Unbehagen aus, welches sie empfand als sie sah wie ihre Mutter und ihr Freund sich stritten. Noch unangenehmer als der Streit war allerdings das Thema: Sie stritten sich um sie als wäre sie gar nicht im Zimmer. Doch sie wollte noch nichts sagen. Schließlich war es ihr Vorschlag gewesen, der diesen Stein ins Rollen gebracht hatte und sie war froh, dass auch ihre Mutter endlich sah, dass das die einzige Möglichkeit war, The Hand aufzuhalten.

„Was ist mit den Fotos aus Stockholm? Sydney hat ihr Leben dafür riskiert, sagen Sie jetzt nicht, dass sie nutzlos sind“ mischte sich Vaughn ein.
Jack und seine Frau wechselten einen Blick. Irina seufzte, erhoffte sich von Jack, dass er das Reden übernahm. Er nickte zaghaft, hatte den stummen Blick seiner Frau richtig gedeutet und wandte sich an seinen zukünftigen Schwiegersohn. „Die Fotos, die ihr gemacht habt, sind etwas geworden.“ Der Agent griff nach der Fernbedienung, die auf dem runden Tisch lag und drückte einen Knopf, was das Bild des Mannes auf die Monitore hinter dem Besprechungstisch beförderte. „Das ist Raghid Hadad, ein muslimischer Fundamentalist, aber das ist auch schon alles was wir wissen. Aus dem Gespräch ging nicht hervor, ob Hadad wegen der Bombe mit The Hand in Verhandlungen getreten ist.“

Irina nickte zustimmend und fügte hinzu: „Unglücklicherweise sind Caleb Vales, Regis Lacroix und Julian Sark untergetaucht. Wir haben keine Ahnung wo sie stecken. The Hand ist sehr vorsichtig geworden, was heißt, dass wir die Bombe verloren haben.“ Die Russin blickte in die Runde und die niegergeschlagenen Gesichter von Sydney und Vaughn als sie realisierten, dass ihr Einsatz umsonst gewesen war, wobei Sydney noch ein wenig niedergeschlagener wirkte als ihr Verlobter.
Irina wusste woran das lag: Ihre Tochter machte sich Vorwürfe, glaubte, dass sie die Bombe wegen ihr aus den Augen verloren hatten. Doch die ehemalige KGB-Agentin glaubte das keine Sekunde lang und fand, dass auch Sydney das nicht glauben sollte. Sie nahm sich vor, nachher mal mit ihrer Tochter zu reden, sie ein wenig zu trösten, es zumindest zu versuchen. „Gleichzeitig haben wir Carolyn Fox festnehmen lassen. Dixon hat herausgefunden, dass sie der Maulwurf ist, nach dem wir gesucht haben. Ich gehe aber nicht davon aus, dass wir viel aus ihr herausbekommen. Dazu ist sie ein zu kleines Rad im Getriebe“ fuhr Irina fort.


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 04. April 2006, 20:38:19
Nadia runzelte die Stirn. Dixon hatte herausgefunden wer der Maulwurf war? So schnell? Das kam ihr irgendwie zu einfach vor. Ihr Misstrauen sprach sie aber nicht aus bevor sie mehr wusste, konzentrierte sich stattdessen auf das Serum, das man ihr bald injizieren würde und versuchte sich auf das einzustellen was sie sehen würde unter seinem Einfluss.
„Also benutzen wir das Serum“ schloss die schwarzhaarige Agentin und erntete ein verzweifeltes Kopnicken von ihrer Mutter und einen traurigen Blick ihres Freundes.

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Marshall und Carrie fixierten Nadia auf eine Bare. Auf den fragenden Blick der Agentin hin erklärte Carrie: „Das ist….uhm….zu Ihrem Schutz. Unter dem Einfluss des Serums könnten Sie sich selbst verletzen.“ Sie machte eine kurze Pause, in der sie ihren Blick abwechselnd auf Marshall und dann auf Irina richtete, die besorgt daneben stand und den beiden Eheleuten dabei zusah wie sie alles für die Injektion vorbereiteten. Am liebsten hätte sie die ganze Sache rückgängig gemacht, aber Irina wusste nur zu gut, dass jetzt keiner von ihnen mehr zurück konnte.
Jack hatte Recht: Es stand zuviel auf dem Spiel und Nadia war sich dessen bewusst gewesen als sie den Vorschlag gemacht hatte und dabei verantwortungsvoller reagiert als Irina zu Anfangs. Die ehemalige KGB-Agentin sollte ihrer jüngeren Tochter eigentlich sagen wie stolz sie auf sie war, doch angesichts der Sorge, die sie im Augenblick empfand, wollten die Worte ihr nicht so recht über die Lippen bekommen. „Nadia, willst du das wirklich tun? Noch kannst du es dir überlegen“ sagte sie stattdessen.
Die Schwarzhaarige reagierte mit einem verständnisvollen Lächeln. „Du weißt, dass ich das nicht kann. Ich muss es einfach tun, verstehst du?“ Irina nickte, wenn auch traurig. Nadias Blick glitt an ihrer Mutter vorbei und an das Fenster, durch das Sydney, Vaughn, Weiss und Jack sie beobachteten. Als Nadia sich ihrer Mutter wieder zuwandte, schimmerten ihre Augen verdächtig feucht. „Sollte etwas schief gehen….“
„So weit lasse ich es gar nicht kommen“ fiel die ehemalige KGB-Agentin ihrer Tochter sofort ins Wort.
„Ja, aber falls“ trotz der Tatsache, dass sie fixiert war, erreichte ihre Hand die ihrer Mutter. Ohne es zu merken, drückte Irina sie ein wenig und versuchte aufmunternd zu lächeln, was ihr kaum gelang. „kannst du dich um Eric kümmern? Kannst du ihm sagen, dass ich ihn liebe?“
Die ehemalige KGB-Agentin nickte und versuchte ihre Tränen wegzublinzeln.

„Entschuldigung…äh…Mrs. Irina…Ich meine Derevko….Wir wären dann soweit“ erklärte Marshall mit einem entschuldigenden Lächeln. Irina nickte, drückte noch einmal Nadias Hand und sagte: „Ich bin in deiner Nähe.“ Bevor sie den Raum verließ, gab sie ihrer Tochter noch einen Kuss auf die Stirn, um ihr so etwas Kraft zu spenden.

Von draußen sahen alle Anwesenden besorgt zu wie Carrie den Beutel mit der Flüssigkeit auf einen Ständer hängte und die Infusion anlegte. Marshall machte sich inzwischen daran Nadia an Geräte anzuschließen, die ihre Vitalfunktionen anzeigen sollten.
Als das Ehepaar damit fertig war, nickte es sich zu. „Okay. Es geht los, Ms. Santos. Wir fangen jetzt an“ erklärte Carrie und drehte an dem Rad, das die Flüssigkeit in ihren Blutkreislauf befördern sollte.

Als die Flüssigkeit ihren Körper erreichte, wurde Nadias Atmung immer schwerer, ihr Körper zuckte unkontrollierbar. Schmerzen jagten durch ihren Körper als würde das Serum sie von innen heraus verbrennen.
„Sie hat Schmerzen. Brechen Sie ab!“ verlangte Weiss in Panik.
„Das ist normal. Wenn wir jetzt abbrechen, könnte sie einen Hirnschaden davontragen“ erklärte Marshall.
Irina konnte nicht mehr hinsehen und wandte ihren Blick ab. Sydney liefen Tränen die Wangen herunter als sie zusah wie ihre Schwester litt und nichts tun konnte, um es zu beenden. Vaughn legte seinen Arm um ihre Schulter und zog sie zu sich heran, so dass ihr Kopf sich auf seine Schulter bettete.

Nadia sah die Bombe und nahm einen Geruch von Räucherstäbchen war, der in ihr Übelkeit verursachte. Als ihre Hand zu zucken begann, gab Carrie ihr einen Stift in die Hand und ein Blatt Papier.
Jack, Sydney, Weiss und Vaughn runzelten die Stirn. Nadia schrieb Zahlen auf, aber sie schienen keinen Sinn zu ergeben. „Was schreibt sie da?“ fragte Weiss irritiert. Nun richtete auch Irina wieder ihre Aufmerksamkeit in den Raum.
„Sieht aus wie ein Code. Vermutlich ein Code, den Rambaldi entwickelt hat“ überlegte sie.

„Marshall, wie lange noch?“ fragte Sydney angespannt, die sich immer mehr Sorgen um die Gesundheit ihrer Schwester machte.
„Sie schreibt noch“ antwortete er. „Ein paar Minuten vielleicht.“
Zu den Zahlen mischten sich Buchstaben, Zeichnungen. Das DSC-Team versuchte einen Sinn in dem von Nadia geschriebenen zu erkennen. Nur eine Sache, die sie aufschrieb, ergab einen Sinn: Das Datum, vermutlich der Tag, an dem die Bombe detonieren sollte: In 48 Stunden!

Nadia hörte auf zu schreiben, ihr Körper zitterte heftig, während ihr Kopf ruckartige Bewegungen machte. „Okay, Marshall, das reicht. Unterbrechen Sie die Infusion“ befahl Irina.
Kurz nachdem Marshall dies getan hatte, begann die Atmung der Agentin sich wieder zu normalisieren, obwohl ihr Körper immer noch heftig zitterte unter dem Einfluss des Serums, als würde sie frieren.
Carrie befreite Nadia von der Infusion, während Marshall die Elektronen, die er an ihrem Körper befestigt hatte, wieder abnahm. Die Augen der Schwarzhaarigen waren noch geschlossen und bevor Irina dagegen protestieren konnte, betrat Weiss den Raum, stellte sich an die Liege, auf die Nadia festgeschnallt war, und hielt ihre Hand.
Mit einem Lächeln realisierte Irina, dass Eric ihre Tochter aufrichtig und ehrlich zu lieben schien. Es war gut für sie zu wissen, dass es jemanden in Nadias Leben gab, der sich so um sie sorgte. Weiss schien ein anständiger Kerl zu sein und auch wenn sie nicht wusste was sie von der Beziehung zwischen ihm und Nadia halten sollte, schließlich wohnte er jetzt in Virigina, tolerierte sie von nun an den Mann in Nadias Leben, auch wenn der Mutterinstinkt in ihr immer ein wenig an die Oberfläche kommen würde.

„Die Vitalfunktionen sind in Ordnung. Sie wird bald aufwachen“ lächelte Carrie aufmunternd in Erics Richtung, der noch immer die Hand seiner Freundin hielt, mit der anderen Hand ihr Haar streichelte.
Sein Blick wanderte an Nadia hinab. Ihr Körper zitterte zwar immer noch, entspannte sich aber jede Minute ohne dem Einfluss des Serums zusehends. „Können Sie ihr die nicht abnehmen?“ fragte der schwarzhaarige Agent, mit Blick auf die Fixierungen um Nadias Handgelenke, in Marshalls Richtung, der nickte und es tat.

Die Tür öffnete sich und Irina und Sydney kamen herein. Irina trug eine Decke, die sie benutzte, um ihre Tochter zuzudecken. „Agent Weiss, sie braucht ein wenig Schlaf“ sagte die Russin freundlich, während sie sanft ihrer Tochter den Stift aus der Hand nahm und das Blatt Papier mit den Zahlen nahm.
Obwohl Eric wusste, dass die Leiterin des DSC Recht hatte, wollte er nicht gehen, sie nicht allein lassen. Er hatte Angst, sie könnte seine Hilfe brauchen und er wäre nicht da.



Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 04. April 2006, 20:38:50
Weiss zögerte und wandte seinen Blick von Nadia erst ab als er eine Hand auf seiner Schulter spürte. Er folgte dieser Hand und sah in das mitfühelnd lächelnde Gesicht von Sydney.
Der Agent wusste, dass ihre Geste nichts anderes als eine Zustimmung für ihre Mutter war. Nadia musste wirklich einen Moment allein sein, damit sie schlafen konnte. Abgesehen davon gab es im Moment sowieso nichts, was er für sie tun konnte.
„Sydney…“ begann Weiss mit zitternder Stimme, die ihn aber nach kurzer Zeit im Stich ließ.
„Ich weiß, Eric. Aber du kannst jetzt nichts für sie tun als sie schlafen zu lassen. Marshall und Carrie holen uns, wenn sie aufwacht“ erwiderte die Agentin ruhig, deren Blick kurz zu ihrer Schwester glitt, die glücklicherweise aufgehört hatte zu zittern und nun friedlich schlief.

+++++++++

Nadia wachte langsam und mit einem Durst auf, wie sie ihn noch nie zuvor verspürt hatte. Ihre Lippen fühlten sich trocken an, ihr Körper sich taub. Die Agentin stellte fest, dass sie noch immer in dem Raum war, in dem man ihr das Serum injiziert hatte.
Ihr Blick streifte durch den Raum und fand Sydney, die auf einem Stuhl neben ihrer Liege saß und liebevoll in ihre Richtung lächelte, was Nadia erwiderte.
„Wie gruselig war ich?“ wollte sie wissen.
Es war eine einfache Frage, die bewirkte, dass sich Sydneys Besorgnis in Amüsierung verwandelte. Sanft griff sie nach der Hand ihrer jüngeren Schwester und drückte sie. Ihr wurde schlecht bei dem Gedanken was Nadia alles hätte passieren können, dem Risiko, dem ihre Schwester ausgesetzt gewesen war.
Tränen der Erleichterung, sie hier normal und in, den Umständen entsprechend, guter Verfassung hier zu sehen, bildeten sich in ihren Augen. „Ziemlich gruselig“ antwortete die Braunhaarige und fügte ein geflüstertes, aber liebevolles: „Hey“ hinzu.
„Hey“ machte Nadia und runzelte die Stirn. Was war eigentlich der Grund für das hier gewesen? Die Erinnerungen an die Diskussion mit ihrer Mutter waren noch verschwommen, nahmen aber zunehmend Farbe an. „Die Bombe“ flüsterte sie kaum hörbar und starrte an Sydney vorbei auf den Boden. Die Erkenntnis traf sie wie ein Blitz. Man konnte es in ihren Augen sehen. „habt ihr sie…“
Sie machte den Versuch aufzustehen, doch Sydney drückte sie mit sanfter Gewalt zurück auf ihre Liege. „Shhh….Hey, ganz ruhig. Wir wissen Bescheid, Nadia. Die Bombe soll gemäß Rambaldi in 48 Stunden hochgehen. Du hast einen Code aufgeschrieben. Wir haben herausgefunden, dass es sich um Koordinaten handelt. Vaughn und ich fliegen dorthin, um eine Katastrophe zu verhindern und die Bombe zu zerstören. Alle Informationen über die Beschaffenheit der Bombe haben wir dank dir auch bekommen.“ Sydney lächelte stolz. „Wenn wir es schaffen, dann hast du die Welt gerettet, könnte man sagen.“

Nadia entspannte sich unter Sydneys Griff und lächelte sogar ein wenig. „Wir, Sydney. WIR haben die Welt gerettet, wenn es klappt.“
Einen Augenblick lang blickten sich die Schwestern schweigend an. Es war einer jener Momente, in denen nicht viel gesagt zu werden brauchte: Den Schwestern war auch so klar, wie sehr sie einander brauchten und wie nahe sie sich standen. Durch Rambaldi, der Bestimmung, die er ihnen zugedacht hatte, standen sie sich vermutlich näher als „normale“ Geschwister. Aber welche Familie war schon normal? Wollten Sydney und Nadia es überhaupt noch anders?
„Eric, war bei dir. Er hat lange hier gesessen und dich beobachtet.“ Als Sydney das Funkeln in den Augen ihrer Schwester sah, musste sie grinsen. „Was läuft zwischen euch beiden eigentlich? Ich dachte, ihr hättet euch getrennt.“
„Nunja…wir….also…wir haben uns geküsst und so wie es aussieht, sind wir wieder zusammen.“
„Na, das hat ja lange gedauert!“ seufzte die Braunhaarige und erntete einen überraschten Blick von ihrer Schwester. „Oh, Nadia, du glaubst doch nicht, dass Vaughn und ich, euch zufällig zu unseren Trauzeugen gemacht haben, oder? Ausgerechnet euch. Ich hätte Mom oder Carrie nehmen können und Vaughn Dixon oder Marshall.“
„Ich hätte es mir denken können“ lachte Nadia und schüttelte mit dem Kopf. Ihr zuvor auf den Boden gerichteter Blick, wandte sich wieder Sydney zu. „Danke.“ Dieses Wort sprach sie so leise aus, dass sie nicht mal sicher war, ob ihre große Schwester sie überhaupt gehört hatte.

Doch als Sydney mit einer sanften Umarmung reagierte wusste Nadia, dass sie verstanden worden war.

++++++++


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Maya am 06. April 2006, 12:11:06
Das war gruselig - ja das kann man sagen

Ich find sie sind alle etwas zu leichtgläubig, was die Maulwurf-Sache und Carolyn angeht. Aber dumm sind sie nicht... da vertrau ich dir, Steffi, dass sie das noch klären werden.

So nächstes Mal dann die Mission : Rettet die Welt! ?

Und wann gibts die Hochzeit?  ::)

Edit: Sollte aufpassen, was ich so schreib...



Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 07. April 2006, 16:42:49
Danke Maya für das Feedback.  :tr2:

Zur Hochzeit: Naja zwei Kapitel sind es noch und auf jeden Fall gibt es die Hochzeit noch bevor Trapped zuende geht.  ;)  (http://www.cheesebuerger.de/images/midi/frech/a040.gif)


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Lena Fan am 09. April 2006, 17:46:04
Wieder super klasse Update, Steffi!! :daumen: :daumen:

Stimmt, das war wirklich echt gruselig.

Aber wieder so süße Szenen mit dabei...  :w7:
Einmal die Sache mit Jack und Irina, die sich leidenschaftlich küssen und plötzlich Dixon ins Zimmer kommt und sie überrascht. Einfach herrlich geschrieben! Konnte mir ein Grinsen einfach nicht verkneifen, als ich das gelesen habe. Schön Irina und Jack so zu sehen. :inlove:

Und dann die Szene mit Sydney und Nadia am Schluss. Sie sind sich so nahe und das ist richtig schön mit anzusehen. Und ganz nebenbei hat Sydney auf indirekte Weise Nadia und Weiss wieder zusammengebracht, weil die beiden die Trauzeugen für Syd und Vaughn sind. So niedlich.

Und arme Carolyn.  :-[  Jetzt wird sie verdächtigt der Maulwurf zu sein obwohl sie's ja gar nicht ist. Sondern Nicolai, dieser miese Kerl. Hoffe, dass sich bald herausstellt, wer der wirkliche Maulwurf ist und er auch festgenommen wird.

Ach, und bevor ich's vergesse: Freue mich schon auf die Hochzeit, denn die wird ganz sicher der Hammer werden!

Schreib bitte unbedingt bald weiter. Warte schon sehnsüchtig darauf, dass es weitergeht.

LG
Lena Fan


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: THE DARK am 17. April 2006, 18:40:03
Wahnsins Teil Steffi damit hast du mahl wieder meinen Tag geretet.

Ich komme grade aus dem Italien Urlaub zurück und dann dieses schrekliche Wetter hier echt zu verzweifeln.

Nadia und Sydney zusammen waren echt Süß Carolyn ist echt nicht zu beneiden.

Schreib bitte weiter so TOLLE Updates und FanFic  :daumen:


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 04. Mai 2006, 20:27:03
So erstmal danke, danke, ihr Lieben für das tolle Feedback.  :grouphug: Hier endlich das Update, das diesmal etwas länger geworden ist, weil es ja sozusagen das Prefinale ist. Ich musste es sogar an einigen Stellen kürzen.
Das nächste Kapitel wird das letzte von Trapped sein.  :)

21. Showdown

Los Angeles

„Ich wünschte, wir könnten die letzten zwei Tage vor der Hochzeit in Ruhe verbringen“ seufzte Sydney Bristow und lehnte sich gegen die Brust ihres Verlobten. Sie saßen auf der Terrasse ihrer Wohnung und genossen die Aussicht auf den Strand, die sich ihnen bot.
Obwohl Vaughn den Wunsch seiner Verlobten teilte, musste er grinsen. „Tja, mich würde es nicht überraschen, wenn unsere Hochzeit genauso wird wie unsere Beziehung: Stürmisch und abenteuerlich, Schatz.“ Er hauchte Sydney einen sanften Kuss auf die Stirn, die sich daraufhin aprubt aus seinen Armen löste und ihm einen vorwurfsvollen Blick zuwarf. Der Agent runzelte die Stirn. „Syd, das war nur Spaß.“ Die Braunhaarige senkte ihren Blick.
Nun war Vaughn ehrlich besorgt und legte seine Hand auf ihre Wange, so dass sie ihn wieder ansah. „Und was, wenn doch etwas dazwischen kommt? Irgendein Notfall, oder eine Prophezeiung oder die Apokalypse. Wir haben soviel durchgemacht…“
„Wir führen ein aufregenderes Leben als die Meisten“ stellte Michael fest und unterbrach damit den Redeschwall seiner Verlobten. Ein Blick in Sydneys Gesicht sagte ihm, dass das genau der Punkt war, das wovor Sydney und insgeheim auch er Angst hatte: Dass ihre Ehe in diesem Beruf unter keinem guten Stern stand.

Vor allem nach den Erfahrungen, die Sydney mit Danny gemacht hatte. „Was hälst du davon, wenn wir aussteigen?“ fragte Vaughn plötzlich und erhielt für diese Frage einen überraschten Blick von seiner Verlobten.
Sie lächelte verunsichert. Hatte er diese Frage ernst gemeint oder war das nur wieder ein Scherz gewesen?
Doch Vaughns Miene blieb regungslos, nicht mal der Ansatz einers Lächelns huschte über sein Gesicht: Es war ihm also ernst. „Vaughn….“ Hauchte Sydney überrascht, die aber Lächeln musste angesichts der Vorstellung wie es wäre, ein normales Leben, abseits des Spionagegeschäfts zu führen. Schon so lange hatte sie davon gesprochen, auszusteigen. Ursprünglich hatte sie nach Dannys Tod vorgehabt nur solange weiterzumachen bis SD-6 zerschlagen war. Danach war die Sache mit ihrer Mutter, Sloane, Lauren, Nadia, dem Covenant und nun The Hand wichtiger gewesen. Aber nachdem sie die Bombe gefunden und sichergestellt hatten, The Hand somit schwer zurückgeworfen hatten, welchen Grund gab es dann noch für Sydney weiterzumachen?

Hatte sie nicht bloß weiter gemacht, weil sie nach ihrer „Auferstehung“ vor zwei Jahren keine Zukunft mehr mit Vaughn gesehen hatte? Jetzt hatte sie eine! In zwei Tagen würde sie den Mann, den sie liebte, heiraten. War das nicht Grund genug, um aufzuhören?
„Komm schon, Syd! Sag mir nicht, dass du nicht darüber nachgedacht hast. Du hast doch schon so lange davon gesprochen. Wenn wir das hier überleben, wäre der günstigste Moment, aufzuhören. Dann gäbe es für uns keinen Grund mehr, weiterzumachen“ erklärte Michael, der nun Feuer und Flamme war und sich ein wenig aufgesetzt hatte, um die Entschlossenheit seiner Worte noch zu unterstreichen.

„Meine Mutter und die CIA würden uns nicht so einfach rauslassen. Wir haben hier Pflichten, Vaughn“ beharrte Sydney, auch wenn sie selbst nicht so recht überzeugt klang.
„Dann sagen wir es ihnen einfach nicht. Wir können ihnen Briefe schreiben. Das ist immer noch unser Leben! Willst du denn nicht ein Leben ohne Gefahr führen? Was ist mit Kindern? Ich will auf jeden Fall Kinder, aber das können wir nicht bei dem Beruf, den wir haben. Die Rambaldi-Anhänger würden es als eine Art Trophäe ansehen bei deinem Status als Auserwählte.“

Die Argumente, die Vaughn da vorbrachte, waren durchaus gut und es waren auch die Argumente, die Sydney schon oft dazu gebracht hatten, über einen Ausstieg nachzudenken. Sie kam zu dem Schluss, dass ihr Verlobter Recht hatte: Wenn sie jetzt nicht ausstiegen, dann nie. Und welche, bessere Gelegenheit gab es dem Spionagegeschäft den Rücken zuzukehren als nach ihrer Hochzeit?
„In Ordnung“ grinste Sydney fröhlich. „Wir verlassen LA und ziehen irgendwo hin wo es schön ist.“
„Im Ernst?!“ fragte Vaughn überglücklich. Seine Verlobte nickte bloß. „Ich liebe dich!“ freute sich der Blonde und zog sie an sich, küsste sie liebevoll. Als Sydney an ihm vorbei und auf die Uhr in ihrem Schlafzimmer sah, das an die Terrasse angrenzte, weiteten sich ihre Augen erschrocken.
„Vaughn, wir müssen los! Unser Flugzeug nach Singapur wartet!“ Vaughns Blick folgte ihrem und ein Blick auf die Uhr, ließ auch ihn sich beeilen.

++++++

Singapur

Das Paar  fand sich an einem belebten Marktplatz, im Herzen der Stadt, wieder. Eine Menschentraube bahnte sich ihren Weg durch die engen Gassen, die gesäumt waren mit Ständen, wo die Marktleute ihre Ware anpriesen, die hauptsächlich in tradtionellem, asiatischen Schmuck, sowie Souvenirs für Touristen bestanden.

In ihrer lässigen Kleidung wirkten Sydney und Vaughn nicht wie Agenten, sondern wie Touristen. Ein Paar auf Liebesurlaub und genauso fühlten sie sich beinahe.
Sydney musste sich ständig selbst daran erinnern, dass sie hier waren, um zu verhindern, dass The Hand eine gefährliche Bombe in die Finger bekam. Vaughn schien es genauso zu gehen, denn er war stiller als sonst. „Weißt du, wenn wir nicht wegen der Arbeit hier wären, würde ich vorschlagen, dass wir etwas Essen gehen und uns nachher die Sehenswürdigkeiten der Stadt ansehen“ murmelte der Blonde seiner Verlobten zu.
„Ja, das wäre schön“ nickte Sydney traurig. Sie erinnerte sich an den Vorschlag Vaughns, das Spionageleben endgültig hinter sich zu lassen. Noch nie war sie sich so sicher wie jetzt, dass es richtig war, auszusteigen.

Das Leben als Agentin war nicht nur gefährlich, es konnte auch zu einer enormen Belastung für ihre Ehe werden. Insofern, fand Sydney, war es das einzig Richtige bei der CIA aufzuhören, auch wenn diese Entscheidung egoistisch war und ihre Eltern vielleicht erst miteinbezogen werden sollten. Doch Sydney hatte es satt, ihre Entscheidungen von anderen abhängig machen zu müssen. Für das Spionageleben hatte sie schon soviel aufgeben müssen: Ihre Liebe, ihre Freunde und ihr Privatleben. Jetzt durfte sie ruhig mal an sich denken.

Das Paar erreichte einen Teppichstand. Der Verkäufer sah gelangweilt aus, lächelte aber als er sah, dass Sydney und Vaughn auf ihn zusteuerten. „Möchten Sie einen Teppich kaufen?“ fragte er das Paar auf Chinesisch.
Vaughn lächelte freundlich und erklärte ebenfalls auf Chinesisch: „Nein, danke. Wir sehen uns bloß um.“ Nachdem Sydney und Vaughn weiter gegangen und außer Hörweite waren, zog der Verkäufer unter seinem weißen, kurzärmeligen Hemd ein Satellitentelefon hervor und wählte eine Nummer.
„Ja?“ meldete sich die müde Stimme von Irina Derevko.
„DSC-Kontakt wurde soeben aktiviert“ informierte der Asiate seine Vorgesetzte, diesmal auf Englisch.
„Sehr gut. Fortfahren wie vorgesehen. Ich erwarte die erste Kontaktaufnahme mit den Agenten Bristow und Vaughn in zwei Stunden“ antwortete Irina und legte ohne Worte des Abschieds auf. Obwohl die Leitung abhörsicher war, wollte sie kein Risiko eingehen. Wahrscheinlich wimmelte es in Singapur nur so von The Hand-Agenten, wenn klar war, dass sich die Bombe dort befand.

Die Russin warf einen besorgten Blick auf die Uhr: Noch neun Stunden bis zur Detonation.

+++++++++++


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 04. Mai 2006, 20:28:46
Überraschte Blicke begleiteten Nadia als sie das Operationszentrum des DSC betrat. Ob die Blicke nun ihrem Auftauchen oder ihren Visionen galten, vermochte Nadia nicht zu sagen. Alles was sie wusste, war, dass sie sich unbehaglich fühlte, so als könnte alle Welt durch sie hindurch sehen.
„Willst du gehen?“ hörte sie ihren Freund hinter sich fragen als der bemerkte, dass alle sie anstarrten. Nadia schüttelte wortlos mit dem Kopf, während ihr Blick auf der Suche nach ihrer Mutter durch den Raum schweifte.
Diese steuerte von links auf das Paar zu und wies ihre Mitarbeiter an, weiter zu arbeiten. „Nadia, was machst du hier?“ fragte Irina und klang dabei strenger als sie wollte. Sie seufzte und als sie fortfuhr, klang ihre Stimme etwas sanfter als zuvor: „Du sollst dich doch ausruhen.“
„Ich will mich nicht ausruhen, Mom. Ich will helfen!“ antwortete die Schwarzhaarige selbstbewusst mit einem kurzen Blick auf Eric, der spürte, dass er hier nur störte und erklärte, dass er sich bei Dixon nach dem neuesten Stand der Dinge erkundigen wolle.

Irina bedeutete ihrer Tochter mit einem Kopfnicken ihr in den Besprechungsraum zu folgen. Dort angekommen und nachdem Nadia, die Tür hinter sich geschlossen hatte, standen sie sich zuerst schweigend gegenüber.
Die ehemalige KGB-Agentin schob ihre Hände in die Taschen ihres Hosenanzuges und taxierte ihre Tochter besorgt. Sie verstand ja, dass Nadia nicht tatenlos herumsitzen wollte, aber sie hatte schon mehr als genug getan. Abgesehen davon, dass sie von hier aus sowieso nicht mehr tun konnte als abzuwarten was für Neuigkeiten Sydney und Vaughn aus Singapur brachten.
„Ich möchte mit Carolyn sprechen. Ich glaube nicht, dass sie der Maulwurf ist. Mir kommt das einfach zu leicht vor“ sagte Nadia langsam, weil sie erwartete, dass ihre Mutter damit nicht einverstanden war.
Und genau wie sie es vermutet hatte, öffnete ihre Mutter bereits den Mund, um zu widersprechen, schloss ihn aber wieder ohne etwas gesagt zu haben. Sie verstand nicht wozu Nadia mit Carolyn sprechen wollte, was sie sich davon versprach, vielleicht musste sie das aber auch gar nicht.

Irina verstand nur eines: Ihre jüngere Tochter brauchte etwas, das sie tun konnte, Probleme, die sie bewältigen musste und vielleicht half ihr das etwas. Solange sie sich nicht überanstrengte, war es doch in Ordnung.
„Nadia, die Beweise…“
„scheinen für sich zu sprechen, ja. Oder aber jemand versucht, ihr etwas anzuhängen. Es wäre nicht das erste Mal“ fiel die Argentinierin ihrer Mutter ins Wort und erinnerte sie damit bewusst daran wie Scott Bailey es so hatte aussehen lassen als ob Sydney die CIA verraten hätte.

In der Ausbildung wurde den Rekruten immer gesagt, sie sollten lernen auf ihren Instinkt zu vertrauen. Wenn sie in einer brenzligen Situation waren und ihr Instinkt ihnen riet, wegzulaufen, dann sollten sie laufen.
Irina realisierte, dass ihre Tochter nur versuchte diese Regel, die Ausbilder in aller Welt den potenziellen Geheimagenten beibrachten, zu befolgen. Wenn Nadia Recht hatte, und Irina sie davon abhielt zu ermitteln, konnte das üble Folgen nach sich ziehen und im Moment konnte sie sich mit Carolyn nicht befassen, weil hier wegen der Bombe alles drunter und drüber ging.

„In Ordnung. Aber Agent Weiss soll dir dabei helfen.“ Nadia strahlte glücklich und machte sich schon auf den Weg nach draußen als Irina sie zurück rief. „Nadia?“ Ihre Tochter drehte sich um. Der ernste Gesichtsausdruck ihrer Mutter ließ erahnen, dass nun eine Ermahung folgte. „Ich erlaube es nur, solange es dir nicht zuviel wird, verstanden?“
Nadia nickte und verschwand ins Operationszentrum, um Eric zu holen, machte sich mit ihm anschließend gemeinsam auf zum Zellentrakt, um Carolyn zu befragen.

++++++++

Singapur

Sydney und Vaughn hatten es sich in einem Café gemütlich gemacht und genossen die Sonnenstrahlen, die ihnen ins Gesicht schienen. Mittlerweile hatten sie sich Sonnenbrillen aufgesetzt, deren Gläser so dunkel waren, dass ihre Augen dahinter nicht mehr zu sehen waren.
„Santa Barbara!“ rief Vaughn plötzlich und erntete ein überraschtes Stirnrunzeln von seiner Verlobten. Es war ein spontaner Einfall und obwohl er sich eigentlich auf ihren Einsatz konzentrieren sollte, konnte und wollte der blonde Agent seine Gedanken über die gemeinsame Zukunft mit Sydney nach der Hochzeit nicht beiseite schieben. Es war vielleicht das Einzige, das ihm über die Aufregung wegen der Bombe hinweg half. So hatte er zumindest ein Ziel, für das er kämpfte, wenn es denn soweit war und zum großen Showdown kam.

Ein Leben jenseits des Agentenlebens war für Vaughn so unvorstellbar schön, dass er es noch gar nicht glauben wollte: Er und Sydney würden ein normales Leben dort führen wo es ihnen gefiel, ohne ständig um ihr Leben fürchten zu müssen, ein Platz zum Leben, wo sie ihren Kindern dabei zusehen konnten wie sie Erwachsen wurden.
„Santa Barbara. Ich finde, wir sollten dorthin ziehen. Was denkst du?“ Vaughns Lippen zierte ein so kindliches Grinsen, dass Sydney es nicht über sich brachte, ihn daran zu erinnern, dass sie sich im Moment auf andere Dinge konzentrieren mussten.
Es wäre gelogen, zu behaupten, dass sie sich noch keine Gedanken gemacht hatte wo sie und Michael zukünftig leben würden, wenn sie erstmal verheiratet waren. Einerseits konnte sie es kaum erwarten, die Welt der Spionage endgültig hinter sich zu lassen, andererseits fühlte es sich komisch an, ihren Beruf, den sie ihr halbes Leben lang ausgeübt hatte, hinter sich zu lassen.

Die Agentin sah schon so aus, als wolle sie ihrem Verlobten widersprechen, doch dann verwandelte sich ihre überraschte Miene in ein verliebtes Lächeln. „Santa Barbara wäre großartig!“ Sie beugte sich zu ihm hinüber und hauchte ihm einen sanften Kuss auf die Lippen, der erst unterbrochen wurde als der Kellner auftauchte und etwas Wein in Sydneys Glas schenkte, sich dabei so weit über sie beugte, dass er ihr unbemerkt ein Satellitentelefon zustecken konnte. Als die Agentin den Gegenstand in der Tasche ihrer Khakihose bemerkte, lächelte sie dem Kellner freundlich zu und bedankte sich.
Kurz nachdem der Mann gegangen war, holte sie den Gegenstand hervor und drückte die Wahlwiederholungstaste. Nach dreimaligem Piepen meldete sich ihre Mutter am anderen Ende der Leitung. „Basislager, hier ist Phoenix. Wir sind in Singapur. Wie sieht’s bei euch aus?“
„Es gibt Neuigkeiten über die Bombe.“ Irina schaltete um auf Lautsprecher. Sie befand sich im Besprechungsraum zusammen mit Jack, Marshall und Dixon, die alle so besorgt aussahen wie Irina es war. Gerade gut war das nicht was sie über die Bombe und ihrer Wirkungsweise erfahren hatten.
Faszinierend dabei war vor allem, dass Rambaldi es fertig gebracht, eine derartige Bombe mit so einer gewaltigen Sprengkraft im 15. Jahrhundert herzustellen. Dagegen waren alle anderen Erfindungen, die er gemacht hatte, Kinderspielzeug.

„Hallo, Syd. Also die Bombe….Ich muss sagen, Rambaldi war genial..“ Marshall verstummte sofort als er die vorwurfsvollen Blicke der anderen sah und korrigierte sich schnell: „auf eine kranke, böse, schreckliche Art und Weise. Jedenfalls, Syd, diese Bombe….Hiroshima war dagegen gar nichts. Rambaldi hat herumexperimentiert und herausgefunden wie sich waffenfähiges Plutonium herstellen lässt. Im 15. Jahrhundert! Diese Bombe, die Rambaldi entworfen hat, hat die 1 Millionen fache Sprengkraft der Hiroshima Bombe. Wenn The Hand oder irgendeine andere Terrororganisation sie auf Los Angeles wirft, dann….nun ja….existiert Los Angeles nicht mehr. Dann existiert Amerika nicht mehr.“
Am anderen Ende der Leitung war es totenstill geworden, denn Sydney war noch viel zu sehr damit beschäftigt, das zu verarbeiten was Marshall ihr da gerade erzälhlt hatte. Die 1 Million fache Sprengkraft von Hiroshima!
Sydney hatte den zweiten Weltkrieg zwar nicht miterlebt, aber aus dem was sie im Fernsehen über Hiroshima gesehen hatte, musste es den Menschen damals wie das Ende der Welt vorgekommen sein, was es in gewisser Weise auch gewesen war.

Nur eine Sache wollte der Agentin nicht in den Kopf: Wozu hatte Rambaldi Pläne gemacht für eine Waffe, mit solch zerstörerischer Kraft? Oder hatte er, obwohl er doch so ein großes Genie war, nicht damit gerechnet, dass jemand sein Wissen eines Tages benutzen könnte, um so eine Waffe wirklich einzusetzen? Was hatte es zu bedeuten, dass er alle Details über die Bombe ausgerechnet in Nadias Unterbewusstsein eingepflanzt hatte?
„Sydney, bist du noch dran?“ fragte Jack nachdem er und seine Frau fragende Blicke gewechselt hatten als Sydney auch auf mehrfaches Rufen nicht reagierte.



Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 04. Mai 2006, 20:29:36
„Ja, Dad. Ich verstehe das nicht: Wieso hat Rambaldi eine Waffe mit solcher Kraft gebaut? Wollte er die Menschheit ausrotten? Ist The Hand deshalb hinter der Bombe her?“

Es war Irina, die Sydneys Fragen beantwortete, auch wenn alles was sie sagen konnte, nur auf ihren eigenen Vermutungen basierte. „Was Rambaldi gedacht hat, weiß ich nicht. Wir können nur darüber spekulieren was sein Endziel war. Ich glaube nicht, dass es das war was er wollte. Vermutlich ist er im Laufe seiner Forschungen darauf gestoßen, dass man Uran anreichern kann, um es als Waffe zu benutzen. Ich denke, dass er festgestellt hat, welche Kraft das Plutonium hatte, möglicherweise hat er vorhergesehen was passieren würde und sein Wissen an dem sichersten Ort versteckt, den er finden konnte.“
„Nadia“ schloss Sydney ernst. Irina bejahte. „Ich verstehe das nicht, Mom. Wieso will The Hand diese Bombe dann einsetzen, wenn das nicht in Rambaldis Sinn gewesen wäre?“

Irina seufzte und zuckte hilflos mit den Achseln, was Sydney zwar nicht sehen konnte, dafür aber die im Besprechungsraum anwesenden Agenten. „Da kann ich auch wieder nur raten. Ich denke, es geht The Hand nicht um das was Rambaldi wollte. Sie glauben, dass alle Prophezeiungen, die er gemacht hat, einen bestimmten Grund haben, die Bombe zur Detonation zu bringen, genau wie Rambaldi es vorhergesehen hat und Nadia in ihrer Vision. Außerdem seid ihr Amerikaner nicht gerade beliebt.“ Diesen letzten Satz sprach Irina so leise aus, dass Sydney sie nicht hören konnte, wohl aber Jack, der missbilligend über diese Bemerkung die Stirn runzelte, aber jetzt nicht streiten wollte. Es gab wichtigere Dinge als politische Diskussionen über Amerika. Sydney musste diese Bombe finden!

„Nadia hat uns genaue Koordinaten geliefert wo sich die Bombe befindet. Ich schicke sie Mister Vaughn auf den PDA. Aber sei vorsichtig, Sydney. Sark und mindestens ein Dutzend The Hand-Agenten sind auch dort“ warf Jack ein. 
„Sind wir. Wir melden uns dann das nächste Mal, wenn wir die Bombe unschädlich gemacht haben.“ Sydney warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. Noch sechs Stunden bis zur Detonation. Wenn alles lief wie geplant, dann hatten sie mehr als genug Zeit, um die Bombe zu entschärfen. Was alles schief laufen konnte, daran wollte Sydney im Moment gar nicht denken. Dabei hatte sie auch nicht so sehr Angst um ihr Leben, sondern um das all der Menschen, die in Gefahr waren, wenn The Hand erfolgreich war.

„Okay“ antwortete Irina unbeholfen. Sie hatte das Bedürfnis noch etwas zu sagen, aber sie wusste nicht was sie in dieser Situation sagen, wie sie sich von ihrer Tochter verabschieden sollte.
Die ehemalige KGB-Agentin hatte einfach nur Angst. Angst um Sydney, Angst um ihr eigenes Leben. Es war ein Gefühl von Dunkelheit, das an ihr zerrte und das sie sich so unbehaglich fühlen ließ und so sehr sich Irina auch bemühte, es ließ sich nicht abschütteln.

„Okay“ erwiderte Sydney enttäuscht, hatte sie doch gehofft, dass ihre Mutter ihr irgendwie Mut zusprechen würde. Doch sie konnte ihr keinen Vorwurf machen: Ihre Mutter war nun mal nicht gut in diesen Dingen.
„Sydney?“ sagte Irina plötzlich, was die braunhaarige Agentin in Singapur erschrocken zusammenfahren ließ.
Die ehemalige KGB-Agentin sagte nichts. Offenbar erwartete sie eine Erwiderung seitens ihrer Tochter.
„Ja?“ fragte Sydney, die gegen den Kloß in ihrem Hals ankämpfen musste. Wie gerne hätte sie jetzt eine Umarmung von ihrer Mutter gehabt. Sydneys Hand unter dem Tisch suchte nach der von Vaughn, ergriff sie und drückte sie als sie seine Hand gefunden hatte. Er lächelte überrascht, sagte aber nichts, sondern wartete ab.
„Die nächste Kontaktaufnahme mit uns ist erst wieder möglich, wenn ihr in unserem Sicheren Haus in Singapur seid und die Arbeit erledigt ist.“ Irina biss sich auf die Unterlippe und kämpfte gegen die Tränen an, die sich in ihren Augen ansammelten. „Ich liebe dich. Ich wollte nur, dass du das weißt. Für alle Fälle.“

Ihre Tochter konnte jetzt nichts mehr dagegen tun, die Tränen liefen ihre Wangen hinunter. „Ich liebe dich auch, Mom. Bis dann.“ Damit legte sie auf und atmete tief durch, wischte sich die Tränen ab. Ob Irina das vorausgesehen hatte oder nicht, wusste Sydney nicht. Jedenfalls hatten ihr diese drei Worte, „Ich liebe dich“, den Mut gegeben, das was auf sie zukam, in Angriff zu nehmen. Sie war ihrer Mutter dankbar dafür, dass sie genau im richtigen Moment die passenden Worte gefunden hatte, um ihrer Tochter zu zeigen, dass sie im Geiste bei ihr war, auch wenn sie nicht physisch präsent war. 
„Syd, wir schaffen das schon“ versuchte Vaughn ihr Mut zu machen.
Sydneys Gesichtsausdruck veränderte sich. Plötzlich spiegelte sich darin Zuversicht wider, sie lächelte sogar. „Ich weiß. Mein Vater schickt uns die Koordinaten auf deinen PDA. Wir sollten uns einen Wagen besorgen und so schnell wie möglich aufbrechen.“ Die Agentin wischte sich noch einmal über das Gesicht und stand auf.
Vaughn grinste. Wenn seine Verlobte so voller Tatendrang war, konnte sie nichts und niemand mehr bremsen.


+++++++++

Los Angeles


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 04. Mai 2006, 20:30:30
Gitter fuhren unter lautem Knarren nach oben als die Wachen Carolyn aus dem Zellentrakt führten und in ein kahles Zimmer brachten, in dem sich bis auf einen Metalltisch und einem Stuhl kein Mobiliar befand.
„Setzen Sie sich. Gleich werden Agenten kommen, die Sie befragen.“ meinte einer ihrer Bewacher und verschwand wieder, einzig und allein das Klacken des sich schließenden Schlosses der Tür war zu hören. Carolyn war allein mit ihren Gedanken. Sie verstand das Ganze immer noch nicht. Wie konnte die CIA denken, dass sie, die einen überaus patriotischen Vater gehabt hatte, die CIA betrügen könnte?

Andererseits hatte Lauren Reed auch einen patriotischen Vater, einen Senator, gehabt, den sie später ermordet hatte.
Carolyn runzelte die Stirn als sie sich fragte wer sie wohl reingelegt haben könnte. Eigentlich kamen alle in Frage, die für das DSC arbeiteten. Sydney, Nadia, Vaughn und Dixon schloss sie aus, genau wie Irina und Jack. Und Marshall war zu so etwas gar nicht fähig, so herzensgut wie er von Grund auf war. Ihre Miene verdüsterte sich. Weiss kam ihr in den Sinn.
War es vielleicht kein Zufall, dass er ausgerechnet jetzt wieder in LA war und die Hochzeit, er als Trauzeuge nur ein Vorwand? Wenn dem so war, dann konnte er sich auf etwas gefasst machen!

Endlich öffnete sich wieder die Tür, aber mit den Agenten, die hereinkamen, hatte Carolyn nicht gerechnet: Es handelte sich um Nadia und Weiss! Ihr Blick verfinsterte sich als er sich auf Weiss richtete. Das passte ja hervorragend! Der Verräter durfte diejenige verhören, die er verraten hatte!
Trotzdem zwang sich Carolyn zur Freundlichkeit, beschloss abzuwarten wohin das Gespräch führte, ehe sie ein Urteil über den schwarzhaarigen Agenten fällte.

„Hallo, Carolyn“ sagte Nadia und lächelte unbeholfen. Was sollte sie denn sagen? ‚Tut mir leid, dass du inhaftiert wurdest und wie geht’s sonst so?’
Die braunhaarige Agentin wechselte in ihrer Aufmerksamkeit zu Nadia. Damit, dass die Tochter ihrer Chefin die Befragung und die weiteren Ermittlungen leiten würde, hatte sie nun wirklich nicht gerechnet. Arbeitete Nadia nicht zusammen mit ihrer Schwester und ihrer Mutter daran, das Ende der Welt zu verhindern?

„Meine Mutter und die CIA sind davon überzeugt, dass du der Maulwurf bist.“ Nadia sah kurz hinüber zu Weiss und nachdem sie sich von ihm ein aufmunterndes Nicken geholt hatte, blickte sie wieder zu Carolyn, die darauf wartete, dass ihre Kollegin ihren Worten etwas hinzufügte, was sie nicht tat.
Offensichtlich erwartete Nadia eine Antwort von ihr. „Gut und wieso bist du dann hier?“ Carolyn klang nicht unfreundlich. Dass Nadia sie aufsuchte, obwohl alles klar zu sein schien, stimmte sie dann doch ein wenig hoffnungsvoll. Sollte es jemanden geben, der nicht an ihre Schuld glaubte? Es musste einfach so sein! Nadia war ihre einzige Chance, freigesprochen zu werden.
„Bevor wir weitermachen muss ich eines wissen: Bist du schuldig oder nicht?“ fragte Nadia ernst.
Weiss lächelte verunsichert, beugte sich zu seiner Freundin hinüber und flüsterte so leise, dass Carolyn nichts hören konnte, in ihr Ohr: „Äh….Nadia, glaubst du wirklich, dass sie uns die Wahrheit sagt, wenn sie wirklich der Maulwurf ist?“
„Muss sie nicht. Ich werde es wissen, wenn sie lügt“ erwiderte die Schwarzhaarige selbstbewusst. Obwohl Weiss nicht so recht daran glaubte, dass Nadia Carolyn durchschaute, nur weil sie sie ansah, stritt er nicht mit ihr darüber. Er vertraute seiner Freundin, außerdem war sie schließlich und endlich auch eine Derevko und die waren für Überraschungen immer gut, was es auch so aufregend machte, mit Nadia zusammen zu sein.

Carolyn blickte zwischem dem Paar hin und her. Sie musste nicht hören was Weiss Nadia ins Ohr geflüstert hatte, um zu verstehen, dass er ihr gegenüber misstrauisch war. Die Augen der brünetten Agentin verengten sich zu Schlitzen. SIE hatte allen Grund misstrauisch Weiss gegenüber zu sein. Um von dem eigenen Verrat abzulenken, jemand anderen nicht vertrauenswürdig erscheinen zu lassen, war eine klassische Methode.
„Nein, natürlich nicht! Ich würde niemals mein Land verraten! Jemand muss mich reingelegt haben.“ Bei diesen Worten richtete sich Carolyns eiskalter Blick bewusst auf Weiss, der ihrem ruhig standhielt. Es war offensichtlich, dass er ihr genauso wenig vertraute wie sie ihm.

„Schön, wir tun was wir können, um deine Unschuld zu beweisen. Ich brauche dein Passwort, um ins System zu gelangen. Wenn es Unstimmigkeiten gibt, finde ich sie.“ Meinte Nadia, die die Spannungen zwar bemerkte, sie aber nicht kommentierte. Ihre Hauptüberlegungen galten den weiteren Ermittlungsschritten und nicht den Problemen, die Weiss und Carolyn offenkundig miteinander hatten.
Die schwarzhaarige Agentin schob Carolyn einen Zettel und einen Stift zu und beobachtete wie sie Passwörter und Zugangscodes notierte, diesen Zettel anschließend Nadia zurückgab, die aufmunternd lächelte und dann mit Weiss das Verhörzimmer verließ. Bevor Weiss seiner Freundin folgte, wechselte er noch einen letzten, misstrauischen Blick mit Carolyn.

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Singapur

Nach einstündiger Autofahrt und einem zweistündigen Fußmarsch erreichten Sydney und Vaughn einen Berg. „Das soll wohl ein Witz sein?!“ keuchte Sydney, die schon viel zu erschöpft war, als dass sie auch noch den Berg hätte besteigen können.
Ihrem Verlobten erschien es nicht besser zu gehen. Er brauchte eine Weile, bis er in der Lage war, etwas zu erwidern. „Nein….Die Koordinaten führen eindeutig hierher und ich bezweifle, dass Nadia sich geirrt hat.“
Vaughn warf einen Blick zurück, auf den Weg, den sie gekommen waren: Die Straße war so eng und mit Schlamm bedeckt, dass eine Durchfahrt mit dem Auto unmöglich gewesen wäre.

Ein stechender Schmerz breitete sich in Vaughns Brust aus, so dass er sich abstützen musste, um Luft zu bekommen. „Ich glaube uns bleibt nichts anderes übrig als den Berg hinaufzusteigen.“ Der Agent hörte sich nicht gerade so an als würde er sich darauf freuen und auch Sydney war wenig erpicht darauf, aber der Gedanke an die Bombe wirkte sehr motivierend.
Trotzdem wäre Sydney beruhigter, wenn sie eine Möglichkeit hätten, das DSC zu kontaktieren, damit die sie anhand von Satelittenbildern auf das vorbereiten konnten was sie dort oben erwarten würde.

Vaughn holte seinen PDA aus der Tasche, um zu überprüfen wo sie sich befanden und wie weit es noch bis zur Bombe war.
Sydney hatte die ersten Schritte schon genommen und auch wenn sie sehr erschöpft war, schien sie sehr motiviert. Michael folgte ihr in einigem Abstand und stellte schon nach den ersten Metern fest, dass der Berg ungewöhnlich steil war, so dass sie sich an Wurzeln festhalten mussten, um nicht herunter zu fallen.

Plötzlich hörten sie Schritte und gingen hinter einem Felsen in Deckung, spähten dahinter hervor. Es waren Sark und Miromoto. Sark hielt ein Handy an sein Ohr und war in das Telefonat vertieft.
Sydney versuchte die Bombe auszumachen, konnte sie aber nirgends sehen und so blickte sie Vaughn an in der Hoffnung, er hätte sie gesehen. Doch der Agent, der ihren Blick richtig gedeutet hatte, schüttelte nur mit dem Kopf und richtete seine Aufmerksamkeit sofort wieder auf Sark.

„Was soll das heißen, Sie wissen nicht wo sie sind?! Sie werden dafür bezahlt so etwas zu wissen!“ presste Sark wütend hervor.


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 04. Mai 2006, 20:31:24
Miromoto formte mit seinen Lippen das Wort „Probleme?“ und erntete nur ein entnervtes Stirnrunzeln von Sark. Es stimmte, wenn man wollte, dass etwas gut gemacht wird, sollte man es am besten selbst machen. So langsam begann der Blonde sich zu fragen warum Caleb und Regis diesen Nichtsnutz Nicolai überhaupt eingestellt hatten!
Das einzig Gute, das er bisher gemacht hatte, das musste Sark zähneknirschend zugeben, war die Aktion mit den infizierten Dateien von Jack Bristow und dass er den Verdacht des Maulwurfs auf Carolyn Fox gelenkt hatte. Aber alles andere war bisher nur schlecht gewesen.

Und das auch noch bei einem Feind wie Irina Derevko, die eine der besten Strategen der Welt war, von Jack Bristow ganz zu schweigen!
„Da ist noch etwas“ hörte er Nicolai am anderen Ende der Leitung zähneknirschend zugeben. Sark seufzte und obwohl er sich vorzustellen versuchte was denn jetzt noch kommen konnte, gelang es ihm nicht. Wie konnte es denn noch schlimmer werden als jetzt? „Nadia Santos und Eric Weiss glauben nicht an Carolyns Schuld. Sie sind auf der Suche nach dem echten Maulwurf.“

Das war doch einfach nicht zu glauben! Sark war so sprachlos, dass er einige Zeit brauchte, um darauf überhaupt reagieren zu können. Schlimm genug, dass er sich jetzt darüber Gedanken machen musste wie er die Bombe zeitplangemäß zur Detonation brachte mit Sydney Bristow und Michael Vaughn im Nacken, die ihm sicher schon auf den Fersen waren, jetzt durfte er sich auch noch mit Nadia herumschlagen!! Langsam fingen die Derevkos an, ihm gehörig auf die Nerven zu gehen!
„Dann töten Sie die beiden!“ Mit diesem Befehl legte Sark auf und wandte sich an Miromoto, der hinter ihm zum Stehen gekommen waren. „Wir verlegen unseren Zeitplan vor und bringen die Bombe früher als geplant zur Detonation. Sorgen Sie dafür, dass alles vorbereitet ist.“

Obwohl es Miromoto gar nicht recht war, dass er aufeinmal in die schmutzigen Geschäfte von The Hand mit reingezogen wurde, konnte er nicht nein sagen. Dazu stand er viel zu sehr in Sarks Schuld. Deshalb erwiderte er nichts, sondern nickte bloß und ging den Weg zurück, den er mit Sark gekommen war.

Sydney hinter dem Felsen wurde kreidebleich. Sie verlegten den Zeitplan vor? Die Agentin wechselte einen Blick mit Vaughn, der wie auf’s Stichwort eine Waffe zog. Sydney tat es ihm gleich. Wenn sie jetzt nichts unternahmen, beraubten sie sich möglicherweise der einzigen Chance, Sark die Bombe abzunehmen.
Beide sprangen aus ihrem Versteck und richteten ihre Waffen auf Sark, der zuerst überrascht wirkte, aber seine Mundwinkel zu einem arroganten Grinsen verzog während er die Hände hob. „Ich habe mich schon gefragt wann sie auftauchen“ bemerkte er nicht ohne sarkastischen Unterton in der Stimme. „Sie haben mir gefehlt, Sydney.“
Die braunhaarige Agentin ging auf seine Worte nicht ein. Ihr einziger Fokus lag auf der Bombe. „Wo ist die Bombe?“ verlangte sie zu wissen und kaum hatte sie die Frage gestellt, hörten sie das Motorengeräusch, ein paar Meter weiter oberhalb des Berges. Sydney und Vaughn brauchten nicht lange, um zu realisieren, dass es sich bei dem Geräusch um den Motor eines Hubschraubers handelte.
„Lauf!“ rief Vaughn seiner Verlobten zu, die zögerte, ihn nicht allein lassen wollte. „Geh schon! Die Bombe ist wichtiger!“

Diesmal ließ Sydney sich nicht noch einmal bitten und sprintete los. Vaughn sah ihr hinterher, was sich aber als fataler Fehler erwies, denn diesen Zeitpunkt nutzte Sark und versuchte ihm die Waffe aus der Hand zu reißen. Doch Vaughn war schneller, schüttelte seine Hand ab, wodurch die Pistole aber zu Boden fiel.
Der blonde Agent versuchte einen Faustschlag in Sarks Gesicht, der von Sark aber geschickt abgeblockt wurde, er es sogar schaffte mit einem Schlag zu kontern, der Vaughn aus dem Gleichgewicht und zu Fall brachte. „Kommen Sie, ich verpasse Ihnen ein hübsches Veilchen zur Hochzeit!“ grinste der blonde The Hand-Agent, kam auf Vaughn zu und schlug ihm die Faust ins Gesicht.
Michaels Kopf fiel in den Sand, wo er liegen blieb.

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Los Angeles

Weiss näherte sich von hinten mit zwei Kaffeebechern dem Schreibtisch von Nadia. „Vorsicht, heiß und fettig“ Er dachte einen Moment nach und grinste verlegen als er ihren skeptischen Blick bemerkte. „Naja, zumindest heiß.“
„Danke“ nickte die Agentin, nahm ihm das heiße Getränk ab und nippte daran. Er war ziemlich stark, weshalb Nadia ihn sofort wieder hinstellte und auf den Bildschirm starrte.

Weiss blickte über ihre Schulter, um festzustellen was sie sich gerade durchlas. Es handelte sich um die Spesenabrechnungen von Carolyn, die sie sich nun schon zum bestimmt hundertsten Mal anschaute, als hoffe sie die Informationen würden sich ändern. „Süße, wie oft willst du dir das noch ansehen? Das bringt uns nicht weiter“ meinte er freundlich und rieb sich die Schläfen, ließ ein frustriertes Seufzen hören.
Nadia blickte kurz zu ihm hinüber, aber in ihrem Blick lag nichts vorwurfsvolles, sondern Verständnis. Er hatte ja Recht! Sich einhundertmal die Spesenabrechnungen anzusehen, brachte sie auch keinen Schritt weiter, aber im Augenblick war es das Einzige was sie tun konnten.
Nadia wünschte sich wirklich, sie könnte mehr tun. „Ich vergleiche die Spesenabrechnungen nochmal mit den Daten, die wir aus Carolyns Computer haben. Vielleicht hilft uns das weiter.“ Eric seufzte auf Nadias Worte hin nur, sagte aber nichts, weil es sie erstens sowieso nicht davon abhalten konnte und er zweitens damit einen Streit heraufbeschwören konnte, den er vermeiden wollte. Außerdem brauchte Nadia seine Unterstützung und wenn sie ihn brauchte, dann war er für sie da.

Voller Tatendrang legte er sein Jacket ab, hängte es über einen anderen Stuhl, den er zu sich heranzog und sich neben Nadia setzte. „Okay. Ich helfe dir und wenn ich den ganzen Kaffeebestand des DSC plündern muss.“
Die Agentin neben ihm grinste verschmitzt und sah ihn endlich direkt an. Dann beugte sie sich ohne Vorwarnung zu ihm hinüber, um ihn sanft zu küssen. „Du bist süß!“
„Nein, nur verliebt“ gestand er und in seinem Lächeln konnte man tatsächlich lesen wie in einem offenen Buch, die tiefe, aufrichtige Liebe, die er für Nadia empfand und zum ersten Mal war er heilfroh, dass er so unvernünftig gewesen war, es nochmal mit ihr zu versuchen.

Eric blinzelte und stellte fest, dass Nadia sich bereits wieder den Spesenabrechnungen gewidmet hatte. Sie hielt zwei Ausdrucke und einen Stift in der Hand, beugte sich über die Papiere mit einem tiefen Stirnrunzeln. „Das deckt sich überhaupt nicht mit den Spesenabrechnungen, die wir hier haben“ murmelte sie.
„Was zu erwarten war; Nadia. Das beweist nicht, dass sie unschuldig ist“ gab Eric zu bedenken und verzog das Gesicht, weil er sich an dem heißen Kaffee den Mund verbrannt hatte. Nadia beachtete ihn gar nicht. Sie schien so überzeugt von ihrem Verdacht, dass sie seinem Einwand gar nicht zugehört hatte. „Wir sind erst seit ein paar Tagen wieder zusammen und du hörst mir schon nicht mehr zu“ bemerkte der Agent mit einigem Sarkasmus in der Stimme.

Die Schwarzhaarige wandte sich wieder an ihren Freund, ihre Stirn hatte sich kraus gelegt so als würde sie über etwas nachdenken. Weiss, der nicht so recht wusste wie er reagieren sollte, verzog das Gesicht zu einer verunsicherten Miene, sagte aber nichts. Plötzlich stand Nadia auf und ging in Marshalls Büro. Eric tat es ihr gleich. „Marshall, ich muss mich von meinem Laptop aus ins Sicherheitssystem der Hotels in Thailand und der Schweiz einhacken. Das hier ist eine Liste mit den Namen der Hotels.“ Nadia händigte ihm einen Ausdruck aus, auf der die Namen der Hotels standen, in die Carolyn während ihrer angeblich ungenehmigten Aufenthalte eingecheckt war.“




Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 04. Mai 2006, 20:32:22
Sie runzelte die Stirn als sie Marshalls skeptischen Blick bemerkte. „Können Sie das von hier aus tun?“

Marshall grinste verunsichert wegen der Entschlossenheit, die die Agentin an den Tag legte und fragte sich gleichzeitig, ob er beleidigt sein sollte, weil Nadia an seinen Fähigkeiten zweifelte. „Sie reden mit Marshall Flinkman, damit will ich sagen: Natürlich kann ich das tun, aber im Moment ist Ihre Schwester, naja eigentlich ist sie Ihre Halbschwester, aber wer nimmt es schon so genau, denn immerhin…“ Marshall verhaspelte sich, machte hektische Gesten mit der Hand und erklärte schließlich: „wegen der Bombe geht hier im Moment alles drunter und drüber und Ihre Mutter könnte meine Hilfe brauchen, falls es Ärger gibt, und nun ja das hat numal Vorrang, weil Ihre Mom könnte mich feuern…oder umbringen.“ Auf Nadias Blick hin, hob er schnell die Hände und meinte: „Nur ein Scherz. Zumindest hoffe ich das.“
„Marshall!“ warf Weiss ungeduldig ein. „Uns reicht es vollkommen, wenn Sie uns einen Zugang verschaffen. Den Rest kriegen wir allein hin.“
„In Ordnung. Geben Sie mir zwanzig Minuten“ nickte Marshall, worauf Nadia und Weiss das Büro verließen.

„Erzählst du mir jetzt was du eigentlich vorhast?“ fragte Weiss, der Nadia am Arm festhielt als sie draußen waren. Nadia zögerte. „Wir sind ein Team, schon vergessen?“

Der Grund für ihre Trennung waren Geheminisse zwischen ihnen gewesen, und so gerne Nadia ihn auch einweihen wollte, so besorgt war sie, dass er wegen ihr in Schwierigkeiten geriet. Ihre Mutter hatte zwar Recherchen bezüglich Carolyns Schuld oder Unschuld zugestimmt, aber sich unbefugt in die Sicherheitssysteme ausländischer Hotels einzuhacken, war nicht nur unhöflich, sondern konnte die USA auch in ernsthafte politische Schwierigkeiten bringen vor allem mit den asiatischen Ländern, die Amerika sowieso nicht unbedingt leiden konnten. Das konnte ihnen beiden den Job kosten, sie sogar ins Gefängnis bringen.

Aber Nadia konnte auch nicht rumsitzen in dem Wissen, dass Carolyn vielleicht unschuldig in Haft war und wie eine Terroristin behandelt wurde. „Eric, diese Sache könnte uns in Schwierigkeiten bringen. Ich will bloß nicht, dass du meinetwegen Ärger bekommst“ erkärte sie ihm.
Doch ihr Freund zuckte bloß mit den Achseln. „Du meinst im Gegensatz zu dem Ärger, in dem ich sonst stecke seit ich mit Vaughn, dir und Sydney befreundet bin?“ Als die Lippen der Agentin gequält nach unten sackten, merkte Weiss, dass er sich etwas unglücklich ausgedrückt hatte.
Er seufzte und umfasste Nadias Schultern mit beiden Händen. „Wenn es wegen dem ist was deine Mutter sagen könnte, ich habe vor ihr keine Angst.“

Nadias Kopf ruhte an seiner Wange als sie sich in seine Arme kuschelte. „Es ist nicht nur meine Mutter. Was wir machen ist verboten. Deshalb werde ich meinen Laptop mit nach Hause nehmen und mich von dort aus einhacken, sobald ich von Marshall ein okay habe.“
„Aber geht es nicht darum in einer Beziehung? Dass man dem Menschen, den man liebt beisteht, egal wie kompliziert und schwierig es ist?“ Er küsste ihr Haar.
Obwohl sie besorgt war, weil er ihr half, freute sie sich über seine Worte, denn sie kamen einem Liebesgestädnis gleich. Sie wusste, dass sie ihn nicht davon abhalten konnte, ihr zu helfen, denn wäre es umgekehrt, würde Nadia sich auch durch nichts auf der Welt daran hindern lassen, ihm zu helfen.
„Ich liebe dich“ flüsterte Nadia leise und schloss die Augen als er seine Arme um ihren Körper legte und genoss den sanften Kuss von ihm auf die Stirn.

„Ich liebe dich auch!“

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Singapur

Der Hubschrauber befand sich schon einen halben Meter über dem Boden als Sydney hinzukam. Mit letzter Kraft sprang sie nach oben und hielt sich an den unteren Tragflächen fest.

Sie hoben ab und die Agentin schloss für einen Moment der Augen, versuchte sich auf ihr Ziel zu konzentrieren und nicht an unten zu sehen. Immerhin befanden sie sich jetzt schon 1000 Meter über dem Boden.
„Wir sind zu schwer!! Ich kann so nicht auf volle Geschwindigkeit gehen!“ rief der Pilot Miromoto über den Motorenlärm zu.
Der Asiate verzog die Mundwinkel und sah nach draußen, bemerkte Sydney, die alle Mühe hatte, Halt an den Tragflächen zu finden. Außerdem schien der Motorenlärm sie fast taub zu machen. Sydney sah hoch und blickte Miromoto genau in die Augen. Zu ihrem Entsetzen holte dieser mit dem Fuß aus und trat der Agentin auf die Handflächen.

Die Agentin verzog das Gesicht vor Schmerz und geriet ein wenig ins Wanken als der Pilot den Hubschrauber ein wenig drehte, um sie abzuschütteln. Da sie den blinden Passagier auch so nicht loswurden, beugte sich Miromoto noch ein wenig tiefer über Sydney, nahm ihre Finger und versuchte ihre Hand zu öffnen, so dass sie den Halt verlor. „Nein!“ schrie die Braunhaarige entsetzt in einem verzweifelten Versuch an einen Teil in Miromoto zu appellieren, der menschlich war. Doch alles was sie erreichte war ein nur noch breiteres Grinsen des Asiaten.
„Sie werden mir fehlen! Viel Spaß in der Hölle!“ lachte er und dabei war er so unvorsichtig, dass Sydney ihre Chance sah. Die rechte Hand, die nun nicht mehr die Tragfläche umklammerte, umfasste nun den Kragen des Mannes, der schockiert erkannte, dass hier etwas ganz und gar nicht in Ordnung war.
Funken glitzerten in Sydneys Augen. Das Blatt hatte sich soeben gewendet. „Ich wünsche IHNEN viel Spaß!“ sagte sie und stieß ihn aus dem Hubschrauber.

Alles was Sydney hörte war ein panischer Schrei, aber sie wollte nicht dabei zusehen wie Miromto hinunterfiel. Dazu war ihre Position noch zu unsicher.
Endlich fand sie wieder mit beiden Händen Halt an der Tragfläche und zog sich hoch bis sie im Inneren angekommen war. Die zuvor in ihrem Hosenbund verstaute Waffe wurde wieder gezogen als sie sich dem Pilot näherte. Ihre Waffe zeigte genau auf ihn.
„Landen! Und zwar sofort!“ befahl sie ihm. Für einen Moment sah der Pilot so aus als wolle er widersprechen, doch angesichts der Waffe, mit der Sydney ihn bedrohte sagte er nichts und kam ihrer Anweisung nach.

Unten angekommen legte sie den Pilot sofort in Handschellen. Allzu viele Hoffnungen auf ein mildes Urteil durfte er sich nicht machen.
Vaughn kam auf sie zugelaufen. Sydney stellte sofort einigermaßen bestürzt fest, dass er eine Platzwunde an der Schläfe hatte. „Vaughn, was ist passiert?“
Michael brauchte eine Weile bis er genügend Atem fand, um zu antworten. Zu schnell war er gerannt, weil er sich Sorgen um Sydney gemacht hatte. „Sark hat mich k.o. geschlagen und ist dann geflohen. Feigling!“ knurrte er. „Hast du die Bombe gesichert?“

Seine Verlobte grinste stolz und deutete ins Innere des Hubschraubers, wo sich die Bombe sicher aufbewahrt in einem Koffer befand, der mit Blei ummantelt war. Vaughn wusste nicht was er sagen sollte. Er war beeindruckt und zeigte dies auch in einem offenen Grinsen ganz deutlich. „Lass uns nach Hause fahren und endlich heiraten“ kommentierte Sydney sein Grinsen bloß mit dem leichen Anflug eines Lächelns.

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Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 04. Mai 2006, 20:33:04
Los Angeles

Blumen sprießten in den herrlichsten Farben, die Sonne schien warm und Vögel zwitscherten in weiter Ferne.
Doch von alldem bekamen weder Nadia, noch Eric etwas mit. Denn die saßen in Nadias Wohnung vor dem Laptop und warfen sich nocheinmal ernste Blicke zu. Es schien als ob Eric seine Freundin im Stillen fragte, ob sie auch wirklich das Richtige taten. Vielleicht war Carolyn wirklich schuldig, dann war alles was sie hier taten, dass sie gegen die Regeln verstießen, vertan für nichts und wieder nichts.

Weiss sprach die Frage, die ihm auf der Zunge brannte, aber nicht aus. Was seine Freundin brauchte war Unterstützung und keine Verunsicherung oder Kritik. Deshalb lächelte er bloß, was sie erwiderte, und wandte sich schnell wieder dem Bildschirm zu.
Nadia tat es ihm gleich. Sie wusste, sie brauchte nichts sagen, um zu unterstreichen wie nervös sie war. Es war ihr deutlich anzusehen. „Ich hoffe, Marshall hat es geschafft, uns online zu bringen“ murmelte sie mehr zu sich selbst als an ihren Freund gewandt.

Hektisch glitten ihre Finger über die Tastatur als sie einen Code eintippte, der sie in das Sicherheitssystem des Schweizer Hotels bringen sollte. Wenn auch dieses Überwachungsvideo keine Entlastung für Carolyn brachte, wusste Nadia nicht was sie noch tun sollte. Alle Länder bereisen, die sie besucht hatte? Das war logistisch völlig unmöglich! Zumal es ihre Mutter niemals erlauben würde, und wenn Nadia noch so sehr versuchte sie zu überreden.

„Ich hacke mich jetzt in das Sicherheitssystem und suche nach den Überwachungsvideos von vor drei Wochen“ erklärte Nadia überflüssigerweise. Eric sah es schließlich selbst. Die Agentin biss sich auf die Unterlippe als sie das gesuchte Video fand, nur um enttäuscht in ihrem Stuhl zusammen zu sacken als sie sah, dass das Überwachungsmaterial tatsächlich Carolyn zeigte, die die Hotellobby betrat.
Eric seufzte hörbar. Obwohl er von Anfang an skeptisch gewesen war, was Nadias Vermutung bezüglich Carolyns Unschuld anging, hatte er doch gehofft, dass sie Recht hatte. Und das nicht nur weil diese ganze Aktion sie in Schwierigkeiten bringen konnte, wenn sie erst rauskam – und sie würde rauskommen, dessen war Eric sich sicher.

Weil er nicht wusste wie er seine Freundin anders trösten sollte, legte er ihr sanft die Hand auf die Schulter. „Tut mir leid, Schatz.“
Nadia zuckte unter seiner Berührung ein wenig zusammen und als sie sich zu ihm umdrehte, sah er keine Resignation in ihrem Blick wie man es hätte meinen können, sondern tiefe Entschlossenheit. Eric war verwirrt und sich ziemlich sicher, dass ihm das deutlich anzusehen war. „Ich vergrößere die Aufnahme, vielleicht lässt sich erkennen, ob das Video im Nachhinein manipuliert wurde.“
Weiss lächelte beeindruckt. „Du bist wirklich stur, weißt du das?“
Damit brachte er die Agentin dazu, sich zu ihm umzudrehen. Sie grinste verschmitzt und ihre Augen ließen das Glänzen erkennen, das er so sehr liebte. „Das ist die Frau, in die du dich verliebt hast.“
„Stimmt.“ Der Agent beugte sich zu ihr hinüber und gab ihr einen flüchtigen, sanften Kuss, der abrubt endete als Weiss den Lauf eines Gewehres sah, dessen Schatten sich auf die Wand ihm gegenüber warf. „Nadia, runter!!!“ rief er und zerrte sie unter den Tisch.

Kurz darauf zertrümmerte ein Schuss die Glasvase, die neben Nadia auf dem Tisch gestanden hatte. Sie glaubte sogar, den Windhauch der vorbeirauschenden Kugel zu spüren als Eric sie hinunter riss. Auf den Schuss folgte kurze Stille, die Nadia und Weiss nutzten, um sich nach dem Schützen umzusehen.
Sie konnten nicht glauben was sie sahen: Es war Nicolai, der eine großkalibrige Waffe in der Hand hielt und sein Magazin nachlud.
Nadia sah wütend aus und sah sich nach einer Waffe um. Eric trug seine in einem Halfter, das er um den Rücken geschnallt trug. Bevor ihr Freund dagegen protestieren konnte, nahm sie sie aus dem Halfter. „Ich geb dir Deckung. Kontaktiere das DSC. Sag ihnen, dass Nicolai der Maulwurf ist!“ zischte sie ihrem Freund zu.
„Aber, Nadia….“ Fing er an zu protestieren, doch sie schnitt ihm das Wort ab, in dem sie eine Hand auf seine Lippen legte.
„Er ist im Moment nur an mir interessiert. Also geh schon!“ Kaum hatte Nadia zuende gesprochen, zerfetzte ein weiterer Schuss die Stille.

Nicolai kam näher. Ein arrogantes Grinsen zierte sein Gesicht. „Ich muss schon sagen, Nadia, Sie überraschen mich! Ich hätte nicht gedacht, dass Sie an Carolyns Unschuld zweifeln.“
Nadia stand auf und sah sich nun ihm gegenüber. In ihrem Gesicht spiegelten sich weder Angst, noch Überraschung wider. „Ich wusste, dass Carolyn nicht der Maulwurf sein kann. Das wäre zu einfach. Sie sind es, habe ich Recht?“ 
Nicolais Grinsen wurde nur noch breiter. „Gratuliere! Sie sind ja ein richtig schlaues Mädchen.“ Er zögerte eine Weile, lachte und fügte hinzu: „und süß sind Sie auch. Also wie wollen Sie’s machen?“ Noch ehe er diese Frage zuende forumliert hatte, hob Nadia die Pistole und schoss ein paar Mal auf ihn, so dass er in Deckung gehen musste.

Auch Nadia rollte sich auf dem Boden ab und suchte Deckung hinter einem Wandvorsprung. Ihr Atem ging stoßweise, sie überprüfte ihr Magazin und hoffte, dass Eric mit Verstärkung kommen würde, bevor Nicolai sie getötet hatte.
Sie musste Zeit gewinnen! Also beschloss sie, Nicolai in ein Gespräch zu verwickeln, hoffte, dass er sich darauf einließ. „Wie hat The Hand Sie von einer Zusammenarbeit überzeugt?“ wollte sie wisssen, noch immer schwer atmend.

Es war ruhig geworden. Zu ruhig und diese Stille raubte Nadia beinahe den letzten Nerv. War er nun gegangen oder lauerte er irgendwo nur auf eine günstige Gelegenheit, sie hinterrücks zu erschießen? Die Agentin riskierte einen Blick um die Ecke. Viele Glasscherben lagen auf dem Boden, der Laptop stand noch immer so auf dem Schreibtisch wie sie ihn verlassen hatte. Doch von Nicolai war nichts zu sehen.
Nadia hob den Arm, in dem sie die Waffe hielt, ein wenig an und bewegte sich langsam vorwärts, wobei sie ihren Körper dicht gegen die Wand gepresst hielt, um den Raum möglichst gut überblicken zu können, auf einen Angriff von Nicolai vorbereitet zu sein. Plötzlich hörte sie Schritte von hinten und wurde wenig später zu Boden gerissen, was ihre Waffe über den Boden und unter einen Tisch rutschen ließ.
Sie ließ ein frustriertes Schnauben hören und schaffte es, den Angreifer so weit abzuwehren, dass sie sich umdrehen konnte. Nicolai grinste als er ihren Hals wie einen Schraubstock umfasste und zudrückte.

Nadia japste nach Luft. Ihre Hände erreichten einen Glasspliter, der wenige Zentimeter neben ihr auf dem Boden lag. Nicolai sah davon nichts. Sein Blick war starr auf das immer röter werdende Gesicht seines Opfers gerichtet. Die Agentin meinte sogar, Erregung in seinen Augen zu sehen.
Die Macht zu haben, das Leben eines anderen Menschen im Bruchteil einer Sekunde auslöschen zu können, musste ein berauschendes Gefühl sein. Zumindest für Nicolai.

Die Agentin hob mit aller Kraft den Arm, in dem sie den Glassplitter hielt, und verpasste Nicolai einen tiefen Kratzer auf dem Arm. Dieser war so überrascht, dass er zurücksprang und sich den schmerzenden Arm hielt und fluchte wütend vor sich hin, während Nadia zu ihrer Waffe hechtete, doch plötzlich geriet sie ins Stolpern und fiel zu Boden. Als sie sich umdrehte, sah sie, dass der The Hand-Agent ihr rechtes Bein festgehalten hatte, damit sie die Waffe nicht erreichen konnte.
Er verdrehte das Bein schmerzhaft, das ein leises knacken von sich gab, so dass Nadia aufschrie vor Schmerz. Nicolai musste ihr wohl das Bein verdreht haben.


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 04. Mai 2006, 20:33:33
Der Agent lächelte über seinen Triumph und ließ von Nadia ab, zog seine Waffe und richtete sie auf die Agentin. „Keine Angst. Es wird am Ende wie ein Unfall aussehen“ meinte er und zielte.

Nadia schloss die Augen. Das war es also! Es war zuende! Sie konnte bloß nicht glauben, dass sie auf diese Art aus dem Leben scheiden würde und hoffte, dass es wenigstens schnell gehen würde.
Ein Schuss zerschliss die Stille und als sie die Augen öffnete, stellte die Argentinierin fest, dass nicht sie getroffen worden war, sondern Nicolai. Als er neben ihr zu Boden fiel, sah Nadia Weiss hinter ihm, der seine Waffe noch immer in den Händen hielt, ein grimmiger Ausdruck in den Augen.
Die Agentin machte den Versuch aufzustehen, musste aber schon bald kapitulieren, angesichts der großen Schmerzen, die ihr verletztes Bein verursachten. Wieso war Eric hier? Hatte sie ihm nicht aufgetragen, zum DSC zurück zu kehren?

„Nadia!“ rief Eric besorgt als er ihr schmerzerfülltes Stöhnen hörte und war sofort an ihrer Seite.
„Ich bin froh dich zu sehen, aber was machst du hier? Ich dachte, du wärst zum DSC gefahren.“
Weiss grinste verschmitzt. „Wie kommst du darauf, dass ich mache was du sagst?“ Nadia versuchte zu lächeln, was in Anbetracht ihrer Schmerzen mehr gequält aussah als wirklich befreit wirkte. „Ich habe deine Mutter angerufen. Sie leitet sofort alles in die Wege, damit Carolyn freikommt und schickt ein Team her, das dich zu einem Arzt bringt.“

Unter normalen Umständen wäre sie beleidigt gewesen, dass er nicht auf sie gehört hatte, aber da er ihr das Leben gerettet und zudem noch Nicolai ausgeschaltet hatte, war sie froh, dass er da war. Vorsichtig beugte sie sich zu ihm hinüber und küsste ihn sanft, genoss das Gefühl von Erics Händen an ihrer Wange und legte ihre Hände auf seine.

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Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Lena Fan am 05. Mai 2006, 19:41:54
Hey, Steffi!

Ich darf auch mal als erster Feedback geben! ;D

Meine Güte, das Update war so was von genial!!!  :applaus: :applaus: Ich bin fast aus den Latschen gekippt.

Das Syd und Vaughn aus dem Spionagegeschäft austeigen wollen, ist sehr verständlich. Es ist klar, dass sie ein normales Leben führen wollen mit allem was dazu gehört... wie Kinder. Richtig glauben, dass sie aussteigen, kann ich jedoch nicht.

Es freut mich, dass Carolyn endlich entlastet ist und das nun der wirkliche Maulwurf entdeckt wurde. Gut, dass Weiss nicht auf Nadia gehört hat und den Kerl erschossen hat, bevor der Nadia tötet. Sehr gute Beschreibung dieser Szene. :daumen:

Auch der Kampf von Sydney im Hubschrauber war klasse gemacht. Für eine Sekunde dachte ich echt, sie fällt runter und stürzt. Zum Glück nicht...

Zitat
„Hallo, Syd. Also die Bombe….Ich muss sagen, Rambaldi war genial..“ Marshall verstummte sofort als er die vorwurfsvollen Blicke der anderen sah und korrigierte sich schnell: „auf eine kranke, böse, schreckliche Art und Weise.

Super, Marshall ist einfach so lustig! :rofl1: :rofl1: *mich halb wegschmeiß* Du hast das super rübergebracht. Genauso würde Marshall in der Serie reden.

Zitat
Irina biss sich auf die Unterlippe und kämpfte gegen die Tränen an, die sich in ihren Augen ansammelten. „Ich liebe dich. Ich wollte nur, dass du das weißt. Für alle Fälle.“

Zitat
Ihre Tochter konnte jetzt nichts mehr dagegen tun, die Tränen liefen ihre Wangen hinunter. „Ich liebe dich auch, Mom. Bis dann.“ Damit legte sie auf und atmete tief durch, wischte sich die Tränen ab. Ob Irina das vorausgesehen hatte oder nicht, wusste Sydney nicht. Jedenfalls hatten ihr diese drei Worte, „Ich liebe dich“, den Mut gegeben, das was auf sie zukam, in Angriff zu nehmen. Sie war ihrer Mutter dankbar dafür, dass sie genau im richtigen Moment die passenden Worte gefunden hatte, um ihrer Tochter zu zeigen, dass sie im Geiste bei ihr war, auch wenn sie nicht physisch präsent war.

So liebe ich das, Steffi. Das hast du wirklich so rührend geschrieben. Wirklich sehr gute Arbeit! :daumen:

Also, ich bin schon sehr gespannt auf das Finale deiner Fanfic. Freue mich schon auf die Hochzeit von Sydney und Vaughn! :D


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Black Thunder am 05. Mai 2006, 20:16:57
WOW  :o :uha:  da hast du uns ja ganz schön was zum lesen gegeben Steffi.
Und es war alles dabei: Action, Emotionen, wieder mal sehr viel Spannung und natürlich wieder unser humorvoller Marshall  ;) . Alles in allem also wieder SPITZE!!! Ein sehr würdiges vor-Finale von Trapped :D .  Wie wird dann erst das Finale ? Bin sehr gespannt Steffi, werd mich schon mal mit einer Packung Taschentücher, für die Hochzeit, vor meinen Computer setzten und auf das Update warten :sick: ;D .
Ich muss zugeben auf den dritten Teil deiner Reihe freu ich mich besonders wegen Jack und Irina. Frag mich nur was dann noch kommt  ::) .

Also bitte lass mich nicht zu lange warten.   :bete:


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 05. Mai 2006, 20:32:47
Lena Fan - Zu Sydney und Vaughn sag ich jetzt mal nichts. Ich will euch ja nicht spoilen.  :P Es freut mich, dass dir die Szene mit dem Hubschrauber gefallen hat. Nachdem das Finale sich sehr um die Hochzeit von Sydney und Vaughn drehen wird, wollte ich ein actionreiches Vorfinale schreiben.  ;D

Black Thunder - Ja, war diesmal echt lang der Teil. Ich musste sogar eine Szene von Nadia und Weiss streichen, was mir als Nadia/Weiss Shipper das Herz gebrochen hat.
Die Hochzeit wird so richtig typisch amerikanisch und romantisch. Damit geht für mcih ein Traum in Erfüllung. Ich wollte immer schon eine Hochzeitsszene schreiben. Achja und es gibt einen ersten Auftritt von Vaughns verrückter Tante Trish.  ;D

Der dritte Teil der Rätselraten-Reihe wird ungefähr zwei Monate nach dem Finale kommen. Vorher werde ich mich verstärkt "Was wäre wenn" widmen. Steht übrigends auch schon ein Titel für den 3. Teil "Secrets and Lies".

Jeder Spyfam-Member hat ein Geheimnis, soviel verrate ich schonmal.  ;)


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Weißer Wolf am 05. Mai 2006, 21:03:46
Wie fies Steffi, uns jetzt 2 Monate so hängen zu lassen :-\ . Der Titel klingt schon spannend und dann diese kleine Vorschau. Ich kann kaum erwarten bis Teil 3 kommt. Auch wenn ich mich mit "Was wäre wenn..." bis dahin trösten kann.

Jetzt aber mal zu deinem Update. Die Szene im Helikopter fand ich auch sehr mitreissend  :daumen: . Die Szene zwischen Irina und Syd war richtig zum heulen, so traurig und doch schön. Würde mich für Syd und Vaughn freuen wenn sie endlich in Ruhe und Frieden Leben könnten. Auch wenn ich nicht dran glaube.

Du weißt schon was du machst.  ;D


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: bibi am 06. Mai 2006, 09:18:09
Das tust Du uns doch nicht wirklich an. 2 Monate auf die 3. Story zu warten.
Das ist nicht fair.
Ich habe schon so auf die Fortsetzung von Trapped gewartet  :-[. Jetzt ist sie da.
Es ist wieder super. Ich kann es kaum erwarten, bis das nächste kommt.


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: lena-irina-jonna am 06. Mai 2006, 11:55:17
Suuuuuuper Fortsetzung!! :daumen:

Nadia und Weiss sind sooooooo süß :inlove:!! Schön, dass endlich Carolyns Unschuld bewiesen ist. :D
Und Sydney und Vaughn? Mal schauen was Irina und Jack davon halten, dass die beiden aussteigen wollen. ;D

Freu mich schon auf's Finale. 8)


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Maya am 06. Mai 2006, 12:38:50
Freu mich, dass der Maulwurf endlich enttarnt ist. Hoffe Caroline fängst jetzt an Weiss ein bisschen mehr zu mögen – man muss ihn einfach mögen…

Wie die Anderen schon alle geschrieben haben (ist wirklich blöd, wenn man so hinterherhinkt mit dem Feedback – man schreibt nicht wirklich Neues) die Flugzeug-Szene und das Telefonat zwischen Syd und Irina waren wirklich schön.
Und dass SV sich entschieden haben die CIA zu verlassen ist rein theoretisch eine gute Idee. (wobei ich bezweifle, dass es funktioniert – es sei denn du hast sie im 3. Teil nur als wachsende Familie vorgesehen)

Bin auf das Finale gespannt


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 23. Mai 2006, 16:09:52
So, nach einem Jahr und zwei Monaten geht auch diese Fanfic, dieser zweite Teil der Rätselraten-Reihe zuende.

Ich möchte mich bei euch allen bedanken, dass ihr die Fic teilweise schon seit Rätselraten verfolgt habt und mir immer noch Feedback schreibt. Ich habe mich wirklich über jedes einzelne Feedback - und wenn es auch nur ein paar Zeilen waren - riesig gefreut und es zum Ansporn genommen, weiter zu schreiben. Ich hoffe, ihr schreibt auch weiterhin Feedback, wenn ich in ein paar Monaten den 3. und letzten Teil der Rätselraten-Reihe poste. Bis dahin!  :grouphug:

22. Finally


Los Angeles

Die meisten Gäste waren schon eingetroffen. Auch die Musiker hatten bereits ihre Instrumente am Ende eines langen Ganges aufgestellt, direkt neben dem Podest, auf dem der Priester seine Predigt halten sollte.
Der Gang, den die Braut am Anfang der Zeremonie hinunter schreiten würde, war ausgelegt mit rotem Samtteppich, gesäumt von einer Wand aus weißen Rosen. Rechts und links den Gang hinunter waren Klappstühle aufgestellt.
Die rechte Seite war reserviert für die Verwandten und Freunde des Bräutigams, die linke Seite für Freunde und Verwandte der Braut.

Da Sydney und Vaughn zum größten Teil dieselben Freunde hatten, war die Aufteilung mehr für die Familienmitglieder gedacht. Schließlich konnte keiner sagen was geschehen würde, wenn Vaughns und Derevkos aufeinander trafen. Schon das Probeessen mit Monique Vaughn und Irina Derevko an einem Tisch hätte beinahe in einem Desaster geendet.

Nadia beobachtete etwas Abseits das rege Treiben. Verwandte erkundigten sich bei ihr ständig wo denn ihr Platz sei, die Kapelle erwartete Anweisungen von ihr und vom Bräutigam war auch noch nichts zu sehen.
Eine schrullige Frau mittleren Alters steuerte auf sie zu. Die Agentin schätzte sie um die Anfang fünfzig. Ihr Outfit hob sich deutlich von dem der restlichen Hochzeitsgesellschaft ab: Das Kleid war ausgefranzt, so dass es wirkte als ob eine Menge Hühner dafür ihr Leben lassen mussten. An ihrem Hals baumelten unzählige, altertümliche Amulette, deren Symbole Nadia noch nie gesehen hatte.
„Entschuldigen Sie, Kindchen. Mein Name ist Trish, ich bin Michaels Tante. Wo ist denn der Bräutigam?“ fragte sie mit unnatürlich hoher Stimme, die fast einem Piepsen gleich kam. Eine wirklich eigenwillige Erscheinung diese Trish, dachte Nadia.

Die Agentin bemühte sich um ein freundliches Lächeln, auch wenn es sie nervte, einhundertmal ein und dieselbe Frage beantworten zu müssen. „Ich bin Nadia, die Schwester der Braut. Der Bräutigam kommt sicher gleich. Bitte setzen Sie sich doch inzwischen schon und warten. Wir fangen sicher gleich an.“
„Machen Sie sich keine Sorgen“ sagte Trish leichthin und machte eine wegwerfende Handbewegung. „Es wird nichts schief gehen. Ich habe extra für diesen Tag meine stärksten Schutzamulette mitgebracht. Nichts und niemand wird diese Hochzeit verhindern.“

Nadia bemühte sich nach Kräften nicht zu lachen. Schließlich wollte sie diese Frau nicht beleidigen. Manche Menschen brauchten etwas, an das sie glauben konnten, etwas, das ihnen Kraft gab.
Nadia erinnerte sich an die Obsession ihres Vaters für die Werke Rambaldis und entschied, dass der Glaube von Trish und der Glaube ihres Vaters zwei vollkommen unterschiedliche Dinge waren: Sloanes Glaube an die Werke Rambaldis brachte Menschen in Gefahr, hauptsächlich Menschen, die Nadia wichtig waren. Trishs Glaube hingegen schadete niemandem außer, dass sie sich lächerlich machte in ihrem Outfit.

„Danke, dass Sie das gemacht haben. Ich bin sicher, Sydney und Michael wissen das zu schätzen“ lächelte die Agentin freundlich. Ihr Blick glitt an Trish vorbei und fand Irina und Sydney, die die Empfangshalle gerade betraten. Sydney sah umwerfend aus in dem trägerlosen, weißen Kleid. Passend dazu trug sie weiße Samthandschuhe, die ihr bis zu den Ellbogen reichte. Der Frisör hatte sich für eine Hochsteckfrisur entschieden und Locken in ihr Haar gemacht, das den perfekten Rahmen für ihr Gesicht bot. Zusammen gehalten wurde das Ganze von dem Schleier, der nicht unendlich lang war und sie trotzdem wie eine Prinzessin aussehen ließ.
„Würden Sie mich einen Augenblick entschudigen?“ sagte Nadia hektisch und steuerte auf ihre Mutter und Sydney zu ohne eine Antwort von Vaughns Tante abzuwarten.

Ihre Schwester sah so besorgt aus, dass Nadia sich auf dem Weg zu ihr fragte was sie sagen konnte, um sie zu beruhigen und wusste nicht mal, ob sie die richtigen Worte finden würde, um Sydney zu trösten. Schließlich wusste sie selbst nicht was sie von Vaughns Verspätung halten sollte.
„Er kommt nicht!“ stellte Sydney fest als Nadia sie und Irina erreicht hatte.
„Syd, er wird kommen. Er lässt dich nicht einfach vor dem Altar stehen“ sagte Nadia überzeugt.
„Sie hat Recht, Sydney. Du musst einfach noch ein wenig Geduld haben“ bestätigte Irina.
Tief in ihrem Inneren wusste Sydney, dass sie Recht hatten. Aber trotzdem war da dieses Gefühl, dass etwas passiert war. Es ließ sich einfach nicht abstellen und mit jeder Minute, die verstrich, ohne dass Vaughn auftauchte, wurde sie unruhiger.
„Mom, er ist schon 30 Minuten überfällig und er hat sich bisher bei keinem gemeldet!“ sagte Sydney, ständig die Tür im Auge behaltend, in der Hoffnung, sie ginge auf und ihr Verlobter käme doch noch mit einer logischen Erklärung für die Verspätung.

Aber nichts tat sich. Die verdammte Tür blieb zu! Irina wollte etwas sagen, um ihre älteste Tochter zu trösten, doch so langsam gingen ihr die Argumente aus. Ihr hilfloser Blick glitt zu Nadia, die auch über tröstende Worte nachzudenken schien.
Irina atmete erleichtert auf als Jack auf sie zusteuerte, doch angesichts seines ernsten Gesichtsausdrucks verwandelte sich die Erleichterung sofort in Besorgnis.
„Es gibt Probleme. Gibt es hier einen Raum, wo wir ungestört sind?“ fragte Jack hektisch. 
„Den Ankleideraum“ nickte Sydney und wies auf eine Tür aus Eichenholz neben den Toiletten.
Ihr Vater nickte und ging voran in Erwartung, dass die anderen ihm folgten, was sie auch taten.


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 23. Mai 2006, 16:10:49
„Dad, was ist los?“ fragte Sydney alarmiert. Panik kroch in ihr hoch wie ein Monster, das sie von innen aufzufressen drohte. Die Agentin versuchte alles, um sich zur Ruhe zu zwingen, aber sie blieb dabei erfolglos. Im Moment war sie nicht Sydney Bristow, die Agentin, sondern Sydney Bristow,  der ganz normale Mensch. Die Agentin Sydney Bristow würde wahrscheinlich viel cooler bleiben und sich sofort aufmachen, um herauszufinden wo Vaughn war. Doch Sydney der Mensch hatte einfach nur Angst, dass dem Mann, den sie liebte, etwas Schlimmes zugestoßen war.

Ihre schlimmsten Befürchtungen bestätigten sich als ihr Vater einen PDA aus der Innenseite seines Mantels holte, einige Tasten bediente und ihn dann an Sydney weiterreichte. Irina und Nadia stellten sich hinter sie, damit auch sie sehen konnten was sich auf dem darauf befand.

Ein Videoband wurde abgespielt. Es zeigte Anna Espinosa, die neben einem sehr kränklich aussehenden Vaughn saß. Seine Haut war grau und obwohl der PDA-Bildschirm nicht gerade groß war, konnte man deutlich Schweißperlen auf seiner Stirn erkennen als die Kamera nah genug heranfuhr.
„Diese Nachricht ist für Sydney Bristow“ begann Anna und schon der bloße Klang ihrer Stimme weckte in Sydney den Wunsch, sie aufzuspüren und zu töten. „Ich habe Ihrem geliebten Mister Vaughn ein Gift injiziert. Er hat noch genau drei Tage zu leben, dann hat sich das Gift so weit in seinem Körper ausgebreitet, dass er stirbt. Wenn Sie wissen wollen wie Sie ihn retten können, treffen Sie mich heute um Mitternacht in der alten Lagerhalle an der Chrystal Street. Ich freue mich schon darauf, wieder mit Ihnen zusammen zu arbeiten.“

Das Bild wurde schwarz. Zurück blieb eine wütende Sydney, die frustriert ihren Schleier zu Boden warf und erklärte: „Die Hochzeit ist verschoben. Nadia, würdest du den Gästen bitte erklären, dass die Hochzeit heute nicht stattfinden wird?“

Es brach der Argentinierin das Herz: Sydney sah so traurig aus und es gab nichts, das sie sagen konnte, um es ihr leichter zu machen. Sie hatte sich so auf den Tag gefreut und nun das! Hatte Sydney denn nicht schon genug durchgemacht? „Sicher. Was soll ich ihnen als Grund nennen?“
„Was immer du für nötig hälst.“

+++++++++++++

Schon tagsüber wirkte die Lagerhalle nicht gerade einladend und nachts war sie noch unheimlicher.
Nur spärlich warf der Mond sein Licht durch kleine Fenster oberhalb der Halle in den Raum. Überall standen alte Reifen herum, es roch nach Motorenöl. Sydney rümpfte die Nase und schlug den Kragen ihres Mantels ein wenig nach oben als ein Windhauch sie streifte. Konzentriert hielt sie Ausschau nach Anna.

Wenig später war das Klacken von Stöckelschuhen zu hören, deren Absätze auf den blanken Asphalt trafen. Das wenige Licht ließ deutlich die Umrisse von Anna erkennen.
Als sie vor ihr zum Stehen kam, konnte Sydney deutlich ihr Gesicht sehen, in dem sich ein wenig Amüsierung widerspiegelte. „Sie sind sehr pünktlich, Ms. Bristow“ bemerkte Anna erfreut.
„Sie sind zu spät. Was haben Sie mit meinem Verlobten gemacht?“ fragte die braunhaarige Agentin mit gleichgültiger Stimme. Sie widerstand dem Drang, auf Anna loszugehen, auch wenn es ihr schwerfiel.
Anna war die einzige, die wusste wo Vaughn war und wie man ihn heilen konnte, so sehr es Sydney auch verabscheute auf sie angewiesen zu sein. Ihre Hände ballten sich in ihrer Jackentasche zu Fäusten und das so stark, dass ihre Knöchel weiß anliefen und sich die Fingernägel in ihre Handflächen bohrten, wo sie blutige Kratzer hinterließen. 
„Ich dachte, das hätte ich Ihnen auf meiner kleinen Videobotschaft schon erklärt. Hat es Ihnen gefallen?“ Diese unverschämte Frage von Anna brachte ihr nun noch einen Kinnhacken von Sydney ein, der mit solcher Kraft kam, dass ihr Kopf herumfuhr und Blut aus ihren Mundwinkeln lief.

Doch die Russin dachte nicht daran, zurück zu schlagen. Sie lächelte nur, holte ein Tuch aus ihrer Jackentasche und wischte sich damit das Blut ab. All dies tat sie ohne ihren Blick von Sydney abzuwenden. „Ich habe Ihren Verlobten vergiftet. Es existiert ein Gegengift, das nur ich habe. Vaughn muss es inerhalb der nächsten drei Tage bekommen. Wenn nicht, stirbt er.“ Die Russin fügte ihren Worten nichts hinzu.
Sydney und Anna trugen einen stummen Kampf per Blickkontakt aus. Keiner von beiden wagte es zu blinzeln, aus Angst, dies könne von der anderen als Schwäche angeshen werden.

Schließlich war es die DSC-Agentin, die die Stille durchbrach. „Was wollen Sie, Anna?“ fragte sie kalt.
„Schön, wir halten uns nicht lange mit Smalltalk auf. Das gefällt mir!“ Es war offensichtlich, dass sie Sydneys Abhängigkeit von ihr in vollen Zügen genoss. Das Leben von Michael Vaughn lag in Annas Händen.
Die Braunhaarige schwieg.

 „Ich will einen Mikrochip, auf dem sich die Steuerungscodes aller amerikanischen Kommunikationssatelitten befinden. Diesen Chip findet man nur, wenn man sich über einen Zentralcomputer in Langley einhackt. Dort sind die Koordinaten gespeichert. Speichern Sie die Informationen auf einer CD und kleben Sie sie in zwei Tagen auf Sitz 47 im Kino an der 28. Straße, sonst wird ihr Verlobter sterben. Einer meiner Männer ist bei Vaughn und wartet auf meinen Befehl, ihm das Gegengift zu injzieren. Danach lassen wir ihn frei“ Anna wandte sich um und ging, ließ eine verzweifelte Sydney zurück. So hatte sie sich ihren Hochzeitstag nicht vorgestellt.

+++++++++

Los Angeles,
DSC


Totenstille hatte den Besprechungsraum nach Sydneys Bericht über ihr Treffen mit Anna erfasst.
Alle Anwesenden, Nadia, Carolyn, Weiss, Dixon, Marshall, Jack, Irina und Sydney hingen ihren Gedanken nach. Sydneys Gedanken waren bei Vaughn und dabei wie es ihm wohl ging. Eines stand für sie fest: Sie würde in Langley einbrechen, um sich die Koordinaten des Mikrochips zu beschaffen, ob mit der Unterstützung des DSC oder ohne sie. Sie konnte Vaughn nicht einfach sterben lassen.
Die Gäste hatten am Abend davor natürlich nicht aufhören wollen, Fragen über den Verbleib von Vaughn zu stellen. Irina, Jack, Nadia und Weiss hatten ihr möglichstes getan, um Sydney abzuschirmen, damit sie Zeit hatte, das Ganze zu verarbeiten.

Die Agentin hatte sogar schon angefangen, sich zu fragen, ob das ein Omen war, ein warnendes Signal für ihre Ehe. Vielleicht sollte es einfach nicht sein!
Sydney warf einen verstohlenen Blick hinüber zu ihren Eltern. Auch ihre Ehe hatte kein glückliches Ende genommen.
Sie runzelte die Stirn. Allgemein schienen Ehen unter Agenten unter einem Fluch zu stehen, ständig musste man sich entscheiden zwischen Eheleben und dem Agentendasein. Die Braunhaarige war froh, wenn sie das alles bald hinter sich lassen und mit Vaughn ein neues Leben beginnen konnte. In Santa Barbara.

„Also….“ Seufzte Carolyn und richtete sich ein wenig auf. Erschrocken über das plötzliche Durchbrechen der Stille zuckte Sydney ein wenig zusammen und richtete ihre Aufmerksamkeit auf Carolyn. „Du willst in Langley eindringen, um dich in den Zentralcomputer einzuhacken und so zu erfahren wo sich der Mikrochip befindet. Klingt irgendwie lustig.“ Fügte die CIA-Agentin ohne den geringsten Humor in der Stimme hinzu.
Trotzdem lächelte Sydney ein wenig und sah auf den Tisch als sie die Blicke ihrer Eltern auf sich spürte. Sie wusste, dass ihr Vater zerrissen war zwischen dem Wunsch seiner Tochter beizustehen und der Entscheidung, den Regelverstoß überhaut zu begehen.
Sydney konnte es sogar verstehen, dass sie zögerten. Diese Operation war nicht nur waghalsig, sie war auch riskant.  „Ich könnte es verstehen, wenn ihr es nicht tun wollt. Ich werde auf jeden Fall nach Langley gehen, ob ihr mir helft oder nicht“ stellte die Agentin mit aller Entschlossenheit in der Stimme klar.


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 23. Mai 2006, 16:11:25
Irina räusperte sich und rutschte in ihrem Stuhl unbehaglich hin und her. Für sie stellte sich die Frage, einbrechen oder nicht, erst gar nicht. Sydney war ihre Tochter und sie hatte sie schon zu oft leiden sehen, hauptsächlich auch wegen den Dingen, die sie, Irina, getan hatte. Außerdem, das wusste Irina, würde es Sydney ohne Hilfe sowieso nicht gelingen bis zum Zentralcomputer vorzudringen. Man würde ihre Tochter verhaften und Sydney den Rest ihres jungen Lebens hinter Gittern verbringen. Sydney war eine fähige Agentin, aber so gut, allein und unerkannt in Langly einzubrechen war nicht mal sie.
Das Hauptquartier der CIA war schließlich kein Süßigkeitenladen, dessen Alarmanlage man nur zu umgehen brauchte. Ihre älteste Tochter wusste das, und trotzdem würde sie ohne Hilfe versuchen sich dort einzuhacken, wenn nötig. Gefühle machten Sydney zum einen zu einer starken, eine der besten Agentinnen überhaupt, aber oft ließen sie sie auch unüberlegt handeln.
„Okay. Agent Weiss? Agent Fox? Sie kümmern sich um die Gäste, sorgen dafür, dass es keine Gerüchte gibt und sagen ihnen, dass sie nicht abreisen sollen. Die Hochzeit findet auf jeden Fall statt“ wies Irina Weiss und Carolyn an, womit sie den überraschten und dankbaren Blick Sydneys auf sich zog.

„Ich soll mit Weiss zusammenarbeiten?!“ fragte Carolyn schockiert und sah den schwarzhaarigen Agenten an, der schon den Mund geöffnet hatte, um zu einer Erwiderung anzusetzen, als die Agentin mit ihren Händen eine beschwichtigende Geste machte. „Ist schon gut. Ich mache es ja.“ Begeistert klang sie aber nicht.
Weiss rollte mit den Augen. Eigentlich war ER zu bemitleiden, dass er ausgerechnet mit ihr zusammenarbeiten musste. Dass Carolyn sich als unschuldig erwiesen hatte, hieß noch lange nicht, dass Eric ihr traute. Es war nur so ein Gefühl und vor allem, weil sie anfing, sich mit Nadia anzufreunden wollte er sie im Auge behalten.

„Sydney, wir beide brechen zusammen mit Jack und Nadia in Langley ein und besorgen uns die nötigen Informationen“ wandte sich Irina an ihre Familie ohne auf das Verhalten von Carolyn und Weiss einzugehen.
Marshall hob schüchtern die Hand. „Ähm..Mit Verlaub, Ma’am. Ist es okay, wenn ich kurz was anmerke?“ Irina nickte bloß und wies den Techniker mit einer Handbewegung an, fortzufahren. „Das Sicherheitssystem zu umgehen wird schwierig werden. Ich meine in Langley ist nichts so gut geschützt wie der Zentralcomputer, auf dem sich so gut wie alle CIA-Daten befinden.“

„Er hat Recht“ warf Carolyn ein, die ihre Aufmerksamkeit von Weiss löste und sich ans andere Ende des Besprechungstisches setzte, wo ein Laptop stand. Sie bediente einige Tasten, wenig später wurde der Grundriss des Hauptquartiers in Langley auf die Bildschirme an der Wand projeziert, so dass alle etwas sehen konnten.
„Der Zentralcomputer wird nur von einem einzigen Mann bedient. Die CIA will so sicherstellen, dass niemand unbefugtes auf die streng geheimen Dateien zugreift und die Informationen an Terrororganisationen oder uns feindlich gesonnene Staaten verkauft. Der Name des Mannes ist Rick Glover. Bevor er in den Zentralcomputer kann, muss er einige Sicherheitssysteme passieren und von da an wird es knifflig.“
Carolyn bediente weitere Knöpfe und alle warteten gespannt darauf, dass sie fortfuhr.

Sydney wurde schlecht. Dort einzusteigen würde doch schwerer werden als sie gedacht hatte. Aber was hatte sie eigentlich erwartet? Das war das Hauptquartier der CIA und der Computer enthielt alle wichtigen Informationen, über die die CIA verfügte! Nicht auszudenken was passieren würde, wenn diese Informationen in die falschen Hände gelangten, in die Hände von Anna Espinosa! Es drehte der Agentin den Magen um, dass sie keine andere Wahl hatte als Anna das zu geben wonach sie verlangte.
Das machte gleichzeitig aber auch klar, dass die CIA ihr den Mikrochip nicht einfach geben würde, wenn sie danach fragte. Die Aufgabe der CIA war es, das Land zu schützen und geheime Informationen geheim zu halten, auch wenn das hieß, einen Agenten opfern zu müssen und Sydney konnte ihnen deshalb nichtmal einen Vorwurf machen.

„Der Zentralcomputer befindet sich am Ende eines langen Ganges in einem in sich abgeschlossenen Raum. Bevor Glover den Gang passieren kann, muss er an einem Augenscanner vorbei. Ist er erfolgreich, öffnet sich die Tür. Am Ende des Ganges befindet sich eine weitere Stahltür, das ist die Stimmenerfassung, die darauf programmiert ist, lediglich die Stimme von Glover zu akzeptieren. Ist Glover nicht im Raum und arbeitet am Computer, wird er von drei Sicherheitssystemen geschützt.“ Carolyn sah ernst in die Runde. „Jedes Geräusch, das lauter als das Husten einer Kakerlake ist, löst sofortigen Alarm aus.“
„Außerdem erfassen die Sensoren jede Temperaturveränderung über 20 Grad und die Berührung des Bodens löst natürlich auch Alarm aus“ fügte Marshall hinzu.
Carolyn nickte zustimmend. „Dazu wollte ich gleich kommen. Ladies und Gentlemen? Es ist ziemlich schwierig dort einzudringen, fast unmöglich.“

„Fast unmöglich, aber nicht vollkommen unmöglich. Marshall, bereiten Sie entsprechendes Equipment vor. Sie überwachen die Operation von hier aus. Falls was schiefläuft, sind wir vielleicht auf Ihre Hilfe angewiesen. Jack, Nadia, Sydney und ich fliegen noch heute Abend nach Virginia“ sagte Irina entschieden.
Jack grinste. Kam es ihm bloß so vor, oder freute sich seine Frau wirklich darauf, geheime Informationen aus Langley zu stehlen? Auch Nadias Augen schienen zu funkeln bei der Aussicht auf eine neue Herausforderung. In Langley einzubrechen und Informationen zu stehlen, verstieß so ziemlich gegen ein Dutzend Gesetze. 
Bei diesem Einsatz war alles vorhanden: Nervenkitzel, Gefahr und Herausforderung. Es setzte großes Können voraus, schließlich mussten sie mehr als ein gutes Dutzend geschulte CIA-Agenten austricksen.

++++++++++

„Ich könnte Kontakt zu den Toten aufnehmen, Monique und Bill bitten, Michael beizustehen!“ rief Trish und lief hinter Weiss her, der nun schon seit einer Stunde versuchte, sie loszuwerden, es aber einfach nicht schaffte. Aus irgendeinem Grund hatte Tante Trish beschlossen, ihm auf die Nerven zu gehen.

Eric drehte sich zu ihr um und versuchte höflich zu lächeln, auch wenn sich seine Genervtheit nicht so ganz verbergen ließ. Trish lächelte ihn freundlich und mit allem Enthusiasmus an, den sie aufbringen konnte. Sie wollte wirklich helfen! Eric seufzte. Sein Blick schweifte durch den Saal, der gefüllt war mit Hochzeitsgästen, denen Weiss und Carolyn bereitwillig Rede und Antwort standen – ohne dabei ins Detail zu gehen natürlich.
„Mrs….“ Eric versuchte sich krampfhaft, an ihren Nachnamen zu erinnern und verfluchte sich n Gedanken für sein schlechtes Namensgedächtnis. Gut, dass das für die Arbeit als Agent keine Grundvorraussetzung war, sonst hätte man ihn vermutlich gar nicht erst eingestellt.

Doch zu seiner Erleichterung erlöste Trish ihn aus seiner misslichen Lage, in dem sie freundlich lächelte und sich zu ihm herüber beugte, dabei eine Hand auf seine Schulter legte wie eine alte Freundin. „Bitte nennen Sie mich Trish. Das tun die Meisten.“ Sie räusperte sich und holte zu Erics Entsetzen eine Kristallkugel aus der braunen Ledertasche, die mehr Ähnlichkeit mit einem Sack als mit einer Tasche hatte.
Wollte sie ihm jetzt hier die Zukunft voraussagen? „Also? Soll ich nun Kontakt mit Monique und Bill aufnehmen? Sie werden zwar bestürzt sein, dass ihr Sohn in Gefahr schwebt, aber ich denke, sie werden Vertrauen zu Sydney haben.“ Trish dachte eine Weile über ihre Worte nach und zog dann eine Grimasse als sei ihr etwas sauer augestoßen: „Vielleicht sollte ich ihnen lieber verschweigen, dass Irina Derevko Teil dieser Operation ist.“

Der Agent legte die Hände an seine Schläfen und massierte sie als ihn ein plötzlicher Migräneanfall überkam. Eigentlich hatte Trish ja Carolyn in Beschlag genommen, doch die hatte sich geschickt aus dem Staub gemacht und ihn hier mit Vaughns verrückter Tante allein gelassen. Das war wahrscheinlich ihre Rache für etwas, von dem wahrscheinlich nur Carolyn wusste – oder vielleicht war es einfach nur ihre Abneigung gegen ihn.

Carolyn steuerte auf sie zu. Das Grinsen in ihrem Gesicht war nicht zu übersehen, während Eric ihr einen finsteren Blick zuwarf. „Alles klar bei euch?“ fragte sie unschuldig und schon allein dafür hätte er sie erwürgen können. 
„Von Mr. Weiss bekomme ich keine Antwort. Also, wenn Sie mich entschuldigen, Ms. Fox? Ich muss ein Gespräch mit Monique und Bill führen.“ Damit machte Trish auf dem Absatz kehrt, empört darüber, dass dieser junge Mann ihrem Anliegen so gar keine Beachtung schenkte und auch noch genervt wirkte. Traurig, dass es immer noch Leute gab, die nicht an das Übernatürliche glaubten, an eine Welt, jenseits der Bestehenden!

„Ja und falls Sie Elvis erreichen, richten Sie ihm von mir einen schönen Gruß aus!“ rief Eric ihr beleidigt hinterher und schüttelte mit dem Kopf, fragte sich wie Michael es bei dieser Familie geschafft hatte, so normal zu sein. Allerdings stellte er sich diese Frage bei Sydney und Nadia manchmal auch.


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 23. Mai 2006, 16:12:47
Nachdem Trish gegangen war, wandte sich der Agent wieder an Carolyn: „Danke für’s Nichtstun!“
Die Agentin neben ihm tat überrascht und schien es noch zu genießen, die Wut in seinen Augen auflodern zu sehen. Dieser Punkt ging wohl eindeutig an sie! „Ich habe keine Ahnung was du meinst.“ Sie ging an ihm vorbei, begrüßte einige Gäste mit einem falschen Lächeln und steuerte die Bar an, dicht gefolgt von Eric.
„Du weißt ganz genau was ich meine!“ zischte der Schwarzhaarige. „Mich mit dieser Verrückten allein zu lassen! Ich dachte wir sollen uns ZUSAMMEN um die Gäste kümmern.“ 

Carolyn lachte und bestellte ein Glas Rotwein, während Weiss sich für ein Bier entschied. Sie setzten sich und beobachteten für einen Moment die Gäste wie sie miteinander tuschelten.Hin und wieder konnten sie einige Gesprächsfetzen aufschnappen, aus denen eindeutig hervorging, dass sie sich fragten welche Krankheit genau der Bräutigam hatte. Weiss und Carolyn waren – auf Irinas Anweisung hin -  so vage wie möglich in ihren Aussagen geblieben. 
Die Gäste wussten lediglich, dass Vaughn mit einem schlimmen Virus infiziert worden war und dass Sydney und ihre Familie versuchten, das Gegenmittel zu beschaffen.

„Das ist nicht komisch, Carolyn!“ zischte Eric hinter zusammengepressten Zähnen.
„Doch für mich schon“ konterte sie, drehte sich zu ihm um und ließ dabei das Glas spielerisch in ihren Händen kreisen. „Das hilft dir, an etwas anderes als an Nadia zu denken.“ Sie bemerkte den Blick des Agenten und lächelte. „Derevkos Worte nicht meine.“ Die Agentin nahm das Glas mit und ließ Weiss an der Bar allein.

Der Barkeeper kam hinzu und fragte den Agenten, ob er ihm noch was bringen könne. „Nein, aber ich gebe Ihnen einen guten Rat: Wenn Sie sich verlieben, dann sorgen Sie dafür, dass die Mutter Ihrer Freundin keine Ex KGB-Agentin ist mit einem großen Beschützerinstinkt gegenüber ihrer Tochter“ brummte Weiss und nippte an seinem Bier, immer noch ärgerlich, dass ihn Irina offenbar in diese Situation mit Trish gebracht hatte. Sollte er irgendwann mal den Mut aufbringen, Nadia einen Heiratsantrag zu machen, konnte er sich mit Irina als Schwiegermutter auf etwas gefasst machen!

Der nächste Gedanke ließ den Agenten grinsen. Sollte Vaughn Irina doch erstmal als  Schwiegermutter antesten bevor Weiss darüber nachdachte, Nadia zu heiraten.

Der Barkeeper schien nicht so recht zu verstehen worauf Weiss hinauswollte und blickte ihn verwirrt an. Als der Agent seinen Worten nichts mehr hinzufügte, schüttelte er nur mit dem Kopf und widmete sch wieder den übrigen Gästen.

+++++++++

Langley,
Virginia


Nadia war nervös. Auch wenn sie ihr bestes tat, um sich das nicht anmerken zu lassen. In Langley einzubrechen, um geheime Informationen zu stehlen, war kein alltäglicher Einsatz. Denn die CIA gehörte zu den Guten und waren die, für die sie normalerweise arbeitete.

Die Agentin hatte sich eine Brille aufgesetzt, mit dazu passendem, schwarzem Hosenanzug und saß in der Cafeteria, las scheinbar interessiert einen Artikel. Von Glover jedenfalls war noch keine Spur zu sehen. Langsam wurde Nadia ungeduldig, obwohl es sie doch ein wenig beruhigte, dass Jack, Sydney und Irina irgendwo in ihrer Nähe waren.
„Bin in Position, warte auf Glover“ flüsterte sie in ihr Haar und wandte ihren Blick von der Tür ab und erneut dem Magazin zu, das sie vorgab zu lesen.

Irina und Sydney kletterten den Belüftungsschacht entlang. Sie konnten Nadia nicht so laut hören wie sie gerne wollten, was wohl der Akkustik hier geschuldet war.
Während ihre Mutter sich über die Herausforderung zu freuen schien, war Sydney angespannt. Sie stand nicht nur wegen Vaughn unter Erfolgsdruck, sondern auch wegen ihrer Familie: Wenn bei dieser Operation etwas schief lief und die CIA dahinter kam, dass sie in den Zentralcomputer eingedrungen waren, dann bedeutete, dass auch für sie eine mehrjährige Haftstrafe. Nadia und Irina konnte wegen ihrer vorherigen Vergehen sogar die Todesstrafe blühen, wenn der Staatsanwalt beschloss, sie in das Verfahren mit ein zu beziehen.

Doch soweit versuchte Sydney gar nicht zu denken. Schließlich hatte sie so etwas schon mehr als hundertmal gemacht ohne erkannt zu werden und ihre Eltern und ihre Schwester waren ja auch nicht gerade Laien.
„Verstanden, Evergreen. Sind auch gleich in Position. Raptor, wie sieht’s aus?“ meldete sich Sydney über Funk.

Jack saß in einem Lieferwagen, dessen abgedunkelte Scheiben von außen nicht erkennen ließen wer darin saß.
Ein Laptop stand auf dem Amaturenbrett, das sich im hinteren Teil des Wagens befand, zusammen mit allerlei anderem technischem Gerät. Rote Punkte verrieten Jack wo sich sowohl Sydney und Irina, als auch Nadia gerade aufhielten. Sydney und Irina hatten fast den Überwachungsraum erreicht, in den sie mussten, um ein Funkmodem anzubringen, das sich im Kabel befand und von daher zu klein war, um entdeckt zu werden. So konnte sich Jack ins Sicherheitssystem einloggen und auf das Signal der Überwachungskameras zugreifen.
„Bin in Position. Phoenix, ihr habt das Ziel erreicht. Beginnt jetzt mit Phase Eins“ antwortete der grau-melierte Agent. 

„Mom, wir sind da“ flüsterte Sydney ihrer Mutter zu, die sich daraufhin ein Drahtseil um die Hüfte band, während ihre Tochter die Spule nahm, um sie herunter zu lassen. Lautlos, um den Wachmann nicht zu alarmieren, schraubten sie den Boden des Belüfungsschachts auf.
Irina seilte sich hinter dem Wachmann ab und injizierte ihm eine Nadel mit Schlafmittel – Marshalls Erfindung – in den Nacken. Binnen Sekunden war der Wachmann eingeschlafen, ohne dass er Irina gesehen hatte.
„Ich bringe jetzt das Funkmodem an“ informierte Irina ihren Mann über Funk, wartete eine Weile bis das Kabel mit dem Gerät sicher angebracht war. „Kriegst du ein Signal?“

„Signal ist da. Los verschwinde, bevor der Wachmann wieder aufwacht“ antwortete Jack, was sich seine Frau nicht zweimal sagen ließ und über den gleichen Weg wieder verschwand wie sie gekommen war – mit Hilfe von Sydney, die die Spule hochzog.

Jacks Blick wechselte zu der Überwachungskamera, die Nadia beobachtete. Hoffentlich tauchte dieser Glover auch wirklich in der Kantine auf, sonst hatten sie ein Problem ihn zu finden. Ohne einen Peilsender würde Jack viel zu lange brauchen, um ihn zu finden bevor er am Zentralcomputer war.

Sowohl Jack als auch Nadia atmeten erleichtert auf als Glover endlich auftauchte und sich neben Nadia setzte ohne von seinem Magazin aufzusehen, das er gerade las. Er hielt einen Kaffeebecher in der rechten Hand und sah nur einmal auf, um ihn abzustellen.
Die Agentin lächelte kurz in seine Richtung und erst jetzt schien Glover zu bemerken, dass neben ihm jemand saß, denn er sah auf und erwiderte Nadias Lächeln, nur um wieder in sein Magazin zu blicken.

Das musste ja ein spannender Artikel sein! Überhaupt schienen alle CIA-Agenten, die in Langley arbeiteten, ihre Mittagspause mit Lesen zu verbringen. Nadia sah kaum jemanden, der sein Gesicht nicht hinter einer Zeitung, einer Zeitschrift oder hinter wichtigen Unterlagen verborgen hielt. Sie musste grinsen. Geselligkeit schien keine Eigenschaft von CIA-Mitarbeitern zu sein. Sie fragte sich, ob Weiss seine Mittagspause hier auch so verbracht hatte, den Kopf vergraben in einem Buch.
Nadia runzelte die Stirn und grinste in sich hinein. Das Einzige, das ihr Freund las waren die Sportseiten der Los Angeles Times oder Einsatzinformationen, ersteres tat er sogar eher selten, weil er sich meistens die Sportnachrichten im Fernsehen ansah. Die waren dann aber auch ein Muss.

Unbemerkt von Glover, der noch immer neben ihr saß und anscheinend die Welt um sich herum vergessen hatte, öffnete Nadia den Deckel ihres Kugelschreibers und spritzte etwas in Glovers Kaffee, das aussah wie Tinte, in Wahrheit aber reines Abführmittel war. Die neueste Spielerei von Marshall.
Die Agentin zeigte sich nicht erschrocken als Glover kurz darauf irritiert zu ihr hinüber sah. Sie lächelte verhalten und wandte ihren Blick wieder ihrem Magazin zu. Glover schüttelte über sich selbst den Kopf und nippte an seinem Kaffee. Wahrscheinlich hatte er sich nur etwas eingebildet.
Als er seine Aufmerksamkeit wieder seinem Magazin widmete, stand Nadia auf und brachte im Vorbeigehen einen Peilsender an Glovers royalblauem Jackett an, in dem sie kurz seine Schulter berührte.

„Gute Arbeit, Evergreen. Ich empfange ein Signal. Komm zum Bergungspunkt“ sagte Jack zufrieden.
Nadia stellte sicher, dass sie außer Hörweite war, ehe sie antwortete: „Verstanden. Bin auf dem Weg.“

Nun waren Sydney und Irina an der Reihe. Jack lotste sie durch den Belüftungsschacht bis sie den besagten Raum erreichten, wo Sydney ihre Straßenkleidung gegen einen schwarzen Anzug tauschte, der ihre Körperwärme neutralisierte.

++++++++++




Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 23. Mai 2006, 16:14:06
Vorsichtig und in gleichmäßigem Rhythmus gab Irina Seil und ließ ihre Tochter so den langen Schacht hinunter bis sie den Computer erreicht hatte. Danach befestigte sie das Seil mithilfe einer Spule und wartete darauf, dass Sydney ihre Arbeit erledigt hatte und das Signal gab, sie wieder raufzuziehen.
Jack gelang es das Signal von der Überwachungskamera abzufangen, so dass nur er, Marshall und Nadia sahen was in dem Raum vor sich ging. Das Bild, das die Sicherheitskräfte sahen, hatte Marshall zuvor in eine Zeitschleife gelegt, um kein Misstrauen zu erwecken.

Der Techniker in Los Angeles kaute nervös an den Fingernägeln, während Sydney versuchte in dem Geschirr, an dem sie befestigt war, die Balance zu finden, dabei fast den Boden berührte. Schweiß stand ihr auf der Stirn, den sie sich schnell wegwischte,  bevor ein Tropfen davon auf den Boden fallen und somit Alarm auslösen würde.

Jack schielte mit einem Auge auf einen zweiten Monitor. Glover machte sich auf den Weg zu seinem Arbeitsplatz als er einen plötzlichen Darmdruck verspürte und zur Toilette rannte, auf seinem Weg dorthin einige Agenten beiseite schubste, die ihm böse Blicke zuwarfen. Jack und Nadia grinsten.
„Phoenix, das Abführmittel wirkt. Fortfahren wie vorgesehen“ gab Nadia über Funk durch. Sie erwartete keine Antwort, denn schließlich würde das einen Alarm auslösen. Es sollte Sydney nur ein wenig Anspannung nehmen, auch wenn das in dieser Situation kaum möglich war, wusste Nadia.

Sydney nickte bloß und tippte eine Tastenkombination. Kurz darauf tat Jack es ihr gleich. „Okay, Merlin, Phoenix ist jetzt im System. Machen Sie sich bereit für Datenempfang“ gab der ergraute Agent an Marshall durch.
„Verstanden. Sobald Sy…Ich meine natürlich Phoenix, den Verschlüsselungscode eingegeben hat und die Daten abgesendet hat, werden Sie sie auf ihrem Computer sehen“ erwiderte Marshall hektisch und so schnell, dass Jack kaum etwas verstand. Offenbar war er noch aufgeregter als Sydney, auf deren Schultern die ganze Verantwortung lastete.

Irina standen Schweißperlen auf der Stirn: Sydney wurde mit jeder Minute schwerer. Sie konnte bloß hoffen, dass ihre Tochter sich beeilen würde. Lange konnte Irina sie jedenfalls nicht mehr halten. Sie konnte auch weder Jack und Nadia, noch Sydney etwas sagen, weil schon die Stimme von oberhalb, im Lüftungsschacht, laut genug gewesen wäre, um den Alarm auszulösen.

Nadias Augen weiteten sich als sie sah, dass Glover von der Toilette zurück kam, es ihm offenbar besser ging, denn er steuerte schnellen Schrittes auf den Raum zu. Sydney war aber immer noch dabei die Daten zu senden. „Mom, Glover kommt zurück! Zieh sie rauf!“ warnte die Agentin ihre Mutter.
Irina tat wie ihr geheißen. Das Seil rutschte ein wenig unter ihren Händen, so dass sie bald bluteten. Auch Sydney hatte gehört was Nadia gesagt hatte und war deshalb nicht verwundert, dass sie raufgezogen wurde, hatte sogar zuvor noch ihre Spuren verwischt.

Glover war fast an der Tür als er erneut von einem Druck erfasst wurde, und den Weg zurückrannte, den er gekommen war, worüber Jack seine Frau informierte, die Sydney wieder runterließ, damit sie den Job zuende bringen konnte.
Marshall atmete erleichtert auf als er die vollständigen Daten mit den Koordinaten auf seinem Computer sah. „Die Daten sind da!“ schnaufte er als hätte er die ganze Zeit über die Luft angehalten. „Sie können verschwinden.“

„Sie haben keine Ahnung wie froh ich bin, das zu hören! Phoenix, ihr könnt verschwinden. Wir sehen uns am Bergungspunkt“ atmete Jack erleichtert auf und legte das Headset neben sich auf den Tisch.

+++++++

Los Angeles,
3 Tage später


Die Kapelle spielte sich warm. Nadia richtete nochmal Sydneys Kleid, die sichtlich nervös war und ständig ihr Gelöbnis vor sich hin murmelte, um es ja nicht zu vergessen.

Es klopfte an der Tür und Irina kam herein. „Ich habe gerade mit Devlin telefoniert und ihn wegen Anna gewarnt. Sie werden den Chip fälschen und mit einem Peilsender versehen, um herauszufinden für wen Anna arbeitet. Keiner ahnt, dass wir in Langley eingebrochen sind.“

„Gut“ lächelten die Schwestern erleichtert. Noch mehr als die Sache mit dem Chip erleichterte es Sydney, dass es Vaughn wieder besser ging und sie so endlich das nachholen konnten was sie drei Tage zuvor hatten verschieben müssen.
„Du siehst wunderschön aus“ flüsterte Irina ihrer ältesten Tochter zu, mit hörbarem Stolz in der Stimme.
„Ich bin so froh, dass du da bist“ erwiderte Sydney wahrheitsgemäß mit Tränen in den Augen, die sie versuchte wegzublinzeln, um ihr Make Up nicht zu verwischen.

Die Musik von draußen nahm an Intensität zu, ein Zeichen dafür, dass alle auf ihren Plätzen waren und es jede Minute soweit war. „Sie wollen anfangen. Mom, wir sollten besser auf unsere Plätze gehen“ meinte Nadia. Irina nickte, wünschte Sydney noch einmal viel Glück und folgte ihrer jüngeren Tochter nach draußen.
Dort gab Nadia dem Kapellmeister und dem Priester ein Signal, dass sie anfangen konnten. Die Kapelle begann das Lied für den Einzug der Braut zu spielen, die Gäste standen auf und Sydney trat ihren Gang zum Altar an.  

Vaughn stand am Ende des Ganges und strahlte Sydney glücklich an, die nicht minder glücklich zurück lächelte.
Bei Vaughn angekommen, hörte die Kapelle auf zu spielen und der Priester ergriff das Wort: „Wir sind heute hier zusammen gekommen, um diesen Mann und diese Frau in den heiligen Bund der Ehe zu vereinen. Eine Hochzeit feiert man, nicht nur um vor Gott als Mann und Frau anerkannt zu werden, sondern es ist auch ein Sieg der Liebe zwischen zwei Menschen. Und das beste Beispiel dafür sind Sydney und Michael.“ Der Priester wandte sein Gesicht von den Zuschauern ab und Sydney und Vaughn zu, deren Hände sich ineinander verhakt hatten. In den Augen von beiden schimmerten Tränen.



Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 23. Mai 2006, 16:15:29
Irina spähte zu Jack neben sich und sah, dass er ihren alten Ehering trug. Sie konnte sich nicht erinnern, dass er ihn je getragen hatte, seit ihrem „Tod“ als Laura, sie hatte nicht mal gewusst, dass er ihn noch hatte, eigentlich gedacht, er wäre längst ein Stück Altmetall.
Ihre Blicke trafen sich. Irinas Hand suchte seine und umfasste sie. „Ich liebe dich“ formte Jack mit seinen Lippen.
„Ich liebe dich auch“ flüsterte die ehemalige KGB-Agentin und lehnte sich an ihn. Sie konnte immer noch nicht glauben, dass diese junge Frau, die da vorne gerade heiratete, einst ihr kleines Mädchen gewesen war.
Gerade weil sie so viele Phasen in Sydneys Leben verpasst hatte, kam ihr das alles ziemlich unwirklich vor. Aber trotzdem war sie froh, dass es passierte.

„Wer gibt diese Frau, diesem Mann?“ fragte der Priester und blickte zu den Gästen.
„Ihre Mutter und ich“ erklärte Jack, der zusammen mit Irina aufstand und sich neben Sydney stellte, um sie dann symbolisch an Vaughn zu übergeben.
„Gut. Nachdem Sydneys Eltern sie offiziell aus ihrem alten Leben verabschiedet haben, um sie in die Obhut ihres künftigen Ehemannes zu übergeben, hören wir nun die Gelöbnisse, in denen sich beide zu ihrer Liebe füreinander offen bekennen. Sydney, machen Sie bitte den Anfang“ sagte der Priester und trat ein wenig zurück, damit die volle Aufmerksamkeit bei Sydney war.

„Michael“ begann sie und Vaughn lächelte, weil sie ihn mit Vornamen ansprach. „wir sind heute hier zusammen mit den Menschen, die ich am meisten liebe. Wir haben viel zusammen erlebt und es gab einige Momente, in denen ich dachte, dass es uns vielleicht nicht bestimmt ist, zusammen zu sein. Aber heute sind wir hier und ich kann nur sagen, dass ich mich darauf freue den Rest meines Lebens mit dir zu verbringen. Ich liebe dich“ Sie küssten sich. Die Gäste applaudierten und Irina meinte sogar, Carolyn, die neben ihr saß, sich beschämt eine Träne aus den Augenwinkeln streichen zu sehen und konnte nur mit Mühe ein Grinsen unterdrücken.

Der Priester nickte Vaughn zu als Sydney nichts mehr hinzufügte. „Wir kennen uns jetzt schon seit einigen Jahren. Wir haben uns kennen gelernt als du mit dieser komischen Clownsfrisur in mein Büro gekommen bist. Du hast mein Leben auf den Kopf gestellt, Sydney. Du hast es besser gemacht! Ich kriege immer noch weiche Knie, wenn ich dich sehe. So wie bei dir habe ich mich noch nie in meinem Leben gefühlt und ich will den Rest meines Lebens damit verbringen, dich so glücklich zu machen, wie du mich machst. Ich liebe dich, Sydney!“ 
Sydney versuchte alles, um die Tränen wegzublinzeln, doch so sehr sie sich auch bemühte, es gelang ihr nicht. Wie in Zeitlupe, so kam es ihr zumindest vor, streckte sie sich ihm entgegen und küsste ihn sanft.

„Wir haben nun gehört wie sich Sydney Bristow und Michael Vaughn gegenseitig die Liebe geschworen haben, die Grundlage für jede Eheschließung ist, und um das Paar nun in den heiligen Bund der Ehe aufzunehmen, möchte ich Sie bitten alle aufzustehen.“ Die Gäste kamen der Aufforderung des Priesters nach.
Nadia reichte Sydney in ihrer Funktion als Trauzeugin den Ehering, während Weiss dasselbe machte und den zweiten Ring Vaughn gab.

„Sydney Bristow, ich frage nun Sie: Möchten Sie den hier anwesenden Michael Vaughn zu Ihrem rechtmäßig angetrauten Ehemann nehmen, ihn lieben und ehren bis, dass der Tod euch scheidet, so antworten Sie mit ‚Ja, ich will!“ sagte der Priester.
Sydney  wandte sich ihrem Verlobten zu und antwortete mit aller Entschlossenheit: „Ja, ich will.“ Vaughn lächelte mit Tränen in den Augen und unterdrückte den Impuls, sie zu küssen, was traditionsgemäß erst erlaubt war nachdem die eigentliche Trauung vollzogen war.

Der Priester wandte sich an Vaughn: „Und ich frage auch Sie, Michael Vaughn, möchten Sie die hier anwesende Sydney Anne Bristow zu Ihrer rechtmäßig angetrauten Ehefrau nehmen, sie lieben und ehren, bis dass der Tod euch scheidet, so antworten Sie mit ‚Ja, ich will!’“
„Ja, ich will!“ wiederholte Vaughn, dessen Stimme vor Ergriffenheit ein wenig zitterte.
Der Priester forderte Sydney und Vaughn auf, die Ringe einander anzustecken und nachdem dies getan war fügte er hinzu: „Kraft des mir vom Staate Kalifornien übertragenen Amtes, erkläre ich Sie hiermit zu Mann und Frau. Sie dürfen die Braut küssen!“

Als Sydney und Vaughn sich leidenschaftlich küssten, brach unter den Gästen tosender Beifall aus. Sie standen auf und klatschten als Sydney und Vaughn Hand in Hand den Gang zurückschritten, gefolgt von Nadia und Weiss.

+++++

Sydney saß an ihrem Schreibtisch in ihrer Wohnung. Eine Wohnung, die sie nie mehr betreten würde. Die Agentin ließ ihren Blick über das Wohnzimmer zur Küche und in den Gang schweifen. Ein leises Seufzen entkam ihr als sie sich wieder ihrem Schreibtisch zuwandte, auf dem zwei Briefumschläge lagen: Einen beschriftete sie mit „Mom & Dad“ und einer trug die Aufschrift „Nadia“.

„Bist du so weit?“ riss die Agentin die vertraute Stimme von Vaughn aus ihren Gedanken, die ihr immer ein Lächeln ins Gesicht zauberte jedes Mal, wenn sie sie hörte.
„Nimmst du die Taschen vorne rechts?“ fragte Sydney und wies in den Korridor wo zwei vollgepackte Sporttaschen standen. Ihr Ehemann nickte und hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen mit den Worten: „Dein Wunsch ist mir Befehl, Mrs. Vaughn!“

Sydney kicherte ein wenig über die Nennung ihres neuen Nachnamens und sah Michael hinterher wie er ihr Appartement verließ und die letzten Sachen im Auto verstaute, bevor sie sich nochmal umdrehte und sich ein letztes Mal in ihrem Appartement umsah, mit dem sie so viele Erinnerungen verband. Sie seufzte, legte die beiden Briefumschläge auf den Tresen und folgte ihrem Mann nach draußen in den Wagen.

Die Agentin verließ Los Angeles mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Einerseits freute sie sich darauf mit Michael in Santa Barbara ein neues Leben anzufangen, andererseits würden ihr ihre Kollegen und ihre Familie sehr fehlen. Doch die Entscheidung war gefallen und Sydney glaubte, dass es in vielerlei Hinsicht besser so war. Jetzt hatte dieser ganze Irrsinn um Rambaldi wenigstens ein Ende.

++++++++

Los Angeles,
Jacks und Irinas Appartement


Schon der unbeschrifetete, braune Umschlag ohne Adressat oder Absender, den er auf der Türschwelle gefunden hatte, löste bei Jack Bristow Misstrauen aus, obgleich seine Neugier doch geweckt war. Er hob ihn auf, steckte den Schlüssel ins Schloss ohne von dem Umschlag aufzusehen, fragte sich noch immer von wem er stammen könnte.

Er war ein wenig dicker und schwerer als er auf den ersten Blick vermuten ließ, offenbar befanden sich mehrere Unterlagen darin. Jack setzte sich ins Wohnzimmer auf die Couch und legte den Umschlag vor sich auf den Glastisch, überlegte, ob er ihn wirklich öffnen sollte. Was, wenn er nicht wissen wollte was darin stand? Wenn jemand nur versuchte, ihn zu manipulieren?
Jack schüttelte mit dem Kopf. Die lange Zeit als Agent schien ihn zunehmend, paranoider werden zu lassen. Zumindest kam es ihm so vor.

Entschlossen herauszufinden was sich in dem Umschlag befand, beugte sich Jack ein wenig nach vorn und riss ihn auf. Es handelte sich um ein fünfzehnseitiges Schreiben, das er überflog und mit jeder Zeile, die er las, wurden seine Augen größer und größer.

„Ich war genauso überrascht wie du“ klang es von der Tür zum Schlafzimmer her,  das an das Wohnzimmer angrenzte. Jack drehte sich um und sah Irina hinter ihm stehen. Dem Ausdruck in ihren Augen zu schließen, wusste sie genau was darin stand.
Jack blickte zuerst auf das Papier in seiner Hand, dann wieder zu seiner Frau, konnte immer noch nicht so recht glauben was er da gerade gelesen hatte. Das änderte einfach alles!

Ende „Trapped“

Weiter geht’s in ein paar Monaten mit dem 3. und letzten Teil „Secrets and Lies“



Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: lena-irina-jonna am 24. Mai 2006, 20:24:57
Ooooooooooooooooooooohhhhh :o!! Mann bist du gemein!! So ein Cliffhanger! ;D

Wieder ein superguter Teil!!  :daumen:

Aber du hast wohl etwas bei Mission Impossible abgeschaut oder ;)? Die ganze Sache in Langley mit dem Kugelschreiber und dem Abführmittel und auch das mit dem Runterlassen und dem Schweißtropfen, der beinahe den Alarm auslöst. ;D

Die Hochzeit war großartig :D. Am Anfang, als Vaughn nicht kam und Jack Syd und den anderen erzählt hat, was passiert ist, musste ich sogar fast heulen :-\. (Ich bin wohl in letzter Zeit etwas nah am Wasser gebaut ;).)

Und Weiss und Carolyn sind fantastisch mit ihrem Zickenkrieg. Wenn Weiss nicht mit Nadia zusammenwäre würde ich glatt sagen, dass du planst, dass zwischen den beiden was läuft. :hm1:

Die Szenen zwischen Jack und Irina war sooooo schön :inlove:!! Ich hoffe, da wird's noch mehr davon geben?

Und jetzt sollen wir drei Monate darauf warten, was in den Akten aus dem Umschlag steht? Aber du kannst uns doch sicher einen Anhaltspunkt geben oder? ;) Ich wette es hat was damit zu tun, das Vaughn nicht Vaughn ist. ;D


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Black Thunder am 25. Mai 2006, 14:53:27
WOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOW !!!!!!!!!!!!   :applaus: :applau: :applaus: :applau: :applaus: :applau: :applaus: :applau:

Wieder ein super Update und wieder unheimlich lang.

Fand es wie immer klasse  ;D . Das mit Jack und Irina fand ich auch süß.
Du hast uns ja mehr solcher Szenen in Teil 3 versprochen und ich freu mich jetzt schon darauf  :lechtz: :wirr1:.
Als Anna´s Videobotschafft kam dachte ich schon: "Jetzt wirds nichts mehr mit der Hochzeit! Die arme Sydney."  :sick: Hat sich zum Glück ja nicht bewahrheitet. War gut das ich meine Packung Tachentücher da hatte, die Hochzeit wa sehr schön geschrieben so richtig zum vorstellen und mit heulen :D .

Schade das wir so lange auf Teil 3 warten müssen  :-\ . Besonders bei diesem fiesem Cliffhanger  :devil1: . Ich glaube ja auch das es um Vaughn geht. Das er ein Doppelagent ist und eigentlich für die Bösen arbeitet oder so etwas in der Art.

Lass uns bitte nicht zu lange warten Steffi !!!!!!!!!!!!!


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Lena Fan am 25. Mai 2006, 19:39:02
OOOOMMMMGGGG!!!!!!!!!!! WOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOW!!!!!!!

Steffi, was soll ich dazu nur sagen??

Bei diesem Teil hast du dich wieder einmal selbst übertroffen, wirklich! :applau: :applau: :applau: :applaus: :applaus:

Die Hochzeit ist dir so was von super gut gelungen!! :daumen: :daumen: Man konnte sich richtig vorstellen, wie Sydney und Vaughn vor dem Altar standen und sich das Ja-Wort gaben. Ich hab wirklich geheult als ich das gelesen habe. Und das gehört auch zu einer guten Fanfic dazu: Das man die Leser bewegt mit dem was man schreibt. Und von mir kann ich sagen, dass du das auf jeden Fall erreicht hast.  :D

Die Szene mit Jack und Irina war einfach nur göttlich :inlove:!  So süüüß, dass Jack bei der Hochzeit wieder seinen Ehering trägt und das sie Hand in Hand da sitzen. :inlove:
Ja, ich freue mich auch schon sehr darauf, mehr solcher Szenen mit Jack und Irina zu lesen.  :lechtz:

Also, ein wirklich GENIALER Teil, Steffi!! Es hat wie immer sehr viel Spaß gemacht, dein Update zu lesen. Ich erwarte mit großer Freude deinen 3. Teil, wo wir dann hoffentlich noch sehr viele solche super Stories zu sehen bekommen! Und nicht zu vergessen, noch mehr von Irina und Jack :w7:!!

Bitte lass uns nicht so lange darauf warten!!!!

LG
Lena Fan


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Maya am 26. Mai 2006, 08:10:41
Das war ein würdiger Abschluss zu "Trapped". Alle sind glücklich (wenn man von Weiss und Carolyn absieht ---> würden bestimmt auch ein schönes Paar abgeben. ), allen gehts gut...

Aber dann musste ja der Cliffhanger her, oder? Ohne gehts wohl nicht... aber naja, im Allgemeinen lieben wir Cliffhanger... ::)

Aber eins fand ich witzig am Schluss... Jack findet den Umschlag auf der Türschwelle... beim Lesen kommt Irina dazu und sagt, sie wäre genauso überrascht wie Jack... hat Irina nach dem Lesen des Briefes, diesen wieder auf die Türschwelle gelegt?  :P

Also, dann 3 lange Monate warten... ist kürzer, als wenn man nach einer Alias-Staffel auf die nächste wartet... ;D


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 27. Mai 2006, 09:34:05
Also erstmal vielen lieben Dank für das tolle Feedback!  :grouphug: Ihr macht mich ja richtig verlegen!

Das mit Carolyn und Weiss hatte ich mir auch schon überlegt. Naja sie ist ja auch in Secrets and Lies einer der Main Charas. Mal sehen was sich ergibt   (http://www.cheesebuerger.de/images/midi/frech/a040.gif) (obwohl ich mir im Moment nicht vorstellen könnte, Nadia und Weiss voneinander zu trennen)

Maya, zu dem Umschlag und was dir aufgefallen ist, kann ich dir nur sagen, dass das schon seinen Grund so hatte.  ;D :evil: Aber ich werde nicht verraten was drin steht. Nur soviel: Es geht um einen Main Character.  ;)


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Weißer Wolf am 27. Mai 2006, 19:59:55
Super Ende für Trapped !! :daumen:  :laola: :applaus: :applau:
Nur schade das wir solange auf Teil 3 warten müssen. Aber gut Ding will ja weile haben  ;) .

Aber der Cliffhanger war fies, kann mir nur vorstellen das Irina  Jack den Umschlag auf die Türschwelle gelegt hat. 
Aber ehrlich gesagt ich als Jack, hätte es erstmal überprüft ob es vielleicht eine Briefbombe war oder so etwas in der Art, Jack hat sich ja immerhin nicht überall beliebt gemacht ::) , man kann halt nicht Vorsichtig genug sein.

Die Szenen zwischen Jack und Irina fand ich auch total süß, vor allem das er seinen Ehering wieder trägt. Jetzt fehlt nur noch das die beiden auch noch heiraten.  :herz: :inlove: :w7:
Das mit Carolyn und Weiss kannst du Nadia doch nicht antun, ich finde die hat auch mal ein bisschen Glück in der Liebe verdient.  :D
 

Also lass uns nicht so lange warten Steffi.  :bete: :bete:


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Honeycreeper1 am 30. Mai 2006, 10:04:43
 :applaus: :applau: :bussi: :grouphug: :applaus: :applau:

So, ich hab mich nach laaanger Zeit endlich durch alle Updates gekämpft und ich bin (wie immer) sprachlos!!! Du bist einfach genial!!! Man kann die Story quasi vor seinem geistigen Auge ablaufen sehen... Wär ich JJ, ich hätte dich ja die finale Staffel schreiben lassen...  :) ;D :) ;D :)

Ganz, ganz toll und ich kann den dritten Teil kaum erwarten!!!  :daumen:


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 16. Juli 2006, 17:27:48
So erstmal vielen lieben Dank an alle, die mir so lieb Feedback geschrieben haben.  :grouphug: Ich habe jedes einzelne gelesen und mich sehr darüber gefreut.

Der dritte und  letzte Teil der Rätselraten-Reihe, "Secrets and Lies" ist zum Posten für in drei Wochen geplant. Deshalb will ich euch hier mit ein paar Spoilern schonmal den Mund wässrig machen.  ;D

Achtung Spoiler: - das erste Kapitel wird "One Year Later" heißen
- Nadia wird Jura studieren
- Sydney und  Vaughn werden zu Anfangs von "Secrets and Lies" noch in Santa Barbara sein
- Secrets and Lies nimmt zwar starken Bezug auf die Ereignisse in Trapped, spielt aber ein Jahr nach Trapped
- Schon im ersten Kapitel erfährt man was in den Dokumenten steht, die Jack gefunden hat


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Red-Sydney am 03. August 2007, 19:47:04
Okay, hier mein versprochenes Feedback:

Insgesamt eine geniale Fortsetzung zu Trapped, die dem ersten Teil in nichts nachsteht und sehr abwechslungsreich (Konvent, DSC, The Hand) ist.

Was mir besonders gut gefallen hat, war das SD6-Feeling, was durch Sydneys und Nadias Doppelagentendasein für den Konvent und Irinas Gruppe (wie heißen die eigentlich?) hervorgerufen wurde.

Von der Darstellung der Figuren haben mir die Irina und Nadia am besten gefallen (nicht das die anderen Charaktere schlecht dargestellt wären. Du verstehst schon). Besonders Nadias Konflikt nach dem Mord an Kingsley war super beschrieben, sodass man richtig mit ihr mitfühlend konnte. Und ihre Beziehung zu Weiss war ja so schön süß-traurig, dass man gleich gemerkt hat, dass du ein Shipper dieses Pairings bist.
irina ist dir, wie schon gesagt, auch toll gelungen. Besonders ihre Gefühle, als sie ihre Töchter ihrer Schwester überlassen muss oder als sie versucht, an Nadia ranzukommen.

Was ich auch gut fand: Irina als Chefin ihrer Töchter zwischen Mutterinstinkt und dem Wunsch, ihrer Führungsposition gerecht zu werden. Hätten ruhig noch ein paar mehr Szenen davon geben können.

Lustig fand ich vor allem, als Weiss und Vaughn von Jack ins Gefängnis gebracht wurden, damit sie ihren Freundinnen nicht hinterherreisen können. Konnte mir das so richtig gut vorstellen.
Aber auch Tante Trish war ein kleines Highlight. Schade, dass es keine gemeinsamen Szenen mit ihr und Vaughn oder Jack gab. Das hätte ich gern gelesen  ;D.

Und nun ein bisschen Kritik (nicht böse sein):

Bei Katya habe ich etwas den charaktereigenen Sarkasmus vermisst. Sie wirkte irgendwie wie eine ganz normale Verbrecherin und nicht immer wie eine Derevko.
Auch Vaughns Entführung am Ende wirkte etwas angeklebt. Vor allem, weil sie so schnell abgehandelt wurde. Dazu eine Frage: Spielt Anna eigentlich in Secrets und Lies noch eine Rolle?

Okay, was mir noch aufgefallen ist (soll jetzt keine Kritik sein, nur eine Randbemerkung): Die Szene mit Will und seinem Freund, der ihm die Diskette zugesteckt hat, hat mich irgendwie an Staatsfeind Nr. 1 erinnert: Will Smith bekommt ja auch dieses Band (oder was es war) von einem alten Freund, auf dem ein hochrangiges Regierungsmitglied einen Mord begeht. Dann flüchtet der Freund und wird auf der Flucht überfahren. Ich hab schon die ganze Zeit erwartet, dass Will von einem Hubschrauber verfolgt wird  ;D.
War das gwollt oder unbeabsichtigt?


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 04. August 2007, 10:43:25
Also erstmal lieben Dank für dein Feedback. Hab mich sehr darüber gefreut.  :D

Dann zu deinem Feedback:

Zitat
Was ich auch gut fand: Irina als Chefin ihrer Töchter zwischen Mutterinstinkt und dem Wunsch, ihrer Führungsposition gerecht zu werden. Hätten ruhig noch ein paar mehr Szenen davon geben können.

Gut, dass du das nochmal ansprichst. Mir ist nämlich gerade aufgefallen, dass das aufgrund der Ereignisse in Secrets and Lies ein wenig untergegangen ist.  Dieser Konflikt wird aber nochmal auftauchen in einem der kommenden Kapitel, die ich gerade schreibe. Aber lass dich überraschen.  ;D

Zitat
Und ihre Beziehung zu Weiss war ja so schön süß-traurig, dass man gleich gemerkt hat, dass du ein Shipper dieses Pairings bist.

Oh ja das bin ich! Und nachdem die Beziehung Nadia/Weiss in der Serie ein wenig zu kurz gekommen ist, hatte ich das Gefühl, das irgendwie anders machen zu müssen.

Zitat
Lustig fand ich vor allem, als Weiss und Vaughn von Jack ins Gefängnis gebracht wurden, damit sie ihren Freundinnen nicht hinterherreisen können. Konnte mir das so richtig gut vorstellen.

Als mir die Idee kam, war ich sofort begeistert, denn es fügt sich gut in die Geschichte ein und ist so typisch für Jack. Das ist etwas, das er in der Serie sicher auch getan hätte.  ;D :P

Über die Kritik bin ich überhaupt nicht böse, denn eigentlich stimmt es ja was du festgestellt hast.

Mit Vaughn hast du Recht. Mir ist aufgefallen, dass der Teil vor dem Finale an sich ja schon wie ein Finale wirkt und ich wollte kein Zwei-Seiten-Finale, das nur die Hochzeit von Sydney und Vaughn beschreibt. Schade, dass ich das in der Handlung nicht besser kaschieren konnte.  ;D
Spoiler zu Anna: Achtung Spoiler: Bisher kommt Anna in Secrets and Lies nicht vor. Ich weiß noch nicht, ob ich sie nochmal einbringen werde. Ich lass mir da alle Optionen offen. Dafür wird aber Carolyn ein Mitglied des Hauptcasts werden.

Zitat
Das mit Katya ist mir auch aufgefallen und man merkt wahrscheinlich, dass ich mit dem Chara am Anfang überhaupt nichts anfangen konnte. Dafür habe ich das ja in Was wäre wenn geändert.   ;)Okay, was mir noch aufgefallen ist (soll jetzt keine Kritik sein, nur eine Randbemerkung): Die Szene mit Will und seinem Freund, der ihm die Diskette zugesteckt hat, hat mich irgendwie an Staatsfeind Nr. 1 erinnert: Will Smith bekommt ja auch dieses Band (oder was es war) von einem alten Freund, auf dem ein hochrangiges Regierungsmitglied einen Mord begeht. Dann flüchtet der Freund und wird auf der Flucht überfahren. Ich hab schon die ganze Zeit erwartet, dass Will von einem Hubschrauber verfolgt wird  Biggrin.
War das gwollt oder unbeabsichtigt?

Gewollt. Nicht sehr kreativ, ich weiß, aber mir hat der Film sehr gut gefallen.  ;D

Freu mich schon auf dein Feedback zu Secrets and Lies.  :daumen:




Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Red-Sydney am 04. August 2007, 12:25:06
Das mit Carolyn hab ich schon mitbekommen auf den ersten Seiten von Secrets und Lies. Ich finde sie richtig nett, nur dass sie Weiss nicht mag, bringt ihr einen Minuspunkt ein  ;D.


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 04. August 2007, 12:28:06
Oh das sie Weiss nicht mag, würde ich so nicht sagen. Sie hat halt nur ihre eigene oberflächliche Art und ich denke, dass die Beiden sich misstrauen, weil sie beide Nadia gern haben und der jeweils andere nur Angst hat, dass der andere Nadia verletzen oder ausnutzen könnte.  ;D


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Red-Sydney am 04. August 2007, 12:46:01
Jaja, typische Freund-beste-Freundin-Rivalität  ;D.


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 04. August 2007, 12:50:00
Genau. Der Konflikt wird sicher auch nochmal aufgegriffen.  ;D ;)


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Sydney_Bristow am 10. August 2007, 17:36:21
Also, das kommt zwar ziemlich spät, aber ich habe auch jetzt erst gelesen.
Die FanFiction gefällt mir sehr gut.Und Irina gehört zu den "Guten". Irgendwie komisch.*g* Das Vaughn und Sydney nicht einfach heiraten können ist doch klar gewesen.

Das einzige, was ich vermisst habe, war die Szene mit der Reaktion von Monique als Vaughn ihr erzählt hat das Irina auch zu dem Probeessen kommt, denn die hast du weggelassen. Aber nunja ist ja nicht weiter tragisch.


Titel: Re: Trapped - das Rätselraten-Sequel
Beitrag von: Steffi am 10. August 2007, 17:55:57
Hallo Sydney_Bristow. Erstmal danke für dein Feedback. Es freut mich, dass so viele die Rätselraten-Reihe lesen.   :daumen: Ja, das mit Monique ist schade, aber ich musste die einzelnen Kapitel an einigen Stellen kürzen, weil sie sonst zu lang geworden wären. Ich habe einige Szenen rausgenommen, bei denen mir das Herz geblutet hat.  :(

Und ich finde es gerade mal interessant zu sehen, welche Auswirkungen es auf die einzelnen Charaktere gehabt hätte, wenn Irina eine der Guten wäre.  ;D